Start Blog Seite 249

Sind trockene Jahre die besseren?

0

Die Larven der Wiesenschnake können Grünlandflächen enorm schädigen. Daher führt die Landwirtschaftskammer seit einigen Jahren jährlich ein Herbst-Monitoring durch, um den Befall mit Schnakenlarven einschätzen zu können. Es zeigt sich, dass die Entwicklung der Tipula-Larven abhängig ist von der Witterung.

Das Jahr 2022 war kein Tipula-Jahr. Die Schadschwellen wurden nicht überschritten. Auch dieses Jahr bleibt als trockenes in Erinnerung, auch wenn es lange nicht so trocken war wie im Vergleich das Dürrejahr 2018.

Eine Wiesenschnake an einer Glasscheibe. Foto: Susanne Höhnl

Seit einigen Jahren dokumentiert die Landwirtschaftskammer den Befallsverlauf der Tipula-Larven im Herbst. Dabei werden die Flächen langjährig untersucht. Es werden von jedem Standort vier Grassoden (25 x 25 x 5 cm) beprobt. Diese sollten gleichmäßig auf der Fläche verteilt entnommen werden. Einzeln werden die Soden in eine gesättigte Salzwasserlösung (2 kg Salz in 10 l Wasser) bei 35 °C gelegt. Nach zirka 30 min können die aufschwimmenden Larven abgesammelt und gezählt werden. Für die Befallsermittlung pro Quadratmeter wird diese Zahl mit 16 multipliziert. Eine Überschreitung der Schadschwelle ist im Herbst bei 300 Larven und im Frühjahr bei 100 Larven je Quadratmeter erreicht. Die Tabelle auf Seite 36 beschreibt die Ergebnisse im Zeitverlauf seit 2008.

Derzeit ungünstige Verhältnisse für Eiablage

Die diesjährigen Ergebnisse spiegeln die Witterung des Spätsommers wider. Keiner der getesteten Standorte zeigte eine zu hohe Population der Larven. Die Schadschwelle von 300 Larven je Quadratmeter im Herbst wurde nicht erreicht, und somit ist auch die Überschreitung der Schadschwelle im Frühjahr 2023 unwahrscheinlich. In den Abbildungen 1, 2, und 3 sind die Witterungsverläufe für St. Peter-Ording, Ostenfeld und Pelzerhaken dargestellt. Neben dem Temperaturverlauf und Niederschlägen der vergangenen zwölf Monate ist auch ein langjähriges Niederschlagsmittel abgebildet. Zur Eiablage im August dieses Jahres gab es deutlich weniger Niederschläge, und sie reichten nicht aus, um den Wasservorrat im Boden wieder aufzufüllen. Es herrschten also sehr ungünstige Witterungsverhältnisse für die Eiablage der Wiesenschnake. Auch brach der Larvenbefall nach einem starken Befallsjahr (2021) in diesem Jahr zusammen, so war es auch 2012 und 2021.

Die Wiesen- oder Sumpfschnake (Tipula paludosa) gehört zur Ordnung der Zweiflügler (Diptera) und darin zur Familie der Schnaken (Tipulidae). Die Schnaken haben schlanke und auffallend lange Beine. Sie haben eine graue Körperfärbung, die Vorderflügel sind braungelb und die Hinterflügel stark verkürzt. Die Tipula-Larve hat einen walzenförmigen Körper. Ihre Haut ist grau und runzelig mit kurzen Borsten.

Feuchte Flächen fördern die Verbreitung

Feuchtigkeit spielt für die Wiesenschnaken eine wichtige Rolle. So kommen feuchte Wiesen oder auch grundwassernahe Moor- und Marschregionen bevorzugt infrage. Besonders vorteilhaft für die Entwicklung der Population sind feuchte, milde Sommer und warme, regnerische Winter. Dichtes, aber auch langes Gras auf humosen Flächen ist besonders gefährdet. Lange Grünlandbestände bieten ideale Bedingungen für die Eiablage der Wiesenschnake. Die Eiablage erfolgt im Zeitraum von Anfang August bis Mitte September. Stärkerer Frost und Perioden mit Tauwetter, aber auch viel Regen können die Sterblichkeit der Larven erhöhen. Die Larvenmortalität bis zum Frühjahr schwankt zwischen 30 und 60 %. Die Larven der Wiesenschnake zeigen oftmals einen temporären Zusammenbruch der Population in ein bis drei Jahren.

Nach intensivem Reifungsfraß der Larven verpuppen sich diese im Juli in zirka 10 cm Tiefe. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die jungen Larven. Der Hauptzuflug ist im August und September zu erwarten. Die Schnake bevorzugt eine feuchte Witterung, ihre Lebensdauer beträgt nur etwa zehn Tage. Die Weibchen legen durchschnittlich 300 Eier an die Bodenoberfläche. Die ersten drei Larvenstadien verbringen die Tipula-Larven in der obersten Bodenschicht und ernähren sich von Pflanzenwurzeln. Bevorzugt werden junge Gräser und Klee.

Eine Tipula-Larve an der Oberfläche der Grünlandnarbe. Foto: Martina Popp

Welche Symptome zeigen sich?

Im Herbst und Frühjahr sind vereinzelte Kahlstellen in der Narbe zu beobachten. Die nes­terweise auftretenden Fraßstellen können zuerst an Kleepflanzen beobachtet werden. Bei feuchter Witterung können auch oberirdische Fraßschäden entstehen.

Die Narbenpflege ist wichtig

Es kommt auf das Narbenmanagement beim Grünland an. Die Narben sollten besonders während der Eiablage im August und September kurz gehalten werden, auch das Mähen von Geilstellen hat einen Effekt auf die Eiablage der Wiesenschnake. Der Einsatz von Kalkstickstoff kann unter günstigen Bedingungen die Mortalität der Larven erhöhen. Es sollten 2 bis 3 dt/ha Kalkstickstoff ausgebracht werden. Feuchtigkeit nach der Anwendung ist für einen Erfolg wichtig. Wirkungsgrade von 40 bis 50 % gegen die Eier und das L1-Stadium der Larven können unter guten Voraussetzungen erzielt werden. Es gibt in Deutschland keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel gegen Tipula-Larven.

Fazit

Da es derzeit keine Möglichkeiten gibt, Pflanzenschutzmittel bei einer Schadschwellenüberschreitung von 300 Larven je Quadratmeter im Herbst einzusetzen, sind gerade Jahre wie dieses als erfreulich zu bewerten, da nur ein geringer Befall festgestellt werden konnte. Die wichtigste Möglichkeit gegen einen zu hohen Befall mit Tipula-Larven ist neben einer dichten Grasnarbe, diese zum Zeitpunkt der Eiablage kurz zu halten. Trockene Phasen zur Eiablage im Spätsommer wirken sich negativ auf die Entwicklung der Eier aus. Feuchte und milde Winter senken die Larvenmortalität im Winter. Niederschläge zum richtigen Zeitpunkt haben einen Einfluss auf die Population der Tipula-Larve.

Amira will anderen Betroffenen Mut machen

0

Amira* lebt mit ihrer Tochter Lina* (* Namen geändert) im Frauenhaus Preetz. Dies ist im Kreis Plön ein sicherer Zufluchtsort für Frauen, die bedroht werden oder vor Gewalt fliehen müssen. Amira will, dass gewaltbetroffene Frauen erfahren, dass sie nicht allein sind, sondern dass es Hilfe gibt. Deshalb hat sie sich entschlossen, über ihre Gewalterfahrungen zu reden.

(Hinweis: Im Beitrag wird über Gewalt an Frauen gesprochen. Wenn das Thema für Sie emotional belastend sein könnte, lesen Sie den Artikel bitte nicht oder nur mit einer Vertrauensperson.)

In der Beratungsstelle des Frauenhauses sitzt Amira an einem Besprechungstisch. Neben ihr zwei Frauenhausmitarbeiterinnen, die sie begleiten: Andrea Heitmann und Lena Bandaogo. Amira hat lange überlegt, ob sie über das, was ihr widerfahren ist, sprechen soll. Vor sieben Monaten ist die 26-Jährige im Rahmen eines Familiennachzugs mit ihrer vierjährigen Tochter Lina aus dem Ausland nach Schleswig-Holstein gekommen. Ihr Mann hatte hier Arbeit gefunden und wollte seine kleine Familie bei sich haben.

Doch der Start in Deutschland verläuft für Amira anders als erwartet. Ihr Mann verbietet ihr, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen. „Ich kannte hier niemanden, hatte keine Freunde, keine Familie, nur meine Tochter und meinen Mann“, erzählt die Hausfrau in fließendem Deutsch, das sie bereits in ihrer Heimat lernte. Während ihr Mann zur Arbeit geht, darf Amira die Wohnung nicht verlassen. Sie darf nicht allein einkaufen gehen, bekommt kein Geld und kein Handy. Auch mit der Tochter darf sie nicht auf den Spielplatz. Will sie mit der Mutter oder Verwandten in der Heimat telefonieren, steht ihr Mann während des Gesprächs daneben. Er kontrolliert seine Frau und will die Macht über sie haben. Als er eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt, möchte seine Tochter mit ihm spielen. Er lehnt entnervt ab. Als Amira versucht, ihn zum Spielen zu ermuntern, wird er gewalttätig. Er schlägt seiner Frau ins Gesicht. Als eine Nachbarin sie am nächsten Morgen mit einem blauen Auge sieht, spricht sie Amira offen darauf an. „Zuerst sagte ich ihr, ich sei gefallen, aber sie meinte, dass glaube sie nicht.“ Amira fasst Vertrauen zur Nachbarin und erzählt ihr die wahre Geschichte. „Die Nachbarin machte mich darauf aufmerksam, dass es in Deutschland Frauenhäuser und Beratungsstellen für Frauen gibt, die von Gewalt betroffen sind, und dass ich jederzeit das Recht habe, dort Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das wusste ich vorher nicht. Sie schlug vor, dass ich in der Beratungsstelle an meinem Wohnort anrufe, aber ich hatte ja kein Telefon“, blickt Amira zurück. Doch sie hält weiterhin Kontakt zur Nachbarin. Irgendwann kann sie von deren PC eine E-Mail an die Beratungsstelle schicken, die sie daraufhin zu einem Gespräch einlädt. „Doch ich hatte zu viel Angst, dass mein Mann davon erfahren könnte, und nahm den Termin nicht wahr.“

Nach dem ersten Schlag ihres Mannes folgen unvermittelt weitere. An einem Tag schlägt er sie so stark auf den Kopf und ins Gesicht, dass sie eine Gesichtsschwellung und ein blaues Auge davonträgt. Die einsetzenden Kopfschmerzen sind nach einigen Tagen so heftig, dass sie ihren Mann bittet, sie zum Arzt zu bringen. „Er willigte ein, meinte aber, ich solle dem Arzt sagen, ich sei beim Spielen von der Schaukel gefallen.“ Der Mediziner erkennt sofort, dass das nicht stimmt. „Auch er erklärte mir, dass ich bei der Polizei Anzeige erstatten und zum Schutz in ein Frauenhaus gehen könne. Aber ich sagte aus Angst, das wolle ich nicht.“ Als es wenig später erneut zu einem Gewaltausbruch des Ehemanns kommt und er sie danach einschließt, ruft sie um Hilfe. Nachbarn verständigen die Polizei. Amira erstattet jetzt Anzeige und wird mit Lina ins Frauenhaus ihres Wohnorts gebracht. „Da ich hörte, dass mein Mann nach mir sucht, zog ich sicherheitshalber nach drei Tagen ins Preetzer Frauenhaus um.“

Seit August sind Amira und Lina nun hier. Die Adresse des Frauenhauses ist geheim. Mit ihrem Mann hat Amira mittlerweile telefonischen Kontakt. „Er will, dass ich die Anzeige zurücknehme und wieder nach Hause komme. Er ist freundlich zu mir und hat versprochen, sich zu bessern. Doch wie es weitergeht, darüber habe ich noch keine Entscheidung getroffen“, berichtet sie. Jetzt sei sie erst einmal froh, Luft holen zu können und mit ihrer Kleinen in Sicherheit zu sein. Ebenso freut sie sich über die zurückgewonnene Freiheit. Mit acht weiteren Frauen und acht Kindern aus den verschiedensten Ländern und Kulturen lebt sie momentan zusammen. „Wir sind Freundinnen geworden, unterstützen uns gegenseitig und bauen uns auf.“ Jede Bewohnerin hat ein eigenes Zimmer. Wohnzimmer, Küche, Kinderspielzimmer, Sanitärbereich und einen Garten teilen sie sich in der Wohngemeinschaft. Jede Woche gibt es eine Hausversammlung, auf der Organisatorisches besprochen wird. Ansonsten versorgt jede Frau sich und ihre Kinder selbst und eigenverantwortlich.

Vier Frauenhausmitarbeiterinnen in Teilzeit unterstützen sie im Alltag. Finanziert wird der für die Bewohnerinnen kostenfreie Aufenthalt durch das Finanzausgleichsgesetz über die Kommune und das Land. „Jede Frau kann so lange bleiben, wie sie den Platz braucht“, unterstreicht Andrea Heitmann, die seit 38 Jahren im Frauenhaus tätig ist. Teilweise kommen die Frauen mittellos in die Einrichtung. Die Mitarbeiterinnen helfen dann beim Umgang mit Behörden und unterstützen bei Antragstellungen. Zur Überbrückung erhalten die Frauen bei Bedarf eine finanzielle Hilfe aus Spenden, die der Förderverein des Frauenhauses unermüdlich einwirbt.

Zu Amiras Geschichte möchte Andrea Heitmann Folgendes ergänzen: „Häusliche Gewalt an Frauen in der Partnerschaft findet in allen sozialen Schichten und Kulturen statt. Ob arm oder reich, Deutsche oder nicht. So wie Amira ergeht es vielen Frauen. Dort, wo sie sich am sichersten fühlen sollten, in ihrem eigenen Zuhause, herrscht für sie oft das größte Sicherheitsrisiko“, gibt sie zu bedenken. Deshalb setzen sie und Lena Bandaogo sich auch gesellschaftspolitisch engagiert für ihre Klientinnen ein. „Deutschland muss mehr tun! Wir brauchen mindestens doppelt so viel Frauenhausplätze und eine bessere personelle Ausstattung. In Preetz mussten wir in diesem Jahr schon 89 Frauen mit 103 Kindern abweisen, weil wir voll belegt sind.“

Amira ist froh, der häuslichen Gewaltspirale entkommen zu sein. „Ich will auch anderen betroffenen Frauen Mut machen, nicht aus Scham zu schweigen, sondern sich Hilfe zu holen und den eigenen Weg zu gehen, für eine Zukunft ohne Angst, für uns und unsere Kinder.“

Info

Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, anonym, vertraulich und kostenlos, auch für Angehörige, Freundinnen, Freunde sowie Fachkräfte, Tel.: 0 80 00-11 60 16, weitere Infos und eine Onlineberatung unter hilfetelefon.de

digitaler Kontakt zu Frauenberatungsstellen und Frauennotrufen in Schleswig-Holstein – kostenfrei, anonym und sicherer als per E-Mail: lfsh.de/textus

eine bundesweite Übersicht über freie Plätze in Frauenhäusern unter frauenhaus-suche.de

Infos und Kontaktadressen von örtlichen Hilfeeinrichtungen unter lfsh.de und frauen-gegen-gewalt.de

Forensischer Blick auf giftige Schönheiten

0

Dass Tollkirsche, Stechapfel, Fingerhut, Tränendes Herz oder Maiglöckchen giftig sind, ist bekannt. Aber das unschuldig dreinschauende Alpenveilchen? Die wunderschönen Hortensien im eigenen Garten? Und selbst vor Büropflanzenklassikern wie der Dieffenbachie ist man nicht seines Lebens sicher? Gibt es doch gar nicht, sollte man meinen. Das renommierte Fotografenpaar Heidi und Hans-Jürgen Koch aus Goosefeld bei Eckernförde hat viele dieser beliebten Pflanzen fotografisch unter die Linse genommen und sich gleichzeitig mit deren Wirkweisen auseinandergesetzt. Herausgekommen ist eine außerwöhnliche Fotoausstellung mit unterhaltsamen Bildtexten, die noch bis zum 8. Januar im Museum Eckernförde zu sehen ist.

„Fiese Gewächse und solche mit krimineller Vergangenheit“ lautet der Titel der Wanderausstellung, die einen den eigenen Garten, die Zimmerpflanzen auf der Fensterbank oder auch den blühenden Wegesrand mit neuen Augen sehen lässt. Anscheinend hat man potenzielle Orte des Verbrechens geschaffen, wenn man um die Wirkung dieser „fiesen“ Gewächse im heimischen Garten weiß.

Getrocknete Hortensienblätter werden als billiger Cannabis-Ersatz geraucht. Das kann aufgrund hochgiftiger Blausäureverbindungen tödlich enden. 

Aber mal ehrlich, wer raucht schon getrocknete Hortensienblätter, um dann an der Wirkung der darin enthaltenen Blausäure zu ersticken? Oder lässt reife, rote Tomaten links liegen, um dann die giftigen Stengel, Blätter oder die unreifen, grünen Früchte zu essen und von dem Alkaloid Solanin heftige Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Kreislauf- und Atemprobleme zu bekommen? Mitunter besteht bei den Pflänzchen eine Verwechselungsgefahr und so wird manch einer bitter mit Durchfall, Sehstörungen oder gar Herzstillstand bestraft, wenn er im Wald auf der Suche nach Bärlauch die Blätter des Maiglöckchens erwischt und verzehrt.

Tatsächlich machen die Pflanzen das ja gar nicht mit Absicht. Da sie bei Gefahr nicht einfach weglaufen können, müssen sie sich vor Ort gegen ihre Feinde verteidigen, und das tun sie unter anderem mit Gift, das bei den Opfern zu vielerlei Symptomen bis hin zum Tod führt. Gleichzeitig sind Giftpflanzen Teil der Medizin- und Kulturgeschichte, denn sie töten nicht nur, sondern berauschen und können auch heilen, wie das Gift des Fingerhuts, das in der Herzmedizin eingesetzt wird. Die Dosis macht schließlich das Gift.

Die Wildform des Alpenveilchens enthält in der Knolle giftige Triterpensaponine.

Diese Wirkweisen waren es auch, die Heidi und Hans-Jürgen Koch auf fotografische Spurensuche bei vielen aus dem Alltag vertrauten Pflanzenarten führte. Bekannt geworden sind die beiden durch außergwöhnliche Tierfotografien und Fotoreportagen sowie ihre eigene Sichtweise auf die Themen. Auf die heimtückischen Gewächse sind sie in der Corona-Zeit gekommen, als sie nicht reisen konnten, „aber nicht wie paralysiert auf bessere Zeiten warten wollten“, so Heidi Koch. Also suchten sie vor ihrer Haustür nach einem Thema, das sie in ihrer eigenen Art und Weise umsetzen konnten: „Wir haben ein Faible für Skurriles und für Underdogs. Auch schauen wir neben der Ästhetik auf die Geschichten, die hinter den Motiven stecken“, erklären sie die Themenwahl.

„Bei der Auswahl der Pflanzen stand die visuelle Wirkung schon im Vordergrund. Doch wollten wir keinen verklärt-romantischen Blick mit verharmlosender Unschärfe, sondern die klare Sicht auf die Dinge, eine schonungslose Klarheit, man könnte auch sagen: den forensischen Blick“, ergänzt Hans-Jürgen Koch. Somit entstanden die Porträts der Pflanzen nicht in deren natürlichen Umgebungen, sondern im heimischen Studio. Diese Klarheit der Bilder entsteht durch das Focus-Stacking. Mithilfe eines computergesteuerten, hochpräzisen Schlittens, auf dem die Kamera installiert ist, erstellten die Kochs eine Reihe von Belichtungen mit unterschiedlichen Schärfeebenen. Diese Einzelbelichtungen setzten sie anschließend mit einer speziellen Software zu Bildern mit extremer Tiefenschärfe zusammen. Erst als die aufwendigen Fotografien da waren, ging es an die tiefergehende Fahndung zu den Pflanzen und deren Giften. Die Ergebnisse der Recherchen sind als unterhaltsame Bildtexte, die sich wie Krimis lesen, den Fotos zugeordnet. Mit welchen weiteren fiesen Abwehrmechanismen die Pflanzenwelt aufwartet, ist in dieser Ausgabe auf den Gartenseiten ab Seite 74 zu lesen.

Beim Oleander sind alle Pflanzenteile giftig.
Die Dieffenbachie ist ein Klassiker unter den Büropflanzen. Leider ist sie nicht so harmlos, wie sie tut. 
Die Schwarze Tollkirsche ist für ihre Giftigkeit bekannt und gilt als beliebtes Tötungsmittel. 
Hübscher aber tödlicher Blütencocktail 
Paternostererbsen
Die Samen des Gefleckten Schierlings ähneln denen des Kümmels. Gefährlich!


Lebensform-Fotografie als Philosophie

Iris Jaeger

Hans-Jürgen und Heidi Koch

Foto: Iris Jaeger

Sie gibt es nur zusammen und als Paar, ihre Projekte sind immer Gemeinschaftsprojekte: Das Fotografenpaar Heidi und Hans-Jürgen Koch aus Goosefeld hat sich weltweit einen Namen mit seinen Bildern, Ausstellungen, Fotoreportagen und Büchern gemacht. Vor mehr als 30 Jahren starteten sie ihre gemeinsame Reise in die Welt der Fotografie. Die studierte Sozialarbeiterin und der Verhaltensforscher machten die Tierfotografie zu ihrem Lebensthema. Bis heute geht es ihnen bei ihren Fotos nicht nur um die reine Darstellung, sondern auch um eine ganz eigene Sichtweise auf die Dinge. Sie interessieren sich immer auch für die Geschichten, die hinter ihren Motiven stecken. Die Vielfalt der Natur und der unterschiedlichen Lebensformen ist Gegenstand ihrer Betrachtungen, weshalb sie das, was sie tun, als Lebensform-Fotografie bezeichnen. Dabei bleiben sie, wie sie selbst sagen, ihrem selektiven, analytischen Blick treu und wahren stets den Fokus auf den menschlichen Faktor. Dafür wurden sie bereits vielfach ausgezeichnet. Ihre Arbeiten werden weltweit in führenden Medien wie „GEO“, „National Geographic“, „stern“, „Paris Match“, „Sunday Times“ und anderen publiziert. Für die aktuelle „mare“-Ausgabe fotografierten sie lebende Algenkulturen. 

Inventarversicherung auf aktuellen Stand bringen

0

Bedingt unter anderem durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine gibt es erhebliche Steigerungen bei den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Betriebsmittel. Dies hat auch Auswirkungen auf die Versicherungssummen in den Bereichen Ernte, Vorräte und Viehvermögen und kann gegebenenfalls zu erheblicher Unterversicherung führen.

Für die Ermittlung der Versicherungssummen werden von der Versicherungswirtschaft im Wesentlichen zwei Tarifkonzepte angeboten: die Versicherung mit Einzelsummenermittlung und die pauschale Inhaltsversicherung. Bei der Einzelsummenermittlung listet der Versicherungsnehmer sein gesamtes Inventar mithilfe eines Summenermittlungsbogens auf und bewertet es mit aktuellen Preisen.

Wenn sich im Schadensfall herausstellt, dass die versicherten Werte mit den am Schadenstag tatsächlich vorhandenen Werten nicht identisch sind, kann es zu einer Unterversicherung kommen. Bei Vorliegen einer Unterversicherung ist der Versicherer berechtigt, die Versicherungsentschädigung anteilig zu kürzen. Um das Risiko der Unterversicherung gering zu halten, sollte die Inventarliste besonders bei stark steigenden Preisen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden.

Neben der Versicherung nach Einzelposten bieten viele Versicherungen auch die pauschale Inhaltsversicherung an. Bei dieser Form der Wertermittlung muss der Versicherungsnehmer nur noch seine Betriebsfläche und seinen Betriebstyp angeben. Die Versicherungssumme wird dann mit einer vorgegebenen Wertpauschale je Hektar vom Versicherer errechnet. Bei korrekter Flächenangabe gewährt der Versicherer dann in der Regel einen Unterversicherungsverzicht, dies bedeutet, es gibt keinen Abzug im Schadensfall wegen zu geringer Versicherungssummen. Durch die pauschale Ermittlung ergeben sich häufig deutlich höhere Versicherungssummen als bei der Inhaltsversicherung nach Einzeldeklaration. Diese Form der Wertermittlung ist einfacher in der Handhabung, aber sie ist in der Regel aufgrund der höheren Versicherungssumme etwas teurer.


Ansprechpartner für ­Versicherungsfragen bei der Landwirtschaftskammer SH:


Henry Bremer
Büro Schleswig
Tel.: 0 46 21-96 47-23
Region Nord (nördlich des Nord-Ostsee-Kanals)

Matthias Panknin
Büro Bad Segeberg
Tel.: 0 45 51-95 98-95
Region Süd (südlich des ­Nord-Ostsee-Kanals)

Anregungen aus Wissenschaft und Praxis

0

Am 8. November fand der Schweinetag Schleswig-Holstein abermals als Videokonferenz statt. Etwa 100 Personen nahmen daran teil. Die Organisatoren der Veranstaltung, die Schweinespezialberatung (SSB) und die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein zusammen mit dem Netzwerk Fokus Tierwohl, konnten Referenten aus Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Schleswig-Holstein begrüßen, die von ihren praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen mit mehr Tierwohl beziehungsweise vom Stand der Digitalisierung in der Schweinehaltung berichteten.

Karin Müller, Geschäftsführerin der SSB, eröffnete die Vorträge mit ausgewählten Ergebnissen aus dem aktuellen Schweinereport, der alljährlich von der SSB und der Landwirtschaftskammer gemeinsam ausgewertet wird. Dieser wird in einer späteren Ausgabe des Bauernblattes im Detail veröffentlicht.

Ferkelerzeuger Martin Dittmar aus dem Rhein-Lahn-Kreis, Rheinland-Pfalz, gewährte einen Einblick in seinen Stall mit 240 Sauen und gut 1.300 Ferkelaufzuchtplätzen. Er hat in den vergangenen fünf Jahren gleich mehrere Stallungen umgebaut. Es sind ein Deckzentrum nach den neuen gesetzlichen Vorgaben, ein Außenklima-Wartestall, eine Abferkelung mit Bewegungsbuchten und ein Ferkelaufzuchtstall mit Außenklima entstanden.

Dittmar berichtete, dass im Wartestall durch den Tiefstreubereich große Mengen an Stroh verbraucht würden, 400 Ballen pro Jahr müsse er einplanen. Die Strohliegefläche sorge im Winter für die nötige Wärme im Stall. Er betonte, dass das Stroh als Futtermittel zu behandeln und eine trockene Lagerung extrem wichtig sei. Die Sauen gelangen im Wartestall über eine Treppe zum Fressbereich. Dittmar hat sich bewusst für die Treppen und gegen schräge Flächen entschieden, da bei schrägen Flächen das Risiko erhöht sei, dass Sauen sich an den Zugängen ablegten und den Weg versperrten. Der Betrieb hält Langschwanztiere und bietet ihnen in der Ferkelaufzucht 47 % mehr Platz. Die Langschwanzhaltung funktioniere gut, die Vermarktung der Langschwanztiere sei allerdings noch schwieriger. Der Landwirt wies zum Abschluss auf die Gefahr hin, dass weitere Sauenhalter in Deutschland aussteigen würden und vermehrt Tiere aus dem Ausland kämen.

Intelligenz der Tiere nutzen

Christoph Becker aus dem Heidekreis in Niedersachsen appellierte dazu, die Intelligenz des Schweines besser zu nutzen. Das Schwein als intelligentestes Nutztier könne gut konditioniert werden, dies könne man sich beispielsweise bei der Fütterung und Beschäftigung zunutze machen. Becker arbeitet in seinem Stall mit 1.000 Mastplätzen immer wieder an der Umsetzung solcher Ideen. Der von ihm entwickelte Schweine-Buzzer ist ein Beispiel dafür. Hier können die Schweine frei entscheiden, ob und wann sie eine Dusche erhalten möchten.

In der Mast von Langschwanztieren setzt Becker auf eine Buchtenstrukturierung, unter anderem durch feste Flächen und Kontaktgitter zu den Nachbarbuchten. Er gab allerdings zu bedenken, dass eine Strukturierung erst ab einer Buchtenfläche von 20 bis 25 m2 sinnvoll sei. Das Futter werde in einer zugluftfreien Zone angeboten. Bei ihm funktioniere die Ringelschwanzhaltung insgesamt ebenfalls gut und sei in den betrieblichen Abläufen kein großes Thema mehr.

Der Schweinehalter betonte allerdings auch die Wichtigkeit von Beschäftigungsmaterial, der Zucht und des Ferkelerzeugers. Dieser leiste im Nadelöhr Ferkelaufzucht den wichtigsten Beitrag zu einem guten Gelingen der Ringelschwanzhaltung in der Mast. Auch in die Vermarktung gab Becker einen Einblick. Er sieht diese zunehmend als ein eigenes Arbeitsfeld, der direkte Kontakt zu den Schlachtern sei ihm dabei wichtig.

Beide Betriebe sind Impulsbetriebe im Netzwerk Fokus Tierwohl und auf der Internetseite des Netzwerks mit weiteren Informationen zu finden.

Digitalisierung in der Schweinehaltung

Prof. Dr. Joachim Krieter, Leiter der AG Tierhaltung und Produktqualität an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hielt den abschließenden Vortag zum Stand der Digitalisierung in der Schweinehaltung. Er räumte ein, dass diese beim Schwein bisher eher stiefmütterlich behandelt worden und deshalb hinter den Entwicklungen in der Rinderhaltung zurückgeblieben sei. Inzwischen gebe es aber vielversprechende Ansätze und Entwicklungen. Prof. Krieter stellte verschiedene Forschungsarbeiten vor. So fanden beispielsweise im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp Projekte zur Lahmheits- und Brunsterkennung statt. Die Brunsterkennung werde unter den zukünftig veränderten Haltungsbedingungen mit kurzer Fixierungsdauer noch an Bedeutung gewinnen. Über einen Sensor am Ohr könne man beispielsweise die Bewegung durch den Stall, aber auch die Häufigkeit und Dauer der Kontaktaufnahme an der Eberbucht detektieren. Auch die Erkennung des Geburtsbeginns sei über Aktivitätsmessungen bereits möglich.

Krieter stellte außerdem aktuelle Ergebnisse aus dem Konsortialprojekt zum Verzicht auf das Schwänzekupieren beim Schwein vor. Hier zeigten sich durch die Auswertung von Kamera- und Sensormaterial vielversprechende Ergebnisse für eine Früherkennung von Schwanzbeißgeschehen. Der Forschung im Bereich Schwanzbeißen attestierte er auch für die Zukunft einen hohen Stellenwert.

Die Veranstaltung wurde gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.


Termin:

Sachkundelehrgang zur Ferkelkastration mittels Isofluran

Am 13. und 14. Dezember findet ein Sachkundelehrgang zur Ferkelkastration mittels Isofluran im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp statt. Der zweitägige Kurs schließt mit einer mündlichen und schriftlichen Theorieprüfung ab und ist neben einer durch den Hoftierarzt begleiteten Praxisphase inklusive Praxisprüfung auf den landwirtschaftlichen Betrieben Voraussetzung zur Erlangung des Sachkundenachweises. Weitere Informationen und Anmeldung sind über das LVZ Futterkamp bei Bettina Bioly (bbioly@lksh.de) möglich.

Winterrapsanbau auf dem Weg zu alter Größe

0

Der Winterrapsanbau in Deutschland wurde für 2023 erneut ausgedehnt. Mit 1,1 bis 1,13 Mio. ha liegt die Aussaatfläche um 50.000 ha über der Erntefläche 2022.

Der steile Anstieg der Rapserzeugerpreise im Frühjahr/Sommer nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine dürfte den Experten der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) zufolge viele Landwirte dazu bewogen haben, ihren Anbau auszudehnen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die bis Ende August in vielen Regionen Deutschlands herrschende Dürre dazu geführt hat, dass nicht alle Aussaatplanungen realisiert wurden. Die Bestände präsentieren sich derzeit überwiegend in einem guten und der Jahreszeit angemessen entwickelten Zustand. Mit der zur Ernte 2023 prognostizierten Fläche nähert sich der Rapsanbau nach dem dürrebedingten Einbruch im Anbaujahr 2018/19 weiter dem langjährigen Niveau von 1,2 Mio. ha und mehr an.

Diese Prognose stützt sich auf Experten der in der Ufop vertretenen Rapszüchterhäuser und auf externe Fachleute aus Offizialberatung und Landhandel. Sie liegt im Ergebnis der Experteneinschätzungen bei einer bundesweiten Fläche von 1,1 bis 1,13 Mio. ha, also rund 50.000 ha über der Erntefläche 2022.

Spätsaattermine realisiert

Gemäß den Meldungen haben die Rapserzeuger in der Regel den Beginn der Niederschläge abgewartet, bevor der größte Teil der Flächen bestellt wurde. Daher wurden auch Spätsaattermine Anfang September realisiert. In Fällen von früheren Saaten, in die Trockenheit hinein oder direkt vor Starkregenereignissen, kam es vereinzelt auch zu Umbrüchen infolge von unzureichendem Auflauf oder Verschlämmung und es erfolgte eine wiederholte Aussaat. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es in diesem Jahr kaum Berichte zu einem sehr starken Auftreten von Rapsschädlingen. Aufgrund der attraktiven Erzeugerpreise haben die Landwirte insbesondere bei späteren Saatterminen aber eher verhalten mit Umbrüchen reagiert, sodass auch schwach gestartete Bestände weitergeführt wurden. Durch den warmen Oktober konnten diese Bestände in Verbindung mit den Niederschlägen im September meist die Entwicklungsverzögerung wettmachen.

Üppige Bestände im Norden

Demgegenüber haben sich insbesondere im Norden gut gestartete Rapsbestände teilweise sehr üppig entwickelt, sodass eine Einkürzung bereits im September notwendig war. Die Ufop-Experten vertreten die Auffassung, dass die derzeitige Bestandesentwicklung keine großen Auswinterungen befürchten lasse. Anbauausdehnungen sind in erster Linie im Norden (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen) und in Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg) beobachtet worden.

Positiv auf die Anbauausdehnung haben sich sicherlich die Rapserträge 2022 ausgewirkt. Diese sind angesichts der Trockenheit und Hitzewellen seit Juni im Bundesmittel mit 39,6 dt/ha in Kombination mit hohen bis sehr hohen Ölgehalten deutlich besser als erwartet ausgefallen. Der Anstieg der Erzeugerpreise für Rapssaat ab Frühjahr wurde begleitet von ebenfalls stark steigenden Weizenpreisen.

Im Zuge der Freigabe des Stoppel­weizenanbaus im ersten Jahr der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik 2023 stand so eine weitere ökonomisch interessante Winterung ohne Einschränkungen zur Verfügung. pm

Deutschland versorgt die EU mit Rapsöl

Die deutschen Rapsöllieferungen sind im Wirtschaftsjahr 2021/22 erstmals zurückgegangen, nachdem sie zuvor drei Jahre in Folge deutlich zulegten.

Mit knapp 1,1 Mio. t führte die Bundesrepublik 2021/22 knapp 22 % weniger Rapsöl aus als noch in der vergangenen Saison. Das Volumen des Wirtschaftsjahres 2019/20 wurde allerdings um 13 % übertroffen.

Mit Abstand größter Empfänger von Rapsöl aus Deutschland waren auch 2021/22 mit knapp 600.000 t die Niederlande, die als zentrale Drehscheibe für den Welthandel mit Rohstoffen fungieren. In der vorangegangenen Saison war es allerdings ein Viertel mehr. Platz zwei belegt Belgien mit 86.500 t, rund 17 % weniger als 2020/21. Danach folgen Frankreich, Dänemark und Polen als wichtige Destinationen. Diese Länder haben deutlich mehr Rapsöl erhalten als im Vorjahr. Frankreich kaufte rund 65.000 t (+18%) und blieb damit ein wichtiger Absatzmarkt, nach Dänemark gingen rund 64.600 t (+12 %). Das deutlichste Plus verzeichneten jedoch die Lieferungen nach Polen: Mit 58.000 t hat sich das Volumen des Vorjahres mehr als verdoppelt. Auch die Schweiz, Österreich, Litauen, Griechenland und Tschechien erhielten deutlich mehr als 2020/21, während nach Italien, Portugal und Irland weniger geliefert wurde.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (Ufop) führt den Rückgang der Rapsölexporte auf einen gestiegenen Bedarf in der heimischen Biodieselverarbeitung zurück. Der Verband erwartet für das Wirtschaftsjahr 2022/2023 eine Verstetigung dieser Entwicklung, weil ab 2023 aus Palmöl hergestellte Biokraftstoffe hierzulande nicht mehr auf die THG-Quotenverpflichtung angerechnet werden können. pm

Rapsölexporte; Foto/Grafik: UFOP

Wald ist mehr als die Summe seiner Festmeter

0

Dr. Gerrit Friedrich Bub ist seit diesem Monat neuer Leiter der Forstabteilung in Bad Segeberg. Isa-Maria Kuhn, Landwirtschaftskammer, sprach mit dem Diplom-Forstwirt und Doktor der Naturwissenschaften über den Waldbau im nördlichsten Bundesland.

Dr. Bub, Sie haben sich regional stark verändert. Sie kommen aus Nordrhein-Westfalen, haben in Freiburg, Bonn und Koblenz studiert, und Ihre letzte Wirkungsstätte war die Leitung eines großen Kommunalwaldes im Sauerland. Was reizt Sie am Waldbau in Schleswig-Holstein?

Dr. Gerrit Bub: Schleswig-Holstein ist das Land des Privat- und Kommunalwaldes. Das Land zwischen den Meeren bildet die Spitze der deutschen Bundesländer. Von Lauenburg bis Angeln finden sich interessante Waldstandorte und viele unterschiedliche Waldbestände. Der Waldbau in Schleswig-Holstein ist geprägt durch das jahrhundertealte Waldeigentum und die sich daraus entwickelnde einzigartige Kulturlandschaft. Es ist für mich eine Herausforderung, mit unserer Abteilung die Waldwirtschaft der unterschiedlichen Forstbetriebsgemeinschaften zu betreuen, zu fördern, zu beraten und durch den Wandel des Klimas zu führen. Ich freue mich, diese großartige Verantwortung übernehmen zu dürfen.

Der Wald hat Klimastress, und in vielen Regionen in Deutschland ist sein Anblick nach Borkenkäferbefall und Windbruch ein Trauerspiel. Kommen wir hier im Land zwischen den Meeren noch vergleichsweise gut weg?

Die Folgen des Klimawandels sind in der Tat in vielen Bundesländern für den Wald erschreckend. Die „Jahrhundertkata­-
strophe“ 2018 bis 2022 in den deutschen Mittelgebirgen ist für uns im Norden ein mahnender Aufruf. Unser Wirtschaftswald und das Waldeigentum sind langfristig auch in Schleswig-Holstein durch die Klimaveränderung bedroht.

Also ausruhen können auch wir uns nicht?

Leider nein, im Gegenteil. Wir müssen jetzt handeln, um den Folgen des Klimawandels im Wald zu begegnen. Ich bringe aus Nordrhein-Westfalen nach Schleswig-Holstein viel praktische waldbauliche und forstbetriebliche Erfahrung mit, die dazu beitragen soll, den Wirtschaftswald in Schleswig-Holstein langfristig klimaresilient umzubauen und zu fördern. Nach dem Gesetz des Örtlichen geht es mir darum, die Wirtschaftskraft unserer Wälder zu erhalten und auszubauen, damit die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer die vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes auch zukünftig nachhaltig erfüllen können.

Worin sehen Sie Ihre Hauptaufgabe in den kommenden Jahren?

Ich möchte als Abteilungsleiter und forstlicher Praktiker nah an den Menschen und den Forstbetrieben in Schleswig-Holstein sein. Unsere Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein steht als einfühlsamer Partner den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern mit Rat und Tat zur Seite, um ihren wirtschaftlichen Erfolg langfristig zu sichern. Dafür bedarf es eines gut durchdachten, mit den Eigentümern und den Forstexperten abgestimmten, innovativen Waldbaukonzeptes, das den Herausforderungen des Klimawandels, aber auch den vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes gerecht wird. Es bedarf der Aus- und Weiterbildung junger Forstwirtinnen und Forstwirte und der Information unserer Forstbetriebsgemeinschaften und aller am Wald interessierten Bürgerinnen und Bürger. Unsere Bezirksförster stehen nahe an der Seite der Forstbetriebsgemeinschaften. Sie sind unsere vertrauenswürdigen Ansprechpartner für die Waldeigentümer vor Ort. Wir möchten mit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ein Dienstleister für das Waldeigentum in Schleswig-Holstein sein. Dazu besetzen wir auch innovative Geschäftsfelder, denn Wald ist mehr als die Summe seiner Festmeter.

Ist der Privatmensch Dr. Bub, der Ehemann und Familienvater, in seiner Freizeit auch im Wald unterwegs und, wenn ja, welche Regionen gefallen ihm bei uns im Norden und wo möchte er unbedingt einmal hin?

Selbstverständlich gehe ich auch in meiner Freizeit sehr gern in den Wald – alleine oder mit meiner Familie, immer ist unser Rauhaardackel Moritz mit dabei. Beim Wandern durch unsere Wälder kann ich Fachliches erkennen und Privates erleben. Als Forstmann und Jäger freue ich mich, die vielfältigen Waldgebiete und die Eigentümerinnen und Eigentümer im Land zwischen den Meeren noch besser kennenzulernen. Als forstlicher Praktiker weiß ich: Nur wer die Borke der Bäume vor Ort erfasst hat, kann mit den Eigentümern über den Werdegang des Waldbestandes verantwortlich befinden. Man wird mich im Wald treffen und kann mich jederzeit auf den Wald ansprechen.

Fotoshooting mit 75 LandFrauen

0

Ein Fotoshooting für LandFrauen! Als der Vorstand des OV Malente diese Idee beim Neujahrsempfang zu Beginn dieses Jahres den Vereinsmitgliedern vorstellte, gab es durchaus skeptische Stimmen. Der Vorstand schaffte es, dass am Ende 75 LandFrauen viel Spaß und ein gutes Gefühl bei den Shootings mit der jungen Fotografin Anne Weise hatten. Entstanden sind wunderbare Charakterbilder, die bei einer einwöchigen Ausstellung in der Liegehalle im Kurpark Eutin ein begeistertes Publikum fanden.

Die Malenter Vereinsvorsitzende Katrin Dehn-Schumacher (M.) mit den Ausstellungsbesucherinnen Wiebke Weilandt (li.) und Anke Marquardt vom OV Fehmarn. Die Frauen kennen sich aus dem Kreisverband Ostholstein, dessen Vorsitzende Jutta Fahr war. Sie ist auf dem Ausstellungsfoto (M.) zu sehen. Das linke Ausstellungsfoto zeigt Erika Lenz. 

Mit dieser Ausstellung betrat der Malenter Vorstand nicht nur völliges Neuland. „Wir wollten uns mit der Ausstellung an den 75 Aktionen zum 75-jährigen Bestehen des LandFrauenverbandes beteiligen und zeigen, aus welch breitem Spektrum die LandFrauen heute kommen“, erläutert die Vereinsvorsitzende Katrin Dehn-Schumacher. Der Start beim Neujahrsempfang sei nicht leicht gewesen. „Was sollen wir mit Model-Bildern?“, fragten die Mitglieder. Doch der Vorstand konnte nach und nach Frauen für die Idee gewinnen. Für eine Spende von 30 € machten sie bei den drei Shootings mit. Eine ältere Dame wurde sogar von ihrer Tochter geschickt: „Mutti, du machst einfach mit. Dann hast du Weihnachten ein Geschenk für mich.“

„Für die Shootings hatten wir vorsorglich Sekt mitgebracht. Den brauchten wir am Ende gar nicht. Die Atmosphäre war auch so sehr locker“, erinnert sich die Vorsitzende. Dazu trug auch die Fotografin bei, der es gelang, die Frauen natürlich und stolz abzulichten.

Als alle 75 Bilder aufgehängt, das Café vorbereitet und mit Strohballen Sitzecken eingerichtet waren, stieg die Spannung. Würden Besucher kommen? Sie kamen, und das nicht nur zur Eröffnung der Exposition. In der gesamten Ausstellungswoche wurde oft die ganze Familie bis hin zu den Enkeln mitgebracht. Für die LandFrauen, die die Ausstellung betreuten, waren es sehr kommunikative Tage, sie lernten viele neue Leute kennen und gewannen auch neue Mitglieder.

So manche LandFrau bedauerte am Ende, nicht mitgemacht zu haben. Für viele war das Abhängen der Bilder nach dieser Woche mit Wehmut verbunden. Die Fotos sind nun alle in Privatbesitz. Vielleicht aber kehren sie noch einmal zurück in eine Ausstellung. Erika Lenz, Ehrenvorsitzende der Malenter LandFrauen, ist auf jeden Fall überzeugt: „Diese Ausstellung gehört auch mal ins Landeshaus in Kiel.“

Angelika Ens ist Vorstandsmitglied des OV Malente und Physiotherapeutin. Zum Fototermin brachte sie Utensilien mit, die sie für ihre Arbeit braucht. Fotos (2): Anne Weise
Susanne Papke, Vorstandsmitglied des OV Malente, betreibt einen Ferienhof und hat in ihrem Traumgarten ein großes Biotop, in dem sie Schildkröten hält.

Mit Handy und Tablet zum Stammtisch für Senioren

0

Mehr als 60 digitale Patinnen hat der LandFrauenverband Schleswig-Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein (BKZ-SZ) seit 2020 ausgebildet. An zwei Seminar­tagen wurden die LandFrauen nun fit gemacht, um Seniorinnen beim Gebrauch ihrer mobilen Endgeräte zu unterstützen. So kamen ­kürzlich mehr als 20 Patinnen zu einem Netzwerktreffen in Rendsburg zusammen.

Durch krankheitsbedingte Ausfälle von gleich zwei Referentinnen stand dabei der Praxisaustausch im Mittelpunkt. Schnell wurde deutlich, dass ausgebildete digitale Patinnen in der Praxis unterschiedliche Wege gehen, um ihre Dienstleistung an die Kundinnen und vereinzelt auch an die Kunden zu bringen. Renate M. Jacobshagen (76) und Inge Schneekloth-Plöger (67) aus dem Kreisverband Probsteierhagen sind als Team und auf eigene Rechnung unterwegs. Die frühere Apothekerin und die ehemalige Mitarbeiterin der Landesgeschäftsstelle schätzen die wechselseitige Ergänzung, nutzen sie doch selbst unterschiedliche Betriebssysteme. Dadurch können sie kompetent auf die Fragen von Nutzerinnen beider gängiger Betriebssysteme eingehen. Über mangelnde Nachfrage können sich die beiden LandFrauen nicht beklagen. Nach einem ersten Aufruf in der Zeitung meldeten sich auf Anhieb gut 50 Interessenten. Auch ein paar Männer waren dabei. Die Schulungen knüpfen an die Fragen der Teilnehmerinnen an. Zehn Schulungen haben sie bereits im Gemeindehaus Passade durchgeführt, immer mit Kaffee und selbst gebackenen LandFrauenkuchen, wie sie mit einem Lächeln ergänzen. Für die Schulungen nehmen sie einen kleinen Teilnehmerbeitrag. Ihr Angebot spricht sich inzwischen herum. So haben sich zum Beispiel die LandFrauen der Ortsvereine Hessenstein und Wankendorf bei den Patinnen gemeldet.

Inge Schneekloth-Plöger hat eine Erklärung für die große Resonanz. „Wir haben Zeit und Ruhe und sagen den Seniorinnen nicht wie die Enkelkinder: ‚Das habe ich dir doch schon zehnmal erklärt.‘“ Renate Jacobshagen ergänzt: „Wir sind im gleichen Alter wie die Teilnehmerinnen. Das führt dazu, dass sich diese sagen: ‚Wenn die das können, lerne ich das auch.‘“

Für die Zukunft haben die beiden digitalen Patinnen einen Stammtisch geplant, zu dem dann die Senioren eingeladen werden sollen, die sie bereits geschult haben. „Beim Stammtisch können dann neu aufgekommene Fragen geklärt werden“, sind sich die beiden einig.

Jutta Schuhmacher (59) vom OV Mittlere Treene ist voll berufstätig im Qualitätsmanagement einer Bank und kann ihre Schulungsangebote deshalb nicht so breit anbieten wie die beiden Kolleginnen vom Kreisverband Probsteierhagen. Sie hat sich selbst als Richtwert eine Schulung pro Monat gegeben, um alle Verpflichtungen unter einen Hut bringen zu können. Sie bietet ihre Schulung innerhalb ihres Ortsvereins an. Als langjährige frühere Personalentwicklerin hat sie ihr Projekt systematisch an den Bedarfen ihrer Kunden orientiert, die sie bei einem Infoabend mit den Mitgliedern erfragte. Daraus hat sie Themen entwickelt und monatliche Treffen in den Jahresplan der LandFrauen integriert. Die LandFrauen können einzelnen Termine buchen. Im Dezember findet das erste Treffen statt.

Fragen aus der Praxis brachten Laura Kremeike und Erich Moder von der Amtsverwaltung Hüttener Berge mit. Die Teilnehmerinnen des Netzwerktreffens hatten jetzt die Aufgabe, diese Fragen zu beantworten und so voneinander zu lernen. Laura Kremeike hat selbst die Ausbildung zur digitalen Patin bei den LandFrauen gemacht. Erich Moder ist ein früherer Ehrenamtler, der Senioren im Umgang mit Smartphone und Tablet geschult hat und dies jetzt hauptberuflich tut. „Er war so gut, dass wir ihn angestellt haben“, erklärte Laura Kremeike.

Das Projekt der digitalen Patinnen sei eher durch Zufall entstanden, als das BKZ Multiplikatoren für die Ausbildung suchte, erinnert sich Ninette Lüneberg, Geschäftsführerin des LandFrauenverbandes Schleswig-Holstein. Die Seminare für die digitalen Patinnen werden vom LandFrauenverband organisiert. Das BKZ gestaltet die Seminare inhaltlich. Zwei Nachmittage müssen die zukünftigen Patinnen dafür investieren und 50 € Teilnahmegebühr. Die Seminare finden dezentral statt. Interessentinnen können sich in der Geschäftsstelle der LandFrauen melden unter Tel.: 0 43 31-33 59-200. Sigrid Querhammer

Laura Kremeike und Erich Moder von der Amtsverwaltung Hüttener Berge brachten Fragen aus der Praxis mit. Fotos (2): Sigrid Querhammer
Weiterbildung und Netzwerktreffen der digitalen Patinnen im Hohen Arsenal in Rendsburg. Foto: Ninette Lüneberg, lfv

Mit wasserfestem Schuhwerk durchs Revier

0

Neben dem Schutz von Wild und Natur sei die Jagd ein verantwortungsvolles Handwerk, um gemeinsam Beute zu machen und ein hochwertiges Lebensmittel bereitzustellen. Diese Definition des Jagdverbandes war der Kerninhalt des Jagdseminars, zu dem die Landjugend zusammen mit der Kreisjägerschaft Rendsburg-Ost eingeladen hatte. Die Stunden im Revier machten verständlich, was die Jagd heute zwischen Tradition und Moderne ausmacht.

Begonnen wurde mit einem kurzen Vortrag über die Jagd von der Zeit der Großeltern bis in die Gegenwart. Wurde damals beispielsweise das Jagdhorn noch zum Verständigen bei einer Gesellschaftsjagd verwendet, werde es heute eher in der jagdlichen Bläsergruppe genutzt, berichteten die Jäger. Auch die Art der Kleidung habe sich geändert. Heutzutage trage man auf Jagden nicht mehr nur den klassischen Grünton, sondern zusätzlich auch Warnfarben wie Orange, um sich untereinander besser zu sehen. Des Weiteren wurde die Wichtigkeit der Jagd für die Landwirtschaft beleuchtet. Fraßschäden beispielsweise von Gans und Wildschwein könne nur durch gezielte Vergrämung oder Beschuss minimiert werden.

Jagdhunde auf der Fährte

Warm angezogen und mit wasserfestem Schuhwerk ging es dann auf einen Rundgang durchs Revier. Neben den Jägerinnen und Jägern begleiteten uns drei Jagdhunde: ein Deutsch Kurzhaar, ein Terrier und ein Münsterländer. Bei dem Spaziergang über die Felder lernten die Lajus, dass Münsterländer und Deutsch Kurzhaar Vorstehhunde sind und den sogenannten Vollgebrauchshund repräsentieren. Sie sind für alle anfallenden Arbeiten zu gebrauchen und können daher sowohl auf dem Feld als auch in Wald und Wasser eingesetzt werden. Der Name Vorstehhund geht darauf zurück, dass die Hunde, wenn sie die Witterung des Wildes aufnehmen, ihre Suche unterbrechen und ruckartig stehen bleiben. Am bekanntesten ist hierbei die Vorstehphase, wobei der Hund seinen Vorderlauf anhebt und mit dem Kopf in Richtung des Wildes zeigt.

Der Terrier hingegen ist ein klassischer Erdhund. Diese werden aufgrund ihrer Körpergröße und ihres Arbeitswillens für die Arbeit in einem Fuchs- oder Dachsbau ausgebildet. Diese Art der Jagd nennt man Bautenjagd. Zudem wurde eine Hasenfährte gezogen und der Münsterländer auf die Spur des Hasen angesetzt. Schnell folgte er der gelegten Spur, fand den Hasen und wurde zum Apportieren zurückgepfiffen. Nach getaner Arbeit gab es dann gebührendes Lob für den Hund.

Einsatz mit der Drohne

Wieder am Startpunkt angekommen, zeigten die Jäger, wie sie mit einer Drohne mit integrierter Wärmebildkamera bei der Kitzrettung arbeiten. Die Rettungsaktion beginne immer in den frühen Morgenstunden, damit das Kitz auf der Wärmebildkamera von der restlichen Umgebung zu unterscheiden sei, erklärten die Jäger. Sei ein Kitz gefunden, werde es für die Zeit der Mahd in einem Karton oder Wäschekorb versteckt und anschließend wieder freigelassen.

Nach dem umfangreichen Input gab es eine Pause, in der sehr leckere Wildschweinbratwurst gegrillt wurde und Zeit war, miteinander ins Gespräch zu kommen. An den vielen Fragen war zu merken, wie fasziniert alle von der Arbeit der Jägerinnen und Jäger waren.

Doch dann hieß es aufzubrechen zum letzten Highlight des Tages, dem Schießstand in Warder. dort wurden die Lajus vom Schießobmann zum Jungjägerstand begleitet. Bevor es mit dem Schießen losging, wurde der Daumentest gemacht, um bei jedem das sogenannte Schießauge festzulegen. Auf dem Trapstand konnten sich alle beim Tontaubenschießen probieren.

Am Schluss gab es viele zufriedene und glückliche Gesichter, denn die Kreisjägerschaft Rendsburg-Ost hat allen die Jagd praktisch und theoretisch sehr interessant nähergebracht. Außerdem konnten die Jäger eindrucksvoll zeigen, wie wichtig die Jagd für die heutige Kulturlandschaft ist.

Therese Thamsen

Die Futterstation für Fasane wird so aufgestellt, dass das Niederwild geschützt vor dem Habicht fressen kann.
In einer Lebendfalle werden Raubtiere wie Marder gefangen. Geht ein Tier in die Falle, wird der Jäger über sein Handy informiert.