Wer die blühfreudige Knollenpflanze noch nicht kennt, sollte sie einfach mal ausprobieren. Die Kultur ist einfacher als oft behauptet. Ab Juli sorgen Montbretien für ein fantastisches Farbenfeuerwerk zwischen Stauden und Gräsern. Jetzt beginnt die Pflanzzeit.
Die zwiebelförmigen Knollen der Montbretien (Crocosmia) sind derzeit im Gartenmarkt oder im Versandhandel zu bekommen. Sie sind nicht viel größer als Haselnüsse. Auch wenn die Knollen manchmal im Herbst angeboten werden, empfiehlt sich in jedem Fall die Frühjahrspflanzung in der Zeit von April bis Anfang Mai. Die Knollen kommen etwa 10 cm tief in den Boden. In sehr kalten Lagen pflanzt man noch etwas tiefer, auch wenn dadurch die Blüte später einsetzt. In kühlen Frühjahren ist zudem die Vorkultur im Topf mit späterem Auspflanzen eine Alternative zur Pflanzung ins Beet. Tipp: Montbretien entfalten erst in der Gruppe ihre Wirkung. Daher immer in kleineren Horsten von mindestens fünf Knollen pflanzen, im Abstand von 15 bis 20 cm.
Die Pflanzen sind aufgrund ihrer südafrikanischen Herkunft etwas kälteempfindlich und kommen in nassen, schweren Böden nicht zurecht. Vorteilhaft ist in jedem Fall eine Drainageschicht aus grobem Sand unter den Knollen. Dies verhindert wirksam Staunässe bei ausgiebigem Regen oder zu großzügigem Gießen. Bei ungünstigen Bodenverhältnissen können die Knollen auch in einem entsprechend großen, mit guter Blumenerde gefüllten Topf in den Boden gesetzt werden (auch hier an die Drainageschicht denken). Montbretien erhalten weder stark stickstoffhaltigen Dünger noch Hornspäne zur Nährstoffversorgung, denn der hohe Stickstoffgehalt fördert lediglich das vegetative Wachstum. Besser geeignet sind Dünger mit einem erhöhten Kaliumgehalt. Dies fördert nicht nur die Bildung vieler Blüten, sondern festigt auch das Gewebe der Knollen und macht sie so widerstandsfähiger.
Der flammende Flor in Orange, Rot oder Gelb kommt mit den passenden Nachbarn noch besser zur Geltung. Die feurigen Blüten leisten gute Dienste als Aufheller vor Gehölzen oder Hecken. Gräser oder weiße Prachtkerzen (Gaura lindheimerii), Schleierkraut (Gypsophila paniculata) oder Schneeballhortensien (Hydrangea arborescens) heben die Leuchtkraft der Montbretien noch hervor. Auch die Kombination mit blauvioletten Blüten wie denen des Patagonischen Eisenkrauts (Verbena bonariensis) oder der Duftnessel (Agastache) bringt so richtig Farbe in den Sommer. Für mehr Abwechslung sorgen Perlkörbchen (Anaphalis triplinervis), Silberraute (Artemisia ludoviciana), Purpurleinkraut (Linaria purpurea) oder das Federgras (Nasella tenuissima). Auch die Kombination mit wärmeliebenden Edeldisteln (Eryngium) oder Wolfsmilch (Euphorbia) hat sich bewährt. Wogende Blütenmeere entstehen mit der Gruppenpflanzung. Montbretien eignen sich außerdem für die Kübelkultur. In großen Töpfen auf der Terrasse, dem Hof oder am Hauseingang geben sie eine tolle Figur ab. Im Kübel setzt man die Knollen etwas dichter (Abstand 5 bis 10 cm), da sie im ersten Standjahr meist nur einen Blütenstiel bilden. Tipp: Die Blütenstängel im Kübel abstützen und mit locker wachsenden Gräsern oder Zauberschnee ‚Diamond Frost‘ (Euphorbia hypericifolia) unterpflanzen.
Verblühte Stängel können komplett herausgeschnitten werden. Das Laub verbleibt jedoch an den Pflanzen bis zum Frühjahr, sofern die Knollen den Winter im Boden verbringen. Sie überstehen unseren Winter durchaus, vorausgesetzt sie sind bei starken Frösten von einer Schneeschicht geschützt und müssen nicht unter Bodennässe leiden. Diese Winternässe lässt die ruhenden Knollen meist faulen. Am einfachsten lassen sich die Horste mit einem übergestülpten großen Kübel vor allzu viel Feuchtigkeit schützen. Alternativ nimmt man die Knollen im Herbst aus dem Boden, sobald das Laub eingezogen ist, und lagert sie wie Dahlienknollen trocken und dunkel ein. Vor der Neupflanzung sollte man den Zustand genau kontrollieren.
Sortentipps
‚Lucifer‘: leuchtend rot, 80 bis 120 cm hoch, attraktive schwertförmige Blätter, gilt als robusteste Sorte
‚Emily McKenzie‘: glühendes Orange, 75 cm hoch, großblumiger als andere Sorten, freesienartige Blüten, gilt als Klassiker
‚Red King‘: rote, eher kleine Blüten, 40 bis 80 cm hoch, grashalmartige Blätter, seit 1926 im Handel
‚Meteor‘: zweifarbiger Blütentrichter in Gelb und Orangerot, 45 bis 70 cm hoch