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Wiedersehen mit alten Bekannten

Nach drei Jahren ohne das von Idee Kaffee präsentierte Deutsche Spring- und Dressur-Derby ist die Sehnsucht nach dem Turnierklassiker in Hamburg-Klein Flottbek riesig. Und eins ist bereits jetzt gewiss: Es wird ein wunderbares Wiedersehen.

„Unser Ziel ist es, mit dem diesjährigen Derby nahtlos an 2019 anzuknüpfen. Die Vorzeichen dafür stehen sehr gut“, freut sich Turnierchef Volker Wulff. „Wichtig ist es uns auch, die Longines Global Champions Tour in Hamburg zu halten. Das Turnier in Hamburg hat eben auch einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert – das birgt Verantwortung.“ Seit mehr als 100 Jahren wird hier der älteste und schwerste Parcours der Welt geritten. „Wir sind froh, dass es jetzt endlich weitergeht und diese beeindruckende Einheit zwischen Mensch und Pferd in Hamburg wieder erlebbar wird“, so Albert Darboven.

Der Weg zum Deutschen Spring-Derby führt traditionell über zwei Qualifikationen: Die erste wird gleich am Mittwoch geritten, dem ersten Turniertag, die zweite führt am Freitag im Preis der Deutschen Kreditbank AG bereits über den legendären Wall. Mit dabei sind zum Beispiel der amtierende Europameister und dreifache Derby-Sieger André Thieme sowie Toni Haßmann, ebenfalls dreifacher Derby-Sieger, der nach Collin wieder ein hoffnungsvolles Derby-Pferd hat. „Ich bin das Derby zuletzt vor 15 Jahren geritten. Mit Top Gun habe ich ein sehr braves und vermögendes Pferd. Ich habe großes Vertrauen in ihn“, schwärmt Haßmann.

Das Almased 62. Deutsche Dressur-Derby wird in der neu kreierten Anrecht-Invest­ment-Dressurarena zelebriert. Dort wird sich Kathleen Kröncke, noch bekannt als Kathleen Keller, nach der Babypause auf ihrem Lieblingsturnierplatz zurückmelden – natürlich mit dem Ziel, um das blaue Band des Derby-Siegers zu reiten. „Derby ist wie nach Hause kommen, das schönste Turnier der Welt. Ich werde mit zwei Pferden nach Hamburg kommen“, so die 32-Jährige, die inzwischen in Großbritannien lebt.

Weitere Informationen ­unter: www.hamburgderby.de Das Kartentelefon ist von Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr unter Tel.: 0 18 05-11 91 15 erreichbar. Tickets von 2020 behalten ihre Gültigkeit, Karten sind aber noch für alle Tage zu haben.  pm

Kartenverlosung

Bauernblattleser können Karten für das Deutsche Spring- und Dressur-Derby gewinnen. Verlost werden jeweils fünfmal zwei Tickets für Donnerstag, Freitag und Sonnabend. Wann ist Toni Haßmann zuletzt das Derby geritten? Einsendungen mit der richtigen Antwort bitte per E-Mail an: redaktion@bauernblatt.com oder per Post an: Bauernblatt GmbH, Pferdeseiten/Verlosung, Grüner Kamp 19-21, 24768 Rendsburg. Einsendeschluss ist Montag, 16. Mai. Es werden nur Einsendungen mit Namen, vollständiger Anschrift und Telefonnummer berücksichtigt.

Hohe Qualitäten, deutliche Zuwachsraten

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Die Rohfasergehalte in Ackergras- und Dauergrünlandbeständen liegen unter dem Zielwert. Die Erträge stiegen im Vergleich zur Vorwoche deutlich an, bleiben ­jedoch zunächst auf geringem Niveau. Sonnenreiche Tage und niedrige Nachttemperaturen sorgen für hohe Energiegehalte.

Neben den Ackergrasbeständen wurde in der vergangenen Woche damit begonnen, Erträge und Qualitäten in Dauergrünlandbeständen zu bestimmen. Hier lagen die durchschnittlichen täglichen Trockenmassezuwächse Anfang vergangener Woche zwischen 84 kg TM/ ha (nördliche Geest und Hügelland) und 118 kg TM/ha (Marschregion). Die Rohfasergehalte (XF) schwankten in einem Bereich zwischen durchschnittlich 13,3 % und 14,8 %. Sie lagen somit auf einem noch niedrigen Niveau. Entsprechend den jungen Aufwüchsen waren die Energiegehalte mit durchschnittlich 7,7 MJ NEL/kg TM sehr hoch. Zum aktuellen Wochenende nehmen die täglichen Zuwachsraten deutlich zu. Die Rohfasergehalte steigen aktuell um durchschnittlich 0,2 bis 0,3 % je Tag an. Die Übersichten 2 und 3 zeigen die Zuwachsraten, Rohfasergehalte und Energiekonzentrationen der Beprobung am 28. April und die Prognosewerte für den 8. Mai. In der Tabelle sind weitere Ertrags- und Qualitätsparameter angegeben.

Erträge nehmen zu

Im Ackergras lag der Ertrag in der vorigen Woche im Vergleich zum Dauergrünland mit 15,4 dt TM/ha um nahezu 50 % höher. Die durchschnittlichen Rohfasergehalte stiegen von 14 % (28. April) auf aktuell 15,6 % XF in der TM (8. Mai). Die Energiegehalte nahmen aufgrund der nur langsamen Entwicklung im Vergleich zur Vorwoche bloß geringfügig ab und blieben mit 7,8 MJ NEL/ kg TM auf einem hohen Niveau. Aktuell weisen die niedrigen Rohfasergehalte und hohen Energiegehalte auf das noch frühe Entwicklungsstadium hin (Übersicht 2).

Entwicklung variiert stark

Die eigenen Bestände sollten regelmäßig begutachtet werden, denn wie in der Tabelle ersichtlich, kann die Ertrags- und Qualitätsentwicklung aufgrund der hohen Heterogenität von Grünlandbeständen flächenspezifisch stark variieren. Wer sich ein detailliertes Bild über die botanische Artenzusammensetzung und das Management der beprobten Bestände verschaffen will sowie die Werte wochenaktuell einsehen möchte, kann dies tun unter gruenlandportal-sh.de oder mittels der Grünlandapp „Grünlandportal SH“.

Hohe Sonneneinstrahlung bei niedrigen Nachttemperaturen führte zu hohen Zuckergehalten von durchschnittlich 29 % in der Trockenmasse. Foto: Tammo Peters

Umgang mit Überbrückungshilfe ist nicht hinnehmbar

Das Forum des Landesvorstandes nutzte Präsident Werner Schwarz für einen Blick auf die Entwicklung der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL), auf den Stand der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die Situation der Schweinehalter im Land.

Der Abschlussbericht der ZKL wurde am 6. Juli 2021 vom Vorsitzenden Prof. Peter Strohschneider der Bundeskanzlerin übergeben. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung geht zwar kaum auf die ZKL ein, dennoch sendete der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) nach seinem Amtsantritt zunächst positive Signale, dass er die Bedeutung der Empfehlungen für einen Umbau des Ernährungssystems unterstreiche und an den gemeinsamen Konsens anknüpfen wolle.

ZKL im Lockdown

Die aktuelle Bilanz fällt nach Schwarz’ Worten ernüchternd aus. Das Forum der ZKL sei so gut wie aufgelöst. Unruhe zwischen den landwirtschaftlichen Verbänden und den NGO mache sich wieder breit. Als jüngstes Beispiel nannte Schwarz die Forderung nach einer öffentlichen Datenbank aller Pflanzenschutzanwendungen. Anführer dieser Diskussion sind das Umweltinstitut München und Umweltverbände wie der Deutsche Naturschutzring (DNR). Einzelne Umweltorganisationen stellten sich an die Spitze und agierten als Wortführer, was den erst begonnenen Austausch schon wieder unterbinde. Vonseiten des Bauernverbandes werde das als problematisch angesehen und eine Pflanzenschutzdatenbank abschlägig beurteilt, weil dadurch fälschlicherweise suggeriert werde, Pflanzenschutzanwendungen fänden ohne jede Kontrolle und Regel statt.

Werner Schwarz, Karen Clausen-Franzen und Dietrich Pritschau (v. li.)

Die nächste Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist eingeläutet, und die neuen Vorgaben sollen ab 2023 in Kraft treten. „Der deutsche Strategieplan ist mit deutlicher Verspätung bei der EU-Kommission eingereicht worden, sodass die Bewertung der Kommission, der sogenannte Observation Letter, entsprechend später zu erwarten sei, so Schwarz. Er geht davon aus, dass Deutschland Ende Mai mit der Einschätzung der Kommission rechnen könne, und erklärte, aus diesem Grund sei es zum jetzigen Zeitpunkt schwierig für das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), adäquat auf Fragen des DBV zu antworten, weil es immer noch zu Änderungen kommen könne. Bei den Themen GAP-Konditionalitäten-Verordnung und Glöz-Standard „Bodenbedeckung im Winter“ sei der Verband aktiv in der Diskussion um Freigabe, ebenso bei der Verordnung zum Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystem (InVeKoS) und der Frage der Hauptkultur beziehungsweise erster und zweiter Frucht. Als Referenzjahr sei jetzt 2023 im Gespräch aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung, auch wegen der Erfordernisse durch den Krieg in der Ukraine. Ein Schreiben zur Verschiebung des Referenzjahres liege Minister Özdemir vor. Auch im EU-Parlament würden Forderungen laut, Stilllegung und Fruchtwechsel neu zu überdenken.

Schweinehalter warten

Die Diskussionen und Unstimmigkeiten über die Auszahlung der Corona-Überbrückungshilfen stellte Dietrich Pritschau im Gremium des Landesvorstandes dar und berichtete vom Gespräch mit Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP). Er machte deutlich, dass Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Bundesländern hinterherhinke und es höchste Zeit sei für eine Beschleunigung der Verfahrens und der Auszahlungen. Pritschau betonte, dass der Knoten sich erst löse, wenn positive Rückmeldungen aus dem Mitgliederbereich des BVSH kämen, ob Geld gekommen sei oder nicht. Dann könne man darüber nachdenken, den Klageweg einzuschlagen. Der Minister soll dazu gesagt haben, dann solle man sich auf eine Prozessdauer von anderthalb Jahren einstellen. Pritschau weiter: In Mecklenburg-Vorpommern seien erste positive Bescheide bekannt, und „es bleibt die Hoffnung, dass die I-Bank endlich zu arbeiten anfängt“.

Herkunftskennzeichnung

Das Thema der Haltungs- und Herkunftskennzeichnung beschäftige den Fachausschuss Milch auf DBV-Ebene, berichtete der Vorsitzende des Ausschusses für milchwirtschaftliche Fragen und Vizepräsident, Klaus-Peter Lucht. Eine verpflichtende Kennzeichnung bringe zum jetzigen Zeitpunkt für die Milchviehhalter wie für die Meiereien Nachteile, erläuterte er. Es bedeute für die Meiereien eine separierte Erfassung von Lieferungen aus den Nachbarländern wie Dänemark mit den dazugehörigen steigenden Logistikkosten. Diese Kosten würden an die Milchviehhalter weitergereicht in Form der Kürzung des Grundmilchpreises. Das sei unter den aktuellen Markt- und Produktionsbedingungen schwer darstellbar und nicht hinnehmbar. Vorgeschlagen wurde eine Kennzeichnung auf freiwilliger Basis, bis eine europaweit verpflichtende Herkunftskennzeichnung, die auch der DBV fordert, sichergestellt ist. Das würde Meiereien, die bei ihrer Vermarktung auf regionale Aspekte angewiesen seien, in der aktuellen Situation unterstützen, ebenso wie Unternehmen an Exportstandorten, die beispielsweise auf Milchpulverproduktion spezialisiert seien. Karen Clausen-Franzen bestätigte diese Darstellung und gab zu bedenken, dass das Geschäftskonzept zahlreicher genossenschaftlicher Meiereien in der grenzübergreifenden Erfassung bestehe und es bereits erkennbar sei, dass einige bei notwendiger Separierung und Herkunftskennzeichnung an Grenzen stoßen würden. 

Hervorragende Qualitäten auch aus Schleswig-Holstein

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Pünktlich zum Weideaustrieb fand Mitte April das 13. Best-of-Färsenchampionat in Groß Kreutz in Brandenburg statt. Das hochkarätige Angebot an Angus, Blonde d’Aquitaine, Charolais, Fleckvieh-Simmental, Limousin, Hereford und Galloway ließ keine Wünsche offen, und so kamen alle 80 Rinder bei sehr flotten Geboten unter den Hammer. Der Durchschnittspreis lag bei 3.756 € und damit 653 € über dem Vorjahresniveau.

Der Topseller der Auktion war die Limousinfärse „SEL Alfie“ von Frank Scheffer aus Messingen (Niedersachsen), die den Höchstpreis von 8.000 € erzielte. Eine niedersächsische Zuchtstätte sicherte sich diese rassetypische „Ba­vardage“-Tochter.

Die Championfärse der diesjährigen „Best of“ erzielte ebenso einen Spitzenpreis von 7.100 €. Diesen Titel bekam die äußerst rassetypische und kapitale Charolaisfärse „FHZ Rosalie“ von Thekla Zachert, Gollenberg (Brandenburg), zuerkannt. Bei den Limousin war der Wettbewerb auf sehr hohem Niveau. Mit 23 Rindern stellten sie den größten Rasseblock. Den Siegertitel gewann die harmonische und rassetypische „BHL Granola“ von Dr. Annette Bünger, Essel (Niedersachsen) und erzielte 4.600 €.

Aus Schleswig-Holstein war Thomas Henningsen aus Hürup (Kreis Schleswig-Flensburg) gegen die sehr starke Konkurrenz angetreten und erzielte Spitzenpreise für seine beiden Färsen. Die tragende „Malbec“-Tochter „Nicki vom Schauedamm“ zeigte sich mit hervorragendem Exterieur und viel Qualität der Rasse. Sie erzielte 3.900 €. Ebenso flotte Gebote bekam die reinerbig hornlose „Fee vom Schauedamm“, eine sehr gut entwickelte und bemuskelte „Gringo“-Tochter. „Fee“ ist sehr interessant gezogen und wechselte für 4.200 € den Besitzer.

Erstklassiges, sehr gut bemuskeltes Jungrind von Thomas Henningsen aus Hürup. Der Zuschlag für „Fee vom Schauedamm“ fiel bei 4.200 €.

Die 23 Rinder erzielten einen Durchschnittspreis von 4.117 €. Sehr gute Qualitäten wurden auch bei der Rasse Fleckvieh-Simmental aufgetrieben. Topseller wurde mit 4.700 € die sehr gute entwickelte und lange „JS Kora“ vom Michael Jakob aus Bad Homburg (Hessen). Die tragende „Igor“-Tochter brillierte mit ihrem Rassetyp und ließ keine Wünsche offen.

Besonders flotte Gebote verzeichnete die Rasse Angus, die 16 Rinder im Angebot hatte. Den Start machte das Siegerrind der Rasse, „Belle of Beechcreek“. Dieses äußerst typvolle, feingliedrige Rind von der PTR Bischoff Angus-Zucht GmbH, Neukirchen (Hessen), überzeugte mit seiner Bemuskelung und Ausstrahlung. Der Zuschlag kam bei 6.300 €. Den Höchstpreis von 6.400 € erzielte dieselbe Zuchtstätte mit „Eulima of Beechcreek“, die durch ihr rein britisch gezogenes Pedigree bestach. Damit erreichten die Angusrinder einen Durchschnittspreis von 3.744 €.

Fazit

Insgesamt war das 13. Best-­of-Färsenchampionat ein voller Erfolg. Die Qualität der aufgetriebenen Rinder war auf sehr hohem Niveau. 33 Rinder sind allein von Onlinebietern gekauft worden. Sieben Zuchttiere ersteigerten schleswig-holsteinische Züchter, ein neuer Rekord.

Die Rassesieger des 13. Best-of-Färsenchampionats

Elektronische Antragstellung ab dem 20. Mai

Nachdem der Sammelantrag im Agrarbereich seit Jahren erfolgreich online bereitgestellt wird, erfolgt mit Beginn der neuen Förderperiode 2023 die Umstellung des Antragsverfahrens im Vertragsnaturschutz (VNS) auf eine internetbasierte Antragstellung. Darauf weist das Kieler Landwirtschaftsministerium (Melund) hin. Das Antragsverfahren läuft auf Basis des Profil-Inet-Webclients, der auch die Grundlage für den Sammelantrag Agrar bildet. Durch gleichartige Struktur und Layout sowie einen GIS-Editor mit teilweise identischen Werkzeugen soll die Handhabung in der Antragstellung entsprechend anwenderfreundlich gestaltet werden.

Auf der einen Seite werden damit laut Melund die Anforderungen der Verordnung (EU) 2021/2116 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 2. Dezember 2021 über die Finanzierung, Verwaltung und Überwachung der Gemeinsamen Agrarpolitik erfüllt. Auf der anderen Seite soll durch die enge Verzahnung mit dem Sammelantrag im Agrarbereich eine genauere Verortung der Vertragsflächen des Vertragsnaturschutzes mit den Antragsparzellen des Sammelantrages erreicht werden. Darüber hinaus wird durch die direkte Übertragung in das integrierte Verwaltungs- und Kontrollsystem doppelte Arbeit sowohl aufseiten der Antragstellenden als auch der Verwaltung vermieden.

Kurzanleitung

Die technischen Voraussetzungen zum Bearbeiten des Antrages sind:

Zeitlich unbegrenzter Internet-Zugang (Flatrate), empfohlene Geschwindigkeit: DSL > 2.000 kbits/s

Systemanforderung (PC, Notebook): mindestens 2 GB RAM, empfohlen: 8 GB RAM

Monitorauflösung: 1.024 x 768 Pixel oder höher

Betriebssystem: Windows, Linux, MacOS (32 Bit, empfohlen: 64 Bit)

Internet Browser: Microsoft Edge Chromium, Firefox, Google Chrome, Safari in den aktuellsten Versionen und 64 Bit. Eine 32-Bit-Betriebssystemumgebung wird ausdrücklich nicht empfohlen.

Bei Vorliegen der technischen Voraussetzungen kann der Aufruf des Antrages ab dem 20. Mai über die im Internet-Browser einzutragende Internetadresse erfolgen:

https://elsa.schleswig-holstein.de

Die Vorgaben zum Anmeldevorgang sind identisch mit den Vorgaben des Sammelantragsverfahrens für den Agrarantrag. Nach dem erfolgreichen Login ist im Programm Profil Inet auf der Übersichtseite die Kachel „Vertragsnaturschutz (VNS)“ auszuwählen, um auf die Startseite des VNS-Antrages zu gelangen.

Mit dem Öffnen des Ordners „VNS-Antrag 2022“ im Dokumentenbaum werden die Bestandteile des VNS-Antrages angezeigt. Diese sind im Einzelnen:

Stammdaten

Formular Anlage Besitzverhältnisse

Formular Vertragsflächen

Formulare der VNS-Anträge

GIS-Editor

In einem zusätzlichen Ordner „Informationen zum Vertragsnaturschutz“ befinden sich die Kurzinformationen zu den angebotenen Vertragsmustern und das Anwenderhandbuch zum VNS-Antrag in Profil Inet 2022. Durch einmaliges Anklicken lassen sich die Dokumente öffnen. Regelmäßiges Speichern der Angaben ist zu empfehlen.

Im Formular Stammdaten wird eine Auswahl betriebsbezogener Daten, wie Name, Adresse, Kommunikationsverbindungen, Website und Bankverbindung aus dem Sammelantrag nachrichtlich dargestellt. Die Angaben sind auf ihre Richtigkeit und Aktualität zu überprüfen. Änderungen in den Stammdaten können nur im Sammelantrag Agrar des Profil-Inet-Webclients durchgeführt werden.

Das Formular Anlage Besitzverhältnisse dient der Erfassung der Besitzverhältnisse (Eigentum oder Pacht) der beantragten Vertragsflächen. Jeder Vertragsfläche muss mindestens ein Besitzverhältnis zugeordnet werden. Die im Formular eingetragenen Besitzverhältnisse können anschließend im Formular Vertragsflächen oder in der GIS-Ansicht in dem Feld „Besitzverhältnis-Nr.“ einer oder mehreren Antragsflächen zugeordnet werden.

Im Formular Vertragsflächen werden alle mit dem GIS-Editor beantragten Vertragsflächen, unabhängig von dem gewählten Vertragsmuster und der Variante, angezeigt. Nach dem Erstellen einer Vertragsfläche im GIS-Editor werden die laufende Nummer, der Feldblock (FLIK) und die berechnete Flächengröße automatisch gefüllt. Die Felder Name, Vertragsmuster, Vertragsvariante und Besitzverhältnis-Nr. sind manuell zu füllen. Dieses kann sowohl im Formular Vertragsflächen als auch in der GIS-Ansicht erfolgen.

Vertragsflächen können im Formular Vertragsflächen gelöscht werden, indem in der ersten Spalte ein Haken bei der zu löschen Vertragsfläche gesetzt wird und an-schließend die Schaltfläche „Zeile entfernen“ angeklickt wird.

Für jedes Vertragsmuster wird im Dokumentenbaum des Profil Inet-Webclients ein VNS-Antragsformular abgebildet. Durch Auswahl eines Vertragsmusters für eine beantragte Vertragsfläche im Formular Vertragsflächen oder in der GIS-Ansicht, wird automatisch das entsprechende Antragsformular des ausgewählten Vertragsmusters als beantragt gekennzeichnet und im Formular die Summe der beantragten Vertragsfläche angezeigt. Im Antragsformular sind weitere Pflichtangaben mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten.

Werkzeug GIS-Editor

Mit Klick auf die GIS-Ansicht im Dokumentenbaum öffnen Sie den GIS-Editor. Es ist das zentrale Werkzeug, mit dem Sie eine Antragsgeometrie übernehmen, einzeichnen, korrigieren und löschen können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit im GIS-Detailbereich die Daten zur Vertragsfläche zu bearbeiten. In der Legende werden die Fördergebietskulissen der Vertragsmuster dargestellt. Die in der GIS-Ansicht erfassten Daten werden automatisch in das Formular Vertragsflächen übertragen.

Beim Erstellen der Anträge empfiehlt das Melund folgende Vorgehensweise:

Antragsteller öffnen im Dokumentenbaum den Ordner VNS-Antrag 2022 und anschließend die GIS-Ansicht. Anschließend kann auf die potenziellen Antragsschläge des Betriebes gezoomt werden. Über das Auswählen-Werkzeug ist die Geometrie auszuwählen, die übernommen werden soll. Durch mehrmaliges Anklicken der Fläche ist ersichtlich welche Kulisse/Layer gerade ausgewählt wurde. Über die Legende gibt es die Möglichkeit, mehrere Kulissen/Layer zu aktivieren. Es empfiehlt sich für eine Übernahme von Antragsflächen die Kulisse Feldblöcke (gelb) oder die Kulisse Hauptnutzungsfläche (alle Betriebe oder eigener Betrieb, lila) auszuwählen, so das Melund.

Mit dem Übernehmen-Werkzeug wird die ausgewählte Fläche als Antragsgeometrie übernommen. Anwender können die Fläche der Geometrie nun mit weiteren Werkzeugen verändern.

Im GIS-Detailbereich Vertragsflächen können direkt im Anschluss weitere Informationen wie der Name der Vertragsfläche, das Vertragsmuster, die Vertragsvariante und die Besitzverhältnis-Nummer eingetragen werden. Da für das Auswählen der Besitzverhältnis-Nummer der Pachtvertrag zunächst in der Anlage Besitzverhältnisse aufgenommen werden muss, empfiehlt es sich, dieses Feld zu einem späteren Zeitpunkt zu füllen und zunächst alle Antragsflächen einzuzeichnen.

Im Anschluss sind in der Anlage Besitzverhältnisse für die beantragten Vertragsflächen die Pachtverhältnisse zu erfassen. Dieses erfolgt, in dem die Besitzverhältnisart „Pacht“, der Name des Pachtverhältnisses, beispielsweise der Name des Verpächters, sowie der Zeitraum des Pachtvertrages (in den Feldern „Gültig von“ und „Gültig bis“) eingegeben werden. Das Besitzverhältnis mit der Art „Eigentum“ wird in der ersten Zeile automatisch vorgeblendet.

Feste Laufzeiten

Wichtig: Das Pachtverhältnis muss den gesamten Zeitraum der Vertragslaufzeit (5 Jahre) abdecken. Der Verpflichtungszeitraum beginnt am 1. Januar des Jahres nach dem Jahr der Antragstellung.

Für jedes Pachtverhältnis ist der vollständige Pachtvertrag in der Spalte „Anlage“ als Datei hochzuladen. Hierzu ist es erforderlich, dass der Pachtvertrag im Vorwege als pdf-Dokument eingescannt oder fotografiert und als Foto-Dokument und auf dem Rechner gespeichert wird.

Nach dem Eintrag in die Anlage Besitzverhältnisse kann dieses Besitzverhältnis sowohl in dem Formular Vertragsflächen als auch in der GIS-Ansicht über das Feld Besitzverhältnis-Nr. mit der Antragsfläche verknüpft werden.

Um die Antragsbearbeitung abschließen zu können, wählen Antragsteller im Dokumentenbaum das Antragsformular, welches im Symbol durch drei Striche als beantragt gekennzeichnet ist. Dort sind überwiegend über Ja/Nein-Felder und Auswahlfelder weitere Angaben zum Antrag anzugeben. Durch entsprechende Symbole wird da-rauf hingewiesen, ob eine Angabe zwingend erforderlich ist.

Zum Schluss besteht die Möglichkeit, den Antrag auf Fehler beziehungsweise fehlende Einträge zu überprüfen, indem im Tabellenblatt „Meldungen“ die vorliegenden Fehler angeklickt werden. Dieses führt direkt zu den Stellen im Antrag, die noch geändert werden müssen.

Das Einreichen bildet den Abschluss der Antragstellung. Analog zum Sammelantrag Agrar wird das Einreichen über einen Assistenten gesteuert, der in der Menüleiste über die Schaltfläche „Einreichen“ gestartet wird. Das Einreichen kann jederzeit mit der Funktion „zur Bearbeitung“ abgebrochen werden um zur Bearbeitung der Antragsunterlagen zurückzukehren. Das Einreichen eines Datenbegleitscheins ist ,analog zum Sammelantrag Agrar, nicht erforderlich.

Es besteht die Möglichkeit bis zum 15. Juli Anträge mehrmals einzureichen. Im Dokumentenbaum werden die eingereichten Dokumente mit dem Symbol eines Briefumschlages angezeigt. Über die Schaltfläche „Historie“ besteht die Möglichkeit, sich die bisher eingereichten Antragspakete anzeigen zu lassen. Mit dem erneuten Eineichen über Profil Inet werden alle bisher eingereichten Formulare erneut eingereicht. 

Siegreiche Gastgeber in Ehndorf

Bei bestem Frühlingswetter trafen sich 200 Islandpferdereiter auf der turniererprobten Anlage der Familie Schulz in Ehndorf. Dort fand zum 7. Mal das World­rankingturnier Hengste Nord statt, das größte Islandpferde­sportturnier im Spitzensport in Norddeutschland und ein echter Publikumsmagnet. Reiter aus dem Nord- und Bundeskader sowie von den Futurity Kids lieferten sich spannende Wettkämpfe.

Den Töltpreis T1 konnte Dr. Thomas Wendt mit der bewegungsstarken Halla von Heidmoor mit 7,17 Punkten für sich entscheiden. Der Zahnarzt aus Quarnstedt, Kreis Steinburg, ist seit mehreren Jahren in der Leistungsklasse I im Tölt- und Viergangpreis unterwegs, und das als einer der wenigen Amateure. Der Reiter des Nordkaders des Islandpferde-Reiter- und Züchterverbandes (IPZV) beeindruckte besonders im starken Tempotölt. Silber ging an Hauke Wald aus Jevenstedt, Kreis Rendsburg-Eckernförde, mit seinem beeindruckenden Hengst Yggdrasil fra Midtlund (7,06) und Bronze sicherte sich der Gastgeber Daniel C. Schulz mit der isländisch gezogenen Jódis frá Kvistum (6,89).

Mit seinem bewährten Rapphengst Spuni vom Heesberg sicherte sich Schulz hingegen deutlich den Sieg in der Töltprüfung T2 (8,29). Der Bundeskaderreiter lieferte vom ersten Aufgabenteil an eine souveräne Leistung. Im letzten Aufgabenteil, dem Zügelüberstreichen, gab es unter dem Applaus der Zuschauer bis zu 9,0 Punkte. Silber ging an Mathilde Reichardt und Djásn frá Vesturkoti (7,08) und Bronze an Stephan Michel, der ebenfalls in Ehndorf beheimatet ist, mit Hafþór frá Sólvangi (6,75).

Im Viergangpreis V1 ließ sich die amtierende Deutsche Meisterin Lilja Thordarson mit Hjúpur frá Herríðarhóli den Sieg nicht nehmen. Nach besonders schönem Trab und schnellem Tempotölt gewann die Niedersächsin mit 7,20 Punkten. Silber ging wieder nach Jevenstedt zu Hauke Wald, der auf diesem Turnier mit seinem gut aufgelegten Yggdrasil fra Midtlund einen sehr guten Eindruck hinterließ. Bronze erreichte dieses Mal Dr. Thomas Wendt mit Halla von Heidmoor.

Die Juniorenweltmeisterin Leonie Hoppe aus dem niedersächsischen Lüneburg überzeugte im Fünfgangpreis F1 in allen Gang­arten. Sie siegte auf ihrem windfarbenen Hengst Fylkir vom Kranichtal (7,21). Lilja Thordarson konnte hier mit Ófeigur frá Árbæjarhjáleigu II (6,81) einen zweiten Platz erzielen, gefolgt von der Ehndorferin Inga Trottenberg mit ihrem Rappscheckhengst Gídeon vom Störtal (6,55).

Auch in der Klasse der Young Riders gab es spannende Finals. Die Ehndorferinnen Lina Klaskalla, Mirja Schulz und Lilly Jöhnk sowie Meggie Klose aus Ellerbek, Kreis Pinneberg, und Elisa Schröder aus Appen, Kreis Pinneberg, fielen besonders auf. Nach dem Turnier ist vor dem Turnier, daher beginnt für die Veranstalter gleich nach den Aufräumarbeiten die Planung für 2023. pm

Big Challenge geht in die nächste Runde

Trotz der aktuellen Krisen darf die Gesellschaft andere grundlegende Themen nicht aus dem Blick verlieren. Daher sind die Organisatoren der Big Challenge Schleswig-Holstein glücklich – nach zwei Jahren Pause – wieder im Rahmen einer Radtour Spendengelder für den Kampf gegen den Krebs zu sammeln. Mitinitiator Dietrich Pritschau würde sich freuen, am 22. Mai möglichst viele Teilnehmer auf Gut Tasdorf begrüßen zu können. Im Interview schildert der Vizepräsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein seine Motivation.

Warum ist es wichtig, die Big-Challenge-Aktion fortzuführen?

Dietrich Pritschau: Wir wollen mit der Kraft des ländlichen Raumes Spendengelder einsammeln, um Krebspatienten noch bessere Heil- und Genesungschancen zu ermöglichen. In Tasdorf können wir das Rahmenprogramm eines Reitsportturniers dafür nutzen, unserer Veranstaltung noch mehr Reiz zu geben. Wir haben eine Radrunde geplant durch Wälder und über befestigte Wege, mitten durch die Natur Schleswig-Holsteins.

Wer kann teilnehmen? Gibt es Einschränkungen?

Wir befahren eine ausgeschilderte Rundtour, die für praktisch alle Räder geeignet ist. Die einzige Ausnahme sind Sportrennräder, weil die Straßen nicht gefegt sind und kleine Steine dann schon gefährlich werden könnten. Ansonsten ist die Strecke abkürzbar, wenn sich jemand die kompletten 31 km nicht zutraut. Wir richten zudem eine Pausenstation mit Verpflegungsmöglichkeiten ein. Angesprochen ist also jeder, der regelmäßig das Rad bewegt und einfach Spaß hat, durch die schöne schleswig-holsteinische Natur zu fahren.

Es findet parallel eine Reitveranstaltung in Tasdorf statt. Welche Hoffnung oder Erwartung ist damit verknüpft?

Es nützt ja nichts, wenn wir unsere Aktivität aus dem landwirtschaftlichen Umfeld nicht hinausbringen. Wir nutzen hier die Chance, bei dem 75-jährigen Jubiläum der Reitveranstaltung auch fremde Personen anzusprechen und von unserem Projekt zu berichten und vielleicht auch zusätzliche Spenden zu generieren. Deshalb ist diese Parallelveranstaltung für uns wirklich hilfreich.

Anmeldung und zusätzliche Informationen zur Big Challenge Schleswig-Holstein im Internet: www.bigchallenge-sh.de

So schön blüht der Mai

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Die späten Tulpen- und Narzissensorten verabschieden sich nun in die Sommerpause und geben die Bühne frei für die Frühaufsteher unter den Stauden. Es finden sich attraktive Vertreter für sonnig gelegene Rabatten bis hin zu solchen für die schattigen Gartenbereiche.

Für sonnige Standorte steht eine ganze Reihe bezaubernder Stauden zur Auswahl. Dazu zählen die beliebten Pfingstrosen (Paeonia lactiflora) mit ihren charmanten, barock wirkenden Blüten. Mit geschickter Sortenwahl lässt sich über das komplette Blütezeitfenster von Mai bis Juni Farbe ins Beet bringen.

,Bowl of Beauty’ ist eine robuste und reichblühende Schönheit. Foto: Karin Stern

‚Bowl of Beauty‘ (rosa-weiß) darf als reich blühende, frühe Sorte nicht fehlen. ‚Festiva Maxima‘ (weiß) und ‚Karl Rosenfeld‘ (weinrot) begeistern seit über 100 Jahren mit mittlerer Blütezeit. Die späten, rosafarbenen Blüten von ‚Sarah Bernhardt‘ werden gerne zum Trocknen verwendet und sind ausgezeichnete Schnittblumen. Als klassisch rot blühende Bauernpfingstrose verschönert ‚Rubra Plena‘ (Paeonia officinalis) den Garten. Pfingstrosen brauchen einen nährstoffreichen, frischen bis mäßig trockenen Boden von lehmig-humoser Beschaffenheit. Die Stauden verlangen bis zur Entfaltung ihrer vollen Schönheit etwas Geduld. Sie werden von Jahr zu Jahr schöner und begleiten den Gärtner ohne jede Teilung fast ein Leben lang.

Auch die violettblau blühende Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris) fühlt sich an sonnigen Standorten pudelwohl. Sie kommt selbst im Halbschatten gut klar. Die Wildform versamt sich zuverlässig und eignet sich daher sehr gut für die zufällige Ausbreitung im Garten. Zu den passenden Beetnachbarn zählen der niedrige Zierliche Frauenmantel (Alchemilla epipsila) und die Große Sterndolde (Astrantia major). Die Aquilegia-caerulea-Hybriden bringen mit weißen, gelben, roten oder gar zweifarbigen Blüten eine breitere Farbenpalette ins Beet. Tipp: Die Samenstände vor der Reifung herausnehmen, da sich die Blütenfarbe der Hybridnachkommen nicht vorhersagen lässt.

Das Blütenspektrum des Türkischen Mohns reicht von leuchtend Rot bis zu zartem Pastellrosa. Foto: Karin Stern

Mit seiner überwältigenden Blütenpracht setzt der Türkische Mohn (Papaver orientale) tolle Akzente im Beet. Der Handel bietet violett, rot, rosa, orange oder weiß blühende Sorten an. Nach der Blüte zieht die Pflanze ein und treibt im Herbst erneut frisches Laub aus. Nachbarpflanzen wie Meerkohl (Crambe maritima), Schleierkraut (Gypsophila paniculata) oder Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) kaschieren die entstehende Lücke. Tipp: Die Samenkapseln werden als Blickfang gerne in der Floristik verwendet.

Die Hohe Bartiris (Iris barbata-elatior) übertrumpft das Farbenspektrum des Türkischen Mohns, denn sie ist in so gut wie jeder Farbe erhältlich. Die Diva mit den eleganten Blüten bevorzugt trockenen bis mäßig trockenen, durchlässigen Boden mit einer guten Nährstoffversorgung. Besonders hübsch wirkt die Hohe Bart­iris in größeren Gruppen. Auffällige zweifarbige Sorten ziehen in Tuffs von fünf bis sieben Pflanzen den Blick auf sich. Viel zu selten ist die Himalayawolfsmilch (Euphorbia griffithii) in unseren Gärten zu sehen. Die Sorten ‚Fireglow‘ und ‚Dixter‘ tragen bis in den Juni hinein farbkräftige, orangerote Hochblätter. Im Herbst punktet die Staude mit einer gelbroten Blattfärbung. Auf nährstoffreichen, feuchten Standorten verbreitet sich die Himalayawolfsmilch reichlich durch Ausläufer. Trockener Boden bremst den Ausbreitungsdrang. Tipp: Im Frühjahr pflanzen und im ersten Winter etwas Schutz geben.

Im Abblühen nehmen die Blüten des Lungenkrauts einen Rosaton an. Foto: Karin Stern

Im Halbschatten und Schatten blüht es im Mai ebenfalls auf. Lungenkraut (Pulmonaria) punktet mit einem ausdauernden Flor in den Blütenfarben Blau, Rot, Violett, Rosa und Weiß sowie dekorativen Blättern. Die Sorten ‚Silver Bouquet‘ und ‚Moonshine‘ wirken fast silbergrau auf der Blattoberseite. Andere Sorten hingegen präsentieren grüne oder weiß gefleckte Blätter. Die Staude wird mit einer maximalen Höhe von 30 cm gerne als Bodendecker unter Gehölzen verwendet. Hier bietet sich die Kombination mit Zwiebelblumen wie Hasenglöckchen, Narzissen oder Märzenbecher an. Tipp: Nach der Blüte zurückschneiden und mit etwas Kompost versorgen. Dann erfolgt ein Neuaustrieb mit hübscher Blattzeichnung. Wer seinen Bestand vermehren möchte, teilt die Rhizome nach der Blüte im Frühsommer. Große Teilstücke können direkt an den neuen Standort gepflanzt werden. Kleinere Teilstücke sind zunächst im Topf besser aufgehoben. Als kräftig entwickelte Jungpflanzen kommen sie im Herbst ins Beet.

Der Balkanstorchschnabel (Geranium macrorrhizum) eignet sich ebenfalls perfekt für halbschattige und schattige Standorte. Der beliebte Bodendecker webt schnell dichte, grüne Teppiche. Je nach Sorte schweben darüber die Blüten in Weiß, Violett, Rosa oder Rot gleich büschelweise von Mai bis Juni. In der Bodenbeschaffenheit zeigt sich der Storchschnabel sehr anpassungsfähig. Lediglich schwere und zur Staunässe neigende Böden mag er nicht. Die pflegeleichte Staude nimmt keinerlei Aufmerksamkeit in Anspruch. Die Sorte ‚Spessart‘ mit ihren weißen Blüten wurde bei der Staudensichtung mit „sehr gut“ bewertet. Mit wintergrünen Blättern punktet die Sorte ‚Bevan‘. Für sehr trockene Standorte empfiehlt sich ‚Czakor‘, die zudem mit einer sehr farbintensiven Blüte in Purpurrosa und Herbstlaub in Apricot gefällt. In reinem Weiß präsentiert sich die Auslese ‚White Ness‘. Sie wächst etwas langsamer als andere Sorten. Dies kann je nach Standort durchaus erwünscht sein. 

Die einzelnen Arten des Storchschnabels unterscheiden sich in Blühtermin und Blütenfarbe. Foto: Karin Stern

Ein Ort, an dem geschraubt und montiert wird

„Es muss rauchen, knattern und stinken, wenn man die Landtechnik zwischen 1870 und der Gegenwart erleben möchte.“ Das ist die Vision von Lutz Christiansen, der im Schleswig-Holsteinischen Landwirtschaftsmuseum in Meldorf für die Werkstattleitung und Kulturvermittlung zuständig ist.

Seit diesem Jahr bildet der 46-jährige Lutz Christiansen zusammen mit Museumsleiter Alexander Eggert (38) und Mariko Junge (38) das neue, junge Leitungsteam. Und die drei haben sich etwas vorgenommen: Sie möchten mit neuen Veranstaltungsformaten und Aktionen mehr Leben in das Haus bringen und jüngere Besucher erreichen. Lutz Christiansen: „Wir wollen weg von dem Standardprogramm und planen mehr Veranstaltungen, bei denen man mitmachen und etwas erleben kann.“

Lutz Christiansen (li.) und Mariko Junge möchten mehr Leben ins Museum bringen.

In den vergangenen Jahren gab es an regelmäßigen Aktionen nur die Rosentage und die Apfeltage. In diesem Jahr sind 15 Veranstaltungen geplant. Am 14. und 15. Mai soll das erste norddeutsche Stationärmotorentreffen stattfinden. Es werden historische Motoren im Betrieb gezeigt, die zur Stromerzeugung genutzt wurden oder über einen Flachriemen andere Geräte wie den Rübenschneider angetrieben haben. Auch im Lager des Museums befindet sich ein Deutz-Motor aus dem Baujahr 1927, der als Stationärmotor in einer Mühle genutzt wurde.

Wenn Lutz Christiansen über landwirtschaftliche Maschinen spricht, merkt man ihm die Begeisterung an. Der gelernte Maschinenbaumechaniker ist bei Süderhastedt aufgewachsen und hat oft auf dem Hof seines Opas geholfen. „Landwirtschaftliche Geräte sind mein Hobby und meine Leidenschaft.“ Insgesamt beherbergt das Museum etwa 2.000 Exponate vom Traktor und der Dresch­maschine bis hin zu Anbaugeräten und Handarbeitswerkzeugen. Ein Drittel davon befindet sich in der Ausstellung und der Rest ist im Archiv und Lager. Daneben gibt es ein Papierarchiv mit Dokumenten zu den Maschinen und Originalprospekten.

Ein Bulldog als Überraschungspaket

„Wir sind jetzt dabei, die Geräte im Lager zu sichten und zu sortieren. Wir möchten sie wieder zum Leben erwecken“, nennt Christiansen den aktuellen Arbeitsschwerpunkt. So gibt es im Lager einen Kombi-Bulldog aus dem Jahr 1936 von Franz Harders aus Eddelak, der seit 50 Jahren nicht mehr genutzt wurde. In einer vom Museum zugänglichen Schauwerkstatt werden solche Maschinen wieder betriebsbereit hergerichtet. Gerade befindet sich dort ein Lanz Bulldog D1706 aus dem Baujahr 1954. Der Trecker kommt ursprünglich von Bauer Schnepel aus Krumstedt. Er hat mindestens 35 Jahre ungenutzt in einer Ecke gestanden. Lutz Christiansen ist zuversichtlich: „Er ist in einem hervorragenden Zustand. Lediglich durch die lange Standzeit sind Dichtungen ausgehärtet, und es hat sich Rost im Tank gebildet. Aber es bleibt ein Überraschungspaket, da ich nicht weiß, warum der Trecker an das Museum gegeben wurde. Vielleicht ist doch ein größerer Defekt vorhanden. Wir werden sehen.“

Dieser Lanz Bulldog wird in der Museumswerkstatt gerade wieder betriebsbereit gemacht.

Maschinen erzählen Geschichten

Ein Anliegen des Museums ist es, die Historie der Fahrzeuge zu erforschen und deren Geschichte zu erzählen. Eine solche hat auch ein besonderer Hingucker der Ausstellung parat: ein Lanz Bulldog D9500b mit einem Dreiganggetriebe aus dem Baujahr 1939 von Gut Mehlbek bei Itzehoe. Er war früher eisenbereift und wurde später auf Luftbereifung umgerüstet. Der Bulldog wurde lange für den Transport von Zuckerrüben und Kartoffeln eingesetzt. Aufgrund seiner hohen Zugleistung konnte er drei volle Anhänger ziehen. Der Transport erfolgte von Mehlbek nach Itzehoe mit einer Höchstgeschwindigkeit von 8 km/h. Ende der 1950er Jahre bekam er bei der Firma Meifort in Itzehoe eine Motorrevision und war bis Anfang der 1970er Jahre noch für gelegentliche Arbeiten im Einsatz.

Dieser Bulldog war mal auf dem Gut Mehlbek im Einsatz.

Workshops mit jungen Leuten

Museumspädagoge Holger Hink hat einen Eicher-Trecker aus dem Baujahr 1952 im Eingangsbereich ausgestellt, der 47 Jahre in einem Wald gestanden hatte. Hink bietet inzwischen Workshops für Jugendliche an, bei denen sie durch praktische Arbeit bei der Demontage und Montage die Funktionsfähigkeit der Maschinen erkunden können. „Wir wollen neue Gruppen durch museumspädagogische Angebote erreichen und das Haus zu einem Ort der Begegnung machen, an dem geschraubt und montiert wird.“ Nach seinem Empfinden geht der Bezug zur Landwirtschaft immer weiter verloren. „Wir arbeiten deshalb mit einigen Schulen an einem Konzept, wie wir jungen Menschen die Entwicklung in der Landwirtschaft erklären und ihnen einen Einblick in die Technik geben“, erklärt Hink.

Öffentlichkeitsmitarbeiterin Mariko Junge möchte das Haus auch für Musik- und Kulturveranstaltungen öffnen. „Unsere Maschinenhalle bietet eine besondere Atmosphäre für Lesungen, Vorträge oder Konzerte.“

Das Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum gibt es seit 1986. Es wird von den Volkshochschulen in Kooperation mit dem Kreis Dithmarschen betrieben. Für einige Menschen mit Handicap der benachbarten Stiftung Mensch bietet es zudem Arbeitsgelegenheiten.

Kern der Ausstellung ist die Sammlung des ehemaligen Direktors der Landwirtschaftsschule St. Michaelisdonn, Heinz Landmann. Seit den 1970er Jahren hat er landwirtschaftliche Maschinen und Geräte zusammengetragen, die bis heute immer weiter um Zeugnisse der Agrargeschichte und des Landlebens erweitert werden. Im Obergeschoss des Museums ergänzt die „Siku Control Arena Hof Mohr“ das Angebot – nicht nur für Kinder. Hier können maßstabsgetreue Landmaschinenmodelle ferngesteuert auf 500 m2 fahren und landwirtschaftliche Arbeiten ausführen.

Ein kleines Freilichtmuseum

Hinter dem Museum befindet sich das Dithmarscher Bauernhaus. In diesem kleinen Freilichtmuseum von 1907 kann man die Lebens­atmosphäre eines Hofes um 1850 erfahren. Das über 300 Jahre alte Bauernhaus wurde von Osterrade in der Nähe von Meldorf an den heutigen Standort versetzt. Dahinter befindet sich ein bunter Bauerngarten. Insbesondere die von Gerda Nissen in den 1970er Jahren in Gärten und auf Friedhöfen gesammelten 50 historischen Fundrosen, die ausschließlich aus Schleswig-Holstein kommen, entfalten hier von Mai bis Juli ihren Duft. 

Gewässerschutz ist keine Eintagsfliege

Kräuterwanderung, Froschkonzert, Wattführung oder Radtour im Binnenland – der Mai ist Aktionsmonat Naturerlebnis. Rund 430 Draußen-Angebote für Erwachsene mit und ohne Kinder und rund 280 für Kitas und Schulen hat das Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNur) zusammen mit der Stiftung Naturschutz und den Volkshochschulen zusammengestellt. Der Bauerblattreporter war bei einer gewässerkundlichen Führung an der Gieselau bei Albersdorf dabei.

Unter Buchen und Eichen geht es bergab. Dithmarschen ist zwar der waldärmste Kreis Deutschlands, aber hier im eiszeitlichen Urstromtal nicht, und nur 25 km von der Nordsee entfernt ist das Gelände nicht bretteben, sondern hügelig. Doch nicht lange, und man ist an der Brücke an dem Flüsschen angelangt, das sich zwischen Wiesen und Erlenbruchwald dahinschlängelt.

Bis Ende des vorigen Jahrhunderts wurde das Tal landwirtschaftlich genutzt, heute ist es im Besitz der Stiftung Naturschutz und wird extensiv beweidet. „Die Gieselau ist in weitgehend naturnahem Zustand, sie kann fließen, wie sie will“, sagt der freiberufliche Gewässerökologe Dr. Thomas Schröder, der die Exkursion auch am Sonnabend, 14. Mai, von 15 bis 17.30 Uhr anbietet (5 €, Kinder 2 €).

Der freiberufliche Gewässerökologe Dr. Thomas Schröder holt mit dem Kescher eine Probe aus dem sandigen Flussbett …

Schröder steigt mit Gummistiefeln in das flache Bett, schwenkt den Kescher drei, vier Mal über den Grund und gibt die Beute in eine Schale. Da wimmelt schon das Leben! Es sind Larven, die im Flusssand leben, hauptsächlich die von Eintagsfliegen und Köcherfliegern. Letztere heißen so, weil sie ihren „Köcher“ aus Holz, Steinen und Laub bauen, eine Wohnhöhle als Schutz vor hungrigen Fischen. „Es gibt 300 Arten von Köcherfliegen in Deutschland, die Hälfte davon auch in Schleswig-Holstein“, erklärt Schröder.

Eine Besonderheit ist in der Schale gelandet, die Larve der größten Eintagsfliege hierzulande: Ephemera danica, auf Englisch Mayfly – Maifliege – genannt. Ab Mai kann man sie auch als fliegende Insekten beobachten. „Sie war verschwunden und ist zurückgekehrt“, freut sich der Gewässerökologe.

… und zeigt sie Paulina Wolf von der Stiftung Naturschutz (r.) und Ramona Neumann von der Sparkasse, die den Aktionsmonat finanziell unterstützt. 
Reiche Ausbeute: in der Mitte die Larve der größten Eintagsfliege in Schleswig-Holstein, Ephemer danica, dazu Larven kleinerer Eintagsfliegen sowie von Köcherfliegen

Auch Neunaugen sind hier heimisch, als Vorformen der Fische sind sie die ursprünglichsten Wirbeltiere überhaupt. Sie leben sechs bis sieben Jahre als Larven und brauchen sowohl kiesige als auch sandige Bereiche, wo sie feines organisches Material als Nahrung finden. Als erwachsene Tiere leben sie dann eine Saison. Die Larven der Eintagsfliegen haben einen Zyklus von zwei Jahren, dann kommt das Leben als Erwachsene für einen Tag – mit Glück auch für zwei oder drei. Der Erhalt des Biotops braucht einen längeren Atem, denn wenn der Bach einmal austrocknet, dann war‘s das.