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Putins Getreide-Wumms sitzt

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Der russische Präsident Wladimir Putin setzt Hunger als Waffe im Krieg gegen die Ukraine ein. Entsprechend heftig fielen die Reaktionen auf seinen „Getreide-Wumms“ aus – die einseitige Aussetzung des Getreideabkommens, das Transporte über das Schwarze Meer ermöglicht. Mittlerweile hat Moskau dank Vermittlung durch die Türkei und die Vereinten Nationen der Wiederaufnahme der Schiffstransporte zugestimmt, doch die Lage bleibt fragil. 

Eine erhöhte Konkurrenz um Nahrungsmittel trifft direkt vor allem Länder in Afrika und Asien, schürt aber auch Konflikte in der westlichen Staatengemeinschaft, zum Beispiel als Inflationstreiber oder durch steigende Risiken für Flüchtlingsbewegungen. Europa muss jetzt fest zusammenstehen, ist aber auch in der Verantwortung, seinen Teil zur Ernährungssicherheit beizutragen. 

Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist die Aussetzung der Stilllegungspflichten und der Fruchtfolgeregelung ein richtiger Schritt. Das von der EU-Kommission vorgelegte Naturschutzpaket, das den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in Schutzgebieten komplett verbietet, wirkt hingegen in der aktuellen Krise deplaziert. Viele Agrarpolitiker und Landnutzerverbände laufen zu Recht Sturm gegen das Gesetzesvorhaben, zumal sich die deutschen Landwirte ohnehin in unsicherem Fahrwasser befinden, was den deutschen GAP-Strategieplan angeht, der immer noch nicht genehmigt ist.

Forderungen, vor der Einführung pauschaler Verbote Folgenabschätzungen durchzuführen, sind zu begrüßen. Denn niemand will Leakage-Effekte, also Produktionsverlagerungen ins Ausland, die am Ende weder dem Klima noch der Artenvielfalt helfen.

Extensivierung muss klug und fachlich ausgewogen erfolgen. Passende Instrumente sind schon vorhanden oder werden entwickelt. Biologischer Pflanzenschutz birgt weitere Potenziale. Präzisionslandwirtschaft in Kombination mit mechanischer Beikrautbekämpfung kann ein Plus für die Umwelt bieten, bei geringen oder keinen Produktionsverlusten. Nicht zuletzt helfen robustere Sorten, den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren und trotzdem die Ertragsstabilität hoch zu halten. 

Erschreckend wirken vor dem Hintergrund steigender Ernährungsunsicherheit die jüngsten Zahlen des Statistischen Amts der EU (Eurostat) zu Lebensmittelverlusten. Gemessen daran, wie viele Lebensmittel in der EU im Müll landen, scheint es hier noch großes Potenzial für den Klima- und Ressourcenschutz zu geben. Laut Eurostat fielen im Jahr 2020 für jeden Einwohner etwa 127 kg Lebensmittelverluste an. Demnach wanderten in der EU insgesamt fast 57 Mio. t Nahrungsmittel in den Abfall. Für die mit Abstand größte Menge waren dabei die privaten Haushalte verantwortlich: Hier belief sich das Aufkommen auf mehr als 31 Mio. t, was 70 kg pro Kopf beziehungsweise 55 % der Gesamtmenge entsprach. 

Es bedarf also einer gemeinsamen Kraftanstrengung, die durch den russischen Angriffskrieg ausgelöste Ernährungskrise zu lösen: durch kluge politische Entscheidungen und die Verantwortung jedes Einzelnen, sorgsam mit Lebensmitteln umzugehen.

Dr. Robert Quakernack

Kunst, Geschichte und Meer

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Ausgedehnte Sandstrände, Bade- und Wassersportvergnügen, Spiel- und Sportmöglichkeiten, aber auch Kunst, Geschichte, jede Menge Möglichkeiten zum Bummeln und Genießen sowie
einen kleinen Leuchtturm – das alles und noch viel mehr bietet die mittelalterliche Stadt Neustadt in Holstein in der Lübecker Bucht mit ihren Ortsteilen
Pelzerhaken und Rettin.

Mit nur 19 m Höhe gehört der Leuchtturm Pelzerhaken zu den kleineren Exemplaren an der Schleswig-Holsteiner Ostseeküste. Er dient als Orientierungsfeuer in der Lübecker Bucht. Sein Vorgänger war mit nur 12 m Höhe ein echter Leuchtturmzwerg. In den 1930er Jahren wurde der jetzige Turm direkt neben dem 1843 gebauten Turm errichtet. Als der neue Turm 1937 fertiggestellt war, wurde der alte abgebrochen. Der Leuchtturm befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Von der Strandpromenade ist er aber gut einsehbar.

Am Leuchtturm entlang führt eine breite, mehrere Kilometer lange Strandpromenade, die mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen und Fahrrad sehr gut befahrbar ist. Von der Strandpromenade gibt es mehr als 30 Zugänge zum Strand, für Badegäste mit und ohne Hund und für die Wassersportler, damit sich beide nichts ins Gehege kommen. Pelzerhaken verfügt über den einzigen Südstrand in der Lübecker Bucht und über eine Seebrücke. Die Strandpromenade reicht von Neustadt über Pelzerhaken geradewegs in das alte Fischerdorf Rettin, einen weiteren Ortsteil von Neustadt. Auch Rettin hat eine Seebrücke zu bieten, die jedoch kürzer ist als die von Pelzerhaken. Wer mehr Ruhe als Action in seinem Urlaub oder beim Tagesausflug sucht, ist in Rettin genau richtig. Die Neustädter Strände sind kostenpflichtig. Die Tickets können Tagestouristen auf den Parkplätzen ziehen. Wer länger in der Region Urlaub macht, hat mit der OstseeCard Zugang zu den Stränden.

Neustadt hat jedoch mehr zu bieten als Strand und Meer: die Altstadt zum Beispiel. Die bekanntesten Wahrzeichen sind der Pagodenspeicher von 1830 und das mittelalterliche Kremper Tor, dessen Unterbau bis auf das Jahr 1244, das Jahr der Stadtgründung, zurückgeht. Das einzige noch erhaltene mittelalterliche Stadttor in der Lübecker Bucht außerhalb von Lübeck war ursprünglich Teil der Befestigungsanlage. Nebenan ist das zeiTTor-Museum untergebracht. Hier können Besucher in das Leben vor 7.000 Jahren ebenso eintauchen wie in das vor 50 Jahren.

Kremper Tor in Neustadt

In einem Anbau des Kremper Tors erinnert seit 1990 das Cap-Arcona-Museum an die wohl größte menschliche Tragödie der Stadtgeschichte. Am 3. Mai 1945 starben etwa 7.000 KZ-Häftlinge im ausrangierten, fahruntüchtigen ­Passagierschiff „Cap Arcona“ durch einen alliierten Bombenangriff. Informationen, dass es sich hier um eine Falle der Nazis handelte, hatten den Piloten nicht mehr rechtzeitig erreicht. Tritt man durch das Kremper Tor aus der mittelalterlichen Stadt heraus, steuert man direkt auf den liebevoll sanierten Marienhof zu. Dort, wo noch bis in die 1960er Jahre Milchkühe standen, befindet sich jetzt ein Restaurant. Futtertröge, Selbsttränken, Anbindeketten und Kuhleistungstafeln wurden sehr gut integriert. Sie machen das Flair des Restaurants aus und liefern der Kellnerin gute Argumente für ihren pünktlichen Feierabend: „Ich sage dann den Gästen, um 22 Uhr kommen die Kühe von der Weide.“ Es besteht kein Zweifel, dass sich die Vierbeiner sofort zurechtfinden würden. Aus dem Pferdestall nebenan ist ein Café geworden. In einem anderen Gebäude sind Ferienwohnungen untergebracht. Eine große Scheune, in der regionale Erzeuger früher ihre Produkte angeboten haben, steht seit der Corona-Krise leer. Das Highlight für Kinder ist zweifellos der Hofplatz in der Mitte. Weil der nicht mehr als Parkplatz für Trecker gebraucht wird, tummeln sich hier Kaninchen und Meerschweine auf einer Grünfläche und in ihren tierischen Unterkünften. Der Pagodenspeicher an der Schnittstelle zwischen Hafen und dem inzwischen unter Naturschutz stehenden Binnengewässer wurde 1830 gebaut, um Getreide vor der Verschiffung trocknen zu können. Den Namen erhielt das Bauwerk, weil es in seiner Form an eine ostasiatische Pagode erinnert, bei der die einzelnen Geschosse durch Dachvorsprünge voneinander getrennt sind. Hier konnten die für die Getreidetrocknung erforderlichen Lüftungsluken problemlos integriert werden.

Pagodenspeicher in Neustadt

Überquert man neben dem Pagodenspeicher die Hafenbrücke, gelangt man zum Hospitalhof mit der Hospitalkirche Zum Heiligen Geist aus dem Jahr 1408. In Kirche und Hospital wurden im Mittelalter Pilger versorgt, die auf dem Mönchsweg unterwegs zum Kloster Cismar waren. Die Kirche wird inzwischen vor allem für Ausstellungen und andere künstlerische Veranstaltungen genutzt. Die Gebäude des ehemaligen Hospitals dienen als Wohnungen.

Fischer-Skulptur auf dem Neustädter Marktplatz

Für Liebhaber zeitgenössischer Kunst ist der Neustädter Kunstkilometer an der Hafenpromenade und am Binnengewässer ein Muss. Nicht nur Skulpturen norddeutscher Künstler sind hier zu bewundern, sondern auch Werke von Teilnehmern der Internationalen Skulpturen-Triennalen, die seit 2012 alle drei Jahre in Neustadt stattfinden. Zeitgenössische Kunst gibt es auch auf dem Marktplatz, wo zwei überlebensgroße Fischer das Marktgeschehen beobachten.

Neben dem Kremper Tor gehört die evangelische Stadtkirche zu den wenigen noch vorhandenen Bauwerken, deren Bau bereits im Jahr 1244, dem Gründungsjahr von Neustadt, begonnen wurde. 1344 wurde der Turm gebaut. Aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt ein Triumphkreuz, aus dem Jahr 1643 der barocke Schnitzaltar. Die Kirche ist zur Besichtigung geöffnet. Gegenüber der Stadtkirche steht das 1820 erbaute klassizistische Rathaus, ein im Vergleich zur Stadtkirche junges Gebäude. Vermutungen legen nahe, dass bereits im 13. Jahrhundert an gleicher Stelle der erste Vorgängerbau stand.

Weitere lohnende Ziele in der Umgebung von Neustadt sind der Hansapark, die spätromanische dreischiffige Basilika in Altenkrempe, der Bibelgarten in Pelzerhaken sowie die Strände und Steilküsten rund um die Lübecker Bucht.



Es besteht akute Vergiftungsgefahr

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Stoffwechselprodukte des Bakteriums Clostridium botulinum sind für die Ausprägung des Krankheitsbilds Botulismus verantwortlich. Dieses Botulinumtoxin gehört zu den stärksten Giften weltweit. Clostridien können sich besonders schnell in eiweißhaltigen Stoffen ausbreiten, wie beispielsweise in einem Tierkadaver. Gelangt dieser ins Futter, zum Beispiel bei der Ernte oder im Kraftfutterlager, können auch Pflanzenfresser an Botulismus erkranken. Es besteht dann Lebensgefahr für das Tier. Wie entstehen die Toxine?

Clostridium botulinum wächst unter Luftabschluss, daher vermehrt es sich gerade in Silagen gut. Die Anwesenheit von kleinen Mengen Sauerstoff führt dabei nicht sofort zum Absterben der Bakterien, sondern fördert als Stressfaktor noch die Toxinbildung. Clostridien können sich besonders schnell in eiweißreichen Stoffen vermehren, wie beispielsweise in Tierkadavern, aber auch in Biertreber.

Clostridien bilden Dauerformen (Sporen), die mehrere Hundert Jahre im Boden überleben können, um sich unter günstigen Umweltbedingungen wieder in die aktive, Toxin bildende Variante zurückzuverwandeln.

Risikofaktoren für die Kontamination von Futter mit dem Botuli­numtoxin können Tierkadaver sein, die bei der Ernte oder der Lagerung ins Futter geraten (zum Beispiel ein toter Hase in der Grassilage oder verendete Mäuse oder Katzen im Kraftfutter). Auch eine Verschmutzung des Futters über clostridienhaltigen Vogelkot ist möglich. Da Clostridien überall an vielen Stellen im Boden vorkommen, sind auch größere Mengen an Sand oder Erde in der Silage ein Risikofaktor. Weiterhin kann die Düngung von Grünland mit erregerhaltiger Gülle oder erregerhaltigem Festmist (hierbei gilt insbesondere Geflügelmist als besonders riskant), Klärschlamm oder Gärresten aus Biogasanlagen für eine Kontamination verantwortlich sein.

Bei der Gülleausbringung auf Grünland sollte ein möglichst großer Abstand zum Schnittzeitpunkt eingehalten werden, um eine Verunreinigung des Futters zu vermeiden. Foto: Landpixel

Wie sieht das Krankheitsbild aus?

Das Botulinumtoxin wirkt auf die Nerven, die die Muskulatur des Bewegungsapparates, die Zungen-, Kau-, Schluck- und Bauchmuskeln sowie die Atemmuskulatur versorgen, und lähmt diese. Hierdurch zeigen sich beim klassischen Botulismus folgende Symptome:

Zunächst fällt der Rückgang von Futteraufnahme und Milchleistung auf, es kommt vermehrt zum Stolpern, die Tiere zeigen einen unsicheren Gang und sie liegen häufiger. Ihre Trinkverhalten ist gestört, sie speicheln vermehrt, der Lidschlussreflex ist gestört, Durchfall tritt auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Zungen- und Schlundlähmung mit der Unfähigkeit zu kauen und zu schlucken. Die Zunge hängt aus dem Maul, welches sich widerstandslos öffnen lässt. Die Bauchdecke ist eingefallen, die Harnblase ist gelähmt (es erfolgt kein Harnabsatz; wenn, dann nur tröpfelnd). Das Tier liegt fest mit eingeschlagenem Kopf, der Schwanz kann nicht mehr an den Körper gezogen werden. Im Endstadium tritt der Tod durch Atemlähmung ein. Es müssen nicht immer alle Symptome bei jedem Tier zu beobachten sein.

Beim atypischen Verlauf des klassischen Botulismus zeigt sich eine Muskelschwäche mit aufsteigender Lähmung, die von der Hinterhand ausgeht. Oftmals sind am Kopf keine klinischen Symptome zu beobachten. Auch hier tritt der Tod durch die Lähmung der Atemmuskulatur ein.

Chronisch-viszeraler Botulismus

Seit Mitte der 1990er Jahre scheint in einzelnen, vor allem norddeutschen Milchviehherden eine schleichende Form der Erkrankung aufzutreten, die allein durch den Verzehr von kadaververseuchtem Futter nicht zu erklären ist. Einige Wissenschaftler bezeichnen diese Erkrankung als chronisch-viszeralen (eingeweidebezogenen) Botulismus, betroffene Landwirte und Tierärzte stimmen dem zu.

Bei diesem Krankheitsbild liegt eine große Bandbreite an klinischen Symptomen vor. Es wird eine Toxiko-Infektion vermutet:

Clostridium botulinum wird mit Futter (oder Wasser) aufgenommen.

• Die Clostridien bilden die Toxine im Darm der Tiere, gefördert durch Fütterungsfehler (zum Beispiel führen subklinische Azidosen zu unterschwelligen Schleimhautentzündungen und zu Verschiebungen der Pansen- und Darmflora).

• Die Toxinbildung im Darm ist wesentlich geringer als die Mengen, die mit dem Futter aufgenommen werden, daher verläuft diese Art der Erkrankung schleichend mit unspezifischen Symptomen unter Umständen über Monate bis Jahre.

Es kommt zum Leistungsrückgang mit Abmagerung und Teilnahmslosigkeit. Auch hier wird ein schwankender, unsicherer Gang beobachtet, sowie Speicheln und Schluckstörungen. Hinzu kommen Durchfall und Verstopfung in einer Gruppe, aufgezogene Bauchdecken, Pansenstillstand, gehäufte Labmagenverlagerungen, Wehenschwäche, Nachgeburtsverhaltungen, lebensschwache neugeborene Kälber sowie schwere Entzündungen.

Wie wird Botulismus festgestellt?

Beim klassischen Botulismus lassen typische Symptome auf die Erkrankung schließen, eine Diagnose kann aber beim atypischen Verlauf auf jeden Fall problematisch sein. Auch beim klassischen Verlauf müssen nicht alle typischen Symptome vorhanden sein. Der Fund von Tierkadavern im Futter untermauert die klinische Diagnose.

Die Symptome des chronisch-viszeralen Botulismus sind zu unspezifisch, um eindeutige Rückschlüsse auf die Erkrankung durch Clostridium botulinum zu erlauben. Da zudem Clostridium botulinum auch bei gesunden Tieren im Darm vorkommt, ist der Nachweis des Erregers im Darm ebenfalls wenig hilfreich.

Herdenbezogene Maßnahmen

Am wichtigsten ist das Absetzen des verdächtigen oder nachgewiesernermaßen toxinhaltigen Futters.

In Deutschland ist für Rinder kein Impfstoff zugelassen. Bei nachgewiesenem Botulismus können Impfstoffe nach Einholen einer Impferlaubnis von den zuständigen Behörden aber importiert werden. Da kommerzielle Impfstoffe nur gegen die Toxine zweier Unterarten von Clostridium botulinum, Typ C und D, immunisieren, ist der Nutzen fraglich, wenn andere Typen nachgewiesen wurden.

Futterzusätze wie Prä- und Probiotika, Toxinbinder (zum Beispiel Leinsamen, Topinambur, Hefen, Bentonit) können eingesetzt werden, die Resultate sind sehr verschieden.

Bei Einzeltieren beachten

Die Erfolgschancen einer Behandlung sind bei bereits an Botulismus erkrankten Tieren sehr schlecht. Haben die Tiere erst das Fressen eingestellt, besteht keine Aussicht mehr auf Heilung. Da die Therapie in jedem Fall sehr zeit- und kostenaufwendig ist, sollte die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

Betroffene Tiere sollten in einen Tiefstreu-Laufstall verbracht werden, regelmäßig gewendet beziehungsweise hochgezogen werden und mittels einer Infusionstherapie unterstützt werden. Tiere, für die keine Aussicht auf Heilung besteht, müssen erlöst werden.

Prophylaxe unbedingt beherzigen

Da sowohl die Bakterien als auch das Botulinumtoxin mit Futter oder Wasser aufgenommen werden, muss hier darauf geachtet werden, den Eintrag möglichst gering zu halten.

Vermeidung der Kontamination aller Futterarten mit Tierkadavern oder Kadaverflüssigkeiten:
• Silage: vorheriges Absuchen der zu mähenden Flächen mit Hunden, Mährichtung sollte Fluchtmöglichkeiten offen lassen
Kraftfutter: konsequente Schadnagerbekämpfung im Betrieb, Vermeidung von offenen Lagerstätten
Tierkadaver bis zur Abholung so lagern, dass austretende Flüssigkeit auf keinen Fall in den Silostock oder in andere Futterlagerstätten laufen kann

Eintrag von Sand und Erde in die Futterration so gering wie möglich halten:
• Grünlandpflege: Grasnarbe geschlossen halten, Maulwurfshügel einebnen und eine ausreichende Schnitthöhe einhalten
• Siliergut nur in befestigte Silos einbringen (bei unbefestigten Silohaufen: schlechtere Verdichtung birgt hohe Gefahr von Erd- oder Sandeintrag bei Entnahme)
• Festfahren mit möglichst sauberen Reifen
• Fahrwege auf dem Betrieb befestigen (bei unbefestigten Wegen wird sonst sehr viel Erde/Schlamm mit den Traktorreifen auf den Futtertisch gebracht)

Beim Festfahren des Siliergutes sollte mit möglichst sauberen Reifen gearbeitet werden, um auch hier eine Erregerübertragung zu vermeiden. Foto: Imke Hoehne

Vermeidung der Kontamination mit Vogelkot:
• Vogelschutznetze an Silostöcken anbringen und sämtliche Futterkomponenten so weit wie möglich abdecken
• Futtergewinnung von Überflutungsflächen (Wassergeflügel!) vermeiden
• keine Grünlanddüngung mit Geflügelmist beziehungsweise -gülle

Hygiene im Kraftfutterlager ernst nehmen:
• Vermeiden von Schwitzwasserbildung
• Eindringen von Regenwasser verhindern
• Schadnagerbekämpfung

Biosicherheit bei der Düngung:
• bei bereits aufgetretenen Botulismusfällen im Bestand: keine Gülledüngung auf Grünland
• in jedem Fall: möglichst großen Abstand zwischen Gülledüngung und Schnittzeitpunkt einhalten
• keine Düngung mit Fremdgülle
• keine Düngung mit Gärresten von Biogasanlagen oder Klärschlamm

Fazit

Clostridien kommen häufig im Erdboden vor, daher lässt sich auch Clostridium botulinum nicht gänzlich aus den Beständen verbannen. Es sollte dennoch versucht werden, den Gehalt im Futter mit den oben beschriebenen Maßnahmen so gering wie möglich zu halten. Außerdem sollte das Abwehrsystem der Tiere durch eine optimierte Fütterung und Haltung gestärkt werden. Impfungen gegen die Toxine helfen in Beständen mit erhöhter Belastung, die Auswirkungen zu minimieren.

Neubau einer Fahrsiloanlage

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Ist der Beschluss gefasst, eine neue Fahrsiloanlage oder eine Fahrsilokammer zu errichten, gibt es einige rechtliche wie auch bauliche Aspekte, die bedacht werden müssen. Zudem dürfen aber auch die betrieblichen Anforderungen an die Ausrichtung und Größe nicht außer Acht gelassen werden. Vor dem Errichten einer Fahrsiloanlage sollten Gespräche mit fachkundigen und erfahrenen Planern und Fachfirmen erfolgen.

Die Errichtung einer Fahrsiloanlage zählt in Schleswig-Holstein zu den verfahrensfreien Bauvorhaben (§ 61 Landesbauordnung). Es ist eine Genehmigung bei der Unteren Naturschutzbehörde und Unteren Wasserbehörde einzuholen. Die bauliche Ausführung unterliegt den Vorgaben der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) und der Technischen Regel wassergefährdender Stoffe (TRwS) – Jauche, Gülle und Silagesickersaftanlagen (JGS-Anlagen).

Die Lagerfläche muss flüssigkeitsundurchlässig, standsicher und gegen mechanische, thermische und chemische Einflüsse widerstandsfähig sein. Die Anlage muss so geplant, beschaffen und betrieben werden, dass keine wassergefährdenden Stoffe austreten können. Undichtigkeiten müssen schnell und zuverlässig erkannt werden, damit der bestmögliche Schutz der Gewässer vor Verunreinigung geboten ist. Ist die Errichtung, Stilllegung oder eine wesentliche Änderung einer Anlage zur Lagerung von Silage von mehr als 1.000 m³ geplant, ist dies der zuständigen Behörde sechs Wochen im Voraus anzuzeigen.

Fachbetrieb beauftragen ist Pflicht

Für die Errichtung und Instandsetzung einer Fahrsiloanlage muss ein Fachbetrieb gemäß § 62 AwSV beauftragt werden, sofern der Betreiber nicht selbst die Anforderungen an einen Fachbetrieb erfüllt. Hiervon ausgeschlossen sind Anlagen zur Lagerung von Silagesickersaft mit einem Volumen bis zu 25 m³ oder Siliergut mit einem Volumen von bis zu 1.000 m³.

Was sind zulässige Produkte?

Es dürfen nur Bauprodukte, Bauarten oder Bausätze verwendet werden, die über einen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis unter Berücksichtigung wasserrechtlicher Anforderungen verfügen. Bis zum heutigen Tag gibt es für einige unverzichtbare Bauprodukte und Bauarten nur wenige oder keine bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweise. Im Einzelfall kann auf ein Bauprodukt oder eine Bauart ohne bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis zurückgegriffen werden. Hierfür sollte rechtzeitig eine Ausnahme nach § 16 Absatz 3 AwSV bei der zuständigen Behörde beantragt werden. Seit Inkrafttreten der AwSV und der TRwS 792 ist für alle Beteiligten der gesetzeskonforme wie auch wirtschaftliche Fahrsilobau eine große Herausforderung.

Den Standort genau prüfen

Grundsätzlich sind Mindestabstände von 20 m zu Gewässern und 50 m zu Brunnen einzuhalten. Darüber hinaus sollte ein Standort gewählt werden, der die zukünftige Errichtung von Gebäuden nicht beeinträchtigt, aber trotzdem eine gute Erreichbarkeit und auch Erweiterung gewährleistet. Die Entnahme der Silage sollte aus der von Sonneneinstrahlung und Wind- sowie Regeneinflüssen abgewandten nördlichen und östlichen Richtung erfolgen. Neben dem Neubau einer Fahrsiloanlage können bestehende Betriebe auch vorhandene Fahrsilokammern verlängern oder mit Wänden ergänzen, um die Lagerkapazitäten für das benötigte Grundfutter zu erweitern.

Benötigter Lagerraum für Grundfutter

Der betrieblich erforderliche Lagerraum für Grundfutter ermittelt sich aus der Anzahl zu fütternder Tiere, der Zusammensetzung der Futterrationen wie auch der eingesetzten Ernte- und Walztechnik. Eventuelle Doppelnutzung der Lagerflächen, aber auch das Aufsilieren (Schichtsilage) sind zu berücksichtigen. Soll die Fahrsilokammer gleichzeitig befüllt wie auch festgefahren werden, ist eine Silobreite von mindestens 7 m, eher 8 m erforderlich. Wegen der immer milder werdenden Winter wird ein gleichbleibender Vorschub von 2 bis 2,5 m pro Woche empfohlen. Um auch einen zufriedenstellenden Vorschub in den Sommermonaten zu erreichen, muss nicht unbedingt an der Breite der Fahrsilokammer gespart werden, eine Reduzierung der Einlagerungshöhe kann denselben Effekt erzielen. Für die Länge der Lagerfläche sollte auch die Erntetechnik bedacht werden. Je dünner die Schichten des frisch eingebrachten Futters, aktuelle Beratungsempfehlung 20 cm, desto erfolgreicher ist die Verdichtung des Silierguts.

Neben der eigentlichen Lagerfläche ist auch ein Vorplatz beziehungsweise Rangierplatz vor dem Fahrsilo zu berücksichtigten. Dieser sollte eine Tiefe von mindestens 7 m aufweisen, um den Fahrzeugen ausreichend Platz zu bieten.

Bauliche Umsetzung nach DIN 11622

Die bauliche Ausführung der Bodenfläche kann in Beton wie auch Asphalt erfolgen. Für den Bau in Beton ist die bauordnungsrechtliche Norm „DIN 11622 – Gärfuttersilos, Güllebehälter, Behälter in Biogasanlagen, Fahrsilos“ maßgebend. Damit sind diese Bauweisen geregelt und bedürfen keiner allgemein bauaufsichtlichen Zustimmung (abZ). Häufig wird mittlerweile der Baustoff Asphalt für die Bodenfläche verwendet, dieser benötigt eine abZ unter Berücksichtigung der ZTV Asphalt-StB 07/13.

Zwischen den Siloflächen sollten Zwischenräume eingeräumt werden, diese können Materialien für das Abdecken des Silos beherbergen und die Bewirtschaftung des Silos erleichtern.

Die Bodenplatte muss seitlich durch Gefälle, eine Aufkantung oder Wand zum umliegenden Gelände abgegrenzt sein, damit Silage, Silagesickersaft wie auch verschmutztes Oberflächenwasser nicht neben die Bodenplatte gelangen können. Niederschlagswasser von angrenzenden Flächen ist fernzuhalten. Meist werden die Wände aus Beton erstellt. Sie können aus Fertigteilelementen oder in Ortbetonbauweise errichtet werden. Für Wandbauteile ist ein fremdüberwachter Beton (ÜK2) C35/45, XC4, XA3, XF3, WF erforderlich. Betonfertigteile werden durch diverse Firmen als L-Element für die Außenwand oder als T-, L- oder U-Element für die Mittelwand hergestellt. Beim Traunsteiner Silo wird die Wand schräg ausgerichtet. Die DIN 11622 beinhaltet keine sogenannten Traunsteiner Silos, somit wird bei dieser Bauart eine bauaufsichtliche Zulassung benötigt. Ein Zwischenraum kann durch ein U-Element oder die Aufstellung von zwei L-Element-Wänden gebildet werden. Entstehende Boden- wie auch Wandfugen sind durch geeignetes zugelassenes Fugenmaterial wasserundurchlässig abzudichten.

Entwässerung – Wasser auffangen

Währung des Silierungsprozesses kann Gärsaft anfallen, beim geöffneten Fahrsilo entsteht beim Kontakt von Silage mit Niederschlagswasser verschmutztes Oberflächenwasser. Diese anfallenden Flüssigkeiten einer belegten und sich im Anschnitt befindenden Fahrsilokammer sind aufzufangen und mit einem ausgeprägten Gefälle von mehr als 2 % gelenkt zum Bodenablauf zu leiten. Der Bodenablauf kann sich am Kammeranfang befinden oder über die gesamte Länge der Fahrsilofläche in einem Abstand von 10 m angeordnet werden. Die Entwässerung zum Kammeranfang erfordert ein ausgeprägtes Längsgefälle. Sollen die Flüssigkeiten in der Mitte der Kammer über mehrere Abläufe aufgenommen werden, ist ein ausgeprägtes Quergefälle erforderlich. Ein gut ausgeprägtes Gefälle führt zu einem schnellen Abfluss der anfallenden Flüssigkeiten und vermindert den chemischen Angriff auf die Baustoffe.

Nach vollständiger Entleerung und gründlicher Reinigung, besenrein mit anschließender Nassreinigung, kann das Niederschlagswasser getrennt abgeführt und gemäß den wasserrechtlichen Vorschriften ordnungsgemäß eingeleitet werden. Der angrenzende Abfüll- beziehungsweise Rangierplatz ist mit einem Gefälle von mehr als 1 % zum Bodenablauf zu gestalten, auch hier ist je nach Nutzung eine getrennte Ableitung möglich.

Der sogenannte Trennschacht ermöglicht eine getrennte Ableitung von einleitfähigen und verschmutzten Oberflächenwassern.

Lagerung anfallender Flüssigkeiten

Die anfallenden Mengen des Gärsaftes und des verunreinigten Niederschlagwassers bestimmen das Fassungsvermögen der Lagerung von Silagesickersaft. Es besteht die Möglichkeit, die anfallenden verunreinigten Wässer von der Siloanlage in einem separaten Sickersaftbehälter zu lagern. Ein Sickersaftbehälter (unter 10 m³) kann verfahrensfrei errichtet werden. Der Behälter darf über keinen Ablauf oder Überlauf ins Freie verfügen. Ausführungen aus Beton müssen der DIN 11622 entsprechen und die Expositionsklassen XC4, XA3, XF3 oder WF berücksichtigen. Bauausführungen aus Kunststoff werden in der TRwS nicht definiert, es wird darauf hingewiesen, dass ein bauordnungsrechtlicher Verwendbarkeitsnachweis erforderlich ist.

Wird der Sickersaft über eine Freispiegelleitung oder eine dauerhaft installierte Pumpleitung in einen baulich und betriebsbedingt geeigneten Lagerbehälter eingeleitet, kann auf einen Silagesickersaftbehälter verzichtet werden. Für die Bemessung des Fassungsvermögens sind die Ausbringungsregelungen der Düngeverordnung und die erforderliche betriebliche Lagerkapazität von sechs Monaten für Wirtschaftsdünger maßgebend.

Fazit

Aus baulicher und wasserrechtlicher Sicht ist die Errichtung von Fahrsiloanlagen sehr anspruchsvoll. Der einzelbetriebliche Futterbedarf des Tierbestandes ergibt unter Berücksichtigung des angestrebten Vorschubs die Maße der Silokammern. Ein flächensparender Bau der Lagerfläche führt zu einem möglichst geringen Anfall an verschmutztem Oberflächenwasser. Der Einsatz von Wänden ermöglicht eine bessere Verdichtung und erhöht die Lagerkapazität der Fahrkammer. Für die Neuerrichtung oder auch Erweiterung einer Fahrsiloanlage sollten frühzeitig erfahrene und fachkundige Planer wie auch Fachfirmen einbezogen und schließlich beauftragt werden. Auch die Bauberatung der Landwirtschaftskammer in Futterkamp steht beratend zur Seite.

Was kommt morgen auf den Teller?

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Was kommt morgen auf den ­Teller? Ein Seminar zu aktuellen Ernährungstrends führte die Botschafterinnen für heimische Produkte und die Fachfrauen für Ernährung ins Kieler Pilzwerk und aufs Gelände des Klärwerks Bülk in Strande.. Es gab unter anderem Garnelentartar und einen kleinen Snack aus getrockneten Heimchen und Kichererbsen. 

Es ist dunkel im Kieler Pilzwerk. Silberglänzende Abluftschächte queren die Decken und führen vom Labor um die Ecke über einen Gang in die mit weißer Plastikplane verkleideten Zucht- und Lagerräume. Dort reihen sich Stapel von weißen Lebensmitteleimern aneinander. Sie haben zahlreiche, zirka 1 cm große Löcher, aus einigen wachsen Pilze hervor. Um die Eimer ist der Boden schwarz vor Feuchtigkeit. Dort, wo der Boden wieder heller wird, wirkt er seltsam staubig. Es handelt sich um Pilzsporen. Wenn er sich länger in den Räumen aufhält, trägt Robert Schwartz eine Atemschutzmaske. Im Vorraum seines Pilzwerks erzählt der Jungunternehmer die Geschichte seines 2018 gegründeten Unternehmens. Derzeit seien aus seinem Pilzwerk Austern-, Ulmen-, Kastanien- und Rosenseitlinge zum Beispiel auf Wochenmärkten zu bekommen. Die Botschafterinnen für heimische Produkte und Fachfrauen für Ernährung stellen viele Fragen. Sie interessieren sich für den Werdegang des jungen Pilzzüchters, die Unternehmens- und Ideengeschichte und die Eigenheiten der Pilzzucht. So endet am Vormittag der erste Part des dreiteiligen Seminars zum Thema „Ernährung und Lebensmittel im Wandel“.

Zum Mittagessen und den folgenden zwei Seminarabschnitten geht es in einen Besprechungsraum bei den Förde Garnelen, die ihren Sitz auf dem Gelände des Klärwerks Bülk in Strande bei Kiel haben. Dort regt Saskia Vetter von der Verbraucherzentrale mit ihrem Vortrag „Insekten auf dem Teller? Speiseinsekten als neuartige Lebensmittel“ zum Nachdenken und zur Diskussion über diese Ernährungsalternative an. Die einen neugierig, die anderen skeptisch, trauen sich die LandFrauen an die Verkostung. Es gibt einen kleinen Snack aus getrockneten Heimchen und Kichererbsen.

Im Anschluss an die Kaffeepause (ganz konventionell mit Heißgetränk und Kuchen) führt Kilian Landsch von den Förde Garnelen GmbH & Co. in die Welt der Krebstiere und der Garnelenfarm ein. Das Spannende am Produktionsprozess sei die Kreislaufanlage im Zusammenspiel mit der Kieler Förde und der Kläranlage Bülk in Strande, so Landsch: Die Garnelen würden in Fördewasser gezüchtet. Daher der Name. Allerdings sei die natürliche Temperatur des Fördewassers nicht artgerecht. Garnelen fühlten sich erst bei 30 °C wohl. Entsprechend müsse das Wasser erwärmt werden, erläutert der Fachmann. Einen Teil der Energie dafür steuere das Klärwerk Bülk bei. Die Wärme entstehe bei der Klärung des Abwassers, das zu zirka 10 % täglich bei der Garnelenaquakultur anfalle und zur Erwärmung der Becken rückgeführt werde.

Doch nicht nur das Klärwerk ist an der Wiederaufbereitung des Abwassers beteiligt. Direkt neben den Farmhallen befindet sich eine bioökonomische Salzpflanzenkläranlage (HaFF), in der das bei der Garnelenaufzucht entstehende Nitrat und Phosphat aus dem Wasser herausgefiltert werden. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt des Forschungskonsortiums rund um Costal Research & Management (CRM) zur Erforschung einer effizienten Abwasserreinigung und damit eines noch ökologischeren Betriebs von Aquakulturanlagen. Eine umfassende Ausweitung der Produktion ist für 2024 geplant, um die Garnelen dann nicht nur wie derzeit in einem, sondern in mehreren Märkten anzubieten.

Gläser mit Pilzkulturen wanderten im Pilzwerk von Hand zu Hand. Hier Elke Briesemeister (li.) und Anke Mehrens. Fotos: Nadine Hernández, lfv
Jungunternehmer Robert Schwartz stellte sein Pilzwerk vor, das er 2018 gründete.
Kilian Landsch von den Förde Garnelen führte in die Welt der Krebstiere und der Garnelenfarm ein.
Ernährungstrend der Zukunft zum Verkosten: drei gebratene Garnelen am Spieß und ein Garnelentartar.
Einen kleinen Snack aus getrockneten Heimchen und Kichererbsen gab es nach einem Vortrag.

Volle Maschinenhalle beim Erntedank 

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Die zurückliegenden Wochen standen im Zeichen des Erntedanks. Die LandFrauen in ganz Schleswig-Holstein gehören zu den Mitorganisatorinnen, verstehen sich auf das Binden der Erntekrone und gestalten den Altar mit üppigen Gaben aus der Natur. 

Bis auf den letzten Platz besetzt war zum Beispiel die Maschinenhalle auf dem Hof Lüderitzbucht, die für den feierlichen Erntedankgottesdienst von den LandFrauen des OV Bredstedt-Reußenköge geschmückt wurde. In Tellingstedt luden die LandFrauen die Mannslüüd zum Erntedank ein und Ute Gohde-Kruse stellte zum Erntedank den Kürbis näher vor. vom Kürbishof Kruse in Buchholz brachte dem Publikum anschließend den Kürbis näher. Wer ihn bis jetzt für Fruchtgemüse gehalten hatte, weiß jetzt, dass er ein Beerengemüse ist. Und überwiegend von Hummeln bestäubt wird, da die Blüten offen sind, wenn es für Bienen in der Frühe noch zu kalt ist. Und über den ganzen Globus verteilt gibt es  über 800 verschiedenen Sorten. Apropos Sorten. Bei der Erntedankveranstaltung des OV Bargteheide stellte Heinke Huuck alte Gemüsesorten vor.  Und die vorsitzende des Hamburger LandFrauenverbandes, Barbara Froh, sprach das Grußwort unter dem prächtigen und mächtigen Gewölbe der der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Mehr dazu auf einer Bilderseite im aktuellen Bauernblatt.

Zukunftsvorstellungen stark verändert

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Haupt- und Ehrenamtler der Landjugend diskutierten in Berlin unter anderem über die völlig veränderten Zukunftsvorstellungen der jungen Menschen auf dem Land.

Für die hauptamtlichen Agrarreferenten und die Bundesjugendreferenten startete die Bildungswoche am Dienstag mit ihrem internen Austausch. Am Mittwoch komplettierten die Bildungsreferenten und Geschäftsführer die Runde der Hauptamtler aus den Geschäftsstellen der Landjugend. Bei der gemeinsamen Kennenlernrunde wurde schnell festgestellt, dass die Gruppe aus einer Mischung aus „alten Hasen“ bestand, die bereits auf vielen Biwo waren, und aus ganz neuen Mitarbeitern, die gerade einmal zwei Wochen in ihrem Verband tätig sind. Bunt gemischt tauschten sich die Hauptamtler an verschiedenen Tischen über Themen aus, die die Landesverbände derzeit beschäftigen. Diese reichten von Energiekosten, Mitgliedergewinnung und Schutzkonzepten zur Prävention von Kindeswohlgefährdung und sexualisierter Gewalt bis hin zur Diskriminierung.

Der Donnerstag war ein weiterer Tag, der im Zeichen der Fortbildung stand. Die Teilnehmenden aus dem Hauptamt konnten zum Beispiel Workshops fürs Gestalten von Flyern und Postkarten oder zur Verbandsentwicklung und Resilienz im Arbeitsalltag besuchen. Ein Tag voller Input und Ausprobieren, der mit einem gemeinsamen Essen beim Italiener seinen Ausklang fand.

Das erste Mal dabei

Am Freitag ging es für die Agrarreferenten auf Exkursion rund um Berlin. Die anderen Gruppen trafen sich wieder intern. Hier wurde zu den spezifischen Themen der Arbeitsfelder intensiv gearbeitet. Für den Landjugendverband Schleswig-Holstein waren aus der Geschäftsstelle Michelle Delfs als Landesbildungsreferentin und Jaenne Albert als Bundesjugendreferentin am Start. Beide waren das erste Mal in Berlin zur Biwo und konnten viele Eindrücke, Informationen und Methoden für ihre Arbeit mit nach Hause nehmen.

Am Freitagabend reisten schließlich die Delegierten der Landesverbände an. Aus Schleswig-Holstein waren die erste Vorsitzende Hanna Kühl und die stellvertretende Vorsitzende Jessica Bruhn dabei. Bei einer gemeinsamen Weinprobe lernten die Ehren- und Hauptamtlichen einiges über das Weingut Antweiler aus Rheinhessen. Kristin Antweiler, Landjugendliche aus Rheinhessen und Siegerin des Berufswettbewerbs Weinbau 2019, berichtete über ihr Familienweingut und beschrieb, was für sie einen guten Wein ausmache. Die lockere Atmosphäre bot eine gute Gelegenheit, anzukommen und sich gegenseitig kennenzulernen.

Ins abschließende Wochenende starteten alle gemeinsam unter dem Motto „Landjugend bewegt“ in die Verbandswerkstatt. In dieser wurde in immer wieder wechselnden kleinen Gruppen zu Themen wie Mitgliederbindung, Nachwuchs und Landjugend als Arbeitgeber diskutiert. Dabei ging es auch um die Frage, wie vielfältig die Landjugend ist. Alle waren sich einig, dass Landjugend als Jugendverband sich ständig ändert und weiterentwickelt. Es zeigt sich aktuell allerdings auch, dass Corona, der allgemeine Digitalisierungsschub und der damit zum Teil verbundene Wandel der Arbeitswelt sowie der Stellenwert von Freizeit zu einer starken Veränderung der Ansprüche und Zukunftsvorstellungen der jungen Menschen auf dem Land geführt haben. Wie sich dies auf Landjugend auswirkt, ob und inwiefern dem zu begegnen ist, beschäftigte viele der Anwesenden. Mit dem Ende der Verbandswerkstatt wurde auch die Biwo abgeschlossen.

Landjugendtag 2024

Für die Delegierten der Landesverbände ging es am späten Sonnabendnachmittag in einen internen Austausch. Dort bot sich die Gelegenheit, um über Beschlussvorlagen oder allgemeine Themen, die den BDL betreffen, zu beraten. Am Sonntag fand der Buau statt. In diesem Gremium beraten und entscheiden die Delegierten der Landesverbände gemeinsam mit dem Bundesvorstand über die finanzielle Situation des BDL. So wurde zum einen der Abschluss 2021 verabschiedet und der Bundesvorstand entlastet, zum anderen wurde der Haushaltsansatz 2023 abgestimmt. Zudem wurden für die zukünftigen Deutschen Landjugendtage (DLT) mehrere Beschlüsse gefasst. In Zukunft findet der DLT immer in dem Landesverband statt, in dem zwei Jahre zuvor der Deutsche Bauerntag abgehalten wurde. Auf diese Weise hätten die Landjugendverbände mehr Zeit zur Planung und Organisation, war sich der Vorstand einig. Weiter wurde ein solidarisches Konzept verabschiedet, das festlegt, dass beim Ausfall eines DLT der ausrichtende Landesverband die Kosten nicht vollständig allein tragen muss. 2024 findet der DLT in Schleswig-Holstein statt. Daher waren diese Beschlüsse speziell für den schleswig-holsteinischen Verband wichtig. 

Die Ehrenamtler aus verschiedenen Landesvorständen auf dem Weg nach Berlin. Hinten (v. li.) Leon Rantsch, Erja Söhl, Benedikt Linke, Torben Eppstein und Lisa Kamm sowie (vorn v. li.) Hanna Kühl und Jessica Bruhn.Foto: Jessica Bruhn
Am Wochenende starteten Hauptamtler und Ehrenamtler gemeinsam in die Verbandswerkstatt.

Züchtungsfortschritt erzielt

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Die Züchtung neuer Weizen- und Roggensorten in den vergangenen drei Dekaden hat die Treibhausgasemissionen um bis zu 23 % reduziert. Das belegt eine Studie des Julius-Kühn-Institutes (JKI) mit der Uni Hohenheim und dem Bundessortenamt, die erstmals den Beitrag der Sortenzüchtung zum Klimaschutz quantifiziert.

Die Landwirtschaft verursacht rund 8 % der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland und trägt somit zum Klimawandel bei. Zugleich leidet die Landwirtschaft jedoch selbst mit am stärksten unter den negativen Auswirkungen klimatischer Veränderungen und hat per se ein Interesse, zum Klimaschutz beizutragen. Um diesen Beitrag zu einer klimaschonenderen Nahrungsmittelproduktion zu beziffern, lohnt ein Blick auf die gesamte pflanzliche Produktionskette, inklusive der Züchtung klimaeffizienter Sorten. Forschende des JKI haben daher gemeinsam mit Partnern des Bundessortenamts und der Universität Hohenheim erstmals den Beitrag des Züchtungsfortschritts bei Roggen und Weizen zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks über mehr als 30 Jahre quantifiziert.

„Im Vergleich zu den Sorten, die in den 1980er Jahren auf den Markt kamen, weisen die heutigen Weizen- und Roggensorten einen um 13 bis 23 Prozent niedrigeren CO2-Fußabdruck auf“, berichtet Ludwig Riedesel vom JKI. Der Erstautor arbeitet am JKI-Fachinstitut für Strategien und Folgenabschätzung in Kleinmachnow. Durch die Züchtung pilzresistenter Sorten seien die CO2-Emissionen besonders stark in den Anbauvarianten ohne Einsatz von Fungiziden gesunken.

Durch Züchtung wurde in den vergangen Jahrzehnten ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet. So weisen heutige Weizen- und Roggensorten einen bis zu 23 % niedrigeren CO2-Fußabdruck auf. Foto: Agrar-Press

„Der Beitrag der Pflanzenzüchtung zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und zur globalen Ernährungssicherung ist in zahlreichen Studien belegt. Inwieweit der Züchtungsfortschritt jedoch auch geholfen hat, die Klimawirkung der Landwirtschaft zu reduzieren, war bisher so nicht untersucht worden“, weist Dr. Til Feike von der JKI-Stabsstelle Klima auf die Besonderheit der Studie hin. Aufbauend auf einem umfangreichen Sortenversuchsdatensatz, der im Falle von Weizen 27.652 und für Roggen 10.523 Kombinationen aus Sorte (Genotyp), Umweltbedingungen und Anbaumaßnahmen (Management) enthielt, wurde dies mittels Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment; LCA) und gemischten Modellen untersucht. Das Ergebnis: Aufgrund gestiegener Erntemengen und damit verbundener höherer Ernterückstände und Lachgasemissionen sind die Treibhausgas-Emissionen je Hektar zwar über die Jahrzehnte leicht gestiegen, jedoch wird dies durch die steigenden Hektarerträge mehr als ausgeglichen, was letztlich zu geringeren Emissionen je Kilogramm Getreide und somit zum verbesserten CO2-Fußabdruck führt, so das Fazit des Autorenkollektivs.

Dr. Bernd Hackauf, Züchtungsforscher am JKI-Standort Groß Lüsewitz, freut sich besonders über das gute Abschneiden des Roggens: „In unserer Studie konnten wir für Roggen im Vergleich zu Weizen um zirka 20 Prozent geringere Treibhausgas-Emissionen je Hektar und einen um zirka acht Prozent geringeren CO2-Fußabdruck nachweisen.“ Damit könnte eine Ausweitung des Roggenanbaus einen Beitrag zum Klimaschutz und für eine nachhaltige Getreideproduktion leisten, so der Wissenschaftler.

Die Studie belegt die erfolgreiche Arbeit der Züchterinnen und Züchter auf der einen und des Bundessortenamts auf der anderen Seite. Durch Züchtung, Anmeldung, Wertprüfung und Zulassung kontinuierlich verbesserter Getreidesorten über die vergangenen Jahrzehnte wurde ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. „Die landwirtschaftlichen Betriebe nehmen verbesserte Sorten von sich aus in ihr Produktionsportfolio auf, ohne dass extra durch die Politik aus Steuergeldern finanzierte Anreize geschaffen werden müssen“, sagt Dr. Feike. Anders als bei anderen Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft entstünden folglich keine volkswirtschaftlichen Kosten. Das mache die Züchtung neuer Sorten mit kleinerem CO2-Fußabdruck zu einer sehr effektiven Klimaschutzmaßnahme.

Züchtungsforschung ist ein Schwerpunkt am JKI, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Zurzeit wird unter anderem an den Voraussetzungen für künftige Sorten mit leistungsfähigerem Wurzelsystem, verbesserter Standfestigkeit und verbesserter Stickstoffnutzungseffizienz gearbeitet. Die Erforschung ressourceneffizienter und klimaschonender Genotypen trägt dazu bei, das gesellschaftspolitische Ziel der Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 zu erreichen. pm

Die schönste Kuh Schleswig-Holsteins kommt aus Ruhwinkel

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Alle zwei Jahre veranstaltet die Rinderzucht Schleswig-Holstein eG (RSH) die Schau Neumünster am Abend unter dem Motto „Sterne stehen nicht nur am Himmel, sondern auch im Stall“. Infolge der durch die Pandemie bedingten Terminverschiebung fand sie erstmals im Oktober statt. Der Besucherzuspruch dieser auch überregional stark beachteten Rinderzucht-Gala ist ungebrochen.

In seinem Grußwort brachte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) die hohe Wertschätzung der Rinderhaltung durch die Landesregierung zum Ausdruck und dankte den Milcherzeugern für ihre Arbeit. Die an diesem Abend präsentierte, in Deutschland einmalige Rassevielfalt auf einer Verbandsschau wurde durch die erstmalige Beteiligung von zwei Gruppen Jersey-Kühen nochmals erweitert. Ein international besetztes Preisrichterkollegium, bestehend aus Armand Braun (Luxemburg), Stefan Widmer (Schweiz) für die Abteilung Schwarzbunt, Henk Lutke Willink (Niederlande) für die Abteilung Rotbunt Doppelnutzung (DN), Thomas Hannen (Tönisvorst) für die Abteilung Rotbunt Red Holstein (RH) und Lambert Weinberg (Isterberg) für die Abteilung Angler und Jersey, traf souveräne Entscheidungen. Als Hauptsponsoren unterstützen die Firmen Schaumann, Pinneberg, und das Lely Center Böklund dankenswerterweise dieses Event großzügig, dadurch war es wieder möglich, alle erfolgreichen Züchter mit Siegerschecks auszuzeichnen.

Den Auftakt bildeten vier Klassen des Jungzüchterwettbewerbes. Anschließend präsentierte die RSH sechs Nachzuchtgruppen. Auch wenn im Zeitalter der genomischen Selektion auf vergleichbaren Veranstaltungen eher weniger Nachzuchtgruppen vorgestellt werden, legt die RSH Wert auf die Präsentation von Nachzuchten von töchtergeprüften Vererbern, um ausreichende züchterische Breite zu erhalten. Ingo Schnoor, Koordinator der Zuchtprogramme der RSH, kommentierte die schwarzbunten Nachzuchten von „Senator“ und „Freezer“ sowie die Nachzuchtgruppe von „Systole“, einem Vererber der Rinderallianz. Claus Peter Tordsen, verantwortlich für das Angler-Zuchtprogramm der RSH, stellte die Töchter des aktuellen Spitzenvererbers „Vojens“ vor. Bei den rotbunten Nachzuchten wurden Töchter von zwei heterozygot hornlosen Vererbern vorgestellt, „Aperol P“ bei RH und „Rover P“ bei DN, die von Günter Koch als Verantwortlichem kommentiert wurden. Bei der anschließenden Siegerauswahl der Nachzuchten setzte sich die „Systole“-Tochter Sydney aus der LWB Gropp GbR, Klockow, durch, welche die Glanzpunkte ihres Vaters, glasklare Fundamente und beste Euter, zum Ausdruck brachte.

Im folgenden Einzelkuhwettbewerb waren bei den schwarzbunten Kühen die Siegertitel gegenüber 2020 breiter verteilt. Das Siegerjungrind „Bisa“ (von „Crushtime“) und die Siegerfärse „Ayla“ (von „Denver“) stellte Dirk Huhne, Kasseedorf. Andreas Bewersdorff, Ruhwinkel, setzte sich klar mit seiner „Sidekick Lucy“ (von „Sidekick“) bei der Siegerauswahl in den jungen Kuhklassen durch. In den mittleren Kuhklassen sicherte sich Frank Thomsen mit „Vespa“, einer „Lottery“-Tochter, den Siegertitel. Die Wendell GbR, Beringstedt, errang mit der „Ladd P“- Tochter „Viktoria“ den Siegertitel in den alten schwarzbunten Kuhklassen.

Bei den rotbunten DN-Kühen stellte Thies Karstens, Tensbüttel-Röst, mit „Ulla“ von „Opex DN“ die Siegerin.

Bei den Red Holsteins war Kai Schramm, Wanderup, mit der „Doral“-Tochter „Fantastic“ erfolgreich, die den Jungrinderwettbewerb für sich entschied. Sieger der jungen Kuhklassen wurde „Supergirl“, eine „Jordy“-Tochter aus der Zucht von Dirk Huhne. Die „Brekan“-Tochter „Electra“ von der Gonnsen GbR, Struckum, sicherte sich den Siegertitel der mittleren Kuhklassen. In den alten Kuhklassen hatte die „Edway“-Tochter „Rakete“ als Siegerin die Nase vorn, sie kommt aus der Zucht von Frank Sievers, Beidenfleth.

Bei den Anglern konnte „Atlantis“, einer Tochter von „VR Heroo P“ von Claus-Heinrich Jacobsen, Holtsee, den Jungrinderwettbewerb als Siegerin für sich entscheiden. Die Siegerin der jungen Kuhklassen, „Waltraut“, eine „VR-Crone“-Tochter, kommt aus dem gleichen Stall. Mit „ZDF“ stellte Markus Fuschera-Petersen, Fahrdorf, die Siegerin der „Vojens“-Nachzucht. Siegerin der alten Kuhklassen bei den Anglern wurde „Vinchen“, eine „Odin“-Tochter aus der Zucht von Michael Petersen, Taarstedt.

Bei den Jersey-Kühen wurde „Vicky“ von Christopher Kiehne, Schwedeneck, eine Tochter von „VJ Juris“, mit dem Siegertitel ausgezeichnet.

Erstmals wurde im Richtwettbewerb ein Junior Champion gekürt, dazu traten die jeweils erstplatzierten Färsen aller Rassen in den Wettbewerb. Das Richtergremium entschied sich schließlich für die „Twix“-Tochter „Zenzi“ von der Andersen GbR, Rosgaard, die sich als nahezu idealtypische Rassevertreterin präsentierte. Sie wurde außerdem mit einem Milchtaxi der Firma Holm & Laue belohnt.

Zum abschließenden Höhepunkt der Richtentscheidungen, der Auswahl des Grand Champion, zeigten in der stimmungsvoll abgedunkelten Halle alle Siegerkühe eine eindrucksvolle Parade. „HaH Sidekick Lucy“ von Andreas Bewersdorff war an diesem Abend nicht zu schlagen. „Lucy in the Sky with Diamonds“ lautet ein Pop-Klassiker und in Verbindung mit dieser Ausnahmekuh wird damit dem Motto der Schau entsprochen.

Minister Schwarz ehrt die Siegerin der rotbunten RH-Nachzucht, die „Aperol“-Tochter „Windlicht“ der Familie Stahl, Neuendeich. In der Mitte Thorge Jensen vom Lely Center Böklund mit dem Siegerscheck.

Berufe-Film zur Hauswirtschaft ist online

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Gelungene Filmpremiere auf dem Ferienhof Radlandsichten in Malente. Der Videoclip zum Beruf Hauswirtschafter/-in ist online auf dem YouTube-Kanal der Landwirtschaftskammer. Kammerpräsidentin Ute Volquardsen bedankte sich bei Lydia und Hermann Früchtenicht, die mit ihrer gleichnamigen Stiftung die Produktion des Filmes ermöglicht haben.