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Im Kreis Ostholstein ist die Geflügelpest in einem Legehennenbetrieb mit rund 17.000 Legehennen amtlich festgestellt worden, nachdem das Friedrich-Loeffler-Institut am Mittwoch eine Infektion mit dem Geflügelpestvirus des Subtyps H5N1 bestätigt hatte. Die rechtlich vorgeschriebene tierschutzgerechte Tötung aller verbliebenen Legehennen des Betriebes ist nach Angaben des Kieler Landwirtschaftsministeriums (MLLEV) bereits erfolgt. Auch die fachgerechte Entsorgung aller getöteten sowie verendeten Tiere sei sichergestellt worden.
Um den Ausbruchsbetrieb wurde eine Sperrzone eingerichtet, welche aus einer Schutzzone von mindestens 3 km und einer Überwachungszone von mindestens 10 km besteht. In der Sperrzone gelten bestimmte rechtliche Vorgaben für Geflügelhaltungen. Diese umfassen unter anderem ein Aufstallungsgebot und ein Verbringungsverbot für lebendes Geflügel. Weitere Informationen werden auf der Internetseite des Kreises Ostholstein zur Verfügung gestellt.
Das Regenerative Speicherkraftwerk von Martin Lass aus Tüttendorf bei Gettorf erhielt vom Fachverband Biogas die Auszeichnung als eine der besten Biogasanlagen Deutschlands. Das Kraftwerk gilt als eine der modernsten Anlagen in der Bundesrepublik. Die Urkunde überbrachte Marcus Hrach, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE SH).
Die innovative Arbeit von Martin Lass habe Modellcharakter für Projekte in ganz Deutschland, erklärte Hrach. Nach der Übernahme des elterlichen Betriebs in Tüttendorf 2005 stieg Lass gemeinsam mit einem Berufskollegen 2009 mit einer eigenen Biogasanlage, der BioEnergie Gettorf, in die Erzeugung Erneuerbarer Energien ein. Inzwischen versorgt sein Betrieb die eigenen Wärmenetze in Tüttendorf und Gettorf, an die neben zahlreichen Einfamilienhäusern das Schul- und Sportzentrum sowie ein Hospiz angeschlossen sind.
Mit dem größten Biogasspeicher Deutschlands als Kernstück, weiteren Wärmepufferspeichern und zusätzlicher BHKW-Leistung optimierte Lass seine Anlage hin zu einem Regenerativen Speicherkraftwerk. Dieses kann so viel entschwefeltes und entfeuchtetes Biogas speichern, wie die Anlage in 60 Stunden produziert. Dank der Gas- und Wärmespeicher ist die Stromerzeugung flexibel zur Deckung des Restbedarfes an Strom, wenn nicht ausreichend Wind- und Solarenergie erzeugt werden können. Gleichzeitig lässt sich der Wärmebedarf eines größeren Wärmenetzes absichern. Künftig will Lass das Anlagenkonzept um ein eigenes Inselstromnetz erweitern, um Ladesäulen in Gettorf mit 100 % Erneuerbarem Strom zu betreiben.
Der Fachverband Biogas, Mitglied des LEE SH, zeichnet regelmäßig visionäre Projekte aus und ehrt mutige Unternehmerinnen und Unternehmer.
Ist uns bewusst, dass die Atmung an allen lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt ist? Inwieweit haben wir Einfluss darauf und welche Möglichkeiten schlummern für das bewusste Atmen in uns? Um diese und andere Fragen zum Thema Atmung geht es am Mittwoch, 15. März, um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Bälau. Der KreisLandFrauenverbandes Herzogtum Lauenburg hat dazu Charlotte Kopp eingeladen. Die Heilpraktikerin, Atem-, Sprech- und Stimmtherapeutin aus Bergedorf wird in das spannende Thema einführen und Fragen beantworten.
Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen. Anmeldung für die Planung bei Gudrun Heins-Koletzki unter buero@landfrauen-herzogtum.de Es ist aber auch eine spontane Teilnahme möglich.
Es gab viel zu entscheiden auf der Mitgliederversammlung des OV Munkbrarup. Unter anderem musste über die Erhöhung des Jahresbeitrages beschlossen werden. Zudem wurde Kassenwartin Marita Ernst mit der Silbernen Biene geehrt.
Bevor die Versammlung eröffnet wurde, hielt Johanna Kolber vom Haus der Familie in Flensburg einen Vortrag über die Familienhilfe. Sie stellte Patenschaften für Kinder von psychisch belasteten Eltern vor, die eine große Hilfe für die Betroffenen seien. Der OV Munkbrarup unterstützt das Projekt mit einer Spende von 300 €.
Nach dem Jahresbericht und der Entlastung des Vorstandes wurdevon der ersten Vorsitzenden des Vereins, Heike Kroll, für sieben Jahre Vorstandsarbeit, davon vier als Kassenwartin, mit der Silbernen Biene ausgezeichnet.
Dann ging es um die Mitgliedsbeiträge. Durch steigende Kosten für Referenten, Verwaltung sowie höhere Abgaben von den Mitgliedsbeiträgen an den Landesverband musste über eine Anhebung des Jahresbeitrages um 10 € beraten werden. Der Vorschlag des Vorstandes, den jährlichen Mitgliedsbeitrag von 25 auf 35 € anzuheben, wurde einstimmig angenommen.
Bei der Wahl wurden Heike Kroll als erste Vorsitzende, Frauke Petersen als Schriftführerin, Christa Ewert und Ingrid Kuczka als Beisitzerinnen in ihren Ämtern bestätigt und für zwei weitere Jahre gewählt. Als Kassenprüferin schied Monika Werres aus und Petra Neumann wurde für zwei Jahre in dieses Amt gewählt.
Nach dem Corona-Aus 2020 hat die Laju mit einem ersten Planungswochenende erneut die Vorbereitungen für den Deutschen Landjugendtag gestartet, bei dem sich Landjugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet treffen. Die Laju Schleswig-Holstein sieht den DLT als Chance zu zeigen, was ihre Heimat zwischen den Meeren zu bieten hat. Und so heißt es : „Segel setzen – Flagge zeigen!“.
Bei einer Veranstaltung dieser Größe gibt es allerdings so einiges, das angepackt werden muss. Es wird mit zirka 1.000 Besuchern gerechnet, die allesamt untergebracht, verpflegt und vor allem unterhalten werden wollen. Erste Ideen wurden bereits bei einem lockeren Auftakttreffen in der Geschäftsstelle in Rendsburg gesammelt. Nun soll es aber handfest werden. Daher stand Anfang Februar das erste Planungswochenende in Sorgbrück an.
Auf der Tagesordnung stand neben einem allgemeinen Austausch, der Gründung der einzelnen Projektgruppen und vertiefter Bearbeitung einiger Themen auch das gegenseitige Kennenlernen. Schließlich ist eine Gruppe motivierter Leute noch lange kein Team. Das Referententeam sorgte mit Spielen wie Personen-Bingo, „Mein rechter, rechter Platz ist leer“ und „Obstsalat“ nicht nur für Kindheitserinnerungen, sondern auch für eine Menge Spaß. Ganz anders beim Spiel „Ameisenkönigin“, zu dem so mancher eine Art Hassliebe entwickelte. Ziel des Spiels ist es, in festgefahrenen Situationen oder nach dem allseits bekannten Mittagstief neuen Schwung zu finden. Für alle, die nicht das Glück hatten, zur Ameisenkönigin ernannt worden zu sein, endete diese Übung leider damit, eine auf dem Rücken liegende Ameise zu imitieren.
An diese Warm-ups (oder auch Wups genannt) schlossen sich erste inhaltliche Gespräche an, bei denen es zunächst zu klären galt, ob bereits bestehende Pläne oder das schon vorliegende Logo beibehalten werden sollten. Das war häufig diskutiert worden, aber in Sorgbrück waren sich alle darin einig, dass die Planung noch einmal neu angegangen wird. Schließlich hat sich die Laju in den vergangenen drei Jahren weiterentwickelt, und das soll sich auch beim DLT 2024 widerspiegeln.
So stellten sich erneut grundlegende Fragen wie „Wo soll der DLT 2024 stattfinden?“, „Wie machen wir möglichst gute Werbung?“ oder „Welche Aktionen wollen wir anbieten?“. Da es kaum zielführend ist, solche Fragen in einer großen Gruppe von über 20 Leuten auszudiskutieren, wurden die Teilnehmenden nach Interessen auf die Projektgruppen Platz, Öffentlichkeitsarbeit, Party, Exkursionen und Theater aufgeteilt. Nach dem Mittag verbrachten wir den Rest des Tages damit, in den einzelnen Untergruppen erste Konzepte zu besprechen und gedanklich oder schriftlich offene To-dos festzuhalten.
Den Abend ließen wir dann mit der Dokumentation über den DLT 1993, der auch schon in Schleswig-Holstein stattfand, und der Aufzeichnung des Theaterstücks der Grünen Woche 2016 ausklingen.
Nach für viele etwas zu wenigen Stunden Schlaf und einem leckeren Frühstück ging es dann an die Ergebnispräsentation. Die einzelnen Untergruppen stellten vor, was sie ausgearbeitet hatten, und diskutierten den einen oder anderen Punkt noch einmal in der gesamten Runde. Gegen Mittag war es geschafft und gemeinschaftlich wurde aufgeräumt und das Resümee gezogen.
Derzeit sind noch viele grundlegende Punkte offen. Das DTL-Team geht aber zuversichtlich an die bevorstehenden Aufgaben und alle freuen sich auf die nächsten Treffen. Der Auftakt ist auch gut gelungen, weil im Gästehaus Sorgbrück nicht nur für eine leckere Verpflegung, sondern auch für großartige Unterbringung gesorgt war.
Wer den Prozess der Vorbereitung weiter mitverfolgen möchte, kann dem DTL-Team auf Instagram folgen unter @deutscher_landjugendtag
Auch weitere Helfer können gern mit an Bord kommen. Infos und Anmeldung zum nächsten Projektgruppentreffen unter info@dlt2024.de
„Moin Kinners!“ – Mit diesem neuen Titel sowie mit einem neuen Gesicht und Fokus auf mehr regionale Themen startet in dieser Ausgabe die neue Kinderseite des Bauernblatts. Wenn es auf der ersten Seite um Kängurus und Besuch aus Australien geht, hört sich das zwar weniger regional an, aber wer die Seite liest, merkt schnell, dass dabei tatsächlich eine Spur nach Schleswig-Holstein führt. Für die kommenden Seiten hat das neue Team der Kinderseite Bastel- und Backideen vorbereitet, wird Kinder aus Schleswig- Holstein besuchen und auch auf Platt berichten. Und „Wat to tüdeln“ gibt es in der neuen Rätselecke natürlich auch.
Das Team hinter der neuen Kinderseite ( v. li.): Bauernblatt-Mediengestalterin Steffi Zietan, Bauernblatt-Redakteurin Kathrin Iselt-Segert, Rita Jäger und Lena Höfer von der Medienagentur „Goldrichtig“Foto: Iris Jaeger
Die Marke HaGe Kiel wird nach dem Abschluss der Integration der Hauptgenossenschaft Nord (HaGe) und team SE vom Markt verschwinden. Das bestätigte die team-Unternehmensführung am Mittwoch. Voraussetzung sei noch die Zustimmung der Hauptversammlung im Mai. Mit den Sparten Agrar, Bau und Energie will die team- Gruppe zukünftig die Grundbedürfnisse der Gesellschaft abdecken. „Wir freuen uns, in Zukunft unter neuem Namen und mit neuem Hauptsitz ein zuverlässiger Partner für die Landwirtschaft zu sein“, so HaGe-Vorstand Bent Nissen. Der Umzug der HaGe von Kiel nach Osterrönfeld, Kreis Rendsburg-Eckernförde, sei ein weiterer wichtiger Schritt in diesem Jahr. Die Serviceeinheiten von team und HaGe befinden sich bereits in der Zentrale in Flensburg.
Aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperaturen zu Silvester sind in Sachsen schon erste Gefleckte Kohltriebrüssler in den Gelbschalen gefangen worden. Auch Bienen waren intensiv unterwegs. Das war in Schleswig-Holstein zum Glück nicht der Fall, zeigt aber wieder einmal, dass Insekten sich nicht an die Lehrbuchmeinung beziehungsweise den Kalender halten. Um einen so frühen Zuflug von Stängelrüsslern mitzubekommen, gehört neben einem „Bauchgefühl“ auch die Gelbschale auf den Acker.
Auch wenn es Gelbschalen mittlerweile schon als elektronische Variante gibt, eines bleibt: die Eigenverantwortung für das Aufstellen, die regelmäßige Kontrolle und das Wechseln des Wassers. Denn die Schaderregerüberwachung im Frühjahr 2022 des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer zeigt, dass der Große Rapsstängelrüssler inzwischen in Schleswig-Holstein weitverbreitet ist. Auch an der Westküste wurde die Bekämpfungsschwelle an einigen Standorten überschritten.
Auch bei den Gelbschalen hält die Digitalisierung Einzug. Diese ersetzt aber nicht den Blick ins Feld, sondern ist als Ergänzung zu sehen.
Nicht den richtigen Zeitpunkt verpassen!
Der Große Rapsstängelrüssler erwacht schon bei Bodentemperaturen von zirka 5 °C auf den vorjährigen Rapsflächen. Das kann, wie 2021, schon Ende Februar sein. In dem Jahr führte die plötzliche Erwärmung zu einem plötzlichen Zuflug der Stängelschädlinge. Wer zu diesem Zeitpunkt seine Gelbschalen nicht auf dem Acker hatte, verpasste dieses wichtige Ereignis.
Da der Große Rapsstängelrüssler auf den vorjährigen Rapsflächen überwintert und folglich auch dort erwacht, ist es ratsam, eine Schale dort aufzustellen. Dadurch wird das Erwachen der Käfer festgestellt. Gehört die Vorjahresbefallsfläche einem Berufskollegen, sollte die Schale im eigenen Raps, wo der Zuflug dann überwacht wird, zu dieser Seite hin ausgerichtet werden. Somit wird der Weg kurz gehalten.
Über die Frage, wie viele Gelbschalen im Raps stehen sollen, wird häufig diskutiert. Mehrere Schalen bieten sich besonders auf großen Flächen an. Diese spiegeln dann eher die tatsächlichen Gegebenheiten wider. Begrenzen Knicks oder Waldränder einen aktuellen Rapsschlag, sollten auch dort Schalen stehen, denn dort überwintern Gefleckter Kohltriebrüssler und Rapsglanzkäfer. Sind die Gelbschalen gut platziert, ist die Fängigkeit deutlich höher. Regelmäße Kontrollen mit Wasserwechsel verstehen sich von selbst.
Die verschiedenen Schädlingsarten
Der Große Rapsstängelrüssler sucht nach dem Erwachen sogleich die nächstgelegenen Rapsschläge zur Eiablage auf. Die Weibchen sind sofort geschlechtsreif und beginnen nach der Paarung, ihre Eier abzulegen. Mit dem Vollzug der Eiablage erfolgt auch schon die Schädigung des Rapses. Das Weibchen scheidet bei der Herstellung der Ei-Nischen Wuchsstoffe aus, die für die typischen Verdrehungen der Stängel verantwortlich sind. Diese Verdrehungen sind sehr auffällig und nicht zu verkennen. Die Bekämpfung muss demzufolge zeitnah (innerhalb von drei Tagen) mit dem Zuflug (Bekämpfungsschwellen!) vor der Eiablage erfolgen. Resistenztechnisch ist die Welt beim Großen Rapsstängelrüssler noch in Ordnung.
Ein Gitter schützt die ebenfalls zeitig fliegenden Hummeln.
Der Gefleckte Kohltriebrüssler benötigt normalerweise etwas höhere Temperaturen. Ihn erkennt man an dem weißen Fleck auf dem Rücken. Nach dem Erwachen im Winterquartier und dem Einflug in die Rapsbestände vollzieht er erst einen ausgiebigen Reifungsfraß, bevor er mit der Eiablage startet. Somit stehen für eine eventuelle Bekämpfung je nach Witterung sieben bis zehn Tage zur Verfügung. Nach erfolgter Eiablage wachsen die Rapsstängel gerade weiter, sodass die Larven äußerlich oft unentdeckt bleiben. In Resistenztests des Julius-Kühn-Instituts (JKI) konnte beginnende Resistenz gegen Pyrethroide festgestellt werden.
Um die Insektizidmaßnahme richtig zu terminieren, ist es von großer Bedeutung, die Schädlinge zu unterscheiden. Es gilt vor allem, den Großen Rapsstängelrüssler sicher zu erkennen. Seine höhere Schadwirkung wird auch an der niedrigen Bekämpfungsschwelle von nur fünf Käfern pro Gelbschale innerhalb von drei Tagen sichtbar. Der Große Rapsstängelrüssler ist komplett schwarz gefärbt, wobei er durch seine dichte Behaarung eher grau wirkt. Hingegen hat der Gefleckte Kohltriebrüssler, wie der Name verrät, einen weißen Fleck auf dem Rücken, außerdem rotbraune, feingliedrige Füße.
Die Lage der Gelbschale bestimmt die Fängigkeit. Große Rapsstängelrüssler kommen von vorjährigen Befallsflächen, Gefleckte Kohltriebrüssler vom Knick oder Waldrändern.
Geeignete Mittel zur Bekämpfung
Der Populationsanstieg der vergangenen Jahre könnte bei günstigem Frühjahrswetter auch dieses Jahr zu einem stärkeren Zuflug führen. Stängel- und Triebrüssler ohne Rapsglanzkäfer können mit Pyrethroiden der Klasse II (zum Beispiel Karate Zeon) in Schach gehalten werden. Treten allerdings neben den Stängelschädlingen auch gleichzeitig bekämpfungswürdige Rapsglanzkäfer auf, sollte Trebon 30 EC (B2, Pyrethroid-Klasse I) zum Einsatz kommen. Mavrik Vita/Evure (B4) hat gegen Stängelschädlinge keine Zulassung.
Fazit
Eine Behandlung gegen Rapsschädlinge sollte nur nach Überschreitung von Bekämpfungsschwellen erfolgen. Die Resistenzsituation gegen Pyrethroide ist inzwischen bei einigen Schädlingen sehr angespannt. Da mit Ausnahme des Produktes Mospilan SG (Indikation Rapsglanzkäfer) keine anderen Wirkstoffe zur Verfügung stehen, kann nur mithilfe der verringerten Anwendungshäufigkeit Einfluss auf die weitere Resistenzentwicklung genommen werden. Hierbei müssen alle Schädlinge betrachtet werden. Ein Pyrethroideinsatz, beispielsweise gegen den Rapsglanzkäfer, betrifft auch späte Kohltriebrüssler und zusätzlich frühe Kohlschotenrüssler. Zusätzlich befinden sich fast ganzjährig Rapserdflöhe im System. Diese Tiere sind dann alle als Nebeneffekt von der eigentlichen Maßnahme betroffen. Und das sind im Übrigen auch die Rapsschädlinge, die die stärkste Pyrethroidresistenz aufweisen. So schließt sich der Kreis.
Ermittlung des Schädlingsaufkommens mittels Gelbschalen
Landesweit gesehen ist das Auftreten der Schadinsekten sehr unterschiedlich. Neben Einflussgrößen wie Rapsanbaudichte, Schlaggröße und Lage zu Nachbarflächen (Wald, Knicks) ist von Nordwesten in Richtung Südosten häufig ein höheres Auftreten zu beobachten. Gelbschalen geben Orientierung über Zuflug und Behandlungszeitpunkt. Das Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion (Isip) bietet Hilfestellung, ersetzt aber keine eigene Gelbschale.
• Gelbschale an ersten sonnigen Tagen bei Temperaturen über 10 °C in der Rapsfläche aufstellen
• Gelbschale mit Wasser und Spülmittel befüllen und zum Schutz von Bestäuberinsekten mit einem Gitter bedecken
• Gelbschale nicht am Feldrand aufstellen, da der höhere Randbefall nicht die tatsächliche Situation darstellt
• Große Schläge erfordern mehrere Gelbschalen.
• Die Gelbschale muss mit dem Bestand mitwachsen.
• Je nach Wetterlage regelmäßige Kontrolle und Wasserwechsel (je wärmer, destohäufiger)
• Die Gelbschale ist nicht geeignet zur Ermittlung der Bekämpfungsschwelle des Rapsglanzkäfers. Sie zeigt nur den ersten Zuflug an.
Die digitale Gelbschale ist nicht in der Lage, Große Rapsstängelrüssler und Gefleckte Kohltriebrüssler zu unterscheiden. Das wäre aber wichtig, da das entscheidenden Einfluss auf den Behandlungstermin hat.
Bei der Landestagung der Landwirtschaftskammer (LKSH) und der Arbeitsgemeinschaft (AG) Rinderspezialberatung konnten nach zwei Jahren in digitaler Form die Besucher wieder in der Halle der Landwirtschaftskammer in Rendsburg begrüßt werden. Knapp 300 Personen informierten sich bei aktuellen Vorträgen. Gleichzeitig bot die Veranstaltung viele Möglichkeiten zum Austausch mit den Berufskollegen und der Spezialberatung.
Zusätzlich zum Programm auf der Bühne hatten die Beratungsringe aus Schleswig-Holstein den hinteren Teil der Halle genutzt, um über ihre Arbeit und ihr Beratungsangebot zu informieren. An mehreren Informationsständen standen die Berater als Ansprechpartner zur Verfügung und informierten auch die vielen anwesenden Schüler und Studenten der Fachschulen. Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer, bedankte sich für die Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaftskammer und der Rinderspezialberatung, die sie als sehr wertvoll heraushob. Für die Moderation war in diesem Jahr Claus-Peter Boyens, Abteilungsleiter des Lehr- und Versuchszentrums Futterkamp, verantwortlich.
Die beiden Veranstalter LKSH und AG Rinderspezialberatung freuten sich über ein volles Haus. Vertreten wurden sie durch Kammerpräsidentin Ute Volquardsen und Christian Cordes, stellvertretender Vorsitzender der AG.
Ergebnisse der Vollkostenrechnung
Im ersten Vortrag stellte Hannah Lehrke, Landwirtschaftskammer, die Ergebnisse der Betriebszweigauswertung 2021/22 anhand der erhobenen Daten der Rinderspezialberatung vor. Und diese Ergebnisse versprachen dank des anhaltend positiven Milchpreises nach drei Auswertungsjahren mit einem negativen kalkulatorischen Betriebszweigergebnis (BZE), nun wieder erfreulicher auszufallen. Das durchschnittliche BZE der Betriebe liegt mit +4,49 ct/kg ECM deutlich über dem Niveau des Vorjahres – eine Verbesserung um 7,89 ct/kg ECM. Eine Entlohnung der Faktorkosten ist damit für den Durchschnitt der Betriebe in diesem Wirtschaftsjahr wieder möglich gewesen.
Die Ergebnisse der Vollkostenrechnung 2022 präsentierte Hannah Lehrke, Referentin für Rinderhaltung bei der LKSH.
Mit einem Ergebnis von 44,55 ct/ kg ECM liegen die Leistungen für den Verkauf der Milch deutlich über denen des Vorjahres. Unter dem Eindruck der aktuellen Milchpreise entsprachen diese noch nicht den Erwartungen der Zuhörer. Ein Blick auf die Entwicklung des Milchpreises (Abbildung) zeigt jedoch, dass die Milchpreise jenseits der 50 beziehungsweise 60 ct/ kg ECM erst nach Abschluss des abgeschlossenen Wirtschaftsjahres ausgezahlt wurden und daher erst im Wirtschaftsjahr 2022/23 vollständig erwartet werden können.
So erfreulich die Entwicklung der Leistungen auch ist, mussten die gestiegenen Leistungen aber auch eine deutliche Steigerung der Produktionskosten auf 45,40 ct/ kg ECM kompensieren. Die Spannweite zwischen den Ergebnissen der optimierten 25 % der Betriebe und der 25 % weniger optimierten Betriebe vergrößert sich unter diesen Voraussetzungen noch weiter, denn auch wenn die Summe der Leistungen eine komfortable Situation verspricht, ist die Kontrolle der Produktionskosten wichtiger denn je. Die optimierten 25 % erreichen im Auswertungsjahr ein positives Betriebszweigergebnis von 11,78 ct/ kg ECM, während die weniger optimierten 25 % weiterhin ein negatives Ergebnis von –5,25 ct/kg ECM erreichen.
Produktionstechnische Kennzahlen
Die Anzahl der ausgewerteten Betriebe lag in diesem Jahr mit 562 Betrieben erneut unter dem Niveau der Vorjahre. Dabei entspricht der Trend zu weniger Betrieben mit BZA wieder dem Durchschnitt der Vorjahre. Die durchschnittliche Herdengröße der ausgewerteten Betriebe liegt bei je 171 Kühen.
Die Leistungen der ausgewerteten Betriebe liegen leicht über denen des Vorjahres. Die Milchleistung der Betriebe steigt um 147 kg auf durchschnittlich 9.334 kg ECM je Kuh, bei konstanten Fett- und Eiweißgehalten und einer verbesserten Grundfutterleistung von 3.546 kg ECM je Kuh (+85 kg). Der Kraftfuttereinsatz in dt je Kuh (EIII) erhöht sich minimal auf 26,7. Der Kraftfuttereinsatz pro kg ECM je Kuh bleibt mit 290 g jedoch stabil auf dem Wert des Vorjahres. Die verbesserte Leistung konnte somit zu einem großen Teil aus dem Grundfutter erreicht werden.
Zwischen den Betrieben sind deutliche Unterschiede zu finden. Die 25 % ökonomisch stärker optimierten Betriebe halten im Durchschnitt mehr Tiere (+57,1 Tiere), melken mehr Milch (+625 kg ECM) und erreichen mit 17.546 kg ECM eine deutlich höhere Leistung pro Hektar Hauptfutterfläche (+2.779 kg). Dabei wird der Unterschied, der sich bereits aus der Milchleistung der Betriebe ergibt, über die Jahre größer.
Rinderspezialberatung in den Fokus gerückt
Die Ergebnisse der landesweiten Vollkostenauswertung basieren jedes Jahr auf den Ergebnissen der Betriebszweigauswertungen der Milchviehhalter in Schleswig-Holstein und werden von den Beratungsringen im Land vorgenommen und für die gemeinsame Auswertung bereitgestellt. Grund genug, die Arbeit der Rinderspezialberatung im Rahmen der Veranstaltung mehr in den Fokus zu rücken. Im Rahmen der Landestagung präsentierten sich neun Ringe, die über ihre Vorsitzenden die AG Rinderspezialberatung bilden. Mit ihren Standorten Bredstedt, Schafflund, Eggebek, Schleswig, Rendsburg, Heide, Itzehoe, Bad Segeberg und Ellerhoop unterstützen sie die Milchviehhalter im ganzen Land. Dabei sind die Ringe als eigenständige Vereine organisiert und damit eine unabhängige Einrichtung der Landwirte für ihre Mitglieder.
„Was bringt mir die Rinderspezialberatung, und was ist für die Milchviehhalter wichtig?“ – hierzu stand zunächst Hans-Christian Kühl, Milchviehhalter aus Ostenfeld, in einem Interview mit Claus-Peter Boyens auf der Bühne Rede und Antwort. Er betonte, wie wichtig es sei, dass die Landwirte sich in den von ihnen organisierten Vereinigungen einbringen und sich ehrenamtlich engagieren. An der Zusammenarbeit mit seinem Beratungsring schätze er neben der fachlichen Kompetenz die vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe und durch die regelmäßigen gemeinsamen Betriebsrundgänge den immer wieder unverstellten Blick von außen, um der eigenen Betriebsblindheit effektiv zu begegnen. Die Bewältigung der steigenden Dokumentationspflichten und die Herausforderungen des Antragswesens seien eine nicht zu unterschätzende Belastung, die die Beratungsringe für die Betriebe übernehmen, was aber auch die Kapazitäten für die eigentliche Beratung einschränkt.
Hans-Christian Kühl (li.), Landwirt aus Ostenfeld, stellte in der Diskussion mit Claus-Peter Boyens (Leiter des Lehr- und Versuchszentrums in Futterkamp) die Rinderspezialberatung vor.
Um die Veranstaltung noch attraktiver zu halten, wurde als neues Element eine Kommunikationspause eingeführt, um Gespräche zwischen den Teilnehmern und den Beratern zu ermöglichen. Dies wurde gerne genutzt und von den Teilnehmer begrüßt.
Die zweite Hälfte der Veranstaltung war den Fachvorträgen vorbehalten, über die in der nächsten Ausgabe berichtet wird.
Das Schlusswort war traditionell der AG Rinderspezialberatung vorbehalten. Der stellvertretende Vorsitzende Christian Cordes, Milchviehhalter aus Kragstedt, nahm aus jedem Vortrag ein Fazit mit und stellte heraus, dass mit etwa 2.200 Mitgliedsbetrieben eine solche Beratungsdichte – organisiert und verantwortet durch die Landwirte selbst – wohl in Deutschland eine einmalige Institution sei, auf die man zu Recht stolz sein könne.
Fazit
Die Vollkostenauswertung 2021/22 verzeichnet für den Durchschnitt der Betriebe ein positives Betriebszweigergebnis. Die deutlich gestiegenen Produktionskosten konnten von den gestiegenen Leistungen durch den verbesserten Milchpreis aufgefangen werden. Die 25 % optimierten Betriebe konnten sogar ein sehr gutes Ergebnis verzeichnen, während die 25 % weniger optimierten Betriebe weiterhin ein negatives Ergebnis erreichen. Als Institution der Landwirte unterstützt die Rinderspezialberatung die Milchviehhalter in Schleswig-Holstein und erstellt die Betriebszweigauswertungen der Betriebe, die für die landesweite Vollkostenauswertung der Landwirtschaftskammer genutzt werden. Die Landestagung als gemeinsame Veranstaltung der Landwirtschaftskammer und AG der Rinderspezialberatung würdigte die Arbeit der Ringberater für die Milchviehhalter im Land.
Die Landestagung war sehr gut besucht. Nach Jahren der Online-Veranstaltungen oder des coronabedingten Ausfalls freuten sich alle über die Gespräche zwischen Berufskollegen und Beratern, Mitarbeitern von Organisationen, Schülern und Studenten.
Das Landgericht Potsdam hat den Freispruch für einen niederländischen Jäger bestätigt, der 2019 einen Wolf abgeschossen und damit seine Jagdhunde vor Angriffen verteidigt hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es besteht die Möglichkeit einer Revision.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßte das Urteil. Zugleich kritisierte er, dass das Landgericht sich nicht zur Rechtsgüterabwägung von Wolf und Jagdhund geäußert hat. Im Gegensatz dazu hatte sich das Amtsgericht in der ersten Instanz klar zugunsten des Schutzes von Jagdhunden im Falle eines Wolfsangriffs positioniert. „Umso mehr ist der Gesetzgeber jetzt aufgefordert, endlich Rechtssicherheit für Tierhalter und Jäger herzustellen“, erklärte DJV-Vizepräsident Helmut Damann-Tamke.
Als vorbildlich erachtet der DJV die Rechtslage in Schweden. Dort ist im Jagdgesetz klargestellt, dass Jäger einen Wolf töten dürfen, wenn er im Begriff ist, Hunde oder Nutztiere zu attackieren. Zuvor muss allerdings versucht werden, den Wolf durch Rufen und Warnschüsse zu vertreiben.
Der jetzt freigesprochene Jäger hatte 2019 gesehen, wie ein Wolf mehrere Jagdhunde angegriffen und schwer verletzt hat. Um die Attacken des Wolfes zu stoppen, hatte er zuerst in die Hände geklatscht und einen Warnschuss abgegeben. Da der Wolf nicht von den Hunden abließ, tötete er das Tier.
Die Koexistenz von Wolf und Mensch ist auch Thema des europäischen Verbundprojekts „Life Wild Wolf“, das unter Beteiligung des Wolfsbüros des niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz gestartet ist. Konkret gehe es darum, neue Techniken und Abläufe für ein besseres Management von Begegnungs- und Annäherungssituationen zu entwickeln. Dazu geplant sei unter anderem die Einrichtung von Interventionsteams und die Entwicklung eines Protokolls für effizientere Einsätze. age