StartNachrichtenPferd & Reiter„Der unbeugsame Leuchtturm“

„Der unbeugsame Leuchtturm“

Meteor-Preisverleihung im Schloss Breitenburg, Kreis Steinburg
Von rj/pm
Preisgeber Peter Rathmann (v. li.), Preisträger Sönke Sönksen und Breido Graf zu Rantzau, Laudator und ehemaliger Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), bei der Verleihung. Foto: Stefan Stuhr

Vor zwei Jahren wurde bekannt gegeben, dass der Empfänger des Meteor-Preises 2020 Sönke Sönksen heißt. Fast 24 Monate haben die Organisatoren versucht, einen passenden Rahmen für die Preisverleihung zu finden. Nun wurde dem Reiter, Ausbilder, Trainer und Richter Sönke Sönksen im Hotel des Schlosses Breitenburg der prestigeträchtige Preis überreicht.

Nur die engsten Freunde und Wegbegleiter waren zusammengekommen, um den 1938 in Meldorf, Kreis Dithmarschen, geborenen Sönke Sönksen zu ehren: Lutz Gössing, Susanne Behring, Breido Graf zu Rantzau, Peter und Carla Rathmann und natürlich der Preisträger Sönke Sönksen mit Frau Ursula und Sohn Gordon. Die behördlichen Auflagen ließen bis kurz vor der Veranstaltung keinen Raum für größere Planungen. Aber der Geber des Preises, Peter Rathmann, machte deutlich: „Lieber Sönke, nur weil der Rahmen der Feierlichkeiten etwas kleiner ausfällt, ist er nicht weniger wertvoll und würdigt deine Lebensleistung genauso wie vor großer Kulisse.“

Pferde gehörten schon immer zum Leben von Sönke Sönksen. Seit 1966 war er im Stall des Fleischwarenfabrikanten Werner Stockmeyer in Nordrhein-Westfalen zu Hause. Bereits 1967 gewann er mit Odysseus den Großen Preis von Neumünster. Bei den Europameisterschaften 1975 in München gewann er mit Kwept Mannschaftsgold und Einzelbronze, bei den Olympischen Spielen ein Jahr später in Montreal sprang er mit der Equipe zur Silbermedaille. Bei den Deutschen Meisterschaften wurde er 1975 mit Silber, 1978 mit Gold ausgezeichnet.

Nach Abschluss seiner aktiven Karriere nahm er 1992 einen Trainerposten beim Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) an der Seite des damaligen Bundestrainers Herbert Meyer an und war bis 2001 rund 50 Mal Equipechef deutscher Mannschaften bei Nationen­preisen.

„Du bist ein Springreiter, der sein ganzes Leben nicht für sich, sondern für unseren Sport gekämpft hat“, sagte Breido Graf zu Rantzau, ehemaliger Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), in seiner Laudatio. „Deine Geradlinigkeit, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Komik zeichnen dich aus. Deine Worte hatten immer Gewicht. Du warst der unbeugsame Leuchtturm in einem windiger werdenden Leben. Wenn wir doch mehr von solchen Menschen hätten.“

Der Preisträger reagierte mit einem Augenzwinkern auf die Rede: „Breido, ich schätze, du hast mit allem recht, was du gesagt hast.“ Das Preisgeld von 1.500 € wird Sönksen einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung ­stellen.

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