Eine aufregende Woche liegt hinter der 15-jährigen Schülerin Meggy Hussong aus Gettorf. Die Hauptdarstellerin von „Mein Lotta-Leben 2 – Alles Tschaka mit Alpaka“ eilte von Höhepunkt zu Höhepunkt. 13. August: Deutschlandpremiere in Köln, 14. August: Premiere in Hamburg, 17. August: Vorpremiere in Kiel, 18. August: offizieller bundesweiter Kinostart, 19. August: Open-Air-Inselpremiere auf Amrum. Dabei war es lange unsicher, ob der Teil 2 von „Mein Lotta-Leben“ überhaupt produziert werden kann.
2019 war der Kinostart von „Mein Lotta-Leben 1 – Alles Bingo mit Flamingo“, indem die damals elfjährige Meggy bereits die Hauptrolle der Lotta spielte. Im Frühjahr 2020 sollten eigentlich die Dreharbeiten für den zweiten Teil beginnen. Dann kam Corona und die Dreharbeiten waren nicht möglich. Aber Kinderdarsteller werden nicht nur älter. Sie verändern sich schnell. Irgendwann ist es dann einfach zu spät für eine Fortsetzungsgeschichte. Das hat jetzt gerade noch geklappt. Meggy bekam dafür wieder einen Pony geschnitten, sodass die Teenagerin noch wie ein Kind aussieht. In den 2021er Sommerferien wurden die Dreharbeiten abgeschlossen. Doch die Sommerferien reichten dafür nicht. So wurde unter anderem der Teil des Films, der auf Amrum spielt, während der Schulzeit gedreht. Hier war Lotta auf Klassenfahrt und erlebte dort jede Menge spannende Abenteuer. Insgesamt schlug der Film mit dreieinhalb Wochen Schulbefreiung zu Buche. Den Stoff musste sie nachholen, da gab es keine Abstriche.
Die Szenen, die im Watt vor Amrum gedreht wurden, und alle Szenen mit Tieren haben Meggy am meisten Spaß gemacht. Die Tiere sind ebenso wie die jungen Schauspieler größer geworden. Waren es im ersten Lotta-Film noch kleine weiße Kaninchen der Rasse Belgische Riesen, spielten auf Amrum zwei Alpakas und mehrere Pferde mit. „Eigentlich sollte nur eine Alpakastute mitspielen – Ilsebilse –, aber sie und ihre beste Freundin waren so unzertrennlich, dass dann beide mitspielen durften.
In Gettorf mit seinen 7.500 Einwohnern hat sich nicht sehr viel für Meggy verändert, „denn hier kennt man sich ja ohnehin“. Hier lebt die 15-jährige Hauptdarstellerin von inzwischen zwei Kinofilmen relativ normal das Leben einer Teenagerin, abgesehen davon, dass es vorkommt, dass Lehrer die Lotta-Bücher ihrer Kinder von ihr signieren lassen. Ansonsten wird sie von den Lehrern behandelt wie die anderen auch. „Ich bekomme deswegen keine besseren, aber auch keine schlechteren Noten. Auf Amrum sei sie aber schon auf der Straße angesprochen worden. „Auf der kleinen Insel hatte sich sehr schnell herum gesprochen, dass wir drehen.“
Meggy hat längst das nächste Projekt am Laufen. „Wir haben bereits zwei Wochen in München gedreht.“ Um welchen Film es sich handele, sei noch nicht spruchreif. Nur so viel verrät sie: „Es handelt sich nicht um ,Mein Lotta-Leben 3‘.“
Mir ihren gleichaltrigen Schauspielerkollegen ist sie längst sehr gut befreundet. „Wir verstehen uns sehr gut. Wir haben einfach sehr viele schöne Momente gemeinsam erlebt. Das hat uns zusammengeschweißt. Die letzten Osterferien haben wir gemeinsam in Bayern verbracht.“
Die Drehzeiten waren für Meggy die schönsten Zeiten ihres Lebens. Klar sei die Doppelbelastung von Film und Schule auch manchmal anstrengend gewesen, „aber es hat einfach unheimlich viel Spaß gemacht.“
Nach dem Abitur will Meggy Schauspielerin werden beim Film oder Theater oder einen anderen kreativen Beruf ergreifen. „Ich habe ein Praktikum in einem Tonstudio gemacht. Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht.“ Auch wenn Meggy noch nicht genau weiß, welchen beruflichen Weg sie einmal einschlagen wird, oder sie es einfach noch nicht verraten will – eines ist ziemlich sicher: Man wird noch öfter von Meggy sehen und hören.