„Was für ein Start! Wir haben gewettet, wie viele von euch unsere Einladung annehmen würden, aber mit diesem Zuspruch hat keine von uns gerechnet“, verriet Hannah Kluvetasch angesichts der gut 100 Frauen, die vergangenen Donnerstagabend zum ersten Treffen der Jungen LandFrauen Ostholstein nach Schönwalde am Bungsberg gekommen waren.
Die Erzieherin gehört zum Orga-Team, das das Angebot der Ostholsteiner LandFrauen um ein junges Angebot erweitern will. Wobei „jung“, wie sich im Verlauf der Veranstaltung zeigte, keineswegs ausschließlich als Frage des Geburtsjahrgangs verstanden werden soll. Worum geht es dann? Es geht um neue Ideen, frischen Schwung, um ein Miteinander der Generationen.
Dass die Jungen LandFrauen genau dabei eine gewichtige Rolle spielen können, hat Ingrid Schumacher in Flensburg erfahren. Zwei Jahre hat sie beruflich dort verbracht und die Initiative während dieser Zeit kennengelernt. Jetzt hat die Kundenbetreuerin in einem Saatgutunternehmen ihren Lebensmittelpunkt in Langenhagen gefunden und Bewegung in den Kreisverband der Ostholsteiner LandFrauen gebracht. Ohne Mitstreiterinnen gehe das naturgemäß nicht, weiß die junge Frau, aber Gleichgesinnte waren bald gefunden: Neben Hannah Kluvetasch gehört Bauingenieurin Lisa Meier zum Initiativteam, das sich Anfang des Jahres zusammengetan und gleich an die Arbeit gemacht hat.
Dabei stehen die Jungen LandFrauen nicht allein da. „Ihr seid von selbst auf uns zugekommen und wir werden euch jede Unterstützung bieten“, sicherte die Vorsitzende der Ostholsteiner LandFrauen, Kathrin Dehn-Schumacher, in ihrer kurzen Ansprache zu. Die Zusammenarbeit ist längst angelaufen. Die Jungen LandFrauen waren bereits bei Sitzungen und Zusammenkünften dabei. Für alle sei gleich klar gewesen: „Die Chemie stimmt, weil es nicht um Konkurrenz geht, sondern um Bereicherung und eine erweiterte Perspektive, für alle“, so die Jungen LandFrauen. Und so wurden fröhlich Blümchen und Eierlikör getauscht, ehe es ans Arbeiten ging.
„Das Programm seid ihr“, mit diesen Worten, die gleichermaßen Ermunterung wie Anspruch bedeuten, schickte Hannah Kluvetasch die anwesenden Frauen in einen angeregten ersten Austausch. Zentrale Frage an den symbolischen Ortsschildern der sieben Ostholsteiner Ortsvereine: Was interessiert euch? Was soll bei den Jungen LandFrauen stattfinden? Peinliche Stille kam da nicht auf, der Saal rauschte von angeregten Gesprächen: „Ich war schon bei den Tagesseminaren der LandFrauen, das sind Einblicke, die man woanders nicht bekommt“, sagte Karina Dohse aus der Gemeinde Ahrensbök. Kristina Balfanz war aus Gießelrade gekommen, neugierig auf die Jungen LandFrauen. Sie könnte sich einen Erste-Hilfe-Kurs mit dem Fokus auf Kinder ebenso gut vorstellen wie einen Cocktailabend in netter Runde, denn Austausch sei wichtig.
Das war auch ein Schlüsselbegriff an diesem Abend und zugleich der rote Faden, der die Ergebnisse des Brainstormings verwob, die vom Vortrag zu Sprache und Konfliktlösung über Spieleabende bis zur Eisverkostung reichten. Reichlich Input, aus dem das Orga-Team etwas wachsen lassen will. Ganz ohne Plan waren die drei natürlich nicht angetreten. Am 19. Mai bittet Hannah Kluvetasch zu einem Lagerfeuerabend, für den 17. Juni bereitet Ingrid Schumacher Kreativ-Motiv-Bretter vor. Dass es bei allen Aktivitäten um weit mehr geht als unbeschwerte Freizeitgestaltung, machte Claudia Jürgensen deutlich. Seit 1. April ist sie die neue Präsidentin der LandFrauen in Schleswig-Holstein: „Es ist meine zweite Veranstaltung im Amt und ich freue mich sehr, dass die bei den Jungen LandFrauen stattfindet“, betonte sie und unterstrich die gesellschaftspolitische Dimension dieser Arbeit: „Wenn es um Frauen im ländlichen Raum geht, werden wir gefragt.“ Eines von vielen guten Argumenten, sich an diesem sprudelnd lebendigen Abend den Jungen LandFrauen anzuschließen oder bei einer ihrer künftigen Veranstaltungen dabei zu sein. Informationen gibt es unter anderem auf Instagram unter jungelandfrauen.oh