Dauerblühende Stauden blühen zwar nicht durchgängig vom Frühjahr bis zum Herbst, zeichnen sich aber durch eine längere Blütezeit im Vergleich zu anderen Stauden aus. In der Rabatte wirken sie als Farbkleckse toll in Tuffs von drei bis fünf Pflanzen. Geschickte Gärtner wählen je nach Größe des Beetes einige unterschiedliche Staudenarten aus und pflanzen sie in kleinen Gruppen. Wer dabei von jeder Art gleich mehrere Gruppen im Beet anordnet, erzielt durch die farblichen Wiederholungen einen besonders eindrucksvollen und harmonischen Effekt.
Dieses Vorgehen bietet zudem den Vorteil, dass bei kluger Arten- und Sortenwahl von Mai bis Oktober durchgängig Blüten zu bewundern sind. Die Auswahl der Pflanzen orientiert sich dabei an den Standortverhältnissen. Je besser die Standortwünsche der Pflanzen an Licht und Boden zu den tatsächlichen Gegebenheiten passen, desto prächtiger die Blüte und desto weniger aufwendig die Pflege. Tipp: Die meisten dauerblühenden Stauden bevorzugen durchlässigen Boden. Daher bei Bedarf unbedingt etwas Sand oder Kies einarbeiten.
Für eher schattig gelegene Bereiche ist die Auswahl an Dauerblühern etwas eingeschränkt. Der Blaue Lerchensporn ‚Spinners‘ (Corydalis elata x flexuosa) zeigt von Mai bis Juni indigoblaue Blüten. Die zart wirkende, aber dennoch sehr robuste Staude liebt humose Böden im luftfeuchten, kühlen Gehölzschatten. Dank seiner Anpassungsfähigkeit kommt der verwandte Gelbe Lerchensporn (Corydalis lutea) in Sonne und Schatten auf trockenem bis frischem Boden gleichermaßen zurecht. Besonders wertvoll wird die Staude durch ihre lange Blütezeit von Mai bis Oktober. An zusagenden Standorten vermehrt sich der Gelbe Lerchensporn über Selbstaussaat. Zu den hübschen Schattenblühern zählen auch die Prachtspieren ‚Glut‘ (Astilbe x arendsii) und ‚Purpurlanze‘ (Astilbe chinensis var. taquetii). Beide schätzen lehmig-humosen, eher frischen Boden. ‚Purpurlanze‘ wächst 100 cm hoch und blüht von Juli bis August. Die roten Blütenrispen von ‚Glut‘ leuchten von August bis September. Sie bleiben mit 80 cm Höhe etwas niedriger. Beide lassen sich schön miteinander kombinieren.
Für sonnig bis halbschattig gelegene Bereiche stehen deutlich mehr dauerblühende Kandidaten zur Auswahl. Steppensalbei ‚Viola Klose‘ und ‚Mainacht‘ (Salvia nemorosa) öffnen bereits im Mai ihre Blüten und zeigen sich damit ausdauernder als andere Sorten, die vorwiegend im Juni ihren Flor präsentieren. Tipp: Gleich nach der Blüte komplett direkt über dem Boden zurückschneiden, feucht halten und düngen, dann bildet sich im August eine zweite Nachblüte. Am besten entwickelt sich die Staude an warmen Standorten mit durchlässigem und nährstoffreichem Boden. Für eher trockenen, sandig-kiesigen Boden empfiehlt sich die Prachtkerze (Gaura lindheimeri), die von Juli bis zum ersten Frost ihre grazilen Blüten hervorbringt. Die Neupflanzung erfolgt im Frühjahr oder in der ersten Jahreshälfte, damit sich die blühfreudige Staude bis zum Winter etablieren kann. Den besten Schutz vor Winternässe bietet ein durchlässiger Boden, daher bei Bedarf unbedingt Sand oder feinen Schotter einarbeiten.
Nostalgisches Altrosa und Bauerngartenflair bringt die Buschmalve ‚Bredon Springs‘ (Lavatera-olbia-Hybride) ins Beet. Mit stattlichen 150 cm Höhe ist sie nicht nur dort ein Blickfang, sondern auch im Kübel mit mindestens 20 l Erdvolumen. Die Blütezeit erstreckt sind von Juni bis Oktober. Wichtig sind ein ausreichend frischer Boden und etwas Winterschutz. Die Sorte ‚Kew Rose‘ ist hinsichtlich der Frostfestigkeit robuster als andere Sorten, wächst allerding bis zu 250 cm hoch. Im Herbst schneidet man maximal die Hälfte der langen Stängel zurück. Nach dem letzten Frost setzt man dann oberhalb der austreibenden Knospen die Schere an. Von Juli bis Oktober punktet das Eisenkraut (Verbena bonariensis) mit der aparten, filigranen Ästhetik seiner violetten Blütenschirmchen. Die kurzlebige Pflanze, die sich zuverlässig über Selbstaussaat vermehrt, ist eine Bereicherung für jedes Beet. Sie kommt auch mit etwas trockenerem Boden gut zurecht.
Gern wird das Eisenkraut in Gemeinschaft mit Mädchenauge (Coreopsis), Sonnenhut (Rudbeckia) und Sonnenbraut (Helenium) gepflanzt. Über Wochen hinweg blüht die Mädchenaugen-Hybride ‚Full Moon‘ von Juni bis September in einem hellen Gelb. ‚Sterntaler‘ (Coreopsis lanceolata) präsentiert im gleichen Zeitraum eine gelbe Blüte mit rotbrauner Mitte. Beide brauchen einen frischen Boden und werden gleich nach der Blüte bodennah zurückgeschnitten. Das fördert Neuaustrieb und Vitalität. Unter den vielen Hybriden der Sonnenbraut sticht ‚Sahin‘s Early Flowerer‘ mit der Blütezeit von Juni bis September als Dauerblüher hervor. Mit 80 bis 90 cm Höhe fügt sie sich gut in jede sonnig gelegene Rabatte ein, frischen Boden vorausgesetzt. Durch eine späte und vor allem überreiche Blüte zeichnet sich der Oktobersonnenhut (Rudbeckia triloba) aus. Im Frühjahr gepflanzt, blüht er bereits im ersten Standjahr von August ist zum Frost. Wichtig ist eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, dann sät sich die kurzlebige Staude selbst aus.