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Diesel- und Heizölpreise unter Druck

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Die Spritpreise sind aktuell so günstig wie zuletzt Ende 2021. Die Dieselpreise sind an den Tankstellen deutlich unter 1,60 €/l gefallen. Für Heizöl werden weniger als 90 ct/l verlangt. Grund für den Preissturz sind die weiter stark fallenden Rohölpreise und der scharfe Rückgang der Preise beim wichtigen Vorprodukt Gasöl. Die günstigen Kurse haben die Nachfrage belebt. Viele Heizölkunden füllen die im Winter verbrauchten Vorräte wieder auf. Auch Landwirte schließen Kontrakte über Diesel für das laufende Jahr ab. Dabei ist nicht sicher, ob die Kurse nicht noch weiter fallen.

Ein Grund für diese Entwicklung sind die reduzierten Rohölpreise. In New York ist die Notierung für WTI-Öl vom Höchststand 125 ­US-$/ bbl vom März des Vorjahres auf 67 US-$/bbl Mitte März dieses Jahres gefallen. Seitdem sind die Rohölpreise wieder etwas gestiegen und lagen Ende letzter Woche bei 77 US-$/bbl. Aktuell sorgen weltweit schwache Wirtschaftsdaten, die Angst vor steigenden Zinsen und hohe Öl- und Benzinvorräte für eine eher schwächere Preisprognose. Ein Parameter ist die Dieselnachfrage für den Lkw-Verkehr, der sowohl in den USA als auch in China erhoben wird. In beiden Ländern zeigen sich deutlich reduzierte Umsatzmengen für den Schwerlastverkehr. Viele Wirtschaftsberichte erwarten eine Verlangsamung der Konjunktur, was auf eine rückläufige Energienachfrage und nachgebende Rohölpreise hindeutet. In den USA steigen bereits jetzt die Arbeitslosenzahlen spürbar an. Mit großem Interesse werden die nächste Zinsentscheidungen der europäischen und der amerikanischen Zentralbank erwartet. Diese werden Anfang Mai veröffentlich. Für China gibt es jedoch auch Prognosen, die eine baldige Erholung der Wirtschaft vorhersagen. Diese könnte die Ölnachfrage wiederbeleben. Auf der anderen Seite nimmt die Gefahr von geopolitischen Spannungen zu. Dabei stehen Russland und China dem Westen mit den USA gegenüber.

Umfangreiche russische Ölexporte

Während die Opec-Plus-Länder eine Förderbegrenzung beschlossen haben, um das Angebot an die reduzierte Nachfrage anzupassen, verkauft Russland so viel Öl und Ölprodukte wie seit Jahren nicht. Die russischen Öllieferungen in das Ausland lagen im März auf dem Niveau vom April 2020 – trotz der westlichen Sanktionen gegen russisches Erdöl. Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt die russischen Einnahmen aus dem Ölgeschäft im März auf 12,7 Mrd. US-$. Damit seien die Exporteinkünfte im Monatsvergleich zwar um etwa 1 Mrd. US-$ höher ausgefallen, allerdings seien die Einnahmen im Jahresvergleich um 43 % eingebrochen. Russland bietet Rohöl derzeit deutlich günstiger an. In den vergangenen Monaten richteten sich die russischen Ölexporte nach Medienberichten verstärkt in Richtung China, Indien und Türkei. Die Lieferungen werden dabei mit Tankern über den Seeweg abgewickelt. Diese Mengen gelangen über Umwege auch nach Europa. So soll aktuell viel Diesel aus Indien in die EU eingeführt werden. Hier sieht man den Ursprung in Russland.

Diesel wieder günstiger als Benzin

An den hiesigen Tankstellen ist Diesel mittlerweile wieder günstiger als Benzin. Erstmals nach neun Monaten war Diesel im März 2023 billiger als Super E10. Durch die jüngsten Preisabschläge für Diesel sollte sich diese Schere weiter öffnen. Rein steuerlich müsste 1 l Diesel an der Zapfsäule etwa 20 ct günstiger sein als 1 l Super E10. Aktuell liegt der Preisabstand bei zirka 14 ct. Die fehlenden Öl- und Diesellieferungen aus Russland haben dafür gesorgt, dass Diesel im vorigen Jahr teurer als Benzin verkauft wurde. Der Kriegsbeginn sorgte für eine dauerhaft hohe Nachfrage. Zudem griff die Industrie verstärkt auf Diesel als Gasersatz zurück.

Rund ein Jahr nach ihrem drastischen Anstieg zu Beginn des Ukraine-Krieges haben sich die Spritpreise wieder normalisiert. Im Verhältnis zu den aktuellen Rohölpreisen sind Spritpreise hierzulande eigentlich noch zu teuer. Doch die Mineralölkonzerne haben offenbar auch die Gelegenheit genutzt, die eigenen Gewinne zu erhöhen.

Mehr Wölfe im Revier

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Das vermehrte Vorkommen von Wölfen auch in den Revieren des Hochwildringes Segeberger
Heide, die schwankenden Jagdstrecken beim Schwarzwild, die relativ geringen Erfolge auf den Gemeinschaftsjagden und den genetischen Austausch beim Rotwild nahm Vorsitzender
Walter Mahnert besonders ins Visier. Über 130 Mitglieder, Vertreter der Jagdgenossenschaften, der Kreisjagdbehörde und Ehrengäste versammelten sich bei der Jahreshauptversammlung im Summerby-Saloon in Hartenholm, Kreis Segeberg.

„Ob wir wollen oder nicht – der Wolf ist für den Jäger ein Nahrungskonkurrent in dem vom Menschen geschaffenen Lebensraum“, befand Vorsitzender Mahnert. Die Anpassungsfähigkeit, das Verhalten und die sozialen Strukturen dieser Wildart sollten erkannt und genutzt werden. „Der Wolf hat unsere Wertschätzung, Achtung und unseren Respekt genauso verdient wie jede andere Wildart.“

Die großen, revierübergreifenden Drückjagden waren in der Vergangenheit zum Teil von der Anwesenheit „Isegrims“ geprägt gewesen. Das Wild stand in Revierteilen, wo es sonst nicht anzutreffen war, und fehlte daher in den Teilen, wo es normalerweise erwartet wurde. Das schlug sich in den Streckenergebnissen negativ nieder.

Im Kerngebiet des Hochwildringes, im Segeberger Forst, ist inzwischen ein Wolfspaar nachgewiesen worden. Der Jagdpächter der Eigenjagd Gut Hülsenberg bei Wahlstedt, Carl-Wilhelm Ohrt, hat das Wolfspaar mit der Wildkamera fotografiert. Ob es in der Ranzzeit (Februar/März) für Nachwuchs gesorgt hat und sich möglicherweise ein Wolfsrudel in den Segeberger Landesforsten ansiedelt, wird sich voraussichtlich erst in den nächsten Monaten feststellen lassen.

Zum genetischen Austausch beim Wild machte Mahnert deutlich, dass Jäger verpflichtet seien, den Austausch zu fördern, um der zu Missbildungen führenden Inzucht zu begegnen. Wanderkorridore des Wildes müssten aufrechterhalten werden. „Wir müssen aufmerksam bleiben, wenn es um Baumaßnahmen an oder auf den bekannten Wildwechseln geht.“ Gemeindevertreter und Abgeordnete sowie die Kreisplanung sollten dann angesprochen werden. „Wir brauchen eine Dokumentation, eine schnelle Reaktion und vor allem das Verständnis dafür, dass wir, wenn wir einen wandernden Hirsch und seine ,Adjutanten‘ nicht erlegen, für den Erhalt der gesamten Rotwildpopulation in Schleswig-Holstein auf Jagd waren.“

Auf den Korridoren verbreite sich, so Mahnert weiter, natürlich auch das Schwarzwild. Im vergangenen Jagdjahr konnten nur 185 Wildschweine erlegt werden. Die Strecke sei deutlich geringer als im Vorjahr, registrierte Geschäftsführer Klaus Heinrich Laß. In den Jagdjahren davor seien es 342, 570 und sogar fast 800 Wildschweine gewesen. Auch Mahnert wies auf das veränderte Verhalten des Schwarzwildes und auf die Schwankungen der Bestände hin, „worauf wir angemessen reagieren müssen“.

Wenn es in einem Revier keine Wildschweine mehr gebe, heiße das nicht automatisch, dass sie generell weg seien. Im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) dürfe mit der Bejagung des Schwarzwildes jedoch nicht nachgelassen werden, forderte der Vorsitzende. Dabei habe sich der für die Bejagung von Wildschweinen erlaubte Einsatz von Nachtsichttechnik hervorragend bewährt. Diese dürfe aber nicht zum Freifahrtschein werden. Bei mehr Technik und Digitalisierung in der Jagdausübung müsse man auch mehr Raum und Zeit für das Natürliche in den Alltag einbringen, um nicht die Verbindung zur Natur und sich selbst zu verlieren.

So wenig Kahlwild (weibliches Rotwild und der Nachwuchs) wie nie sei bei den Drückjagden erlegt worden, berichtete Geschäftsführer Laß. Auch hier bedeute das nicht, dass weniger Wild da sei. Die Bilanz: 157 Tiere einschließlich Fallwild. Das Gleiche sei beim Damwild festgestellt worden. Statt 300 – wie freigegeben – wurden nur 259 erlegte Tiere registriert.

Rund 130 Mitglieder und Gäste versammelten sich in Hartenholm zur Jahreshauptversammlung des Hochwildringes Segeberger Heide.

Hegemedaillen für die besten Abschüsse im Jagdjahr 2022/23 gingen beim Rotwild an Dr. Christian Schadendorf (Eigenjagd Hamann, Gönnebek), beim Damwild an Hans-Jörg Faden (Hasenmoor I) und beim Schwarzwild an Evy Weddern (Eigenjagd Markmann, Klein Kummerfeld).

Scharfe Kritik an geplanter Regelung zum Holz

Mit großem Unmut haben insbesondere die Waldbesitzer auf den am vergangenen Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf zur Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) reagiert. Demnach soll ab 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 % mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Gleichzeitig sollen künftig aber Holzheizungen im Neubau verboten werden und Auflagen für Bestandsgebäude kommen.

Demzufolge müssten neue Holzheizungen mit einer Solar- oder Photovoltaikanlage und einem Pufferspeicher kombiniert werden. Nach wie vor gilt das Gesetz nicht für Betriebsgebäude, die überwiegend zur Aufzucht oder zur Haltung von Tieren genutzt werden, sowie Unterglasanlagen und Kulturräume für die Aufzucht, Vermehrung und den Verkauf von Pflanzen.

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) – Die Waldeigentümer sieht in dem Kabinettsbeschluss nichtsdestoweniger einen „massiven Angriff auf die Holzenergie und damit auf die Zukunft der regionalen Energieversorgung im ländlichen Raum“. Völlig überraschend – auch gegenüber dem bei der Verbändeanhörung vorlegten Entwurf – sei nun eine Staubfilterpflicht vorgeschrieben, beklagte AGDW-Geschäftsführerin Irene Seling mit Blick auf die Auflagen für Anlagen in Bestandsbauten. Diese seien teuer und machten eine Holzheizung in der Regel unattraktiv. „Mit der Diskriminierung der Erneuerbaren Holzenergie gefährdet die Bundesregierung die nachhaltige Waldpflege in Deutschland“, warnte Seling und wies darauf hin, dass derzeit hierzulande zwei Drittel der Erneuerbaren Wärme aus Holz stammten. Für die Waldeigentümer sei die Vermarktung von nicht höherwertig verwendbarem Restholz als Brennholz eine wichtige Einnahmequelle, um den klimaresilienten Waldumbau zu finanzieren.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) begrüßte den Gesetzentwurf. Es sei für den Klimaschutz und für die sichere, langfristige Energie- und Wärmeversorgung in Deutschland unabdingbar, in eine dezentrale, nachhaltige Infrastruktur für das Heizen mit Erneuerbaren Energien zu investieren. „Dabei werden wir auf zielgerichtete Förderung und die Sozialverträglichkeit der Maßnahmen im ländlichen Raum setzen“, so der Ressortchef.

Özdemir zufolge hat das Bundeslandwirtschaftsministerium als das für ländliche Räume zuständige Bundesministerium während der Ressortabstimmungen „die Besonderheiten der ländlichen Räume“ eingebracht. Unterschiede zwischen Land und Stadt lägen laut Özdemir in der Siedlungs- und Gebäudestruktur, aber auch in der Einkommens- und Vermögensstruktur. Er sei zufrieden, dass die Besonderheiten der ländlichen Strukturen in dem Gesetzentwurf hätten verankert werden können. Die dafür nötige Unterstützung wird laut Özdemir über die Härtefallregelungen gewährleistet sowie über die vorgesehene Förderung und die Offenheit für den umweltbewussten und maßvollen Einsatz von Biomasse zum Heizen.

Tieflandböden vermehrt aus Produktion genommen

Die Landwirte in Dänemark sind offenbar verstärkt dazu bereit, aus Klimaschutzgründen ihre Tieflandböden aus der Produktion zu nehmen. Das zeigen aktuelle Zahlen, die das Kopenhagener Landwirtschaftsministerium vergangene Woche vorgelegt hat.

Demnach hat sich die beantragte Fläche binnen eines halben Jahres fast verdoppelt. Laut Ministerium waren im September 2022 auf rund 16.300 ha Stilllegungsverfahren eingeleitet; mittlerweile ist auf etwa 30.400 ha eine Stilllegung „im Gange“. Dies heißt jedoch nur, dass die Landwirte einen Antrag gestellt haben und eine Durchführbarkeitsstudie begonnen wurde. Tatsächlich stillgelegt sind bislang erst rund 4.000 ha. Da die diesjährige Antragsrunde für die Extensivierung von Flachlandböden noch offen ist, hofft das Ministerium auf weitere Fortschritte. Ressortchef Jacob Jensen bezeichnete die Stilllegung von Tieflandböden als einen der „Schlüssel zur Verwirklichung des wichtigen grünen Übergangs der dänischen Landwirtschaft“.

Zielgröße von 100.000 Hektar angestrebt

Im Oktober 2021 war mit der betreffenden Vereinbarung eine deutliche Verringerung der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen beschlossen worden; diese sollen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 55 % bis 65 % gesenkt werden. Ein großer Teil davon soll unter anderem durch die Stilllegung von Flachlandböden und Randgebieten erreicht werden. Als Zielgröße wurden im Rahmen des Landwirtschaftsabkommens 88.500 ha festgelegt, wobei angestrebt wird, einschließlich der Randgebiete 100.000 ha zu erreichen.

Die dänischen Tieflandböden waren früher Feuchtgebiete, die für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert wurden. Im Rahmen der Stilllegung sollen Abflüsse geschlossen, Gräben abgedeckt und Wasserläufe rekultiviert werden, um die Entwässerung der Niederungsböden zu stoppen und den Wasserspiegel anzuheben. Dadurch soll die Freisetzung von Kohlenstoff gestoppt werden. Auch eine Verringerung der Stickstoffemissionen wird angestrebt.

Einheitlicher Entschädigungssatz

Ende vergangener Woche konnte nach mehr als einem Jahr der Ungewissheit in Dänemark auch die sogenannte Paragraph-3-Frage geklärt werden, die zuvor viele Stilllegungsprojekte blockiert hatte. Künftig werden sogenannte Paragraph-3-Gebiete, also geschützte Lebensräume wie Heiden und Wiesen, bei einer Stilllegung gleichberechtigt mit anderen Grünlandflächen entschädigt. Landwirte erhalten eine einmalige Zahlung von bis zu 35.500 dkr, umgerechnet 4.764 €/ha. In Dänemark gibt es etwa 446.000 ha Paragraph-3-Gebiete, von denen einige auch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden.

Im Jahr 2020 hatte das dänische Parlament mit Wirkung zum 1. Juli 2022 die Düngung und den Pflanzenschutz auf solchen Flächen verboten, ebenso die Umwandlung. Danach war dem Landwirtschaftsministerium allerdings bewusst geworden, dass die angebotenen Ausgleichssätze möglicherweise zu hoch sind. Dies hatte zu einer Verunsicherung über den Umfang der Entschädigung geführt, wenn Paragraph-3-Gebiete der Landwirte dauerhaft aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Infolgedessen waren Projekte zur Flächenstilllegung auf Eis gelegt worden. Die nun gefundene Lösung basiert auf einer langwierigen Untersuchung, die vom Landwirtschaftsministerium und dem Umweltministerium mit Unterstützung der Anwaltskammer und der Universität Kopenhagen durchgeführt wurde.

Ausflug in die Filmgeschichte

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Erinnerungen aus Kindertagen an die bekannten Filme aus den 1950er Jahren wurden bei einem Ausflug der Wankendorfer LandFrauen zum Filmmuseum auf dem Immenhof wach. Bei der Führung, die auch die Stallanlagen, das Herrenhaus und den großen Heuboden, heute ein Festsaal für private Feiern, zeigte, berichtete der Verwalter des Gutes über die wechselvolle Geschichte und zahlreichen Eigentümer. Natürlich waren die LandFrauen an Details zu den Dreharbeiten auf dem Immenhof interessiert, aber es wurden auch viele Fragen zur heutigen Nutzung der Gebäude und zum landwirtschaftlichen Betrieb gestellt. Nach der Führung klang der Nachmittag im Restaurant Melkhus bei Kaffee und Torte aus. 

Impulse von der Laju für die Politik

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Im Arbeitskreis Agrarpolitik und Weinbau und beim anschließenden parlamentarischen Abend des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) mischten auch zwei Schleswig-Holsteiner mit. ­Malte Blöcker und John Gosch vom ­Agrarausschuss der Landjugend machten sich mit dem Zug auf den Weg nach Berlin.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause trafen sich am parlamentarischen Abend Bundestagsabgeordnete und politisch Verantwortliche, Landjugendliche und Gäste befreundeter Verbände, um sich auf Augenhöhe über „Mehr Politik fürs Land“ auszutauschen.

Zunächst aber trafen sich die Landjugendlichen im Arbeitskreis Agrar. Dort schilderten die Vertreter der Landesverbände kurz die Lage in den Verbänden und berichteten über vergangene und geplante Aktionen. Außerdem wurde Themen angesprochen, mit denen sich die jeweiligen Agrarausschüsse gerade beschäftigen und die den jungen Landwirten und Winzern am Herzen liegen. Dazu gehören unter anderem sinkende Grundwasserspiegel, vermehrte Dürren in den südlicheren Bundesländern, die seit Anfang 2022 geltende GAP samt bereits geplanter Novellierung, Moorvernässung und vor allem die von der EU geplante Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes um 50 % und dessen Verbot in sensiblen Gebieten. Letzteres hat gerade bei den Winzern für Aufruhr gesorgt, da es für sie auf vielen Flächen nicht mehr möglich wäre, bestehende Weinstöcke zu bewirtschaften.

Auf Bundesebene positioniert sich der BDL klar gegen die geplante Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, da die Pläne noch sehr lückenhaft und nicht bis zum Ende gedacht seien, wie in Berlin betont wurde. So sei zum Beispiel noch nicht definiert, ob nur der Wirkstoff oder die bestehenden Mittel reduziert werden sollen. Gegen eine Reduktion des Einsatzes spreche für den BDL nichts, er lehne aber eine Verbotspolitik ab, hieß es in Berlin.

Die Landjugend besetzt auf Bundesebene auch Plätze in der Borchert-Kommission und in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Jedoch gebe es dort derzeit keine neuen Entwicklungen und die Gespräche seien ins Stocken geraten.

Der Arbeitskreis überarbeitete und ergänzte zudem das beim vorigen Treffen erarbeitete Positionspapier zur Grünen Gentechnik. Die endgültige Fassung wird vor der Abstimmung auf der Bundesmitgliederversammlung im Herbst vorgestellt.

Den parlamentarischen Abend eröffnete die Staatssekretärin des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Claudia Müller (Grüne), mit einem Grußwort, in dem sie die Rolle der Landwirtschaft und der Landjugend für das Leben im ländlichen Raum hervorhob. Anschließend fanden sich die anwesenden Gäste aus der Politik und die Landjugendlichen in selbst eingeteilten Gesprächsrunden zusammen. In angeregten Diskussionen ging es unter anderem um neue Züchtungstechniken, den Umbau der Tierhaltung, Beteiligung der Jugend an Ehrenamt und Politik sowie die Mobilität im ländlichen Raum, besonders in Verbindung mit dem 49-€-Ticket. Beim anschließenden gemeinsamen Essen wurden diese und weitere Themen in persönlichen Gesprächen vertieft.

Aus Sicht der Landjugend bestehe nun die Hoffnung, dass die Politiker die gesetzten Impulse aus den Gesprächen in die Ministerien und Ausschüsse tragen würden, so das Fazit des Abends.

Sitzung des Arbeitskreises AgrarFotos: Carina Gräschke/BDL
Der Vorstand des KLV Stormarn (v. li.): Helen Holzer (Kassenwartin), Niklas Dittmann (erster Beisitzer), Nele Wollgast (Schriftführerin), Henry Beuck (zweiter Vorsitzender), Sören Westphal (Agrarsprecher), Tjark Wagner (zweiter Beisitzer), Adelina Avdija (zweite Vorsitzende), Bastian Scheel (erster Vorsitzender), Hannes Burmeister (dritter Vorsitzender), Hanna Beuck (Agrarsprecherin), Wencke Behrens (erste Vorsitzende). Es fehlt: Kiara König (dritte Vorsitzende). Foto: Franziska Paulsen

Tiere, Aktion, viel Info und Genuss

Im schönen Ostholsteinischen Hügelland liegt ein besonderer Betrieb. Zum einen muss die Landwirtschaft mit Kühen und Schweinen, Ackerbau, Grünland und Futterbau genauso praktisch laufen wie jeder andere landwirtschaftliche Betrieb. Zum anderen werden im Lehr- und Versuchszentrum der Landwirtschaftskammer viele Versuche angestellt und junge Menschen ausgebildet. Am Sonntag, 7. Mai, ist in Futterkamp im Kreis Plön Tag des offenen Hofes. Kammerpräsidentin Ute Volquardsen verrät im Interview mit Isa-Maria Kuhn, warum sich ein Besuch dort lohnt.

Kammerpräsidentin Ute Volquardsen. Foto: privat

Frau Volquardsen, im Frühling locken viele Veranstaltungen, warum sollen die Menschen nach Futterkamp kommen?
Ute Volquardsen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Partner aus der Umgebung haben ein spannendes Programm für die ganze Familie auf die Beine gestellt. Es gibt jede Menge Information, aber auch jede Menge Spaß wie Bullenreiten, Treckerfahren, Kinderschminken. Beim Hofquiz kann man viel Neues erfahren und tolle Preise gewinnen. Und wenn das Wetter mitspielt, dann ist eine Fahrt durch leuchtende Rapsfelder ein tolles Erlebnis.


Sprechen Sie große oder kleine Besucher an?
Die ganze Familie ist uns willkommen, vom Enkel bis zur Oma. Wir starten mit einem plattdeutschen Gottesdienst. Wer das mal mitgemacht hat, weiß: Das ist etwas ganz Besonderes. Es gibt so viel anzusehen und zu unternehmen. Jagdhornbläser, Pferde, viele Vereine und Verbände werden sich präsentieren. Und weil das Gelände groß ist, ist es auch nicht so eng wie auf manch anderer Veranstaltung.


Vor Corona haben wir alle zwei Jahre diese Veranstaltung durchgeführt und festgestellt, dass vor allem die Ställe sehr gut besucht waren.
Nicht alle Menschen wissen, wie moderne Tierhaltung funktioniert. Bei uns kann man immer in die Ställe hineingucken, deshalb haben wir bei den Schweinen überall Besuchergänge mit Fenstern, und die Rinderhaltung ist zugänglich. Überall sind am Tag des offenen Hofes Mitarbeiter präsent, die Fragen beantworten. Aber gerade den Kindern reicht es oft schon, wenn sie ein Kälbchen aus nächster Nähe ansehen können.


Alles ist teurer geworden. Der Tag des offenen Hofes auch?
Nein, wir nehmen seit jeher weder Parkgebühr noch Eintritt. Und wegen unseres Partners, eines großen Lebensmitteleinzelhändlers, soll auch niemand hungern. Das Würstchen und die Pommes oder das Stück Torte bei den LandFrauen sollen für jeden bezahlbar sein. Wir hoffen, dass am Ende eines schönen und ereignisreichen Tages noch genug Geld übrig bleibt, um bei einem der regionalen Direktvermarkter etwas Schönes oder Leckeres für zu Hause zu kaufen.

Das Programm zum Tag des offenen Hofes:

10.00 Uhr 
Eröffnung durch die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Ute Volquardsen

10.15 Uhr
Andacht op Platt mit Pastorin Anja Haustein, ­musikalische Begleitung der Jagdhornbläser

15.00 Uhr
Live-Melken

ganztägig:

vielseitiges Pferde- und Hundesportprogramm in der ­Futterkamper Reithalle

regionaler Bauernmarkt

Feldrundfahrten durch die Rapsblüte und Versuchsfelder

Ponyreiten im Parcours

Hütehunde-Show der Lykke Sheepfarm

Wettmelken mit tollen Gewinnen

Ausstellung der Oldtimertreckerfreunde Blekendorf

Hüpfburg, Strohburg und Kinderschminken

Futterkamper „Himmelfahrt“ – ein Blick übers Land

Einblicke und Informationen über die Rinder- und ­Schweinehaltung in Futterkamp

Miniaturbauernhof mit fernlenkbaren Siku-Treckern

Alte Lutterbeker Schmiede – traditionelle Schmiedekunst

Schätzwettbewerbe Kuh und Schwein mit tollen Gewinnen

Forstsimulator – Baumfällen mit den Profis

Hohenfelder Straußenvögel ganz nah

Ausstellung moderner Landmaschinen

Kettensägenschnitzerei

Sonderschau der Baulehrschau zu Themen wie Energie

Bullenreitenwettbewerb mit tollen Gewinnen

Treckerfahren für Kinder

virtueller Stallrundgang mit VR-Brillen, sponsored by 4DimBlick GmbH

tolle Darbietungen vom Shantychor und der Linedancegruppe Lucky Liner

Futterkamper Hofquiz – Chancen auf den Hauptgewinn

(Änderungen vorbehalten)

Taube: Kleegras macht den Ackerbau besser

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Wie zwischenbetriebliche Nährstoffflüsse optimiert und Nährstoffüberhänge reduziert werden können, untersuchen Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) im Rahmen des Forschungsprojektes „Modellvorhaben Schlei“. Analysiert werden zudem mögliche Förderinstrumente, um Leistungen der Landwirte in den Bereichen Wasser-, Klima- und Biodiversitätsschutz zu honorieren. Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) informierte sich am Montag (24. April) auf dem Milchviehbetrieb von Andreas Hobus in Dörphof, Kreis Rendsburg-Eckernförde, über die Zwischenergebnisse.

Goldschmidt erklärte: „Nährstoffeinträge sind eine der großen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Artenvielfalt, unsere Böden und Gewässer, aber auch unser Klima leiden enorm – besonders sichtbar wird dies in der Schlei und in der Ostsee.“ Lösungen erforderten den Schulterschluss mit der Landwirtschaft.

Geleitet wird das Forschungsvorhaben von Prof. Uwe Latacz-Lohmann und Prof. Friedhelm Taube von der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der CAU. Im Rahmen des Projekts werden die von der Landwirtschaft erbrachten Leistungen für Umwelt und Natur nach dem Modell der Gemeinwohlprämie (GWP) bewertet, die vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) in Schleswig-Holstein entwickelt wurde, um freiwillig erbrachte Gemeinwohlleistungen durch Landwirte zu honorieren. Laut Latacz-Lohmann stehen die Landwirte in der Region der Gemeinwohlprämie durchweg positiv gegenüber. Auch der Landesbauernverband zeigte sich bereits als Fürsprecher. Die GWP ermöglicht den Betrieben, Biodiversitäts- und Gewässerschutz als wirtschaftlichen Betriebszweig in das Betriebsgeschehen zu integrieren. „Unsere Untersuchungen vor Ort zeigen, dass der Nährstoffeintrag in die Schlei spürbar reduziert werden könnte, wenn die Gemeinwohlprämie als Instrument einer zukünftigen Agrarpolitik zur Umsetzung käme“, so Latacz-Lohmann. Goldschmidt äußerte Zweifel, dass die Politik die GWP bereits in der kommenden Förderperiode ab 2028 als Instrument einbinden werde. Latacz-Lohmann warb dafür, möglichst frühzeitig Elemente der GWP in die Ökoregelungen zu übernehmen.

Im Fokus des Forschungsvorhabens steht zudem die Erprobung der Hybridlandwirtschaft, bei der eine konventionelle Bewirtschaftung mit Elementen des Ökolandbaus kombiniert wird. So könne beispielsweise durch bestimmte Fruchtfolgen der Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz bei annähernd gleich hohen Erträgen reduziert werden. Taube erklärte: „Unsere detaillierten Untersuchungen zur Optimierung der Düngung im Sinne des Gewässerschutzes und zur Erweiterung der Fruchtfolgen um Kleegras im Schlei-Projekt zeigen das große Optimierungspotenzial nicht nur für den Gewässerschutz, sondern auch den Klimaschutz und die Biodiversität.“ So könnten allein durch die Reduzierung der Nitrateinträge Umweltkosten in der Größenordnung von 200 €/ha vermieden werden. 

Florian Tietjens erläuterte das Prinzip der schlaginternen Segregation: Auf 90 % der Fläche wird 90 % des Nährstoffbedarfs gedüngt; 10 % verbleiben ungedüngt.
Matthias Staack berichtete, dass Gras und Kleegras aufgrund ihrer hohen Wurzellängendichte in der Lage sind, N-Auswaschungen nahezu komplett zu vermeiden.
Laut Dr. Ralf Loges könnten die Ziele der europäischen Farm-to-Fork-Strategie mithilfe der Hybridlandwirtschaft Eins-zu-Eins umgesetzt werden.
Betriebsleiter Andreas Hobus will mit einem erhöhten Kleegrasanteil unter anderem die Proteinversorgung seiner Milchkühe sicherstellen.

Pikanter Asiasalat wächst schnell

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Ob an Samenständern oder in Kochrezepten: Immer häufiger taucht der Begriff „Asia-Salat“ auf. Dahinter verbergen sich verschiedene Blattgemüsearten, die hauptsächlich aus Japan und China stammen. Sie werden entweder roh, gekocht oder kurz gedünstet verzehrt.

Je nach Art sind ihre Blätter unterschiedlich geformt. Durch die enthaltenen Senföle schmecken sie angenehm würzig. Der Anbau der asiatischen Spezialitäten ist unkompliziert. Ein wenig irreführend ist die Bezeichnung als Salat aber schon. Denn als Verwandte von Radieschen und Rucola haben sie mit unseren Kopfsalaten nur wenig gemeinsam.

Asiasalate sät man im Freiland von April bis Ende Mai aus und dann wieder ab Ende Juli/Anfang August, wenn die größte Hitze vorbei ist. Mit den Anbauterminen kann man ruhig ein wenig experimentieren. Maiaussaaten wachsen aufgrund der angenehmeren Luft- und Bodentemperaturen besonders schnell. Spätaussaaten legen nicht ganz diese Sprinterqualitäten an den Tag, bieten dafür aber bis in den späten Herbst hinein leckeres Blattgemüse. Von Sommeraussaaten ist erfahrungsgemäß abzuraten. Sie gehen aufgrund der höheren Temperaturen sehr schnell in die Blüte. Roh schmecken die Blätter im jungen Stadium am besten. Als Salatzugabe erntet man sie wie Rucola, wenn sie etwa handhoch gewachsen sind. Für Gemüse dürfen sie länger ausreifen. Mit zunehmendem Alter der Pflanze nimmt die Schärfe zu. In gedünstetem Zustand verliert sich das pikante Aroma jedoch. Tipp: Frühbeet oder Gewächshaus verlängern bei Aussaat von September bis Mitte Oktober den Anbauzeitraum bis in die Wintermonate hinein.

,Misome‘ bildet etwas dickfleischigere Blätter, die sich sehr gut dünsten lassen. Foto: Karin Stern
,Mustard Red Giant‘ ist wie alle anderen Sorten recht kälteunempfindlich. Foto: Karin Stern
Sieht aus wie eine Kohljungpflanze und schmeckt auch so: ,Komatsuna Green Boy‘. Foto: Karin Stern


Laufen die Keimlinge zu dicht auf, sollten sie ausgedünnt werden. Bei ausreichend weitem Pflanzenabstand entwickeln sich schöne Blattrosetten. Tipp: Wer Asiasalat zum ersten Mal anbaut, verwendet besser das neben dem normalen Saatgut angebotene Saatband (zum Beispiel Wokgemüse-Asiasalat von Quedlinburger, Red & Green von Sperli oder Asia-Salate von Kiepenkerl). Die letztgenannte Mischung bietet den Vorteil, dass die drei enthaltenen Sorten ‚Mizuna‘, ‚Komatsuna Green Boy‘ und ‚Mustard Red Giant‘ in separaten Saatbändern enthalten sind. Das erleichtert Pflege und Ernte des Gemüses. Gleichzeitig lernt man das Erscheinungsbild und das Wuchsverhalten der jeweiligen Art besser kennen. Von der Aussaat bis zur Keimung sollte auf gleichmäßige Feuchtigkeit geachtet werden. Im zeitigen Frühjahr und Herbst sorgt ein aufgelegtes Vlies für höhere Bodentemperaturen und damit eine zügigere Entwicklung der Blätter.

Bei Mischungen wie ,Oriental Mix‘ ist auf ausreichenden Pflanzenabstand zu achten. Foto: Karin Stern

Asiasalate zeichnen sich durch ein schnelles Wachstum aus. Je nach Aussaattermin, Art und Witterung steht eine erste Ernte drei bis sechs Wochen nach der Aussaat an. Der beste Erntetermin ist erreicht, wenn die Pflanzen etwa 15 bis 20 cm Höhe erreicht haben. Wie bei Pflücksalat erntet man entweder die komplette Pflanze oder pflückt nur die äußeren Blätter, sodass aus dem Herz innerhalb weniger Tage Nachschub heranwächst. Auf diese Weise lässt sich sowohl der Erntezeitraum verlängern wie auch die Erntemenge erhöhen. Nach mehrmaligem Pflücken gehen die Pflanzen in die Blüte. Sie bilden dann keine neuen Blätter mehr und die bereits vorhandenen Blätter verändern sich im Geschmack bis hin zur Ungenießbarkeit. Der Bestand kann daher gerodet werden und macht die Fläche frei für eine Nachkultur. Die Ernte lässt sich mit der Aussaat in Sätzen von dreiwöchigem Abstand verlängern.

Asia-Salate zählen zu den Blatt- oder Senfkohlarten. Wenn der Boden optimal mit Nährstoffen grundversorgt ist, entfällt ein Nachdüngen während der Kultur. Vorteilhaft ist die geringe Kälteanfälligkeit, sodass erste Nachtfröste im Herbst oder Spätfröste im Frühjahr keinen Schaden verursachen. Probleme mit Krankheiten treten wegen der kurzen Kulturdauer nicht auf. Ärger bereiten hin und wieder Erdflöhe, ähnlich wie bei Rucola und Radieschen. Die jungen Blätter schmecken gut mit ­Kopf-, Eis- oder Romanasalat gemischt. Junge Blätter von ‚Mizuna‘ kann man auch mal anstelle von Rucola im Tomatensalat ausprobieren. In etwas Butter gedünstet, lässt sich das Gemüse wie Spinat oder Stielmus verwenden. 

Empfehlenswerte einzeln erhältliche Arten (Auswahl):

,Mizuna‘: grüne, stark gefiederte Blätter, sehr kältetolerant, mehrmaliger Schnitt möglich, mildwürziger Geschmack

,Red Giant‘: rotlaubig, sehr kältetolerant, roh scharfwürziger Geschmack, der sich erhitzt verliert

,Misome‘: grüne, sehr fleischige Blätter, sehr kältetolerant, erinnert geschmacklich an Kresse, auch als Mini-Pak-Choi angeboten

,Komatsuna Green Boy‘: grüne, feste Blätter, kräftiger Kohlgeschmack, sehr kältetolerant

,Green in Snow‘: grüne, gezähnte Blätter, scharfer, senfähnlicher Geschmack. Anbau im Spätsommer für die Herbst- und Winterernte

Empfehlenswerte Mischungen als Saatband (Auswahl):

Wokgemüse-Asiasalat von Quedlinburger

Red & Green von Sperli

Asia-Salate von Kiepenkerl

Zuckerrübenaussaat noch lange nicht beendet

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Während auf den um ­Ostern ­herum bestellten Flächen bereits die Rüben aufgelaufen sind, warten viele schwere Flächen in der Marsch, in Angeln und im Raum um Eckernförde sowie in Lauenburg noch auf eine Bestellung.

Die Niederschläge nach Ostern von 35 bis 50 l/m² haben dazu geführt, dass viele Flächen noch keine Bearbeitung zuließen. Der Unterboden war häufig auf diesen Schlägen noch viel zu nass, sodass eine Bearbeitung zwangsläufig zu Strukturschäden geführt hätte. Das Abwarten war hier mit Sicherheit richtig.

Gerade das vergangene Jahr hat gezeigt, dass spät, aber in guter Qualität bestellte Rüben hervorragende Erträge bringen können.

Die hohen Temperaturen am vergangenen Wochenende haben in Verbindung mit den anschließenden Niederschlägen dazu geführt, dass nicht nur die Rüben, sondern auch die Beikräuter zügig aufgelaufen sind. Daher wurden erste Herbizidbehandlungen auf den früh bestellten Flächen in dieser Woche durchgeführt. Die Empfehlung für die erste Nachauflaufbehandlung steht im Beitrag der vorvorigen Woche, Ausgabe 15.

Auch wenn noch lange nicht alle Rübenflächen bestellt sind, wird auf den frühen Flächen in sieben bis zehn Tagen nach der ersten Behandlung die zweite Herbizidmaßnahme erfolgen. Diese könnte im bewährten Splittingverfahren zweimal im Abstand von zwei bis vier Tagen folgendermaßen durchgeführt werden:

0,75 l/ha Goltix Gold, Metafol oder 1,0 l/ha Goltix Titan

+ 0,75-0,8 l/ha Betasana SC

+ 0,25 l/ha Oblix 500

+ 10 g/ha Debut + FHS

+ 0,25 l/ha Hasten

Anstelle von Betasana SC und Oblix 500 kann auch Belvedere Duo mit 0,65 l/ha eingesetzt werden.

Die Spritzungen sollten auch bei der Verwendung von Doppelflachstrahldüsen in entgegengesetzter Fahrtrichtung mit einer Wasseraufwandmenge zwischen 200 und 250 l/ha durchgeführt werden.

Für eine individuelle Herbizidempfehlung – unter Berücksichtigung der schlagspezifischen Verunkrautung und der aktuellen Witterung – steht der Herbizidplaner im AgriPortal Consult zur Verfügung.