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Mo Trac – Landmaschinen in Modellformat

Die zweite Modelltraktorenmesse von Roman Molt lockte zahlreiche „Treckerverrückte“ nach Bollingstedt
Von Iris Jaeger
Auf Modelle wie diesen Deutz AgroStar 6.81 legt Roman Molt sein besonderes Augenmerk. Dieses Exemplar schaffte es nach ­der Messe-Ende in seine Sammlung. Fotos: Iris Jaeger

4.800 Modelltraktoren nennt Roman Molt aus Quarnbek sein Eigen. „Das geht über normale Sammelleidenschaft hinaus. Man kann sagen, ich bin total verrückt nach Treckern“, erklärt er. Eine Verrücktheit, die er mit unzähligen weiteren Sammlern europaweit und in den USA teilt. Mit der Modelltraktorenmesse „Mo Trac“, die vergangenen Sonntag in Bollingstedt zum zweiten Mal nach 2019 stattfand, verwirklichte sich Roman Molt seinen Traum von einer eigenen Messe.

Die Aussteller präsentierten eine Vielzahl an Modellen und Sonderanfertigungen

Die großen Schlepper und Anhänger der Firma Hand Landmaschinen mussten ausnahmsweise mal für einen Tag aus den Hallen weichen und für die unzähligen kleineren Modellvarianten der Aussteller Platz machen, die mit Teilnehmern aus Dänemark und Holland zudem für internationales Flair bei der Messe sorgten. Neben den Modellen in verschiedenen Größen und Ausführungen konnten die Besucher auch Dioramen bewundern, also detailgetreue Nachbauten von Landschaften oder Höfen in unterschiedlichen Maßstäben. Oder auch selber mittels Fernbedienung Baumaschinen, Bagger, Lkw oder Treckergespanne lenken, was viele der männlichen Besucher wieder zu Kindern werden ließ. Über 1.011 Besucher konnten sich Initiator Roman Molt und seine Tochter Rena Kemski freuen, ein voller Erfolg. „Wir wussten nicht, womit wir rechnen können, aber dass die Resonanz so groß ist, freut uns riesig“, erklärt Rena Kemski, die ihren Vater bei der Organisation und Durchführung der Messe unterstützt. Der zeigte sich ebenfalls überwältigt und dankbar. Mit den Hallen und dem Gelände der Firma Hand Landmaschinen habe er einen idealen Veranstaltungsort finden können und gleichzeitig einen Familienbetrieb, der voll hinter seiner Messeidee stehe, „das ist nicht selbstverständlich“, weiß Roman Molt, der im ganzen Land nach Ausstellungsmöglichkeiten gesucht hatte.

Mo-Trac-Initiator Roman Molt mit Tochter und Mitorganisatorin Rena Kemski

Seine Leidenschaft für Traktoren und Landwirtschaft begann bereits in seiner Kindheit. „Als ich anderthalb Jahre alt war, sind wir in das Torhaus des Gutes Quarnbek gezogen“, erzählt er. Dort begeisterte er sich schnell für die Trecker und Maschinen sowie für die Tiere des Hofes. Die Treckerbegeisterung hielt an und mündete in sein erstes Modell, einen kleinen, nicht lenkbaren Porsche. Daraus entwickelte sich über die Jahrzehnte seine Sammelleidenschaft. Dabei profitierte er auch von seinem Cousin, der einen Spielzeugladen betrieb und ihm jeden Freitag ein neues Modell mitbrachte. Inzwischen sind es 4.800 Stück, plus die, die zum Verkauf stehen. Bestimmte Marken oder Hersteller favorisiert er nicht: „Wenn es einzigartige Stücke mit speziellen Besonderheiten sind, ist mir die Marke egal“, so der Sammler. Von seinen Modellen einige auszustellen oder zu verkaufen, kam ihm dabei zunächst gar nicht in den Sinn.

Rena Kemski sammelt pinkfarbene Treckermodelle.

Erst der 2018 verstorbene Betreiber der Husumer Traktorado-Messe und gute Freund von Roman Molt, Jens Heine, brachte ihn auf die Idee, sich auch mal von dem einen oder anderen Modell zu trennen. „Mit einem eigenen Stand auf der Messe zu stehen, hat mir so viel Spaß gemacht“, erzählt Roman Molt. Es folgten Messebesuche in ganz Deutschland, Dänemark, Holland, Frankreich und sogar in den USA. Irgendwann reifte in ihm der Wunsch nach einer eigenen Messe. „Die Traktorado fand bis auf die Pause in den vergangenen Jahren immer im Spätherbst statt, ich wollte als Ergänzung dazu etwas im Frühjahr veranstalten“, so Molt. 2019 war es so weit und Roman Molt konnte mit der ersten Mo Trac seinen Traum von einer Messe für Modelltraktoren und -baumaschinen verwirklichen. „Und das auch nur, weil meine Familie hinter mir steht und mich bei allem unterstützt. Sonst könnte ich meine Treckerverrücktheit so nicht leben“, so Roman Molt. Tochter Rena sieht sich selbst mehr als die „Orga-Tante“ denn als Sammlerin. Doch auch ihre gut 15 Modelle sind besonders: „Sie müssen pink sein.“

Viele Besucher kamen zur Mo Trac
Sand schaufeln machte besonders den männlichen Besuchern Spaß. 
Wenn Männer wieder zu Kinder werden …
Kaj und Aage Jessen aus Dänemark haben sich auf das Drucken von Teilen und Fahrzeugen mit dem 3D-Drucker spezialisiert. 
Modelle aus dem 3D-Drucker
Aussteller kamen auch aus Holland und Dänemark
Es sind diese Details, die die Modelle so besonders machen.
Nicht nur Fahrzeuge im Modellformat gab es zu bestaunen und kaufen, sondern auch Anbaugeräte. 
Mo Trac, Modelltraktoren, Messe, Bollingstedt, Roman Molt und Rena Kemski
Fotos: Iris Jaeger und Privat
Moderne Ausbringtechnik gibt es ebenfalls schon im Modellformat.
Diorama von Trino Klingenberg
Detailgetreue Nachbildung eines landwirtschaftlichen Betriebes


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