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Neun Abschlüsse in Bauernhofpädagogik

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Die große Freude und Rührung über das Erreichte bei Teilnehmerinnen und anwesenden Ehrengästen waren durch und durch zu spüren, als die neun Absolventinnen von Ute Volquardsen, der Präsidentin der Landwirtschaftskammer, ihr Kurszertifikat in Bauernhofpädagogik auf dem Ferien- und Milchviehbetrieb Ratjen in Aukrug in Empfang nehmen konnten.

In einem halben Jahr mit viel theoretischem Wissen und reichlich Praxis in Futterkamp wie auch auf dem Naturerlebnishof Helle haben die Absolventinnen es geschafft, ein Projekt zu konzipieren und auf den Weg zu bringen. Für die meisten der neun Frauen bedeutet dies einen Entwicklungsschritt hin zu etwas Eigenem und zu einer alternativen Einkommensquelle. „Das Ergebnis des Lehrganges ist beeindruckend“, betonte Ute Volquardsen. Immer mehr Bauernhöfe öffnen ihre Türen, um wertvolle Bildungsarbeit zu leisten.

Ute Volquardsen überreichte die Urkunden an die glücklichen Teilnehmerinnen, so an Jessica Köpke aus Nessendorf.

Ein breites Netzwerk

Es ist mittlerweile ein richtiges Netzwerk entstanden. Bildungsangebote für Kinder auf dem Bauernhof sind nicht nur gefragt, sie sind auch gesellschaftlich von großer Bedeutung, da immer weniger Menschen, ob groß oder klein, wissen, wie Landwirtschaft heute funktioniert und wie unsere Lebensmittel produziert werden. Annette Röttger und Hauke Göttsch (beide CDU) waren gekommen, um sich selbst ein Bild zu machen. Sie unterstützen das Vorhaben seit Langem. Auch Heidi Thamsen vom LandFrauenverband Schleswig-Holstein sowie Dr. Kirsten Hess vom Bauernverband waren unter den Gästen sowie die Repräsentanten der Landwirtschaftskammer, Klaus Hohnsbehn, Kreis Rendsburg-Eckernförde, und Heiko Rahlf, Kreis Segeberg.

Das Projekt Schulklassen auf dem Bauernhof wie auch das breite Netzwerk an Bauernhofpädagogen im ganzen Land leben von dem Zuspruch auch der berufsständischen Verbände und von immer mehr mitmachenden Betrieben, die ihre Türen öffnen. Mittlerweile haben rund 200 Betriebe im Land den Betriebszweig Bauernhofpädagogik als alternative Einkommensquelle etabliert.

Die Kammerrepräsentanten, hier Heiko Rahlf und Klaus Hohnsbehn, der Bauernverband, vertreten durch Pressesprecherin Dr. Kirsten Hess, und die Politik, hier Landtagsabgeordneter Hauke Göttsch (v. li.), tragen das Bildungsvorhaben mit in die Fläche.

Lernen auf dem Bauernhof

Die Absolventinnen machten deutlich, dass es hier um Lernen mit Kopf, Herz und Hand gehe und die vielfältigen Aktionen mit den Kindern auf dem Hof viel mehr seien als ein Hofrundgang. Es sind Lerneinheiten am außerschulischen Lernort Bauernhof. Seit 2019 werden Höfe, die eine Schulklasse empfangen, vom Bildungsministerium mit je 100 € für ihren Aufwand unterstützt. Die Bauernhofpädagogikkurse der Kammer sind über Eler gefördert.

Bauernhofpädagogin und Betriebsleiterin Mirja Ratjen zeigte den Kindern vom Kindergarten Aukrug, wie das Melken geht – an einem Kuhmodell aus Holz.

Konzept „Milchschule“

Gastgeberin Mirja Ratjen hatte den Kurs in Bauernhofpädagogik bei der Kammer vor einem Jahr absolviert. Ihr Ferienhof und Milchviehvollerwerbsbetrieb empfängt mittlerweile regelmäßig Gruppen, beispielsweise den Kindergarten Aukrug. Die Lerneinheiten finden im Milchviehstall statt, aber auch Kleintiere wie Ponys, Kaninchen und Hühner sind mit dabei. Aus dem schön gestalteten Aufenthaltsraum kann man direkt in den Jungviehstall schauen. Betriebsleiter und Hausherr Harder Ratjen betonte, wie wichtig es ihm ist zu zeigen, wie echte Landwirtschaft funktioniert. Ihr Konzept nennen sie „Milchschule“.

Die Nachfrage nach diesen Bildungsangeboten im Land wächst, und rund 200 Betriebe haben den Betriebszweig Bauernhofpädagogik mittlerweile als alternative Einkommensquelle etabliert. Vom Aufenthaltsraum lässt es sich direkt in den Stall schauen.
Betriebsleiter Harder Ratjen motiviert mit der Auszubildenden Wiebke Rohwer Kuh Elsa für den Fototermin.

Die frischgebackenen Absolventinnen stellten ihre Ideen vor, darunter Kathrin Volquardsen, Reußenköge, und Anne Rahlf, Seedorf. Sie wollen mit einem vielfältigen Programm für Kinder wie einem Jahreszeitenkurs, Ferienkursen und speziellen Unterrichtseinheiten für Schülerinnen starten.

Inga-Kristina Johannsen, Handewitt, betreibt bereits mit ihrer Mutter und ihrer Schwester ein Naturklassenzimmer, wo mit Schulklassen gegärtnert, gekocht und gebacken wird – alles unter freiem Himmel und auf offenem Feuer. Das Thema gesunde Ernährung ist hier ein wichtiger Schwerpunkt. Carla Halske, Travemünde, entwickelte ein vielseitiges bauernhofpädagogisches Programm für ihre Feriengäste.

Bauernhofpädagogin Carla Halske stellte das Projekt für ihren Ferienhof aus Travemünde vor.
Die Absolventinnen Kathrin Volquardsen und Anne Rahlf (v. li.) erklärten, dass Bauernhofpädagogik viel mehr sei als ein Hofrundgang.

18 Jahre Bauernhofpädagogik

Seit 18 Jahren führt die Landwirtschaftskammer den Lehrgang Bauernhofpädagogik durch. Diese Zusatzqualifikation befähigt dazu, hochwertige erlebnispädagogische Angebote auf Höfen durchzuführen, um damit einen Einkommensbeitrag zu erwirtschaften.

Durch den hohen Praxisanteil und die betriebs- und persönlichkeitsorientierte Konzeption sowie viele kreative Methoden ist dieser Kurs bundesweit einmalig und weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins bekannt. Die Teilnehmerinnen aus Schleswig-Holstein wurden aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein (MLLEV) und der EU (Eler) gefördert. In den vergangenen 18 Jahren haben 412 Lehrgangsteilnehmer und -teilnehmerinnen das Zertifikat erhalten. Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist viel mehr als eine reine Produktionsstätte für Nahrungsmittel. Der Bauernhof ist der Ort, wo Lebensmittel entstehen.

Auf dem Bauernhof kann Wissen zum Erfahrungsschatz werden und so den Menschen prägen. Positive Kindheitserlebnisse auf dem Bauernhof sind eine der effektivsten Möglichkeiten, den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu fördern.

Da diese Art von Wissensvermittlung eines pädagogischen Basiswissens sowie Kenntnissen in Gruppenführung, Rhetorik und Sinnesschulung bedarf, hat die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein zusammen mit der Pädagogin Christine Hamester den Lehrgang Bauernhofpädagogik konzipiert. Interessenten wenden sich an Heiderose Schiller bei der Landwirtschaftskammer (hschiller@lksh.de). Der nächste Kurs startet am 6. März 2023.

Ansprechpartnerin für das Projekt Schulklassen auf dem Bauernhof ist Christiane Wellensiek (cwellensiek@lksh.de). Die nächsten Grundlagenschulungen (eineinhalb Tage) finden am 13./14. März 2023 und am 12./13. Oktober 2023 statt. Diese Schulung ist notwendig, um sich im Schulklassenprojekt zu registrieren und die Aufwandsentschädigung als Betrieb in Anspruch nehmen zu können. Absolventen des großen Bauernhofpädagogiklehrganges sind von dieser Grundlagenschulung befreit.

Heiderose Schiller leitet das gefragte Fortbildungsangebot Bauernhofpädagogik bei der Landwirtschaftskammer.
Hauptreferentin und fester Bestandteil des Kurses ist Christine Hamester (r.); hier mit Annette Röttger (li.) und Telse Halske im Gespräch.

Eier sind aus

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„Jetzt also auch noch die Eier“ – so denken viele Verbraucher, wenn sie die Pressemeldungen über eine bevorstehende „Eierkrise“ hören. Nachdem in diesem Jahr bereits Mehl, Nudeln, Pflanzenöl und Reis zeitweise knapp waren, scheinen nun auch Eier Mangelware zu werden. Doch keine Angst: Für die Weihnachtsbäckerei sollten auch weiterhin genügend Eier im Lebensmittelhandel vorhanden sein. Die Lebensmittelindustrie hat jedoch schon vorsorglich Preisaufschläge für zum Beispiel Backwaren, Nudeln, Mayonnaise und Eierlikör angekündigt. Nach Aussage der Produzenten ist im Großhandel das Eierangebot leer geräumt. Auch die Bestände an Flüssigei, Eipulver et cetera sind mittlerweile knapp. Die Notierungen für zum Beispiel Eier aus Bodenhaltung haben im Großhandel ein Allzeithoch von über 21 € für 100 Stück (Klasse L) erreicht, vor einem Jahr waren es noch etwa 17 €. In den vergangenen Wochen sind die Kurse nicht weitergestiegen, halten sich jedoch auf dem erreichten Rekordniveau. Die Preisaufschläge für eihaltige Produkte sind sogar noch höher ausgefallen.

Viele Gründe

Die Hühnerhalter begründen die hohen Preise mit durch die Vogelgrippe reduzierten Beständen. Vor allem Zuchtbetriebe waren durch diese Krankheit betroffen, sodass jetzt der Nachwuchs in den Hühnerställen fehlt. Durch den Ukraine-Krieg haben sich zudem die Futterkosten deutlich erhöht. Hinzu kommen noch die stark gestiegenen Energiekosten. Die Stallhaltung verursacht hohe Kosten durch Heizung und Lüftung. Dazu kommen die gestiegenen Transportkosten. Wegen der Vogelgrippe müssen viele Freilandhennen nun drinnen gehalten werden. Das soll sie davor schützen, von Zugvögeln mit der Vogelgrippe angesteckt zu werden. Viele Betriebe haben aufgrund dessen die Hühnerhaltung reduziert.

Der Absatz von frischen Eiern ist zu Weihnachten höher als zum Osterfest. Daher zeigt sich der Markt aktuell geräumt. Die Großabnehmer können sich aktuell nur am Spot-Markt eindecken. Aber auch hier ist die frei gehandelte Ware sehr knapp und teuer. Damit gleicht die Situation am Eiermarkt vielen anderen Bereichen mit hohen Preisaufschlägen. Auch in anderen EU-Ländern sind Eier knapp. In England werden Eier bereits nur noch in rationierten Mengen verkauft. Viele Regale bleiben dort trotzdem leer. In den Pubs werden Eierspeisen von der Karte genommen. Somit können auch Importe nicht das hiesige Angebot ergänzen. Einfuhren können zudem die hiesigen Anforderungen an Herkunft und Haltung oft nicht erfüllen.

Aufschläge für den Bruderhahn

Nach Aussage einiger Eierproduzenten könnte sich die Lage ab dem Jahr 2024 zusätzlich verschärfen. Nach derzeitigem Stand gibt es bis dahin kein erlaubtes Verfahren zur Früherkennung des Geschlechts im Ei. Somit bleibt nur die teure Bruderhahnaufzucht. Diese wird bereits jetzt in der Biohühnerhaltung praktiziert. Da die Aufzucht der Bruderhähne etwa dreimal so viel kostet wie der Verkauf des Masthähnchens einbringt, wird auf jedes Ei ein Aufschlag von zirka 4 ct erhoben, um die Kosten zu decken.

Wer hätte gedacht, dass es bei all den Rohstoffkrisen dieses Jahres jetzt auch noch die Eier treffen würde? Trotz des knappen Angebotes sind viele Abnehmer im Großhandel nicht bereit, höhere Preise zu zahlen, und würden lieber die Bestellmengen reduzieren. Sollten zu Weihnachten weniger Eier in den Regalen zu finden sein, könnte dies auch mit dem Unwillen des LEH zusammenhängen, höhere Preise zu zahlen. Die vielen Pressemeldungen zu diesem Thema sorgen dafür, dass die Nachfrage nochmals zunimmt. Ähnlich wie im Frühjahr bei Nudeln und Mehl wird das Eierangebot knappgeredet. Verstärkte Hamsterkäufe beschleunigen den Abverkauf.

Auch die Halter von Mastgeflügel stehen aktuell vor ähnlichen Herausforderungen wie die Legehennen-Betriebe. In der ganzen Branche sind jetzt auskömmliche und angepasste Preise notwendig. Ansonsten nimmt der Bestand weiter ab und die Abhängigkeit von Importen nimmt zu.

Effizient, verlustfrei und bedarfsgerecht

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Die Zufuhr von Nährstoffen über flüssige Wirtschaftsdünger spielt besonders auf intensiven Grünland- und Futterbaubetrieben eine essenzielle Rolle. Sofern diese bedarfsgerecht und verlustfrei auf den Grünlandflächen ausgebracht werden, können wirtschaftseigene Düngemittel einen Großteil des Nährstoffbedarfs der Bestände decken.

Der diesjährige Herbst war durch eine sehr warme Witterung mit einer außergewöhnlich langen Vegetationsperiode und damit verbundenem Graszuwachs gekennzeichnet. Wie sind in diesem Zusammenhang und auch grundsätzlich vergleichsweise späte Wirtschaftsdüngergaben im Grünland zu bewerten?

Grundsätzlich weisen Grünlandflächen eine intensive Durchwurzelung des oberen Bodenhorizontes auf und haben damit im Vergleich zu Ackerkulturen bessere Voraussetzungen für eine gute Verwertung wirtschaftseigener Düngemittel. Die Ausbringung stickstoffhaltiger Düngemittel ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn die Pflanzen einen Nährstoffbedarf aufweisen und die ausgebrachten Nährstoffe effizient aufgenommen und in Biomasse umgesetzt werden.

Aufgrund von abnehmenden Zuwachsraten ist von einem Nährstoffbedarf im Herbst in der Regel nicht auszugehen. Ein Abschwemmen von Nährstoffen in naturnahe Systeme beziehungsweise Oberflächengewässer ist zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund und insbesondere, um Nitratbelastungen im Grundwasser zu vermeiden, ist im Rahmen der Düngeverordnung eine Sperrfrist für die Ausbringung von N-haltigen Düngemitteln festgelegt. Auf Grünland, Dauergrünland und auf Ackerland mit mehrjährigem Feldfutterbau dürfen keine Düngemittel mit wesentlichem N-Gehalt (mehr als 1,5 % N in der TM) über die Wintermonate ausgebracht werden (siehe Tabelle). Ausgenommen von der Sperrfristregelung sind lediglich Festmist von Huf- und Klauentieren sowie Kompost, wobei für diese eine Sperrfrist vom 15. Dezember bis 15. Januar gilt (Sperrzeiten innerhalb der N-Kulisse abweichend und länger).

N-Ausnutzung im Herbst ist gering

Unter den maritimen Klimabedingungen Schleswig-Holsteins sind infolge der vergleichsweise warmen Böden im Herbst gute Mineralisations- und Nitrifikationsbedingungen gegeben, und es ist eine hohe N-Nachlieferung aus dem Boden zu erwarten. Besonders typische humusreiche Grünlandstandorte mit langjähriger organischer Düngung weisen ein hohes N-Nachlieferungsvermögen auf.

In diesem Herbst lagen die Temperaturen im Oktober und in der ersten Novemberhälfte deutlich über dem langjährigen Mittel und sorgten für eine zeitliche Ausweitung der Vegetationsperiode und Graszuwachs bis Mitte November. Die Folge sind überwachsene Bestände, die eine hohe Infektionsgefahr für Pilzkrankheiten aufweisen und einen späten Schröpfschnitt beziehungsweise eine Beweidung vor dem Winter benötigen (Hinweise zur Nutzung dazu sind in Kammer Kompakt, Ausgabe 47 erschienen). Durch eine zusätzliche organische N-Düngung kann die Überwüchsigkeit der Bestände bei milden Temperaturen nochmals verstärkt werden.

Eine Gülledüngung nach August sollte vermieden und lieber auf das zeitige Frühjahr verschoben werden, um die N-Effizienz zu erhöhen und N-Verluste über das Sickerwasser zu minimieren.

Es sollte beachtet werden, dass im Vergleich zur Frühjahrsausbringung aufgrund der hohen N-Nachlieferung aus dem Boden und relativ geringer Zuwachsraten nur eine geringere Stickstoffausnutzung aus der Herbstgülle realisiert wird. Ganz im Gegenteil zu dem Nutzen der Düngung erhöht sich die Gefahr, dass auswaschungsgefährdetes Nitrat in das oberflächennahe Grundwasser gelangt.

Versuche in Norddeutschland

In einer Versuchsreihe der Landwirtschaftskammer zur Herbstdüngung auf schnittgenutztem Grünland am Standort Schuby konnte ermittelt werden, dass von der im Herbst gedüngten N-Menge in der Gülle lediglich 25 % des enthaltenen Gesamt-N ertragswirksam umgesetzt werden konnten. Die im Herbst gedüngten Varianten zeigten zwar einen leicht höheren N-Ertrag im Vergleich zu den Frühjahrsvarianten, dieser war jedoch im Vergleich zu den Varianten mit ausgelassener Herbst-Gülledüngung nur marginal zwischen 20 und 40 kg N/ha höher.

Vergleichende langjährige Untersuchungen zu Gülledüngungsterminen im Herbst und Winter (80 kg N/ ha aus Rindergülle) und deren Effekt auf Nitratauswaschung über die Wintermonate sowie N-Ertragseffizienz des folgenden ersten Schnitts wurden auf dem Versuchsgut der Christian-Albrechts-Univer­sität zu Kiel im Östlichen Hügelland durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass sich lediglich etwas über 20 % des Ende August applizierten Gülle-N im ersten Aufwuchs des Folgejahres wiederfanden (Abbildung).

Die Gülledüngung Ende September bis Ende November führte zu einer N-Effizienz im ersten Schnitt von nur etwa zirka 30 %. Die höchste N-Effizienz von über 45 % wurde jedoch bei einer Gülledüngung zwischen Ende Januar und Ende März erreicht (Abbildung). Eine Güllegabe Ende April in den bereits weit entwickelten Pflanzenbestand ist aufgrund der geringen N-Effizienz bei einer Ernte des ersten Schnitts Mitte/Ende Mai keine sinnvolle Alternative. Es handelt sich hierbei um scheinbare N-Wiederfindungs­raten, die eine N-Mineralisation aus dem Boden oder Interaktionen mit Leguminosen wie Weißklee indirekt mitberücksichtigen.

Die Gülledüngung im August ist einer Gülledüngung in den Monaten September bis November vorzuziehen, denn die Untersuchungen haben gezeigt, dass zirka 25 % des im August applizierten Güllestickstoffs bereits sinnvoll vom letzten Aufwuchs im Jahr in Biomasse beziehungsweise Rohprotein umgesetzt und damit vor Auswaschung und gasförmigen Verlusten geschützt werden. Generell haben die Gülleapplikationen im Herbst und Winter zu erhöhten Nitratkonzentrationen im Sickerwasser geführt.

Zwischenfazit

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass unter den klimatischen Bedingungen Schleswig-Holsteins durch eine Gülledüngung im zeitigen Frühjahr deutlich höhere N-Ausnutzungen erzielt werden können als durch eine Düngung im Herbst, die schließlich zu erhöhten Nitratwerten im Sickerwasser sowie zu potenziell höheren gasförmigen N-Verlusten über Lachgas führt.

N-Bedarfsermittlung und Gülleabgabe

Wie und wann ist eine organische Düngung im Grünland beziehungsweise mehrjährigen Feldfutterbau nach dem letzten Schnitt im Rahmen der N-Düngebedarfsermittlung anzurechnen? Die Düngung nach der letzten Nutzung im Herbst wird dem Folgejahr und nicht dem aktuellen Düngejahr zugerechnet. Die Anrechnung der Herbstgüllegabe erfolgt wie bei einer Frühjahrsgabe, bei Rindergülle demnach mit 50 % (ab 1. Februar 2025 mit 60 %). Des Weiteren sind 10 % der Gesamt-N-Menge im Rahmen der Frühjahrsbedarfsermittlung als Nachlieferung aus organischer Düngung anzurechnen.

Bei einer ineffizienten Gülledüngung im Herbst gelangt also nicht nur wenig N in die erntebare Biomasse, im Vergleich zu einer unterlassenen Herbst-Gülledüngung muss die N-Düngung im Folgejahr stärker reduziert werden. Dadurch verringert sich die mögliche N-Düngemenge je nach ausgebrachter N-Menge im Herbst zu den ersten Schnitten im Folgejahr. Die ersten Schnitte machen jedoch Jahresertragsanteile von etwa 30 bis 45 % aus, sodass eine Reduktion der N-Düngung nicht ratsam ist, auch um die nötigen Proteingehalte zu realisieren.

Die Voraussetzung für eine effiziente Nährstoffausnutzung aus Gülle sind die Ausbringung bei optimaler Witterung und die passende Ausbringtechnik, um gasförmige Stickstoffverluste zu minimieren. Um dies zu erreichen, sind eine bodennahe Ausbringung (Schleppschuh, Schleppschlauch) oder zukünftig auch die Ansäuerung von Gülle von großer Bedeutung, um gasförmige N-Verluste zu minimieren und die N-Effizienz zu erhöhen.

Fazit

Eine Gülledüngung auf Grünland ist bis zum Einsetzen der Sperrfrist zwar grundsätzlich erlaubt, sollte aber nach August nicht mehr durchgeführt werden. Die Mineralisierung des organisch gebundenen N-Anteils bei einer Gülleapplikation im September oder Oktober erfolgt zu spät, wodurch bei einer zeitgleich geringen N-Aufnahme des Grasbestands das Risiko einer geringen N-Ausnutzung und erhöhter Nitratwerte im Sickerwasser im Spätherbst erhöht ist. Die höchste Gülle-N-Ausnutzung im Grünland ist durch Ausbringung im zeitigen Frühjahr realisierbar.

Tierwohl-Maßnahmen im Rinderbereich

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Nach mehreren Monaten Vorarbeit geht das deutschlandweite Verbundprojekt „InnoRind“ unter Leitung der Universität Kiel in die Umsetzungsphase. Es verfolgt das Ziel, das Tierwohl von Kälbern, Milch- und Mastrindern mit innovativen Haltungsformen und Management-Maßnahmen zu verbessern. Diese werden auf Versuchsbetrieben umgesetzt. Dazu gehört zum Beispiel die Erprobung neuer Absetzverfahren in der muttergebundenen Kälberhaltung. Im Anschluss werden die Ergebnisse in die landwirtschaftliche Praxis transferiert.

Das Innovationsnetzwerk Rind – kurz „InnoRind“ – bündelt die Kompetenzen der Rinderhaltung in Deutschland (Projektpartner siehe Abbildung) und wird von Prof. Georg Thaller und Nadine Schnipkoweit von der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel koordiniert. In der ersten Förderphase hat sich das Netzwerk aus neun Partnerinstitutionen damit beschäftigt, den Status quo der deutschen Rinderhaltung zu ermitteln und Verbesserungspotenziale im Bereich Tierwohl zu identifizieren. Daraus wurden Forschungsansätze und darauf basierende Strategien zur Umsetzung in die landwirtschaftliche Praxis entwickelt.

Ergänzend dazu wurde von der Georg-August-Universität Göttingen eine Verbraucherumfrage zur gesellschaftlichen Akzeptanz der aktuellen Rinderhaltung durchgeführt. Aus dieser Umfrage geht hervor, dass zirka 80 % der deutschen Verbraucher und Verbraucherinnen für eine Verbesserung der Haltungsbedingungen sowohl der Milchkühe als auch der Mastrinder plädieren. Die Ergebnisse aus der Umfrage sind maßgeblich in die Erarbeitung der Tierwohl-Maßnahmen eingeflossen.

Umsetzung auf Versuchsbetrieben

Seit August dieses Jahres befindet sich das Projekt in der zweiten Förderphase, und es kann mit den Forschungsarbeiten auf den neun teilnehmenden Versuchsbetrieben begonnen werden. Diese repräsentieren weitgehend die Hauptregionen der Rinderhaltung in Deutschland. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat dem Netzwerk hierfür rund 5 Mio. € für eine Projektzeit von drei Jahren zur Verfügung gestellt. Hiervon werden die bestehenden Rinderställe umgebaut sowie Technik und Einrichtungsgegenstände angeschafft, die das Tierwohl verbessern sollen.

So werden zum Beispiel im Bullenmaststall auf den Bayerischen Staatsgütern Ausläufe an die bereits bestehenden Buchten angebaut, um den Tieren ein größeres Platzangebot und bessere Außenklimabedingungen (Sonne, Regen) anbieten zu können. In der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung in Groß Kreutz wird untersucht, wie das Tierwohl von Mastbullen, beispielsweise durch den Hitzestress reduzierende Maßnahmen, verbessert werden kann.

Im Kälberbereich werden mehrere Projekte durchgeführt. Unter anderem werden auf dem Versuchsbetrieb des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau in Trenthorst neue Wege zum Absetzen und Separieren in der muttergebundenen Kälberaufzucht getestet. Auf drei norddeutschen Versuchsbetrieben (Karkendamm, Futterkamp und Gut Dummerstorf) werden Kälber wenige Tage nach der Geburt nicht mehr in Einzelhaltung, sondern in Gruppen beziehungsweise paarweise gehalten. Es wird untersucht, welchen Einfluss diese Art der Haltung auf Tiergesundheit, Tierwohl und Hygiene hat. Auch neue Möglichkeiten der Vermarktung männlicher Reinzuchtkälber stehen auf der Agenda. Die seit Jahren sehr geringen Erlöse für diese Kälber decken die Aufzuchtkosten nicht.

In der Milchviehhaltung liegt der Fokus im Abkalbebereich. Auf drei Betrieben werden die Abkalbeställe zu Gruppenbuchten mit Separees umgebaut. Das soll den Kühen die Möglichkeit geben, sich zur Geburt zurückzuziehen, so wie es die Tiere in der Natur gewöhnlich auch tun.

Umweltwirkungen und Gesellschaft

Nach der jeweiligen Umbauphase wird untersucht, inwiefern sich das Tierwohl verbessert hat. Dies wird unter anderem mittels der bereits erprobten und überwiegend direkt am Tier zu erhebenden Indikatoren des Thünen-Instituts umgesetzt, die eine anerkannte Methode zur Tierwohl-Beurteilung in Praxisbetrieben darstellen. Zusätzlich werden Aspekte wie Umweltwirkungen, Hygiene, Umsetzbarkeit auf dem Betrieb und ökonomischer Aufwand betrachtet und ausgewertet. Aufgrund der Durchführung der Tierwohl-Maßnahmen auf jeweils mehreren Versuchsbetrieben sind betriebsübergreifende Auswertungen möglich. Dies wird sich am Ende des Projektes positiv darauf auswirken, welche Rückschlüsse für die Umsetzbarkeit der Maßnahmen auf Praxisbetrieben gezogen werden können.

Parallel wird während der drei Projektjahre von der Uni Göttingen mittels eines Bürgerbeteiligungsverfahrens abgeschätzt, welche Maßnahmen für den Verbraucher und die Verbraucherinnen wichtig sind. Zugleich können Interessierte hier auch Informationen zu den Zusammenhängen in den jeweiligen landwirtschaftlichen Themen abrufen.

Stärke des „InnoRind“-Netzwerkes

Damit wird eine der Stärken des Innovationsnetzwerkes deutlich: Die teilnehmenden neun Partnerinstitutionen decken mit ihrem Know-how alle relevanten Teilbereiche der Rinderhaltung ab. So wird es möglich sein, eine umfassende Aus- und Bewertung aller Tierwohl-Maßnahmen durchzuführen, welche in einzelnen Forschungsprojekten kaum umsetzbar wäre. Zusätzlich sind die an „InnoRind“ teilnehmenden neun Versuchsbetriebe unterschiedlich ausgerichtet und können alle relevanten Bereiche der Kälber-, Milchvieh- und Masthaltung abdecken. Im Anschluss an die Versuchsphase werden Interessierte die Tierwohl-Maßnahmen auf den Versuchsbetrieben besichtigen können. In den nächsten Monaten wird unter anderem auf der Homepage des Netzwerkes über die aktuelle Projektumsetzung auf den Versuchsbetrieben berichtet (innorind.uni-kiel.de).

Die Förderung des Projektes erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.

Kühe auf dem Uni-Versuchsbetrieb Karkendamm. Foto: Nadine Schnipkoweit

Betriebe konnten ihre Einkommen verbessern

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Die vorliegenden Buchführungsergebnisse aus dem Testbetriebsnetz der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein des Wirtschaftsjahres 2021/22 zeigen eine Einkommensverbesserung der Landwirtschaft in Schleswig-­Holstein. Auch die Situation der Schweine haltenden Betriebe hat sich gegenüber dem Vorjahr ­etwas verbessert, auch wenn das Gewinn-Niveau unzureichend bleibt.

Nach den Daten der am Testbetriebsnetz teilnehmenden Betriebe ist zu erkennen, dass die Märkte für landwirtschaftliche Produkte von der Erholung der Nachfrage nach der Aufhebung der Corona-Restriktionen profitieren. Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat diese Entwicklung noch forciert. Das fehlende Angebot an Getreide auf dem Weltmarkt hat die Kurse für Ackerfrüchte deutlich steigen lassen.

Doch auch Milch und Rindfleisch wurden deutlich teurer, dies auch vor dem Hintergrund rückläufiger Viehbestände. Die Kurse für Milchprodukte wurden bereits im Frühjahr stark erhöht. Gerade im Norden erzeugen viele Meiereien Vorprodukte, die stark gefragt sind. Die Auszahlungspreise sollten noch bis in den Winter hinein auf Rekordniveau bleiben. Die Rindfleischkurse profitieren von einem EU-weit rückläufigen Viehangebot und dem Überhang an Schlachtkapazitäten. Der Wettbewerb der Schlachtbetriebe ist sehr hoch. Die Kurse für Schlachtschweine und Ferkel konnten sich erst zum Ende des Wirtschaftsjahres nach oben bewegen.

Den höheren Erlösen standen jedoch deutliche Preisaufschläge für Betriebsmittel in allen Bereichen gegenüber. Der Preisanstieg für Energie begann bereits viele Monate vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine, da viele Versorger den Energiebedarf und die Preisentwicklung in der Corona-Pandemie falsch kalkuliert hatten. Dazu kamen höhere Abgaben und Steuern. Dies hat zuerst die Treibstoff- und Heizungskosten in der Landwirtschaft steigen lassen.

Mitte des Jahres 2021 stiegen dann auch die Kurse für Erdgas deutlich an. Dies sorgte im Herbst 2021 für einen Preissprung bei Düngemitteln. Die Düngemittelkosten haben sich zum Teil vervielfacht. Die erhöhten Preise für Getreide und Ölfrüchte sorgten auch für einen Anstieg der Mischfutterkosten. Mit dem Kriegsbeginn kam es zum Teil zu einem Mangel an Ölschroten, der jedoch mittlerweile behoben werden konnte. Weitere Probleme ergaben sich durch die gestörten Lieferketten und die Einschränkungen in der Logistik. Zum Beispiel kamen Ersatzteile zu spät und wurden sehr teuer. Durch den leer gefegten Arbeitsmarkt haben gerade Vieh haltende Betriebe große Probleme, Arbeitskräfte zu gewinnen.

Bis auf die Schweinebetriebe konnten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr die höheren Erlöse den Kostenanstieg für Betriebsmittel decken. Die Gewinne sind in allen Produktionsrichtungen gestiegen, im Bereich der Schweine haltenden Betriebe jedoch vor allem durch die ausgezahlten Corona-Hilfen. Der Absatz von Schweinefleisch leidet wegen der rückläufigen Nachfrage hierzulande und der Einschränkungen im Export durch die Afrikanische Schweinepest.

Die einzelbetrieblichen Ergebnisse schwanken in diesem Wirtschaftsjahr stark. Viel ist vom Zeitpunkt des Einkaufs der Betriebsmittel und dem Verkauf zum Beispiel der landwirtschaftlichen Ackerfrüchte abhängig. Die schwankenden Marktpreise erhöhen das Risiko. In der Vermarktung sind Geschäfte mit Teilmengen sinnvoll. Preisabsicherungsmöglichkeiten müssen genutzt werden. Eine Liquiditätsplanung und genaue Marktbeobachtung werden immer wichtiger.

Es landet immer weniger Getreide im Futtertrog

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In Deutschland wird aufgrund der zurückgehenden Tierzahlen weniger Getreide verfüttert. 2021/22 waren es noch 20,9 Mio. t, das bedeutet minus 16 % gegenüber dem Vorjahr. Der gesamte Inlandsverbrauch von Getreide sank um fast 4 Mio. t. Der Verbrauch an Getreide zu Nahrungszwecken nimmt weiter zu. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag im vorigen Jahr bei 84 kg.

Der rückläufige Tierbestand in Deutschland macht sich auch in der Getreidebilanz bemerkbar. Laut vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank der Inlandsverbrauch von Getreide im vergangenen Wirtschaftsjahr 2021/22 um fast 4 Mio. t auf rund 39 Mio. t. Nahezu 54 % des Getreides wurden dabei als Futtermittel eingesetzt; das waren 4,6 %-Punkte weniger als im Vorjahr. Absolut betrachtet wanderten insgesamt 20,9 Mio. t Getreide in die Futtertröge und damit rund 16 % weniger als noch 2020/21. Im Einzelnen verfüttert wurden im Berichtsjahr laut BZL etwa 6,6 Mio. t Weizen sowie jeweils 5,1 Mio. t Gerste und Mais.

Mischfutterherstellung ist zurückgegangen

Der zurückgegangene Einsatz von Getreide als Futtermittel ist dem Zentrum zufolge unter anderem auf die geringere Mischfutterherstellung zurückzuführen. Schweinefutter als wichtigste Futtersorte nahm aufgrund des kleineren Schweinebestandes deutlich ab. Ein weiterer Grund für den Rückgang waren die gestiegenen Kosten der Futterkomponenten. Besonders deutlich fiel das Minus bei der Inlandsverwendung von Futtergerste mit 24 % aus.

Knapp 23 % des gesamten Getreideverbrauchs in Deutschland entfielen 2021/22 auf Nahrungsmittel und rund 18 % auf die industrielle und energetische Nutzung; gegenüber dem Vorjahr waren das 3 %-Punkte mehr beziehungsweise 1 %-Punkt weniger. Der Anteil von Saatgut und Verlusten lag zusammen bei knapp 6 %.

Pro-Kopf-Verbrauch an Getreidemehl steigt

Absolut betrachtet wurden in der vorigen Saison insgesamt rund 8,9 Mio. t Getreide für Nahrungszwecke verwendet, 3,4 % mehr im Vergleich zu 2020/21. Dabei bildeten Weich- und Hartweizen mit einem Verbrauch von zusammen fast 7,4 Mio. t mit Abstand das wichtigste Nahrungsgetreide. Roggen folgte mit 574.000 t und Hafer mit 499.000 t. Der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch von Getreide ist im vergangenen Wirtschaftsjahr wieder gestiegen, laut BZL um 3,3 % auf 106,6 kg. Die Angaben beziehen sich auf den Getreidewert. Umgerechnet in den Mehlwert entsprach der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch 84 kg. Dabei verbrauchte statistisch gesehen jeder Bundesbürger im Mittel 70 kg Weizenmehl, 6 kg Roggenmehl, 4 kg Hafermehl und 3,5 kg Maismehl.

Ukraine-Krieg treibt Mehlverbrauch

Dem BZL zufolge könnte der Krieg in der Ukraine den Anstieg des Nahrungsverbrauchs von Getreide erklären. Zu Beginn des Krieges hätten die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland aus Sorge vor Versorgungsengpässen deutlich mehr Mehl eingekauft. Zudem sei viel Getreide in Form von Fertigprodukten wie Mehl oder Nudeln als Lebensmittelspende in die Ukraine geliefert worden. Trotz einer geringeren Erntemenge gegenüber 2020 erhöhte sich im Wirtschaftsjahr 2021/22 aufgrund der stärker gesunkenen Inlandsverwendung der Selbstversorgungsgrad mit Getreide und Getreideerzeugnissen. In der Summe über alle Getreidearten deckte die Ernte den inländischen Bedarf zu 109 % ab, nach 101 % im Vorjahr. Der Selbstversorgungsgrad mit Weichweizen lag bei 126 %, mit Gerste bei 133 %. Der Inlandsverbrauch von Hartweizen konnte zu 17 % von der heimischen Landwirtschaft gedeckt werden, gegenüber 15 % im Vermarktungsjahr 2020/21. age

Das Land muss endlich den Turbo zünden

Weniger Bürokratie, Abbau von Hindernissen, beschleunigte Genehmigungsverfahren, bessere Kommunikation und ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein – das sind einige Appelle des Landesverbands Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH) und des Bundesverbands Windenergie, Landesverband Schleswig-Holstein (BWE SH) an das Land und den Bund, die nicht neu sind, aber angesichts der aktuellen Gas- und Energiekrise an Dringlichkeit nichts verloren haben.

Das machten die beiden Branchenverbände in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Vorwege ihres parlamentarischen ­Herbstempfangs vergangene Woche in Kiel deutlich. Die Bilanz zum aktuellen Ausbaustatus der Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein fiel dabei ernüchternd aus.

Gemeinsame Pressekonferenz der Branchenverbände LEE SH und BWE SH
Foto: Iris Jaeger

„Im Koalitionsvertrag hat sich die Landesregierung selbst das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 das erste klimaneutrale Industrieland zu werden. Und auch Bundestag und Bundesrat haben den Ausbau der Erneuerbaren Energien als überragendes öffentliches Interesse und der öffentlichen Sicherheit dienend gesetzlich festgeschrieben. Doch ist dieses überragende öffentliche Interesse bei uns im Land noch nicht angekommen“, resümierte LEE SH-Geschäftsführer Marcus Hrach. Diese vom Bund vorgegebene Maßgabe, den Vorrang von Erneuerbaren Energien auf allen Planungsebenen primär zu beachten, werde vom Land noch nicht umgesetzt, was angesichts der drängenden Krisenbewältigung nicht nachzuvollziehen sei. „Landeseigene Gesetze, Verordnungen und untergesetzliche Regelwerke müssen jetzt daraufhin geprüft und angepasst werden“, lautet eine Forderung der beiden Verbände. Des Weiteren habe sich das Land zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 40 bis 45 TWh Strom aus Erneuerbaren Energien einzuspeisen. Das sei positiv und ein richtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität, aber wenig konkret. „Es fehlt die Zielvorgabe, wie viele Terrawattstunden jährlich erneuerbar produziert werden müssen, um 2040 klimaneutral zu sein“, so Hrach. Die Erneuerbare-Branche brauche jetzt dringend mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit, um die definierten Ausbauziele zu erreichen. „Die Koalition muss jetzt endlich den Turbo für den Ausbau der Erneuerbaren zünden und ins Tun kommen“, forderte Hrach.

Ein Appell, den auch Wolfgang Stapelfeldt, neuer Vorsitzender und Sprecher im Vorstand des BWE SH, aus Sicht der Windenergie an das Land richtet. „Im neuen Koalitionsvertrag wurde vereinbart, bis 2030 das Dreifache an Windstrom zu produzieren wie heute. Doch um das zu schaffen, müssen vor allem die Genehmigungsverfahren dringend beschleunigt werden. Wir brauchen weniger Bürokratie, weniger Ballast auf den Schreibtischen der Behörden und erheblich schlankere Prozesse, um den Ausbau voranzubringen“, so Stapelfeldt.

Aktuell finde dieser Ausbau im Land nur auf einem niedrigen Niveau statt, wobei das fünfjährige Moratorium im Rahmen der Regionalplanaufstellung und -überarbeitung noch nachwirke. Aktuell warteten noch 360 Windkraftanlagen auf eine Genehmigung. In den ersten drei Quartalen 2022 seien 46 % weniger Genehmigungen als 2021 erteilt worden. Und auch der Nettozubau von nur sieben Anlagen 2021 sei besorgniserregend und viel zu wenig, wenn das Land seine im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele erreichen wolle, erklärte Stapelfeldt. Auch brauche es neue Flächenvorschläge vom Land, um voranzukommen. „Wir haben festgestellt, dass die in dem Regionalplan ausgewiesenen zwei Prozent der Landesflächen als Vorranggebiet für den Bau von Windkraftanlagen nicht zur Verfügung stehen. Es sind effektiv auch nach Erstellen eines Gutachtens nur 1,1 Prozent der Landesfläche“, bemängelt Stapelfeldt. „Was auch daran liegt, dass die zur Verfügung stehenden Flächen unter anderem aufgrund der 3H-5H-Abstandsregeln nicht effektiv genutzt werden können und dadurch Fläche verloren geht“, ergänzt Hrach. Auch sei nicht nachzuvollziehen, warum in Gebieten, die bereits durch EE-Anlagen voll erschlossen seien, immer noch einmal für jede Änderung wieder neue Gutachten erstellt werden müssten, meint auch der LEE SH-Vorsitzende Reinhard Christiansen. Da in diesen Gebieten bereits alles erfasst und sämtliche Belange abgewägt worden seien, würde es enorm viel Zeit sparen, nicht immer wieder neue Prüfungen durchführen zu müssen.

Gleichzeitig forderte er das Land auf, den PV-Erlass zu überarbeiten, da die Regelungen nicht mehr den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprächen. „Für die Photovoltaik fehlt ein definiertes, konkretes Ausbauziel, sowohl für Freiflächen als auch für PV auf den Dächern. Zudem werden im geltenden Solarerlass derzeit Flächen pauschal ausgeschlossen. Um die im Koalitionsvertrag angekündigte Solarpficht für Neubauten ab 2025 umzusetzen, muss zudem das landeseigene Energiewende- und Klimaschutzgesetz angepasst werden“, so Christiansen.

Biogas und Wasserstoff sind weitere Bereiche, für die die Landesverbände mehr Anerkennung sowie eine Forcierung von Ausbau, Genehmigungen und Einspeisung forderten. Hrach warnte davor, die Biogasanlagen mit der drohenden Übergewinnsteuer an die Wand zu fahren. Generell sollten, was die Erneuerbaren angehe, die Standortvorteile Schleswig-Holsteins genutzt werden, um Gewinner der aktuellen Transformation zu werden: „Wirtschaftlich ist es eine Chance, die nicht wiederkommen wird. Wenn wir jetzt nicht die Weichen stellen, zieht sie an uns vorbei.“

Beruf bietet vielseitige Möglichkeiten

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Milch, Butter, Joghurt, Quark und Käse gehören zu unseren leckersten Grundnahrungsmitteln – und es sind Sensibelchen! Milchwirtschaftliche Laborantinnen und Laboranten sorgen in Molkereien und Käsereien dafür, dass diese Produkte von ­einwandfreier Qualität sind.

Sie untersuchen und prüfen Milch, Milchprodukte und andere Lebensmittel, Wasser oder Zusatzstoffe. Dazu wenden sie moderne chemische, physikalische oder mikrobiologische Untersuchungsmethoden an. Außerdem entnehmen sie Proben, analysieren sie und führen sensorische Prüfungen durch. Das heißt, sie testen die Produkte mit allen ihren Sinnen. Letztendlich beurteilen sie natürlich auch die Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Fachkräfte werden hier gesucht.

Junge Menschen, die es gern exakt und sauber mögen, die gern mit ein paar Zahlen jonglieren und voll Neugier ergründen wollen, wie die Grundlagen unseres Lebens – die Mikroorganismen – funktionieren, für die ist der Beruf „Milchwirtschaftli­che/-r Laborantin/Laborant“ interessant. Auch die Möglichkeit, später in andere Sektoren wie Pharmazie, Medizin oder in die Forschung zu wechseln, ist gegeben, man bleibt mit der Ausbildung flexibel. Denn Laboranten gibt es in vielen verschiedenen Berufssparten. Die Grundlagen in der Ausbildung und später im Beruf sind immer ähnlich. In Schleswig-Holstein gibt es 15 Ausbildungsbetriebe. Sie alle bilden gern aus. Die Ausbilderinnen und Ausbilder wünschen sich Bewerberinnen und Bewerber mit einer guten Beobachtungsgabe, Interesse an Chemie oder Mikrobiologie, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und ohne Berührungsängste mit Zahlen und deren Interpretation. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. Mit (Fach-)Hochschulreife oder einer bereits abgeschlossenen anderen Berufsausbildung kann sie auf zwei Jahre verkürzt werden.

Kristin Liebau und Tabea Hansen, Auszubildende im 1. Lehrjahr untersuchen die Dichte von Milch mit einer Tauchspindel. Foto: Meike von Bergen


Die Berufsschule findet in den drei Ausbildungsjahren mit sieben Blöcken zu je fünf bis sechs Wochen an der Landesberufsschule des Kreises Ostholstein in Bad Malente statt, an die ein Internat angeschlossen ist. In diesen Schulwochen des Zusammenlebens auf Zeit ist es möglich, neue Freunde zu finden und Netzwerke zu knüpfen. Die Job-Chancen nach der Ausbildung sind glänzend. Oft übernehmen die Betriebe ihre Auszubildenden. Es sind Meiereien, milchwirtschaftliche Untersuchungsanstalten, die Lebensmittelüberwachung, Forschungs- und Entwicklungslabore oder Unternehmen, die Nahrungs-, Genussmittel oder Medikamente verarbeiten beziehungsweise herstellen. Auch die Fortbildungsmöglichkeiten sind gut. Wer sich weitere Wissens- und Jobfelder erschließen möchte, findet vielfältige Möglichkeiten über die Fortbildung zur/-m Milchwirtschaftlichen Labormeisterin/Labormeister über Studiengänge an Fachhochschulen oder Universitäten.

Warum also nicht einfach mal in den Beruf hineinschnuppern? Die Ausbildungsbetriebe sind offen für Praktika. Weitere Informationen zur Ausbildung in diesem Bereich erteilt die Autorin und sie finden sich unter lksh.de

Freiluftkonzert mit „vollem Haus“

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Bei Fackelschein, Lagerfeuer und kräftiger Kartoffelsuppe lauschten über 150 Menschen beim Freiluftkonzert auf dem Gönnebeker Dorfplatz den unterschiedlichen Jagdsignalen. Eingeladen hatte der OV Bornhöved und Umgebung aus Anlass der Gemeinschaftsaktion zum 75-jährigen Bestehen des LandFrauenverbandes.

„Ein Freiluftkonzert unter Kastanienbäumen ist ein sehr naturverbundenes Ereignis und entspricht dem jagdlichen Brauchtum“, sagte Christiane Stock, Leiterin von Hubertus Segeberg, zur Eröffnung des Freiluftkonzerts.

Das Jagdhornblasen gilt als Zeichen guten Waidwerks. Mit dem Klang der Hörner erweisen die Jäger dem erlegten Wild die letzte Ehre, indem sie am Ende eines erfolgreichen Jagdtages „die Strecke verblasen“.

Begeistert von diesem Abend äußerten sich auch Bürgermeister Knut Hamann, Peter Stoltenberg, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes und erster Vorsitzender des Heimatvereins Kreis Segeberg, sowie Petra Fahje und Wiebke Bock, erste und zweite Vorsitzende des KreisLandFrauenverbandes Segeberg.

Sie betonten auch, dass die LandFrauen des OV Bornhöved und Umgebung mit der Vorsitzenden Sigrid Niels-Ronnau tolle Arbeit geleistet hätten, um diesen schönen Huberstusabend möglich zu machen.

Besondere Stimmung am Lagerfeuer auf dem Dorfplatz Gönnebek

Steigende Mitgliederzahlen und Run auf Vorstandsplätze

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Mit einem wunderschönen Blick auf die Eckernförder Bucht tagte der Landjugendverband Schleswig-Holstein vom 19. bis 20. November in der Jugendherberge der Stadt. Viel Zeit blieb allerdings nicht, um aufs Wasser zu schauen, denn die Tagesordnung hatte es in sich. Auf dem Programm standen unter anderem die Abstimmung über eine Beitragserhöhung, Abschiede, Wahlen, eine Betriebsbesichtigung bei der Norddeutschen Pflanzenzucht und eine Aktion mit Politikern.

Der Veranstaltungsort und die Gestaltung des Freizeit- und Bildungsprogramms wurde vom Kreislandjugendverband (KLV) Rendsburg-Eckernförde ausgewählt und vorbereitet. Die Delegierten kamen aus allen Teilen Schleswig-Holsteins. Je nach Mitgliederzahl können die Kreisverbände Delegierte entsenden. In einer lockeren, kurzen Einstiegsrunde stellten sich alle mit einem Weihnachtswunsch vor (siehe nächste Seite). Der wohl wichtigste war der Weltfrieden. Nach diesem Start wurde die Tagesordnung eröffnet. Es folgten eine Kartoffelsuppe und das Beziehen der Zimmer, dann wurden am Nachmittag weitere Geschäftsberichte des Landesvorstandes und der Geschäftsstelle vorgelegt. Besonders erfreulich war, dass der Landjugendverband Schleswig-Holstein bundesweit einer der wenigen ist, der einen Mitgliederzuwachs in der Corona-Zeit verzeichnen konnte.

Auf der Tagesordnung stand ebenfalls die Erhöhung der jährlichen Mitgliedsbeiträge der Ortsgruppenmitglieder an den Landesverband. Nach einer kontroversen Diskussion sprach sich eine deutliche Mehrheit für eine Satzungsänderung aus. Außerdem wurde in der Satzung vereinbart, den Agrarausschuss künftig mit vier statt bisher drei Personen zu besetzen (siehe Bauernblatt Ausgabe 47).

Im Nachmittagsprogramm ging es mit einer Autokolonne zur 15 min entfernten Norddeutschen Pflanzenzucht (NPZ) in Hohenlieth. Bei der Betriebsbesichtigung wurde zunächst die ereignisreiche Geschichte des großen und weltweit aktiven Unternehmens vorgestellt. Bei der anschließenden Führung waren die Jugendlichen überrascht von den peniblen und arbeitsintensiven Arbeitsmethoden. Zugleich waren sie von der Komplexität der Pflanzenzucht beeindruckt.

Den Kopf voll mit neuem Wissen ging es nach dem Abendbrot zum Austausch mit den Kreisen. Der KLV Rendsburg-Eckernförde gestaltete den Abend mit einer Verkostung regionaler Spezialitäten und einem Quiz.

Bevor am Sonntagmorgen die Ehrengäste von befreundeten Verbänden und Politiker eintrafen, stellte Wiebke Wendt die Agrararbeit vor. Nach einem kurzen Jahresrückblick und der Vorstellung der Pläne für 2023 wurde zu einer gemeinsamen Aktion eingeladen. Es galt, in fünf Gruppen aktuelle gesellschaftliche Themen wie ländliche Infrastruktur und Landwirte als Energieversorger zu diskutieren und als ein kurzes „Reel“ in pantomimischer Form vorzustellen. Die Zuschauer mussten das Thema erraten.

Nach dem Mittagessen berichtete der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend, Jan Hägerling, über seine Arbeit in Berlin und übernahm nach dem Revisionsbericht von Felix Matz aus Nordfriesland und der Entlastung des Vorstandes zusammen mit Bildungsreferentin Michelle Delfs die Wahlleitung. Da die Vorstandsmitglieder Therese Thamsen, Christoph Stange, Hannes Bumann und Hanna Kühl nicht wieder kandidierten, gab es Neuwahlen. Es gab mehr Kandidaten als Posten, und so wurde in geheimer Wahl abgestimmt.

Bevor der neue Landesvorstand (siehe Bauernblatt KW 47) weiter durch die Tagesordnung führte, wurden Hanna Kühl und Hannes Bumann, die den Landesvorstand in ihrer langjährigen Tätigkeit sehr geprägt haben, mit viel Applaus und Standing Ovations verabschiedet. Großer Dank ging zudem an Mat­this Reimers und Wiebke Wendt, die aus dem Agrarausschuss ausschieden.

Zum Abschluss bedankten sich alle Teilnehmenden und insbesondere der Landesvorstand beim KLV Rendsburg-Eckernförde für eine klasse Organisation der Landesversammlung. Im nächsten Jahr übernimmt diese Aufgabe der KLV Plön. 

Jan Hägerling eröffnet den Wahlgang und sammelt die Stimmzettel.
Gruppenarbeit, hier mit Kianusch Stender, Landesvorsitzender der Jusos in SH (li.)Foto: kis
In der Lagerhalle der NPZ: Rund 15.000 t Raps, Ackernbohnen und Leinsamen können an den Standorten Hohenlieth und Poel gelagert werden.
Highlight des gemeinsamen Abends in der Jugendherberge war um Mitternacht das Hineinfeiern in den Geburtstag von Hannes Bumann.
Hannes Bumann überraschte Hanna Kühl zum Abschied von der gemeinsamen Arbeit an der Vorstandsspitze mit einer Bauernblatt-Sonderausgabe.
Gruppenarbeit mit Dr. Heiner Garg (FDP) und Claudia Jürgensen vom LandFrauenverband zum Thema ärztliche Versorgung auf dem Land