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Megathema Tierhaltung

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„Transparenz und Dialog – Öffentlichkeitsarbeit im Schweine­bereich“ lautete der Titel des öffentlichen Schweineforums im Rahmen der Norla. Zwei Influencerinnen berichteten, wie das im Zeitalter Sozialer Medien ­aussehen kann.

Als Megathema in den Sozialen Medien bezeichnete Bauernverbandspräsident Klaus-Peter Lucht die heimische Landwirtschaft. Seit 2012 sei der Verband online aktiv, um über die Arbeits- und Lebensweise der Betriebe mit der Gesellschaft ins Gespräch zu kommen.

Bauen ohne Wände

Für die Arbeitsgemeinschaft Schweinehaltung begrüßte Gunnar Schuldt die Gäste. Lange seien Ställe, wenn auch aus gutem Grund, geschlossen gehalten worden, berichtete er. Inzwischen fingen Betriebe im Rahmen der höheren Haltungsform an, „ohne Wände zu bauen“. Um Vorurteile zu beseitigen, müsse man sich allerdings auch mit der betrieblichen Öffentlichkeitsarbeit befassen: „Was wir machen, hat gute Gründe“, machte Schuldt Mut.

Innovationen in der Schweinehaltung bieten viel Potenzial für die Darstellung auf Social Media, meint Gunnar Schuldt. Fotos: sh

Jenna Chorus von der Marketingagentur agro-kontakt erklärte „Trends und Tools“. Die Nutzung der Sozialen Medien stärke nicht nur das Unternehmensimage, sondern diene auch der Verbraucherbindung und einer immer schwierigeren Mitarbeitergewinnung. Es gehe auch darum, Einfluss auf gesellschaftliche und politische Diskussionen im Sinne der Landwirtschaft zu nehmen. „Ein Kritiker weniger ist ein Verbraucher mehr“, formulierte Chorus.

Bereits 100 erreichte Menschen aus der Region bedeuteten einen echten Mehrwert. Der Medienkonsum betrage aktuell 390 min am Tag, 81 % der Bürger nutzten Social Media.

Nicht persönlich nehmen

Als Trend gilt nach Aussage der Expertin das Storytelling: „Menschen lieben authentische Einblicke in Hofgeschehen.“ Wichtig seien Transparenz und Wissensvermittlung: „Verbraucher wollen wissen, wie Landwirte produzieren.“ Kurzvideos und Reels erhöhen die Reichweite ebenso wie das Interagieren mit Followern durch Abstimmungen, Umfragen, Frage-und-Antwort-Systeme.

Als nützliche Instrumente nannte Chorus das Designprogramm Canva und das Videoverarbeitungsprogramm Cap-Cut. Im Umgang mit Kritikern empfiehlt sie: Ruhe bewahren, sachlich bleiben und nicht alles persönlich nehmen. Hasskommentare sollte man ignorieren oder löschen. Chorus erinnerte an die fachliche Kompetenz der Betriebe: „Sie sind der Profi in Ihrem Gebiet.“ Es gehe darum, mit ehrlicher Öffentlichkeitsarbeit die deutsche Schweinehaltung zu stärken.

Pauline Krämer ist Landwirtin mit 300 Sauen und 1.500 Ferkelaufzuchtplätzen aus Herford. Über Instagram teilt sie als pauline_kra ihren Beruf mit über 10.000 Followern. Die Sauen werden nicht kupiert, daran arbeitet sie auch bei den Masttieren. Sie fährt einen Dreiwochen-Rhythmus mit Wurfausgleich ohne Fixierung der Sau beim Abferkeln. Die Kastration erfolgt mit Isofluran, aufs Zähneschleifen verzichtet Krämer. Mit 28 kg kommen die Läufer mit eigenem Transporter zu drei Vertragsmästern. Krämer gibt Einblicke in Stall und Acker, dazu ins Landleben bis zum Stück Kuchen bei Oma auf dem Kaffeetisch. Die Rückmeldungen seien bisher fast nur positiv, Krämer gibt zu, dass sie sich noch sehr in der „Agrar-Blase“ befinde. Sie baue sich ein Netzwerk auf, der Austausch unter Berufskollegen sei wertvoll.

Selbstbewusstsein wächst

Sie sei auch selbstbewusster geworden, meint die Sauenhalterin. Wichtig für den Erfolg im Netz seien qualitativ ansprechende Beiträge, eine dosierte Häufigkeit der Posts. „Sich Zeit nehmen und authentisch bleiben“ sind weitere Tipps der Landwirtin aus Herford. Inzwischen erhalte sie Kooperationsanfragen von Unternehmen, die sie nur annehme, wenn sie „zum Hof oder zu mir passen“. Glaubwürdigkeit ist die Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu bleiben.

Klaus-Peter Lucht: Mit rechtlicher und kommunikativer Hilfe des Bauernverbandes lässt sich ein Shitstorm im Internet überstehen.

Die negativen Kommentare eines Gnadenhofs habe sie nicht gelöscht, sondern stattdessen den Kontakt gesucht und die Frage gestellt, wie man sich eine Landwirtschaft ohne Tierhaltung vorstelle. Nicht untypisch ist die Reaktion. „Es gibt bis heute keine Antwort“, berichtete die Influencerin.

Klaus-Peter Lucht berichtete darüber, wie der Bauernverband seine Mitglieder im Falle einer Eskalation im Netz und mit rechtlichem Rat begleite. „Es soll niemand Angst haben, sich öffentlich zu äußern“, ist sein Wunsch. Auch die Vertrauensperson Tierschutz in der Landwirtschaft, Dr. Uwe Scheper, könne helfen. 

Weniger Erneuerbare eingespeist

Im ersten Halbjahr 2025 wurde 5,9 % weniger Strom aus Erneuerbaren Energiequellen erzeugt als im Vergleichzeitraum 2024. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), die am Montag vorgelegt wurden. Insgesamt wurden in Deutschland von Januar bis Juni 221 Mrd. kWh Strom produziert und in das Netz eingespeist und damit 0,3 % mehr als im ersten Halbjahr 2024.

Da es in Deutschland laut Destatis ungewöhnlich wenig windete, sank die Erzeugung von Strom aus Windkraft um 18,1 % auf 60,2 Mrd. kWh. Um 1,8 % nahm auch die Stromproduktion aus Biogas ab. Während in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres noch 14,2 Mrd. kWh Strom aus Biogas eingespeist wurden, waren es im ersten Halbjahr 2025 nur noch 13,9 Mrd. kWh. Dagegen nahm die Stromproduktion aus Photovoltaik deutlich zu: Insgesamt wurden 39,3 Mrd. kWh Solarenergie eingespeist, was einem Zuwachs um 27,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Laut Destatis erklärt sich der Anstieg der Solarstromeinspeisung durch den Zubau neuer Anlagen sowie die ungewöhnlich vielen Sonnenstunden.

Unterm Strich sank der Anteil an Erneuerbaren Energiequellen am Strommix auf 57,8 % des inländischen produzierten Stroms. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 61,6 %. Entsprechend stieg die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern um 10,1 % auf 93,2 Mrd. kWh an.

Insgesamt leicht gesunken ist der Importüberschuss. Laut Destatis stiegen im ersten Halbjahr 2025 die Stromimporte nach Deutschland um 0,8 % auf 37,8 Mrd. kWh, die Exporte umgekehrt um 6,5 % auf 29,5 Mrd. kWh. Der Importüberschuss schrumpfte dadurch von 9,8 auf 8,3 Mrd. kWh. Insgesamt verringerte sich die verfügbare Strommenge in Deutschland leicht um 0,4 % auf 229,2 Mrd. kWh.

Hier kann man Watt erleben

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Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag. Nationalparkwattführer Johann Peter Franzen ist ein Mann der ersten Stunde. Seit Jahrzehnten ist er an der Dithmarscher Nordseeküste mit Einheimischen, Gästen und Urlaubern unterwegs, um sie an die einzigartige Natur heranzuführen und wertvolles Wissen zu vermitteln.

„Hat es euch gefallen?“, fragt Johann Peter Franzen am Ende seiner Tour, und die Kinder rufen fröhlich: „Ja!“ Die Erwachsenen klatschen. „Nun sind wir vollgepumpt mit vielen Informationen. Wie schön!“, bemerkt Sabrina Dunkel aus Bad Segeberg. Mit ihren kleinen Töchtern Pauline und Gwendolin hat sie an diesem Sonntagmorgen an der öffentlichen Wattführung in Westerdeichstrich bei Büsum teilgenommen. „Jetzt weiß ich, warum man besser nicht allein ins Watt geht. Das kann gefährlich sein“, gibt sie zu bedenken.

Schnell kann das Wasser in einem Priel aufsteigen. Man sollte ihn deshalb sicherheitshalber nur mit einem Wattführer durchlaufen. Foto: Silke Bromm-Krieger

Ein Naturphänomen hat die 45-köpfige Gruppe nämlich gerade hautnah erleben können: die Springflut. Zweimal im Monat bei Neumond und Vollmond tritt sie auf, wenn Sonne, Mond und Erde auf einer Linie stehen und sich so ihre Anziehungskräfte addieren. Für Wattwanderer ist diese Konstellation tückisch. Die Priele, die die weiten Wattflächen durchziehen, laufen dann schneller und unvorhergesehener voll als sonst. Eben noch waren die Teilnehmenden auf dem Rückweg durch einen knöchelhoch mit Wasser gefüllten Priel gelaufen. Während sie barfuß wieder sicher den Deich erreichen und ihre Schuhe anziehen, fließt unaufhörlich Wasser nach. Bereits nach wenigen Minuten ist das Watt komplett überspült, der Wasserstand bedeutend höher.

Besonders freut er sich, dass er heute die Kinder glücklich machen konnte. Sie durften beispielsweise einen Wattwurm in den Händen halten und lernen, dass er Sand frisst und dabei die charakteristischen „Spaghettihaufen“ auf dem Boden hinterlässt. Sie wissen jetzt auch, was passiert, wenn ein hungriger Vogelschnabel sein Schwanzende erwischt. Der Wattwurm kann ihn 28-mal abstoßen und dadurch sein Leben retten. Spannend!

Auch Johann Peter Franzen schlüpft in seine Sandalen, genießt die frische Nordseeluft und lässt noch einmal den Blick über das faszinierende Wattenmeer streifen. „Jede meiner Führungen ist anders, die Natur ist anders, das Wetter ist anders, die Menschen sind anders. Das macht meine Arbeit so interessant“, resümiert er zufrieden.

Einmal um die ganze Welt

Urgestein Johann Peter Franzen fühlt sich eng mit seiner Heimat verbunden.
Foto: Silke Bromm-Krieger

Seit knapp vier Jahrzehnten ist der 71-Jährige als Wattführer unterwegs. Wenn er alle Kilometer seiner Wanderungen zusammenzählt, ist er im Nationalpark schon einmal um die ganze Welt gelaufen, über 40.000 km. Mit rund 3.000 Interessierten pro Jahr geht er ins Watt. Doch sein Engagement reicht weit darüber hinaus. Er brachte die Ausbildung und Zertifizierung für Wattführer mit auf den Weg, war vor 27 Jahren Gründungsmitglied der Wattführergemeinschaft Dithmarscher Nordseeküste und ist ebenfalls beim schleswig-holsteinischen Fachverband „De Wattenlöpers“ aktiv.

1954 auf einem Bauernhof in Katingsiel auf Eiderstedt geboren, kam er 1979 nach Dithmarschen und fühlt sich seitdem in der Region fest verwurzelt. „Das hier ist meine Nordsee, meine Heimat. Wenn du dieses Virus einmal eingeatmet hast, lässt es dich nie wieder los“, meint er schmunzelnd. Deshalb sei es ihm ein Bedürfnis, seine Liebe zum Wattenmeer mit anderen Menschen zu teilen, ihnen einen der bedeutendsten und artenreichsten Lebensräume der Welt näherzubringen. „Bei unseren Führungen bieten meine Kollegen und ich Gelegenheit, die Geheimnisse des Watts zu entdecken, die Tier- und Pflanzenwelt kennenzulernen und die Bedeutung dieses Lebensraums für das globale Ökosystem zu verstehen“, bringt er es auf den Punkt.

Highlight jeder Führung ist das Betrachten eines Wattwurms, spannende Infos inklusive.
Foto: Silke Bromm-Krieger

Gern schaut Franzen auf die Anfänge des Nationalparks zurück, auch wenn er einräumt, dass diese durchaus von Skepsis und Ablehnung der Anwohnenden begleitet gewesen seien. Wegen der vielfältigen Bedrohungen des Wattenmeers war die Ausweisung eines Schutzgebietes dringend erforderlich geworden. So verringerten Eindeichungen seine Fläche, Verschmutzungen durch Schad- und Nährstoffe nahmen zu. „Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurde 1985 als dritter Nationalpark in Deutschland errichtet. Er ist der flächengrößte zwischen dem Nordkap und Sizilien. Im Norden grenzt er an Dänemark und reicht im Süden bis zur Mündung der Elbe. Er schützt auf einer Fläche von 4.380 Quadratkilometern Watt- und Meeresflächen, Strände und Salzwiesen, die sich weitestgehend ohne menschlichen Eingriff entwickeln sollen“, informiert er. Das Gebiet beherberge etwa 3.200 Tierarten. Zusätzlich lebten hier über 60 Fischarten und die Meeressäuger Seehund, Kegelrobbe und Schweinswal. Im Nationalpark rasteten zudem jährlich zehn bis zwölf Millionen Vögel. Um die 100.000 Brutpaare zögen jedes Jahr ihren Nachwuchs groß. „Damit ist das Wattenmeer das vogelreichste Gebiet in Mitteleuropa und Hotspot auf dem ostatlantischen Zugweg der Küstenvögel. Wegen dieser Einzigartigkeit und der großen ökologischen Bedeutung wurde es 2009 als Unesco-Weltnaturerbe ausgezeichnet“, so Franzen.

Gwendolin, Sabrina und Paulina Dunkel (v. li.) hatten viel Spaß bei der Wattführung.
Foto: Silke Bromm-Krieger

Er hat beobachtet, dass in den vergangenen Jahrzehnten das Umweltbewusstsein der Menschen und das Wissen um die Wichtigkeit des Erhalts des Wattenmeers stetig gewachsen seien. Froh ist er, dass dafür mittlerweile Akteure aus Politik, Verwaltung, Naturschutzorganisationen, Tourismus und Fachverbänden im ständigen Austausch sind und gemeinsam etwas tun. „Wir haben insgesamt eine hohe Akzeptanz des Nationalparks erreicht, weil wir die Menschen in den Regionen mitgenommen und einbezogen haben. Die Hoheit liegt bei den Gemeinden“, stellt er heraus.

Nachhaltiger Tourismus

Was er „seinem“ Nationalpark zum Geburtstag wünscht? Da muss er nicht lange überlegen. „Dass wir den jetzigen Status erhalten, dass es uns gelingt, die Qualifikation der Wattführer im gewohnten Umfang fortzuführen, und dass das Wissen über die wechselvolle Entstehungsgeschichte des Nationalparks lebendig bleibt.“ Ein Streiflicht wirft er außerdem auf den Tourismus, den er für wichtig und förderungswürdig hält. Jährlich besuchen zwei Millionen Urlaubsgäste die schleswig-holsteinische Westküste, die zur Metropolregion Hamburg gehört. Hinzu kommen 13 Millionen Tagesausflügler. „Nachhaltig ausgerichtet, stärkt der Tourismus als Wirtschaftsfaktor und Wirtschaftskraft ganz Norddeutschland und trägt zum Erhalt der Natur bei“, ist er überzeugt.

Zum Abschluss erzählt er von den Wattführungen, die er und seine Kollegen in nächster Zeit noch vorhaben. „Kiekt geern mal bi uns vörbi“, lädt er die Bauernblatt-Leser ein. Auf Wunsch bietet Johann Peter Franzen seine Exkursionen „op Platt“ an. Weitere Infos und Termine gibt es unter watterleben.de oder zum-wattführer.de

Info

Unter dem Motto „Jung, wild, dynamisch“ – 40 Jahre Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ gibt es noch bis Dezember ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, das die Naturschutzverbände, die Nationalpark-Watt- und Gästeführer, die Nationalpark-Partner und die Nationalparkverwaltung auf die Beine gestellt haben. Alle Termine und Angebote unter nationalpark-wattenmeer.de/sh/40jahre

Bei einem Deichspaziergang können Besucher runterkommen, durchatmen und die Landschaft genießen.
Foto: Silke Bromm-Krieger
Mit Passion und Erfahrung führt Johann Peter Franzen seine Gäste durchs Watt.
Foto: Silke Bromm-Krieger
Warnschild in Westerdeichstrich an der Badestelle Stinteck
Foto: Silke Bromm-Krieger
Ganzjährig werden im Nationalpark Wattführungen und Exkursionen angeboten.
Foto: Silke Bromm-Krieger
Die im Watt zahlreich zu findende Strandkrabbe ist eine wichtige Beute für Vögel und Fische.
Foto: Wattführergemeinschaft Dithmarscher Nordseeküste


Heidegarten abwechslungsreich planen

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Ob flächiger Heidegarten, kleines Heidegärtchen oder attraktiv bepflanzter Kübel – für die Heidelandschaft im Kleinformat findet sich immer noch ein Platz. Heidekrautgewächse erobern mit leuchtenden Blüten, Robustheit und geringem Pflegebedarf das Herz so manchen Gärtners. Kombiniert mit Ziergräsern, Wacholder, Kiefer und passenden Begleitpflanzen entstehen vielfältige Gartenbereiche, die dem Auge zu jeder Jahreszeit etwas bieten.

Wichtigster Bestandteil des Heidegartens ist außer der winterblühenden Schneeheide die sommerblühende Besenheide. Doch neben diesen Klassikern bietet der Handel einige weitere, sehr attraktive Heidearten an. Für einen möglichst langen Blühzeitraum lassen sich die verschiedenen Arten prima miteinander kombinieren. Von Januar bis in den Frühling hinein blühen Schneeheide (Erica carnea) und Englische Heide (Erica x darleyensis). Anschließend öffnen sich vom Sommer bis zum Herbst die Blüten von Grauheide (Erica cinera), Cornwall-Heide (Erica vagans), Glockenheide (Erica tetralix), Irischer Heide (Daboecia cantabrica) und Besenheide (Calluna vulgaris). Diese zeichnet sich zudem durch eine attraktive Laubfärbung aus.

Schneeheide und Buschwindröschen blühen um die Wette. Foto: Karin Stern
Glockenheide ,Alba Mollis‘ präsentiert reinweiße Blüten. Foto: Karin Stern
Die Irische Heide punktet mit langer Blütezeit und auffälligen Blütenglocken. Foto: Karin Stern
Reinweiße Blüte der Besenheide. Foto: Karin Stern


Bei der Kombination der verschiedenen Blütenfarben und Blühtermine darf nach Herzenslust gepuzzelt werden. Optisch reizvolle, flächige Pflanzungen zeigen verschiedene Arten und Sorten mit ihren unterschiedlichen Blütenfarben (Rosa, Weiß, Rot, Purpur, Violett) und dem teils hellgrünen, bronzefarbenen, silbrigen oder goldgelben Laub. Insbesondere die buntlaubigen Sorten sind auf sonnige Plätze angewiesen, um ihre volle Farbenpracht zu entfalten. Ab März, spätestens jedoch im April, sollte der Heidegarten zwei Drittel des Tages in der Sonne liegen. Im Halbschatten fällt die Blüte nur spärlich aus. Die Kombination aus verschiedenen Heidearten und ihren Sorten wird durch die Ergänzung mit Kleingehölzen, Gräsern und standortangepassten Stauden perfektioniert. Die Auswahl der Begleiter hängt von der Größe des Heidegartens ab. Einige Vorschläge finden sich in der untenstehenden Tabelle. Als Faustregel gilt: Je kleiner die Fläche, desto geringer der Anteil an Gehölzen und Stauden. Auf größeren Flächen sorgen integrierte Findlinge, Baumwurzeln oder Stammabschnitte zusätzlich für Struktur. Tipp: Schon 10 m2 genügen für mehrere Heidesorten, zwei kleine Koniferen und noch ein paar Zwerg-Rhododendren. Auch im Kübel macht sich Heide gut. An geschützten Standorten gedeihen empfindlichere Arten wie die Irische Heide, Grauheide oder Cornwall-Heide. In größeren Kübeln ergänzen eine Zwergkonifere oder ein Ziergras wie Blauschwingel ‚Eisvogel‘ (Festuca ovina) das Arrangement.

Unterschiedliche Blütenfarben und Blühzeiten sorgen für Abwechslung. Foto: Karin Stern
Jetzt im Herbst finden sich im Gartenmarkt viele passende Pflanzpartner für die Kübelgestaltung. Foto: Karin Stern

Heidegewächse benötigen einen sauren, leichten, durchlässigen und humosen Boden in sonniger Lage. Im Idealfall liegt der pH-Wert zwischen 4 und 5. Eine Bodenprobe gibt darüber Aufschluss. Liegen diese Verhältnisse nicht vor, müssen sie je nach Bodenart über die Zufuhr von organischem Material bis hin zum kompletten Austausch des vorhandenen Bodens geschaffen werden. Für Kübelpflanzen empfiehlt sich spezielles Substrat für Heidepflanzen oder Rhododendren. Mit Torfersatzstoffen wie Holzfasern oder Rindenkompost lässt sich der pH-Wert des Bodens absenken. Bei lehmhaltigen Böden ist zusätzlich Sand einzuarbeiten, da Heidegewächse keine Staunässe vertragen. Wer bereits über einen sandigen oder torfigen Boden im Garten verfügt, kann von Mitte September bis Ende Oktober sofort ans Pflanzen gehen. Der zweite Pflanztermin liegt von Ende April bis Anfang Mai. Tipp: Heidepflanzen immer etwas tiefer in die Erde setzen, als sie vorher gestanden haben. So finden sie schnell Halt und bilden dicht unter der Erdoberfläche neue Wurzeln.

Der Pflanzabstand ist von der Wuchsform und -stärke der Setzlinge abhängig, aber natürlich auch von Art und Sorte. Man rechnet bei stark wachsenden Pflanzen etwa sechs bis acht Exemplare pro Quadratmeter. Von schwach wachsenden Arten wird die doppelte Menge gepflanzt. Auch der Boden spielt eine Rolle. Auf magerem, nährstoffarmem Boden pflanzt man etwas dichter als auf nährstoffreichen Böden. Wenn der Standort stimmt, erweist sich der Heidegarten als recht pflegeleicht. Dennoch sollten die Pflanzen einmal jährlich geschnitten werden, um einen kompakten Wuchs und reiche Knospenbildung zu erzielen. Sommerblühende Heide schneidet man nach dem Winter zwischen Mitte März und April. Winter- und frühjahrsblühende Heide sollte direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Die Faustregel für den Schnitt: Je starkwüchsiger die Pflanze, desto mehr darf zurückgeschnitten werden.

Regelmäßiger Rückschnitt hält Heide kompakt und blühfreudig. Foto: Karin Stern

Bundeschampionate: Vier Sieger aus Schleswig-Holstein

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Für die Bundeschampionate in Warendorf qualifizieren sich nur die besten Pferde und Ponys in den Disziplinen Springen, Dressur, Reitpferde und Vielseitigkeitsprüfungen. Die Veranstaltung gilt als Wegweiser in den Spitzensport und ist ein wichtiger Treffpunkt für Züchter, Reiter und Pferdesportenthusiasten aus der ganzen Welt.

Auf dieses Turnier fiebern auch Reiter, Züchter und Pferdebesitzer aus Schleswig-Holstein hin. Von Dienstag bis Sonntag zogen sich die Prüfungen um Medaillen und Titel. Am Freitag gab es den ersten großen Sieger: Im Großen Preis vom Warendorf, dem Finale der achtjährigen Springpferde, kamen neun Paare ins Stechen. Mit dabei war auch der Holsteiner Hengst Keaton HV. Reiter Arne van Heel beschreibt den Hengst als „sensibel und vermögend“. Der achtjährige Braune aus dem Besitz des Holsteiner Verbands war das schnellste fehlerfreie Pferd und sicherte sich in einer Zeit von 39,44 s den Sieg.

„Keaton reite ich seit drei Monaten. Er war vorher im Beritt von Rolf-Göran Bengtsson, der ihn sehr, sehr gut ausgebildet hat. Ich darf ihn weiter reiten und das macht mit einem Pferd, das so viel Einstellung und Vermögen hat, besonders viel Spaß. Keaton ist sehr sensibel, er hat viel Charakter, er ist ein echter Holsteiner mit viel Vermögen“, beschrieb der Sieger den Kannan-Sohn aus einer Contendro-Mutter, gezüchtet von Rudolf Schmitt.

Sieger aus dem Norden

Der Holsteiner Hengst Mini Million aus der Zucht von Jörg Kröger aus Quickborn, Kreis Pinneberg, siegte bei den siebenjährigen Springpferden. Foto: Christian Beeck

Bei den siebenjährigen Springpferden verpasste der Holsteiner Schimmelhengst Dior von Diamant de Semilly-Corrado I knapp eine Medaille. In dem Springen der Klasse S** mit Stechen zeigte er unter seinem Reiter Laurens Houbens zwei fehlerfreie Runden. Der Hengst aus der Zucht von Friedrich Meyer aus Nottfeld, Kreis Schleswig-Flensburg, Vater von Janne Friederike Meyer-Zimmermann, war aber 0,5 s langsamer als der Drittplatzierte. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen wurde Dior mit der Auszeichnung „Youngster of the Year“ versehen. Insgesamt war diese Prüfung ein Erfolg für den Norden, denn Holstein stellte im Finale zehn Starter. Bei 35 qualifizierten Pferden war dies das größte Kontingent.

Auch bei den sechsjährigen Springpferden waren einige Holsteiner am Start. In den Qualifikationen machte vor allem Master of Paradise von Manchester van‘t Paradijs-Catoki von sich reden. Es gab zwei zweite Plätze für den Hengst aus der Zucht von Alina Hinzmann aus Ahrensburg, Kreis Stormarn. Im Finale hatte das Paar leider einen Hindernisfehler und kam auf Platz 15.

Besser lief es hier für den Holsteiner Hengst Mini Million aus der Zucht von Jörg Kröger aus Quickborn, Kreis Pinneberg. Der Sohn des Million Dollar aus einer Baloubet du Rouet-Mutter wurde von Pia-Luise Baur zum Sieg pilotiert. Der Reiterin kamen Freudentränen, als klar war, dass sie mit ihrer einwandfreien Runde im Stechen den Titel geholt hatte. „Er ist ein absoluter Schatz, total ausgeglichen, und gibt im Parcours immer alles“, beschrieb sie den Hengst und fügte hinzu: „Ich habe niemals damit gerechnet, bin überglücklich und sprachlos.“ Sie war als erste Starterin ins Stechen gegangen, doch niemand konnte ihr Ergebnis fehlerfrei unterbieten.

Das Gestüt Gut Schönweide in Grebin, Kreis Plön, stellte mit dem Hannoveraner Fuchshengst Sky den Sieger der siebenjährigen Dressurpferde. Foto: Stefan Lafrentz

Beeindruckte Richter

Im Finale der siebenjährigen Dressurpferde, einer Dressurpferdeprüfung der Klasse S, kam ein etwas anderes Richtverfahren zum Einsatz als in den übrigen Dressurfinals. Hier wurde eine Note für die Qualität der Grundgangarten, der Rittigkeit und des Gesamteindrucks vergeben und mit einer Note für die technische Ausführung addiert. Der Durchschnitt ergab die Endnote.

Drei Paare knackten die Marke von 80 %. Darunter war auch der neue Bundeschampion der siebenjährigen Dressurpferde, der bunte Hannoveraner Fuchshengst Sky. Er stammt aus der Zucht des hessischen Gestüts Neff und steht im Besitz des Gestüts Gut Schönweide in Grebin, Kreis Plön. In Warendorf überzeugte er mit einer technisch sauberen, von Harmonie geprägten Vorstellung.

„Was ist das bitte für ein Trab? Was ist das bitte für ein Galopp?“, zeigten sich die Richter beeindruckt und schwärmten: „So viel Dynamik, so viel Aktivität bei natürlichem Grundtrab und so viel Harmonie. Das ist wirklich ausgezeichnet. Der Galopp zeigte sich wie ein Metronom, aufwärts, gesetzt für die Pirouetten, tolle Serienwechsel. Die Skala der Ausbildung bis in die Versammlung wurde voll ausgeschöpft.“ Auch Skys Reiterin war begeistert: „Ich arbeite seit Februar auf Gut Schönweide und seitdem sind wir ein Team. Es macht mehr als Spaß. Das ist ein ganz besonderes Pferd“, strahlte Ann-Kathrin Lachemann.

Del Drago in Topform

Bei den fünfjährigen Springponys siegte der Holsteiner Ponyhengst Del Drago unter seiner Reiterin und Besitzerin Antonia Ercken. Foto: Christian Beeck

An die Spitze der fünfjährigen Springponys schaffte es der Holsteiner Ponyhengst Del Drago. Er setzte sich im Finale gegen 18 weitere Starter durch. Der Sohn von Dialo aus einer The Braes My Mobility-Mutter stammt aus der Zucht von Angelika Jahr von der Insel Sylt. Nach dem Sieg in der Finalqualifikation bestätigte der Fuchshengst unter seiner Reiterin und Besitzerin Antonia Ercken erneut seine Topform und zeigte eine Runde, die mit viel Lob der Richter belohnt wurde: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie das Pony Übersicht am Sprung hat, wirklich seinen Körper zu benutzen weiß und beweglich aus dem Rücken heraus die Hinterhand öffnet, mit schnellen Reflexen im Vorderbein.“

Antonia Ercken kennt Del Drago bereits seit einigen Jahren. „Ich habe ihn als Zweijährigen gekauft und auch selbst angeritten. Schon als Dreijähriger war er Siegerhengst und hat als Vierjähriger direkt seine erste Springpferdeprüfung gewonnen. Das hat natürlich schon früh hohe Erwartungen geweckt. Er hat viel Kraft am Sprung, ist sehr vorsichtig und hat die Stangen immer im Blick. Das ist ein Pony für den ganz großen Sport“, beschrieb ihn seine Reiterin. „Und auch im Umgang zu Hause ist er super. Ein richtiges Kinderpony.“

Silber und ein Ehrenpreis

Bei den sechsjährigen Springponys reichte es für die Schleswig-Holsteiner nicht für eine Medaille. Aber Nandoo N und Amy Carlotta Reinfandt erhielten den BMLEH-Tierschutzpreis, einen Sonderehrenpreis für besonders pferdegerechtes Reiten des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).

Eine sehr enge Entscheidung sorgte für Spannung im Finale der vierjährigen Reitponyhengste, in dem viele Neunen und sogar eine Zehn gezogen wurden. Am Ende ging der Sieg nach Westfalen an Assenmachers Nachtschwärmer von FS Next Diamond. Dem Siegerhengst dicht auf den Fersen war Grenzhoehes Negretto von FS Numero Uno-Olivier K, vorgestellt von Linda Boller. Der Hengst stammt aus der Zucht und dem Besitz von Sabine Reimers-Mortensen aus Lutzhorn, Kreis Pinneberg. Im vergangenen Jahr war der dunkelbraune Vizebundeschampion bereits zweiter Reservesieger der Körung.

Er konnte seine Note als Qualifikationssieger halten (8,9) und bekam als Einziger der neun Finalisten die Note 10,0 für die Rittigkeit, außerdem jede Menge Applaus von den Zuschauerrängen. Dazu kam die 9,0 für den Galopp und sein Exterieur. „Ein sehr gut konstruierter Hengst mit ansprechender Oberlinie und guten Reitpferde-Points“, so die Richter.

Im Rahmen der Bundeschampionate fand auch eine Holsteiner Fohlenauktion statt. Preisspitze wurde eine Vollschwester des Olympia-Hengstes Uricas van de Kattevennen, The Kiss Way von Uriko-Cassini I. Sie wurde von Hartwig Schoof aus Hedwigenkoog, Kreis Dithmarschen, gezogen und ausgestellt und in einem Bieterduell für 70.000 € zugeschlagen. Im Schnitt legten die Kunden rund 16.550 € für die Fohlen und einen Straw von Cassini I an. Die Verkaufsquote lag bei 96 %.
fn/pm

The Kiss Way von Uriko-Cassini I erzielte mit 70.000 € den höchsten Preis bei der Holsteiner Fohlenauktion im Rahmen der Bundeschampionate. Foto: Janne Bugtrup

Silomais: Große Unterschiede in der Abreife zwischen den Standorten

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In diesem Jahr zeigt die erste Reifeprüfung vom 3. September große Unterschiede im Abreifezustand von Silomais auf den einzelnen Versuchsstandorten.

Die geprüften Maisbestände präsentieren sich gesund mit sattgrünen Blättern und Stängeln. Erste Prognosen zu Ernteterminen sowie Pflanzen- und Kolbenentwicklung können abgelesen werden. Bei ausreichender Wasserversorgung lassen die grünen Maispflanzen ein weites Erntefenster erwarten, im Moment laufen noch Korn- und Kolbenreife der Restpflanzenabreife voraus.

Sollte die Restpflanze jedoch bei ausbleibenden Niederschlägen äußerst zügig abreifen, kann kein großer Aufschub der Ernte erfolgen. Es gilt, die Maisbestände hinsichtlich der Abreife regelmäßig zu kontrollieren.

Die Tabelle zeigt große Abreifeunterschiede auf den geprüften Versuchsstandorten. So liegt beispielhaft der Versuchsstandort Scholderup (SL) in der Abreife noch sehr weit zurück, eine Unterscheidung der Reifezahlen ist auf dem Lehmboden noch nicht auszumachen. Der auf dem Geestrücken liegende Standort Hemdingen (PI) hingegen zeigt im Vergleich eine bereits weit fortgeschrittene Abreife der sehr groß gewachsenen Maispflanzen, obwohl die benötigte Temperatursumme von 1.500 °C fürs mittelfrühe Sortiment ab Aussaat bis jetzt bei 32 % Trockensub­stanzgehalt bei einer Basistemperatur von 6 °C noch nicht erreicht ist. Eine Wringprobe hat gezeigt, dass am angebrochenen Stängel beim Gegeneinanderdrehen der Bruchkanten noch Pflanzensaft tropfte, die Abreife der Restpflanze liegt um 20 %. Das vorerst anhaltende Sommerwetter bis zur nächsten wöchentlichen Probenahme lässt einen großen Reifefortschritt in der Gesamtpflanze erwarten, wenn Niederschläge bis dahin ausbleiben.

Quelle: LKSH

Bei den jährlich durchgeführten Abreifeuntersuchungen auf zehn Kammer-Versuchsstandorten in Schleswig-Holstein werden Maispflanzen der Reifegruppen früh und mittelfrüh für die Reifeprüfung geschnitten, gehäckselt, bei 105 °C für 40 Stunden im Trockenschrank getrocknet und gewogen. Im Süden werden dieses Jahr die Standorte Barkhorn (RD), Krumstedt (HEI), Hemdingen (PI) und Leezen (SE) beprobt, der Norden des Landes wird über die Standorte Schwesing (NF), Wallsbüll (SL), Schuby (SL), Dannewerk (SL), Holtsee (RD) und Scholderup (SL) abgebildet. Für die Reifeprüfung wurden auf jedem Versuchsstandort die Maissorten ,P 7647‘ (S 200/zirka K 200), ,RGT Exxon‘ (S 220/K 220), ,LG 32257‘ (S 230/K 240) und ,DKC 3418‘ (S 250/zirka K 250) angebaut.

Quelle: LKSH

Die diesjährigen Ausgangswerte der Reifeprüfung vom 3. September liegen nahe den aufgezeigten Vorjahren (Grafiken 1 und 2), wobei der Norden deutlich weiter zurückliegt. Der optimale Erntetermin ist erreicht, wenn der Trockensub­stanzgehalt der Silomaispflanzen 32 % erreicht hat. Bei anhaltender trockener und warmer Witterung schreitet die Abreife von Korn und Restpflanze zügig voran. Auch bei kühleren Witterungsbedingungen erfolgt die Kornabreife, die Restpflanzenabreife hingegen nimmt dann nur langsam zu. Ausgehend von den aktuell gemessenen Werten zur Abreife für Maisbestände mit gut ausgebildeten Kolben und gesunder, grüner Restpflanze lässt der Beginn der Silomaisernte im Süden nicht mehr allzu lange auf sich warten. Bereits deutlich vergilbende Bestände sollten rechtzeitig gehäckselt werden, eine Durchgrünung der Maispflanzen ist nicht mehr zu erwarten, da lokal aufgrund hoher Niederschlagsmengen während der Vegetation zum einen die benötigten Nährstoffe nicht mehr erreicht werden, zum anderen aufgrund von Verdichtungen zu wenig Sauerstoff im Boden vorliegt. Außerdem ist Wassermangel bei Beständen auf grundwasserfernen, leichten Sandstandorten schon jetzt zu erkennen, die Kolbenfüllung wird gestört. Bei äußerst stark von Trockenschäden gezeichneten Silomaisflächen mit massiven Blattverbräunungen der Restpflanzen bis in die oberen Pflanzenbereiche ist ebenfalls eine vorzeitige Ernte zu planen.

Quelle: LKSH

Die hier aufgeführten Ergebnisse der Reifeprüfung Silomais können lediglich der Orientierung dienen. Eine Prognose der Reifeentwicklung für die kommende Woche liefert das Modell Maisprog. Die Aussage dieses Modells verfolgt eine regionale Vorhersage der Maisabreife. Dabei bezieht sich das Prognosemodell auf das Erreichen angestrebter Gesamttrockenmassegehalte. Der in den Grafiken als gelber Punkt eingezeichnete Prognosewert zeigt bis zur nächsten Reifeprüfung einen wöchentlichen Zuwachs an Abreife der Gesamtpflanzen von 2,3 % im Norden und 2,2 % im Süden.

Norla: Vom Roboter im Feldeinsatz bis zur Milchtechnologie

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Nach einem Besuch im Tierzelt unter anderem bei der Rinderzucht Schleswig-Holstein und anderen wichtigen Playern im Tierbereich führte der Rundgang der Ehrengäste der Norla zur Ausstellungsfläche des Lohnunternehmerverbandes.

Dort wurde der Agxeed-Roboter präsentiert. Diese autonom fahrende Maschine ist nur 20-mal in Deutschland im Einsatz, 100-mal weltweit. Das mehr als 300.000 € teure Gerät kann alle gängigen Bodenbearbeitungen selbstständig vornehmen. Eine Straßenzulassung hat es aber noch nicht. 8 t wiegt der Roboter. Bodenschonend, kleinere Arbeitsbreiten, aber eben dauerhaft im Einsatz – dieses Gerät dürfte ein Messe-Highlight gewesen sein, denn in Sachen Arbeitskräftemangel können Roboter auch im Ackerbau eine Ergänzung sein. Statt Stunden im Führerhaus seines Schleppers auf dem Acker zu verbringen, kann der Landwirt sich stattdessen um das Management seines Betriebes kümmern, was zunehmend im Büro erledigt wird. Ob das funktioniert, wird die Zukunft zeigen.

Reichlich Politprominenz interessierte sich für die autonom fahrende Technik. Foto: Daniela Rixen

In der Halle der Landwirtschaftskammer ging es um die Grünen Berufe, diesmal standen die beiden Ausbildungsberufe Milchtechnologe/-in und Milchwirtschaftliche/-r ­Laborant/-in im Fokus. Das Lehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft präsentierte seine Arbeit, die sich am Sonnabend auch Bischöfin Nora Steen anschaute.

Alina Bock (Mitte) und ihre Kolleginnen der LKSH hatten viele gute Gespräche am Stand der Grünen Berufe. Foto: Isa-Maria Kuhn
Bischöfin Nora Steen lässt sich von Mary Moraw aus dem LVZ Malente zeigen, wie man den Frischegrad von Milch testet. Foto: Isa-Maria Kuhn


Bundesstutenschau der Robustponys

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Im Rahmen der Bundesstutenschau Robustponys in Mecklenburg-Vorpommerns Landgestüt Redefin stellten sich mehr als 200 Vertreterinnen der Rassen Shetlandpony, Deutsches Partbred-Shetlandpony, ­Deutsches Classicpony, Dartmoorpony, ­Dülmener, Fellpony und High­landpony der Bewertungskommission. Darunter waren 18 Ponys des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg (PSB).

Insgesamt elf Stuten und drei Stutenfamilien erhielten von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) die Auszeichnung als FN-Bundessieger beziehungsweise FN-Bundessiegerfamilie.

Bei den drei- bis fünfjährigen Shetlandponystuten unter 87 cm Stockmaß gewann die vierjährige Schalenburgs Daila, Tochter von Golden Nugget. Die Vorjahressiegerstute der Eliteschau in Padenstedt, Kreis Rendsburg-Eckernförde, stammt aus der Zucht und dem Besitz von Hans-Heinrich Ehlers aus Bokhorst, Kreis Steinburg. In dieser Klasse gelang es auch der diesjährigen Siegerstute, Steinburgs Kamea, als 1A-Stute ihres Rings in die Endrunde der besten sechs Stuten einzuziehen. Mit einer weiteren Endringteilnehmerin in der Altersgruppe sechs Jahre und älter komplettierte Familie Ehlers ihren Erfolg: Die bereits bundesprämiert angereiste Schalenburgs Diadem rangierte auf 1B hinter der späteren Bundessiegerin.

Unter den größeren Shetlandponys in der Altersgruppe der sechsjährigen und älteren Stuten bekam die Hamburgerin Monika Dürr mit ihrer Scara vom Alstertal einen 1C-Preis. Einen solchen bekam auch Dulcamara of Baltic Sea in ihrem Ring der drei- bis fünfjährigen Stuten.

Nur ein Pony des PSB trat bei den Deutschen Partbred-Shetlandponys unter 87 cm an: Polly Pocket vom Herrenhof. Die Stute aus der Zucht von Kai-Udo Thies aus Hüttblek, Kreis Segeberg, Siegerstute der diesjährigen Eliteschau, war die drittbeste Stute ihres Wettbewerbs. Ebenfalls Drittbeste war Lilly MK, ein Deutsches Classicpony aus dem Stall der Zuchtgemeinschaft Finn und Bodo Schröder aus Hanerau-Hademarschen, Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Dartmoor-Siegerfamilie

Mit sehr guten Ergebnissen fuhren auch die Vertreterinnen der Dartmoorponys aus Schleswig-Holstein nach Hause: Chiara von Stjärnsunds Wictory kam auf 1B, ihre Töchter Clara von Litzendorf und Cora von Litzendorf erzielten auf ihrem Ring jeweils einen 1C-Preis. „Chiara ist seit zwölf Jahren bei uns und wurde für meine vier Söhne als Kinderpony angeschafft“, berichtete ihre Besitzerin Kira Litzendorf aus Siebenbäumen, Kreis Herzogtum Lauenburg. Momentan reitet der jüngste Sohn Malte die Stute. Der Achtjährige durfte sie in Redefin vorstellen und wurde dafür vom Richterteam extra ausgezeichnet. „Meine Chiara ist die Beste, das wusste ich schon immer“, sagte er nach dem Sieg.

Chiara und ihre Töchter siegten schon vor zwei Jahren auf der Norla im Familienwettbewerb. In Redefin gewann die Stutenfamilie nun den Titel der FN-Bundessiegerfamilie bei den Dartmoorponys. Und nicht nur das: Auch im rasseübergreifenden Familienwettbewerb – dem Höhepunkt der FN-Bundesschau – trug sie den Sieg davon.

Finn und Malte Litzendorf (li. und r.) sowie Charlotte Schütt (2. v. r.) begleiteten Kira Litzendorf (2. v. li.) und die Stuten nach Redefin. Foto: privat

Highlandponys ganz vorn

Den Wettbewerb der Highlandponystuten machten PSB-Mitglieder unter sich aus. Letztlich stellte Anja Siemen aus Großenaspe, Kreis Segeberg, mit Joyce von Owl‘send Montrose die Siegerstute dieser Rasse. Die vierjährige Staatsprämienstute erhielt auch die Bundesprämie. „Sie befindet sich momentan in Ausbildung und konnte auf dem Landesbreitensportturnier vor beeindruckender Kulisse bereits ihre Gelassenheitsprüfung absolvieren“, berichtete Lara Holtorff aus Großenaspe, die die Stute vorführte.

Joyces Mutter, Greymares Jelly Belly, war ebenfalls in Redefin am Start und platzierte sich direkt hinter ihrer Tochter. Die 13-jährige Staatsprämienstute stammt aus der Zucht von Nicole Dittelbach, ist ebenfalls im Besitz von Anja Siemen und war schon beim Freizeitpferdechampionat in Hannover erfolgreich. „Sie ist ein absolutes Verlasspferd, egal ob allein bei entspannten Ausritten im Gelände, auf Schauen oder unter Turnierluft“, schwärmte Holtorff, die auch diese Stute reitet.

Anja Siemen (v. li.) ist Besitzerin der besten Highlandponystuten. Ausbilderin Lara Holtorff freute sich mit. Foto: Annika Hermes Foto: privat

Insgesamt wurden 60 FN-Bundesprämien an Stuten vergeben, die im Schauwettbewerb ihrer Rasse eine Note von 8,0 oder besser erzielten und gemäß Zuchtprogramm leistungsgeprüft sind. Aus Schleswig-Holstein konnten acht Stuten diese Vorgaben erfüllen, darunter auch die Bundessiegerstuten Joyce und Schalenburgs Daila. fn

Ein Verein, eine Tradition!

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Von zwölf aktiven Bäuerinnen im Jahr 1950 gegründet, hat sich unser Verein mit deutlich mehr als 430 Mitgliedern, neun Vorstandsmitgliedern und 21 Ortsvertrauten mittlerweile zu einem der größten Land­Frauenvereine im Kreis Rendsburg-Eckernförde entwickelt.

Und es gehören schon lange nicht mehr nur Frauen aus der Landwirtschaft zu unseren Mitgliedern, sondern Frauen aus allen Berufen und verschiedenen Alters. Denn LandFrauen sind weit mehr als Kaffee und Kuchen und Landwirtschaft. Wir sind eine Gemeinschaft von Frauen jedes Alters, aus allen Berufen, modern, kulturell, wohltätig unterstützend, naturverbunden, sportlich, neugierig, kreativ und immer offen für Neues. Und das macht uns aus. Denn gerade das Zusammenspiel zwischen Jung und Alt ist die besondere Mischung und wir können alle voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen. Das Schöne in unserem Verein ist: Alles ist freiwillig, man kann mitmachen, muss aber nicht. Aber wie in jedem anderen Verein leben wir natürlich auch ganz klar von dem Engagement und der Teilnahme unserer Mitglieder. Auch Unterstützung im Vorstand ist immer gern willkommen.

Bunte Vielfalt für alle

Wir sind sehr stolz auf unseren sehr aktiven und immer emsigen Verein. Egal, ob Sommerfeste, Theater- und Kinobesuche, kreative Basteleien, sportliche Aktivitäten, Nähen von Herzkissen, Radtouren, Lesungen, Vorträge, Ausflüge oder Reisen – es ist immer etwas los bei uns. Nicht nur die vielfältigen und wechselnden Programmpunkte, sondern auch wöchentliche und monatliche regelmäßige Termine wie Englisch, LandFrauenstammtisch, Walken, Plattdeutsch, Meditation und Yoga können von unseren Mitgliedern genutzt werden. Wir versuchen, möglichst für jedes Alter genügend Programmpunkte anzubieten, damit jede auf ihre Kosten kommt. Im Moment planen wir einen ganz besonderen Tag: unser Jubiläum, 75 Jahre LandFrauen Bordesholm. Das soll natürlich gefeiert werden.

Der Festausschuss plant seit dem vorigen Sommer dieses Ereignis. Nun soll in den umliegenden Gemeinden noch etwas Werbung gemacht und Aufmerksamkeit für unsere LandFrauenarbeit erregt werden. Daher waren wir mit einigen zusätzlich helfenden Händen kreativ und haben mit viel Spaß Dekostühle fertiggestellt, die nun in Bordesholm und allen umliegenden Gemeinden aufgestellt wurden. Unser Motto war: Je bunter, desto besser und auffälliger. Also Augen auf, wer im Amt Bordesholm unterwegs ist, und bestaunt unsere bunten Kunstwerke! Vielen Dank an dieser Stelle an alle fleißigen Helfer und Unterstützer sowie die zahlreichen Spenden von ausrangierten Stühlen und verschiedenen Dekoartikeln. Ansonsten wird es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geben und wir freuen uns schon sehr, mit unseren Mitgliedern und Gästen unseren großen Tag zu feiern.

Gemeinsam stark

Wir blicken auf teilweise sehr bewegte 75 Jahre LandFrauenarbeit zurück. Aber zusammen mit 152 anderen LandFrauenortsvereinen in Schleswig-Holstein, unserem Landesverband und zwölf engagierten Kreisverbänden sind wir mit knapp 30.000 Mitgliedern im Land sowie 450.000 Mitgliedern bundesweit stark und haben schon einiges bewegt. Nicht nur, wenn es um die Anhebung des Vorsorgealters von 69 auf 75 Jahre bei Mammografie für Frauen geht oder die Bekämpfung der Altersarmut bei Frauen, Lebensmittelverschwendung, Förderung und mehr Bildungschancen für Frauen im ländlichen Raum oder die Stärkung und Präsentation unserer regionalen Gütesiegel, die LandFrauen mischen immer mit. LandFrauen haben eine Stimme, LandFrauen bewegen das Land! Neugierig geworden? Dann werde gern ein Teil unseres LandFrauenvereins oder in einem Verein deines Bezirks. Wir freuen uns auf dich! Weitere Informationen über uns und unseren Verein finden sich ­unter ­www.landfrauen-bordesholm.de,
auf unseren Social-Media-Kanälen wie Instagram und Facebook, bei der Dorffunk-App oder unserem WhatsApp-Kanal: LandFrauenverein Bordesholm.

Zollquoten für Agrarprodukte bekannt

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Nur scheibchenweise werden die von der EU-Kommission geplanten Erleichterungen für Agrarimporte aus den USA bekannt. Aus Kommissionskreisen sind nun die vorgesehenen Zollkontingente für den zollfreien Import von US-amerikanischen Milchprodukten, Schweinefleisch und anderen Agrarerzeugnissen durchgesickert.

Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben zwei Gesetzesvorschläge zur Senkung zahlreicher Zölle unter anderem auf US-Agrarprodukte vorgelegt.

Einem hochrangigen EU-Beamten zufolge soll aus den dazugehörigen Anhängen hervorgehen, bei welchen Agrarprodukten die EU-Kommission Erleichterungen für die USA plant.

Die Brüsseler Behörde steht bei der Erarbeitung der Gesetzesvorschläge unter Druck, da sie die Voraussetzung dafür sein sollen, dass die Vereinigten Staaten ihre Zölle auf Autos und Autoteile entsprechend der gemeinsamen Erklärung von EU-Kommission und US-Regierung vom 21. August absenken.

EU-Kontingente für Schwein und Milchprodukte

Brüsseler Kreisen zufolge soll es im ersten Gesetzesvorschlag um Zollsenkungen der EU für drei Gruppen von US-amerikanischen Produkten gehen.

Für die erste Gruppe, die sowohl aus Industrie- als auch Agrargütern besteht, sollen die Zölle vollständig entfallen. Als Beispiele werden Saatgut, Früchte und bestimmte Fruchtsäfte genannt.

Für eine zweite Gruppe aus Agrargütern ist vorgesehen, die EU-Einfuhrzölle, die bisher prozentual auf den Wert der Produkte aufgeschlagen wurden, abzuschaffen, aber an anderen spezifischen Zollkomponenten festzuhalten.

Hier soll es sich beispielsweise um Tomaten und Orangen sowie weitere Gemüse- und Obstsorten und um bestimmte Säfte wie etwa Grapefruitsaft handeln. Die spezifischen Zölle, die beibehalten werden sollen, beziehen sich etwa auf das Gewicht oder Volumen der Ware.

In der dritten Produktgruppe gehe es schwerpunktmäßig um Agrargüter. Für Produkte dieser Gruppe sei vorgesehen, 20 produktspezifische Zollkontingente einzuführen. Für Waren, die innerhalb des Kontingents in die EU verkauft werden, soll kein Zoll erhoben werden.

Was von den USA über dieses Kontingent hinaus exportiert wird, unterliegt dem Gesetzesvorschlag zufolge wohl weiterhin den normalen Zöllen. Vorgesehen sind unter anderem Kontingente für:

– Schweinefleisch (25.000 t)

– Bisonfleisch (3.000 t)

– Milchprodukte (10.000 t)

– Käse (10.000 t)

– Nüsse (500.000 t)

– Sojaöl (400.000 t)

– Alaska-Seelachs (340.000 t)

– Kakaopulver und Schokolade (40.000 t)

– zwei Kontingente für Lebensmittelzubereitungen (zusammen 300.000 t)

– bestimmte alkoholfreie Getränke (20.000 t) und Dextrine (11.000 t)

Was, wenn die USA ausscheren?

Der Gesetzestext sieht laut dem Kommissionsbeamten auch die Möglichkeit vor, die geplanten Zugeständnisse auszusetzen. Die entsprechende Klausel könne genutzt werden, sollte klar werden, dass die USA ihren Teil der gemeinsamen Erklärung nicht umsetzen oder es genügend Anzeichen dafür gibt, dass die USA sich in Zukunft nicht an Vereinbarungen halten werden.

Für einige Güter soll es außerdem die Möglichkeit geben, die Zollerleichterungen auszusetzen, sollten die entsprechenden Importe infolge des erleichterten Marktzugangs zu stark ansteigen.

Im zweiten Gesetzesvorschlag geht es laut den Kommissionskreisen um die zollfreie Einfuhr von Hummern aus den USA in die EU. Das Paket aus den zwei Entwürfen muss der Kommission zufolge nun den regulären Gesetzgebungsprozess durchlaufen. age

Weniger Sonnenblumen und Körnermais

MARS-Schätzung

Das heiße und trockene Wetter in Süd- und Osteuropa hat Kulturen wie Sonnenblumen, Mais und Sojabohnen erheblich beeinträchtigt. Das meldete die Crop-Monitoring-Agentur der EU-Kommission (MARS) vorige Woche. MARS korrigierte ihre Schätzung für die Hektarerträge bei Sonnenblumen in der EU in ihrem Augustbericht auf 1,83 t/ha. Daraus ergeben sich EU-Hektarerträge, die 9 % unter dem Fünfjahresschnitt, aber 6 % über 2024 liegen.

Für Körnermais erwartet Brüssel im Augustbericht Hektarerträge von 6,93 t/ha, 3 % weniger als noch im Juli. Besonders stark sind die Anpassungen für Bulgarien und Rumänien. MARS geht von 24 % beziehungsweise 19 % niedrigeren Erträgen als in ihrer Vormonatsschätzung aus. Für Bulgarien bedeutet das nun einen Hektarertrag von 3,25 t und für Rumänien von 3,35 t. Für Ungarn wurde die Ertragserwartung um 8 % gesenkt auf nun 5,62 t/ha.

Die aktuelle Schätzung für die deutschen Körnermaiserträge fällt mit 9,64 t/ha nur um 1 % niedriger aus als im Juli. MARS zufolge litten die Pflanzen unter der Hitzewelle Anfang Juli, erholten sich jedoch während der darauffolgenden Niederschläge. Wird die Ernte wie erwartet gedroschen, entsprechen die Hekt­arerträge dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. In der Ukraine wird mit um 4 % höheren Erträgen von 6,78 t/ha gerechnet.

Beim Silomais wird für die EU von einem Hektarertrag von 42,6 t ausgegangen, 1 % mehr als noch im Juli erwartet wurde, aber auf dem Niveau der letzten fünf Jahre. Für Deutschland korrigierte MARS den Hektarertrag gegenüber der letzten Schätzung um 2 % nach oben auf 42,8 t/ha. age