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Auszahlungspreise weiter im Aufwind

Milchpreisvergleich
Von Karsten Hoeck, LK-Markt
Foto: Pixabay

Für den Auszahlungsmonat Oktober sind die Milchpreise in Schleswig-Holstein im Mittel leicht erhöht worden. Die Aufschläge auf die Basispreise liegen in einer Spanne von unverändert bis zu 5 ct über dem Vormonatskurs. Die Preisspanne beträgt 34,1 bis 44,5 ct/kg ECM. Als Durchschnitt ergibt sich für den Monat September ein Wert von 39,84 ct/kg ECM, das sind 1,7 ct mehr als im September.

Auch bundesweit zeigen sich meist stabile bis steigende Preisentwicklungen. Die bundesweit rückläufige Milchanlieferung in den vergangenen Monaten sorgt für eine belebte Nachfrage nach Rohmilch und bewirkt eine saisonübliche Preiserholung. Bemerkenswert ist, dass in Süddeutschland die Basispreise in diesem Jahr meist über der Marke von 40 ct/kg ECM geblieben sind. In Westdeutschland ist das Bild nicht ganz so einheitlich. Hier reicht die Spanne von leichten Preisabschlägen bis zu etwas höheren Kursen. Im Mittel liegen die Basiskurse für Oktober hier noch unter der Marke von 40 ct/kg ECM.

Das ife-Institut in Kiel ermittelte einen Rohstoffwert Milch von 39,2 ct/ kg für den Monat Oktober. Im September betrug dieser Wert noch 35,0 ct/kg. Die deutschlandweite Milchanlieferung näherte sich zuletzt dem Jahres-Tiefpunkt. In der 44. Woche wurden in Deutschland 0,3 % weniger Milch als in der Vorwoche angeliefert. Damit liegt die Produktion 1,3 % unter der Vorjahreslinie. Im Nachbarland Frankreich wird die Vorjahresmenge sogar um 6,0 % verfehlt. Das damit auch EU-weit geringere Milchaufkommen könnte somit den anziehenden Preistrend weiterhin unterstützen. Der italienische Spotmilchpreis stieg in diesem Monat auf 57,39 ct/kg. In den Niederlanden erhöhte sich der Spotmilchkurs auf 49,00 ct/kg.

Am 7. November zeigte die Global-Dairy-Trade-Auktion ein Minus von 0,7 %. Nach den vorhergehenden vier Auktionen mit ansteigenden Kursen war dies eine leichte Korrektur nach unten. International gaben die Butter- und die Vollmilchpulverkurse etwas nach. Dennoch sieht man vorerst eine weiter rege Nachfrage nach Milchprodukten am Weltmarkt. Zuletzt hat vor allem China seine Einfuhren erhöht. Ob diese Entwicklung anhält, ist jedoch unsicher. Zuletzt gab es auch Anzeichen einer Schwäche der chinesischen Wirtschaft. Milcherzeuger in Neuseeland sichern sich vermehrt auf dem aktuellen Niveau am Terminmarkt ab. Vorerst sind jedoch auch hierzulande die Börsenkurse gestiegen. An der EEX-Terminbörse in Leipzig kam es Anfang November zu einer bemerkenswerten Erhöhung der Notierung für Butter auf 5.500 €/t. Mitte September lag der Kurs hier noch bei 4.400 €/t. Auch der EEX-Kurs für Magermilchpulver stieg von 2.240 €/t im September auf 2.668 €/t Mitte November.

Weltweit sieht man für das laufende Jahr 2023 eine steigende Milchproduktion. Nach einer Studie der FAO wird die internationale Erzeugung um 1,3 % steigen. Insbesondere für den asiatischen Raum sowie Zentralamerika/Karibik sieht die FAO deutliche Mengenzuwächse. In Europa und Ozeanien sowie in Nord- und Südamerika rechnet die FAO mit einem moderaten Produktionszuwachs. In Afrika dagegen dürfte die Milchproduktion 2023 leicht rückläufig ausfallen. Der weltweite Produktionsanstieg wird vor allem durch wachsende Milchkuhbestände und eine höhere Milchleistung verursacht. In Europa und in Amerika wird der Anstieg der Kuhzahlen durch vermehrte Kuhschlachtungen gebremst. Bemerkenswert ist der weitere Produktionsanstieg in Indien. Doch auch in China gibt es in diesem Jahr einen voraussichtlichen Zuwachs von 6,5 %. In Neuseeland wird mit einem Anstieg der Milchmenge um 0,8 % gerechnet, während die Produktion in Australien um 0,6 % sinken könnte. Die FAO rechnet damit, dass die EU in diesem Jahr ihre Exportmenge an Milchprodukten auf den Weltmarkt um 4,4 % steigern könnte. Bei einer stagnierenden bis rückläufigen internationalen Nachfrage geht vor allem der Export aus Nord- und Südamerika zurück. Auf der Südhalbkugel gibt es Bedenken, welche Auswirkungen die El-Niño-Wet­terlage auf die Milchproduktion haben könnte. Dies hat das Preisniveau zuletzt noch gestützt.

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