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Deutschland vollständig MKS-frei

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Deutschland ist wieder vollständig frei von der Maul- und Klauenseuche (MKS). Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hat am Montag für das gesamte Land den Status „MKSfrei ohne Impfung“ wiedereingesetzt.

Einem früheren Antrag auf MKS-Freiheit außerhalb der Eindämmungszone im Umkreis von 6  km rund um den Ausbruchsort bei Hönow in Brandnenburg hatte die WOAH bereits im März zugestimmt. Der geschäftsführende Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hob die Signalwirkung dieser WOAH-Entscheidung für die deutschen Exportmärkte hervor. Er sei zuversichtlich, dass sich die Handelsbeziehungen weiter normalisieren und deutsche Betriebe bald wieder in ihre gewohnten Absatzmärkte liefern können.

Mit Blick auf die MKSAusbrüche in Ungarn und der Slowakei mahnte der Landwirtschaftsminister, auch weiterhin nicht in den Präventionsbemühungen nachzulassen.

Bundesrat fordert Wolfsmanagement

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Der Bundesrat fordert ein regional differenziertes Management des Wolfes in Deutschland. Dazu solle sich die Bundesregierung in Brüssel für eine schnelle Anpassung des Schutzstatus in der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie einsetzen, heißt es in einer Entschließung des Bundesrates vom Freitag voriger Woche, die von Brandenburg und MecklenburgVorpommern eingebracht worden war. Zudem müssten auf nationaler Ebene Voraussetzungen zur Einführung eines Bestandsmanagements geschaffen werden.

Daneben sieht der Bundesrat Nachbesserungsbedarf bei der nationalen Bewertung und Meldung des Erhaltungszustandes des Wolfes. Die Bundesregierung solle darauf hinwirken, dass dabei eine Methodik angewendet werde, die der realen Bestandsverbreitung und -entwicklung stärker als bisher Rechnung trage. Hierfür sei unter anderem der Erhaltungszustand im Bereich der sogenannten kontinentalen biogeografischen Region neu und differenziert zu reflektieren.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr.  Till Backhaus (SPD) erneuerte in einer Reaktion auf den Beschluss seine Kritik, dass es auf Bundesebene bislang keine rechtssicheren Regelungen zum aktiven Wolfsmanagement gebe. Dabei müssten die Schäden, die der Wolf in der Nutztierhaltung verursache, auf ein tragbares Maß begrenzt werden.

Herdenschutz fördern

Ähnlich äußerte sich Brandenburgs Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt  (SPD). Die berechtigten Interessen der Bevölkerung im ländlichen Raum und der Weidetierhalter müssten berücksichtigt und die durch den Wolf verursachten Schäden in den Weidetierbeständen nachhaltig verringert werden. Dazu müssten die Wolfsbestände reguliert werden. Aber auch der Herdenschutz werde künftig weiter nötig sein und gefördert werden müssen.

Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, sieht in dem Beschluss ein „deutliches Zeichen in Richtung künftiger Bundesregierung für einen notwendigen und konsequenten Einstieg in ein aktives Bestandsmanagement des Wolfes“. Die Anpassung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie und die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht in Deutschland seien längst überfällig. Die Weidetierhaltung dürfe nicht länger einer „weltfremden Wolfsromantik“ geopfert werden, so Krüsken.

Nicht schießen

Im Naturschutz wurde der Bundesratsbeschluss negativ bewertet. Es sei ein Trugschluss, dass man die Wolf-Weidetier-Konflikte mit der Flinte lösen könne, warnte etwa der World Wide Fund for Nature (WWF). Das wirksamste Mittel zur Verringerung von Nutztierrissen sei ein effektiver Herdenschutz. Der Deutsche Tierschutzbund warf den Betrieben vor, ihre Tiere „noch immer nicht oder nur unzureichend zu schützen“.

Die EU-Kommission hat bereits die Absenkung des Schutzstatus des Wolfs in der FFH-Richtlinie vorgeschlagen (siehe Ausgabe 11). Damit setzte sie den Beschluss des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention um, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ zu „geschützt“ zu ändern. Der Kommissionsvorschlag muss nun vom Europäischen Parlament und vom Rat angenommen werden. Für ein Bestandsmanagement müssen das Bundesnaturschutzgesetz und das Bundesjagdgesetz angepasst werden. age

Geld oder Liebe

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Noch nie hatte eine Regierung ein so großes Budget und so früh Streit um die Verteilung. Die Landwirtschaft hätte eine Idee, nämlich Ballast abwerfen und den Kurs auf Wettbewerbsfähigkeit setzen.

Bereits viermal in der Geschichte der Bundesrepublik gab es Koalitionen aus Union und SPD. Jetzt folgt Koalition Schwarz-Rot 5.0. Etwas Entscheidendes hat sich verändert. Bisher handelte es sich immer um sogenannte Große Koalitionen, also den Zusammenschluss der beiden größten Fraktionen im Bundestag. Durch das Zurückfallen der SPD hinter die AfD ist das bei der künftigen Koalition erstmals nicht mehr der Fall. Mit nur noch 45 % wird die Regierung aus CDU, CSU und SPD dieses Mal so geringe Zweitstimmenanteile repräsentieren wie in keinem der bisherigen vier Fälle. Das zeigt die fragilen Mehrheitsverhältnisse und die besondere Verantwortung, die in den nächsten vier Jahren auf den Koalitionspartnern liegt.

Der Koalitionsvertrag wurde nach sechs Wochen abgeschlossen. Die Ausgangsposition für die Verhandlungen war speziell, zwischen einem schwachen Wahlgewinner und einem starken Wahlverlierer. Sicher war auch noch einiges aufzuräumen an offenen Baustellen aus der letzten gemeinsamen Koalition.

Wichtige Punkte für die Landwirtschaft sind etwa die vollständige Wiedereinführung der Agrardiesel-Rückvergütung, das Ende der Stoffstrombilanz oder die Verschlankung von Agraranträgen. Doch wie alle anderen Maßnahmen sind die Punkte der Landwirtschaft nur „unter Finanzierungsvorbehalt“ im Koalitionsvertrag festgehalten.

Bislang gab die SPD den roten Faden im Koalitionsvertrag vor. Auch ist die Ausbeute von sieben Ministerien gegenüber sechs für die CDU und drei für die CSU ganz respektabel. Überhaupt hat die SPD als Juniorpartner schon vor der Bildung dieser Koalition mit der Verfassungsänderung zur Lockerung der Schuldenbremse mehr erreicht denn als Kanzlerpartei der Ampel.

Eine Liebesheirat wird es nicht zwischen Union und SPD, das hat CSU-Chef Dr. Markus Söder schon angedeutet, als er sagte: „Liebe vergeht, Hektar besteht.“ Die Liebe zwischen Union und SPD sollte kein Problem sein für die Landwirtschaft, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Am Geld kann es im Falle der Landwirtschaft auch nicht wirklich liegen. Die Branche strotzt regelrecht vor Ideen und Innovationskraft. Vielmehr fehlte es bislang am klaren politischen Willen, Ballast abzuwerfen und mutig den Kurs auf Wettbewerbsfähigkeit zu setzen.

Politikwechsel nur in Ansätzen erkennbar

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Überwiegend enttäuscht vom Koalitionsvertrag zeigen sich die großen Agrarverbände. Zwar enthalte die Vereinbarung einige positive Punkte, räumte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in Berlin ein. Die großen Herausforderungen, vor denen die Agrarwirtschaft stehe, könnten mit der Vorlage jedoch nicht bewältigt werden. Der notwendige Politikwechsel ist für Rukwied „nur in Ansätzen erkennbar“. Im Hinblick auf die Ressortverteilung warnt der DBVPräsident vor einem neuerlichen Dauerstreit zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium.

Kritisch sieht Rukwied insbesondere die Aussagen zu einer Festlegung des Mindestlohns auf 15 €: „Damit macht man die Mindestlohnkommission überflüssig und setzt die Tarifautonomie außer Kraft.“ Massive Bedenken hat der Bauernverband gegen ein geplantes Naturflächenbedarfsgesetz, mit dem der Landwirtschaft und anderen Landnutzern in großem Stil Flächen entzogen würden. Hochgradig bedenklich sei eine gesetzlich verordnete Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder eine Vernetzung von Ausgleichsmaßnahmen.

Keine Hürden beim Stallbau

Positiv bewertet der DBV die Rücknahme der Agrardiesel-Beschlüsse der Ampel-Koalition. Rukwied begrüßt zudem, dass genehmigungsrechtliche Hürden beim Stallbau abgeschafft, ein Bestandsschutz für neu- und umgebaute Tierwohlställe für mindestens 20 Jahre fixiert und ein unkomplizierter Tierartenwechsel im Baugesetzbuch ermöglicht werden sollen. Zudem werde es den landwirtschaftlichen Betrieben helfen, wenn die Substanzbesteuerung reduziert werde. Auch für den Präsidenten des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, ist der für die Wirtschaft zwingend notwendige Politikwechsel im Koalitionsvertrag „noch nicht erkennbar“. Es seien richtige und wichtige Ansätze für eine Entlastung und Stärkung der Wirtschaft sowie der Agrar- und Ernährungsbranche festgeschrieben. Aber die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 € werde enorme negative Auswirkungen haben: „Ohne eine Ausnahme für die Landwirtschaft drohen Betriebsaufgaben und eine weitere Verlagerung der Lebensmittelproduktion ins Ausland“, warnte Holzenkamp.

Umsetzung entscheidend

Die Präsidentin des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), Eva Kähler-Theuerkauf, sieht hingegen viele positive Ansätze. Der Koalitionsvertrag sei eine gute Basis für die kommenden politischen Gespräche. Die ZVG-Präsidentin begrüßte, dass das „Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau“ als „ein Baustein künftiger Gartenbaupolitik“ genannt werde. age

Agrardiesel-Rückvergütung kommt

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Etwas länger als der Entwurf der zuständigen Arbeitsgruppe, aber inhaltlich weitgehend deckungsgleich ist das Agrarkapitel im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD, den die Parteivorsitzenden Friedrich Merz (CDU), Markus Söder (CSU) sowie Lars Klingbeil und Saskia Esken (beide SPD) in der vorigen Woche in Berlin vorgestellt haben. Neu eingeführt wurde in den Verhandlungen unter anderem ein Anspruch der Landwirte auf verlässlich Rahmenbedingungen, und zwar unabhängig von der Größe der Betriebe und der Bewirtschaftungsform. Dieser gelte „von kleinbäuerlich strukturierten Betrieben bis zu regional verankerten Ag

Ausgespart im Agrarkapitel haben die Koalitionäre das Thema Neue Züchtungstechniken. Da sich die Arbeitsgruppe nicht auf eine gemeinsame Position verständigen konnte, wird das Thema nun im Wirtschaftskapitel behandelt. „Die Biotechnologie wird als Schlüsselindustrie gefördert und ihre Anwendungen werden regulatorisch erleichtert, auch mit Blick auf die Neuen Genomischen Techniken“, heißt es dort. Geeinigt hat man sich darauf, in einem Naturflächenbedarfsgesetz die Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu erleichtern. Bei Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz sowie zur Klimaanpassung soll die Notwendigkeit des naturschutzrechtlichen Ausgleichs reduziert werdenFließtext

Alternative Kraftstoffe frei von Energiesteuer

Bekräftigt wird im Koalitionsvertrag das bereits im Sondierungspapier verankerte Vorhaben, die Agrardiesel-Rückvergütung vollständig wiedereinzuführen. Zudem wollen Union und SPD den Einsatz alternativer Kraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft von der Energiesteuer befreien. Gleichzeitig bleibt es bei dem umstrittenen Ziel, den gesetzlichen Mindestlohn 2026 auf 15 € anzuheben. Offenbar ernst machen will die schwarzrote Koalition mit ihrem Vorhaben, die Flächen der Bodenverwertungsund -verwaltungsgesellschaft den Ländern zur Verwaltung zu übertragen. Dazu wird klargestellt, dass bestehende Pachtverträge in jedem Fall für ein weiteres Jahr wirksam blieben.

Praxistaugliche Tierhaltungskennzeichnung

Nahezu unverändert blieben die Ausführungen zur Tierhaltung. Für sie werden verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit angestrebt. Genehmigungsrechtliche Hürden beim Stallbau sollen abgeschafft werden. Für neu- und umgebaute Tierwohlställe will Schwarz-Rot Bestandsschutz für mindestens 20 Jahre schaffen. Für den tierwohlgerechten Stallumbau sollen die notwendigen Mittel auf der Grundlage staatlicher Verträge dauerhaft bereitgestellt werden. Union und SPD kündigen an, dass Tierhaltungskennzeichnungsgesetz grundsätzlich zu reformieren, um es praxistauglich zu machen. Die von der Arbeitsgruppe in Aussicht gestellte Ausweitung auf weitere Tierarten, den gesamten Lebenszyklus und die Außer-HausVerpflegung taucht nicht mehr auf. Eins zu eins übernommen haben die Koalitionäre die Formulierungen zum Pflanzenschutz. So will man die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln verbessern und für „transparente, schnelle und wissenschaftsbasierte Verfahren sowie Effizienz durch Verschlankung der behördlichen Zusammenarbeit“ sorgen. Zum Vorhaben, den Selbstversorgungsgrad mit Obst und Gemüse zu erhöhen, betont der Koalitionsvertrag, dass dafür der Einsatz von Saisonarbeitskräften benötigt werde. Im Düngerecht bleibt es bei der angekündigten Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung. Besonders wasserschonend wirtschaftende Betriebe sollen in Roten Gebieten von Auflagen befreit werden.

Mehr Mittel für die GAK vorgesehen

Keinen Zweifel lassen CDU, CSU und SPD daran, dass sie die Förderung für den Wald über die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz fortführen werden. In Brüssel will man sich dafür einsetzen, dass die hiesige Forstwirtschaft bei der Anwendung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) entlastet wird, indem eine Null-Risiko-Variante eingeführt wird. Laut Koalitionsvertrag will Schwarz-Rot die Mittel für die GAK deutlich erhöhen. Weiterhin geprüft werden soll, Mehrgefahrenversicherung über die GAK zu fördern.

Die künftigen Koalitionäre sprechen sich für ein starkes Agrarbudget in der kommenden EU-Förderperiode aus. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) will man als eigenständigen Politikbereich erhalten, und zwar mit der ländlichen Entwicklung als integralem Bestandteil. Geblieben ist auch die Formulierung der Arbeitsgruppe, dass die GAP in der Ersten Säule „einkommenswirksam, bürokratieärmer, transparenter und effizienter“ werden solle. Das gilt auch für das Vorhaben, die Einkommensanreize für die Erbringung von Klima-, Umwelt- und Tierwohlleistungen deutlich zu erhöhen sowie Jung- und Neulandwirte stärker zu fördern.

Als gleichwertig sehen Schwarz und Rot konventionelle und ökologische Landwirtschaft an. Angekündigt wird, die Mittel für Forschung im Biobereich zu erhöhen, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau zu stärken und Nachfrageimpulse zu setzen, etwa bei Gemeinschaftsverpflegungen. Konkrete Fortschritte wollen Union und SPD beim Bürokratieabbau. Gemeinsam mit den Ländern und dem Berufsstand will man Agraranträge vereinheitlichen und digitale Anträge vorantreiben. Die vorgelegten knapp 200 Vereinfachungsvorschläge sollen neu bewertet werden. Neu einführen will man BürokratiePraxischecks. Das Agrarstatistikgesetz soll mit dem Ziel novelliert werden, Doppelmeldungen zu beenden. age

Neuer Versuchsstellenleiter am Standort Barlt

Mitte März gab es zum Start der Versuchssaison auf Initiative von Eike Brandt, Kammerrepräsentantin für den Kreis Dithmarschen, ein Treffen an der Versuchsstation Barlt der Kammer mit Vertretern des Bauernverbands Dithmarschen, des Beratungsrings Westküste, des Fachausschusses für ökologischen und konventionellen Ackerbau, Flächeneigentümern der Versuchsflächen sowie Mitarbeitern der Landwirtschaftskammer in Barlt und Heide. Im Vordergrund des Treffens stand das Kennenlernen des neuen Stationsleiters Joachim Zwank und seiner Kollegen, die an der Versuchsstation in Dithmarschen arbeiten. Es wurden Informationen zur Struktur des Versuchswesens der Kammer, zu aktuellen Versuchsfragestellungen und der Versuchsstation Barlt im Allgemeinen ausgetauscht. Es war ein durchweg positiver und produktiver Austausch mit allen Beteiligten. Bei einem Rundgang über die Station konnten sich die Teilnehmer einen Überblick über die Aufgaben und die damit einhergehende Genauigkeit und Struktur der Arbeiten vor Ort sowie einen Überblick über die bestehende Versuchstechnik am Standort verschaffen.

Kleine Shettys ganz groß

Die Hamburgerin Susan Gollmer hat sich für dieses Jahr viel vorgenommen. Sie möchte mit ihrem Pony-Zweispänner eine Dreisternequalifikation erreichen. Dafür benötigt sie drei abgeschlossene Starts in Zweisterneprüfungen. Den ersten hätte sie in den Niederlanden fast geschafft.

Mit ihrer Fahrschülerin, Freundin und Beifahrerin Karoline Schwarz sowie den drei Shetlandponys Kuba of Baltic Sea, Kairon und Ole machte sich Gollmer von ihrem Stall in Langeln im Kreis Pinneberg auf den Weg nach Exloo in den Niederlanden. Ein Reifenplatzer am Anhänger machte die Fahrt etwas holprig, doch alle kamen gesund und munter auf dem Turniergelände an.

Ihnen wurde ein Parkplatz neben dem mehrfachen Weltmeister Boyd Exell zugeteilt, den die sonst so erfolgreichen deutschen Vierspännerfahrer regelmäßig an sich vorbeiziehen lassen müssen. Für Gollmer war jedoch entscheidend, dass der Parkplatz geschottert war. „Meine Ponys laufen ohne Eisen“, erklärt sie und fügt hinzu: „Damit sind wir auf diesem Niveau wohl eher die Ausnahme.“ Doch die Hufe hielten und das Team des prominenten Fahrers von nebenan war sehr nett und hilfsbereit.

Nach einem Tag Pause, an dem sie die Ponys auf der Anlage trainieren konnten, ging es dann in die Dressur. „Was für ein Erlebnis, in so einer Arena fahren zu können“, findet Gollmer. Die Pferdewirtin, die seit Jahren als Trainerin im Fahrsport arbeitet und selbst schon viele Titel errungen hat, war sehr aufgeregt.

Freude und Enttäuschung

„Die Ponys absolvierten ihr Programm trotzdem mit relativer Gelassenheit“, resümiert sie. Und das, obwohl eines der beiden erst seit einem Dreivierteljahr vor der Kutsche läuft. Doch die Dressur ist von Natur aus nicht die Paradedisziplin der Shetlandponys. „Sie haben einfach nicht die Bewegungen“, erklärt Gollmer, die als Richterin weiß, wie schwierig die Kleinen zu bewerten sind. Meistens fühle es sich von oben viel besser an, als es von unten aussehe.

Susan Gollmer (r.) und ihre Beifahrerin Karoline Schwarz gehen jetzt international mit dem Pony-Zweispänner an den Start. Foto: privat

So freuten sich Fahrerin und Beifahrerin auf den Marathon. Und der lief gut – zumindest teilweise: „Die Hindernisse waren anspruchsvoll, aber fahrbar. Wir waren gut vorbereitet und die Ponys hoch motiviert. Es lief von Runde zu Runde besser und wir hatten drei Bestzeiten“, erinnert sich Gollmer. Eine Platzierung wäre auf jeden Fall drin gewesen, doch am Ende stand „EL“ für „eliminated“ auf der Tafel – Gollmer war ausgeschieden. „Ich habe kurz gebraucht, um den Grund zu realisieren“, berichtet sie. An einem der einfacheren Hindernisse hatte sie vergessen, einen Buchstaben zu fahren, und war damit raus. Das war ihr noch nie passiert. „Ärgerlich ist das schon“, gibt sie zu.

Trotz der guten Leistungen in den anderen Teilprüfungen zählt dieses Turnier nun nicht für die Dreisternequalifikation. All die Vorbereitung und auch das Geld waren trotzdem nicht umsonst, denn für Fahrerin, Beifahrerin und Ponys war der Start wertvoll und eine Bestätigung ihres Könnens. Denn am Sonntag im Kegelfahren waren alle wieder in Topform.

Sieg im Kegelfahren

Alle Kegel blieben liegen, es gab lediglich 3,12 Strafpunkte für Zeitüberschreitung. Mit angespannten Nerven mussten Gollmer und Schwarz zwei Stunden lang auf den letzten Starter warten. Es fiel ein Ball vom Kegel – sie hatten diese Prüfung gewonnen.

„Wir haben gezeigt, dass man mit den kleinsten Ponys auf dem ganzen Turnier gut mithalten kann“, sagt Gollmer stolz. Für ein internationales Turnier müssen die Ponys mindestens 1,08 m groß sein. Ihre Ponys erfüllen mit 1,10 m gerade so das Mindestmaß. Hätte sie im Marathon keinen Fehler gemacht, wären sie im schlechtesten Fall Dritte geworden. „Und das bei unserem ersten Start auf so einem Turnier, gegen so viele gute Ponys“, berichtet Gollmer glücklich.

Obwohl sie zum Teil für ihre Ponys belächelt wurde, weiß sie, wo deren Stärken liegen. Denn sie sind unkompliziert in der Haltung und damit deutlich wirtschaftlicher als Großpferde, sehr robust, trittsicher und meistens hoch motiviert. Hinzu kommt, dass Gollmer, die selbst nur 1,60 m groß ist, die kleinen Ponys kräftemäßig besser händeln kann. Sie kennt den Vergleich, denn lange fuhr sie Großpferdegespanne, anfangs mit Vollblütern. Auch auf Turnieren ist sie bis auf Pferde-Vierspänner alles schon gefahren, aber die Umstellung auf ihre K-Ponys hat sie noch nicht bereut. „Die haben es mir ermöglicht, hier zu starten“, macht sie klar.

Zu Ostern ist das nächste Turnier in Holland geplant. Danach geht es nach Dänemark und Drebkau in Brandenburg, denn das Ziel ist weiterhin im Visier und Gollmer ist nach dem guten Auftritt noch motivierter.

Klostergarten und bürgerliche Gartenanlage

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Das Kloster Uetersen ist die Keimzelle der späteren Stadt und kann mit seinen Gebäuderesten aus der Klosterzeit und der späteren Zeit als Damenstift ebenso wie die romantischen, parkartigen Gartenbereiche besichtigt werden. Am anderen Ende der Stadt am Rande des Erholungswaldes Langes Tannen befindet sich die der Stadt Uetersen vermachte bürgerliche Wohn- und Gartenanlage der Familie Lange aus dem 19. Jahrhundert.

Heinrich II. von Barmstede verließ 1234 seine befestigte Burg und baute nicht weit entfernt eine neue Burganlage. Das Areal am „uterst end“, also am äußersten Ende der Herrschaft der Ritter von Barmstede, stiftete er und es entstand im Jahr 1234 ein Zisterzienserinnenkloster. Das war nicht nur namensgebend für die spätere Stadt Uetersen, sondern auch deren Keimzelle, weil sich im Lauf der Zeit um die Wirtschaftsbetriebe des Klosters immer mehr Händler und Handwerker ansiedelten.

Reste der Burgplätze und Gräben sind heute zum Teil noch auf dem Areal auszumachen. Der Klosterbetrieb wurde mit der Reformation eingestellt und es entstand ab 1555 ein adeliges Damenstift.

Brücke, Grabengewässer und Teehaus im Priörinnenpark

Von den klösterlichen Hauptgebäuden ist nur noch das südliche Langhaus nahe dem Friedhof erhalten, an dem man sehr gut die zugemauerten Kreuzgangbögen erkennen kann. Anliegend befindet sich das Priörinnenhaus von 1644, das heute als Gaststätte, Café, Bar sowie Hochzeits- und Eventlocation „Klosterschatz“ genutzt wird. Die ehemalige, 1813 erbaute Scheune der Prörin heißt heute Ilse-Gräfin-von-Bredow-Scheune. Durch ihre Zuwendungen wurde maßgeblich die ­Restaurierung der lange ungenutzten Anlage ermöglicht. Der Förderkreis der Gesellschaft der Freunde des Klosters Uetersen e. V. führt in der Scheune regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen durch und kümmert sich auch sonst in vielfältiger Weise um die Kloster- und Parkanlage. Auch die Kirche ist neueren Datums, wenngleich sie noch als Klosterkirche bezeichnet wird. Die spätbarocke, von Linden umgebene Saalkirche stammt von 1748/49, also aus einer Zeit, in der das Kloster bereits seit Längerem in ein Stift umgewandelt war. Der Backsteinbau mit halbeingebundenem Turm besitzt im Innern eine reich geschmückte Altar-Kanzel-Orgel-Wand und ein Deckenfresko von 1749. Seit 1968 steht das Gotteshaus unter Denkmalschutz.

Die Park- und Gartenareale am Kloster Uetersen

Verschiedene Linden- und Kastanienalleen führen zur Stadt, was etwas an die Klosterzeit erinnert. So führt eine Allee beispielsweise zur ehemaligen klösterlichen Mühle, an deren Mühlenteich sich heute das Rosarium der Stadt befindet.

In der parkartigen Anlage ist der zugewachsene alte Friedhof, der sogenannte Jungfernfriedhof, zwischen Kirche und südlichem Langhaus interessant. Hier befinden sich diverse zum Teil gut erhaltene Gräber adeliger Stiftsdamen und Pröpste im klassizistischen Stil, die besonders aus der Anfangszeit des Stiftes stammen. In den Klosteraußenanlagen finden sich einige alte Bäume wie Bergahorn, Stieleiche, Blutbuche, Schlitzblättrige Eiche, Eschen und mehrere Rosskastanien, die allesamt auch als Naturdenkmale ausgewiesen sind. Ein kleiner Gedenkstein auf dem Gelände erinnert daran, dass im Kloster zu Uetersen im 14. Jahrhundert die Zucht des Holsteiner Pferdes begann.

Der Friedhof am Langhaus des Klosters beherbergt zahlreiche historische Gräber und Grabplatten.

Östlich an das eigentliche Klostergelände schließt sich eine kleine Parkanlage an, die sogenannten östlichen Gärten, auch als Nonnengarten oder später als Park der Priörinnen bezeichnet. Auffallend ist der klassizistische Gartenpavillon, auch als Teehaus der Priörin bezeichnet. Das im 18. Jahrhundert erbaute kleine, in Grün und Gelb gehaltene Gartenhaus erinnert mit seinen vier Eingangssäulen an einen dorischen Vorhallentempel. Verwilderte Schneeglöckchen, Lerchensporne, Winterlinge und Elfen-Krokusse findet man als Reste der Gärten der Priörinnen und Klosterpröbste in dem Areal und eine weiße Holzbrücke führt über den Wasserlauf in der kleinen Parkanlage.

Die Rose spielt in Uetersen eine bedeutsame Rolle, gilt es doch als eine der Rosenstädte, mit einem weit über die Region hinaus bekannten Rosarium und bedeutenden Rosenzüchtern. Zudem ist die Rose der Jungfrau Maria geweiht und gilt den Zisterzienserinnen als Symbol des göttlichen Geheimnisses. So wird man im Klosterbezirk an verschiedenen Stellen auf Rosenpflanzungen treffen. Insgesamt wurden 250 Rosen auf dem Gelände gepflanzt, darunter ‚Uetersener Klosterrose‘ und die Rose ‚Augusta Luise‘. Die ‚Uetersener Klosterrose‘, die bei Rosen Tantau in Uetersen gezüchtet wurde und im Jahr 2006 auch hier getauft wurde, erinnert an die Mitbegründerinnen des Klosters der Zisterzienserinnen.

Die in Uetersen gezüchtete Rose ‚Augusta Luise‘ erinnert an die Uetersener Konventualin Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg, die mit dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe gut bekannt war.Fotos: Hans-Dieter Reinke

Die ebenfalls von Mathias Tantau junior gezüchtete Edelrose ‚Augusta Luise‘ gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Rosen weltweit. Sie ist dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe zum 250. Geburtstag im Jahr 1999 gewidmet, auch in Erinnerung an die Uetersener Konventualin Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg, die zeitweise einen intensiven Briefwechsel mit dem Dichter pflegte und als „Goethes Gustchen“ in die Literaturgeschichte eingegangen ist.

Das Park- und Waldareal Langes Tannen

Am anderen Ende der Stadt Uetersen im Norden in Richtung Heidgraben befindet sich ein weiteres Garten- und Waldareal mit Museum, das ebenfalls ein lohnenswertes Besuchsziel darstellt: Langes Tannen. Der Name bezieht sich auf das nadelholzreiche Waldareal der Familie Lange, wenngleich eher Kiefern und Fichten statt Tannen auf dem Gelände stehen. Es befinden sich aber auch Buchen und Eichen in dem Waldgebiet, das mit seiner Fläche von etwa 26 ha zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt.

Die 1727 hier errichtete Windmühle ging als sogenannte Neue Mühle 1739 in den Besitz der Familie Lange über, die hier nicht nur die Mühle, sondern zudem einen erfolgreichen Getreidehandel betrieb. Der Gewerbebetrieb bestand hier bis 1910. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gelände bereits überwiegend landwirtschaftlich genutzt, zumal der Hauptbetrieb nach Altona verlegt worden war. Das Herrenhaus diente sodann vorwiegend als Sommer- und Ferienwohnsitz der Familie. Heute prägen neben dem Wald die großen Freiflächen als Rest der ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzung das Areal. Aus dem vor- und frühindustriellen Gewerbebetrieb ist heute ein öffentliches Parkgelände hervorgegangen.

Ein Kopfsteinpflasterweg mit Kastanienallee führt direkt zum Mühlencafé von Langes Tannen.

Anfang des 19. Jahrhunderts legte die Familie Lange erste Blumen- und Gemüsebeete auf dem Areal an und der sandige Dünenboden wurde mit Gartenerde angereichert. Der Müller Johann Peter (III.) ließ für seine gartenbegeisterte Ehefrau Catharina einen Garten mit Lindenlauben und Beeten anlegen. Heute kann man noch die Lage des Küchengartens erkennen. Von den Gehölzpflanzungen zeugen ein riesiger Goldregen, Eiben, eine riesige Trauerbuche und Flieder nahe dem Herrenhaus. Insgesamt gibt es mehr als 60 Gehölzarten auf dem Garten- und Waldgelände, darunter riesige Eichen, Korkbaum, Walnussbaum, Esskastanie und Tulpenbaum.

1979 vererbte Werner Lange der Stadt Uetersen sein Anwesen Langes Neue Mühle mit denkmalgeschützter Gebäudegruppe und dem 26 ha großen Areal mit Wald, Wiesen, Teich- und Parkflächen. Zu den Gebäuden gehören das klassizistische Herrenhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, ehemaliges Wohnhaus der Familie, die Scheune aus dem Jahr 1762, weitere Nebengebäude sowie der Rest der Mühle von 1762. In dem oktogonalen Mühlenstumpf der 1889 abgebrannten Mühle befindet sich das Café. Das heute als Museum genutzte weiße Herrenhaus zeigt in der Dauerausstellung Exponate zur bürgerlichen Wohnkultur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie wechselnde Sonderausstellungen.

In der Eventscheune finden regelmäßig Konzerte, Lesungen und sonstige kulturelle Veranstaltungen statt.

Der bevorzugte Ort für Veranstaltungen, Konzerte und Sonderausstellungen ist die Scheune, die allerdings durch Brandstiftung im Jahr 2021 schwere Schäden davontrug. Der Wiederaufbau geht gut voran, aber bis zu ihrer Wiedereröffnung müssen die Wechselausstellungen im Hauptgebäude stattfinden.

Das am Ende des 19. Jahrhunderts aufgeforstete Dünenareal, der heutige Wald Langes Tannen, ist mit Wanderwegen, Teichen und einem Spielplatz sowie dem Gebäudeensemble und den Park- und Freiflächen ein beliebtes Ausflugsziel geworden. Interessant ist auch die im Wald liegende Ruine des Schornsteins der ehemaligen Dampfmühle von 1842, die im Zweiten Weltkrieg gesprengt werden musste, um den Bombenflugzeugen keine Orientierung zu ermöglichen.

In dem Mühlenstumpf der 1796 neu errichteten Mühle befindet sich heute ein gemütliches Café mit Kaffeegarten.

Dem Wunsch der Stiftung, den historisch gewachsenen Besitz zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, konnte die Stadt entsprechen. Das Museum, das Mühlencafé, die historische Scheune sowie das Wald-, Wiesen- und Parkareal stehen den Besuchern offen und stellen als Ensemble gleichzeitig ein gut erhaltenes Beispiel der Garten- und Hofkultur dar, wie es Hans-Helmut Poppendieck in dem Buch „Historische Gärten in Schleswig-Holstein“ erwähnt: „Die schlichte und funktionelle Anlage bietet ein schönes und geschlossenes Beispiel für Hof- und Gartenanlage des ländlichen Holsteins und die Leistungen ihrer meist anonym gebliebenen Gestalter.“

Bei der Fütterung die Rasse berücksichtigen

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Wenn die Sauen im Abferkelstall viel Futter aufnehmen, verhindert das ein starkes Absäugen und erhöht das Absetzgewicht der Ferkel. Aber fressen die Sauen verschiedener Rassen gleich viel? Prof. Steffen Hoy, Universität Gießen, beantwortet ­diese Frage.

In manchen Betrieben fressen die Sauen während der Säugezeit zu wenig Futter und verlieren dann an Gewicht. Säugende Sauen mit dem stärksten Gewichtsverlust können eine höhere Umrauscherrate sowie im Folgewurf weniger Ferkel und geringere Geburtsgewichte haben. Im Sommer verschärft sich die Situation, weil die Sauen bei hohen Temperaturen nicht genügend Futter aufnehmen. Die Zuchtunternehmen bieten Fütterungsempfehlungen für ihre Sauen an. Es gibt jedoch keine Vergleiche verschiedener Rassen im selben Betrieb. Mit unseren Untersuchungen wollten wir folgende Fragen beantworten: Wie stark ist die Futteraufnahme von säugenden Sauen im Sommer vermindert, welchen Einfluss hat die Wurfnummer und vor allem: Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Rassen?

Untersuchungen auf dem Oberen Hardthof

Die Sauenzuchtanlage der Universität Gießen (Oberer Hardthof – OH) ist mit einer Spotmix-Fütterungsanlage ausgestattet. Damit kann die tägliche Futtermenge für jede Sau im Abferkelstall dosiert und aufgezeichnet werden. Wir ermittelten den Futterverbrauch vom ersten bis zum 26. Säugetag (Absetzen) bei über 1.900 Würfen (Säugezeiten). Viele Sauen wurden über mehrere Würfe hinweg im Zeitraum 2015 bis 2023 verfolgt. Die Sauen waren überwiegend reinrassige Landrasse- (L) oder Edelschwein-Tiere (E) oder Kreuzungen aus beiden. Sie repräsentieren moderne Hybridsauen (L x E, E x L). Reinrassige Piétrain- (Pi) und Duroc-Sauen (Du) waren in geringerer Anzahl ebenfalls vorhanden.

Neben der täglichen Futtermenge erfassten wir von den Sauen Säugetag und -woche, Wurfnummer, Jahreszeit der Abferkelung, Gewicht am dritten Tag nach der Abferkelung und beim Absetzen sowie mittlere Außentemperatur während der jeweiligen Säugezeit (Letzteres nur bei einem Teil der Säugezeiten).

Futteraufnahme wird genau protokolliert

Das Futter für die säugenden Sauen wurde nach den Empfehlungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. (DLG) gemischt. In der Spotmix-Anlage ist eine Futterkurve vorhanden. Diese kann jeden Tag durch Zu- oder Abschläge für jede Sau korrigiert werden. Über den Trogsensor wird der Füllstand kontrolliert. Sind Futterreste vorhanden, wird die nachfolgende Futterportion reduziert. Bei Leerstand wird die nächste Rationsmenge etwas erhöht. Mit der Spotmix-Anlage lässt sich demzufolge nahe am tatsächlichen Bedarf der Sauen füttern.

Nach Inbetriebnahme der Sauen­anlage hatten wir diese automatische Dosierung mit der Fütterung nach täglichen Trogbonituren durch das Stallpersonal verglichen. In allen vier Säugewochen wurde mit Sensor eine größere Futtermenge als im „Handbetrieb“ ausdosiert. Seither wird standardmäßig der Sensor zur Dosierung eingesetzt. In unserer Auswertung erfassten wir täglich von 1.941 Würfen den tatsächlichen Verbrauch an Futter, bildeten Wochenmittel und berechneten die mittlere Futteraufnahme pro Säugetag und Säugezeit. Die Sauen wurden dreimal täglich gefüttert.

Bei hoher Temperatur fressen Sauen weniger

Zum Nachweis wurden die Sauen nach ihrer Säugeperiode wie folgt den Jahreszeiten zugeordnet: Winter (Dezember bis Februar), Frühling (März bis Mai), Sommer (Juni bis August) und Herbst (September bis November). Die mittlere Außentemperatur für die jeweilige Säugezeit (in Summe 1.015 Laktationen) betrug 2,9, 11,5, 18,7 und 8,9 °C (Tabelle 1).

Im Herbst und Winter betrug die mittlere tägliche Futteraufnahme 5,99 beziehungsweise 6,09 kg. Bei hoher Außentemperatur im Sommer ging die Futteraufnahme um fast 1 kg auf 5,25 kg signifikant zurück. Im Frühjahr verzehrten die Sauen an jedem Säugetag durchschnittlich 5,86 kg (Tabelle 1).

Der Unterschied in der Futteraufnahme ist durch die Wärmebildung zu erklären. Je mehr Futter gefressen wird, desto mehr wird auch Wärme produziert. Diese Wärme muss an die Umgebung abgegeben werden, damit es nicht zu einer Kreislaufbelastung der Sauen kommt. Je wärmer es ist, desto schwieriger wird es, diese Wärme an Luft, Fußboden und Wände abzuleiten. Daher vermindern die Sauen bei höherer Temperatur die Futteraufnahme.

In der Zusammenfassung aller Sauen (L, E, Pi, Du, L x E und E x L) nahmen Jungsauen (ausgewertet 560 Säugezeiten) zwischen dem ersten und dem 26. Säugetag durchschnittlich 5,40 kg Futter auf. Altsauen (n = 1.381 Säugezeiten) fraßen täglich im Mittel der Laktation 5,79 kg. Nur in der ersten Säugewoche gab es keinen Unterschied zwischen Jung- und Altsauen. Bereits ab der zweiten Säugewoche fraßen die Altsauen signifikant mehr Futter pro Tag als die Erstlaktierenden. In der dritten Woche betrug die Differenz etwa 0,5 kg zugunsten der Altsauen, und in der letzten Laktationswoche nahmen diese jeden Tag über 1 kg mehr als die Jungsauen auf (Tabelle 2).

Neben dem Einfluss von Jahreszeit/Temperatur muss demzufolge bei der Futteraufnahme der Sauen im Abferkelstall auch deren Alter berücksichtigt werden.

Im Mittel der Säugezeit (erster bis 26. Säugetag) traten unter Beachtung von Jahreszeit und Alter zwischen den Sauen der „weißen Rassen“ Landrasse (5,86 kg) und Edelschwein (5,77 kg) und ihren Hybriden L x E beziehungsweise E x L (5,87 kg) kaum Unterschiede im täglichen Futterverzehr auf.

Demgegenüber fraßen die Sauen der „bunten Rassen“ deutlich weniger: Piétrain-Sauen 5,16 kg (p < 0,05) und Duroc-Sauen 5,54 kg (Abbildung 1). Das Gewicht der Sauen am dritten Tag nach der Abferkelung als möglicher Einflussfaktor unterschied sich bei den „weißen Rassen“ und Duroc nicht (242 bis 248 kg im Mittel). Die Piétrain-Sauen waren zu diesem Zeitpunkt durchschnittlich 225 kg schwer und damit signifikant leichter.

Futterkurve bei „weißen“ und „bunten Rassen“

„Weiße“ Sauen fraßen am ersten Tag nach der Geburt der Ferkel im Mittel 1,70 kg. Bis zum zehnten Säugetag gab es keine Unterschiede in der täglichen Futteraufnahme zwischen den „weißen Rassen“ beziehungsweise Hybriden (L, E, L x E, E x L) und den beiden „bunten Rassen“ Piétrain und Duroc. Die Futteraufnahmekurve verlief darüber hinaus bis zum 15. Laktationstag ohne Differenz zwischen den Landrasse- und Edelschwein-Sauen sowie ihren Kreuzungen auf der einen und den Duroc-Sauen auf der anderen Seite (Abbildung 2). Nach diesem Zeitpunkt fraßen die L- und E-Sauen und ihre Kreuzungen deutlich mehr pro Tag als die Pi- und Du-Sauen.

Am Ende der dritten Säugewoche war der Vorteil der „weißen Sauen“ auf etwa 1 kg je Tag gegenüber den Duroc- und 1,7 kg im Vergleich zu den Pi-Sauen angewachsen. Am 26. Laktationstag fraßen die „weißen Sauen“ täglich durchschnittlich 1,5 kg mehr (8,67 kg) als die „bunten Sauen“. Mit durchschnittlich über 8 kg Futter je Tag in der letzten Säugewoche ist es somit möglich, durch das dreimal tägliche Füttern eine größere Futtermenge in die Sauen „hineinzubekommen“ als in vielen Betrieben bei zweimaliger Fütterung pro Tag. Grundsätzlich können die festgestellten Futterkurven als Orientierung für die praktische Fütterung in den meisten Sauenzucht- beziehungsweise Ferkelerzeugerbetrieben dienen.

Edelschwein und Kreuzungen fressen mehr

Kumulativ nahmen die Landrasse- und Edelschwein-Sauen und ihre Kreuzungen 157,5 kg Laktationsfutter in der durchschnittlich 26-tägigen Säugezeit auf. Damit war die Futteraufnahme insgesamt um 17,5 kg höher als bei den Piétrain-Sauen und um fast 10 kg höher als bei den reinrassigen Duroc-Sauen.

Die DLG e. V. hat bereits vor einigen Jahren Versorgungsempfehlungen zur Fütterung säugender Sauen erarbeitet. Bei einer Wurfgröße von elf bis zwölf abgesetzten Ferkeln und einem Wurfzuwachs von 2,5 kg pro Tag soll danach die tägliche Energieversorgung im Mittel der Säugezeit 81 MJ ME bei Jungsauen und 85 MJ ME bei Altsauen betragen (Tabelle 3). Bei einem Säugefutter mit 12,5 MJ ME/kg (wie auf dem OH eingesetzt) müssten Altsauen pro Tag demnach 6,8 kg Futter aufnehmen (gerechnet vom Abferkeltag bis zum 26. Säugetag). Auf dem Oberen Hardthof ist die mittlere Futteraufnahme mit 5,7 kg pro Säugetag etwas geringer als empfohlen.

Geringere Futteraufnahme ist tolerierbar

Der Gewichtsverlust der Sauen während der Säugezeit liegt im normalen Bereich (7,3 kg netto = Differenz zwischen dem Gewicht drei Tage nach der Abferkelung und dem Gewicht beim Absetzen der Ferkel; das entspricht etwa 38 kg brutto = Gewicht bei der Einstallung in den Abferkelstall minus Gewicht beim Absetzen). Es wurden 11,7 Ferkel im Durchschnitt der letzten zehn Jahre abgesetzt und die Trächtigkeitsrate liegt mit über 90 % auf einem sehr hohen Niveau. Nachteile der etwas geringeren Futteraufnahme als empfohlen können demzufolge nicht erkannt werden – zumal mit dem Fütterungssystem nahe am tatsächlichen Bedarf der Sauen gefüttert wird.

Fazit

Die tägliche Futteraufnahme der Sauen steigt während der Säugezeit langsam an – in der ersten Säugewoche ohne Unterschied zwischen Jung- und Altsauen, zwischen den Jahreszeiten und den Rassen/Kreuzungen – und erreicht am Ende der vierten Säugewoche im Mittel etwa 8,6 kg.

Im Mittel der vierwöchigen Säugezeit nehmen die Sauen der „weißen“ Rassen (L, E) und ihrer Kreuzungen deutlich mehr Futter pro Tag (+0,3 bis +0,6 kg) auf als die Sauen der „bunten“ Rassen.

Bis zum zehnten Säugetag gibt es keine Unterschiede in der täglichen Futteraufnahme zwischen „weißen“ und „bunten“ Sauen. Die rassespezifischen Futteraufnahmekurven nach Abbildung 2 können als Empfehlung für die Fütterung der säugenden Sauen in den Praxisbetrieben verwendet werden.

Schnell sein bei erhöhtem Unkraut- und Ungrasdruck

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Der März fast ohne Niederschläge bot optimale Bedingungen, die bevorstehende Maisaussaat bestmöglich vorzubereiten. An vielen Stellen konnte bereits eine Bodenbearbeitung zur Unkrautbekämpfung und Bodenlüftung durchgeführt werden. Ein intensiver Maisanbau hat oftmals zur Folge, dass schwer bekämpfbare Unkräuter zunehmen. Neben Storchschnabelarten, Schwarzem Nachtschatten oder Einjähriger Rispe spielen insbesondere Hirsearten eine entscheidende Rolle. Viele dieser Unkräuter und Ungräser stellen vorwiegend in Sommerungen ein Problem dar. Der Artikel beschreibt, welche Maßnahmen möglich sind.

Der Anbau von Mais-Mischkulturen befindet sich im letzten Jahr, somit wird zukünftig in maislastigen Fruchtfolgen eine weitere Kultur einziehen. Dies kann zur Folge haben, dass der einseitige Unkrautdruck sinkt.

Grundsätzlich sollten bei der Planung der Herbizidanwendung einige Faktoren berücksichtigt werden, damit die ausgewählten Herbizide auf ein notwendiges Maß beschränkt werden, aber auch die Erträge abgesichert werden können. Folgende Fragen sollten vor der Herbizidanwendung beantwortet sein:

Darf ich Terbuthylazin einsetzen (nur einmal innerhalb eines Dreijahreszeitraumes)?

Muss ich aufgrund des Unkraut- und Ungrasbesatzes eine Spritzfolge planen?

Reicht eine Einmalbehandlung aus?

Möchte ich eine Grasuntersaat einbringen?

Habe ich Probleme mit Schadgräsern (Hirsearten oder Ackerfuchsschwanz)?

Möchte ich eine mechanische Maßnahme wie beispielsweise Striegeln oder Hacken durchführen?

Zulassungsänderungen

Nach dem Wegfall des Wirkstoffes S-Metolachlor 2024 steht auch das Ende des Wirkstoffes Flufenacet bevor. Unter den Maisherbiziden betrifft dies das Produkt Aspect. Aktuell ist nur das reguläre Zulassungsende (31. Dezember 2025) bekannt. Seit einigen Jahren darf der Wirkstoff Terbuthylazin nur noch einmal innerhalb eines Dreijahreszeitraumes eingesetzt werden, somit ist eine Anwendung in den folgenden zwei Jahren unzulässig. Ebenso dürfen Produkte mit diesem Wirkstoff nur einmal eingesetzt werden, das heißt dass ein Splitting oder eine Spritzfolge nicht erlaubt sind.

Herbizide können helfen

Mais hat, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, eine langsame Jugendentwicklung und ist bis zum Achtblattstadium sehr konkurrenzschwach gegenüber Unkräutern und Ungräsern. Daher zielt die erste Herbizidmaßnahme darauf ab, die Maispflanzen in ihrer Entwicklung zu fördern. Ein hoher Anteil Mais in der Fruchtfolge hat sehr häufig zur Konsequenz, dass eine Spritzfolge durchgeführt werden sollte. Wird hingegen Mais in einer weiten Fruchtfolge mit Sommer- und Winterkulturen angebaut, kann eine Einmalbehandlung angestrebt werden. Bei erhöhter Problematik mit Ackerfuchsschwanz sollte wiederum eine Spritzfolge in Betracht gezogen werden.

Große Storchschnabelpflanzen lassen sich nur noch unzureichend bekämpfen, frühzeitiges Handeln ist zwingend notwendig.

Herbizide in einer Spritzfolge

Ein intensiver Maisanbau hat häufig eine verstärkte Verunkrautung zur Folge. Auf derartigen Flächen sollte eine Spritzfolge mit einer Vorlage durch ein Bodenherbizid angestrebt werden (Abbildung 1). Treten Unkräuter wie Storchschnabelarten, Schwarzer Nachtschatten, Einjährige Rispe oder Hirsearten auf und sind bereits im Vorauflauf Niederschläge vorausgesagt, kann ein Einsatz des Herbizides Adengo im Vorauflauf erfolgen. Dieses Produkt ist frei von Terbuthylazin. Neu am Markt ist der Wirkstoff Isoxaflutole, auch ohne den Wirkstoff Thiencarbazone im Produkt Merlin Flexx und mit Terbuthylazin im Produkt Merlin Duo. Soll eine Herbizidvorlage erst im Ein- bis Zweiblattstadium der Unkräuter und Ungräser erfolgen, so können 0,8 bis 1,2 l/ha Spectrum mit blattaktiven Partnern zum Einsatz kommen. Darf in diesem Jahr der Wirkstoff Terbuthylazin eingesetzt werden, stehen die Produkte Successor T oder Spectrum Gold zur Auswahl. Durch den enthalten Wirkstoff Terbuthylazin können die Aufwandmengen der dikotylen Mischungspartner reduziert werden. Der Einsatz von Bodenherbiziden sollte immer zu Niederschlägen erfolgen. So können auch Unkräuter und Ungräser im Keimblattstadium erfasst werden. Neben einer ausgeprägten Wachsschicht der Maispflanzen ist ausreichende Bodenfeuchtigkeit für eine gute Wirkung essenziell. Eine Empfehlung für den Herbizideinsatz in einer weiten Fruchtfolge folgt Anfang Mai.

Ackerfuchsschwanz etabliert

Mittlerweile hat sich auch im Mais der Ackerfuchsschwanz etabliert. Ausnahmen bilden hier oftmals nur die intensiven Maisanbaugebiete auf eher leichteren Flächen. Steht Mais bei Ackerbaubetrieben in der Fruchtfolge, ist dort zunehmend auch Ackerfuchsschwanz zu finden. Der Mais als späte Sommerungskultur hat oftmals zur Folge, dass die Auflaufraten des Ackerfuchsschwanzes geringer werden. Dennoch muss auch das teilweise erhebliche Samenpotenzial im Boden berücksichtigt werden. Erlauben die Bedingungen es, kann ein falsches Saatbeet zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung beitragen. Eine erfolgreiche Ackerfuchsschwanzbekämpfung muss immer mit einem Bodenherbizid beginnen. Mit ausreichender Bodenfeuchtigkeit können beispielsweise 3 bis 4 l/ha Successor T oder 1,5 l/ha Aspect Wirkungsgrade von über 30 % erzielen. Damit reduzieren die Bodenherbizide den Druck, der in der folgenden Anwendung auf den ALS-Hemmern lastet, erheblich. In Abbildung 2 sind mögliche Herbizidstrategien gegen Ackerfuchsschwanz dargestellt.

Jede Anwendung übt auf den Ackerfuchsschwanz Selektionsdruck aus. Das bedeutet, dass Ackerfuchsschwanzpflanzen, die durch das Herbizid nicht abgetötet werden, zukünftig aufgrund ihrer Resistenzbildung stärker selektiert werden und somit den dominanten Anteil der Ackerfuchsschwanzpopulation darstellen. Je nach Fruchtfolge und Anwendungshäufigkeit kann sich somit aus Einzelpflanzen ein Problem entwickeln. Erschwerend kommt hinzu, dass in Resistenzuntersuchungen von Ackerfuchsschwanzsamen Minderwirkungen festgestellt wurden, obwohl dort noch kein Mais angebaut und somit auch kein MaisTer Power eingesetzt wurde.

Mais als Mischkultur

Ab dem Anbaujahr 2026 stellt eine Mais-Mischkultur keinen echten Fruchtwechsel im Sinne der Gemeinsamen Agrarpolitik dar. Somit werden die derzeit angebauten Mischkulturen mit Mais zukünftig den Fruchtwechsel nicht mehr erfüllen. Der Anbau sollte insbesondere im Hinblick auf die nur eingeschränkt zur Verfügung stehenden Herbizide sorgfältig geplant werden. Es dürfen nur Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die in beiden Mischkulturen zugelassen sind. In Tabelle 1 sind zugelassene Herbizide aufgeführt. Es gibt mit der Ausnahme von cycloxidimresistenten Maissorten keine Möglichkeit der Herbizidapplikation im Nachauflauf. Somit muss eine Aussaat der Mischkultur möglichst kurz vor Niederschlägen erfolgen. Diese verbessern die Wirkung der Bodenherbizide erheblich.

Untersaaten im Mais

Grasuntersaaten können im Maisanbau nicht nur im Zuge der GAP-Reform sinnvoll sein, vielmehr nehmen sie den ungenutzt im Boden verbliebenen Stickstoff auf und bindet diesen. Eine Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser kann somit reduziert werden. Eine Bodendeckung über die niederschlagreichen Wintermonate mindert auch Wasser- oder Winderosion. In einer der folgenden Ausgaben des Bauernblattes wird es einen gesonderten Artikel zu den Grasuntersaaten im Mais geben.

Erfolgt eine mechanische Maßnahme wie das Hacken zu spät, können größere Unkräuter wie hier der Weiße Gänsefuß nicht mehr verschüttet werden.

Hacken/Striegeln im Mais

Mechanische Geräte zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung können vielfältig zum Einsatz kommen. Neben Striegeln können auch Reihenhacken eingesetzt werden. Ein Zinkenstriegel kann sehr gut im Vorauflauf eingesetzt werden. Beim Blindstriegeln sollten die Keimlinge im Fädchenstadium bis maximal im Keimblattstadium erfasst werden. Eine trockene, sonnige Witterung ist dringend erforderlich. Mit dem Keimen und Auflaufen des Maises nimmt die Empfindlichkeit der Maispflanzen zu, sodass die Geschwindigkeit und Aggressivität des Striegels reduziert werden sollte. Ab dem Zweiblattstadium des Maises kann wieder gestriegelt werden, wenn die Kulturverträglichkeit es zulässt. In den Versuchen der vergangenen Jahre wurden mit diesen beiden Striegelterminen und einer folgenden chemischen Herbizidanwendung gute Ergebnisse erzielt.

Ein Zinkenstriegel kann Unkräuter im Fädchenstadium gut erfassen, eine Lüftung des Bodens ist ein zusätzlicher Effekt.

Eine Reihenhacke lässt sich zu jedem Zeitpunkt einsetzen, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass die Maispflanzen groß genug sind, damit sie nicht verschüttet werden. Auch zu große Unkräuter und Ungräser können nicht mehr sicher erfasst werden. Insbesondere bei einer unzureichenden Herbizidwirkung in den Mischkulturen kann eine mechanische Unkrautregulierung den Ertrag absichern.

Tabelle 3 zeigt eine Übersicht über mögliche Anwendungstermine mechanischer Geräte im Mais.

Fazit

Herbizide können Unkräuter und Ungräser bekämpfen und somit den Ertrag absichern. In der Jugendphase ist Mais sehr konkurrenzschwach gegenüber schnell wachsenden Unkräutern. Eine Spritzfolge kann eine erste Auflaufwelle der Unkräuter und Ungräser erfassen. Für die folgende Nachlage können Herbizide direkt an die vorhandenen Unkräuter angepasst werden. In Bauernblattausgabe 18 am 3. Mai wird es im Artikel zum Herbizideinsatz im Mais, Teil 2 eine Empfehlung für die Nachbehandlung geben.