Sie werden bei Login in den Shop auch automatisch auf der Bauernblatt-Website eingeloggt und können sich dann zukünftig mit dem gleichen Passwort auf beiden Websites anmelden.
Bei einem Treffen mit LandFrau Helga Först in Darry ging es darum, gemeinsam drei verschiedene Torten zu backen, die nicht nur lecker aussehen und schmecken, sondern vor allem schnell zubereitet sind, wenn sich kurzfristig Besuch angekündigt hat – ein Tortenzauber eben.
Bei einer Schnippelparty mit den ResteRittern aus Kiel wurde aus Resten gezaubert. Anliegen der GbR, die mit dem Nachhaltigkeitspreis der Stadt Kiel ausgezeichnet wurde, ist es, Lebensmittel zu retten und sie zum Beispiel zu Chutneys und Marmeladen zu verarbeiten. Mit dem Erlös werden soziale Initiativen wie die „Mittagskinder“ unterstützt.
Daneben bieten die ResteRitter auch Schnippelpartys an. Sie bringen dazu gerettete – also für den Verkauf nicht mehr geeignete – Lebensmittel mit und dann wird gemeinsam gekocht. Bei den Jungen LandFrauen wurden aus Champignons, Möhren, Paprika, Kopfsalat, Auberginen, Weintrauben, Melonen und altem Brot zum Beispiel Brotfrikadellen, Pilzpfanne, Ofengemüse, Apfel-Crumble und Obstsalat gemacht und anschließend gemeinsam gegessen.
Annika Stange (li.) und Christina Badde bei der Schnippelparty Fotos und Collage: Jasmin Untiedt
„Cool, wenn man‘s kann!“ – unter diesem Motto beteiligen sich LandFrauen aus den OV Nordstrand, Hattstedt, Berkenthin und Kappeln am diesjährigen Boys‘ Day. Dabei lernen die Sechstklässler nicht nur zu kochen, zu bügeln, zu nähen oder zu waschen.
Die Kappelner LandFrauen waren zum zweiten Mal dabei und machten den Tag diesmal zu einem Girls‘ und Boys‘ Day. Während die Jungen der sechsten Klasse kochten, lernten die Mädchen in der gegenüberliegen Feuerwehrwache, wie frau einen Brand bekämpft. Was die Lehrerin und die LandFrauen besonders freute: Bei so viel Action „tauten“ auch zwei ukrainische Schülerinnen auf, die bisher eher zurückhaltend auf außerschulische Aktivitäten reagierten.
Oft begannen die Action schon Tage vor dem Boys‘ Day. So probierte die Vorsitzende des OV Nordstrand, Olga Maart, in der heimischen Küche das Rezept für selbst gemachte Burger aus. Das kam nicht nur bei ihrer Familie, sondern auch am Boys‘ Day des OV Nordstrand und OV Hattstedt supergut an.
Auch Anne Martin von den Berkenthiner LandFrauen war schon einen Tag zuvor mit zwei Schülern für den Boys‘ Day einkaufen. Diese kannten sich nicht nur gut mit günstigen Preisen aus, sondern bewiesen auch logistisches Geschick beim Verpacken der Waren. Am Ende lernten die Schüler auch, den Einkauf zu kalkulieren. Quarkbrötchen, Ofengemüse mit Dip, Spaghetti bolognese mit Dinkelnudeln sowie Apfelcrumble mit Vanillesoße kosteten 4 € pro Person.
In der Wäscheabteilung der Herrendeichschule Nordstrand sortierten die Boys zunächst die Wäsche für verschiedene Waschgänge. Dann wurde die Wäsche aufgehängt und gebügelt. Fotos (3): Anke NissenSchüler der Herrendeichschule Nordstrand holten sich in einer Küchengruppe (siehe unten) und einer Wäschegruppe (siehe oben) die nötigen Kenntnisse für ihr Zertifikat.Das Team der Berkenthiner LandFrauen kochte mit zehn Jungs der Stecknitz-Gemeinschaftsschule. Diese lernten zum Beispiel beim Backen von Quarkbrötchen mit Dinkel, Vollkornweizen und Weizen verschiedene Mehlsorten kennen. Die LandFrauen lernten, dass bei den Schülern Spaghetti bolognese weitaus beliebter ist als Ofengemüse. Fotos (2): Roswitha TietzelFrauensache? Von wegen, die Jungs in der Stecknitz-Schule wissen jetzt, wie ein Knopf angenäht wird.In der Küche auf Nordstrand hieß es zunächst, Zwiebeln zu schneiden. Zubereitet wurden unter anderem Burgerbrötchen und Pattys mit selbst gemachter Burger-Soße.Viel zu schnippeln gab es in der Küche der Gemeinschaftsschule Kappeln für Gemüse und Salat. Zum Nachtisch gab es eine Quarkspeise.
Blühpapier stellten die Jungen LandFrauen aus dem Herzogtum Lauenburg in der gleichnamigen Werkstatt von Lena Richter in Witzeeze her. Die Metorologin, die im Bereich des Klimaengineerings promovierte hat ihre Leidenschaft in dem alten schon fast vergessenen Handwerk des Papierschöpfens gefunden und im Besonderen im Handschöpfen von Saatpapier.
Die Jungen LandFrauen lernten beim Workshop Schritt für Schritt, ihr eigenes Papier zu schöpfen. Geschredderte Papierresten wurden zu einem Faserbrei der „Pulpe“ verarbeitet. In den Papierbrei wurden Saaten, Kräuter, getrocknete Blumen, Gräser, Konfetti und Farben eingearbeitet. Das geschöpfte Papier wurde dann mit einer alten Handpresse gepresst und getrocknet. 100 % Handarbeit. Nun waren der Kreativität keine Grenze gesetzt. Die getrockneten Papiere wurden beschrieben, bestempel oder bemalt. So entstanden viele schöne Unikate – Karten, die aufblühen werden zu einer Blühwiese oder zu einem Kräutergarten.
Blick in die WerkstattDie Teilnehmerinnen des Workshops mit Lena Richter (r.) Foto Jana Siemers
Auf dem Werftgelände des Unternehmens German Naval Yards Kiel ist am Dienstag der Prototyp eines Wellenkraftwerks getauft und zu Wasser gelassen worden. In fünfmonatiger Bauzeit entstand in dem gemeinsamen Projekt der Fachhochschule (FH) Kiel, von German Naval Yards und ThyssenKrupp Marine Systems ein gut 8 t schwerer und 12 m langer Prototyp im Maßstab 1:8. Das kleine Kraftwerk nutzt dabei das Energiepotenzial der Wellen und wandelt dieses in elektrische Energie um.
Bei manchen Erfindungen fragt man sich, warum es sie nicht schon lange in Serie gibt: Aus der unerschöpflichen Kraft der Wellen im Meer Regenerative elektrische Energie zu produzieren, könnte – wenn es nach den Projektbeteiligten aus Kiel geht – schon in wenigen Jahren Realität werden. In dem 2020 gestarteten Forschungsvorhaben unter dem Namen „Testanlage für ein Wellenkraftwerk im Modellmaßstab“ bauten 28 Auszubildende von German Naval Yards und ThyssenKrupp Marine Systems mit Unterstützung ihrer Ausbildungsleiter und Berufsschullehrer den Prototyp. Die Eckdaten und technischen Hintergründe des Projekts stellte Prof. Christian Keindorf von der FH Kiel vor, der das Vorhaben initiierte und leitete.
Prof. Christian Keindorf
Das Wellenkraftwerk nutzt das stetige Energiepotenzial des sich bewegenden Wassers: Ein Schwimmkörper übt dabei durch das Auf und Ab der Wellen eine vertikale Bewegung relativ zu einer Stab-Boje aus. Durch die Bewegung wird eine Hubstange angetrieben, an der zwei Linear-Generatoren montiert sind, welche durch ein Magnetfeld hindurchgeführt werden und nach dem Induktionsprinzip elektrische Energie erzeugen. „Wir brauchen nicht viel, dafür aber konstanten Hub“, erläuterte Kleindorf. Die Linear-Generatoren benötigen zur Stromerzeugung keine Rotation, sondern lediglich das Auf und Ab der Wellen. Der Prototyp bietet derzeit eine Spitzenleistung von 32 kW, ein späteres Serienmodell könne Leistungen von 1 MW und mehr erzeugen.
In den nächsten Wochen stehen weitere Funktionstests im Werftbecken auf dem Programm, an die sich mehrmonatige Tests auf hoher See anschließen sollen. Hier stünde mit der Offshore-Forschungsplattform Fino 3 etwa 80 km westlich vor Sylt bereits ein passender Teststandort zur Verfügung. „Wir suchen noch Kooperationspartner, um den Transport und die Installation auf hoher See durchführen zu können“, erklärte der Professor für Offshore-Anlagentechnik.
Linear-Generatoren wandeln den Hub der Wellen in elektrische Energie um.
Künftige, möglicherweise in Schleswig-Holstein produzierte Serienmodelle des Wellenkraftwerks ließen sich laut Keindorf etwa in hybriden Offshore-Parks installieren. Der Raum zwischen den durch die Turbulenzeffekte in der Nachlaufströmung weit auseinanderstehenden Windkraftanlagen könnte so auch auf Höhe der Wasseroberfläche genutzt werden. Synergieeffekte durch bereits bestehende Infrastruktur böten mehrere Vorteile, zudem könne ein höherer energetischer Output pro Quadratkilometer Seegebiet erzeugt werden. Keindorf sieht in der Technik einen möglichen künftigen Baustein der Energiewende. Im Rahmen des Efre-Programms wurde das Projekt mit einem Fördervolumen von 533.386 € durch das Land Schleswig-Holstein und die EU unterstützt.
Getauft wurde der Prototyp auf den Namen „Aurelia Wino“. Er leitet sich einerseits aus der wissenschaftlichen Bezeichnung der Ohrenqualle ab, an die das Wellenkraftwerk optisch erinnert und ähnlich derer es sich im Wasser bewegt, sowie andererseits aus dem avisierten Testgebiet: Wellenkraftwerk in Nord- und Ostsee (Wino).
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Forderung bekräftigt, beim Ausbau der Photovoltaik (PV) vorrangig auf den Ausbau auf Dächern und Gebäuden zu setzen. „Den PV-Ausbau auf die Fläche zu schieben, ist der falsche Ansatz und wird auch die Akzeptanz von Photovoltaik schädigen“, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken am vergangenen Donnerstag in Berlin zur Photovoltaik-Strategie des Bundeswirtschaftsministeriums.
Ertragreiche Landwirtschaftsflächen müssten geschützt werden. Der ländliche Raum dürfe nicht verbaut werden, um für die Städte Strom zu produzieren. Krüsken zufolge zählen Landwirte zu den führenden Investoren in Photovoltaik. Etwa 15 % der PV-Anlagen würden von Landwirten betrieben.
„Wenn der Ausbau der Photovoltaik bis 2030 zur Hälfte in herkömmlichen Freiflächenanlagen erfolgt, ist mit einem zusätzlichen Flächenverlust der Landwirtschaft von etwa 80.000 Hektar bis 2030 zu rechnen“, warnte der DBV-Generalsekretär. Das entspreche einem Flächenverlust von rund 20 ha pro Tag. Für übertrieben hält Krüsken die Erwartungen an die Agri-PV. Diese werde unter den jetzigen Bedingungen nur eine Nische bleiben.
„Landwirtschaftliche Flächen dürfen nur unter eng begrenzten Bedingungen für PV-Freiflächenanlagen genutzt werden“, heißt es in einem Forderungskatalog des Bauernverbandes. Hier müssten eine regionale Differenzierung sowie eine Abwägung örtlicher agrarstruktureller Belange erfolgen.
Der DBV schlägt eine Außenbereichsprivilegierung für kleine PV-Anlagen im räumlich-funktionalen Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Betrieben bis 1 MW/ha vor. Die 500-m-Streifen an Autobahnen und Eisenbahnen sollten dem Bauernverband zufolge künftig aus der EEG-Förderung gestrichen werden. Agrarstrukturell nachteilige Flächenzerschneidungen und der Verlust hochproduktiver Flächen könnten so gemindert werden. Notwendig sei eine steuerrechtliche Klarstellung, dass eine mit einer PV-Freiflächenanlage bebaute landwirtschaftliche Fläche bewertungsrechtlich für Zwecke der Grundsteuer sowie der Erbschaft- und Schenkungsteuer weiter dem land- und forstwirtschaftlichen Vermögen zugeordnet bleibe.
Abgelehnt wird eine Duldungspflicht der Grundeigentümer für Netzanschlussleitungen zu PV- und Windparks, weil sie den Anschlussprozess verzögere. Der Bauernverband spricht sich außerdem dafür aus, ein besonderes Augenmerk auf den Ausbau der Verteilnetze zu legen. Dieser Engpassfaktor müsse in der Photovoltaik-Strategie als erfolgskritisch eingestuft werden.
Weiter abgebaut werden müssten Hindernisse beim Eigenverbrauch und bei der Nahstromvermarktung. Speicherlösungen und Sektorkopplungen seien zu unterstützen. Bürgerenergieprojekten sei im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiter Vorrang einzuräumen. Dessen Definition sollte laut DBV auch Landwirte und Grundeigentümer einschließen, die sich als Betreibergesellschaften zusammenschließen.
Die Wiedervernässung von Niederungen soll einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele in Schleswig-Holstein leisten. Dafür ist die Entwicklung alternativer Nutzungskonzepte entscheidend. Um diesen Prozess zu unterstützen, startete das Kieler Landwirtschaftsministerium (MLLEV) mit Unterstützung des Bildungszentrums für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) vergangene Woche Donnerstag (4. Mai) eine Veranstaltungsreihe auf der Klimafarm in Erfde, Kreis Schleswig-Flensburg.
Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) erklärte: „Als Ministerium wollen wir mitreden, wenn es darum geht, die Niederungen zu entwickeln.“ Die Veranstaltungsreihe solle eine Plattform bieten zu diskutieren, was möglich ist. Sicher sei, dass sich die Landwirtschaft auf Veränderungen einstellen müsse. Dabei gelte es noch viele Fragen zu beantworten: „Sollen alle Flächen in den Naturschutz? Bauen wir nur noch Paludikulturen an? Was passiert mit den Werten, den Gebäuden und der Infrastruktur im ländlichen Raum?“ Ganz wichtig ist aus Sicht von Schwarz, Absatzmöglichkeiten für das Erntegut von vernässten Flächen zu finden.
Anpassungen notwendig
Dr. Thorsten Reinsch aus dem MLLEV betonte: „Bei der Entwicklung der Niederungen muss es auch um den Erhalt der Landwirtschaft gehen.“ Wertschöpfung durch Bewirtschaftung müsse möglich bleiben. Die Landwirte in der Region hätten große Erfahrung mit der Moorbewirtschaftung.
Es gebe aber neue Herausforderungen. Der Meeresspiegel steige, was die Entwässerung erschwere. Dazu kämen mehr Niederschläge im Winter und weniger Niederschläge im Sommer. Reinsch unterstrich: „Das Wassermanagement wird noch wichtiger, sowohl beim Thema Abtransport als auch bei der Haltefähigkeit.“ Er berichtete, dass in Schleswig-Holstein rund 20 % der Fläche 2,5 m unter Normalnull lägen, also als Niederungen zu bezeichnen seien. Nach Berechnungen des Ministeriums seien landesweit 85.000 ha – verteilt auf 4.000 Betriebe – besonders von den neuen Herausforderungen betroffen. Bei zirka 500 Betriebe machten Niederungsflächen mehr als 80 % der Gesamtfläche aus. Diese Betriebe seien vielfältig, was individuelle Anpassungsstrategien erfordere. Helfen soll hierbei das derzeit entstehende Kompetenzzentrum klimaangepasste Landwirtschaft des MLLEV.
Mehr Wertschöpfung in den Niederungen könne neben der Produktvermarktung durch Förderung im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik entstehen, so Reinsch. Eine andere Möglichkeit sei Agri-PV, zumindest in Bereichen, die nicht naturschutz- und wasserrechtlich geschützt seien. Er stellte klar: „Die Landesregierung zielt auf kooperative, freiwillige Maßnahmen.“ Es gehe nicht darum, die Milchviehhaltung zu verdrängen.
Flächentausch möglich?
Daniel Viain von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein berichtete von einer Befragung von 72 Landwirten aus dem Sorgekoog. Die überwiegend Rinder haltenden Betriebe hätten angegeben, dass nur 8 % ihrer Flächen schwer zu bewirtschaften seien, nur 2 % seien unwirtschaftlich. Zwei Drittel der Betriebe zeigten Bereitschaft zum Flächentausch. „Das ist ein Hebel, der angesetzt werden kann“, betonte Viain. Landwirte zeigten sich grundsätzlich offen, an der Entwicklung der Niederungen mitzuwirken.
Die Stiftung Naturschutz halte Flächen, die zwar theoretisch für einen Flächentausch infrage kämen. Problem ist hier allerdings laut Stiftung, dass der Flächenkauf mit einem Schutzzweck verbunden ist, der sich nicht auf andere Flächen übertragen lasse. Schwarz erklärte, dass das Ministerium, die Stiftung und die Landgesellschaft ins Gespräch kommen wollten, um Möglichkeiten des Flächentausches zu erörtern.
Fokus auf Nasswiesen
Die Projektleiterin der Klimafarm, Dr. Elena Zydek, stellte klar: „Dieses Projekt ist ein Landwirtschafts- und kein Naturschutzprojekt.“ Es gehe darum, durch Vernässung und extensive Grünlandnutzung Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Parallel würden Wertschöpfungsketten aufgebaut. Zusätzliche Arbeitsfelder seien die Entwicklung von Erntetechnik und der Wissenstransfer. Zydek erklärte: „Paludikultur funktioniert.“ Der Knackpunkt sei, was mit dem Ernteprodukt geschehe. Der Schwerpunkt in Erfde liege auf der Bewirtschaftung von Nasswiesen. Das passe nach Schleswig-Holstein und zum Landesprogramm biologischer Klimaschutz. Andere Paludikulturen wie Torfmoose, Röhrichte oder auch Erlen würden an anderen Standorten in Deutschland untersucht. Besonders wichtig ist aus Sicht von Zydek die Begleitforschug durch die Universität zu Kiel. „Wir produzieren hier Moorbiomasse“, so die Projektleiterin. In Wert gesetzt werden müssten aber auch andere positive Effekte der Moorbewirtschaftung wie intakte Kohlenstoffspeicher beziehungsweise der Erhalt des Torfkörpers, Verbesserungen beim Wasserhaushalt und des Lokalklimas sowie die Nährstofffilterfunktion. „Landwirte auf vernässten Moorböden sind biologische Klimaschützer“, untermauerte Zydek. Für eine Etablierung in der Praxis müssten Paludikulturen aus ihrer Sicht zudem in der Berufsausbildung eine größere Rolle spielen.
Mit Stachelwalzen sind die vernässten Flächen befahrbar. Die Erntemenge auf den Nasswiesen beträgt zwischen 2 und 4 t TM/ha. Die Pflanzen haben dabei einen Trockensubstanzgehalt von rund 20 %. Fotos: rqFür Moorbiomasse kommen verschiedene Verwertungen infrage. Aktuell getestet werden zum Beispiel die Verwendung als Verpackungsmaterial, als Spielzeug (zum Beispiel Legosteine) oder für Textilien. Werner SchwarzDr. Thorsten ReinschDaniel Viain
Weitere Termine der MLLEV-Veranstaltungsreihe:
12. Juni: Nasse, extensive Weidewirtschaft – Rentabilität, Management und Herausforderungen
5. Juli: Photovoltaik auf Moor – geht das?
5. September: Anbau und Ernte von Paludikulturen – Ertragserwartungen und Ansprüche
Digitale Netzwerke sind von Menschen für Menschen. Daher sollte man authentisch sein und seiner Zielgruppe bei der Erstellung von Inhalten auf Augenhöhe begegnen. Diese Empfehlungen gaben die Referenten Matthias Süßen und Ulrich Koglin beim von der Rentenbank und dem Bauernblatt unterstützten Agrarblogger-Camp Schleswig-Holstein am Montag in Rendsburg.
„Wenige aktive Follower sind besser als viele Inaktive“, stellte Süßen klar. Der Social-Media-Experte riet den rund 20 Teilnehmenden zur Anschaffung von Zubehör. Externe Mikrofone seien beispielsweise für „kleines Geld“ erhältlich und verbesserten die Tonqualität von Videos deutlich. Er betonte: „Tiergeräusche oder Wind können sehr problematisch sein.“
Koglin, freiberuflicher Filmemacher für den NDR, erklärte, dass verschiedene Perspektiven Spannung schafften und Bewegung simulierten. So nehme man den Zuschauer mit.
Mehr Tipps von Matthias Süßen zum Filmen mit dem Smartphone im Video:
Das Bauernblatt verlost jeweils 5 x 2 Karten für das Deutsche Spring- und Dressurderby am Donnerstag, Freitag und Sonnabend. Die Preisfrage lautet: Wer hat im vergangenen Jahr das Springderby gewonnen?
Die richtige Antwort mit Absenderadresse und Telefonnummer entweder an: redaktion@bauernblatt.com oder per Post an: Bauernblatt GmbH, Stichwort „Pferdeseiten“, Grüner Kamp 19-21, 24768 Rendsburg. Einsendeschluss ist Mittwoch, 10. Mai.
Auch in diesem Jahr ist Spargel bei den Konsumenten beliebt. Sonniges Wetter steigert nicht nur die Erntemengen des Spargels, auch die Nachfrage erfuhr jüngst eine Belebung. Das lange Wochenende mit dem Maifeiertag zieht eine Absatzsteigerung nach sich.
2022 umfasste die Anbaufläche in Schleswig-Holstein knapp 480 ha. Marktbeteiligte gehen davon aus, dass der Anbauumfang rückläufig ausfällt. Nur 10 % der Spargelernte werden über Discounter oder den LEH vermarktet. Die anderen 90 % finden ihren Weg über die Direktvermarktung zum Konsumenten. Seit Ostern wird hierzulande schon geerntet.
Im Bundesgebiet liegt die Anbaufläche bei rund 25.000 ha. Ein Bundesbürger verzehrte im Durchschnitt 1,2 kg Spargel. Deutschlandweit wurden 2022 rund 82.000 t Spargel produziert. Mit etwa 6.000 t aus Spanien und 4.000 t aus Griechenland sowie jeweils 2.000 t aus Italien und Peru wurde das Angebot durch im Importe erweitert. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland lag 2022 bei 86 %.
Aktionsware im Discounter
Insgesamt wird von einem bis zuletzt übersichtlichen Angebot berichtet. Die Mengen sind bisher gut abgeflossen. Zudem haben viele Discounter und der LEH Spargel als Angebotsware platziert. Auch in dieser Woche ist das wieder der Fall, die Aktionsware nimmt zu und die Preise geben nach. Weißer Spargel schwankt zwischen 2,99 und 4,44 €/400 g. Umgerechnet ergibt sich ein Preis von 7,48 bis 11,10 €/kg. Es werden aber auch tagesfrische Preise aufgerufen. Spargel ist sogar im Kombipack mit Kartoffeln erhältlich. 1 kg Spargel und 2 kg ägyptische Frühkartoffeln werden dabei gemeinsam angeboten und sind für knapp 10 € erhältlich. Währenddessen setzen andere Discounter darauf, das Gesamtpaket als Aktionsware zu fahren – ein spezieller Kochtopf zum Spargelkochen, Sauce hollandaise, Butter und Schinken.
Der grüne Spargel ist sogar noch günstiger erhältlich. Dabei handelt es sich jedoch um Importware, beispielsweise aus Spanien. Er kann zu einem Kurs von 6,98 €/kg gekauft werden. Der Agrarmarkt Informationsgesellschaft zufolge wurden in KW 17 noch 87 % des grünen Spargels importiert. Beim weißen Spargel sind es zum gleichen Zeitpunkt gerade einmal 3 % gewesen. Viele Konsumenten kaufen aus Prinzip deutsche Ware. Sie schätzen die regionale Produktion.
In den beiden ersten Corona-Jahren 2020 und 2021 waren die Konsumenten bereit, verstärkt teurere Lebensmittel zu kaufen. 2022 war dies schon anders, Verunsicherung machte sich breit. Aufgrund der starken Inflation schauen Konsumenten auch in diesem Jahr mehr auf Aktionsware. Doch heimische Spargelstangen sind vermehrt ab Hof, an Verkaufsständen oder auf dem Wochenmarkt erhältlich. Verarbeitet erfreut sich das hiesige Gemüse auch höchster Beliebtheit in Restaurants.
Trotz niedriger Temperaturen seit Ostern verfügbar
Im Februar und März wurden Folien und Dämme vorbereitet. So wird ein verfrühter Erntezeitpunkt möglich. Die Vorteile des Folieneinsatzes sind zudem leichtere Erntebedingungen durch lockere Erde, eine geringere Notwendigkeit der Bewässerung, da weniger Austrocknung des Bodens stattfindet. Dadurch ist auch ein geringerer Spargelpreis möglich. Zum Teil werden drei Folien übereinandergelegt, da kann man sich fragen, was mit all dem Müll passiert. Doch sollte man wissen, dass die Folien sieben bis acht Jahre wiederverwendet werden. Es folgt eine Nutzung als Agrarkunststoff beispielsweise als neue Folie oder Müllbeutel.
Kühle Wochen mit nur wenigen Sonnenstunden prägten das Frühjahr. Doch freundliche Tage kurz vor Ostern brachten auch die ersten Spargelstangen mit – seitdem läuft die Spargelsaison. Erst kleinere Mengen, nun auch mehr. Heimische Betriebe werden durch Saisonarbeitskräfte unterstützt, denn viel Handarbeit ist nötig. Es sind überwiegend Arbeitskräfte aus Polen, Bulgarien und Rumänien, die unter hohen Standards und wenigstens zum Mindestlohn arbeiten. In diesem Jahr kommen ukrainische Kräfte dazu. Mit dem Verlauf der Saison werden die Preise weiter nachgeben. Bis zum 24. Juni geht die Erntezeit, hoffentlich ein Vergnügen für alle: Produzenten und Konsumenten.
Landwirt Jürgen Stolten konnte seinen Hauptgewinn aus dem Weihnachtspreisausschreiben der zehn landwirtschaftlichen Fachverlage (AOL) auf seinem Hof in Glasau, Kreis Segeberg, in Empfang nehmen. Der John-Deere-Traktor 6R 110 mit 110 PS wurde vorigen Dienstag von der Verlagsleitung des Bauernblatts übergeben.
Kein Weihnachtspreisausschreiben des Bauernblatts hat der Landwirt verpasst. „Jedes Jahr habe ich die Lösungspostkarte meines Mannes abgeschickt und jedes Jahr sagte er: Ich gewinne den Trecker“, erinnert sich Seniorchefin Heike Stolten. Dieses Mal hat es geklappt. Bundesweit haben 112.000 Leserinnen und Leser am jährlichen AOL-Weihnachtspreisausschreiben der landwirtschaftlichen Wochenblätter in Deutschland teilgenommen, und die Karte von Jürgen Stolten wurde gezogen. Nachdem der Anruf von Julia Schröder, Anzeigenleiterin des Bauernblattes, den Seniorchef erreichte, behielt er die gute Nachricht als Geheimnis für sich und sagte seiner Familie nur: „Nach dem Mittagessen gibt es eine Überraschung.“ Die sei gelungen, schmunzelt der Seniorchef.
„Der Schlepper passt perfekt auf den Betrieb“, bescheinigt Marco Stolten, der Betriebsleiter. Die Maschine wird direkt bei den Frühjahrsarbeiten zum Einsatz kommen. Vorher hat er die Zugmaschine nach seinen Vorstellungen beim örtlichen Rebo-Vertriebspartner Christopher Schwarck mit zusätzlicher Ausstattung ausrüsten lassen. Stolten bewirtschaftet 130 ha Acker und 50 ha Grünland, dazu Bullen- und Färsenmast mit 80 Tieren. Die Milchviehhaltung mit 30 Kühen läuft aus. „Der Schlepper hat eine handliche Größe auch für den Wirtschaftszweig Lohnunternehmen“, freut sich Stolten.
Das breite Einsatzspektrum unterstreichen die Landtechnikprofis Steffen Krippahl und Stefan Reinermann. Die neue Maschine wird künftig bei der Futterernte, Bodenbearbeitung, im Pflanzenschutz und beim Transport zum Einsatz kommen. Mit dem 6R 110 wird Stolten diese Woche die Maisflächen für die Aussaat vorbereiten, die Grasernte startet und das Heuwenden kann beginnen.mbw