Laue Sommernächte stehen vor der Tür und laden dazu ein, den Abend auf der Terrasse zu verbringen. Leider wird die Harmonie oft von surrenden Blutsaugern zerstört. Angelockt werden Mückenweibchen von ausgeatmetem Kohlendioxid und verschiedenen Duftstoffen auf unserer Haut. Doch die ätherischen Öle einiger Pflanzen sind in der Lage, die menschlichen Gerüche zu überdecken, und helfen dabei, den Blutsaugern zu entkommen.
So enthalten die Blätter und Blüten des Echten Lavendels (Lavandula angustifolia) ätherische Öle, die Mücken, Fliegen, Wespen und Motten fernhalten. Als eine Art natürliche Barriere bietet sich daher die Pflanzung einer niedrigen Lavendelhecke rund um den Sitzplatz an. Alternativ lassen sich vielleicht Kübelpflanzen aufstellen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Lavendelöl in eine Duftlampe zu geben oder getrockneten Lavendel zu verwenden. Dieser wurde früher gern in Duftkissen gefüllt und in den Wäscheschrank gelegt – vorbeugend gegen Motten. Um die Blüten zu trocknen, schneidet man blühende Stiele ab und hängt die Sträuße einfach kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort auf. So bleibt der Duft am besten erhalten. In der Sonne oder gar im Backofen sollten Blätter und Blüten nicht getrocknet werden.
Das Basilikum (Ocimum basilicum) gehört ebenfalls zu den Pflanzen, deren Duft Mücken überhaupt nicht leiden können. Am besten holt man getopfte Pflanzen bei Bedarf auf den Terrassentisch. In hübschen Übertöpfen machen sie sich zudem gut als Tischdeko. Im Haus hält Basilikum auf der Fensterbank lästige Mücken fern. Für die Kübelkultur im Freien empfiehlt sich das robuste, mehrjährige Strauchbasilikum ‚Magic Blue‘. Man pflanzt das Kraut in ein nährstoffreiches Substrat und achtet auf ausreichende Feuchtigkeit. ‚Magic Blue‘ bildet dunkelgrünes, violett überhauchtes Laub und wächst üppig mit langen Stängeln. Natürlich dürfen die Triebspitzen auch für die Küche abgeschnitten werden. Das Strauchbasilikum bevorzugt einen vollsonnigen Standort. Im Juni zeigt sich die violette Blüte. Der aromatische Geruch des Basilikums wird durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen verursacht. Tipp: ‚Magic Blue‘ bei 5 bis 15 °C hell im Haus überwintern oder über Stecklinge vermehren. Einjährige Sorten werden für den Nachschub an Topfpflanzen im dreiwöchigen Abstand ab Mai ausgesät.
Mit Rosmarin (Rosmarinus officinalis) hält ein weiterer Klassiker aus dem Kräutergarten Stechinsekten fern. Im Freien ist der Halbstrauch leider nicht sicher winterhart. Einige wenige Sorten wie ‚Blue Winter‘ haben jedoch gute Chancen, an einem geschützten Standort mit durchlässigem Boden und Schutz vor der Wintersonne die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Für die „Vertreibungstaktik“ empfehlen sich daher wie beim Basilikum eher kleine Topfpflanzen, die bei Bedarf in die gesellige Runde geholt werden.
Das Laub der Tomaten verströmt einen Geruch, der nicht nur Stechmücken abschreckt, sondern auch Schnaken und Wespen vertreibt. Sehr zielgerichtet wirkt es daher, wenn Tomatenblätter klein geschnitten auf die Kaffeetafel im Freien gestellt werden. Mit Gewürz-Salbei (Salvia officinalis) klappt das ebenfalls sehr gut. Wer dagegen mit Zierpflanzen lästige Plagegeister vertreiben möchte, setzt auf Duftgeranien (Pelargonium). Sie blühen zwar nicht so reichlich wie ihre Verwandtschaft, dafür verströmen die Blätter aber ganz unterschiedliche, intensive Gerüche. Sie reichen von fruchtig-herb über zitrusartig bis hin zu minzig. Neben Mücken machen auch Wespen, Bremsen, Motten und Ameisen einen Bogen um Duftpelargonien.
Das Zitronengras (Cymbopogon citratus) wird in Asien zur Abwehr von Moskitos verwendet. In unseren Breiten ist es nicht sicher winterhart. In einen Topf gepflanzt und in der Nähe von Türen und Fenstern positioniert, entfaltet es seine Wirkung. Das mehrjährige Würzkraut ist aus der asiatischen Küche nicht wegzudenken. Wer das Aroma testen möchte, schneidet mit einem scharfen Messer die Stängel direkt oberhalb der Wurzel ab. Verwendet werden jedoch nur die weißen Teilstücke im unteren Bereich, da der obere Teil des Stängels sehr faserig ist. In den Sommermonaten schiebt die Pflanze ständig neue Stängel nach. Tipp: Zitronengras kühl und hell überwintern.
Der Koala ist bekannt dafür, sich ausschließlich von Blättern des Eukalyptusbaumes zu ernähren. Sie sind reich an ätherischen Ölen und schon bei einem leichten Luftzug verströmt das Gehölz einen intensiven Duft. Im Handel ist die Sorte ‚Azura‘ als Kübelpflanze erhältlich. Sie wird zwar als winterhart bis −20 °C angeboten, dennoch ist etwas Vorsicht angesagt. Auf Nummer sicher geht man, wenn ‚Azura‘ den Winter an einem hellen Standort bei etwa 10 °C verbringt. Tipp: Nur mit kalkarmem Wasser gießen, nie austrocknen lassen, zwischen April und August mit Flüssigdünger versorgen. Im Frühjahr und Sommer kann man die oberen Pflanzenteile zurückschneiden, um einen Neuaustrieb anzuregen.