Viele Gärtner sind auf Petersilie nicht gut zu sprechen: Die Saat keimt nicht, läuft schlecht auf, die Blätter vergilben oder werden rot. All das zeigt an, dass diese zweijährige, beliebte Gewürzpflanze einer besonderen Pflege bedarf, ansonsten ist sprichwörtlich ausgedrückt „die Petersilie verhagelt“.
An erster Stelle der zu beachtenden Pflegemaßnahmen steht eine weit gestellte Fruchtfolge. Das heißt, dass die Petersilie frühestens nach vier Jahren wieder am selben Ort stehen sollte; sie ist mit sich selbst unverträglich.
In Kisten oder Töpfen gezogen, braucht Petersilie jährlich frischen Boden. Sät man Petersilie jedes Jahr an derselben Stelle aus, vermehren sich leicht wirtsspezifische Älchen. Dies sind kaum 1 mm große, durchsichtige Fadenwürmer; sie saugen an den Pfahlwurzeln. Als Folge färben sich die Blätter der Petersilie rot.
Im naturgemäßen Anbau hat es sich bewährt, im Vorjahr an die Stelle Tagetes zu pflanzen, wo im nächsten Jahr Petersilie ausgesät werden soll. Durch die Wurzelausscheidungen der Tagetes verlassen die Älchen ihre Dauerorgane und sterben anschließend ab, da sie keine spezifischen Wirtspflanzen vorfinden.
Die zweite Gefahr aus dem Bodenbereich besteht in Pilzen, die die Pflanze zum Welken und Absterben bringen. Lässt sich dies durch eine weit gestellte Fruchtfolge nicht in den Griff bekommen, hat sich eine Aussaat erst Ende Juni/Anfang Juli bewährt. Die Petersilienpflanzen bleiben zu diesem Zeitpunkt weitgehend von der Krankheit verschont.
Da Petersilie nicht kälteempfindlich ist, erfolgt eine Aussaat normalerweise ab Ende März. An Sorten sind die geschmacklich intensivere glattblättrige sowie die mooskrause Petersilie mit ihren dicht gekrausten, dunkelgrünen Blättern am beliebtesten.
Für die Aussaat wird ein gut durchlässiges, humusreiches Beet gewählt, das Halbschatten aufweist. Frischen Dünger vertragen die Petersilienpflanzen nicht gut; es wird nur reifer Kompost verwendet. Die Saatrillen zieht man 0,5 cm tief; der Reihenabstand beträgt 10 cm. Da Petersilie je nach Bodenwärme drei und mehr Wochen zum Keimen benötigt, werden einige Radieschen- oder Salatsamen als Markiersaat mit in die Reihen gegeben. Anschließend klopft man den Boden gut an und sorgt bis zur Keimung für genügend Feuchtigkeit. Die Markiersaat läuft schnell auf; Wildkräuter können problemlos entfernt werden.
Außer Gießen, vorsichtigem Auflockern des Bodens und Herausziehen von störenden Pflanzen ist nichts mehr zu tun. Petersilie eignet sich in der Mischkultur neben Erdbeeren, Porree, Radieschen, Salat und Tomaten. Im naturgemäßen Gartenbau hat sich Petersilie als Unterpflanzung zu Tomaten bewährt. Die Tomaten entwickeln dadurch ein viel würzigeres Aroma.
Einer ständigen und reichlichen Ernte an Petersilienblättern dürfte nun nichts mehr im Wege stehen. Es werden immer nur die äußeren Blätter geerntet, denn schneidet man die Herzblätter ab, wächst die Pflanze nicht mehr weiter. Zum Spätherbst deckt man die Pflanzen mit Kiefernreisig ab und kann dann auch noch unter einer Schneedecke frische Blätter ernten. Im zweiten Jahr treibt die Wurzel erneut aus; zum Zeitpunkt der Blütenbildung besitzen die Blätter allerdings keine Würzkraft mehr.




