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Landjugend Dithmarschen überreicht Erntekrone

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Ende September empfingen die Präsidentin sowie Vertreterinnen und Vertreter des Vorstands und des Ehrenamts der Landwirtschaftskammer den Kreislandjugendverband Dithmarschen und den Landesvorstand der Landjugend zur feierlichen Übergabe der Erntekrone 2025 in Rendsburg.

Jedes Jahr bringt eine andere Kreislandjugend ihre Handschrift ein – und so zeigt auch die diesjährige Krone einen eigenen Charakter. Sie spiegelt die Erntebedingungen des Jahres wider: wechselhaft, herausfordernd und doch voller Hoffnung.

Nachdem die Krone an ihrem Platz im Foyer angebracht war, begrüßte Kammerpräsidentin Ute Volquardsen die Gäste sehr herzlich. Sie stellte die anwesenden Vorstands- und Ehrenamtsmitglieder vor und sprach im Namen aller haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden ihren Dank für die überbrachte Erntekrone aus. Im Anschluss kamen die Landjugendlichen mit Gastgeberinnen und Gastgebern bei einem kleinen Imbiss ins Gespräch. Dabei wurde deutlich: Die Landjugend ist fest im ländlichen Raum verwurzelt, trägt Verantwortung, bewahrt Tradition und entwickelt gleichzeitig neue Ideen.

Mit Dank, Zuversicht und einem kleinen Präsent verabschiedete die Präsidentin die Gäste aus Dithmarschen und Landesvorstand. Die neue Erntekrone schmückt nun für ein Jahr das Foyer der Landwirtschaftskammer – als Symbol für Gemeinschaft, Erneuerung und Hoffnung auf eine gute Ernte im kommenden Jahr.

Landesponyturnier in Bad Segeberg

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Bei schönstem Herbstwetter wurde in Bad Segeberg das Landesponyturnier ausgetragen. Mit Vielseitigkeit, Dressur, Springen und Fahren gab es Sport in vier Disziplinen, mit dem Hobby-Horsing waren es sogar fünf. Zum 57. Mal wurden am Ende der drei Turniertage elf neue zwei- und vierbeinige Titelträger gekürt.

Traditionsgemäß begann das Landesponyturnier wieder am Freitag mit dem Geländereiten im Ihlwald. Für Marlene Mühlenbeck war es wahrscheinlich ein unvergesslicher Auftakt, denn die 15-jährige Bollingstedterin, Kreis Schleswig-Flensburg, fiel von ihrem ersten Pony herunter, behielt aber für die zweite Runde mit der elfjährigen Starpower Tila die Nerven und kam auf Platz drei. Dort rangierte sie auch nach der Dressur am Sonnabend. Erst im abschließenden Springen setzte sie sich an die Spitze. „Es ist überraschend und umso schöner, dass wir nun Landesmeister sind, in meinem letzten Jahr als Ponyreiterin“, sagte sie. Nun geht es für sie weiter zur Deutschen Jugendmeisterschaft. „Bad Segeberg war dafür die ideale Vorbereitung“, freute sie sich. Silber ging an die zunächst führende Laura Küntzler mit A Touch of Blue H, gefolgt von Marlene Böhl mit Provygirl auf dem Bronzerang.

Am Sonnabend wurden nicht nur die Meister in der Vielseitigkeit gekürt, sondern auch die Champions unter den Nachwuchsponys. Drei davon stammen aus der Zucht von Peter Böge vom Gestüt Steendiek in Schönhorst, Kreis Rendsburg-Eckernförde: Steendieks Diego de la Vega siegte bei den dreijährigen Hengsten, Neymar bei den dreijährigen Stuten und Wallachen. Bei den vierjährigen Hengsten stellte Böge den Sieger und den Zweitplatzierten, Steendieks Douglas Deluxe und Steendieks Connery.

Lob für das Turnier

„Die Kulisse und die Plätze sind ideal. Es ist wichtig für alle, dass hier weiterhin genügend Ponys teilnehmen. Denn das Interesse für sie ist da, wie man an den Zuschauern sieht“, resümierte Böge.

Bei den vierjährigen Stuten und Wallachen pilotierte Janne Sommer aus Grebin, Kreis Plön, Mon Dieu aus der Zucht und dem Besitz von Severin von Rumohr zum Championatstitel. „Er war gut drauf, vielleicht ein bisschen frisch, dennoch sehr rittig. Und es hat einfach Spaß gemacht“, sagte die Siegerin.

Proud Day Max hatte den Platz in Bad Segeberg wohl noch vom Vorjahr in bester Erinnerung. Der Eignungschampion von 2024 stammt aus der Zucht von Karin Stolz. Er sicherte sich in diesem Jahr den Titel als Pony-Dressurchampion unter Jule Pauls aus Kisdorf, Kreis Segeberg.

Zur Doppelchampionesse wurde Rohlsdorfs High­er Love. Die Stute aus der Zucht von Ingeborg Galow aus Rohlsdorf, Kreis Ostholstein, wurde Pony-Eignungs- sowie -Springchampionesse. Unter Nicola Schweiger holte die Ausnahmestute dreimal die 9,0.

Am Sonntag wurde unter anderem das Finale der Pony-Landesmeisterschaften in der Dressur ausgetragen. Die zwölfjährige Lilly Elisabeth Marquardt von der Insel Fehmarn hatte mit dem zehnjährigen Dobby in jeder Wertung als einzige Starterin mehr als 70 %. Das bedeutete drei Siege und am Ende Gold. Hauchdünn wurde der Abstand dagegen auf den folgenden Plätzen: Julina Hütte ritt mit Steendieks D’Artagnan nach drei Prüfungen mit nur 0,57 % Vorsprung zu Silber, gefolgt von Anna Pauline Christophersen mit Darcy.

Zweiter Sieg

Zum zweiten Mal in ihrer noch jungen Karriere gelang es Andra-Sophie Lorentz, Pony-Landesmeisterin im Springen zu werden. Die Reiterin aus Wöhrden, Kreis Dithmarschen, hatte sich bereits 2022 den Titel im Sattel von Cappo gesichert. Diesmal war ihre Sportpartnerin die sprunggewaltige Deutsche Reitponyfuchsstute Marylin aus der Zucht von Angelika Jahr. Als einziges Paar blieb das Duo in allen drei Wertungsprüfungen ohne Hindernis- und Zeitfehler. „Sie macht es mir immer einfach und ist ein absolutes Traumpony“, sagte die Reiterin und verdeutlichte: „Sie bleibt bei mir.“ Mit nur einem Zeitfehler über alle drei Wertungsprüfungen sprang Emil Meves mit Mochita, ebenfalls aus der Zucht von Angelika Jahr, zur Silbermedaille. Bronze sicherte sich Marie-Louise Petersen mit dem Palomino-Pony Casanova.

Die 30. Landesponystandarte ging an die Abteilung des Reit- und Fahrvereins Neuengörs unter der Leitung von Karin David-Studt. Mit Emma Sole Heß, Jule Friedrichs, Karlotta Hillene Tonn, Freda Bröcker und Karen-Sophie Lenhard sicherte sich der Verein die Goldmedaille. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

Das Highlight des Wochenendes war der 30. Wettkampf der Pony-Reitabteilungen um die Landesstandarte. Mit dabei waren 23 Mannschaften. Am Ende freuten sich die Teilnehmer des Reit- und Fahrvereins (RuFV) Neuengörs um Mannschaftsführerin Karin David-Studt über den Sieg. Zweiter wurde der Ostermooringer Reitverein (RV) vor dem Garstedt-Ochsenzoller RV.

„Das war wieder besonders schön“, freute sich Tim Streichert, zweiter Vorsitzender des gastgebenden RuFV Bad Segeberg. Doch für den Mitorganisator des Landesponyturniers gab es am Sonntag noch mehr Grund zur Freude. Für ihn ist es besonders wichtig, dass alle gesund und munter wieder nach Hause fahren. In diesem Jahr war das so. „Wir hatten ein paar Abstiege, aber niemand wurde verletzt“, resümierte er und fügte hinzu: „Es war ein tolles Turnier. Morgens war es zwar kalt, aber tagsüber haben die Gesichter mit der Herbstsonne um die Wette gestrahlt.“

Im nächsten Jahr werden wieder am letzten Septemberwochenende die Hymnen für die Ponys und ihre Reiter gespielt, wenn vom 25. bis 27. September Bad Segeberg zum nächsten Landesponyturnier Schleswig-Holstein/Hamburg lädt.
pm

Farbspiele mit Zwiebelblumen

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Die Vorfreude beim Zwiebelsetzen ist groß, denn in Gedanken malt man sich schon aus, wie im Frühling der Garten mit frischen Farben erwachen wird. Doch bei der großen Palette an Zwiebelblumen fällt die Auswahl gar nicht so leicht. Und zudem stellt sich noch die Frage, ob die Zwiebeln besser locker verstreut oder als üppiges Tulpenmeer gepflanzt werden sollen.

Lücken lassen sich jetzt im Herbst im Handumdrehen mit Tulpen auffüllen. Rosa und Violett passen gut zueinander. Foto: Karin Stern

Zur herbstlichen Pflanzzeit der Zwiebelblumen lohnen sich daher ein paar Gedanken über Abwechslung von Farben und Blütenformen, über rhythmische Verteilung und interessante Höhenstaffelungen. Schließlich soll ja in einem halben Jahr der Garten ganz nach den eigenen Vorstellungen erblühen. Auch wenn der Frühling als bunte Jahreszeit gilt, kann ein sparsamer Umgang mit Farben ebenso reizvoll sein.

Zartes Pastell in Rosa und ein kräftiges Violett bei Tulpen harmonieren wunderbar miteinander, ohne knallig zu wirken. Wenn sich zu diesen Farben noch die weiße Viridiflora-Tulpe ‚Spring Green‘ und die weiß blühende Traubenhyazinthe ‚Album‘ (Muscari botryoides) gesellen, entsteht ein reizvoller Kontrast. Steigern lässt sich dieser noch, indem die Zwiebeln zu den dunkelvioletten Blättern des Purpurglöckchens ‚Obsidian‘ (Heuchera-Hybride) arrangiert werden. Tipp: Die fantastische Blattfarbe dieser Sorte verblasst nicht in der Sonne.

Viridiflora-Tulpe ‚Spring Green‘ Foto: Imago

Doch die Tulpe ‚Spring Green‘ bietet weitere interessante Kombinationsmöglichkeiten. Ihre weißen Blütenköpfe öffnen sich im Mai. Sie wirken in größeren Gruppen gemeinsam mit der gelb blühenden ‚Yellow Spinggreen‘ überaus elegant. Ganz apart kommen beide Sorten eingestreut zwischen austreibenden Funkien (Hosta) oder Taglilien (Hemerocallis) daher. Ein zarter Kontrast entsteht mit dem blau blühenden Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla). Wer Ton in Ton bevorzugt, pflanzt die weiß blühende Sorte ‚Betty Bowring‘. Gegenseitig in Szene setzen sich die weißen Blüten von Tulpe ‚Spring Green‘ und Tränendem Herz ‚Alba‘ (Dicentra spectabilis). Diese Sorte blüht länger als die Art und zieht ihr Laub erfreulicherweise auch später ein.

Tulpe ,Purple Prince‘ Foto: Imago

Ohnehin finden Blumenzwiebeln einen passenden Rahmen gezielt eingestreut zwischen Stauden und niedrigen Sträuchern. Solche gemischten Beete sind im Frühling schneller dicht, da der frische Austrieb der Stauden den Boden bedeckt. Aus den Lücken recken dann Tulpen, Hyazinthen und Narzissen ihre farbigen Blütenköpfe. Am Rand des Staudenbeetes werden eher niedrige Tulpen wie ‚Pinocchio‘ und ‚Zampa Parrot‘ gepflanzt. Hohe Tulpen wie ‚Purple Prince‘ lockern das Staudenbeet angenehm auf.

Reine Tulpenpflanzungen an einem sonnigen Platz sorgen für ein farbenprächtiges Schauspiel. Kräftige Farben harmonieren gut mit Weiß. Farbenfroh kommt auch vorherrschendes Rosa mit gelben Akzenten daher. Für ein solches Tulpenbeet mitten im Rasen bieten sich Mischungen wie ‚Triumph-Tulpe Pastell Farbenspiel‘ (von Kiepenkerl) an. Sie enthalten ein- und zweifarbige Tulpen mit einer Blütezeit von April bis Mai und einer Höhe von bis zu 45 cm. Pflanzt man dazu noch elegante, hoch wachsende Lilienblütige Tulpen wie ‚Flashback‘ (gelb) oder ‚Ballade Lady‘ (rosa) und ergänzt das Ganze noch mit der gefüllten, mehrblütigen Tulpe ‚Belicia‘, ist das Ergebnis schon fast perfekt. Einzig die nur 25 cm hohe Greigii-Tulpe ‚Czaar Peter‘ könnte das Arrangement als Randbepflanzung noch vervollständigen.

Engelstränen-Narzissen ‚Thalia‘ Foto: Imago
Sattgelbe Tulpen beeindrucken neben den zarten Blütenglocken des Beinwells. Foto: Karin Stern
Das zarte Weiß-Rosa kontrastiert auf angenehme Weise mit den Traubenhyazinthen.Foto: Karin Stern


Die Blütenfarben von Bellies und Tulpen harmonieren aufs Schönste miteinander. Foto: Karin Stern

Wer eher pastellige Creme- oder Gelbtöne bevorzugt, wird im reichen Zwiebelblumen-Sortiment ebenfalls fündig. Dafür empfiehlt sich die Zusammenstellung der Tulpensorten ‚Mount Tacoma‘, ‚Maja‘ und ‚Maureen‘ neben den Engelstränen-Narzissen ‚Thalia‘ und Angel‘s Whisper‘ (Narcissus). Diese grazilen, zierlich wirkenden Narzissen schmücken sich mit zwei oder sogar mehreren glockenförmigen Blüten. Wenn ihnen der Standort zusagt, breiten sie sich willig aus.

Wer also tolle Akzente im Frühling genießen möchte, sollte nun Zwiebelblumen in den Boden bringen. Ob im Rasen oder Beet, ob auf der Baumscheibe, am Gehölzrand oder im Kübel: Es lohnt sich, zu klotzen anstatt zu kleckern. Je mehr Zwiebeln in den Boden gebracht werden, desto beeindruckender die Wirkung. Der Experimentierfreude sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Und jedes Jahr lässt sich die Pflanzung verbessern, ergänzen oder komplett neu gestalten. Mit Zwiebelblumen wird es nie langweilig. 

Stiefmütterchen mit eingestreuten Tulpen machen den Frühling richtig farbenfroh. Foto: Karin Stern
Die Knotenblume im Inselbeet wird von Schachbrettblume und Ziergras begleitet. Dieses treibt gerade die ersten Spitzen aus. Foto: Karin Stern
Gelb-weiße Farbzusammenstellung mit gefüllten Narzissen und Forsythie.
Foto: Karin Stern


Marktkommentar

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Preisänderungen halten sich im Schlachtschweinehandel in Grenzen. Sei einigen Jahren wird der aktuelle Basispreis über Wochen oder Monate beibehalten. Damit wird eine gewisse Planungssicherheit erreicht, auch wenn die Handelspartner auf kurzfristige Vorteile verzichten müssen. In diesem Jahr gab es bislang nur vier Preisanpassungen. Seit Anfang Juli hatte der Vereinigungspreis von 1,95 €/IP Bestand. Am 17. September wurde der Preis auf 1,85 €/ IP reduziert. Dabei lief der Absatz der lebenden Schweine bislang problemlos. Nach Aussagen der Händler gab es jedoch in letzter Zeit Schwierigkeiten, die sonst üblichen Zuschläge auf den Basispreis zu erlösen.

Die Schlachtereien begründen die rückläufige Preisentwicklung mit einem saisonüblich erhöhten Lebendangebot und einem schwierigen Fleischabsatz im Binnenmarkt. Zuletzt sorgte die Meldung, dass China kein EU-Schweinefleisch mehr einführen wolle, für zusätzliche Argumente für eine Preisrücknahme. Als Reaktion auf Strafzölle auf chinesische Elektroautos, die in die EU eingeführt werden, hat China Anti-Dumping-Zölle auf EU-Schweinefleisch verhängt. Obwohl Deutschland schon seit Längerem kein Schweinefleisch nach China liefern darf, wird der hiesige Markt durch das erhöhte EU-Angebot ebenfalls beeinflusst. Die chinesischen Behörden haben eine Liste der EU-Betriebe erstellt, die Schweinefleischprodukte nach China liefern. Sie werden nach einem speziellen Verfahren mit unterschiedlichen Zollsätzen zwischen 15 und 33 % belegt. In den europäischen Nachbarländern hat durch diese Entwicklung der Druck auf die Schweinepreise ebenfalls zugenommen. Dies zeigt sich vor allen in exportorientierten Ländern wie Dänemark, den Niederlanden und Spanien. Bis auf Italien gaben jedoch auch in den anderen Regionen die Schweinepreise nach. EU-weit zeigt sich somit eine spürbare Verunsicherung im Schlachtschweinegeschäft. Dies sorgt für vorerst steigende Ablieferungszahlen. Zuletzt wurde zudem von erhöhten Schlachtgewichten berichtet. Damit steht vorerst mehr als genügend Schweinefleisch zur Verfügung. Hiesige Schlachtbetriebe halten daher weitere Preisabschläge im Einkauf für nötig. Die Erzeugerseite verweist dagegen auf den bislang problemlosen Schlachtschweineverkauf. Dazu wird darauf verwiesen, dass auch im LEH bislang kein drängendes Schweinefleischangebot beobachtet wurde. Man vermutet, dass durch höhere Forderungen für Schweinefleischartikel die gestiegenen Einkaufspreise für Rindfleisch quersubventioniert werden sollen. Für die weitere Entwicklung hofft die Erzeugerseite, dass die Schweinefleischproduktion in den nächsten Monaten nicht so hoch wie im Vorjahreszeitraum ausfällt. So wurden in diesem Jahr deutlich weniger lebende Schweine und Ferkel nach Deutschland eingeführt.

Der Preisrückgang der Schweinepreise hat auch die Notierungen für Schlachtsauen unter Druck gebracht. Der Vereinigungspreis für Schlachtsauen wurde am 17. September um 5 ct auf 1,00 €/ kg SG reduziert. Schon in der Woche zuvor gaben die Notierungen für Ferkel nach. Die Basispreise verringerten sich in der 37. Woche um 2,5 € und in der 38. Woche um deutliche 5 € pro Ferkel. Durch diese deutliche Preiskorrektur hofft man, die Nachfrage wieder zu beleben. Zuletzt hatte das Angebot an vertraglich nicht gebundenen Ferkeln deutlich zugenommen. 

Marktlage für die Woche vom 22. bis 28.9.25

Getreide: Am Terminmarkt stützte die höhere russische Exportsteuer die Kurse, doch am physischen Markt dominierten Zurückhaltung und geringe Abschlüsse.

Raps: Der etwas schwächere Euro und die nach wie vor stockenden Raps-Lieferungen aus der Ukraine sorgten für Unterstützung.

Futtermittel: Zuletzt war immer wieder eine spürbare Nachfrage nach Futtergetreide zu beobachten, besonders aus Südoldenburg und den Exporthäfen, wo vor allem Gerste gefragt war.

Kartoffeln: Die Preise am heimischen Speisekartoffelmarkt haben nochmals nachgegeben, der Heidekartoffelverbund senkte sie zuletzt auf 12 €/dt.

Schlachtrinder: Der deutsche Schlachtrindermarkt war in der laufenden Woche überwiegend ausgeglichen.

Schlachtschweine/-sauen: Trotz des deutlichen Abschlags beim Schlachtschweinepreis in der vergangenen Woche lief der Handel weiterhin eher ruhig.

Ferkel: Durch die Preisrücknahme konnten zuletzt wieder mehr Ferkel vermarktet werden, diese wurden aber weiterhin in großen Mengen angeboten.

Milch: Die bundesweite Milchanlieferung hatte sich zuletzt stabilisiert, das Vorjahresniveau wurde weiterhin deutlich übertroffen.

Schlachtlämmer/-schafe: Die nachgebenden Preise für Schlachtlämmer führten zu einer leichten Belebung der Geschäfte, auch das Ende der Ferienzeit bot kleinere Impulse.

Markttendenz für die Woche vom 29.9. bis 5.10.25

Getreide: Landwirte halten ihr Brotgetreide weiterhin zurück und spekulieren auf ein attraktiveres Preisniveau, Neugeschäft bleibt sowohl im Inland als auch an den Häfen aus.

Raps: Mit den hiesigen etwas festeren Preisen um 45 €/dt könnte sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger etwas beleben.

Futtermittel: Zunehmend in den Mittelpunkt rückt nun die Maisernte, wobei die Höhe der Körnermaiserträge noch sehr unsicher ist.

Kartoffeln: Der Absatz von Speisekartoffeln zieht angesichts der bevorstehenden Bevorratungsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels etwas an.

Schlachtrinder: Das Jungbullenangebot hat etwas zugenommen, kann den Bedarf allerdings nur gerade so zu decken, qualitativ hochwertige Färsen sind weiterhin sehr knapp.

Schlachtschweine/-sauen: Die angebotenen Mengen fallen jahreszeittypisch größer aus, auch die Schlachtgewichte sind zuletzt gestiegen, dies bei stagnierender Nachfrage der Schlachtunternehmen.

Ferkel: Wegen des gesunkenen Schlachtschweinepreises hat der Druck auf den Ferkelpreis weiter zugenommen.

Milch: Das Angebot an den Rohstoffmärkten ist groß bei verhaltener Nachfrage. Die Preise gingen deshalb zurück.

Schlachtlämmer/-schafe: Ware aus Großbritannien und Neuseeland ist aktuell vergleichsweise teuer, die Preise für deutsche Ware haben sich stabilisiert.

Abkommen unterzeichnet

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Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) und den südamerikanischen Mercosur-Staaten ist auf der Zielgeraden. Nachdem Anfang Juli die Verhandlungen abgeschlossen wurden, folgte am Mittwoch vergangener Woche in Rio de Janeiro die Unterzeichnung des Vertrages durch die vier Efta-Mitglieder Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein sowie die Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Allerdings müssen die nationalen Regierungen das Abkommen noch ratifizieren.

Laut dem Schweizer Wirtschaftsverband Economiesuisse würden mit dem Freihandelsabkommen Handelserleichterungen für 97 % aller Lieferungen, die zwischen beiden Staatenbündnissen ausgetauschten werden, auf den Weg gebracht. Damit stärke die Schweiz ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu einer dynamischen Wachstumsregion mit insgesamt rund 270 Millionen Verbrauchern. Das Abkommen sehe für 96 % der Schweizer Exporte Zollsenkungen vor, entweder ab dem Inkrafttreten oder nach Übergangsfristen.

Damit verbessere sich der Marktzugang für zahlreiche Schweizer Produkte, von Käse über Maschinen und Medikamente bis hin zu Uhren, so der Verband. Die Zugeständnisse beim Import von Mercosur-Agrargütern blieben derweil verkraftbar. Auch im Bereich Nachhaltigkeit bringe das Abkommen Verbesserungen. Es enthalte ein umfassendes, rechtsverbindliches Kapitel über den Handel und die nachhaltige Entwicklung mit Bestimmungen zu Umwelt- und Sozialstandards. age

Landestierschau auf der Norla 2025

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Die 75. Norla mit ihrer 34. Lan­destierschau bescherte bestes Wetter, hoch motivierte ­Tierzüchterinnen und -züchter und Tiere ­mit hohem Schauwert – ein Event, das die Norla eindeutig aufwerte und Verständnis schafft für tiergerechte Haltung und Zucht der Nutztierrassen.

Diesmal waren weniger Tiere aufgetrieben worden, da viele Züchterinnen und Züchter nicht bereit waren, die geforderte Impfung gegen die Blauzungenkrankheit vorzunehmen – so konnte ein Wettbewerb nur für einige der elf anwesenden Rinderrassen stattfinden.

Angus

Der Wettbewerb der Fleischrinder begann mit der Rasse Angus. Zunächst traten die jüngeren Bullen gegeneinander an. In dieser ersten Entscheidung des Tages konnte sich „REA Babor r“ (Barney x Fendt r) aus dem Besitz von Willi Göttsche aus Hennstedt aufgrund seines Fundamentes und seiner Beckenbreite gegen den etwas jüngeren, aber harmonischen „Tennessee von Christelhoi“ (Trapper x Blue Label) in Besitz von Frank Thomsen, Ahrenshöft durchsetzen. In einer starken Bullenklasse auf 1c platziert wurde der typvolle „Eldorado“ (Eros x Cup ­Bearer) in Besitz von Frank Frohberg, Eutin.

Die zweite Klasse der älteren Bullen bot ein herausragendes Bild für die Zuschauer. Zwei ringerfahrene Bullen betraten die Schaubühne. Letztlich entschied der imposante siebenjährige „Kea Oscar“ (Ozzo x Oscar) von Willi Göttsche aus Hennstedt die Klasse aufgrund seines tadellosen Skeletts und des Seitenbildes für sich. Auf 1b platzierte sich der Goldday-Sohn „AZH Gust“ von André Martens, Schackendorf. Der sechsjährige Bulle verfügt über viel Typ und zeigte eine schöne Länge im Rücken.

Mr. Norla 2025, „Kea Oscar“, mit Johanna Schneidereit, Hennstedt. Foto: Claus-Peter Thordsen

In der Siegerauswahl standen nun Bullen, die sich im Alter etwas unterschieden, aber nach den Worten von Richter Timo Heimsoth alle „extrem gute Vertreter ihrer Rasse“ waren. Aufgrund seines Alters und seines tadellosen Skeletts führte für ihn kein Weg an dem ältesten Bullen „Kea Oscar“ von Willi Göttsche aus Hennstedt vorbei, sodass dieser Siegerbulle der Rasse Angus wurde.

Weiter ging es mit der Präsentation einer Kuh mit Kalb der Rasse Angus. Janis Luca Andresen aus Süderhackstedt beschickte zum ersten Mal die Norla und stellte die Kuh „Ophira“ (Oscar x Tony) aus, eine Tochter des Siegerbullen der Rasse Angus. Sie zeigte viel Potenzial und präsentierte sich mit ihrem schicken, roten Kuhkalb „Oda“ bei Fuß.

Weiter ging es im Wettbewerb mit den Angus-Rindern. Die erste Klasse wurde dominiert von „Viva von Hof Kamerun“, einer „Ferdinand“-Tochter, gezogen von Willi Göttsche aus Hennstedt, die sich mit Länge und Harmonie vor „Bridget vom Templiner Hof“ (Panther x Tobak K) platzieren konnte. „Bridget vom Templiner Hof“ überzeugte mit einer festen Oberlinie und einem guten Becken. Auf 1c platzierte sich die gut entwickelte „Sigrid“ (Admiral x Farmer) von André Martens aus Schackendorf.

In der zweiten Klasse der Angus-Rinder stieg die Qualität nochmals an. Letztlich konnte sich im starken Wettbewerb „VAS Quinte“ (Red Pepper x Denver) im Besitz von Willi Göttsche aus Hennstedt aufgrund ihrer Feinheit im Skelett, ihrer Übergänge und ihrer Bewegung auf 1a platzieren. Frank Thomsen aus Ahrenshöft, ebenfalls erstmalig dabei, konnte sich mit der kapitalen Färse „Lena of Beechcreek“ (Kukident x Elgin) aufgrund ihrer korrekten Oberlinie und ihres typvollen Kopfes auf 1b platzieren. Auf 1c reihte sich „Malia von Hof Kamerun“ (Ionos x Cooper) aus der Zucht von Willi Göttsche aus Hennstedt ein. Sie stand aufgrund ihrer Vorderhandtiefe und Länge in der Mittelhand vor „Ugana von Hof Kamerun“ (Designer x Black Bush) in Besitz von Frank Thomsen aus Ahrenshöft. Diese harmonische Färse sicherte sich in einer starken Klasse den 1d-Platz.

In der anschließenden Siegerauswahl konnte „VAS Quinte“ von Willi Göttsche aus Hennstedt den Landessiegertitel der Angus-Rinder erringen. Die Kuh setzte sich gegen ihre Stallgefährtin „Viva vom Hof Kamerun“ durch, die sich den Landesreservesieg sicherte.

Blonde d‘Aquitaine

Bei der Rasse Blonde d‘Aquitaine zeigte die WilMar Geestrind GbR aus Dannewerk ihre Kuh „Helena vom Danewerk“ (Mail x Diwan). Diese Kuh ist mit einer enormen Länge und Tiefe ausgestattet. Brillieren konnte die Erstkalbskuh mit ihrem hervorragenden Bullenkalb „Haddeby vom Danewerk“ (Hilario x Mail) bei Fuß.

Charolais

Bei den Charolais konkurrierten zwei etwa zweijährige Bullen, die beide voll in der Entwicklung standen. Durchsetzen konnte sich der etwas tiefere, etwas komplettere „Samurai“ (Sultan SC x Harward) aus dem Besitz von Anke Jaspers aus Halstenbek gegen den typvollen und wuchtigen, aber noch etwas in der Entwicklung stehenden „Vulcano“ (Nirvana x Ivob) von der WilMar GeestRind GbR aus Dannewerk.

Bei den Charolais-Kühen überzeugte die zweikalbige „Chicmod BB“-Tochter „Madel“ von Frank Albrecht, Tetenhusen. Die typvolle Kuh hatte mit „Rune“ (Jacco x Chicmod BB) ein Bullenkalb mit sehr viel Rassequalität und Potenzial bei Fuß. Die dreikalbige „Denver“-Tochter „Latoja“ (Denver x Camir) von Janis Luca Andresen aus Süderhackstedt platzierte sich mit ihrer enormen Länge auf 1b. Diese Kühe werden wir in zwei Jahren hoffentlich wieder im Schauring sehen.

Dexter

Die Dexter wurden durch den Betrieb Schäfers Ranch aus Klappholz repräsentiert: Zwei Jungbullen, zwei ältere Bullen, ein Altbulle und eine Kuh mit Kalb wurden aufgetrieben und vertraten die Produktionseigenschaften dieser kleinrahmigen, anspruchslosen Rasse.

Bei den Jungbullen rangierte „Dante“ (1a) knapp vor „Denver“ (1b); die älteren wurden dominiert von dem Altbullen „Kilian vom Wellsee“, der mit seinen 7,5 Jahren mehr Präsenz zeigte als „Cäsar (1b) und „Bonzo“ (1c) im Besitz von Jannik Schäfer aus Klappholz.

Jannik Schäfer und Jenny Linka mit ihrer Dexter-Familie und Siegerbulle ­„Kilian vom Wellsee“. Foto: Dr. Walter Reulecke

Galloway

Ausschließlich White Galloways waren auf dieser Landestierschau zu sehen; ein Umstand, der ebenfalls der geforderten Blauzungenimpfung geschuldet ist. Es war nur ein Bulle aufgetrieben worden; dafür aber ein exzellentes Tier aus der Zucht der Fengels GbR aus Hamminkeln und im Besitz von Hans-Heinrich Mahnke aus Harmsdorf. An diesem fünfjährigen Bullen „Ultimo vom Winzelbach“ mit viel Rassetyp, einer sehr guten Bemuskelung bei korrektem Skelett kann man kaum etwas auszusetzen haben – er ist einfach komplett.

Vier Galloway-Kühe mit Kalb traten in zwei Klassen an: „Usance vom Bebensee“, eine vierjährige, korrekte Kuh von Mechthild Bening (1a), konnte in der ersten Klasse vor dem Tier „Biene vom Fieler Moor“ von Christoph Rohrmoser aus Hemmingstedt (1b) stehen, während in der zweiten Klasse die neunjährige „Paloma vom Kiebitzberg“ (1a) mit ihrem sehr starken Bullenkalb vor der achtjährigen „Raja“ (1b) aus demselben Betrieb (Mahnke, Harmsdorf) rangiert wurde. Im Stechen errang die rahmige, korrekte Paloma den Sieg.

Bei den drei Galloway-Rindern schaffte es „Wieselchen vom Bebensee“ von Mechthild Bening sofort, sich gegen die Färse „Vanilla“ (1c) und einer weiteren Färse aus dem Betrieb Mahnke durchzusetzen, und errang in dieser Klasse den 1a-Platz.

Hans-Heinrich Mahnke mit Rüdiger Stadus (v. li.) und der White-Galloway-Siegerkuh „Paloma vom Kiebitzberg“. Foto: Dr. Walter Reulecke

Hereford

Jens Reimers aus Brodersby hatte mit seinem Hereford-Bullen „Matty T274“ (Matty M288 x Superdutyl) ein Prachtexemplar eines Herford mitgebracht. Der Bulle wies eine enorme Bemuskelung in Rücken und Keule auf und ­bewegte sich dabei auf hervorragenden Fundamenten.

Limousin

„Ronin von Drybarg“ (San di ego x Spartakus) von der Hof Carstens GbR aus Wittbek war einziger Vertreter der Rasse Limousin. Er konnte diese aber mit seiner Länge und seinem schönen Rassetyp hervorragend präsentieren.

Salers

Bonke Thun aus Oldenswort war zum ersten Mal auf der Norla dabei und hatte direkt ein tolles Gespann im Schlepptau. Die hornlose Salers-Kuh „UTS Myria“ (Montesqieu x Murdo) mit ihrem Kuhkalb „Freda“ (Hatari x Montesqieu) konnte mit ihrem breiten Becken, ihrer Harmonie und ihrem überdurchschnittlichen Kuhkalb viel Werbung für die Rasse machen.

Wagyu

Bei der Rasse Wagyu Fullblood wurden zwei Rinder präsentiert. Auf 1a platzierte sich die sehr typvolle „Gold Marble Holstein-Wagyu“ von Rüdiger Marquardt aus Negenharrie. Ihr folgte die etwas jüngere „Red Girl Holstein-Wagyu“ (Tamamaru x Big AI Q), die ebenfalls aus dem Betrieb von Rüdiger Marquardt aus Negenharrie stammte, aber hier im roten Kleid Werbung für die Rasse machte.

Shorthorn

Björn Böttcher aus Hohn ­hatte zwei Kühe der Rasse Deutsches Shorthorn dabei. Die Kuh „Tiffi vom Glinmoor“ (Vincent x Yellowstone) konnte sich mit ihrem Bullenkalb „Vali vom Glinmoor“ aufgrund ihrer Breite im Becken und ihrer Ausstrahlung auf 1a vor ihrer Stallgefährtin „Taiga vom Glinmoor“ (Doc x Vincent) platzieren.

White Park

Horst Derjong aus Brinjahe und sein Bulle „Cay von der Wisbeker Dreangel“ sind treue Besucher der schleswig-holsteinischen Landesschauen. Sie repräsentieren in hervorragender Weise den Rassetyp des weißen Parkrindes aus Großbritannien, das den Ruf hat, genetisch nah am Auerochsen zu stehen. Dieses sehr ursprüngliche Rind ist selten geworden, umso höher ist der Schauwert dieses imposanten Vertreters seiner Rasse.

Mrs. und Mr. Norla

Bei der Auswahl der Interbreed-Sieger (Gesamtauswahl aus allen Siegern sowie allen Tieren, die keine Konkurrenz hatten) war es für den Richter schwer, das beste männliche und weibliche Tier der Norla zu ermitteln.

Nach genauer Inspektion und Abwägung wurde schließlich der siebenjährige „Kea Oskar“ aus der Zucht von Hartmut Keunecke und im Besitz von Willi Göttsche aus Hennstedt zu Mr. Norla 2025 ­gekürt. 

Den Titel Mrs. Norla errang die Blonde d‘Aquitaine-Kuh „Helena vom Danewerk“ der WilMar Geest­rind GbR aus Dannewerk (Züchter und Besitzer) mit ihrem grandiosen Bullenkalb. 

Unser herzlichster Glückwunsch gilt allen Betrieben und Menschen, die diese Erfolge ermöglicht haben. Dank an Züchterinnen und Züchtern, die keine Mühen gescheut haben, sowie bei allen Helfern und Unterstützern im Rahmen der diesjährigen Norla.

Bahntransport erneut gestartet

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Die Verarbeitung der Zucker­rüben in Uelzen ist sehr gut angelaufen und gestaltet sich bisher stabil. Es wird erwartet, dass die tägliche Verarbeitungsmenge in den kommenden Tagen noch etwas ansteigt, damit die guten Erträge in diesem Jahr rechtzeitig verarbeitet werden können.

Die ersten Lieferungen aus Schleswig-Holstein sind bereits erfolgt, und die Qualität der angelieferten Rüben ist bislang erfreulich. Auch die Logistik läuft stabil, sodass mit einem planmäßigen Verlauf der Kampagne gerechnet werden kann.

Der Regen Mitte September hat den Zuckerrüben in Schleswig-Holstein spürbar gutgetan. Die feuchtwarmen Bedingungen haben das Wachstum deutlich gefördert. Solange die Fungizidmaßnahmen rechtzeitig erfolgten, zeigen sich die Bestände vielerorts vital und gut entwickelt. Auch wenn die Erträge aktuell leicht unter den Erwartungen liegen, ist mit einer guten Ernte zu rechnen.

Besonders erfreulich ist der Zuckergehalt, der in Schleswig-Holstein derzeit bei über 17 % liegt. Damit befindet er sich zwar etwas unter dem Niveau der südlicheren Anbauregionen im Nordzucker-Gebiet, ist aber für schleswig-holsteinische Verhältnisse als sehr erfreulich einzustufen. Mit Blick auf die kommenden Wochen sind die Aussichten weiterhin positiv. Die prognostizierten niedrigen Nachttemperaturen werden dazu beitragen, dass die Zuckerrübe verstärkt Zucker im Rübenkörper einlagern kann. Solange die Bestände gesund bleiben, sind daher noch gute Zuwächse zu erwarten. Wer mehr als einen Liefertermin hat, sollte prüfen, welche Flächen wann geliefert werden sollen. Gesunde Bestände haben erfahrungsgemäß das größere Potenzial für weitere Ertrags- und Zuckergehaltssteigerungen.

Die eigenen Erträge können tagesaktuell im neuen Portal CropConnect eingesehen werden. Unter der Kategorie „Kampagne“ sind die Einzellieferungen aufgelistet, und im Reiter „Felder und Erträge“ lassen sich die eigenen Ergebnisse mit dem jeweiligen Naturraum vergleichen. So hat man jederzeit einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Kampagne und die Entwicklung der eigenen Flächen.

Auch der Bahnrübentransport ist in diesem Jahr wieder gestartet. Die Verladung begann am 15. September in Flensburg-Weiche. Dort werden dreimal pro Woche rund 1.500 t verladen und anschließend nach Uelzen transportiert. Die Verladung in Flensburg läuft über einen Zeitraum von neun Wochen, danach folgt für drei Wochen die Bahnverladung im Hafen von Brunsbüttel. Für beide Standorte werden hauptsächlich Rüben aus der jeweiligen Umgebung genutzt, wodurch einige Straßenkilometer eingespart werden können. Die Bahnlogistik hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und trägt auch in dieser Kampagne zur Entlastung der Straßen und zur Stabilität der Lieferkette bei.

Aufgrund der guten Erträge in Schleswig-Holstein wird mit einem hohen Anteil von Überrüben gerechnet. Der Preis für die Überrüben ab einer Vertragserfüllung von 110 % beträgt nur 7,50 €/t bei einem Zuckergehalt von 16 %. Hinzu kommen die üblichen Zu- beziehungsweise Abschläge. Abgezogen werden auch die Frachtkosten zum jeweiligen Bezugspunkt. Aufgrund des sehr niedrigen Preises wird empfohlen, rechtzeitig alternative Verwertungsmöglichkeiten für Überrüben zu prüfen.

Landesjungzüchterschau auf der Norla 2025

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Alle zwei Jahre findet die Landesjungzüchterschau im Rahmen der Norla auf dem Messegelände in Rendsburg statt. Und so hieß es am Messe-Sonntag für 68 Jungzüchter „Ring frei“ in dem großen Tierschauring auf dem Norla Gelände. Gerichtet wurde die diesjährige Landesjungzüchterschau von Jana Schramm, die den langen Weg vom Bodensee bis in den hohen Norden für die Jungzüchter auf sich nahm.

Den Anfang machten auch in diesem Jahr die Fleischrinderjungzüchter. Hier konnten die insgesamt sechs Jungzüchter ihre Rinder der Rassen Angus und Galloway präsentieren. Richterin Jana Schramm entschied sich am Ende für Gesamtsiegerin Gesa Schneidereit aus Hennstedt mit ihrem Angus-Rind „Viva“. Die stimmige Gesamtperformance und die Ausstrahlung machten hier für die Richterin den Unterschied. Den Reservesieg konnte sich Fritzi Grund mit ihrem Rind „Annabell“ der Rasse White Galloway sichern.

Die Fleischrinderzüchter mit Siegerin Gesa Schneidereit (Mitte, mit braunem Angus-Rind)

Junge Klasse

Nach den Fleischrindern folgten die jüngsten Teilnehmer, die an diesem Tag gern mit ihrem Kalb das zu Hause erlernte Können der Richterin präsentiert hätten. Aufgrund sehr strenger Veterinärbedigungen mussten einige Kinder leider ohne ihr Kalb in den Wettbewerb gehen. Hier hatte sich der Landesvorstand einen kleinen Alternativwettbewerb ohne Tier ausgedacht, damit die Kleinsten ihre Motivation und den Spaß an der Jungzüchtertätigkeit nicht verlieren. Anhand eines Kalbes im Ring mussten die insgesamt neun Teilnehmer zwischen zwei und neun Jahren einige Fragen zu dem Tier beantworten, Körperteile benennen und platzieren und die Vorführung zumindest in der Theorie beschreiben. Dies geschah je nach Alter in zwei Klassen und wurde von der Richterin mit vielen warmen Worten und Schleifen belohnt.

In der Klasse drei starteten dann die ersten Teilnehmer der Altersklasse Jung mit ihren Tieren. Teilweise noch mit Unterstützung der Eltern oder älteren Geschwistern zeigten die Jüngsten, was sie schon am Tier beherrschten, und mussten auch noch einige Fragen zu ihrem Tier beantworten. Den Klassensieg konnte sich der siebenjährige Fiete Wendt aus Riepsdorf mit seinem Kalb „ICH Elite“ aus der Zucht der Wendt GbR in Riepsdorf sichern, das auch das Typtier der Klasse wurde. Seine Professionalität in dem jungen Alter beeindruckte die Richterin sehr und ließ ihn vor dem 1b-Platz mit Thea Schwerdtfeger aus Schwedeneck und „GTR Elektra“ laufen. Auch Thea wurde für ihre Leistung von der Richterin sehr gelobt.

Die Klasse vier wurde von Ove Vollbehr aus Fargau-Pratjau und seinem Kalb „Eule“ angeführt, der Richterin Jana Schramm schon beim Einzug in den Ring von sich und seinem Tier begeistern konnte. Mit Coolness und der korrekten Halfterhaltung konnte er den Klassensieg einfahren. Dicht hinter ihm folgte Till Dammrich aus Bredenbek mit „HaH Eagle“, der durch sein gutes Handling des Tieres und eine präzise Aufstellung überzeugen konnte. „HaH Eagle“ aus der Zuchtstätte Bewersdorff in Ruhwinkel wurde auch das Typtier der Klasse.

Anschließend folgte mit der Siegerauswahl Jung schon ein weiterer Höhepunkt. Unter rhythmischen Applaus gratulierte Richterin Jana Schramm erst Reservesiegerin Thea Schwerdtfeger und dann Ove Vollbehr zum Sieg in der Altersgruppe Jung. Der sehr glückliche Ove konnte mit seinem Kalb „Eule“ in der Siegerauswahl noch einmal sein Können unterstreichen.

Mittlere Klassen

In den mittleren Klassen konnten Kinder und Jugendliche zwischen elf und neunzehn Jahren ihr Können an und mit dem Rind präsentieren. Die Klasse fünf wurde von zwei jungen Damen angeführt. Hierbei konnte Carlotta Dammrich aus Bredenbek mit „HaH Elfi“ den Klassensieg für sich entscheiden. Jana Schramm lobte die gute Ausstrahlung und Präsenz im Ring sowie das korrekte Befolgen ihrer Handzeichen. Auf dem 1b-Platz der Klasse 5 konnte sich Josephine Beutin aus Haßmoor mit „Einklang“ platzieren, die mit ihrer korrekten Halfterhaltung punkten konnte. Die Entscheidung über das Typtier fiel auf „HaH Impor­tant“ von der SH Wendell GbR aus Beringstedt.

In der sechsten Klasse wurde der Schwierigkeitsgrad nach oben weiter angepasst und die Jungzüchter konnten auch bei vielen unterschiedlichen Handzeichen und Anweisungen der Richterin in Können unter Beweis stellen. Dies konnte in dieser Klasse am besten Freya Schwichtenberg aus Probsteierhagen mit „Brownie“ am Halfter umsetzen. Die korrekte Halfterhaltung und die gute Ausstrahlung im Ring machten hier für die Richterin den Unterschied. Den 1b-Platz konnte Ina Gerdes aus Haurup mit „AGH Edda“ für sich entscheiden, die durch ihre korrekte und schnelle Aufstellung bei der Richterin punkten konnte. „HaH Allgaud“ von Andreas Bewersdorff aus Ruhwinkel am Halfter von Femke Storm konnte in dieser Klasse als Typtier überzeugen.

Die jüngsten Teilnehmer im Gespräch mit Richterin Jana Schramm

In der Klasse sieben der mittleren Teilnehmer konnte mit Justus Nikolai Wendell ein junger Mann mit seiner kapitalen „HaH Iris“ am Halfter den Klassensieg einfahren. Er bestach durch die gute Gesamtpräsenz und den ständigen, aufmerksamen Blick zur Richterin und dem eigenen Tier. „HaH Iris“ von der SH Wendell GbR aus Beringstedt wurde auch Typtier der Klasse. Pia Vollbehr aus Fargau-Pratjau konnte sich mit ihrem Rind „Brownie“ durch die schnelle und optimale Umsetzung der Handzeichen der Richterin den 1b-Platz sichern.

In der letzten Klasse der mittleren Altersklasse stach für die Richterin Katja Prang aus Haßmoor mit „Tullamore“ am Halfter besonders hervor. Durch ihre Ausstrahlung und die gute Halfterhaltung konnte sie sich den Klassensieg sichern. „Tullamore“ im Besitz von Christian Vöge aus Krummbek konnte sich ebenfalls als bestes Typtier der Klasse behaupten. Die 1b-Platzierung ging an Georgina Störte mit „OFH Eva“, die sich durch korrektes Aufstellen auszeichnen konnte.

Es folgte mit der Siegerauswahl Mittel eine spannende Entscheidung auf einem sehr hohen Niveau, wie Richterin Jana Schramm betonte. Unter Applaus konnten sich Katja Prang und „Tullamore“ den Sieg sichern. Der Reservesieg ging an Josephine Beutin und „Einklang“, die in ihrem jungen Alter schon eine sehr beachtliche Leistung ablieferte.

Alte Klassen

Die drei Klassen der Altersgruppe Alt versprachen noch einmal viel Spannung und ein hohes Niveau, auf dem das Können der Jungzüchter abgefragt wurde. Klasse neun konnte Lisa Nipp mit „Layla“, dem Typtier der Klasse, aus der Zucht von Dirk Huhne aus Kasseedorf für sich entscheiden. Sie zeigte eine stimmige, harmonische Gesamtpräsentation und platzierte sich so vor Justina Thiemann aus Schwedeneck mit „My Vegas Baby“.

In der zehnten Klasse folgte für die Richterin Jana Schramm mit Fynja Becker mit „HaH Estefania“ eine ganz klare Spitze. Schramm lobte Fynjas Gesamtpräsentation, die wenige Wünsche offenließ. Auf dem 1b-Platz folgte Jenny Stichert aus Nessendorf mit „HaH Impact“ aus der Zuchtstätte Bewersdorff in Ruhwinkel, die mit einer ruhigen Präsentation und einem sehr korrekten Aufstellen überzeugen konnte. Die Auszeichnung als Typtier der Klasse ging an „TT Emma“ von Jana Tobian aus Schwedeneck.

In der letzten Klasse an diesem Tag folgte bei strahlendem Sonnenschein noch einmal sechs Teilnehmerinnen bis 25 Jahre. Richterin Jana Schramm konnte nun die letzte Entscheidung in einer Klasse treffen. Hier entschied sie sich für Synje Becker mit „HaH Predator“, die die Zeichen der Richterin optimal deuten und umsetzen konnte. Ebenso konnte Synje ihr Tier gut aufstellen und präsentierte eine gute Ausstrahlung. Ihr folgte Marie Sophie Huhne mit „HBL Olivia“ von der Vömel GbR aus Parchtitz, das auch das Typtier der Klasse wurde. Sie konnte ihr Tier gewohnt sicher und ruhig vorstellen, obwohl es sehr unruhig war.

Teilnehmer der Landesjungzüchterschau

Es folgte die Entscheidung um die Altersgruppe Alt. Die entwickelte sich zu einem Schwesternduell zwischen Fynja mit „HaH Estefania“ und Synje Becker und ihrem Rind „HaH Predator“, nachdem die Richterin bereits vier Jungzüchter in eine engere Auswahl genommen hatte. Am Ende konnte sich die jüngere Fynja gegen ihre Schwester Synje Becker durchsetzen und wurde Siegerin in der Altersgruppe Alt.

Großzügige Spenden und die Unterstützung vieler Sponsoren ermöglichten auch wieder eine Verlosung von drei tollen Präsenten. Fleißige Verkäufer konnten viele Lose unters Volk bringen, sodass sich drei Gewinner über großartige Geschenke freuen konnten.

Es folgte die mit Spannung erwartete vorletzte Entscheidung der Richterin um den Grand Champion in der Kategorie Vorführen. Im Ring konnten sich erneut alle Klassensieger und Reservesieger präsentieren, um der Richterin noch ein letztes Mal ihr Können zu beweisen. Unter viel Applaus entschied sich Jana Schramm für Fynja Becker aus Bredenbek mit „HaH Estefania“, die einfach insgesamt die beste Präsentation aufweisen konnte und die Richterin von Beginn an mit ihrer professionellen Arbeit begeisterte.

Mit der Auswahl des besten Typtiers auf der diesjährigen Landesjungzüchterschau wurde die letzte Entscheidung von Richterin Jana Schramm getroffen. Es zogen noch einmal alle Typtiere der neun Milchviehklassen in den Ring. Mit einem guten Auge und einer wohlüberlegten Entscheidung kürte die Richterin schließlich die „Lamda“- Tochter „Layla“ aus der Zucht von Dirk Huhne zum besten Typtier der Schau, das sich durch viel Herztiefe, eine harmonische Oberlinie und eine sehr gute Beinstellung auszeichnete. Der Reservesieg ging an „HaH Important“, eine „Am­brose“-Tochter aus dem Besitz der SH Wendell GbR in Beringstedt.

Fazit

Mit einem Gruppenfoto und der anschließenden Geschenkeausgabe endete ein ereignisreicher und schöner Tag, der den Jungzüchtern noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Unser Dank geht an die fleißigen Helfer, Sponsoren und Sachspender sowie natürlich die RSH eG, ohne die diese aufwendige Organisation der Schau nicht möglich gewesen wäre.

Stoppelbearbeitung zum Nacherntemanagement

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Die erfolgreiche Bekämpfung von Ausfallgetreide, Raps, aber auch Ungräsern und Unkräutern beginnt mit den ersten Maßnahmen nach der Ernte. Damit spart man nicht nur Kosten für chemische Methoden, sondern es kann schon früh ein besonders breites Spektrum an unerwünschten Begleitpflanzen erfasst werden. Aber nur was oben liegt, kann zügig keimen und mit einem späteren Arbeitsgang erfasst werden. Samen, die zu tief in den Boden eingearbeitet sind, fallen rasch in eine Keimruhe und bilden die nächste Welle, wenn sie wieder ans Licht kommen. Darum sind die flache Einstellung und Arbeit der Geräte so wichtig – schon wenige Zentimeter Tiefe zu viel machen hier den Unterschied.

Keimen und wachsen kann nur, was an Samenpotenzial auf dem Acker liegt. Darum muss das Ziel der Maßnahmen sein, den unerwünschten Vorrat auf dem Feld wirksam, Schritt für Schritt auszudünnen. Die Samen sind früh nach der Ernte zum Keimen anzuregen und in einem zweiten oder dritten Schritt mechanisch zu bekämpfen.

Früher war das „Schwarzmachen“ im ersten Arbeitsgang nach der Ernte der Maßstab für den Erfolg: Die Stoppeln mussten raus und die Erntereste sollten gut mit Erde vermischt sein. Damit kommen dann aber auch die Samen aller Begleitpflanzen tief weg – Jahr für Jahr – und tauchen später immer wieder auf. Lange Zeit hoffte man, dass ein tiefes Vergraben helfen würde. Tatsächlich zeigen umfangreiche Versuche, dass mit der Bearbeitungstiefe das Risiko steigt, die Probleme nur zeitlich zu verschieben. Denn die Samen kommen mit späteren Arbeitsschritten zurück ans Licht.

Um die chemischen Lösungen zu ergänzen oder auch teilweise zu ersetzen, richtet sich der Blick darum zunehmend auf mechanische Lösungen, die nach der Ernte mit sehr flacher Bearbeitung zum Einsatz kommen. Nur das flach eingemischte Samenpotenzial kann zügig keimen und mit späteren Schritten erfolgreich erfasst werden. Welche Methoden dabei helfen, worauf zu achten ist und was der Markt an technischen Lösungen bietet, das zeigte eine breit angelegte praktische Vorführung von 17 Gerätevarianten im Rahmen der DLG-Feldtage im vergangenen Jahr zu dem Thema. Der Geräteeinsatz wurde über drei Tage hinweg von zwei Studierenden der Technischen Hochschule Köln (Institut für Bau- und Landmaschinentechnik) begleitet. Es wurden verschiedene Aspekte bewertet, die insgesamt den Bearbeitungserfolg beeinflussen können. Der folgende Bericht soll die Kriterien und Eindrücke im Überblick beschreiben.

Anforderungen an die Technik

Für die Vorführung war vom Veranstalter eine Arbeitstiefe von bis zu 5 cm gefordert. Diese Zielgröße wurde aber nicht immer eingehalten. Einige Aussteller gaben anscheinend bei der Geräteeinstellung einen Zuschlag, um mit Sicherheit einen sichtbaren Arbeitserfolg im Vergleich mit dem Wettbewerb zu zeigen. Das mag auch die Erwartungshaltung vieler Kunden treffen, die noch die herkömmlichen Kriterien anlegen. Als ultraflach gilt allerdings eine andere Zielgröße, die unter diesem Wert liegt (2 bis 3 cm). Die Wirkung der Maßnahme zeigt sich im Feldaufgang erst dann deutlich, wenn nur wenig Feinerde gelöst und mit den Samen vermischt wird. Oben liegendes Stroh und die Stoppel sollen konditioniert und damit die Rotte eingeleitet und unterstützt werden. Dazu soll der Wurzelballen am Stoppel möglichst klein sein, sonst kommt er schwer mit dem Boden, der Feuchte und den zersetzenden Lebewesen in Kontakt.

Dann braucht es Zeit, damit der flächige Aufwuchs gelingt. Bei engen Fruchtfolgen fällt der Erfolg also insgesamt möglicherweise geringer aus. Mit einem späteren Arbeitsgang sind danach die aufgelaufenen Jungpflanzen mechanisch zu bekämpfen. Stroh und Stoppel werden zunehmend mürbe und deren Zersetzung beschleunigt.

Konzepte mit Scheibenwerkzeugen – glatt und horizontal (4 Disc) oder gewellt und vertikal (Väderstad)

Arbeitstiefe richtig einstellen

Die flache Arbeitstiefe gleichmäßig einzustellen ist die erste Aufgabe. Sie dann auch einzuhalten, ist für die Geräte anschließend bedeutsam, um die Oberfläche komplett zu bearbeiten, ohne Streifen liegen zu lassen oder Samen zu vergraben. Da fallen bei einem wenige Zentimeter tiefen Eingriff schon geringe Abweichungen deutlich auf. Ist der Boden uneben, können die Werkzeuge auch einmal ohne Wirkung darüberlaufen. Das schräg versetzte Fahren hilft hier, um Spuren und Unebenheiten zu durchfahren. Die besondere Herausforderung liegt also in der Bodenanpassung über die gesamte Arbeitsbreite. Ein Fahrwerk, zum Beispiel mit vorlaufenden Rädern, soll hier helfen, dass die Werkzeuge der Kontur besser folgen. Einem starren Rahmen(-teil) von bis zu 3 m Arbeitsbreite kann das aber nur bedingt gelingen.

Je exakter bei unebenem Untergrund gearbeitet werden soll, desto besser und kleinteiliger müsste eine Konturanpassung möglich sein. Optimalerweise könnten die Werkzeuge in schmalen Parallelogrammen aufgehängt sein. Dann würde ein Zinkengerät aufwendig in der Konstruktion und damit teuer. Die Hersteller lösen das sehr unterschiedlich. Einige bieten vielfältige Einstellmöglichkeiten und machen den Geräteeinsatz anspruchsvoll. Mehrbalkig sind sie alle, denn das bietet zwischen den Zinken den nötigen Durchgang für größere Ernterestmengen. Bis zu 6 m Arbeitsbreite lassen sich bei einigen Herstellern noch im Dreipunkt fahren, andere arbeiten schon bei geringerer Gerätebreite aufgesattelt. Die Geräte werden dann sowohl im Gewicht als auch bei Zugkraftbedarf und Preis entsprechend unterschiedlich sein.

Arbeitswerkzeuge im Überblick

Viele Hersteller von Zinkengeräten arbeiten mit flach angestellten Flügel- oder Gänsefußscharen und unterschneiden damit den oberen Bodenhorizont samt Stoppel und Wurzelunkräutern. Sie lösen sie aus dem Bodenverband und kippen sie auf die Seite. Haben die Zinken Bewegungsfreiheit (zum Beispiel Federzinken), dann muss der Überschnitt aber ausreichend groß sein, sonst bleiben Streifen, wenn sie sich bei trockenen, schweren Böden nach hinten aufstellen. Gleiches gilt es bei zunehmendem Verschleiß der Schare zu beachten. Hierzu werden besondere Vergütungen der Werkzeuge angeboten, damit die Haltbarkeit wächst.

Vor- oder/und nachlaufende Werkzeuge ergänzen das Arbeitsbild und helfen, Feinerde zu schaffen. Nachlaufende Striegel – meist verstellbar, in zwei oder drei Reihen – ziehen das verbleibende Material auseinander und ebnen den flachen Bearbeitungshorizont ein. Wenn dieser Prozess gleichmäßig gelingt, dann wird auch ein einheitlicher Feldaufgang möglich.

Alternativ kommen auch Scheibenwerkzeuge zum Einsatz – vertikal oder horizontal montiert, mal glatt, mal gewellt. Die horizontale Anordnung ist neu (Acticut): Senkrechte Stiele tragen am unteren Ende eine im Boden parallel zur Oberfläche rotierende Scheibe. Der Boden wird dadurch komplett und sauber abgeschnitten. Die bekannten Kurzscheibeneggen findet man hier nicht. Das Konzept passt für die sehr flache Bearbeitung nicht so gut, weil sie – je nach Bodenverhältnissen – für den ganzflächigen Schnitt schon eine Mindesttiefe benötigen, die unterhalb der ultraflachen Zielgröße liegt.

Ein Mulcher und eine Bodenfräse kommen auch zum Einsatz. Sie zeigen ein Bild, das zur Erwartung passt. Der Mulcher kann dabei aber mehr als ein herkömmlicher, denn er kommt mit einer neuen Anordnung und der doppelten Zahl der Werkzeuge an der Welle. Das senkt die notwendige Drehzahl und so auch den Leistungsbedarf bei gleichem Arbeitsergebnis. Außerdem bringt er gleich die Zwischenfrucht aus und raut mit einem optional vorlaufenden Striegel den Boden an. Alles zusammen soll die Zwischenfrucht mit den Ausfallsamen rasch zum Keimen bringen. Auch ein Schälpflug und ein passiv rotierender Rotationsschleifer sind in der Vorführung. Sie stellen im Konzept der Bearbeitung zwei Extreme dar: Der Schälpflug erreicht mit Spezialkörpern eine Arbeitstiefe von 12 cm, mit einer sauberen Abdeckung der Erntereste. Ultraflach ist das nicht. Welche Variante aber für den Einzelfall die zielführende ist, entscheidet der Betrieb nach seinen Verhältnissen und Gegebenheiten. Darum ist es so wichtig, die Arbeitsweise auf den eigenen Flächen zu testen, bevor eine Entscheidung fällt.

Der Rotationsschleifer Grindstar arbeitet konsequent nur über die Oberfläche – flacher als Zinkengeräte, aber tiefer als Mulcher oder Striegel. Er lässt die meisten Stoppeln stehen, schafft aber ein gutes Maß an Feinerde und aufliegenden Ernteresten für die Keimung. Außerdem reibt er Stoppel und Erntereste und stört wurzelnde Unkräuter. Wird das Ganze nach dem Aufgang der Ausfallsamen wiederholt, müsste das Gerät die aufgegangenen Jungpflanzen wirksam reduzieren können.

Vergleich zweier Bonituren mit und ohne Stauwasser
Vergleich zum Erdanhang an der Stoppel – links manuell enterdet und rechts nach dem Arbeitsgang mit einem Gerät

Erdanhang am Stoppel

Müssen die Stoppel beim ersten Arbeitsgang wirklich heraus? Wir sind es gewohnt, sie mit Wurzelballen an der Oberfläche liegen zu sehen. Aber für die Wirksamkeit der ultraflachen Bearbeitung ist es möglicherweise gar nicht bedeutsam – zumindest nicht im ersten Arbeitsgang. Lautet das Ziel, möglichst viele Ausfallsamen zum Keimen zu bringen, dann muss nicht der Stoppelballen aus dem Boden gerissen sein. Denn er bringt unter widrigen Umständen nur grobe Kluten an die Oberfläche, die den raschen, gleichmäßigen Feldaufgang stören können. Trotzdem soll die Stoppelmasse an den Boden gebracht und so konditioniert sein, dass die Rotte starten kann. Das wird aber durch grobe, ausgerissene Ballen sicher nicht erreicht. Ein Striegel oder der Rotationsschleifer sind da möglicherweise für den ersten und zweiten Arbeitsgang effektiver. Der Vergleich im Bild zeigt das Arbeitsergebnis eines Gerätes im direkten Vergleich zur Stoppelmasse nach manuellem Enterden (Schütteln, Abklopfen), um die anhängende Masse deutlich herauszustellen – so soll es nicht liegen bleiben. Der erhebliche Erdanhang ist aber auch das Resultat der Bodenfeuchte. Der dritte Tag der Vorführung war niederschlagsfrei und der Boden dadurch besser abgetrocknet. Viele der Geräte erreichten mit ihrer Werkzeuganordnung dadurch auch eine deutliche Verringerung der anhängenden Masse. Das Resultat kann also auch hier durch einen günstigen Bearbeitungszeitpunkt verbessert werden.

Arbeitshorizont und Bonitur

Ob die Arbeitstiefe gleichmäßig eingehalten werden kann, verrät zur Bonitur ein Blick auf den freigelegten Bodenhorizont unter der bearbeiteten Zone. Dazu werden Erde und Pflanzenreste auf einer definierten Fläche geräumt und der Untergrund entsprechend gemessen und bewertet. Es zeigt sich, dass nicht alle sauber, gleichmäßig und komplett abgeschnitten haben. Einige breite Schare lassen Stoppel sogar stehen, obwohl sie komplett unterschnitten worden sind. Dann besteht das Risiko, dass größere Ungräser rasch wieder anwachsen. Die Schare sollten also die Pflanzenreste etwas anheben und umwerfen können. Nachlaufende Striegel können dann die Reste enterden und deren Wurzeln freilegen. Dann trocknen sie sicher ab. Dazu muss der Boden aber auch ausreichend trocken und krümelfähig sein, sonst klebt die Erde fest. Die Verhältnisse auf der Vorführfläche waren dafür nicht immer optimal. Erst am dritten Tag wurde es besser, denn es trocknete zunehmend ab. Damit verbesserte sich auch das Arbeitsbild der Geräte. Die feinkrümelige Auflage sorgt erst dafür, dass der Feldaufgang starten kann. Ist das Arbeitsbild grob und klutig, braucht es Zeit für die Verwitterung und den Zerfall der großen Aggregate. Die Zeit gibt es im Herbst aber nicht, denn die Bestelltermine liegen eng und jeder Tag zählt, wenn es um die Maßnahmen nach der Ernte bis zur Aussaat der nächsten Hauptfrucht geht. Also gilt auch hier: Ein Arbeitsgang unter trockenen Verhältnissen erreicht auch beim Feldaufgang von Ausfallsamen das bessere Ergebnis.

Ein weiterer Aspekt spricht für die Arbeit unter trockenen Bedingungen: Manche Werkzeuge finden sich als Abdruck im freigelegten Profil wieder. Besonders tiefer angestellte, leicht vorlaufende Scharspitzen ziehen Furchen. Ob sich die Unebenheit im Horizont auch auf den Feldaufgang auswirken könnte, bleibt zu prüfen. Wichtiger erscheint aber in diesem Zusammenhang, dass der Boden in der Wurzelzone verschmieren kann und dadurch die Durchlässigkeit für Niederschlag und Durchwurzelung zunächst verloren geht. Dann bleibt das Regenwasser länger auf dem Arbeitshorizont stehen und kann so in Hanglagen die Erosion begünstigen. Außerdem kann sich der Feldaufgang verzögern, wenn sich die Wurzeln nicht zügig entwickeln können. Tatsächlich zeigen sich direkt nach einem heftigen Schauer am zweiten Tag auf freigelegten Boniturparzellen Unterschiede in der Versickerung/Infiltration. Auf diesem Standort kann also die tiefere Bearbeitung der Werkzeuge bei hoher Bodenfeuchte schon den verschmierten Horizont begünstigt haben. Es scheint also ratsam, auch beim Nacherntemanagement geduldig zu sein und günstige Bedingungen abzuwarten – ähnlich wie bei der Saatbettbereitung!

Fazit

Die beste Gerätekombination und Ausstattung für den Betrieb finden sich beim Testeinsatz auf den eigenen Flächen. Die Vorführung während der Feldtage kann dazu aber ein paar Anregungen geben. Oftmals gilt, dass ein Universalgerät nur alles einigermaßen gut kann. Also lässt sich die Anschaffung eines Spezialgerätes rechtfertigen, wenn man den Fokus auf die wirksame Minderung des Ausfallsamenpotenzials (dadurch weniger Aufwand für chemische Methoden!) legt und dazu ein passendes Gerät findet. Der Spezialist wird nach der Ernte sicher mehrmals je Kultur zum Einsatz kommen. Erst dann wird die Wirkung deutlich. Also spricht viel für eine Lösung mit wenig Arbeitstiefe, Gewicht und damit Zugkraftbedarf. Dann bleibt die Arbeit kostengünstig. Wenn dann die Saatbettbereitung für die nächste Kultur ansteht und möglicherweise mehr Arbeitstiefe gewünscht ist, dann gibt es dafür meist andere Lösungen – schon auf dem Betrieb oder sicher im Angebot der Industrie.

Prämiert und geschasst – der Fall Julia Ruhs

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Für die NDR-Sendung „Klar – Der Frust der Bauern“ erhielten die Moderatorin Julia Ruhs und ihr Team Ende August den Kommunikationspreis des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ). „Der Fernsehbeitrag lässt auch Landwirte zu Wort kommen, die sonst eher ungern gehört werden“, urteilte die Jury. Das sei ein Weg, wieder in den Dialog zwischen verhärteten Fronten zu finden.

Der VDAJ würdigt mit der Vergabe also den Versuch, Brücken zwischen verschiedenen gesellschaftspolitischen – auch rechten – Sichtweisen zu schlagen, damit mehr Verständnis entstehen kann. Das ist zu begrüßen, obgleich einzelne Aussagen und Darstellungen der Sendung kritisch zu hinterfragen sind.

Massenhaft interne Kritik hatte Ruhs bereits die erste Sendung der „Klar“-Reihe zur Migration aus dem Frühjahr eingebracht. Der NDR kündigte nun an, sie gegen eine andere Moderatorin auszutauschen. Diese Personalentscheidung hat wiederum für Unverständnis bei vielen CDU-Spitzenpolitikern wie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther gesorgt, der die Absetzung der Moderatorin als „extrem schlechtes ­Signal“ bezeichnete. Ruhs selbst erhebt den Vorwurf, dass der NDR Meinungen rechts der Mitte zu wenig zulasse.

Eine ausführliche Darstellung der Ereignisse rund um die Sendung „Klar“ finden Sie in diesem Beitrag: Kriminalisiert der NDR missliebige Ansichten?
Dort finden sich auch Einschätzungen der Landwirtinnen Dr. Heike Müller und Andrea Rahn-Farr, die sich im NDR-Rundfunkrat beziehungsweise im ZDF-Fernsehrat engagieren.

Der Fall Julia Ruhs verdeutlicht beispielhaft, wie ungleich der Umgang mit Menschen und Gruppen, die andere Meinungen vertreten, sein kann. Manche reagieren schon bei geringen Differenzen mit Empörung und Abgrenzung – die sogenannte Cancel-Culture. Andere versuchen, die Sichtweise des anderen einzunehmen und Verständnis aufzubauen. Der zweite Weg ist sicher der bessere, um eine gesunde Diskussionskultur zu pflegen.

Erschwerend wirkt jedoch, dass sich vor allem junge Menschen zunehmend Informationen über digitale Kanäle beschaffen. Dort halten „unsichtbare Bänder“ Nutzerinnen und Nutzer in der eigenen Meinungsblase fest. So erscheint die eigene Position viel eher als vermeintlich richtige Mehrheitsmeinung. Insbesondere die Sozialen Netzwerke nutzen Algorithmen, die bestehende Meinungen verstärken und daher potenziell zu weniger Offenheit gegenüber anderen Meinungen führen. Häufiges Beispiel sind derzeit Montagen mit Zitaten, die aus dem Zusammenhang gerissen werden. Solche Beiträge informieren nicht, sondern manipulieren.

Klar ist: Linke wie rechte Meinungen gehören zum demokratischen Spektrum dazu – solange sie nicht extrem sind. Wenn beispielsweise der Verfassungsschutz feststellt, dass die AfD „gesichert rechtsextrem“ ist, sollte das ein starkes Argument sein, den Vertretern dieser Partei keine Bühne zu bieten. Aber trifft das auch auf alle Wähler dieser Partei zu? Oder führt eine Ausgrenzung rechter Meinungen im öffentlichen Diskurs sogar zu einem Schub in die rechtsextreme Richtung? VDAJ und NDR beantworten diese Fragen anscheinend unterschiedlich.

Dr. Robert Quakernack, Foto: bb