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Auf den Spuren der alten Treiber und Händler

Der Ochsenweg ist eine uralte Handelsstraße durch Schleswig-Holstein. Wo früher riesige Herden getrieben wurden und Soldaten marschierten, bietet es sich heute an, zu wandern und das Land kennenzulernen. Bauernblattautorin Christiane Herrmann hat es getan und berichtet.

Ich möchte mit meinen eigenen Füßen erwandern und mit den eigenen Beinen erspüren, was so ein Ochsentrieb für die Menschen damals bedeutete. In vier Wander- und zwei Radfahr­etappen will ich aus dem Norden des Landes bis nach Wedel reisen.

Ich starte an der dänischen Grenze. In Wallsbüll habe ich bei lieben Freunden gut geschlafen und wurde morgens um Viertel nach sieben am nördlichen Zugang zum Stiftungsland Schäferhaus abgesetzt. Es ist Ende April und ein bisschen frisch, aber nicht kalt. Bestes, sonniges Wanderwetter empfängt mich – nicht zu vergleichen damit wie die früheren Treiber bei Wind und Schneeregen im Februar die Strecken bewältigen mussten.

Eigene Wege finden

So wie die vielen Füße, die diese Wege schon gegangen sind, habe ich mir einen eigenen Weg gesucht. Die Wander-App macht es möglich. Da, wo viele Jahrhunderte die besten Routen waren, haben die Menschen heute logischerweise ihre Straßen gebaut. Ich aber möchte meinen Weg auch als Wandergenuss begreifen und weiche ab von den historischen Wegen und auch von der meist asphaltierten Fahrradroute, die dem Ochsenweg folgt. Ich suche möglichst naturnahe Strecken, auch wenn das bedeutet, dass ich vielleicht historisch etwas ungenau unterwegs bin.

Mir kommt es vor allem darauf an, dass ich den Weg spüre. Ungefähr 20 km haben die Herden früher an einem Tag zurückgelegt. So viel habe ich mir auch vorgenommen. Ich gönne mir den Luxus, in Hotels zu schlafen, vorzugsweise in historischen Gasthöfen, die schon zur Zeit der großen Ochsentriebe hier standen. So soll meine erste Etappe von der dänischen Grenze bis zum „Historischen Krug“ in Oeversee führen. Schon nach wenigen Metern treffe ich auf ein erstes Zeichen. Die gekreuzten hölzernen Hörner der Künstler Thomas Jaspert und Michael Harder markieren den Ochsenweg und stehen gleichzeitig als Symbol für die Berührungspunkte von Vergangenheit und Zukunft.

Die Spuren der Hufe

Auf meiner Wanderung durch das Stiftungsland werde ich von Koniks, den Wildpferden, die hier leben, neugierig beäugt. Die Galloways, die hier die Landschaft pflegen, machen sich heute rar. Sie sind zwar keine Ochsen, sondern vorwiegend Muttertiere mit ihren Kälbern, aber ihre Spuren finde ich überall. Anhand ihrer Pfade durch die halb offene Wiesenlandschaft bekomme ich immerhin einen Eindruck davon, was für Spuren solche schweren Tiere in der Vegetation hinterlassen können. Über mir zwitschern die Lerchen im morgendlichen Blau, als wollten sie mich mit ihren Liedern begrüßen.

Die Spuren der Galloways und Koniks lassen ahnen, wie die Wegtrasse damals aussah.  Fotos: Christiane Herrmann

Mein Weg führt mich in Richtung Süden und unter der Autobahn A 7 hindurch. Hier treffe ich das erste Mal auf einen Hinweis zu dem Pilgerweg, der dem Ochsenweg in vielen Teilen folgt. Ich bleibe jedoch bei meinen Wegen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man am meisten sieht, wenn man sich die Pfade selber sucht.

Hinter der Autobahn geht es noch ein Stück durch den südlichen Teil des Stiftungslandes Schäferhaus. Dann treffe ich am Rande Flensburgs im Ortsteil Weiche zum ersten Mal auf eine Straße mit dem Namen Ochsenweg. Dieser folge ich, um auf dem kürzesten Weg das Stadtgebiet wieder zu verlassen. Zum Glück gibt es hier einen Radweg, den ich kurzerhand zum Wandern nutze. Als ich allerdings die B 200 überquert habe, verlasse ich diesen „Ochsenweg“ wieder in Richtung Süden und folge Wirtschaftswegen mit kaum Verkehr. Lediglich die Treckerfahrer dürften sich gefragt haben, ob ich mich verlaufen habe.

Mir gefällt die Route durch die frisch gepflügten Felder und Knicklandschaft südlich von Jarplund. Wie oft bin ich schon auf der A 7 oder der Bundesstraße durch diese Landschaft gerast und habe mir gewünscht, ich hätte es nicht mal wieder eilig. Zeit habe ich jetzt, um mich an den blühenden Knicks zu erfreuen, die Felder und Bäche und die alten Bauernhäuser in den kleinen Dörfern abseits der Hauptstraßen zu betrachten.

Im alten Krug der Treiber

Ich suche mir den schönsten Weg nach Bilschau, denn ich möchte den Bilschau Krug sehen, der schon seit dem 16. Jahrhundert Reisenden, Händlern und Ochsentreibern als Unterkunft diente. Das alte Gebäude in dem kleinen Dorf wird noch heute als Gastwirtschaft betrieben. Von Bilschau aus folge ich einige hundert Meter der Bundesstraße 76. Sie wurde dort gebaut, wo einst eine der historischen Haupttrassen des Ochsenweges entlangführte. Ein kleiner Abstecher zum Arnkiel-Park, der nur wenig weiter auf der östlichen Seite der Straße liegt, lohnt sich. Hier kann man in die ganz alte Geschichte unseres Landes eintauchen. Die Großsteingräber, die sogenannten Langbetten, erzählen von der Trichterbecherkultur in der Jungsteinzeit.

Der historische Bilschau Krug beherbergte früher schon die Ochsentreiber.

Ich biege kurzerhand wieder von der B 76 ab und wandere durch einen zart grünenden Frühlingswald runter zum Sankelmarker See. Dieses eiszeitliche Relikt ist ein landschaftliches Kleinod, das ich auf seiner westlichen Seite zu gut drei Vierteln umrunde. Ein gut gepflegter Wanderweg führt einmal rundherum und Informationstafeln geben Auskunft über die Natur und das Leben an dem wunderschönen See. Ich komme kaum voran, weil mich die Fotografierlust packt. Einmal mehr preise ich die Vorzüge der modernen Technik, die mir mit meinem Handy nicht nur einen Wanderführer mit Richtungsangaben in Echtzeit, sondern auch eine Kamera mit quasi unbegrenzter Aufnahmekapazität zur Verfügung gestellt hat. Und noch etwas habe ich, was meine Vorgänger, die Ochsentreiber, nicht hatten: die Muße, diese Landschaft mit allen Sinnen zu genießen.

Als ich den See verlasse, muss ich nur noch über einen Hügel steigen und befinde mich schon an meinem Zielort Oeversee. Hier nutzten die Ochsentreiber eine gut passierbare Furt durch die Treene. An dieser Stelle war auch einer der Rastplätze, wo die Ochsen und die Menschen sich von den Strapazen des Weges ausruhen durften. Die Ochsen mussten auf der Koppel ausharren, die Treiber bekamen, wenn sie Glück hatten und nicht nachts bei den Tieren wachen mussten, einen Platz im Stroh zugewiesen. Ich aber genehmige mir, den gut gestellten Händlern gleich, ein eigenes Bett im „Historischen Krug“.

Das bisschen Muskelkater!

Hier können sich meine Beine von den Anstrengungen des Tages erstmal erholen. Als ich am Abend meine geschundenen Füße massiere, kommen mir die Treiber von damals wieder in den Sinn. Die hatten keine modernen Wanderschuhe und mussten meist in mit Stroh ausgestopften Holzschuhen viele Stunden am Tag immer weiter und weiter gehen. Wie viel härter war das Leben damals, und wie wenig darf ich mich nun über ein bisschen Muskelkater beschweren! Ich habe eine erholsame Nacht in einem sauberen Bett vor mir und freue mich auf den nächsten Streckenabschnitt, der mich bis vor die Tore Schleswigs führen wird.

Frühjahrsputz im „Landjugendhaus“

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Mitte Mai trafen sich der Landesvorstand (Lavo) und die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle zur Zwischenklausur in Rendsburg. Als Außenstehender mag man sich fragen: Warum wird eine Zwischenklausur gemacht? Was passiert auf der?

Grundsätzlich ist jede Zwischenklausur etwas anders. Die in diesem Jahr lässt sich vergleichen mit einem sommerlichen Frühjahrs­putz. Dabei darf der Begriff nicht wörtlich genommen werden.

Man stelle sich den Landjugendverband mit seinen Seminaren, Fahrten, Gremiensitzungen und anderen Angeboten als ein großes Haus vor. Jedes Angebot ist ein eigener Raum, und das Haus hat sehr viele Zimmer. So gibt es einen Raum für eintägige Seminare, ein Zimmer für Landesausschusssitzungen, eines für mehrtägige Fahrten oder auch eins für die Jugendgruppenleiterausbildung. Zusammengehalten wird das Haus durch einen ganz besonderen Mörtel, nämlich das Landjugendgefühl. Alle Lajus sind jederzeit herzlich in dem Haus der Landjugend willkommen. In den vergangen Monaten waren viele Lajus per Bildschirm im Landjugendhaus platziert, sodass sich das eine oder andere Staubkorn angesammelt hat.

Mit der diesjährigen Zwischenklausur hatten sich der Lavo und die Geschäftsstelle die Aufgabe vorgenommen, die verschiedenen Räume auf ihre Aktualität zu überprüfen und darüber zu beraten, wie diese renoviert und modernisiert werden können. Hintergrund sind die zwei Jahre Pandemie und dann die abrupt veränderte Situation, dass alle Veranstaltungsformate wieder möglich sind.

Gemeinsam geht es hoch hinaus.

Für Landjugend sind zwei Jahre eine sehr lange Zeit, in der sich manche Interessen und Vorstände verändert haben. Gleichzeitig gingen Routinen und zum Teil auch Wissen verloren. Der Landesverband möchte daher jedes Angebotsformat überprüfen und bei Bedarf an die aktuellen und neuen Bedürfnisse der Mitglieder zielgerichtet anpassen.

Zur Unterstützung war Fritjhof Lörchner bei der gedanklichen Hausbegehung dabei. Er begleitet den Landesverband bereits seit vielen Jahren. Als Moderator half er, den Überblick über die diskutierten Themen, die Zeit und die übergeordnete Fragestellungen im Blick zu behalten. Ein Tag ist natürlich zu knapp bemessen, um für jeden Raum, der neue Farbe bekommen soll, bereits ein fertiges Konzept auszuarbeiten. Dennoch wurden querbeet viele verschiedene Ansätze gesammelt, um mehr Effektivität und Zielgenauigkeit zu generieren.

In der Zeit von Corona wurde ein extra Raum ans Haus angebaut: die online-Infoabende. In diesen wurde zu verschiedenen Themen zeitnah auf die Fragen und Bedürfnisse der Mitglieder eingegangen. Die Flexibilität, die dieser Anbau mit sich brachte, quasi umgehend reagieren und informieren zu können, soll auch in der gelockerten Corona-Lage weiter erhalten bleiben, wenn andere Räume nun auch wieder mehr Besuch und Leben erfahren können.

Zur Vorbereitung vergegenwärtigte sich der Lavo bereits am Freitagabend, wie es um die zeitlichen Ressourcen eines jeden steht. Während auf der Klausur im Dezember die zeitliche Verfügbarkeit für den Sommer 2022 noch der absolute Blick in die Glaskugel war, ließ sie sich jetzt deutlich besser darstellen. Unterstrichen wurde dies durch den ausführlichen Austausch, was bei jedem im Privaten, auf der Arbeit, im Studium oder sonst los ist. Im Zuge dessen wurde ebenfalls die Aufgabenliste besprochen: Sind noch alle Aufgaben für jeden passend? Möchte jemand aus bestimmten Gründen eine Aufgabe tauschen oder abgeben? Genauso wurde reflektiert, was in der ersten Hälfte der Amtszeit gut gelaufen und an welchen Stellen noch Verbesserungs- oder Veränderungspotenzial ist.

Das Zusammensitzen, Schnacken und Spaßhaben fehlten trotz des vollen Programms nicht. So blieb auch am Sonnabend genügend Zeit für ein schnelles Spiel, bei dem Luftballons nicht den Boden berühren durften. Ebenso war genügend Zeit für eine kleine Kletterpartie auf dem Messegelände, sodass nun voller Elan und neuer Pläne in die zweite Jahreshälfte gestartet werden kann.

Branche pocht auf Nachbesserungen

Die Bioenergiebranche pocht auf substanzielle Nachbesserungen am Entwurf zum Erneuerbare-Energien-Gesetz. Andernfalls sei der Weiterbetrieb Tausender landwirtschaftlicher Biogasanlagen gefährdet, warnte das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) anlässlich der ersten Lesung der Gesetzesnovelle im Bundestag.

„Die großen und nachhaltigen Bioenergiepotenziale, die nicht nur in der aktuellen Krisensituation, sondern auch grundsätzlich für die Erreichung unserer Klimaziele dringend gebraucht werden, werden aufs Spiel gesetzt“, gab HBB-Leiterin Sandra Rostek zu bedenken. Sie setzt deshalb auf Veränderungen an der EEG-Novelle im parlamentarischen Verfahren. Für Rostek ist absolut nicht nachvollziehbar, dass die Bundesregierung als Ersatz für russisches Erdgas aktuell fossile Energieträger wie Kohle und Flüssiggas in großem Stil einkauft, während sie gleichzeitig Dutzende Terrawattstunden Grüner Energie in Deutschland zur Disposition stellt.

Dabei stellten Biogas­anlagen mit Verstromung vor Ort und Holzheizkraftwerke regelbare und flexible Leistung sowie klimaneutrale Wärme bereit, sparten so in großem Umfang Treibhausgase ein und ersetzten importierte fossile Brennstoffe. „Leider werden diese Anlagen im aktuellen EEG-Entwurf ausgeklammert“, monierte Rostek. Um den Anlagenbestand weiterzuentwickeln und die nachhaltigen Biomassepotenziale zu heben, müssten sowohl eine wirtschaftliche Anschlussperspektive nach dem ersten Vergütungszeitraum geschaffen als auch die Umrüstung des Biogasanlagenbestands auf eine flexible Fahrweise weiter vorangetrieben werden.

Nicht zuletzt könnten im laufenden Gesetzgebungsverfahren auch die Weichen für eine bessere Energieversorgung im kommenden Winter gestellt werden. Viele Tausend Biogasanlagen könnten ihre Gas- und Stromerzeugung kurzfristig erhöhen, um die Erdgasspeicher bereits im kommenden Winter zu entlasten. Gleichzeitig ließen sich bei Holzheizkraftwerken Strom­erzeugungskapazitäten heben. Hierfür müssten bestimmte Restriktionen im EEG, aber auch im Baugesetzbuch und im Bundesimmissionsschutzgesetz befristet ausgesetzt werden.

Von Vollmilch bis Zartbitter

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Nein, es geht hier nicht um den Kakaobaum, der gedeiht in unseren Breiten nach wie vor nur im Tropenhaus. Aus den Pflanzen, die im Folgenden vorgestellt werden, lässt sich also leider keine Schokolade herstellen. Was sie auszeichnet, ist ihr Duft . . . fein oder kräftig nach Zartbitter, Vollmilch oder anderen Schokoladenaromen. Schokofans können sich einen ganzen Gartenwinkel mit niedrigen bis hohen Stauden, Einjährigen und Kletterpflanzen anlegen.

Die aus Nordamerika stammende Berlandiera lyrata hat gar keinen anderen deutschen Namen als: Schokoladenblume. Die mehrjährige Staude kann gut 1 m hoch werden. Ihre gelben, einfachen Korb­blüten, die sich ab Juni zeigen, duften unverkennbar nach Milchschokolade. Die aus den Bergen Nordamerikas stammende Berlandiera braucht einen sonnigen bis höchstens halbschattigen Standort, in der Sonne ist der Blütenduft ausgeprägter. Trockenheit verträgt die Schokoladenblume recht gut, Staunässe dagegen gar nicht, insbesondere im Winter muss sie vor Durchnässung geschützt werden. Leichte bis mäßige Fröste übersteht die Staude. In kälteren Gegenden empfiehlt es sich, sie im Herbst auszugraben und geschützt im Kübel bei maximal 5 °C zu überwintern.

Ebenfalls aus dem südlicheren Nord- und Mittelamerika stammt der Korbblütler Verbesina encelioides, auch unter dem mexikanischen Namen Anil de muerto bekannt. Die einjährigen Pflanzen werden 0,5 m hoch, ihre Blüten erinnern an kleine Sonnenblumen und duften von Ferne fruchtig, aus der Nähe kräftig schokoladig. Das Kraut wird auch medizinisch gegen (Hals-)Entzündungen und bei Fieber gebraucht. Auch Anil de muerto wächst am besten an einem warmen, sonnigen Standort auf durchlässigem Boden. Trockenheit bekommt den Pflanzen besser als zu viel Nässe. An ihnen zusagenden Plätzen kommen sie durch Selbstaussaat wieder.

Die Blüten der Schokoladenblume duften nach Vollmilchschokolade.

Die Blüten der Schokoladenkosmee (Cosmos atrosanguineus) – auch sie wird manchmal schlicht als „Schokoladenblume“ bezeichnet – leuchten in einem dunklen, fast schon schwärzlichbraunen Rot. Dementsprechend erinnert ihr Duft tatsächlich nicht an helle Vollmilch-, sondern an dunkle Zartbitterschokolade. Auch die Schokoladenkosmee stammt aus Mexiko und braucht einen sonnigen Standort und nährstoffreichen Boden, wo sie zuweilen von Juli bis in den Oktober hinein blüht. An milden Standorten oder mit geeignetem Winterschutz kann diese Kosmeenart auch überwintern und mehrjährig gedeihen. Größere Pflanzen lassen sich dann durch Teilung vermehren.

Rot ist ebenso die Blütenfarbe der Samtbartnelke (Dianthus barbatus) ‚Atropurpureus‘. In diesem Fall ist es ein Purpurrot, mit dem sich die langlebigen Blüten schmücken, die sich durch einen zarten Schokoladenduft auszeichnen. Wie alle Bartnelken eignet sich auch diese Sorte gut als Schnittblume und hält sich in der Vase bis zu mehreren Wochen. Als alte Bauerngartenpflanze mögen Bartnelken nährstoffreichen Boden und sonnige Standorte, sind ansonsten aber sehr unkompliziert. Sie werden im Juli ausgesät und blühen im Frühsommer des Folgejahres. Bartnelken sind nicht sehr langlebig, versamen sich aber gerne selbst, wobei durch Verkreuzungen allerdings der spezifische Sortenduft verloren gehen kann.

Schwarzwurzeln ergeben nicht nur ein feines Gemüse, sondern nach Überwinterung treiben sie im zweiten Jahr Blütenstängel mit sonnengelben, an Löwenzahn erinnernden Korbblüten, und … ja klar, auch sie duften nach Schokolade. Schwarzwurzeln sind ganz frosthart, die Überwinterung auf dem Beet gelingt aber nur dort zuverlässig, wo es keine Wühlmäuse gibt. Notfalls oder sicherheitshalber kann man die Wurzeln auch ausgraben und in einer mäusesicheren Erdmiete oder in feuchtem Sand im kühlen Keller (oder einer Garage) überwintern und nach beginnendem Austrieb im Frühjahr am gewünschten Platz einpflanzen.

Auch die Blüten der Schwarzwurzel duften nach Schokolade.

Nach ihrem Duft benannt wurde auch die Bartiris (Iris barbata elatior) ‚Chocolate‘. Schon das dunkle Rotbraun der unteren Blütenblätter erinnert an Schokolade. Unverwechselbar ist aber der Schokoladenduft des kupferfarbenen Bartes, ein dunkler, etwas herber Geruch, hier also eher wieder zartbitter. Auch die Bartiris mag es sonnig und im Sommer trocken. Der Boden sollte nährstoffreich und gerne lehmhaltig, aber nicht überdüngt sein. Die Rhizome dürfen nicht zu tief gepflanzt und im Winter nicht abgedeckt werden. In kalten Regionen empfiehlt sich ein etwas geschützter Standort etwa vor einer Mauer oder Hauswand.

Akebia, der Schokoladenwein, braucht viel Platz.
Schokoladenfarbige Blüte und schokoladiger Duft: Bartiris ‚Chocolate‘

Und damit sind wir bei den Kletterkünstlern angelangt. Viel Platz, um sich auszubreiten, braucht Akebia quinata, der Schokoladenwein – eine hohe Mauer oder Hauswand mit einem stabilen Rankgitter ist ideal. Von Bäumen sollte man den kräftigen Schlinger, der 6 bis 10 m hoch ranken kann, fernhalten, denn er kann sie mit seinen kräftigen Trieben zum Absterben bringen. In Österreich gilt der dort verwilderte, ursprünglich aus Ostasien stammende Schokoladenwein deshalb als aggressiver Neophyt. Akebien lieben warme, sonnige Standorte, sind aber bis mindestens –10 °C ganz winterhart. Bei niedrigeren Temperaturen sollte man den Wurzelbereich sicherheitshalber mit Reisig oder Laub schützen.

Der Name „Schokoladenwein“ bezieht sich auf die Blüten im April bis Mai, die leicht süß duften, aber auch schon ihrer außergewöhnlichen Form wegen ein Hingucker sind. Akebien sind einhäusig, tragen also getrenntgeschlechtliche Blüten – violettbraun die weiblichen, rosafarben die etwas kleineren, männlichen. Nach ausreichend warmen Sommern kann man im Herbst als kulinarischen Höhepunkt die 5 bis 10 cm langen, im reifen Zustand blauvioletten Früchte ernten, deren geleeartiges, weißes Fruchtfleisch süß schmeckt und in Asien als Delikatesse gilt.

Am stärksten duften voll aufgeblühte Blüten: Clematis montana ‚Wilsonii‘.

Mit einem hohen Zaun, einer Mauer mit Rankhilfe oder einer Pergola nimmt die Clematis montana ‚Wilsonii‘ vorlieb. Ja, es gibt sogar eine Clematissorte, deren Blüten nach Schokolade riechen! Den – im Unterschied zur rosa blühenden Art Clematis montana – reinweißen Blüten sieht man es gar nicht an, aber wenn man die Nase hineinsteckt, duften sie unverkennbar nach Vollmilchschokolade. Die ‚Wilsonii‘ blüht etwas später als die Art, ungefähr im Mai. Wie jede Clematis braucht sie ein Spalier oder Ähnliches als Kletterhilfe, ausreichend feuchten Boden und einen beschatteten Fuß, aber vor allem zur Blütezeit einen sonnigen Kopf. Ein jährlicher Rückschnitt nach der Blüte schützt vor Verkahlung im unteren Bereich.

Bei der Schokominze riechen die Blätter nach Pfefferminzschokolade.

Der feuchteste Platz im Schokobeet gebührt der Schokominze, Mentha piperita ‚Chocolate‘, denn sie braucht wie alle Minzen einen ausreichend feuchten, dabei aber sonnigen Standort, um reichlich ätherische Öle zu entwickeln. Wuchs, Blatt und Blüte ähneln der Pfefferminze, von der die Sorte abstammt. Nicht die blassrosa Blüten im Hochsommer, sondern die dunkelgrünen Blätter duften beim Zerreiben nach Pfefferminzschokolade.

Wie auch andere Minzen wandert die Schokoladenminze gerne durch den Garten. Ideal ist ein Standort, an dem sie damit nicht lästig fällt. Andernfalls muss man störende Ausläufer ausgraben und am gewünschten neuen Standort einpflanzen. Oder die Minze in einen Topf sperren, beispielsweise auch auf dem Balkon, wo man sie gleich auf Nasenhöhe halten kann. Im Topf oder Blumenkasten gezogene Minze braucht nicht nur ausreichend Gießwasser, sondern auch jedes Frühjahr frische Erde. Sonst drohen Bodenmüdigkeit und Rostkrankheiten.

Neben Berlandiera und Minze lassen sich auch Schokoladenkosmee und Bartnelke gut in Töpfen oder Kästen auf dem Balkon ziehen. Bartnelken sind auch im Kübel oder Kasten relativ winterhart, die Schokokosmee braucht im Topf ähnlich wie die Berlandiera einen kalten, aber frostfreien Überwinterungsplatz. Im Freiland kann man die Rhizome wie Dahlienknollen ausgraben und in einem kühlen Raum überwintern. Auch die Clematis gedeiht gut im Kübel, der allerdings im Winter bei stärkeren Frösten gut mit Säcken oder Ähnlichem eingepackt werden sollte. Bei der Auswahl des Standorts und der Positionierung des Spaliers ist zu beachten, dass die Clematis ihre Blüten zur Sonnenseite hin aus­richtet.

Akebien sind einhäusig, tragen also getrenntgeschlechtliche Blüten – violettbraun die weiblichen, rosafarben die etwas kleineren, männlichen.

Vorbereitung im fröhlichen Wechsel

Um sich nach drei Jahren Pause auf das Deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg einzustimmen, wurde zum Derby-Media-Day auf die Anlage von
Sandra Auffarth, Doppelweltmeisterin der Vielseitigkeit, eingeladen. Dressur-Derby-Siegerin Emma Kanerva und zwei in den Sozialen Medien erfolgreiche Reiterinnen probierten alles aus, was das Derby ausmacht: Pferdewechsel, Grand-Prix-Lektionen wie Zweierwechsel, Pulvermanns Grab, die Mauer und ein lockeres Walltraining.

Man musste sich schon die Augen reiben, als die Spring- und Vielseitigkeitsreiterin Sandra Auffarth und die Olympiadressurreiterin Emma Kanerva auf Auffarths Geländeplatz im niedersächsischen Ganderkesee im Sattel saßen. Die beiden hatten wie im Finale des Deutschen Dressur-Derbys die Pferde getauscht, und somit auch die Disziplinen.

So kam Auffarth in den Genuss, den bis Grand Prix erfolgreichen Hengst Eye Catcher von Kanerva zu reiten und zum ersten Mal in ihrem Leben klassische Grand-Prix-Lektionen wie Zweierwechsel und Passage auszuprobieren. Mit ungewohnt kurzen Bügeln fand sich hingegen Emma Kanerva auf Auffarths Wallach Steve wieder. Er soll in Hamburg in der ersten Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby zum Einsatz kommen. Beim Derby-Media-Day gab er Emma Kanerva so viel Vertrauen, dass sie mit ihm einen abgeflachten Wall und ein paar kleinere Geländesprünge absolvierte. „Das hat richtig viel Spaß gemacht“, strahlten die beiden Reiterinnen.

In einen besonderen Genuss kamen auch Janina Kindt und Mira Müller-Steinmann. Die beiden auf Instagram erfolgreichen Reiterinnen bekamen von Sandra Auffarth ein Springtraining. Dabei wurden natürlich auch typische Derby-Hindernisse wie Pulvermanns Grab und die Mauer eingebaut. Beide Reiterinnen werden in Hamburg im Rahmen der Amateur Trophy an den Start gehen und fühlen sich nach dem Training bestens vorbereitet.

Schon bald werden alle vier für Hamburg ihre Koffer packen. Sandra Auffarth wird mit Steve und natürlich ihrer Derby-Expertin La Vista bereits am Mittwoch in der ersten Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby starten. Am Freitag steht die zweite Qualifikation auf dem Programm, bei der es auch schon den Wall hinuntergeht. Und dann ist er endlich wieder da, der Sonntag mit dem von Idee Kaffee präsentierten 91. Deutschen Spring-Derby.

Ebenfalls am Sonntag wird das Almased 62. Deutsche Dressur-Derby in der Anrecht-Investment-Dressurarena entschieden. Für Emma Kanerva führt der Einzug in das Finale mit Pferdewechsel über den Grand Prix am Donnerstag. pm

„Pferdezucht und Pferdesport sind unser Leben“

Harm Thormählen aus Kollmar, Kreis Steinburg, hat seinen bekannten Pferdezuchtbetrieb abgegeben. Seit den frühen 1970er Jahren beeinflusste er mit seinen Holsteinern weltweit das Parcours- und Zuchtgeschehen. Viele Olympiapferde, Championatssieger und herausragende Hengste stammen aus seiner Zucht.

„Es war nicht leicht, einen passenden Nachfolger für unseren Pferdezuchtbetrieb zu finden. Aber ich bin mir sicher, mit Philipp Baumgart den richtigen gefunden zu haben“, zeigt sich der 77-jährige Harm Thormählen zufrieden. Im vergangenen Jahr hat er den Betrieb an den Neffen seiner Frau Ingela überschrieben.

Thormählen hat den Betrieb im Ortsteil Langenhals seit 1973 geführt und kann auf Zuchterfolge mit weltbekannten Sportpferden und Deckhengsten zurückblicken. Der Betrieb ist in der Region einer von nur noch wenigen, in denen hauptberuflich Pferde gezüchtet werden. „Kollmar war einmal die Gegend mit der größten Dichte an Züchtern der Holsteiner Pferde“, erinnert sich Thormählen. Als Grund dafür erklärt er: „Auf dem schweren Marschboden wurden Arbeitspferde gebraucht, die kräftig und gesund waren. Durch die Auslese behielt man die besten davon und veredelte sie ab den 1960er Jahren zu Reitpferden.“

Der Pferdebetrieb Thormählen mit 50 ha Land hat zurzeit einen Stamm von 30 Zuchtstuten, die jährlich etwa 25 Fohlen zur Welt bringen. Insgesamt werden 120 Pferde von drei festen Angestellten und drei Auszubildenden versorgt.

Nachfolger vom Fach

Der 49-jährige Betriebsnachfolger Philipp Baumgart kommt aus dem niedersächsischen Verden an der Aller und war bereits als Kind öfter bei seiner Tante Ingela auf dem Pferdehof in Langenhals. Nach einer kaufmännischen Ausbildung hat er zunächst bei einer Reitturnierorganisation gearbeitet, anschließend in Hamburg Betriebswirtschaft studiert und währenddessen auf dem Thormählenhof gewohnt.

Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Auktionsleiter beim Holsteiner Verband in Elmshorn leitete er vier Jahre lang das Gestüt von Alwin Schockemöhle. „Auf dem Betrieb waren 150 Angestellte und 5.000 Pferde. Ich wollte aber wieder zurück zum einzelnen Pferd mit individueller Betreuung und bin deshalb auf den elterlichen Hof nach Verden zurückgegangen“, erklärt Baumgart.

Als dieser Betrieb 2008 an die Kinder übergeben wurde, übernahm er 2 ha Land und gründete darauf einen Betrieb zur Ausbildung von Springpferden. Seine Frau Bettina und die Kinder Marie, Amelie, Anabel und Isalie sind ebenfalls mit Lust und Leidenschaft dabei und reiten alle. Und man merkt Philipp Baumgart die Begeisterung für Pferde an: „Pferdezucht und Pferdesport sind unser Leben. Dabei verschwimmen für uns die Grenzen zwischen Beruf, Arbeit, Freizeit und Entspannung.“

Da der Betrieb in Verden aber noch weiterläuft, kommt er zurzeit nur ein bis zwei Tage in der Woche nach Langenhals, um die betrieblichen Abläufe zu organisieren. Diesmal hat er seinen Freund Pato Moente mitgebracht, der in Niedersachsen einen eigenen Pferdebetrieb hat. Moente hat 2017 als Reiter das Hamburger Derby mit der von Harm Thormählen gezogenen Zera gewonnen. Baumgart berichtet: „Regelmäßig besuchen wir uns, um uns über die Qualität der Pferde und über mögliche Kunden auszutauschen. Das ist für uns beide ein Gewinn.“

In der Reithalle hängen die Bilder der erfolgreichsten Zuchtpferde.

Weiterhin Holsteiner Zucht

Denn der Betrieb lebt vom Verkauf der ausgebildeten Spring­pferde. Thormählen rechnet vor: „Wir haben hier mit allem Drum und Dran tägliche Kosten von 1.500 Euro. Damit sich der Laden dreht, müssen wir schon mal alle zwei Jahre ein Pferd für 200.000 Euro verkaufen.“ Bis zur Verkaufsreife eines Pferdes im Alter von etwa fünf Jahren müssen mit der Bedeckung, Pflege und Ausbildung etwa sechs Jahre vorfinanziert werden.

Die Grundlage für den guten Namen des Betriebs, der zu 80 % ins Ausland verkauft, liegt in der Stutenbasis. Aus den Stämmen von Retina, dem Deckhengst Capitol und Fine Zera sind international erfolgreiche Springpferde gezogen worden. Baumgart will an der Zucht der Holsteiner Pferde festhalten, durch Einkreuzungen vereinzelt aber noch die Qualität verbessern. Er weiß: „Um Hochleistungspferde zu bekommen, braucht es eine gute Genetik, aber ebenso eine gute Ausbildung und einen passenden Reiter.“

An der Größe des Betriebs will er auch nichts ändern: „Hochleistungspferde sind sehr sensibel. Sie brauchen eine individuelle Betreuung mit Zeit und Ruhe.“ Harm Thormählen ist erleichtert, dass es auf seinem Traditionsbetrieb, der schon seit 1647 besteht, auch nach der Hofübergabe mit der Pferdezucht weitergeht und dass auf den Weiden um den Hof weiterhin viele junge Pferde zu sehen sein werden.

Der Krieg verändert das Denken

Für jeden sichtbar gerät derzeit das weltwirtschaftliche Gleichgewicht aus der Balance, auch in der Agrarwirtschaft. So besteht die akute Gefahr, dass die weltweite Ernte in diesem Jahr weit unter dem Bedarf liegt. Zu den bekannten Gründen – Klimawandel, Bodenverschlechterung, Flächen- und Wasserknappheit, Krankheits- und Schädlingsdruck – kommt nun der Krieg. 

Die Suche nach einem neuen Gleichgewicht ist eröffnet. Ein solches Gleichgewicht kann sich langsam oder wie bei zu hohen Temperatur­unterschieden gewitterartig einstellen, und es spricht derzeit leider vieles für ein Unwetter. 

Die Landwirtschaft galt schon bisher als zentraler Problemlöser, was den Schutz des Klimas und der Arten, die Pflege unserer Natur und Umwelt oder die Erzeugung Erneuerbarer Energien und Rohstoffe betrifft. Doch – und das ist für manchen Politiker neu – plötzlich und kurzfristig geht es um die Sicherung der Welternährung. Denn um das Nahrungsproblem zu lösen und den Frieden zu wahren, brauchen wir eine produktive Landwirtschaft – weltweit und vor Ort. 

Manche Gewissheit wird erschüttert. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die ihre Produkte zu vertretbaren Preisen erzeugt, auch wenn der Landwirt das nicht so gern hört. Wir brauchen Ertragssteigerungen auf vorhandener Fläche, auch wenn der Naturschützer das nicht gern hört. Wir brauchen eine Kreislaufwirtschaft inklusive Tierhaltung, die pflanzliche Reststoffe in menschliche Nahrung umsetzt und dabei wertvollen Dünger erzeugt. Der Verzicht auf Biosprit ist keine Lösung für den Klimaschutz oder gegen Putins Zarallüren. Es zeichnet sich ab, dass wir in der Nach-Öl-Ära noch abhängiger vom Boden werden, als wir es heute sind. 

Das ackerbaulich nutzbare Flächenpotenzial wird weltweit noch nicht ausgeschöpft. Doch gibt es klare Grenzen des (Flächen-)Wachstums. Allein China hat in wenigen Jahrzehnten die mehrfache Fläche Deutschlands verbaut, verschmutzt oder verwüstet. Auch wir müssen die Beanspruchung von Flächen für Infrastruktur und Hausbau, Gewerbe, Energieversorgung und selbst den Naturschutz neu überdenken. Die Rechnung „weniger Landwirtschaft gleich mehr Naturschutz“ geht nicht auf. Viele Landschaften sind auf Pflege und Nutzung angewiesen. 

Wir brauchen Ertragssteigerungen auf Flächen, die eigentlich kein Potenzial haben. Wir brauchen Pflanzen, die gegen Salz, Kälte, Trockenheit und Hitze tolerant sind. In der Diskussion um die Gentechnik winkt der moralische Zeigefinger vielleicht doch in die falsche Richtung. Schätzungen zufolge gehen weltweit zwischen Aussaat und Ernte mehr als 50 % des Ertragspotenzials verloren. Deshalb gehört auch die Nutzung von Düngung und Pflanzenschutz in den Instrumentenkasten.

Hohe Erträge sind wichtig. Doch vor allem die Ertragsstabilität gewinnt an Bedeutung. In vielen Ländern lassen Unwetter- und Dürrekatastrophen den Ernteertrag einbrechen. Nur wenige Regionen weltweit kommen aufgrund ihrer klimatischen und Anbaubedingungen dauerhaft an unsere Flächenerträge heran. 

Wer einmal über den eigenen Tellerrand schaut, der sieht, dass es noch viel mehr Teller auf der Welt gibt – und die meisten davon sind leer. Eine Gewissheit verstärkt sich: Nicht wo du geboren bist, ist deine Heimat, sondern wo du satt wirst.

Sönke Hauschild, Foto: bb

Fleisch aus dem Bioreaktor

Ein Biotech-Start-up will sich in den großen Kampf um Marktanteile im Bereich von zellbasiertem Fleisch werfen. Die Zukunftsaussichten sind ungewiss, was man je nach Gefühlslage positiv oder negativ bewerten kann. Auf einer Veranstaltung vergangene Woche Donnerstag in Rendsburg klärten Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH), Schweinespezialberatung und Netzwerk Sauenhaltung auf. BVSH-Vizepräsident Dietrich Pritschau meinte, als überzeugtem Tierhalter falle es ihm schwer, von „Fleisch” zu sprechen. Doch warnte er gerade angesichts desaströser Preise davor, Scheuklappen aufzusetzen.

Unter dem Namen „Neat“ wollen Lars Krüger und Alexander Heuer, zwei Mitarbeiter des Beratungsunternehmens Roland Berger, positive Anreize für Tierhalter setzen, neben der bisherige Erzeugung etwas anzubieten, das den gesellschaftlichen Trends entspricht. Parallel zur Tierhaltung sollen die Betriebe zellbasierte Fleischprodukte herstellen.

Laut Krüger drückt die Ethikdiskussion auf den Fleischabsatz. Vegane Alternativen enthalten ihm zu viel „Chemie“. Daraus leitet er Absatzchancen für sogenanntes In-vitro-Fleisch (ivF) ab, die er mittelfristig höher bewertetet als die veganer Produkte. Die Wiederkaufsrate veganer Produkte bezeichnete er als gering. Zudem basierten Nachhaltigkeitsstrategien des Lebensmittelhandels auch auf ivF. Wie der Projektmanager berichtete, habe das Hamburger Start-up die gesamte Wertschöpfungskette von der Herstellung der ersten Zellen über die Maschinen bis zu den Abnehmern an Bord.

Da der Hauptmarkt im Fleischsektor aus verarbeiteten Produkten bestehe, will Neat nicht mit dem Steak starten, sondern auf Fleischbrät zur Weiterverarbeitung setzen. Aus ethischen Gründen will man die benötigten Stammzellen aus den Nabelschnüren der neugeborenen Tiere gewinnen, statt mit einer Biopsie in die körperliche Unversehrtheit des Tieres einzugreifen. Auch wird man nicht auf Kälberserum setzen, um die Zellen zum Wachstum anzuregen, wie es ansonsten üblich ist.

Technisch will man eine Art Plug-&-Play-System anbieten, entweder in ehemaligen Ställen oder als Containerlösung. Aus den Stammzellen der hofeigenen Tiere wird mittels einer Nährlösung, wahrscheinlich aus proteinreichem Algenextrakt, innerhalb weniger Wochen Muskelgewebe erzeugt. Der Bioreaktor läuft voll automatisiert, damit fallen Personalkosten größtenteils weg. Das erzeugte Fleischbrät wird abgeholt, aufbereitet und an die verarbeitende Industrie verkauft.

Zahlreiche Nachfragen der anwesenden Schweinehalter zur Hygiene, dem Inhalt der Nährlösung, der Kühllogistik, aber auch zu bau- und steuerrechtlichen Hürden zeigten, dass mit einer kurzfristigen Umsetzung nicht zu rechnen ist. Und tatsächlich steht das Hamburger Start-up ganz am Anfang; in vier bis fünf Jahren wird die Markt­reife erwartet.

Intensiv wurde die bis dato unbekannte Einbindung der Landwirte/Tierhalter diskutiert. Krüger und Heuer verwiesen auf die Vorteile einer regionalen, dezentralen Erzeugung und der damit verbundenen Transparenz und Kundenakzeptanz. Auch sei der Bezug der Nabelschnüre an die Betriebe gebunden. Heuer führte Marktstudien an, die die Beweggründe der Verbraucher zum Kauf von ivF darstellten. Es gehe um Ethik und Gesundheit. Viele Vegetarier würden die Produkte probieren.

Da die ivF-Erzeugung nicht wirklich skalierbar sei, fällt laut Heuer der Vorteil einer großtechnischen Anlage weg. Die Wertschöpfungstiefe der Landwirtschaft in diesem Ansatz muss jedoch ausreichend attraktiv sein. Gefragt wurde, ob die Betriebe an der Produktion der Nährlösung teilhaben könnten. Hinterfragt wurde, dass die Tierhalter so gut wie keine eigenen Stellschrauben hätten, um den Erfolg zu beeinflussen.

Bisher wurde vieles nur im Labormaßstab erprobt, es zeichnet sich aber nach Aussage von Krüger bereits Interesse aus dem Lebensmittelsektor ab, solche Produkte höherpreisig anzubieten. Viele Detailfragen können erst während des geplanten Pilotprojekts genauer beantwortet werden. Als umso wertvoller bezeichneten die Neat-Gründer die Diskussion, da die Ideen und Hinweise aus der Diskussion in die Geschäftsstrategie und die Technik einfließen würden. Sie machten abschließend deutlich, dass sie ihr Start-up als Gegenentwurf zu einer industriellen Aufstellung sehen. Vielmehr solle die Landwirtschaft die Möglichkeit haben, den Trend zu ivF mitzugestalten und daran teilzuhaben.

Skeptisch, aber auch neugierig reagierten Tierhalter auf die Vorstellung der In-vitro-Fleischproduktion. Foto: Julian Haase

Positive Effekte auf die Tiergesundheit beobachten

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Mutterkuhhalter sind aufgrund der geringen Erlössituation zu einer sparsamen Wirtschaftsweise gezwungen. Zusätzliche Kosten, wie zum Beispiel für die Getreidezufütterung der Kälber, sind nur bei einer Leistungssteigerung mit kostendeckenden Erlösen zu rechtfertigen. Für die Absicherung der Kosteneffizienz ist nicht nur entscheidend, ob, sondern auch ab welchem Zeitpunkt mit der Zufütterung begonnen wird.

Zur Prüfung der Effekte der Zufütterungsdauer wurde in der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung in Groß Kreutz (LVAT) in Brandenburg über drei Jahre eine Untersuchung mit Kühen der Rasse Uckermärker und ihrer weiblichen Nachzucht durchgeführt. Dazu wurde ein in der Nähe der Tränkwasserversorgung installierter elektronischer Kraftfutterautomat genutzt, der mit Getreideschrot bestückt wurde. Mit dem Auftrieb auf die Sommerweide wurden die Kälber nach Gewicht, Alter und Lebenstagszunahmen in zwei identische Gruppen eingeteilt und mit Transponderhalsbändern für den Kraftfutterabruf ausgestattet. Bei einem Durchschnittsalter von 86 Tagen begann die Zufütterung für die Kälber der Kontrollgruppe. Der Futteranspruch für die Kälber der Versuchsgruppe wurde zirka sechs Wochen später freigeschaltet.

Futteraufnahme individuell

Das einbezogene Tiermaterial und die Kennzahlen zur Futter­aufnahme sind in der Tabelle 1 zusammengestellt. Die maximale Getreideaufnahme pro Tag war auf 6 kg begrenzt. 30 Kälber nutzten das Futterangebot nicht oder sehr selten (Gesamtfutterabruf unter 10 kg) und wurden nicht in die Auswertung einbezogen. An den Schwankungsbreiten der abgerufenen Gesamtfuttermenge erkennt man große tierindividuelle Unterschiede. Der hohe Anteil von Tagen, an denen kein Automatenbesuch dokumentiert wurde, zeugt von einer unregelmäßigen Nutzung des Futterangebotes. Die Kälber suchten den Futterautomaten hauptsächlich auf, wenn sich die Herde in unmittelbarer Nähe der Tränke befand. In regenreichen Zeiten und auf weiter entfernten Flächen verkürzte sich der Aufenthalt an Tränkeinrichtung und Kraftfutterautomat. Der Weideumtrieb auf eine neue Teilfläche hatte ebenfalls einen verringerten Kraftfutterabruf zur Folge.

Der Kraftfutterabruf wird über Transponderhalsbänder gesteuert.

So war das Wachstum

Die Lebendmasseentwicklung der Kälber während der Weideperiode zeigt die Tabelle 2. Statistisch gesicherte Differenzen zwischen den beiden Gruppen wurden nur bei der täglichen Zunahme im Untersuchungszeitraum ermittelt. Daraus resultierte eine um 6 kg höhere Zuwachsleistung bei den Kälbern der Kontrollgruppe.

Von den 53 im Betrieb verbliebenen Tieren wurden 26 Färsen für die Reproduktion selektiert und 27 Färsen zur Weitermast aufgestallt. Die erfassten Merkmale der weiteren Entwicklung dieser Tiere sind den Tabellen 3 und 4 zu entnehmen.

Zwischen beiden Gruppen sind zum Zeitpunkt der Jährlingswägung keine Differenzen feststellbar. Auch das Erstkonzeptionsgewicht der Reproduktionsfärsen wurde von den Tieren beider Gruppen gleichzeitig erreicht. Das Erstkalbealter aller bisher abgekalbten Färsen lag bei 24 Monaten. Bei der Auswertung der zur Mast verwendeten Färsen erreichten die Tiere der Kontrollgruppe tendenziell geringfügig höhere Tageszunahmen und eine bessere Fleischklasseneinstufung.

Um zu erkennen, wie sich die 30 Kälber ohne Kraftfutteraufnahme entwickelt haben, wurden diese außerhalb der Versuchsauswertung gesondert betrachtet. Tabelle 5 gibt einen Überblick.

Beim Vergleich mit den Daten aus Tabelle 2 fällt auf, dass die Kälber ohne Kraftfutterabruf am Beginn der Untersuchung etwas schlechter entwickelt waren. Zum Ende der Weidesaison sind die Differenzen in der Gewichtsentwicklung zu den Kälbern mit Kraftfutterabruf deutlich erkennbar. In den ersten vier Wochen nach dem Absetztermin und der Aufstallung lagen die täglichen Zunahmen 150 g unter den Werten der Versuchsgruppe. Die Tiere waren häufiger von Erkrankungen des Atemwegssystems betroffen, was zu einem erhöhtem Behandlungs- und Betreuungsaufwand führte. Am Ergebnis dieser Auswertung ist erkennbar, dass eine Zufütterung der Saugkälber auf der Weide für die Tiergesundheit und Optimierung der Wachstumsleistung vorteilhaft ist.

Wirtschaftliche Betrachtung

Für 1 dt Kraftfutter wurden Kosten von 34 € kalkuliert. Diese setzen sich zusammen aus dem Getreide (inklusive Schroten), den Arbeitserledigungskosten und den Kosten für den Futterautomaten (siehe Abbildung).

Tabelle 6 gibt einen Überblick zum Futteraufwand und den ermittelten Kosten für die Zusatzfütterung der beiden Gruppen.

Die Differenz im Kraftfutterverbrauch der Kontrollgruppe von 18,3 kg pro Tier ergibt 6,23 € höhere Verfahrenskosten. Durch die um 6 kg höhere Zuwachsleistung der Tiere in der Kontrollgruppe mit einem Mehrerlös von 6 € pro Tier werden die Kosten knapp gedeckt. Ökonomisch sind beide Gruppen gleich zu bewerten. Für eine nachhaltige und ressourcensparende Produktion ist die kürzere Zufütterungsdauer zu bevorzugen. Die Effekte des Zufütterungsbeginns variierten aber zwischen den Untersuchungsjahren und sind immer abhängig vom Futterverbrauch und der Zuwachsdifferenz zwischen den Gruppen.

Bei der wirtschaftlichen Betrachtung der Kälber ohne Kraftfutterabruf wird Folgendes deutlich: Diese Kälber hätten infolge des geringeren Zuwachses während der Weideperiode 15 beziehungsweise 9 € weniger Verkaufserlös im Vergleich zur Kontroll- und Versuchsgruppe erzielt. Durch die Einsparung der Verfahrenskosten für das Getreideangebot wäre der Verzicht auf Zufütterung wirtschaftlicher. Das gelingt aber nur, wenn der Anteil untergewichtiger Kälber niedrig gehalten wird. Durch die angewandte Preisbildung beim Absetzkälberverkauf nach Gewichtsklassen sind die Einkommensverluste bei einem Gewicht unter 200 kg am höchsten. Von den 30 Kälbern ohne Kraftfutterabruf lag das Gewicht nur bei drei Kälbern (10 %) geringfügig unter 200 kg.

Fazit

Die Entscheidung, ob und ab wann eine Getreidezufütterung der Kälber auf der Weide vorteilhaft ist, hängt von den Standortbedingungen, Witterungsverhältnissen und dem Betriebsmanagement ab. Die Getreidezufütterung kann eine wirtschaftliche Option sein, wenn dadurch der Anteil zu leichter Kälber unter 200 kg zum Absetzzeitpunkt gesenkt wird. Das ist bei langen Abkalbezeiträumen mit nur einem Absetzzeitpunkt, einem hohen Jungkuhanteil, vielen Zwillingsgeburten, Futtermangel und schlechten Futterqualitäten zu erwarten. Bestätigt haben sich die positiven Effekte einer Zufütterung auf die Gesundheit der Tiere mit weniger Umstellungsproblemen nach dem Absetzen. Die Leistungsdefizite der nicht oder später zugefütterten Tiere während der Weideperiode wurden bei der Aufzucht und Mast im eigenen Betrieb weitestgehend kompensiert.

Gen-Orte für Züchtung virusresistenter Weizensorten

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Sticht die Wandersandzirpe (Psammotettix alienus) eine Weizenpflanze an, um Pflanzensaft zu trinken, kann das fatale Folgen haben: Zusammen mit ihrem Speichel kann die Zikade das Weizenverzwergungsvirus (­Wheat Dwarf Virus, WDV) übertragen. Je nach Alter der Pflanze zum Zeitpunkt der Infektion sinkt der Ertrag mindestens um 30 %, sogar ein Totalausfall ist möglich. Forschende des Julius-Kühn-Instituts (JKI) haben nun 500 Weizenvarianten, darunter Sorten, Genbank-Akzessionen und Wildarten, auf ihre Resistenz gegen das Virus untersucht.

Die Wildarten erwiesen sich dabei als ähnlich anfällig wie moderne Sorten, was darauf schließen lässt, dass die Züchtung keinen Verlust von Resistenzgenen bewirkt hat. Mehr als die Hälfte der untersuchten Varianten ging durch die Infektion ein. Zwei als resistent beschriebene ungarische Sorten zeigten mit einer Infektionsrate von 21,5 und 34,5 % lediglich eine gewisse quantitative Resistenz gegenüber der Viruserkrankung. Eine annähernd vollständige Resistenz entdeckten die Forschenden allerdings in der russischen Winterweizensorte ,Fisht‘, die lediglich zu 5,7 % infiziert wurde.

Die sogenannte genomweite Assoziationsstudie (GWAS) des JKI brachte aber noch mehr zum Vorschein: „Wir haben erstmals QTL bestimmen können, die mit geringen Ertragsverlusten durch das Virus assoziiert waren“, erklärt Anne-­Kathrin Pfrieme, die am JKI-Fach­institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz ihre Doktorarbeit zum Thema anfertigt. QTL (Quantitative Trait Loci) sind Abschnitte im Genom, die mit quantitativen Merkmalen in Verbindung stehen – Eigenschaften wie Größe, Gewicht oder eben Krankheitsresistenz. Diese graduell messbaren Eigenschaften sind das Ergebnis des Zusammenspiels verschiedener Gene. Von den 35 zuerst identifizierten Gen-Orten blieben nach Tests 14 übrig, die sich konstant mit geringen Ertragsverlusten durch Infektionen mit dem Weizenverzwergungsvirus in Verbindung bringen ließen.

„Mithilfe genetischer Marker könnten diese QTL künftig in Eliteweizenlinien eingekreuzt werden, um so resistente Sorten zu erzeugen“, beschreibt Pfrieme die Bedeutung ihrer Forschungsergebnisse für die Praxis. Das Interesse verschiedener Züchtungsunternehmen, welche gemeinsam mit der Gesellschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation an der Forschung beteiligt waren, sei groß, zumal das Virus nicht bekämpft werden kann und gegen die Zikade, die es überträgt, innerhalb der EU kein Pflanzenschutzmittel zugelassen ist.

Die Wandersandzirpe (Psammotettix alienus), eine Zwergzikade, die in Europa verbreitet ist, überträgt das Weizenverzwergungsvirus.
Foto: Edgar Schliephake/JKI

Viele Zikaden- und Blattlausarten profitieren vom Klimawandel, weil die höheren Temperaturen ihnen eine längere Aktivitätszeit und zum Teil eine zusätzliche Generation von Nachkommen ermöglichen. Das hat jüngst eine Erhebung mit einer Insektensaugfalle am JKI-Standort Quedlinburg erneut belegt. Gerade die Region des westlichen Sachsen-Anhalt ist hierbei besonders vom Klimawandel in Form von Temperaturanstieg und Trockenheit getroffen. In der Folge nehmen auch die von diesen Vektoren übertragenen Viruskrankheiten zu.

Das WDV breitet sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in ganz Europa aus. Es befällt neben Weizen auch Gerste und andere Getreide. Heute zählt es zu den bedeutenden Getreidekrankheiten in Europa, Asien und Afrika. Übertragen wird es im Herbst durch erwachsene Wandersandzirpen. Eine Sekundärinfektion durch Nymphen der Zikade ist im Frühjahr möglich. Eine Infektion äußert sich durch eine gestreifte Einfärbung der Blätter, Chlorose, eine verringerte Zahl an Ähren, reduzierte Winterfestigkeit und das Absterben von Pflanzen in frühen Entwicklungsstadien.

Blattsymptome von WDV an Weizen. Foto: JKI

Da Viren sich nicht mit Pflanzenschutzmitteln bekämpfen lassen und zum Teil auch Wirkstoffe für einen umweltverträglichen Einsatz gegen die Vektoren fehlen, bekommt die Züchtung von Sorten, die resistent gegen die Krankheitserreger sind, eine zunehmende Bedeutung.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin dazu ist: Anne-Kathrin Pfrieme, Julius-Kühn-Institut, Fachinstitut für Resistenzforschung und Stresstoleranz, Erwin-Baur-Str. 27, 06484 Quedlinburg, Tel.: 0 39 46-47 36-71, anne-kathrin.pfrieme@julius-kuehn.de