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Septoria-tritici-Prognose im Winterweizen

isip als Pflanzenschutz-Entscheidungshilfe im Getreide
Von Susanne Hagen, Landwirtschaftskammer SH
Ausgangsbefall von Septoria tritici am 3. April. Foto: Susanne Hagen

Aktuell ist sortenabhängig unterschiedlich starker Ausgangsbefall von Septoria tritici im Winterweizen zu finden. Dieser Ausgangsbefall wurde bereits seit November aufgrund der Niederschläge ab dem Herbst gesetzt beziehungsweise weiter gehalten. Wie sich dieser Befall in den kommenden Wochen weiter entwickeln beziehungsweise auf die ­kommenden neuen Blattetagen ausbreiten wird, hängt von der weiteren Witterung ab.

Das Prognosemodell Septri auf isip.de bietet einen Überblick über mögliche Septoria-tritici-Infek­tionsereignisse und dient damit als Unterstützung für mögliche Behandlungsentscheidungen oder die optimale Terminierung der entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahme. Septri berechnet, ob die Witterungsbedingungen (Temperatur, Niederschlag, relative Luftfeuchtigkeit, Blattnässe) für Neuinfektionen durch Septoria/Zymoseptoria tritici günstig waren und ob eine Erstinfektion auf den oberen drei Blattetagen (F bis F-2) stattgefunden hat, was sich sonst ertragswirksam auswirken könnte. Eine Pflanzenschutzbehandlung muss dann vor dem Erstauftreten der Symptome dieser entsprechenden Infektion beziehungsweise infektionsnah erfolgen.

Optimale Septoria-Infektionsbedingungen sind gegeben:

ab dem Entwicklungsstadium 31/32
(F-2 als das drittletzte, aber bereits ertragsrelevante Blatt ist zu 20 % vorhanden),
Ausgangsbefall im Bestand vorhanden,
nach mindestens 3 mm Niederschlag,
anhaltende Blattnässedauer,
Temperaturoptimum bei 19 °C.

Wurde eine Neuinfektion prognostiziert, berechnet das Modell den Ablauf der Inkubationszeit auf Basis der Temperatur. Diese abgelaufene Inkubationszeit wird als relativer Wert ausgegeben und eine Behandlung empfohlen, wenn auf der drittoberen Blattetage (F-2) 30 % der Inkubationszeit abgelaufen sind. Bei der Berechnung wird die Sortenanfälligkeit aus der aktuellen Liste des Bundessortenamtes berücksichtigt. Es handelt sich um ein Modell, mit dem sich schlagspezifische Prognosen berechnen lassen. Für jeden Schlag wird das Datum der Neuinfektion auf F-2, die abgelaufene Inkubationszeit und das Datum des simulierten Erstauftretens von Septoria tritici angezeigt und damit die Entscheidung der optimalen Terminierung der Fungizidmaßnahme unterstützt. Das Septri-Modell steht auf isip.de zur Verfügung. Um eigene Schläge für die Prognose darin anzulegen und berechnen zu lassen, können sich Interessierte auf isip.de in Schleswig-Holstein kostenlos anmelden. Bei weiteren Fragen zu Pflanzenschutz-Prognosemodellen erteilt die Autorin gern Auskunft unter shagen@lksh.de

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