StartNachrichtenGartenZarter Spitzkohl – frühe Reife, leckere Delikatesse

Zarter Spitzkohl – frühe Reife, leckere Delikatesse

Fruchtfolge und gute Nährstoffversorgung beachten
Von Karin Stern
Jungpflanzen lassen sich in Topfplatten ganz unkompliziert heranziehen. Foto: Karin Stern

Spitzkohl ist an seinem auffälligen kegelförmigen Wuchs zu erkennen. Er ist eng mit dem rundköpfigen Weißkohl verwandt. Der Geschmack ist jedoch weniger intensiv, und die zarten Blätter eignen sich besonders gut für Salate und Rohkost. Schon ab März kann in Topfplatten vorkultiviert werden.

Der Spitzkohl ist im Vergleich zu anderen Weißkohlvarianten ein Sprinter. Je nach Aussaattermin, Pflanzung und Witterungsverlauf kann bereits im Mai die erste Ernte erfolgen. Mit etwas Glück bekommt man jetzt im Gartenmarkt die frühe Sorte ‚Erstling‘/‚Express‘ als Jungpflanze. Die recht kälte­unempfindlichen Setzlinge dürfen bereits im März unter Vlies ins Freiland, in den Folientunnel oder ins Gewächshaus. Entsprechende Witterung vorausgesetzt, sind sie gegen Ende Mai erntereif.

Spitzkohl ‚Express‘ ist eine frühe, sehr empfehlenswerte Sorte. Mit der versetzten Pflanzweise passen mehr Pflanzen aufs Beet. Foto: Karin Stern

Wer seine Pflanzen lieber selbst heranzieht, sät je nach Sorte von Ende Februar bis April in kleinen, mit Aussaaterde gefüllten Töpfchen auf der Fensterbank, im Frühbeet oder Gewächshaus aus. Steigende Bodentemperaturen ermöglichen im April auch endlich die Aussaat im Freiland. Sehr empfehlenswert ist die Anzucht in Topfplatten. In den einzelnen Töpfchen entwickelt jede Pflanze einen schönen, kompakten Wurzelballen, der das Umpflanzen erheblich erleichtert. Auf dem Beet benötigt Spitzkohl etwa 40 x 40 cm für eine gute Entwicklung. Eine Ausnahme bildet dabei die späte Sorte ‚Filderkraut‘ mit einem Abstand von 60 x 60 cm. ‚Filderkraut‘ wird von Ende September bis in den November hinein gern zur Herstellung von Sauerkraut verwendet. Die Blätter sind von angenehm süßlichem Geschmack und hauchdünn geschichtet. Die frühen Sorten wie ‚Express‘ werden von Mai bis Juli geerntet und bilden eher lockere Köpfe. Sie eignen sich sehr gut für Salate und sind in Streifen geschnitten und kurz gedünstet eine echte Delikatesse. Geerntete Köpfe der Frühsorten lagert man nicht länger als zwei Tage. Spitzkohl weist übrigens den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller Kohlsorten auf.

Erntereifer, knackfrischer Spitzkohl eignet sich hervorragend für Krautsalat. Foto: Karin Stern

Die Standortansprüche der Kohlfamilie lassen sich direkt auf den Spitzkohl übertragen. Das vielseitig verwendbare Gemüse schätzt einen sonnigen Platz auf nährstoffreichem, tiefgründigem und mittelschwerem Boden. Durchlässige und eher trockene Böden lassen sich über das regelmäßige Ein­arbeiten von organischem Material wie Kompost dauerhaft verbessern. Der erhöhte Humusanteil sorgt für eine bessere Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Bei einem etwas höheren Kalkgehalt mit einem pH-Wert von etwa 6 bis 7 oder 7,5 entwickeln sich schöne Köpfe. Eine weitere Voraussetzung ist die ausreichende Bodenfeuchtigkeit. Im Idealfall trocknet der Boden während der Kulturdauer nie aus. Im späteren Verlauf kann Trockenheit die Ursache für das Aufplatzen der Köpfe sein. Aus dem gleichen Grund sollten reife Köpfe zügig geerntet werden. Wer im Gemüsegarten regelmäßig Kompost ein­arbeitet, sichert damit die Grundnährstoffversorgung des Kohls. Je nach Stickstoffgehalt des Bodens empfehlen sich zwei zusätzliche Kopfdüngungen. Die erste Stickstoffgabe erfolgt etwa drei Wochen nach der Pflanzung und eine zweite zu Beginn der Kopfbildung.

Engmaschige Gemüseschutznetze halten Schädlinge fern. Foto: Karin Stern

Beim Anbau von Kohl ist eine weite Fruchtfolge wichtig für die Pflanzengesundheit. Die Anbaupause beträgt bei Kreuzblütlern vier Jahre. Im fünften Jahr darf auf der gleichen Fläche erneut Kohl kultiviert werden. Gegen den lästigen Befall mit Schädlingen wie Läusen, Kohlfliegen und Raupen bieten Insektenschutznetze eine mechanische Abwehrmöglichkeit. Karin Stern

Empfehlenswerte ­Spitzkohlsorten:

‚Erstling‘/,Express‘: Aussaat Mitte Januar bis Mitte Februar unter Profibedingungen, ansonsten März bis Mai, Pflanzung ab Mitte März möglich, Ernte ab Mitte Mai bis Ende Juli.

‚Hispi‘: Aussaat März bis Mai, Pflanzung ab Mai, Ernte Mitte Juli bis November.

‚Filderkraut‘: Aussaat April bis Juni, Pflanzung ab Mai, Ernte September bis Anfang November.

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