Im Exportstall der Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) eG ging es am 30. März mit der zweiten Kreisjungzüchterschau 2025 in die nächste Runde. Bei regnerischem Wetter waren knapp 25 Kinder, Jugendliche und auch Oldies hoch motiviert, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das Richteramt hatte an diesem Tag Andrea Perk aus dem Emsland in Niedersachsen inne.
Mit Luftballons, Fahnen und liebevoller Dekoration wurden Jungzüchter und Besucher im Exportstall in Dätgen begrüßt. Startschuss der Schau war um 11 Uhr mit der Begrüßung durch die erste Vorsitzende Fynja Becker und Keren Schmidt aus dem Kreisvorstand.
Junge Klassen
Wie immer machten die Kleinsten den Anfang. Die vier- bis siebenjährigen Kinder in der ersten Gruppe zeigten, dass auch die Jüngsten schon viel Potenzial haben. Die erste Klasse gewann die jüngste Teilnehmerin Freya Krabbenhöft mit ihrem Kalb „Engel“ aus der Zucht ihrer Eltern in Revensdorf, das auch Typtier der Klasse wurde. Die Vierjährige ließ sich nicht beirren, konnte viel über ihr Tier erzählen und war hoch konzentriert. Der 1b-Platz ging an Lene Kiehne aus Schwedeneck und ihr Kalb „Erbse“. Die Richterin lobte, dass sie sich nicht aus der Ruhe bringen ließ und ihr teils auch sehr unruhiges Tier sicher zu führen wusste.
In der zweiten Klasse konnte Asmus Beutin mit „Exzellente“ die Klasse für sich entscheiden. Andrea Perk lobte die entspannte Vorführung und die hohe Motivation, die Asmus anzusehen war. „Exzellente“ aus der Zuchtstätte Harder in Haßmoor konnte auch als Typtier der Klasse gewinnen. Der zweite Platz der Klasse ging an Till Dammrich aus Bredenbek mit seinem Kalb „Rosi“, der sein Tier gut in der Bewegung halten und die Fragen der Richterin ausführlich beantworten konnte.
In der dritten Klasse, in der die Elf- bis Vierzehnjährigen ihr Können zeigen konnten, wurde der Anspruch an die Jungzüchter allmählich etwas höher. Hier ließ Andrea Perk auch auf- und umstellen, um so den Wissenstand der Jungzüchter zu prüfen. Josephine Beutin aus Haßmoor mit ihrem Kalb „Einfall“ kam mit dieser Aufgabe am besten zurecht und wurde zur Siegerin der Klasse gekürt. Die Richterin lobte die Ruhe und Harmonie, mit der Josephine ihr Tier präsentierte, sowie die korrekte Arm- und Halfterführung. Ihr folgte Johann Wendell aus Beringstedt mit „SH Lemongirl“. Johann konnte seine Leistung mit seinem Jerseykalb während des Wettbewerbs kontinuierlich steigern, was Andrea Perk mit dem 1b-Platz belohnte.
Anschließend folgte mit der Siegerauswahl der jungen Klassen schon der erste Höhepunkt des Tages. Alle sechs Sieger und Reservesieger konnten hier noch einmal die Tipps und Tricks beherzigen, die die Richterin nach ihrer Entscheidung den Teilnehmern mit auf den Weg gab. Unter Applaus wurde Josephine Beutin mit „Einfall“ zur „Siegerin Jung“ gekürt. Sie habe alles perfekt umgesetzt, was die Richterin sehen wollte. Ihr folgte Asmus Beutin mit „Exzellente“ als Reservesieger.
Alte Klassen
Es folgten die älteren Altersgruppen. In Klasse 4 stach der Richterin vor allem Katja Prang aus Haßmoor ins Auge, die an diesem Tag ihre erste Jungzüchterschau überhaupt bestritt. Andrea Perk betonte ihre Präsenz, mit der sie ihr Tier „Diebin“ präsentierte, sowie den ruhigen, sicheren Umgang mit dem Jungrind. Das Auf- und Umstellen konnte Katja ebenfalls tadellos umsetzen, was ihr den Klassensieg einbrachte. „Diebin“ von Thorben Harder aus Haßmoor wurde als Typtier der Klasse ausgezeichnet. Auf dem 1b-Platz konnte sich Marla Fabian aus Bendorf mit „Eider“ platzieren, die mit einer tollen Armhaltung konzentriert an ihrem Tier arbeitete.
Es folgte mit Klasse 5 die letzte Jungzüchterklasse an diesem Tag. Hier machten die anfangs etwas unruhigen Tiere die Entscheidung für Andrea Perk nicht besonders einfach. Für die Richterin stellte Fynja Becker mit „Dancingqueen“ aber eine ganz klare Spitze dar, die sich auch bei einem Tiertausch mit ihrer ruhigen und souveränen Art nicht aus der Ruhe bringen ließ. Auf dem zweiten Platz folgte Maresa Wessel mit „Naila“, die ihre gute Vorführleistung in der Endlinie noch einmal gut präsentieren konnte. Andrea Perk lobte auch ihre gute Armhaltung und die insgesamt sehr souveräne Vorführung.
In der Siegerauswahl „Alt“ wurde es anschließend sehr spannend, da alle Vorführerinnen die Richterin mit einer perfekten Präsentation ihrer Rinder von sich überzeugen konnten. Ihre Entscheidung machte Andrea Perk von wenigen Nuancen abhängig, da alle Jungzüchterinnen eine sehr gute Leistung zeigten. Der Sieg in der Altersgruppe „Alt“ ging dieses Jahr schließlich an Katja Prang mit „Diebin“. Ihr Strahlen und die Power in der Ausstrahlung und Präsenz machten für die Richterin einen feinen Unterschied zu Fynja Becker und „Dancingqueen“. Diese beiden konnten sich den Reservesieg sichern.
Anschließend durften die älteren Teilnehmer, die über 25 Jahre sind, ihre Fähigkeiten noch einmal unter Beweis stellen und am Oldie-Wettbewerb teilnehmen. Hier könne man sehen, wo die jüngeren Teilnehmer ihre Motivation und das Engagement hernähmen, lobte die Richterin die gute Vorführleistung der Oldie-Gruppe. Das Jungzüchtergen lasse einen auch als Erwachsenen nicht mehr los, wenn man einmal „infiziert“ sei, hob Andrea Perk hervor. Schließlich konnte Martin Becker aus Bredenbek mit „Zucker“ die Klasse vor Heiko Wendell-Andresen mit „Cely“ aus Beringstedt gewinnen. Die bessere Armhaltung von Martin Becker machte hier den feinen Unterschied, so die Richterin.
Wettbewerb Beschicker
Der Beschickerwettbewerb, der im vergangenen Jahr in die Schau eingefügt wurde, wurde auch in diesem Jahr wieder durchgeführt. Bereits zu Beginn der Schau wurden vier Betriebe ausgelost, die dann ein Tier und einen Vorführer stellen mussten. Die vier Teilnehmer, die vorher noch nicht im Ring waren, konnten so mit den Tieren unvorbereitet ihr Können beweisen. Hier konnte Nicole Harder mit „Diebin“, die für den Betrieb ihres Bruders Thorben Harder aus Haßmoor startete, den Wettbewerb für sich entscheiden. Den zweiten Platz konnte Hilke Rennekamp mit „Eider“ belegen, die für den Betrieb Dirk Fabian aus Bendorf an den Start ging.
Mit der Auswahl des besten Typtieres der Schau stand die vorletzte Entscheidung des Tages an. Hier präsentierten sich noch einmal die besten fünf Typtiere der jeweiligen Klassen. Unter den kritischen Augen der Richterin wurde die „Arland“-Tochter „Diebin“ von Thorben Harder aus Haßmoor zum besten Tier der Schau gekürt.
Die letzte Entscheidung des Tages verlangte der Richterin Andrea Perk noch einmal viel Konzentration ab. Die vier Sieger und Reservesieger der Altersgruppen „Jung“ und „Alt“ durften im Ring ein letztes Mal ihr Können unter Beweis stellen. Unter rhythmischem Applaus entschied sich die Richterin aus dem Emsland für Katja Prang. Sie erklärte, dass Katja eine unglaublich tolle Ausstrahlung habe und ihr Rind wunderbar präsentieren könne, obwohl das Tier sehr oft in den Ring musste. Die glückliche Siegerin, die auch das beste Typtier der Schau am Halfter führte, strahlte am Ende des Tages mit der durchkommenden Sonne um die Wette. Insgesamt lobte Andrea Perk das hohe Niveau der Jungzüchter und die hohe Motivation, mit der die Teilnehmer ihre Tiere im Ring präsentierten.