In vielen Bundesländern sind die ersten Vorsitzenden aus den Landesvorständen auch Arbeitgeber und Arbeitgeber für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Landjugend angestellt sind. So ist es auch in Schleswig-Holstein. Um die jungen Menschen bei dieser großen Verantwortung zu unterstützen, bot der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) eine Schulung in Berlin an. In der Ehrenamtsklausur ging es um Personalrecht und Personalwirtschaft.
Von einem Rechtsanwalt wurden die jungen Arbeitgeber zudem unter anderem für die Themen Arbeitsvertrag und Kündigung sensibilisiert. Wie sich in den Vorträgen zeigte, sind das alles hochkomplexe Themenfelder, sodass es den Vorständen am Ende des Tages schien, als ermöglichten diese Stunden nur einen kleinen Einblick in die Materie.
Während die Vorsitzenden in der Personalwirtschaft geschult wurden, nahmen die stellvertretenden Vorsitzenden am Workshop „Lobbyarbeit in der Landjugend“ teil. Dabei reichten die Fragen, die bearbeitet wurden von „Was ist das überhaupt?“ bis zu „Wie kann die Landjugend Politikern ihre Standpunkte aufzeigen?“. Zudem wurde angesprochen, wie die Laju mit der Politik oder Interessenverbänden in Kontakt treten kann, wie Gespräche vorbereitet und wie die Kontakte gepflegt werden können.
Da die Klausur am 11.11. stattfand und das weiter im Süden und auch in der Hauptstadt gefeiert wird, waren auch die norddeutschen Landjugendlichen auf einmal mitten in einer kleinen Party. Die Musik ging an und es gab um 11.11 Uhr eine ausgelassene Pause mit Konfetti, Polonaise und Berliner Gebäck.
Am Sonnabend folgte die Ehrenamtsklausur und am Sonntag die Bundesmitgliederversammlung. Sehr stolz wurde von der politischen Aktion des Bundesvorstands und dem Junglandwirte-Frühstück beim Deutschen Bauerntag erzählt.
Eine Sorge, die im Sommer alle teilten, lautet: Was käme auf die Jugendarbeit zu, wenn der Kinder- und Jugendplan für das Jahr 2024 vom Bund gekürzt werden würde? Also zeigte die Landjugend, was sie am besten kann: zusammenhalten und sich füreinander einsetzen. Landesverbände traten mit Bundestagsabgeordneten in Kontakt und führten viele Gespräche. Briefe wurden verschickt, Social Media genutzt und Demonstrationen organisiert. In Schleswig-Holstein wurde dazu großer Einsatz bei der Politikaktion gezeigt, die im September auf der landwirtschaftlichen Messe Norla stattfand. Bundestags-, Landtagsabgeordnete und befreundete Verbände waren dazu eingeladen, die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen kennenzulernen und zu hören, wie diese durch die Laju vertreten werden. So leistete jeder Verband seinen Beitrag, um die Kinder- und Jugendplankürzung abzuwenden. Auch wenn auf der Klausurtagung eingeschätzt wurde, dass das vor dem Hintergrund, dass keine Anpassungen an die aktuellen allgemeinen Preissteigerungen vorgenommen wurden, nur ein kleiner Erfolg sei, waren die Vertreter aus den Jungenverbänden sehr froh über den Zusammenhalt der Landjugendverbände.
Mit dieser Freude über kleine Erfolge und über erfolgreiche Veranstaltungen der Landjugend ließ es sich gut ins Jahr 2024 blicken. Mit großer Begeisterung berichtete der erste Vorsitzende der Landjugend Schleswig-Holstein, Tajo Lass, über den Planungsstand für den Deutschen Landjugendtag (DLT) in Jübek im Juni 2024. In allen Gesichtern war Vorfreude zu entdecken. Nach einer langen Corona-Zwangspause zeigten sich alle begeistert vom Ausblick auf das deutschlandweite Treffen. Das letzte liegt schon Jahre zurück. 2018 hatte im nordhessischen Fritzlar der 38. DLT stattgefunden. 2020 sollte der 39. DLT in Schleswig-Holstein ausgetragen werden, musste aber aufgrund der Pandemie verschoben werden.
Auf der Bundesmitgliederversammlung gab es auch einen Überblick über die 2023 von den Landjugendlichen aus ganz Deutschland entworfenen Positionspapiere. Der Arbeitskreis Jugend beschäftigte sich zum Beispiel mit Jugendarmut und traf sich über mehrere Wochenenden zum Austausch. Das Ergebnis war ein überragendes, gelungenes Positionspapier, das den weiteren Einsatz ermöglicht. Kurz vor der Sitzung im November hatte der Bundesvorstand der Landjugend ein weiteres sehr wichtiges Positionspapier zum Antisemitismus erarbeitet.
Beim zweitägigen Treffen der Landesvorstände deutschlandweit ging es aber nicht nur um Vorträge, Beratungen, Diskussionen und Planungen. Es war vor allem ein Treffen von Menschen, die das gleiche Ehrenamt teilen, die gleiche Leidenschaft spüren und immer für einen Austausch zu haben sind.