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Miteinander tanzen wollten die linedancebegeisterten LandFrauen aus dem Kreisverband Segeberg anlässlich des Jubiläumsjahres der LandFrauen in Schleswig-Holstein. Unter dem Motto „Miteinander. Füreinander. Für Schleswig-Holstein“ bieten LandFrauen im ganzen Land Aktionen an. Eine ganz besondere Idee hatte Gabi Döring, ehemalige Beisitzerin im Segeberger Kreisvorstand. Auf ihre Initiative hin wurde Anfang Juli zum Linedance-Flashmob auf dem Parkplatz eines Möbelhauses in Kaltenkirchen aufgerufen.
Die Idee fand großen Anklang und verbreitete sich schnell über verschiedene Soziale Netzwerke. „50 von überallher sind gekommen. Einfach toll! Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte Gabi Döring erfreut. Die 54-Jährige selbst ist in der Line OV Nahe und Umgebung aktiv, die bereits im September 2011 gegründet wurde. Zum Event in Kaltenkirchen kamen neben vielen spontanen Tänzern auch sechs verschiedene Gruppen sowie einzelne Tänzerinnen und Tänzer, auch aus anderen Kreisverbänden. Rüdiger Horeis, Trainer der „Wild Boots“, hatte die passende Musik zusammengestellt und für die erforderliche Technik gesorgt. So wurde zwei Stunden bei toller Stimmung in Reihen und Linien vor- und nebeneinander, meistens zu festen Schrittfolgen getanzt. Auch die Passanten waren begeistert, applaudierten und reihten sich immer wieder ein, um spontan mit zu tanzen – Flashmob eben!
Das Möbelhaus hatte übrigens ebenfalls spontan positiv auf die Anfrage der LandFrauen zu dieser Veranstaltung reagiert und die Organisatorin in allen Fragen hilfsbereit unterstützt.
Wer diesen Formationstanz einmal ausprobieren oder nur zuschauen möchte, ist am Sonnabend, 3. September, in Schlamersdorf in der Gemeinde Seedorf richtig. Die Linedance-Gruppe des örtlichen LandFrauenvereins präsentiert sich um 14 Uhr auf dem Parkplatz der „Möbelkiste“.
Die Initiatorinnen des Flashmobs (v. li.): LandFrau Gabi Döring und aus dem Kreisvorstand Barbara Müller, Inge Wiedekamp, Britta Hamdorf und Petra Fahje
Das ist keine Frage für die 378 Berufsabsolventinnen und -absolventen sowie 250 Fachschulabsolventinnen und -absolventen, die in den vorigen Wochen ihre Abschlussurkunden und Zeugnisse erhalten haben: Als Landwirtinnen und Landwirte werden sie nicht nur unsere Nahrungsmittel produzieren, sondern aktiv Klima- und Umweltschutz betreiben und durch ihre Arbeit auch einen lebenswerten, attraktiven ländlichen Raum mitprägen und einen essenziellen Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Die Freisprechungen konnten nach zwei Corona-Jahren endlich wieder im gewohnten Rahmen stattfinden und gefeiert werden. Zwölf Freisprechungsfeiern der Landwirtschaftskammer und vier Zeugnisübergaben der Fachschulen waren für die Absolventinnen und Absolventen in den vergangenen Wochen der feierliche Höhepunkt ihrer Ausbildung (siehe Sonderteil Freisprechungen ab Seite 35). Das ist auch jedes Mal ein Höhepunkt für die Ausbilderinnen und Ausbilder, die ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit Herzblut weitergeben an ihre Auszubildenden. Die Aussichten auf viel Arbeit sind gut. Qualifizierte Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gefragt in der Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten Bereichen.
Die Bedingungen, unter denen die Landwirtschaft produziert, haben sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder verändert. Allein während der vergangenen drei Jahre, seitdem der jetzige Abschlussjahrgang die Ausbildung begann, wurde den Absolventinnen und Absolventen der Wandel vor Augen geführt. Das zeigten die Novelle der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für die Schweinehaltung, die Verabschiedung der Düngeverordnung und der Abschluss der Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt zudem, wie fragil die Versorgung mit Lebensmitteln und Betriebsmitteln plötzlich werden kann und wie volatil die Preise reagieren – für die Landwirtschaft und gleichermaßen für die Verbraucher.
Die heutigen Absolventinnen und Absolventen werden die Gestalter der zukünftigen Landwirtschaft und der angegliederten Bereiche sein. Sie werden stark unter Beobachtung stehen. Denn der Wirtschaftssektor Landwirtschaft hat große gesellschaftliche Relevanz, da er die elementare Aufgabe der Ernährungssicherung übernimmt und die Lebensgrundlage der Menschen sichert. Von daher tragen die Landwirtinnen und Landwirte gesellschaftliche und ökologische Verantwortung. Und die Gesellschaft verlangt für ihr Geld mehr als volle Regale und erschwingliche Lebensmittelpreise. Die Antwort darauf ist eine gute Ausbildung.
Der Vorschlag zur Aussetzung der Regelungen zum Fruchtwechsel und zur Stilllegung ist jetzt in Brüssel erwartungsgemäß offiziell angenommen worden. Nach der formalen Entscheidung am Mittwoch, 27. Juli, im Kollegium der Kommissare steht es den Mitgliedstaaten nun frei, die gemäß der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorgegebene Stilllegungspflicht für 4 % der Agrarflächen 2023 nicht anzuwenden.
Die beiden Konditionalitätsregelungen zum „guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand“ (Glöz) 7 und 8 sollen für ein Jahr keine Anwendung finden. Sie sind Teil der ab dem kommenden Jahr geltenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Außerdem soll der Anbau von Weizen auf Weizen zulässig sein. Die Kommission erhofft sich davon eine Verbesserung der weltweiten Versorgungslage mit Agrarrohstoffen beziehungsweise Lebensmitteln.
Kein Mais- und Sojabau auf Stilllegungsflächen
Nicht erlaubt ist indes der Anbau von Mais und Sojabohnen auf den Stilllegungsflächen. Die Kommission begründet dies damit, dass beide Früchte vorwiegend in der Tierernährung zum Einsatz kommen. Vor dem endgültigen Votum durch die EU-Behörde hatten die Mitgliedstaaten mit qualifizierter Mehrheit dem Vorschlag zugestimmt.
Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten und begründete dies mit der Einseitigkeit der Maßnahme. Um die Anspannungen auf dem Weltgetreidemarkt zu lindern und Hunger in Afrika anzugehen, müssten nach Ansicht von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) auch Biokraftstoffe, der hohe Fleischverzehr und die Verschwendung von Lebensmitteln auf den Tisch. Kritik gab es auch von anderen EU-Mitgliedstaaten. So möchten Rumänien und Portugal die Stilllegungsfläche für den Anbau von Soja und Mais nutzen, was die EU-Kommission verbietet.
Nach Darstellung der Kommission können EU-weit durch den Verzicht auf eine Flächenstilllegung von 4 % rund 1,5 Mio. ha zusätzlich in die Produktion von Feldfrüchten genommen werden. Agrarkommissar Janusz Wojciechowski geht davon aus, dass in der Ukraine wegen der Kriegshandlungen die Getreideproduktion erheblich sinken wird. Damit wäre die Möglichkeit des Landes, zur weltweiten Ernährungssicherheit beizutragen, weiter eingeschränkt.
Özdemir will prüfen – Union sagt, er zaudere
Özdemir steht der Aussetzung der Stilllegungs- und Fruchtwechselpflicht bislang skeptisch gegenüber. Er kündigte an, den Brüsseler Vorschlag für eine Aussetzung der 4-%-Stilllegung nochmals prüfen zu wollen. Norbert Lins (CDU), der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im EU-Parlament, wirft Özdemir ein Herumlavieren beim Thema Aussetzung der Stilllegungs- und Fruchtwechselpflicht vor. Verwundert hat sich auch Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) über die Ankündigung des Landwirtschaftsministers gezeigt. Er fordert die Bundesregierung auf, Verantwortung zu übernehmen und die Ausnahmeregelungen der EU schnell in Deutschland umzusetzen. Gleichzeitig müsse sie die erforderlichen Anpassungen der nationalen Regelungen zur Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 auf den Weg bringen. age/mbw
Rukwied fordert Entscheidungen, Umweltverbände bewegen sich nicht
Mehr politische Klarheit für die Umsetzung der GAP im kommenden Jahr hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, gefordert. „Die Zeit läuft ab, wir brauchen jetzt eine Entscheidung“, so Rukwied vor der Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) am Donnerstag, 28. Juli. Jede weitere Verzögerung gehe zulasten der Ernährungssicherheit.
Beim Fruchtwechsel habe das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Flexibilisierung angekündigt, die nun umzusetzen sei, so Rukwied. Nach seinen Angaben sieht der DBV bei der Ackerbrache ein Potenzial von etwa 200.000 ha beziehungsweise knapp 2 % der Ackerfläche, die im kommenden Jahr nutzbar bleiben müssten. „Flächen wie mehrjährige Blühstreifen, Gewässerrandstreifen und Landschaftselemente werden in jedem Fall erhalten bleiben“, versicherte der DBV-Präsident.
Er forderte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und seine Länderkollegen auf, bei der AMK darüber zu entscheiden, um einen Fehlstart der GAP-Reform im nächsten Jahr zu vermeiden.
Viel Kritik an der GAP
Der Vorschlag zum Aussetzen der Stilllegungsverpflichtung stößt bei den Umweltverbänden erwartungsgemäß auf Ablehnung. In einem offenen Brief fordern die Verbände Özdemir und seine Länderkollegen anlässlich der AMK dazu auf, den Brüsseler Vorstoß zurückzuweisen und stattdessen jetzt einen Prozess für eine konsequente und vollständige Reform der GAP ab 2028 einzuleiten.
Den Verbänden zufolge ist die GAP in ihrer bisherigen Fassung wirkungslos im Kampf gegen die sich verschärfende Klima- und Biodiversitätskrise. Agrar- und Ernährungssysteme würden anfälliger für Krisen und Ausfälle. Der überwiegende Teil der produzierten Agrarrohstoffe sei derzeit überdies für die tierische Produktion bestimmt oder fließe in „ineffiziente Technologien wie die Herstellung von Agrokraftstoffen“, heißt es in dem Schreiben. age
Die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck (Grüne), die Biogasproduktion kurzfristig auszuweiten, trifft in der Branche auf große Zustimmung. Die Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie, Sandra Rostek, sprach von einem „Mut machenden und erfreulichen Signal“.
In einem digitalen Pressestatement hatte Habeck eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, mit denen der Bedarf an russischem Erdgas kurzfristig reduziert werden soll. Zur Sicherung der Gasversorgung im kommenden Winter sollen demzufolge unter anderem per Verordnung die Begrenzungen der jährlichen Maximalproduktion von Biogas ausgesetzt werden.
„Die Bioenergiebranche kann und will durch eine kurzfristige Ausweitung ihrer Produktion die Situation auf dem Gasmarkt bereits im kommenden Winter entschärfen“, betonte Rostek. Hierfür gelte es, Begrenzungen für die Gas- und Stromproduktion zu beseitigen, wie es der Minister angekündigt habe. Laut Rostek muss es dafür vor allem Erleichterungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie im Bau- und Genehmigungsrecht geben. Auf diese Weise ließen sich kurzfristig etwa 20 % Leistung im aktuellen Biogasanlagenbestand zusätzlich mobilisieren. Dies entspreche insgesamt 19 Mrd. kWh Gas oder 7 Mrd. kWh Strom zuzüglich Wärmeerzeugung.
Rostek verwies auf das vom Hauptstadtbüro vorgelegte Positionspapier „Bioenergieanlagenbestand für die Energieversorgung im kommenden Winter nutzen“. Darin betonen die beteiligten Verbände, dass heimische und nachhaltige Bioenergie einen relevanten Beitrag zur Deckung der Energielücke bei Strom, Wärme und Gas im kommenden Winter leisten könne und welche Hürden auszuräumen seien. Vorgeschlagen werden insbesondere Änderungen im EEG. Dazu zählt etwa, die Begrenzung der vergütungsfähigen Strommenge befristet auszusetzen und zu ermöglichen, den Mindestgülleanteil für den Güllebonus befristet zu unterschreiten.
Die EU-Staaten haben sich am Dienstag, 26. Juli, auf einen Gas-Notfallplan für diesen Winter geeinigt. Die Produzenten von Lebensmitteln beziehungsweise Agrarrohstoffen und Düngemitteln in der EU können vorerst aufatmen, sie sollen weitgehend von den Einsparverpflichtungen ausgenommen werden.
Auf ihrem Sondertreffen verständigten sich die EU-Energieminister in Brüssel darauf, ihre Gasnachfrage von August bis Ende März 2023 auf freiwilliger Basis um 15 % zu senken, wie die tschechische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Damit wollen die Mitgliedstaaten auf mögliche Unterbrechungen der Gaslieferungen aus Russland vorbereitet sein. Es gibt Ausnahmen, wann die EU-Länder die Einsparpflicht nicht einhalten müssen. Die Produzenten von Lebensmitteln beziehungsweise Agrarrohstoffen und auch die Düngemittelhersteller in der EU können vorerst etwas aufatmen, sie sollen weitgehend von den Gaseinsparverpflichtungen ausgenommen werden. Dies dürfte vor allem die Sorgen der Meiereien, Schlachtunternehmen und Landwirte dämpfen.
Außerdem sieht das Gesetz auch die Möglichkeit vor, dass der EU-Rat einen Unionsalarm zur Versorgungssicherheit auslöst. In diesem Fall würde die Reduzierung der Gasnachfrage obligatorisch. Ein solcher Alarm soll dann erfolgen, wenn „ein erhebliches Risiko einer gravierenden Gasknappheit“ bestehen sollte oder die Gasnachfrage außergewöhnlich hoch wäre. Außer für den Lebens- und Düngemittelsektor sollen die Ausnahmen für Länder in einer Insellage – Irland, Zypern sowie Malta – sowie für Mitgliedstaaten mit fehlendem Anschluss an das Gasverbundnetz – Spanien und Portugal – gelten.
Unterdessen wächst die Sorge, die Gasspeicher in Deutschland vor dem Winter nicht mehr hinreichend auffüllen zu können. age/mbw
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) strebt offenbar eine Neuauflage der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) an. In einem Brief an ehemalige Mitglieder der Kommission fragte der Minister, ob weiterhin Interesse an einer Zusammenarbeit in diesem Gremium bestehe. Özdemir plane, die ZKL für eine Dauer von zwei Jahren einzusetzen.
In seinem Schreiben lobte Özdemir die Errungenschaften des Gremiums. Die Kommission habe in ihrem Abschlussbericht „grundlegende und zukunftsweisende Empfehlungen für die Transformation des Agrar- und Ernährungssystems erarbeitet“, schrieb er demnach.
Der herausragende Ruf als Forum der sachorientierten Verständigung, den sich das Gremium erworben habe, sei vor allem dem persönlichen Engagement der Mitglieder zu verdanken, formulierte der Grünen-Politiker. Nun will sich der Ressortchef die Expertise der Gremienmitglieder zunutze machen auf dem Weg der Transformation des Agrar- und Ernährungssektors. Die Transformation bedürfe der Begleitung und des Interessenausgleichs.
Grundsätzlich ja, aber …
Die Spitzen der großen Agrarverbände stehen einer weiteren Mitarbeit in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) grundsätzlich offen gegenüber. Sie betonten aber überstimmend die Notwendigkeit, die Aufgaben der ZKL genau zu definieren.
Für den Deutschen Bauernverband (DBV) sei bei einer Neuauflage der ZKL entscheidend, dass die bisher erreichten Ergebnisse und der erzielte Konsens Bestand hätten, betonte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Krüsken wies darauf hin, dass nach dem Wechsel des bisherigen DBV-Vertreters Werner Schwarz in die schleswig-holsteinische Landespolitik die ZKL Chefsache von Verbandspräsident Joachim Rukwied sei.
… nur mit klaren Aufgaben
Für Stephanie Franck, Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP), sind eine klare Aufgabendefinition und ein operativer Unterbau Bedingungen zur Fortsetzung. „Die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme ist ein Schlüssel zur Bewältigung von Herausforderungen im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Ernährungssicherung. Die ZKL hat dafür zentrale Empfehlungen geliefert, die mit Blick auf aktuelle Entwicklungen wie den Angriffskrieg Russlands nun justiert werden sollten. Daran arbeite ich grundsätzlich gern mit. Eine klare Aufgabendefinition sowie einen operativen Unterbau halte ich allerdings für zwingend notwendig“, so Franck. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp: „Ich begrüße die Weiterführung der Zukunftskommission Landwirtschaft. Sie sollte zwei Voraussetzungen gewährleisten: Erstens ein klares Mandat für die Entwicklung von Maßnahmen, mit denen die bereits definierten Ziele erreicht werden. Und zweitens muss innerhalb der ZKL eine handlungsfähige Arbeitsorganisation diskutiert und vereinbart werden.“ Für eine Weiterarbeit der ZKL „im Sinne der Verstetigung, des Interessenausgleichs und Dialogs“ sprach sich die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv), Petra Bentkämper, aus. Dabei müsse es darum gehen, die von der ZKL bereits erarbeiteten Empfehlungen zu konkretisieren. Angesichts der vielen personellen Wechsel und der großen Aufgaben, aber auch des enormen Zeitaufwands in der bisherigen Mitarbeit sei es wichtig, „die zukünftigen Erwartungen an die ZKL klar auszugestalten“, so Bentkämper.
… und keine Verbänderunde
Seine weitere Beteiligung hat Hubertus Paetow, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) bereits zugesagt. „Entscheidend ist für mich, dass die ZKL einen konkreten Auftrag erhält und die Erwartungen klar definiert sind. Der bereits unterzeichnete Abschlussbericht steht dabei nicht zur Diskussion, sondern sollte als Grundlage der weiteren Arbeit dienen. Der Erfolg hängt auch von der Anerkennung und Umsetzung auf der politischen Ebene ab. Was wir nicht brauchen, ist eine weitere Verbänderunde.“ age/mbw
ZKL
Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) wurde als Gremium nach der großen Bauerndemonstrationen am 26. November 2019 in Berlin von der damaligen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) initiiert, nachdem zunächst als direkte Reaktion der „Agrargipfel“ im Kanzleramt stattfand, ein Gespräch mit 40 Verbänden und Organisationen.
Die ZKL sollte unter Einbindung von Praktikern, Wissenschaftlern und gesellschaftlichen Akteuren Empfehlungen für eine praxistaugliche Transformation hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft zusammentragen. Ziel ihrer Arbeit war es, die Bundesregierung dabei zu unterstützen, die bestehenden Zielkonflikte aufzulösen zwischen wirtschaftlich tragfähiger Lebensmittelproduktion versus Klima- und Umweltschutz sowie Preisbewusstsein versus steigenden Verbrauchererwartungen. bb
Unterstützt durch die Eiweißpflanzenstrategie des Bundes und im Rahmen einer nachhaltigen Landwirtschaft nimmt der Anbau von Körnerleguminosen wie der Ackerbohne langsam, aber stetig zu. In den vergangenen zehn Jahren hat er sich deutschlandweit verdreifacht. Doch die Preise steigen.
Zahlreiche Versuche haben gezeigt, dass sich Soja- durch Rapsextraktionsschrot (RES) in der Fütterung von Milchkühen auch in der Hochleistungsphase gut substituieren lässt und somit eine GVO-freie Fütterung unter Einsatz heimischer Proteinträger durchaus möglich ist. Doch der Rapspreis erreichte im Laufe des Jahres zwischenzeitlich ein neues Rekordniveau von über 80 €/dt, und auch der Preis für Rapsextraktionsschrot liegt im Tagespreis aktuell bei über 50 €/ dt.
Reizvoll ist der Anbau infolge des im Jahr 2015 eingeführten Greenings geworden, in das die Ackerbohne als ökologische Vorrangfläche eingeht. In den Jahren 2015 bis 2017 wurde ein bundesweites Monitoring zum Futterwert von Körnerleguminosen durchgeführt. Die Informationen dazu sind im Kasten „Rund um die Ackerbohne“ zu finden. Anhand der Nährstoffgehalte lässt sich erkennen, dass die Ackerbohne in der Ration Eiweiß und auch Stärke liefert und somit nicht als reines Eiweißfuttermittel gesehen werden kann.
Ob die Ackerbohne sich als hofeigenes Eiweißfuttermittel in der Fütterung von Hochleistungskühen eignet und welche Auswirkungen sie auf Leistungsparameter hat, wurde in einem Einzeltier-Fütterungsversuch untersucht.
Versuchsaufbau in Iden, Sachsen-Anhalt
Dafür wurde am Zentrum für Tierhaltung und Technik (ZTT) in Iden, Sachsen-Anhalt, in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein Versuch zum Einsatz von Ackerbohnen in der Milchkuhfütterung durchgeführt. Die Kontrollgruppe wurde mit Rapsextraktionsschrot als alleinigem Eiweißfuttermittel versorgt. Die Versuchsgruppe erhielt eine TMR, in der das Rapsextraktionsschrot anteilig durch geschrotete Ackerbohnen ersetzt wurde.
Zum Einsatz kamen die Sorten ‚Fanfare‘ und ‚Hiverna‘. Beide Sorten gelten als tanninhaltig, was für die Milchviehfütterung als unbedeutend gilt, teilweise sogar positiv eingestuft wird, da diese den UDP-Anteil erhöhen könnten. Durch hohe Stärke- und Energiegehalte der Ackerbohnen gab es darüber hinaus Anpassungen der Versuchsgruppe im Getreideanteil. Beide Gruppen erhielten identische Anteile an Grobfutter.
Maximale Menge ausgeschöpft
In dem Einzeltier-Fütterungsversuch wurden 4,1 kg Ackerbohnen-FM je Tier und Tag eingesetzt. Diese Menge entspricht der empfohlenen maximalen Einsatzmenge von 4 bis 5 kg Ackerbohnen pro Tier und Tag. Der Versuch erstreckte sich über 15 Wochen. 74 Milchkühe lieferten im Mittel ab dem 80. Laktationstag Daten.
Für die Fütterungsversuche an laktierenden Milchkühen stehen in Iden 36 automatische Fress-Wiege-Tröge zur Verfügung. Foto: Marleen Zschiesche
Diese zeigten: Es gab keine Unterschiede in der Futteraufnahme zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe. Beide Gruppen lagen auf einem hohen Niveau von durchschnittlich über 26 kg Trockenmasseaufnahme je Tier und Tag. Auch in der Milchmenge und den Milchinhaltsstoffen Fett und Eiweiß waren die Gruppen gleichauf.Identisch in beiden Gruppen waren auch die Zunahmen an Gewicht und Rückenfettdicke, welche als physiologisch für diesen Laktationsabschnitt zu werten sind.
Im Milchharnstoffgehalt wurde für den gesamten Versuchszeitraum ein signifikanter Unterschied zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe festgestellt. Auch wenn dieser in beiden Gruppen im Optimalbereich (150 bis 250 mg/l) lag, lagen die Werte der Versuchsgruppe im gesamten Untersuchungszeitraum über denen der Kontrollgruppe. Der Rohproteingehalt der TMR hat einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Milchharnstoffgehalts. Um die Ration bedarfsgerecht zu gestalten und ausreichend nutzbares Rohprotein (nXP) zu sichern, lag der Rohproteingehalt der Versuchsration etwas höher gegenüber dem in der Kontrollration.
Im Fütterungsversuch wurden die Sorten ‚Fanfare‘ und ‚Hiverna‘ verwendet. Foto: Marleen Zschiesche
Bedingt durch den höheren Milchharnstoffgehalt waren auch die über die Milch geschätzten N-Ausscheidungen in der Versuchsgruppe höher als in der Kontrollgruppe. Dennoch lagen sie in beiden Fütterungsgruppen unterhalb der Literaturangaben (152 kg N pro Tier und Jahr) für diesen Leistungsbereich.
In einer ökonomischen Bewertung ergab sich unter aktuellen Rahmenbedingungen bei den hohen Kraftfutterpreisen, insbesondere für Rapsextraktionsschrot, sowie für Ackerbohnen unterstellten 310 bis 340 €/dt (Quelle: Bauernblatt, KW 27) etwa eine Gleichwertigkeit zwischen beiden Gruppen mit den sehr ähnlichen Futteraufnahmen und Milchgelderlösen. Je teurer Rapsextraktionsschrot ist, desto eher lohnt sich der Ackerbohneneinsatz – vorausgesetzt hofeigene Ackerbohnen sind verfügbar.
Fazit
Auch bei hohem Einsatz von 4 kg pro Kuh und Tag eignet sich die Ackerbohne sehr gut als Rationskomponente für Kühe im mittleren Laktationsabschnitt. Entscheidend für den Einsatz sind die Verfügbarkeit als auch der Futterwert, der für die bedarfsgerechte Ration vorab unbedingt bestimmt werden sollte.
Rund um die Ackerbohne
Die Ackerbohne zählt zu den Leguminosen und hat so die Fähigkeit, über die anhaftenden Knöllchenbakterien Luftstickstoff zu binden. Daher wird sie besonders im ökologischen Landbau genutzt. Neben der Verfütterung ans Schwein, in dessen Ration sie sehr gut passt, kann sie auch in der Rinderfütterung eingesetzt werden. Die mittleren Nährstoffgehalte sind der nebenstehenden Tabelle zu entnehmen, die Ergebnis eines dreijährigen deutschlandweiten Monitorings ist. Es zeigt sich dort, dass die Werte zwischen den Chargen zum Teil stark schwanken. Eine Untersuchung der eigenen Ackerbohnen sollte vor der Verfütterung deshalb unbedingt durchgeführt werden.
Ackerbohnen weisen in der Rinderfütterung einen UDP-Gehalt von zirka 15 % auf, wobei tanninhaltige Sorten ein wenig höher liegen können. Wichtig ist beim Einsatz von Ackerbohnen, wie auch bei stärkereichem Getreide oder Erbsen, die Gehalte der Gesamtration an den Zielwerten für eine wiederkäuergerechte Versorgung auszurichten.
In Deutschland werden Ackerbohnen auf rund 58.000 ha angebaut, was sie zur zweithäufigsten Körnerleguminose macht. Etwa 223.000 t wurden 2021 geerntet. Der Großteil der verfütterten Ackerbohnen wurde betriebsintern verwertet, da sie dort einen höheren finanziellen Ertrag erbringen als beim Verkauf.
Dieses begründet auch den geringen Einsatz im Mischfutter von nur 51.000 t, was in etwa 0,2 % des gesamten Mischfutters bedeutet.
Der Wert der Körnerleguminosen in der Fruchtfolge und die staatliche Förderung der mehrgliedrigen Fruchtfolge werden möglicherweise eine Ausweitung der Anbauflächen mit sich bringen. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) gibt als anzustrebendes Ziel 10 % der deutschen Ackerfläche an. Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG)
Im vergangenen Jahr wurden erstmalig Sortendemos an verschiedenen Mais-Versuchsstandorten der Landwirtschaftskammer kurz vor der Blüte zur frühzeitigen und begleitenden Besichtigung ausgeschildert. Diese Möglichkeit bietet sich auch in diesem Jahr. Ab sofort können wieder neben den auf Schildern aufgeführten mehrjährigen Sortenergebnissen viele zusätzliche Informationen zum Maisanbau ab der Blüte bis zur Ernte gesammelt werden.
Kolbenentwicklung, Abreifeverhalten, Krankheitsanfälligkeiten, Stickstoffumlagerung sind nur einige wenige interessante Sorteneigenschaften, die im Verlauf der Vegetation an den Maissorten zu beobachten sind. Aus den Sortendemos dürfen Pflanzen und Kolben entnommen werden; in den sich anschließenden Versuchen ist darauf zu verzichten. Im Besuchergang der Sortendemos befindet sich eine wetterfeste Kiste, in der neben der „Sortenempfehlung für den Frühbezug Mais zur Aussaat 2023“ auch abgedruckte Lagepläne der Sortenversuche des jeweiligen Standortes zum Mitnehmen ausgelegt sind.
Auf den Versuchsstandorten Schwesing (NF) und Barkhorn (RD) wurde eine Auswahl des frühen Maissortiments (S 200 bis S 220) aus den Landessortenversuchen an den Besuchergang gestellt. In Hemdingen (PI), Krumstedt (HEI) und Barkhorn (RD) sind mittelfrühe Maissorten (S 230 bis S 250) der diesjährigen Landessortenversuche in den Sortendemos zu finden.
Die Hinweisschilder der Landwirtschaftskammer führen zu den Versuchsstandorten, die Eingänge ins Versuchsfeld und die Wege zu den jeweiligen Sortendemos sind ebenfalls ausgeschildert. Die zu beerntenden Versuche der Landwirtschaftskammer befinden sich direkt hinter den Sortendemos, ausgeschildert mit kleinen Etiketten links am Parzellenanfang. Zu einer Parzelle gehören vier Reihen Mais. In den Versuchen sind das Pflücken von Kolben und das Entnehmen von Maispflanzen untersagt.
Die Wegbeschreibungen zu den Versuchsstandorten mit Sortendemos sind im Internet unter www.lksh.de zu finden. Dort sind auch weitere Informationen wie der Sortenpass zu den mehrjährig geprüften Silomaissorten in den Landessortenversuchen früh und mittelfrüh und der Frühbezug Mais 2023 hinterlegt.
Die Landwirtschaftskammer hat sich nach der im vergangenen Jahr erfolgreichen begleitenden Besichtigung der Maisversuche wiederum für die frühzeitige Ausschilderung der Sortendemos entschieden, die ab jetzt bis kurz vor der Ernte jederzeit besucht werden können. Weitere Infos dazu erteilt die Autorin unter Tel.: 0 43 31-94 53-322 oder per E-Mail: egrimme@lksh.de
Die Nachwuchsreiter im Springsattel haben in diesem Jahr ihre Europameisterschaften im sonnigen Oliva in Spanien ausgeritten. Mit dabei waren wieder einige Starter und Medaillenträger aus Schleswig-Holstein.
Vieca Sofie Bade aus Braderup, Kreis Nordfriesland, war mit ihrer Hannoveraner Stute Chades of Grey nominiert worden. Zusammen mit drei weiteren Reitern gehörte sie zum Team der Children. Ihr Sieg hatte sich bereits nach dem ersten Umlauf des Nationenpreises abgezeichnet. Die Mannschaft von U14-Bundestrainer Eberhard Seemann lag gemeinsam mit Frankreich und Italien auf Goldkurs. Drei Nullrunden stärkten die Spitzenposition, sodass ihr der Sieg nicht mehr zu nehmen war. „Mir war klar, dass wir eine Chance haben und eine Medaille gewinnen können. Aber wenn einmal eine Stange fällt, ist man schnell raus, deshalb freuen wir uns umso mehr“, sagte Seemann.
Neben zwei Teamkollegen hatte sich auch Vieca Sofie Bade für das Einzelfinale qualifiziert. Ihr Mitreiter Tony Stormanns holte sich mit sechs fehlerfreien Runden die Goldmedaille. Sie selbst teilte sich mit einigen anderen Reitern, unter anderem dem Teamkollegen Lennard Tilmann, mit jeweils vier Strafpunkten den fünften Platz.
Die Jungen Reiter holten Silber
In bestechender Form präsentierte sich auch das deutsche U21-Team. Die Mannschaft um Bundestrainer Peter Teeuwen machte es allerdings spannender. Zum Team gehörten auch Hannes Ahlmann aus Reher, Kreis Steinburg, die Niedersächsin Henrike Ostermann, die momentan eine Ausbildung bei Janne Friederike Meyer-Zimmermann in Pinneberg macht, sowie die in Niedersachsen lebende, aber für Schleswig-Holstein startende Johanna Beckmann.
Bronze war dem deutschen Team schon vor dem Start des letzten Paares, Hannes Ahlmann mit seinem Holsteiner Hengst Baloucan, bereits sicher. „Das nimmt natürlich Druck“, sagte Teeuwen. Hannes Ahlmann freute sich: „Ich musste null reiten für die Silbermedaille und das ist geglückt.“
Die Jungen Reiter (li.) holten sich Silber. Gold war in greifbarer Nähe. Foto: FEI
Anfangs hatte es noch nicht so gut ausgesehen. Nach dem ersten Tag lag das Team auf dem achten Platz. „Wir haben eine sensationelle Aufholjagd gestartet, mit insgesamt fünf Nullrunden“, berichtet der junge Reiter. Auch Gold wäre noch in greifbarer Nähe gewesen: Lediglich zwei Punkte trennten Deutschland und die Mannschaftseuropameister aus Belgien.
„Dass die Arbeit und die Anstrengungen der vergangenen Woche mit einer Teamsilbermedaille belohnt wurden, ist eine tolle Bestätigung“, freute sich Johanna Beckmann. Für sie ist es ein Jahr der Premieren: Es ist ihr erstes Jahr bei den Jungen Reitern, das erste Jahr in der großen Tour für ihr Pferd Emelie van de Mirania Stam und das erste Jahr von Reiterin und Pferd zusammen. „Das Vertrauen, das uns der Bundestrainer entgegengebracht hat, ist eine große Ehre“, sagte die Schülerin. An den leichten Fehlern will sie arbeiten, damit sie dann im nächsten Jahr erneut das deutsche Team unterstützen und auch in der Einzelwertung vorne mit dabei sein kann.
Pech im Einzel und für die Junioren
Denn vor dem Einzelfinale hatten sowohl Ahlmann als auch seine Teamkolleginnen Beckmann und Ostermann gute Chancen auf eine Einzelmedaille. Vor allem Letztere lag in guter Position.
Doch es lief nicht so gut. Henrike Ostermann machte zwei Fehler und landete auf Platz sieben, Hannes Ahlmann hatte neun Punkte zu verbuchen und kam auf den zehnten Platz. Johanna Beckmann beendete auf Platz 17. „Ich hatte wirklich eine gute Ausgangssituation und hätte mir für eine Einzelmedaille zwei Zeitfehler erlauben können. Ich bin daher sehr passiv geritten und hatte dann leider vier Zeitfehler. Das war ärgerlich. Mein Pferd und ich waren eigentlich fit. Ich habe mich wohl etwas zu sehr unter Druck gesetzt“, resümierte Ahlmann, der sich aber über den Mannschaftserfolg freute.
Nach einer erfolgreichen vorausgegangenen Nationenpreissaison hatte das U18-Team bei der Europameisterschaft einfach Pech. Teamreiter Mick Haunhorst aus Niedersachsen verletzte sich nach dem ersten Umlauf, sodass seine Mannschaft nur mit drei Paaren in die finale Wertung eingreifen konnte. Darunter war auch Marie Flick aus Reher, Kreis Steinburg, mit Ciro. Am Ende kam das Team unter den 18 Mannschaften auf Platz acht. „Durch die Verletzung eines erfahrenen und starken Teammitglieds zu einem ungünstigen Zeitpunkt konnten wir unser Ersatzpaar nicht einwechseln. In so einer starken Konkurrenz ohne Streichergebnis anzutreten, machte es für uns noch schwieriger, uns weiter nach vorne zu arbeiten“, resümierte Peter Teeuwen. pm
Das Ministerium für Landwirtschaft, Ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) veröffentlicht bereits zum 6. Mal einen vom Statistikamt Nord ausgewerteten Kauf- und Pachtpreisspiegel. Zusätzlich zu der bisherigen barrierefreien Darstellung in Tabellen und auf Karten wurde die Preisentwicklung in diesem Jahr auch in Form eines Dashboards aufbereitet.
In den Dateien werden in Tabellen und auf Karten die Kauf- und Pachtpreise jeweils für Ackerland, Dauergrünland (DGL) und die gesamten landwirtschaftlichen Flächen dargestellt. Die Auswertung erfolgt auf Grundlage von Daten die beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume im Zusammenhang mit der Genehmigung von Grundstückskaufverträgen oder im Zusammenhang mit angezeigten Pachtverträgen erhoben wurden.
Durch die Veröffentlichung der Kauf- und Pachtpreise soll eine größere Transparenz auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt hergestellt werden, da nicht nur Durchschnittskauf- beziehungsweise Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen allgemein, sondern differenziert nach Ackerland und DGL in den jeweiligen Kreisen sowie in den einzelnen Naturräumen veröffentlicht werden. Diese unter Beachtung statistischer Methoden ausgewerteten Daten sollen zum einen eine wichtige Orientierungsgröße für Käufer und Verkäufer sowie Pächter und Verpächter sein, zum anderen Akteuren auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt Hilfestellung geben.
Pachtpreise für Ackerland in Schleswig-Holstein nach Kreisen Grafik: Statistikamt Nord/MLLEV
Belastbare Aussagen zu Preistrends sind anhand dieser Auswertung dennoch nur begrenzt möglich. Aufgrund des starren Bodenmarktes wurden in einzelnen Regionen nur wenige Verträge geschlossen, sodass Zufallsereignisse die Ergebnisse beeinflussen können. Dies vorangestellt, lässt sich dennoch feststellen, dass sich die Preisentwicklung auf dem Kaufmarkt von den Pachtmärkten entkoppelt.
Für Ackerflächen stieg der Kaufpreis im Vergleich zur Vorperiode (2019/2020) landesweit um 3,1 % auf insgesamt 37.521 €/ha. Wie schon in der Vergangenheit, sind auch dieses Mal die Preisentwicklungen in den einzelnen Regionen unterschiedlich. Preisrückgängen in der Vorgeest standen deutliche Preisanstiege in der Region Nordoldenburg/Fehmarn gegenüber (Anstieg um 7,7 % im Vergleich zur Vorperiode auf 59.158 €/ha). Für Dauergrünland musste im Vergleich zur Vorperiode im Landesdurchschnitt 20.086 €/ha aufgewendet werden, das sind 5,2 % mehr. Auch hier stiegen die Kaufpreise regional unterschiedlich, dies wird besonders deutlich in Ostholstein und im Ostholsteinischen Hügel- und Seenland.
Die Pachtpreise sowohl für Ackerflächen (559 €/ha) als auch für Dauergrünland (341 €/ha) sind demgegenüber im Vergleich zur Vorperiode stabil geblieben. Damit bewegen sich die Pachtpreise auf dem Niveau von 2015/2016 beziehungsweise für DGL ging der Pachtpreis im Durchschnitt landesweit um 2,8 % zurück. Auch bei der Pacht sticht als Ausnahme bei der Preisentwicklung Nordoldenburg/Fehmarn mit deutlichen Preissteigerungen für Acker auf 630 €/ha (Anstieg um 7,9 % im Vergleich zur Vorperiode) und für DGL auf 371 €/ha (Anstieg um 25,3 % im Vergleich zur Vorperiode) hervor. Das Dashboard für den Kauf- und Pachtpreisspiegel ist abrufbar unter statistik-nord.de