Der Trend geht zu genügsamen Stauden, die Hitze und Trockenheit gut vertragen. Diese Spezialisten sind jedoch auch unserem Winter und mitunter längeren Regenphasen ausgesetzt. Beides stecken sie problemlos weg, durchlässigen Boden vorausgesetzt.
Solange der Boden einen schnellen Wasserabzug ermöglicht, sind Regenphasen oder feuchte Winter für trockenheitsliebende Stauden kein Problem. Am Teichrand oder in feuchten Senken lassen sie sich jedoch nicht ansiedeln. Wer schweren oder lehmigen Boden im Garten vorfindet, lockert diesen bei der Neuanlage eines Beetes zunächst tiefgründig auf. Das Einziehen einer Drainageschicht aus grobem Kies oder Schotter unter dem Beet kann sinnvoll sein. Bei geringerem Lehmanteil oder der Umgestaltung eines Teilbereiches genügt es meist schon, den Boden mit Sand oder Kies aufzulockern. Um die Verdunstung von Bodenfeuchtigkeit zu verhindern und Unkraut zu unterdrücken, empfiehlt sich das Ausbringen einer Mulchschicht auf dem Boden. Gut geeignet dafür ist Dachgartensubstrat aus dem Gartenmarkt. Das rein mineralische Material besteht je nach Hersteller aus Lava, gebrochenem Blähton, Bims, feinem Kies, Splitt und anderen Inhaltsstoffen, die auf der Rückseite des Sacks aufgeführt sind. Tipp: Mineralischen Mulch erst bei eingewachsenen Beeten einsetzen. Bei neu angelegten Rabatten verwendet man besser zunächst Rasenschnitt als Mulchmaterial. Es heizt sich nicht auf und schädigt daher keine Setzlinge.
Doch welche Stauden zeigen sich in voller Sonne auf durchlässigem Boden von ihrer schönsten Seite? Ganz oben auf der Liste, gerne auch als Leitstauden, stehen Brandkraut (Phlomis russeliana), Natternkopf (Echium russicum), Mannstreu (Eryngium x zabelii) und Hohe Fetthenne (Sedum-Hybride). Brandkraut fällt durch seine interessante Blütenform ins Auge. Die gelben Quirle öffnen sich in der Zeit von Juni bis Juli an 60 bis 100 cm hohen Stielen. Auch nach der Blüte sind die etagenförmig übereinander angeordneten Fruchtstände noch lange haltbar und schön anzusehen. Zudem steuert die wintergrüne Staude noch weit in die kalte Jahreszeit hinein Grün bei, sodass sie als wertvolle Strukturpflanze und Winterschmuckstaude immer häufiger zu sehen ist. Allerdings braucht das Brandkraut konkurrenzstarke Nachbarn, denn es breitet sich gerne über Selbstaussaat aus.
Mannstreu ‚Blauer Ritter‘ ist eine recht neue, 70 cm hohe Sorte mit stahlblauen, großen Blüten. Sie erscheinen von Juni bis August und wirken nicht nur im Beet, sondern auch im Trockenstrauß überaus ansprechend. Tipp: ‚Blauer Ritter‘ gedeiht auch sehr gut auf humosem, tiefgründigem Lehmboden. Wer eine niedrigere Sorte mit intensiv blau gefärbten Blüten sucht, pflanzt den Kleinen Mannstreu ‚Blauer Zwerg‘ (Eryngium planum).
Der Rote oder Russische Natternkopf wächst aufrecht-säulenartig und besticht mit seinen langen, dunkelroten Blütenrispen. Neben der Art bietet der Handel die Sorte ‚Red Feathers‘. Sie bereichert mit der langen Blütezeit von Juni bis September das Beet. Die viel zu selten gepflanzte Staude ist auch ein toller Partner für Duftnessel ‚Black Adder‘ oder alle Varianten der Schafgarbe.
Ab August schließt sich Fetthenne ‚Matrona‘ mit ihren rosafarbenen Blütenschirmen an. Sie zieren schon lange, bevor sie sich öffnen, und bleiben bis weit in den Winter hinein attraktiv. Die ebenfalls sehr standfeste Sorte überzeugt mit dunklen Stielen und einer grün-purpurnen Blattfärbung.
Um die Lücken zwischen den höheren Stauden aufzufüllen, eignen sich niedrigere, kompakte Pflanzen oder solche mit lockerem Wuchs. Sie bringen Leichtigkeit in die Optik. Diese Rolle übernimmt die Prachtkerze (Gaura lindheimeri) mit Bravour. Ihre unzähligen kleine Blüten schweben anmutig an elegant überhängenden Blütenrispen. Der unermüdliche Dauerblüher (Juli bis Oktober) erhält sich meist über Selbstaussaat. Neben der Art bietet der Handel auch die Sorten ‚Cool Breeze‘ in Weiß, ‚Gambit Rose‘ in einem dunklen Rosarot und ‚Siskiyou Pink‘ mit traumhaftem Rosa. Allerdings sind die beiden letztgenannten Sorten weniger winterhart als die weiß blühende Sorte und die Art.
Die Rosa Nachtkerze ‚Siskiyou‘ (Oenothera speciosa) bildet dichte, flache Horste und große Schalenblüten. Ihr kräftiges Rosa erzielt eine gute Fernwirkung. Im Frühjahr braucht man etwas Geduld, denn sie treibt spät aus. Sollte die Staude etwas zurückfrieren, gleicht sie dies mit kräftigem Austrieb und Ausläuferbildung wieder aus. Wer weiße Blüten bevorzugt, wählt die Sorte ‚Alba‘, die von Juni bis September aufblüht. Mit etwa 30 cm Höhe, breit polsterartigem Wuchs und Standfestigkeit bietet sich Katzenminze ‚Superba‘ (Nepeta racemosa) als kompakter Pflanzpartner oder Beeteinfassung an. Tipp: Nach der ersten blauen Hauptblüte von April bis Juli bodennah zurückschneiden und an einer Nachblüte im September erfreuen.
Für den Beetrand empfehlen sich zwei niedrige Arten. Die farbkräftige Heidenelken-Auslese ‚Leuchtfunk‘ (Dianthus deltoides) prunkt in Scharlachrot von Juni bis August. Die nur 20 cm hohe Staude ist eher kurzlebig, versamt sich jedoch an kalkarmen Standorten willig. Zum Saisonausklang kommt der große Auftritt der Teppich-Aster ‚Snowflurry‘ (Aster pansus). Die auch als Septemberkraut angebotene Pflanze sorgt mit fächerförmig ausgebreiteten Trieben für einen überreichen Blütenteppich von September bis November. Am optimalen Standort bedeckt eine einzelne Pflanze einen ganzen Quadratmeter Boden.