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Lehr- und Versuchszentrum informiert Bundespolitikerin

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Beim Besuch der Bundestagsabgeordneten Sandra Carstensen (CDU) am Standort Futterkamp erhielt die Politikerin einen umfassenden Einblick in die zentrale Rolle der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein für die ­ Landwirtschaft.

Nach der Begrüßung durch Präsidentin Ute Volquardsen stellte Abteilungsleiter Claus-Peter Bo­yens die vielfältigen Aufgaben des Standortes vor – von der Aus- und Weiterbildung bis hin zur angewandten Forschung.

In einem ausführlichen Rundgang präsentierten Hannah Straky die bundesweit größte Baulehrschau sowie das bundesweit erste AgriSkills Lab, einen Trainingsraum, der es ermöglicht, tiergerechte und sichere Handgriffe rund um Rind und Schwein an modernen Simulatoren zu trainieren. Dr. Sophie Diers stellte die umgebaute Sauenhaltung vor und zeigte auf, wie Futterkamp Betriebe bei der Umsetzung zukunftsfähiger Haltungsverfahren begleitet. Abschließend stellte Dr. Imme Dittrich die Rinderhaltung vor, die praxisnahe Versuche und Beratungsimpulse für Milchviehbetriebe liefert.

Sandra Carstensen zeigte sich als stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat im Bundestag beeindruckt von der Breite und Vielfalt der Aufgaben, dem hohen fachlichen Niveau und dem klaren Praxisbezug der Arbeiten.

Kaltkeimer jetzt aussäen

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Bärlauch (Allium ursinum) zählt wie die Christrose (Helleborus niger), verschiedene Enziane und die Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) zu den Kaltkeimern. Diese sollten von Dezember bis spätestens Anfang Februar ausgesät werden. Die Samen brauchen zum Keimen Temperaturen von etwa 1 bis 5 °C. Am besten sät man die einzelnen Arten in Töpfen oder Schalen aus. Gründlich anfeuchten, ins Freie stellen oder halb in den Boden eingraben und nicht völlig austrocknen lassen. Je nach Witterung zeigt sich ab März das erste Grün. Die Jungpflanzen können dann für die Weiterkultur pikiert werden. Diesen Schritt erspart sich, wer die daumenhohen Setzlinge gleich ins Freiland pflanzt.

Ein Wochenende voller Nordseeluft und Austausch

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Die Spannung war riesig, als sich die 25 gut gelaunten LandFrauen aus dem Herzogtum Lauenburg auf die zweitägige Reise durch die besondere Landschaft Eiderstedts machten.

Gleich unterwegs sorgte eine Rast mit Sekt, belegten Brötchen, frischem Obst und kleinen Naschereien für einen wunderbaren Auftakt – genau das Richtige, um gemeinsam in fröhlicher Stimmung in den Tag zu starten.

Gut gestärkt erreichten wir das imposante Eidersperrwerk, wo uns eine erste kleine Informationsrunde erwartete. Eine kräftige Brise pustete uns ordentlich durch, bevor unsere Gästeführerin und LandFrau Maren Hansen zustieg. Mit einer Fülle spannender Geschichten und nordfriesischem Humor auf Plattdeutsch begleitete sie uns durch das gesamte Wochenende. Unser nächster Stopp war St. Peter-Ording. Bei herrlichem Wetter nutzten viele die freie Zeit für einen Spaziergang zur Seebrücke mit Blick auf Strand und Dünen. Anschließend erkundeten wir gemeinsam das Alte Dorf, eine charmante Ansammlung historischer Gebäude. Am späten Nachmittag erreichten wir die schöne Stadt Husum und bezogen unser Hotel. Bis zum gemeinsamen Abendessen nutzten einige die Gelegenheit zu einem Einkaufsbummel, während andere am Hafen bei einem erfrischenden Getränk die warmen Sonnenstrahlen genossen – ein perfekter Abend, der mit einem beeindruckenden Sonnenuntergang endete.

Für einen Spaß zu haben: Ilona Schütt (li.) und Nadja Koop aus dem Kreisvorstand der LandFrauen Herzogtum Lauenburg

Nach dem herzhaften Frühstück am Sonntagmorgen fuhr unsere unternehmenslustige Reisetruppe weiter zum beeindruckenden Roten Haubarg, einem typischen Bauernhaus der Eiderstedter Region. Anschließend ging es zum romantischen Hochdorfer Garten. Dort erhielten wir eine informative Führung von Hans-Georg Hostrup, der uns mit fachkundigen Erläuterungen durch die Anlage begleitete. Unsere charmante Reiseleiterin unterhielt uns das ganze Wochenende über mit spannenden Geschichten über die Köge und die Geschichte der Landschaft. Gemeinsam gingen wir zum windumtosten Deich mit Blick auf den Westerhever Leuchtturm, zum kleinen Kolonialwarenladen Haus Peters in Tetenbüll und als Highlight durften wir sogar dessen eigenen, wunderschön angelegten Garten besichtigen.

Bevor wir die Rückreise ins Herzogtum antraten, erwartete uns im „Theatrium“ in Tetenbüll noch ein kleiner Imbiss – genau die richtige Stärkung nach zwei ereignisreichen Tagen.

Es war ein wundervolles Wochenende, das uns lange in Erinnerung bleiben wird. Es gab den Vorständen genügend Raum und Zeit, uns untereinander besser kennenzulernen und uns rund um die Vorstandsarbeit auszutauschen. Mit Sicherheit war das nicht unsere letzte Reise mit Übernachtung.

Hohe Anerkennung fürs Ehrenamt

Anne Schmaljohann erhält Ehrennadel des Landes

LandFrauenpräsidentin Claudia Jürgensen (r.) überraschte Anne Schmaljohann bei der Verleihung im Landeshaus.
Foto: LandFrauenverband SH

Schleswig-Holstein hat LandFrau Anne Schmaljohann für ihr Engagement für Frauen auf dem Land ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt ihr jahrzehntelanges Wirken in der Landwirtschaft und ihr unermüdliches Eintreten für frauenpolitische und gesellschaftliche Themen.

Besonders hervorzuheben ist ihr Einsatz für die Jungen LandFrauen in Schleswig-Holstein: Als eine der ersten Unterstützerinnen hat sie deren Entwicklung auf Kreis- und Ortsebene maßgeblich gefördert und damit die Zukunft der LandFrauenbewegung entschieden mitgestaltet. „Es gab für Anne eine Laudatio voller Wertschätzung, und es war eine wirklich tolle und ehrwürdige Verleihung“, freute sich Claudia Jürgensen, Präsidentin des LandFrauenverbandes Schleswig-Holstein. Sie kam ebenso als Überraschungsgast ins Landeshaus nach Kiel, wie auch der Bürgermeister von Bälau im Kreis Herzogtum Lauenburg, Anne Schmaljohanns Heimatgemeinde. Die Preisträgerin selbst hatte ihre ganze Familie an diesem besonderen Nachmittag an ihrer Seite und freute sich sichtlich über diese ganz besondere Auszeichnung.

Meike von der Goltz

Hochwertige Eiche und Besonderheiten sind gefragt

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Die Schleswig-Holsteinische Laub- und Nadelwertholzsubmission findet zusammen mit den Holzmengen des Landeswaldes am Montag, 9. Februar 2026, (Gebotsabgabe) beziehungsweise Mittwoch, 11. Februar 2026, (Ergebnisbekanntgabe) im ErlebnisWald Trappenkamp, Daldorf statt.

Am gleichen Termin werden die Kreisforsten Lauenburg ihre Submission auf dem Lagerplatz in Lanken ausrichten. Die Holzagentur (HOAG) erwartet ein gutes Ergebnis und gibt nachfolgend die Konditionen bekannt. Das Holz wird in Daldorf gegen gesonderte Gebühr durch HOAG-Mitarbeiter permanent schneefrei gehalten. Ab 8. Januar 2026 werden Lose eingeteilt. Die Taxierung der Hölzer (Lose) ist für die Kalenderwoche 5 geplant. Danach erhalten die Lieferanten-Forsten ihr Losverzeichnis. Das Öffnen der Gebote im Verwaltungsgebäude des ErlebnisWaldes Trappenkamp findet schließlich am 9. Februar 2026 ab 9 Uhr statt.

Am 11. Februar wird es spannend

Die Ergebnisbekanntgabe erfolgt durch Auslegen der geprüften Ergebnislisten und Interpretation der Daten im Verwaltungsgebäude des ErlebnisWaldes Trappenkamp am Mittwoch, 11. Februar 2026, um 15 Uhr. Im Anschluss ist für die nicht bebotenen beziehungsweise nicht zugeschlagenen Lose ein Nachverkauf möglich.

Die Nutzungsgebühren für den Lagerplatz inklusive der Betreuung der Anlieferung, den Kostenbeitrag für das von der HOAG durchgeführte Schneefegen sowie die Verkaufsgebühren können bei der HOAG per E-Mail unter: info@hoag.de oder telefonisch unter: 0 45 51-88 20 88 erfragt werden. Zwischen dem 10. Januar und 3. März 2026 bleiben aus Sicherheitsgründen die mit Zahlenschloss gesicherten Schranken geschlossen.

Welche Hölzer sollten angeliefert werden?

Einer der teuersten Stämme der diesjährigen Auktion

Qualität vor Masse lautete die Empfehlung.

– Eiche ist in guter Qualität sehr gefragt und erzielt laut Dr. Manfred Quer, dem Geschäftsführer der Holzagentur GmbH, gute bis sehr gute Preise. Insbesondere starkes Holz wird preisstabil nachgefragt. Sehr gute Aussichten bestehen für furnierhaltige Hölzer, gute Aussichten für B-Sägeholz ohne anhängendes C und für starkes B/C-Holz der Stärkeklasse 5+ in Dielenqualität. Für mittelstarkes A/B-Holz (harte Aushaltung) der Stärkeklassen 4 werden kleine, homogene Sammellose in fallenden Längen (qualitätsoptimiert) empfohlen. Auch hierfür werden gute Aussichten prognostiziert. Immer wieder gut gefragt sind Rosen-/Ast- beziehungsweise Wildeichen der Stärkeklassen 5+.

– Esche wird nach der Prognose von Dr. Quer bei dimensionsstarken, geraden Stämmen ab Stärkeklasse 6+ einen guten Preis erzielen. Normales B-Sägeholz sollte in diesem Jahr eher für den Freihandverkauf vorgesehen werden.

– Andere Laubholzarten sind bei hochwertigster Güte und Dimension erwünscht (Nussbaum, Roteiche, Bergahorn, Kirsche). Auch Besonderheiten wie Riegelesche, Riegelahorn, Ulmen, Nussbaum, Maserhölzer und so weiter sollten immer angeboten werden. Diese Stämme haben oft schon die besten Erlöse der Wertholzsubmission gebracht. Buche, Erle und Spitzahorn sowie Hainbuche, Birke hingegen sollten nicht geliefert werden.

– Schon im vorigen Jahr wurden auch hochwertige Nadelhölzer erfolgreich submittiert. Es sollten furnierfähige, gut gezopfte Lärchen- und Douglasienblöcke ab Stärkeklasse 6+ sowie gerades A/B-Sägeholz (ohne anhängendes C) gesondert geliefert werden, jedoch kein Kiefernstammholz. Besondere Holzarten wie Mammutbaum und Ähnliches sind willkommen.

– Käferholz (insbesondere Eichenkernkäfer), trockenes Holz, Holz mit Metall gehören nicht auf den Submissionsplatz.

Blick über den Auktionsplatz in Daldorf



Fazit

Die HOAG erwartet 2026 bei geringerem Gesamtholzangebot ähnlich gute Ergebnisse wie in diesem Jahr. Eiche ist die erlösstärkste Holzart. Für hochwertigste Esche sind die Aussichten gut. Auch Besonderheiten sind gefragt. Lärchen und Douglasien sind sehr erfolgversprechend.

Schlachthof Perleberg ist zu, und nu?

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Die Lage auf dem Schlachtschweinemarkt ist aktuell alles andere als rosig. Die Schlachtschweinepreise bewegen sich mit aktuell 1,60 € pro Indexpunkt auf einem sehr niedrigen, für die Schweinemäster nicht auskömmlichen Niveau. Der Angebotsdruck ist relativ hoch. Auch wenn aktuell noch restliche Angebotsüberhänge abgebaut werden können, wird sich diese Situation über die Feiertage zwangsläufig wieder verschärfen. Als wäre dies nicht belastend genug für die hiesigen Schweinemäster, kommt mitten in diese Situation nun die endgültige Schließung des Schweineschlachthofes Perleberg im nördlichen Brandenburg hinein. Dies hatte sich zwar bereits seit Ende Oktober angekündigt, doch gab es auch Anhaltspunkte, die auf einen eventuellen Weiterbetrieb hindeuteten.

Besonders QS-Schweine betroffen

Der Schlachthof Perleberg war mit einer Entfernung von 250 km und einer Fahrtzeit von gut drei Stunden ab Rendsburg verkehrstechnisch aus Schleswig-Holstein gut zu erreichen. Der Schlachthof hatte im Schweinebereich eine wöchentliche Kapazität von ungefähr 20.000 Tieren, die jetzt auf andere Schlachthöfe verteilt werden müssen. Der einzige in Schleswig-Holstein noch übrig gebliebene größere Schweineschlachthof in Kellinghusen im Kreis Steinburg kann maximal 4.000 weitere Schweine pro Woche aufnehmen. In Kellinghusen werden aber überwiegend Schweine aus Markenfleisch- und Tierwohlprogrammen geschlachtet und nur zu einem kleinen Teil „normale“ QS-Schweine. In Perleberg war dies umgekehrt. Die Konsequenz aus der Schließung ist nun, dass die kleinen freien Kapazitäten in Kellinghusen mit „Markenschweinen“ aus Perleberg aufgefüllt werden, während es für die QS-Schweine schwierig wird. Da die in Reichweite liegenden Schlachthöfe in Westdeutschland bereits an ihrer Kapazitätsgrenze liegen, bleibt fast als einzige Alternative der Tönnies-Schlachthof in Weißenfels. Hier sind noch ausreichend freie Schlachtkapazitäten vorhanden. Dieser Standort liegt bekanntlich in Sachsen-Anhalt und ist 520 km von Rendsburg entfernt. Für den Transport nach Perleberg konnten die Vermarkter einen Fahrer einplanen, der Hin- und Rückfahrt am selben Tag erledigte. Dies ist nach Weißenfels nicht mehr möglich, hier ist unter Berücksichtigung von Lenk- und Pausenzeiten nur die Hinfahrt an einem Arbeitstag zu schaffen. Dies bedeutet, es braucht das Doppelte an Fahrzeugen und das Vierfache an Personal, um die gleiche Menge an Schweinen nach Weißenfels anstatt nach Perleberg zu transportieren. Da dieses Personal natürlich nicht vorhanden ist, wird die Vermarktung von Schweinen außerhalb der genannten Programme für hiesige Schweinemäster ein ernsthaftes, wenn nicht gar existenzielles Problem.

Hoffnungsschimmer Kartellamt

Seit Längerem hält sich in der Branche allerdings schon das Gerücht, dass das Ende der Schlachtungen in Perleberg auch ein abgesprochenes Ende sein könnte, um dem Marktführer Tönnies weitere Mengen in die Arme zu treiben. Diesem Vorwurf der illegalen Marktbereinigung geht nun auch das Bundeskartellamt nach. Dazu hat es auf Basis eines richterlichen Beschlusses zusammen mit den zuständigen Landeskriminalämtern Razzien auf vermeintlich betroffenen Schlachthöfen in Deutschland gegeben. Ergebnisse dieser Ermittlungen lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor. Sollte sich dieser Verdacht allerdings bestätigen, könnte sich dies als kleiner Lichtblick für die nord- und ostdeutschen Schweinemäster erweisen.

Holsteiner Dior erzielt Spitzenpreis

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In seinem Reitsportzentrum im nordrhein-westfälischen Goch veranstaltet der Nationenpreisreiter und Ausbilder Holger Hetzel eine der hochwertigsten Auktionen für Springpferde. In diesem Jahr fand schon die 20. Auflage statt. Zu der Jubiläumsveranstaltung kamen 700 Gäste aus 51 Nationen und boten auf insgesamt 21 Springpferde.

Eine besondere Offerte war der siebenjährige Holsteiner Dior, der in diesem Jahr bereits mehrfach für Aufsehen in der Welt des Springsports gesorgt hat. Mit Holger Hetzels Chefbereiter, dem Belgier Laurenz Houben, erzielte der imponierende Sohn des Diamant de Semilly aus der Zucht von Friedrich Meyer aus Nottfeld, Kreis Schleswig-Flensburg, hervorragende Ergebnisse bei den Young Horse Masters. Bei den Bundeschampionaten in Warendorf erhielt er den in diesem Jahr erstmals vergebenen Titel Young Horse of the Year in seiner Altersklasse.

Nun erzielte Dior mit exakt 1 Mio. € den Spitzenpreis der Auktion. Erworben wurde der Schimmel von Ulli Horch, einem langjährigen Freund und Förderer von Holger Hetzel. pm

Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer

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Mit deutlichen Signalen für Stabilität und Zukunftsorientierung hat die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) am 4. Dezember ihre Hauptversammlung in Rendsburg abgehalten.

Präsidentin Ute Volquardsen begrüßte Delegierte sowie Gäste aus Politik, Verwaltung, Berufsstand und Organisationen. Gleich zu Beginn überbrachte sie eine zentrale Botschaft: Die Zielvereinbarung mit dem Land sieht keine weiteren Kürzungen vor. Damit verfügt die Kammer für die kommenden Jahre über die notwendige Planungssicherheit, um Beratung, Bildung und Versuchswesen verlässlich fortzuführen – ein wesentlicher Stabilitätsfaktor für die landwirtschaftlichen Betriebe im Land.

Erstmals wurde im Rahmen der Hauptversammlung der Ausbildungsbetrieb des Jahres ausgezeichnet. Die Wahl fiel auf den Betrieb von Kai und Annika Doose in Gönnebek. Der Betrieb überzeugt durch hohe Ausbildungsqualität, vielfältige Einblicke und eine verlässliche Betreuung. Mehr dazu findet sich in der Weihnachtsausgabe. Foto: Dr. Laura Maxi Stange

Die Finanzen der Kammer sind derzeit solide und die Abstimmungen zu Umlage, Gebühren und Haushalt erfolgten allesamt einstimmig. Die Hauptversammlung zeigte eine Kammer, die trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen strategisch und finanziell stabil arbeitet, Modernisierungsschritte vorantreibt und sich klar zu ihrer Rolle als Partnerin der Landwirtschaft bekennt. Präsidentin Ute Volquardsen betonte, dass die LKSH auch 2026 intensiv daran arbeiten werde, Bürokratie abzubauen, Betriebe fachlich zu stärken und praxisnahe Lösungen in Beratung, Bildung und Versuchswesen bereitzustellen. Ein ausführlicher Bericht steht in der Folgeausgabe.

Otto Carstens, Staatssekretär für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz schätzt die LKSH als eine der tragenden Säulen der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Er sieht sie Kammer als Partner der Betriebe und Brückenbauer zwischen Landwirtschaft, Gesellschaft und Politik. Die LKSH stehe für unabhängige Beratung und Praxisnähe. Die Kammer spielt eine Schlüsselrolle als zentraler Partner, sorgt dafür, dass das Wissen da ankommt, wo es gebraucht wird.
Foto: Dr. Laura Maxi Stange

Blick hinter die Kulissen eines Logistikzentrums

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Das Treffen des Agrarausschusses fand im November im Rewe-Logistikzentrum Henstedt-Ulzburg statt. Ziel des Besuchs war es, das Unternehmen und seine Strukturen besser kennenzulernen und zu verstehen, wie ein moderner Lebensmittelhandel regional und zuverlässig versorgt wird.

Zu Beginn erhielt der Agrarausschuss einen ausführlichen Einführungsvortrag. Dabei wurde deutlich, wie breit die Rewe Group aufgestellt ist. Zum Konzern gehören neben den Rewe-Supermärkten auch Penny, nahkauf, toom Baumarkt, ZooRoyal sowie die Fleischmarke Wilhelm Brandenburg. Deutschlandweit ist Rewe in mehrere Regionen gegliedert, die jeweils von einem eigenen Zentrallager versorgt werden. Für die Region Nord mit Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Teilen Nordrhein-Westfalens übernimmt Henstedt-Ulzburg eine zentrale Rolle. Der moderne Standort wurde 2022 fertiggestellt. Von hier aus werden täglich zahlreiche Märkte mit Waren beliefert. Diese logistische Aufgabe erfordert moderne Technik und exakt abgestimmte Prozesse.

Schwerpunkt Regionalität

Das Online-Geschäft ist inzwischen ein fester Bestandteil des Vertriebsmodells. Kundinnen und Kunden bestellen ihre Waren online und holen sie anschließend im Markt ab. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Regionalität. Als regional gelten Produkte, die im Umkreis von 50 km um den jeweiligen Markt erzeugt werden. In Schleswig-Holstein arbeitet Rewe mit rund 150 regionalen Lieferanten zusammen, darunter Gemüsebaubetriebe, Meiereien sowie Fleisch- und Feinkostproduzenten.

Deutschlandweit existieren 681 Rewe-Märkte, davon 268 unter der Führung selbstständiger Kaufleute. Diese sind in der genossenschaftlichen Rewe-Struktur organisiert und verfügen dadurch über Mitspracherechte. Ein typischer Markt führt rund 15.000 verschiedene Artikel.

Enorme Größe und Automatisierung

Nach dem Vortrag besichtigte der Agrarausschuss das Logistikzentrum. Die Dimensionen beeindruckten sofort. Mit rund 234.000 m2 Lagerfläche und einer Gebäudebreite von 500 m zählt der Standort zu den größten in Norddeutschland. Das Lager ist in fünf Bereiche aufgeteilt: Frische, Tiefkühlkost, Obst und Gemüse, Fleisch und Trockenwaren. Viele Abläufe laufen teil- oder voll automatisiert.

In der Abteilung Tiefkühlkost werden Waren mithilfe elektrischer Mitfahrameisen zusammengestellt. Foto: Wiebke Wendt
Die Regale im Logistikzentrum haben eine Höhe von 30 m. Waren werden darin automatisch platziert. Foto: Wiebke Wendt
Mit einer Gebäudebreite von 500 m und einer Lagerfläche von 234.000 m2 zählt der Standort zu den größten Norddeutschlands. Foto: Wiebke Wendt


Besonders eindrucksvoll war das vollautomatische Trockenlager. Dort lagern Roboter und Fördertechnik die Waren selbstständig ein. Die Produkte werden in einem 30 m hohen Regal platziert. Das System kennt Maße und Gewicht jedes Artikels und ordnet zu, welche Waren häufiger und welche seltener ausgelagert werden. Bei einer Bestellung stellt es die Palette automatisch zusammen und nutzt den vorhandenen Platz optimal aus.

In Abteilungen wie der Tiefkühlkost werden die Bestellungen weiterhin von Mitarbeitenden kommissioniert. Hier herrscht reger Betrieb, da die Beschäftigten mit elektrischen Mitfahrameisen durch das Lager fahren und die Waren zügig zusammenstellen.

Der Besuch vermittelte anschaulich, wie komplex die Abläufe der täglichen Warenversorgung sind und welche Bedeutung automatisierten und auf Künstliche Intelligenz gestützten Prozessen zukommt. Für den Agrarausschuss ergaben sich zahlreiche neue Eindrücke und wertvolle Impulse für den weiteren Austausch. Auch die Teilnehmenden der Exkursion zeigten großes Interesse.

Die Plätze für die Besichtigung waren wie üblich schnell vergeben. Dies bestätigt den hohen Zuspruch und ist ein ermutigender Ausblick für die Planung weiterer Projekte im kommenden Jahr.

Erfolgreiche Feldtage zu Flugsaat

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Die Drohnensaat erlebt derzeit einen regelrechten Hype und zieht große Kreise. Doch in welchen Bereichen funktioniert sie tatsächlich – und an welchen Stellschrauben muss gedreht werden?

Auf den drei Feldtagen der Landwirtschaftskammer (LKSH) wurden erste Einblicke in das laufende EIP-Projekt „Flugsaat“ gegeben und die Ergebnisse des ersten Versuchsjahres vorgestellt.

Je nach Region standen unterschiedliche Schwerpunkte im Vordergrund. In der Ackerbauregion im Kreis Plön ging es vor allem um den Zwischenfruchtanbau. Die Drohnensaat zwei Wochen vor der Weizenernte wurde in Streifen der Aussaat per Striegel-Walzen-Kombination sowie dem klassischen Stoppelbruch mit anschließender Drillsaat gegenübergestellt. Auf einem weiteren Schlag wurde untersucht, wie stark die Wahl der Saatmischung den Erfolg der Flugsaat beeinflusst – verschiedene Mischungen wurden dazu per Drohne in Streifen ausgebracht.

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde, einer von Futterbau und Energieerzeugung geprägten Region, lag der Fokus auf Untersaaten im Mais. Drei verschiedene Untersaat-/Zwischenfruchtmischungen wurden zu drei Terminen in den stehenden Maisbestand gestreut: zum Längenwachstum (9. Juli), zum Ende des Rispenschiebens (1. August) sowie zwei Wochen vor der Ernte (11. September). Ziel ist die Etablierung einer konkurrenzarmen Untersaat beziehungsweise die Anlage einer frühen Zwischenfrucht bei praxisüblichem Pflanzenschutz.

Auch im Kreis Pinneberg wurden Versuche sowohl im Getreide als auch im Mais angelegt. Im Winterroggen wurden verschiedene Zwischenfruchtmischungen zwei Wochen vor der Ernte per Drohne ausgebracht. Auf dem Silomaisschlag stand ein Vergleich der Drohnensaat zu zwei Zeitpunkten mit der Aussaat per Güllewagen im Fokus. Zudem wurde auf einer weiteren Fläche die Flugsaat ganzflächig durchgeführt, um Flächenleistung und Kosten zu erfassen.

Unterstützt wurden die Feldtage fachlich unter anderem durch die GWS Nord, die Saaten-Union, die Agrarberatung Südholstein und Ingus. Neben der Ergebnisdarstellung wurden Bodenanalysen durchgeführt, der Nutzen von Zwischenfrüchten und Untersaaten erläutert und die Herausforderungen im Anbau diskutiert.

Die Bandbreite der Ergebnisse des ersten Jahres könnte dabei kaum größer sein: von Musterbeständen bis hin zu Totalausfällen. Die LKSH informiert unabhängig über Erfolg und Misserfolg und benennt die wichtigsten Stellschrauben. Detaillierte Ergebnisse folgen in der ersten Ausgabe 2026 des Bauernblatts.

Pferdefamilientag in Neumünster

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Im Rahmen des Trakehner Hengstmarkts fand zum zweiten Mal ein Pferdefamilientag in den Holstenhallen statt. Gemeinsam mit den Veranstaltern der Messe Nordpferd waren viele Aussteller nach Neumünster gekommen und boten ein vorweihnachtliches Shopping-Erlebnis, eingerahmt von einem vielfältigen ­Programm.

„Wir hatten mehr Aussteller, schöne Stände und eine attraktive Shopping-Meile“, freute sich Birgit Wolf, Projektleiterin bei der veranstaltenden Messe & Marketing GmbH. Die Jüngsten hätten sich vor allem über das Ponyreiten, Hobby-Horsing, Pferdestreicheln und den Schmink-Clown gefreut.

Das Highlight am Sonntagnachmittag war das liebevoll inszenierte Pferde-Weihnachtsmärchen mit 60 Reitern und zahlreichen Statisten. Während die Kinder sich in den Märchenprinzen und die kleine Fee mit den leuchtenden Flügeln verliebten, staunten die Eltern über eine flotte Springquadrille, ein rasantes Kutschenbild und ein spektakuläres Gruppenbild. „Lichtgeschmückte Pferde und Kutschen, schöne Kostüme, funkelnde Tannenbäume und die stimmungsvolle Erzählung des Aschenputtel-Märchens rundeten die Show ab“, berichtete Wolf.

Sie und ihr Team sind sich sicher, dass die Veranstaltung gegenüber dem Vorjahr deutlich an Qualität zugelegt hat. „Für das kommende Jahr wünschen wir uns noch mehr Besucher, die sich daran erfreuen können“, sagte sie. Ergänzt wurde das Programm durch eine lehrreiche Praxisdemonstration des Vielseitigkeitsreiters Andreas Ostholt. Die auf Drei­sterneniveau erfolgreichen Schwestern Lea-Sophie und Melanie Klein zeigten einen Pas de deux.

Finale der Dressur

Sportlich wurde es auch im Finale des Kuschel Cups in Springen und Dressur. In der zurückliegenden Saison hatten die Junioren des Jahrgangs 2007 und jünger aus den Leistungsklassen vier und fünf aus Schleswig-Holstein und Hamburg an insgesamt fünf Stationen die Gelegenheit, sich für die Entscheidung in Neumünster zu qualifizieren.

Zuerst wurde das Viereck aufgebaut. In einer Dressurreiterprüfung der Klasse L setzte sich Jolina-Zoé Wolters vom Reit- und Fahrverein (RuFV) Wedel mit ihrer Oldenburger Fuchsstute WS Ramira durch. Die beiden hatten sich schon bei der ersten Etappe für den Start in Neumünster empfohlen. „Die Qualifikation für den Kuschel Cup war mein klares Saisonziel“, strahlte die 16-Jährige im Mai.

Im Dressurfinale setzten die Richter, Dr. Hans-Peter Karp und Gisela Gunia, das Paar mit der Note 8,6 an die Spitze. „Du hast einen sehr schönen Sitz und uns einen schwungvollen Ritt mit einem losgelassenen Pferd präsentiert, so wie wir uns das vorstellen“, lobte Karp. Für Wolters, die ihre Stute seit vier Jahren selbst ausbildet, war es der erste Start in den Holstenhallen. „Es war einfach unglaublich“, schwärmte sie.

Mit der silbernen Schleife (8,3) wurde Amy-Carlotta Reinfandt vom RuFV Höllnhof Schülp, Kreis Rendsburg-Eckernförde, mit Devil’s Coconut Dream ausgezeichnet. Dicht dahinter reihte sich Pauline Roskothen vom RuFV Großenwiehe, Kreis Schleswig-Flensburg, mit Daydream und der Wertnote 8,2 ein.

Finale im Springen

Alexander Kuschel und seine Ehefrau Katja Kuschel verfolgten alle Darbietungen mit großer Aufmerksamkeit. Der Initiator der Serie war nach dem Dressurauftakt glücklich: „Das war ein tolles Starterfeld für diese anspruchsvolle Aufgabe“, befand er.

Für die Springreiter stand als Finale eine Stilspringprüfung der Klasse L mit Stechen an. Im Umlauf des 20-köpfigen Teilnehmerfeldes ritt eine der Jüngsten an die Spitze: Pamina Caroline Bengtsson aus Itzehoe mit ihrem Holsteiner Wallach Chester. „Reiten lernt man nicht durch den Nachnamen. Reiten lernt man durch Talent, Gefühl für das Pferd und Parcoursintelligenz. Schöner konnte uns das hier heute nicht präsentiert werden“, lobte Christian Schacht die Vorstellung der elfjährigen Tochter des Olympiareiters Rolf-Göran Bengtsson und der erfolgreichen Reiterin Evi Bengtsson.

Mit der Note 8,5 stand Pamina im Ranking zunächst ganz oben, aber über den Gesamtsieg wurde im Stechen der besten acht entschieden. Und da brillierte der zwölfjährige Emil Meves vom RuFV Nutteln, Kreis Steinburg, mit seiner Holsteiner Stute Mevia. „Dieser erste Platz bedeutet mir sehr viel, schon allein aufgrund der Kulisse und des tollen Publikums“, sagte der glückliche Sieger. „Im vergangenen Jahr hatte ich im Finale einen Fehler. Jetzt wollte ich alles richtig machen, weil es auch das letzte Jahr ist, in dem ich hier starten kann.“

An zweiter Position rangierte Alena Prien vom RuFV Husberg und Umgebung, Kreis Plön, mit Lucky Leon (38,73) vor Henri Petruschke von der Turniergemeinschaft nach Maas mit seiner Stute Venezia (39,49).

Ohne ihre unermüdliche Unterstützung geht es nicht: Die Eltern der teilnehmenden Nachwuchsreiter wurden gesondert in die Bahn gebeten. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

Zum Ende der Veranstaltung wurde es emotional. Moderator Christian Schacht bat die Eltern der teilnehmenden Jugendlichen in den Parcours, um ihnen die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie für die Unterstützung des Sports ihrer Kinder verdienen. Alexander Kuschel war ebenfalls sichtlich gerührt und sagte: „Vielen Dank an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Was den Fortbestand des Kuschel Cups anbelangt: Wenn die Bedingungen stimmen, habe ich sehr große Lust weiterzumachen.“ pm