Gelb als Blütenfarbe mausert sich in Kombination mit passenden Farbtönen zu einem echten Hingucker. Hoch im Kurs steht derzeit die warme Farbkombination Rot und Gelb. Die hier vorgestellten Pflanzen brillieren auf einem sonnigen Plätzchen von Juni bis in den Oktober hinein.
Manche davon wie Feuersalbei, Sonnenhut oder Brandkraut deuten bereits mit ihrem Namen ein leuchtendes Farbspiel an. Aufzupassen gilt es jedoch bei den verschiedenen Rotnuancen. Kühleres Rot entfaltet in Gemeinschaft mit blauen, violetten oder rosafarbenen Nachbarn eine fast schon geheimnisvolle Stimmung. Warmes Rot hingegen passt gut zu Gelb oder Orange. Diese Kombination setzt sich mit einer unglaublichen Strahlkraft in Szene, ohne dabei ihre Sanftheit und Harmonie zu verlieren. Gräser und Blattschmuckpflanzen sorgen für Ruhepunkte im Beet.
Im höhengestaffelten Beet übernehmen hoch wachsende Stauden die Aufgabe der Hintergrundgestaltung. Direkt davor pflanzt man mittelhohe Stauden, während niedrige Pflanzen das Beet zum Rand auslaufen lassen. Werfen wir zunächst einen Blick auf geeignete Hintergrundstauden. Unter den verschiedenen Sorten der Sonnenbraut (Helenium-Hybride) eignet sich ‚Kupferziegel‘ mit einer Höhe von 120 cm hervorragend dafür. Die ziegelrot-orangefarbenen Blüten wirken toll zu allen Nuancen von Gelb.
Mehr Strahlkraft legt das feurige Orangerot der Sonnenbraut ‚Baudirektor Linne‘ an den Tag. Sie wächst mit 140 cm noch etwas höher, eignet sich sehr gut für den Schnitt und liebt sonnige, gut nährstoffreiche Böden. Gleich daneben zieht die Stauden-Sonnenblume ‚Triomphe de Gand‘ (Helianthus decapetalus) von August bis Oktober mit hellen, zitronengelben Blüten den Blick auf sich. Die wohl schönste der einfach blühenden Stauden-Sonnenblumen wird manchmal auch als ‚Triumph of Ghent‘ oder ‚Triumph von Gent’ angeboten. Mit 100 bis 150 cm Wuchshöhe, ausgezeichneter Winterhärte, Langlebigkeit und ihrem horstartigen Wuchs ist ‚Triomphe de Gand‘ bestens geeignet für die hintere Reihe des Staudenbeetes. Sie zählt zu den wenigen ausdauernden Sonnenblumen, die keine Ausläufer treiben.
Lampenputzergras ‚Compressum‘ (Pennisetum alopecuroides) ist ein schönes Begleitgras für die Hintergrundstauden. Aus dem locker wachsenden Horst mit den schmalen, leicht überhängenden Blättern ragen aufrechte Stiele mit walzenförmigen Blüten. Die robuste Sorte zeigt ein leuchtend gelbes Herbstkleid. Der Austrieb erfolgt erst recht spät im Frühjahr. Der große Auftritt beginnt ab Anfang August mit der Entfaltung der Blütentriebe. Mit 120 cm Höhe ebenfalls perfekt für den Hintergrund geeignet ist Sonnenauge ‚Burning Hearts‘ (Heliopsis helianthoides var. scabra). Die zweifarbigen Blütenblätter zeigen im äußeren Bereich ein Goldgelb, das sich zur Mitte hin in ein warmes Orange-Rot verwandelt. Da Blätter und Blütenstängel durchgängig dunkel gefärbt sind, bietet ‚Burning Hearts‘ Blüten- und Blattschmuck gleichermaßen.
Auch für den mittleren Bereich des rot-gelben Staudenbeetes finden sich geeignete Kandidaten mit einer Höhe von 60 bis 100 cm. Oktober-Sonnenhut (Rudbeckia triloba) erfreut mit später und vor allem reicher Blüte von August bis Oktober sowie einem verzweigten, aufrechten Wuchs. Die Staude ist etwas kurzlebig, erhält sich jedoch zuverlässig über die Selbstaussaat. Schon im ersten Standjahr blüht der Oktober-Sonnenhut prächtig. Aufgrund der vielen Blütenstängel bleiben immer ein paar für die Vase übrig. Von Juli bis August verzaubert die Großblütige Taglilie ‚Berlin Red Velvet‘ (Hemerocallis-Hybride) mit großen, samtig-dunkelroten Blüten. Auch wenn sich jede Blüte nur für einen einzigen Tag öffnet, ergibt deren schiere Anzahl eine beachtliche Blütezeit.
Taglilien punkten mit Genügsamkeit. Sie bevorzugen einen nicht zu trockenen Standort. Wer Sorten pflanzt, die sich in ihrer Blütezeit ablösen, kann sich von Mitte Mai bis in den September hinein an den Blüten erfreuen. Tipp: Geeignete Alternativen zu ‚Berlin Red Velvet‘ sind ‚Chicago Apache‘, ‚Crimson Pirate‘ und ‚Hexenritt‘. Das Gefüllte Sonnenauge ‚Asahi‘ (Heliopsis helianthoides var. scabra) überzeugt von Juli bis September mit pomponförmigen, dicht gefüllten, gelben Blüten. Dank des trichterförmigen Wuchses, reicher Verzweigung und großer Blühwilligkeit fügt sich ‚Asahi‘ perfekt in jede Rabatte ein. Beim Stichwort „gelber Dauerblüher“ darf die Gold-Garbe ‚Credo‘ (Achillea-filipendulina-Hybride) nicht unerwähnt bleiben. Die Züchtung Ernst Pagels zeichnet sich durch hohe Standfestigkeit und starken Wuchs aus. Bei zu starker Ausbreitung sticht man einfach die Ränder ab.
Für den Beetrand empfiehlt sich das Japanische Blutgras ‚Red Baron‘ (Imperata cylindrica). Die Halme dieses eigenwilligen Grases nehmen im Verlauf der Vegetationsperiode einen intensiven Rotton an. Wichtig sind ein guter Winterschutz und lehmig-sandiger, kalkarmer Boden. ‚Red Baron‘ treibt im Frühjahr spät aus. An zusagenden Standorten vermehrt es sich über Ausläufer. Manche Gärtner kultivieren die Akzent-Pflanze in flachen Schalen, die den Sommer über im Beet stehen und den Winter an einem hellen, kühlen Ort im Haus verbringen.
Das Nadelblättrige Mädchenauge ‚Moonbeam‘ (Coreopsis-verticillata-Hybride) ist eine wunderbare Einfassungspflanze. Die schwefelgelben Blüten kontrastieren schön zum dunkelgrünen Laub. Obendrauf gibt’s die lange Blütezeit von Juni bis September. Im Juli und August verstärkt die kompakte, 50 cm hohe Kleinblütige Taglilie ‚Little Cadet‘ (Hemerocallis-Hybride) das gelbe Blütenmeer im Beetvordergrund.




