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Auf den Hund gekommen

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Die Zeiten, in denen mindestens ein Hund auf einen Bauernhof gehörte, scheinen vorbei zu sein. Längst nicht auf allen Höfen leben ein oder mehrere Hunde. Und die Landwirte, die Hunde halten, tun das aus sehr unterschiedlichen Motiven.

Die erste Landwirtin, die ich fragte, ob ich sie für meinen Beitrag besuchen dürfte, sagte spontan zu, um gleich hinterher wieder einen Rückzieher zu machen. „Wenn die Leute erfahren, dass unser Hund ein ganz lieber ist, dann locken wir vielleicht noch Einbrecher an. Unser Hof ist doch ziemlich abgelegen.“ Ein klassischer Wachhund ist das offensichtlich nicht, sondern eher ein Familienmitglied, wie bei vielen Hundehaltern ohne Bauernhof auch.

Der türkische Hirtenhund ist ein verlässlicher Partner und Wachhund.

Ganz anders bei Familie Bielfeldt in Bünsdorf. Sie kauften sich zwei türkische Hirtenhunde, nachdem auf dem Hof eingebrochen wurde. 40 und 50 kg brachten die beiden auf die Waage. Sie verschaffen sich schon durch die Größe Respekt. Einen der beiden Hunde haben Bielfeldts inzwischen durch eine rätselhafte Krankheit verloren, doch auch ein türkischer Hirtenhund bewacht den Hof und die sich anschließende Schafweide zuverlässig. Denn türkische Hirtenhunde nehmen es in ihrer Heimat mit Wölfen auf. Türkische Hirtenhunde sind nachtaktiv. Nichtsdestotrotz schlafen sie nicht den gesamten Tag über. Das kann im alltäglichen Leben auch schon einmal ein Nachteil sein. „Liefern türkischstämmige Paketboten ein Paket an, klingeln sie nicht mehr bei uns, sondern legen es in sicherer Entfernung ab. Denn die kennen diese Hunderasse aus ihrer Heimat“, so Katharina Bielfeldt.

Werner lebt bei Jahne und Wiebke Zastrow. Zastrows sind für den Pflanzenbau auf dem Ziegenhof Mevs in Schinkel zuständig. Ein echter Wachhund ist der Appenzeller Sennenhund Werner nicht. „Wir haben Mieter im Haus und er soll nicht bei jedem Besuch bellen.“ Also bellt er nicht. Auch die Ziegen sind für ihn tabu. Alles Erziehungssache. Er gehört wie Herrchen und Frauchen zur Abteilung Feldarbeit. Wenn er auf den Trecker darf und sein Herrchen oder Frauchen zur Feldarbeit begleiten kann, ist er in seinem Element. Er kennt seinen Platz auf dem Trecker und den verlässt er nicht, auch nicht um Hasen zu jagen. Der Jäger weiß Bescheid und so kommen sich die beiden nicht ins Gehege. Auch andere Hunde stören ihn nicht. Er haut nicht ab. Der Appenzeller Sennenhund ist ein sportlicher Hund, wird er doch auf der Alm zum Treiben der Rinder eingesetzt. Werner war zur Hundeschule, damit er das kooperative Verhalten an den Tag legt, das Zastrows von ihm erwarten. „Er braucht klare Grenzen.“

Werner liebt es, sein Frauchen Wiebke auf dem Trecker bei der Feldarbeit zu begleiten

Timmermanns haben schon viele Hunde verloren, denn der Hof befindet sich direkt an einer viel befahrenen Straße in Großkönigsförde. Der jetzigen Langhaar-Collie-Hündin Lessi haben Timmermanns von Anfang an klargemacht, dass ihr Revier nur bis zum Straßenrand geht. Deshalb ist es auch kein Problem, wenn sie hinterm Straßenrand frei herumläuft. Dort ist sie gefahrlos unterwegs, sowohl auf dem Hof von Familie Frank Timmermann, die Milchkühe hält, als auch im benachbarten Haus von Annegret und Horst Timmermann, den Eltern von Frank Timmermann. Lessi ist eine ausgesprochen gute Wachhündin, die den Postboten auch schon einmal in Angst und Schrecken versetzt. „Meist nehme ich sie in der Zeit, in der der Postbote in aller Regel kommt, ins Haus“, so Annegret Timmermann. Auch im Kuhstall ist Lessi sehr aufmerksam. „Unser Sohn war nicht zu Hause und wir sollten nach einer Kuh schauen, die in Kürze kalben sollte. Lessi hat uns Bescheid gesagt, noch bevor wir selbst bemerkt hatten, dass es jetzt so weit war“, so Annegret Timmermann. Mit den Katzen auf dem Hof kommt sie gut klar. Fremde Katzen jagt sie vom Hof. Hinter dem Kuhstall beginnen die Felder. Die sind für Lessi tabu und daran hält sie sich auch. „Collies lassen sich leicht erziehen“, wissen Annegret und Horst Timmermann.

Odin ist ein Kuvasz – eine ungarische Herdenschutzhunderasse. Er ist ein ganz besonderer Hofhund. Er geht quasi auf den Hof zur Arbeit. Sein Herrchen Jonas Kock arbeitet auf dem Schulbauernhof Helle, und der bringt ihn einfach jeden Morgen mit zur Arbeit. Er begleitet die Kinder bei der täglichen Hofrunde und holt sich bei ihnen seine täglichen Streicheleinheiten ab. Kinder, die mit Respekt vor Hunden auf den Hof kommen, verlieren bald ihre Scheu vor dem großen Hund. Zu den Katzen des Hofes hat er ein gutes Verhältnis und nicht nur zu denen. Er sucht auch Kontakt zu den Nachbarkatzen. „Andere Katzen, wie die vom benachbarten Hof, finden das aber meist ziemlich suspekt, wenn er sie beschnüffeln möchte, und laufen dann weg oder bleiben wie eingefroren stehen“, sagt Jonas Kock, der Odin ein freundliches Auftreten auch allen anderen Tieren gegenüber bescheinigt. Vor ein paar Jahren hat er sich um ein Lamm gekümmert, das von seiner Mutter verstoßen worden war. Das Lamm wurde mit der Flasche aufgezogen. Odin sorgte für die nötige Zuwendung an Mutterstelle, ein echter Herdenschutzhund eben.

Collie Lessi ist eine ausgesprochen gute Wachhündin, wissen Annegret und Horst Timmermann.

„Düsse Spraak höört wi gern“

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„Min Modersprak, wa klingst du schön! Wa büst du mi vertrut!“ – so fangt en Gedicht vun den nedderdüütschen Dichter Klaus Groth an. Un dat weer ok Tenor bi dat Plattdüütschfest vergangen Sünndag in de Ole ­Schüün op dat Gut Hanerau. Inlaadt harrn de Kreisvereen Rendsburg un de Oortsvereen Hanerau-Hademarschen vun den Sleswig-Holsteenschen Heimatbund (SHHB).

De Vörsittersche vun den SHHB-Oortsvereen Hanerau-Hademarschen, Waltraut Barnstedt, hett sik freit, dat so veele Lüüd kamen sünd, um en schönen Namiddag mit de plattdüütsche Spraak to verbringen, „denn Plattdüütsch hört wi gern“, see se.

Un ok de Rendsburger Kreisvereenvörsittersche Elke Heinz find, dat de plattdüütsche Spraak wat Besünners is: „Ik hööp, dat dat so blifft un wi dat ok an de Jüngeren un Kinner wiedergifft. Dat is nich eenfach, aver wi sünd so wiet, dat se dat to‘n Deel wedder in de School lehrt. Schöön is dat, wenn tohuus mit de Kinner ok wedder Platt snackt warrt. Dorüm mien Appell: Wenn se egen Kinner hebbt, maakt dat mööglich, dat ji mit de Kinner Plattdüütsch snackt, damit düsse schöne Spraak ok wiederdrogen warrt“, so Elke Heinz. Se hett verkloort, dat dat in‘n Kreis negen Oortsvereens gifft, de vör Oort för hör Liddmaten Veranstaltungen maken un Angebote in veel verscheeden Berieken hebbt. Dat Plattdüütschfest warrt elk Johr vun en anner Oortsvereen dörführt un utstaffert: düt Johr in Hanerau-Hademarschen.

De Vörsittersche vun de SHHB-Oortsvereen Hanerau-Hademarschen, Waltraut Barnstedt

„Min Modersprak“ vun Klaus Groth weer dann ok en vun de Leeder, de Helmut Robitzky un Ulf Schirmer speelt hebbt. Twüschen de Leeder geev dat plattdüütsche Geschichten vun Helmut Robitzky, to‘n Bispeel vun Storch Otte ut Oldenbüttel, de bi’n Gasthoff Gosch tohuus weer.

Jochen Pahl hett wat vun sien Hanerauer Watermöhl vertellt, gliek achter’n Diek, de de Möhlen mit Water andrievt. Al 1490 geev dat en Watermöhl, aver de weer noch achter de Hoff. An de aktuelle Standoort woor de Möhlen 1614 dat eerste Mal as „Hanrover Muhle furm Hofe“ in‘t Landregister nöömt. 1790 is de Möhl ­ümbuut worrn, vun „unterschlächtig“ in „oberschlächtig“. „Dat heet, dat Water löppt nu vun baven op dat Rad“, see Jochen Pahl.

De Möhl is siet 1909 in Besitt vun de Familie Pahl un woor bet 1965 kommerziell bruuk. „Achteran woor se vun mien Vadder Heinrich Pahl för den egen Berief bedreeven.“ 2012 hett sik de „Verein zur Erhaltung der Wassermühle Hanerau“ grünnt. De Liddmaten draapt sik regelmatig, um de Möhl instand to holen. 2020 woor dat Waterrad utwesselt, düt Johr de Standwelle. De Möhl is nu autark, „dat heet all Maschinen warrt mit Waterkraft andreven“, so Pahl. Besökers köönt sik dat ankieken, to‘n Bispeel bi de Möhlendag eenmal in‘t Johr. Jochen Pahl wiest, woans dat Koorn mahlt warrt un worüm de Möhl klappert. Man dat wichtigst is: „In de Möhl dröppt man sik un snackt platt.“

Ulf Schirmer un Helmut Robitzky hebbt dat Publikum mit Musik un Geschichten ünnerhoolt.
Jochen Pahl vertellt de Geschicht vun sien Watermöhl.
2020 woor dat ole Waterrad utwesselt. Andreven warrt dat Rad vun dat Water ut den Möhlendiek.
De Hanerauer  Watermöhl 
Schild över de Döör
Alte Ansicht Wassermühle in Hanerau-Hademarschen
Foto: Privat
Blik över ’n Diek 
Gut Hanerau


Sommerzeit ist Fohlenzeit

Zur Fohlenzeit ruft das Bauernblatt alljährlich zur Fotoaktion auf. In diesem Jahr war die Resonanz riesig. Da auf den Fotoseiten im aktuellen Bauernblatt nicht alle Fotos veröffentlichen werden können, zeigen wir hier weitere schöne Motive.

Überall im Land zwischen den Meeren freuen sich die Züchter über gesunden Pferde- und Ponynachwuchs. Egal ob groß oder klein, fuchsfarben, braun, gescheckt oder schwarz, alle Fohlen genießen die unbeschwerte Zeit mit ihren Müttern auf den Wiesen.


Eekbargs Lona ist in Neu Duvenstedt, Kreis Rendsburg-Eckernförde, zu Hause. Foto: Jennifer Hennig
Vanessa Groß hat von ihrer Mutter das Oldenburger Fohlen Jack aus der Zucht der Familie Schurek in Wanderup, Kreis Schleswig-Flensburg, bekommen. Foto: Sabrina Groß
Sophex ist Föhrer Friesisch (ferring) und bedeutet Suppenhexe. In der Grundschulzeit der Züchter Svea und Svend Carstensen gab es ein Ausmalbuch mit diesem Titel. Nun haben sie ihrem Schleswiger Fohlen diesen Namen gegeben. Die Kleine wächst in Kleve, Kreis Dithmarschen, auf. Foto: Thabea Carstensen


Westensees Lille Hvite ist ein Fjordhengst, der in der Fjordhestskole in Eisendorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde, lebt. Er stammt aus der Zucht von Stefanie Mehlig. Foto: Julina Sedat
United Way-Calido I ist die Abstammung dieses Holsteiners aus der Zucht von Björn Hansen aus Norderstedt, Kreis Segeberg. Foto: Saskia Witt
Hengst, Stute und Fohlen aus einem Besitz sind selten. In Hohenfelde, Kreis Steinburg, bei Angelika Magnussen ist dies der Fall. Islandfohlen Ari vom Bollensee wächst also sehr familiär auf. Foto: Herzenstier
Ein Palomino namens Bianna Blodeuwedd wurde bei Sabine Prigge aus Molfsee, Kreis Rendsburg-Eckernförde, geboren. Die Kleine ist ein Welsh-B Stutfohlen. Foto: privat


Zwischen Ackerwissen und Streicheleinheit

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Wie sieht der Tagesablauf auf dem Hof aus? Was ist Massentierhaltung? Wie hat sich die Corona-Zeit auf die Landwirtschaft ausgewirkt? – Rund 20 Schülerinnen und Schüler (SuS) der Schleusen-Gemeinschaftsschule in Brunsbüttel, Kreis Dithmarschen, hatten bei ihrem Hofbesuch Anfang Juli auf dem Betrieb Krey in Neufelderkoog allerhand Fragen im Gepäck.

Inken Krey beschrieb anschaulich die Abläufe bei der Produktion und Weiterverarbeitung von Sellerie.

Timo und Inken Krey bauen auf ihrem Betrieb auf rund 120 ha Fläche verschiedene Kulturen wie Weizen, Steckrüben und Ackerbohnen an. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt aber auf dem Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb von Sellerie. Zusätzlich vermietet Familie Krey Unterkünfte an Feriengäste
(www.ferienhof-krey.de).

Hofführung mit Interview

Der Kontakt zur Schule ging von der Betriebsleiterin aus, die zuvor eine Fortbildung im Rahmen der Initiative „Schulklassen auf dem Bauernhof“ der Landwirtschaftskammer absolviert hatte. Lehrerin Dörte Peters sah die Kontaktaufnahme als tolle Chance, den SuS die Landwirtschaft näherzubringen. Sie unterrichtet den jahrgangsübergreifenden Wahlpflichtkurs „Medien“ und bereitete mit den SuS über die Online-Plattform „itslearning“ ein Interview vor, das später auch in der Schülerzeitung „Boje-Welle“ abgedruckt werden soll.

Im Anschluss an die Hofbesichtigung hatten die SuS Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen: „Wie sieht Ihr typischer Tagesablauf aus? Hat sich der Klimawandel bei Ihnen schon bemerkbar gemacht? Was ist Massentierhaltung?“ sind einige Beispiele. Krey erläuterte ausführlich und anschaulich die Perspektive der Landwirtschaft auf die angesprochenen Themen.

Die Maschinenhalle bot allerlei Landtechnik zum Angucken und Anfassen.

Mit der Aufarbeitung des Interviews bekommen die SuS die Möglichkeit, sich auch im Nachgang intensiv mit dem Hofbesuch zu beschäftigen und das Gelernte über Gespräche mit den Mitschülern und die Schülerzeitung weiterzugeben. „Dadurch werden weitere Lehrkräfte und Schülergruppen auf dieses tolle Angebot aufmerksam“, nannte Peters einen weiteren Grund für den Hofbesuch.

Gelungene Premiere

„Ich finde toll, dass Kinder, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, mal sehen, wie die Arbeit am Hof so abläuft“, schilderte Krey ihre Motivation. Gerade im aktuellen Medienzeitalter ist es aus ihrer Sicht wichtig zu wissen, wo Nahrungsmittel herkommen und wie sie produziert werden. Für sie war der Besuch im Rahmen von „Schulklassen auf dem Bauernhof“ eine Premiere. „Ich war auch etwas aufgeregt“, so Krey. Ihr Konzept, die Produktion Schritt für Schritt zu erklären, kam aber sehr gut an. Die Landwirtin würde sich wünschen, dass es Schulen noch leichter gemacht würde, Hofbesuche zu realisieren. Sie stehe gerne wieder als Gastgeberin bereit. 

Mehr Informationen zu „Schulklassen auf dem Bauernhof“ online: https://lernendurcherleben.de

Umstellung ein „Befreiungsschlag“

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Hof Sandbek in Kappeln, Kreis Schleswig-Flensburg, hat die Umstellung zum Bioland-Betrieb am 1. Juli vollzogen. Für ihre nachhaltige Wirtschaftsweise, ihr soziales Engagement und zusätzliche Biodiversitätsprojekte zeichnete der WWF die Betriebsleiter Dirk und Bente Hopmann mit dem ­Titel „Ostseelandwirt das Jahres 2023“ aus. Das Bauernblatt war bei der Übergabe der Urkunde durch Michael Berger, WWF-Referent für nachhaltige Landwirtschaft, vor Ort.

„Wir sind am Austausch mit Menschen sehr interessiert. Deswegen haben wir eine Bewerbung geschickt“, erklärte Dirk Hopmann.

Intakte Ringelschwänze

Der Betriebsleiter hat im Rahmen der Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise die Mastschweineplätze von 7.000 auf 500 reduziert. Nach erfolgreichem Stallumbau und der ersten Umstellungsernte kann Hopmann seine Schweine seit Mitte 2022 ökologisch vermarkten. Er beschreibt: „Es ist schön, die Schweine mit intakten Ringelschwänzen zu sehen.“ Die Außenklimareize, Stroh- und Betonbereiche sowie ausreichend Beschäftigungsmaterial verhinderten das Schwanzbeißen.

Ziegen beweiden den Magerrasen, der sich aus Arten einer regionalen Saatgutmischung zusammensetzt.

Verwundert war der Schweinehalter, dass keinerlei Fördermittel für den Stallumbau zur Verfügung standen, obwohl die Politik nicht müde werde, mehr Tierwohl als Ziel auszurufen. In Hinblick auf das staatliche Tierhaltungskennzeichen ist Hopmann positiv eingestellt. Dieses müsse aber auf verarbeitete Ware und die ganze Kette ausgeweitet werden.

Neben den Mastschweinen im umgebauten Stall leben eine Gruppe von zehn Duroc-Sauen und ein Eber in Freilandhaltung auf Hof Sandbek. Angeschlossen sind hier Ferkelaufzucht und Mast im geschlossenen System. Die Produkte der Duroc-Schweine vermarktet der Betrieb im eigenen Vollsortimenter-Bioladen inklusive Webshop (www.biobente.de) in Kappeln. Für diesen Betriebszweig zeichnet Bente Hopmann verantwortlich. Im Laden werden ebenfalls Gemüsekisten im Abo-Modell verkauft. Für den Anbau in der hofeigenen Gärtnerei hat Dirk Hopmann mit zwei Partnern die Schleibeete GbR gegründet. Bewässert werden die Beete über eine Leitung vom Regenrückhaltebecken an der Hofstelle. „Wir haben zuletzt einige Jahre erlebt, in denen das Wasser knapp war“, berichtet der Preisträger. Die Auswirkungen des Klimawandels seien klar spürbar. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise sei im daher sehr wichtig.

Besucher willkommen

Jeden Freitag öffnet Hof Sandbek seine Tore für Besucher. Hopmanns wollen sich dabei auch kritischen Fragen stellen und für mehr Akzeptanz werben. Auch Schulklassen besuchen regelmäßig den Hof. „Wir planen einen Rundweg/Naturlehrpfad in Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutz und der Stadt Kappeln“, schildert Dirk Hopmann schon das nächste Projekt für die Öffentlichkeitsarbeit.

Die Ökoumstellung bezeichnet er im nachhinein als Befreiungsschlag, obwohl es auch Frustrationsphasen gegeben habe. Nachdem die vorigen Generationen ihren Fokus auf konventionelle Schweinemast gelegt hatten, begann er 2020/2021 mit der Umstellung. Auf den 140 ha Ackerland sind Kleegras, Ackerbohne mit Untersaaten und Futtererbse mit Sommergerste im Gemenge neu in die Fruchtfolge gekommen. Große Schläge wurden im Rahmen des Vertragsnaturschutzmusters „Kleinteiligkeit im Ackerbau“ in 2 bis 5 ha große Schläge unterteilt.

„Die Auszeichnung ist eine gute Gelegenheit, auf das Geleistete zurückzuschauen und stolz zu sein, aber auch motiviert, neue Projekte anzupacken“, freut sich der WWF-Ostseelandwirt. 

Die Kuh muss in Bewegung bleiben

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Unter dem Motto „Bleib in Bewegung“ trafen sich 80 Klauenpfleger, Tierärzte, Landwirte und Interessierte zur jährlich stattfindenden Sommertagung Klaue des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) Echem. Dies bildete zugleich den Rahmen für die Abschlussveranstaltung des EIP-Projektes „Claw Condition Score – natürlich fett gepolstert“.

Das Fettpolster in der Klaue dient der Federung beim Gehen – ähnlich einer guten Dämpfung in einem Laufschuh. Ziel des EIP-Projektes ist es, einen Managementansatz zur Früherkennung von Lahmheit zu entwickeln. Die Projektgruppe setzte sich zusammen aus den drei Lehrinstitutionen Tierärztliche Hochschule Hannover, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und Landwirtschaftliches Bildungszentrum Echem, einer Tierarztpraxis und drei Praxisbetrieben. Luise Köpke, Fachreferentin Klaue der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Projektkoordination, sowie Dr. Andrea Fiedler, Praxisgemeinschaft für Klauengesundheit, stellten das Projekt vor und präsentierten die bis dato gewonnenen Ergebnisse.

Beurteilung des Locomotion Scores

Blutproben ausgewertet

Während der gut dreijährigen Projektlaufzeit wurden 700 Untersuchungen an 80 Tieren durchgeführt. Dabei wurden ab der ersten Besamung bis zum Ende der zweiten Laktation Blutproben entnommen, Klauenbefunde dokumentiert, die Rückenfettdicke ermittelt, das Gewicht festgestellt sowie die Größe des Fettpolsters in der Klaue bestimmt. Anhand der erhobenen Daten konnte bisher festgestellt werden, dass mithilfe eines „normalen“ Ultraschallgerätes für Fruchtbarkeitsuntersuchungen keine zuverlässigen Aussagen über die Größe des Fettpolsters getroffen werden können. Ein auffälliges Nebenergebnis hat ergeben, dass viele der Versuchstiere einen erhöhten Hämatokritwert aufwiesen, welcher auf Hitzestress beziehungsweise auf eine suboptimale Wasserversorgung hindeutet.

Die Ergebnisse zeigten: Das Fettpolster verändert sich im Laufe der Laktation, sodass der Federmechanismus unterschiedlich stark wirken kann. Nachdem das Fettpolster zu Beginn der Laktation schrumpft, erholt es sich im Anschluss wieder. Die Auswertung der erhobenen Daten ist noch nicht abgeschlossen, sodass weitere Ergebnisse zu erwarten sind.

Wer rastet, der rostet

Das Motto der Tagung zog sich als roter Faden durch alle Vorträge und Workshops. Auch die Teilnehmenden blieben stets in Bewegung, ob im eigenen Denken oder physisch zwischen Begleitmesse, Workshops und den Vorträgen. „Wer rastet, der rostet“ heißt es im Volksmund.

Auf dieser Weisheit baute Prof. Jenny Stracke, Institut für Tierwissenschaften an der Universität in Bonn, ihren Vortrag „Arteigenes Bewegungsverhalten im Haltungssystem erhalten?“ auf. Sie erklärte, dass durch den Menschen angeregte Bewegung bei Rindern, zum Beispiel in Form einer Führanlage, einen positiven Einfluss auf den Organismus habe. Dabei nehme die Zahl der roten Blutkörperchen zu, und die Herzfrequenz sinke. Außerdem verbessere sich der Herz-Kreislauf. Neben einem angestiegenem Fortpflanzungserfolg verringerten sich abkalbungsassoziierte Erkrankungen, was durch positive Einflüsse von Bewegung auf den Fettstoffwechsel in der Leber beeinflusst werde. So sei der Anteil freier Fettsäuren bei Kühen mit höherem Body Condition Score in den ersten Wochen nach der Abkalbung deutlich reduziert. Stracke veranschaulichte, wie Bewegungsreize in der Pferdehaltung platziert werden und was davon in die Rinderhaltung übertragen werden könne.

Lahmheit erkennen

„Wie bleiben unsere Tiere auch zukünftig in Bewegung?“ Dieser Frage widmete sich Prof. Kerstin Müller, Klinik für Klauentiere der Freien Universität Berlin, in ihrem Vortrag „Automatisierte Lahmheitserkennung – Wohin läuft die Zukunft?“. Für eine automatisierte Lahmheitserkennung müssen Kriterien zur Bestimmung von Lahmheit festgelegt werden. Hierzu lässt sich der Locomotion Score heranziehen: Anhand Schrittlänge, Rückenlinie, Kopfbewegungen beim Gehen und Belastung der Gliedmaßen lasse sich unterscheiden, ob ein Tier nicht lahm oder über vier weitere Abstufungen hochgradig lahm sei. Auf Basis dieser Kriterien können automatisierte Systeme anhand von Sensoren am Bein, Druckplatten, akustischer Sensorik oder visueller Erfassung bestimmen, ob Tiere einen unnormalen Gang haben. Es wurde das neue visuelle System Cattle Eye vorgestellt, das zuverlässig behandlungswürdige Tiere erkenne.

Klauenpflege durch die Augen einer Kuh

Durch die Augen einer Kuh

Am Nachmittag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen fünf Workshops auswählen: Bei Prof. Johann Maierl, LMU München, und Dr. Andrea Fiedler wurden die Ergebnisse des EIP-Projektes mithilfe von Totklauen sowie Ultraschalluntersuchungen am lebenden Tier demonstriert. Bei Lara Auer, Firma Noone, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Chairless Chair zur Entlastung des Rückens am Klauenpflegestand auszuprobieren. Im Workshop von Prof. Kerstin Müller wurde der Locomotion Score anhand von verschiedenen Tieren in der Bewegung beurteilt. Franziska Biebe, veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig, demonstrierte mithilfe der Klauenpresse die Wirkung unterschiedlicher Bodenbeläge auf die Klaue. Während des Workshops bei Dorothea Hagemann, Lehrwerkstatt Rind am LBZ Echem, hatten die Teilnehmenden dank der Kuhbrille die Möglichkeit, den Zutrieb und Klauenpflegestand durch die Augen einer Kuh zu sehen.

Biobetrieb mit vielen Standbeinen 

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Ende Juni lud der Agrarausschuss der Landjugend zu seiner jährlichen Sommerexkursion ein. Dabei wird jedes Mal ein anderer landwirtschaftlicher Betrieb in Schleswig-Holstein besichtigt. Dieses Jahr ging es auf den Buchenhof in Alt Wittenbeck, einen Familienhof in 21. Generation vor den Toren Kiels.

Bei bestem Sommerwetter fand sich eine Vielzahl interessierter Landjugendlicher aus ganz Schleswig-Holstein auf dem Betrieb der Familie Baasch ein. Alle waren gespannt, was sie erwarten würde, denn den meisten Teilnehmern war nicht viel über den Betrieb bekannt.

Bevor die Gruppe über den Hof geführt wurde, erfuhr sie, welche Entwicklung und welchen großen Wandel der landwirtschaftliche Betrieb über die Jahre durchlaufen hat. Seit 1989 konzentriert sich der Buchenhof gezielt auf den ökologischen Landbau und orientiert sich an der ökologischen Kreislaufwirtschaft. So wird versucht, alle Erzeugnisse vollständig zu verwerten oder weiterzuverarbeiten. Ursprünglich wurden noch Kühe gehalten und es gab eine Hofkäserei. Diese brannte jedoch ab. Heute hält der Betrieb keine Kühe mehr.

Auf dem Rundgang über das Gelände konnten man sehen, wie sich der Betrieb entwickelt und neue Standbeine gefunden hat. Zunächst ging es zu den Schweinen, eine der vier Säulen des Betriebes. Auf dem Hof selbst werden nur die Ferkel aufgezogen. Gemästet werden die Schweine an anderen Standorten. Die Ferkel zogen sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Sie beim Herumtollen im Stroh zu beobachten, war für viele Teilnehmer ein schöner Anblick. Aber es ging auch um die Bewirtschaftung der Ferkelaufzucht. So erfuhren die Besucher einiges über die biologische Schweinehaltung und -aufzucht und die Unterschiede zu einem konventionellen Hof. So steht den Tieren zum Beispiel die dreifache Fläche zur Verfügung.

Neben der Schweinehaltung wird vor den Toren Kiels, auf Ackerflächen direkt am Nord-Ostsee-Kanal, eine Vielzahl an Getreidesorten angebaut, neben Dinkel auch Bohnen, Gerste und Hafer. Da ausschließlich organische Düngemittel aus dem eigenen Betrieb eingesetzt werden, verzichtet der Betrieb völlig auf synthetischen Dünger und Pflanzenschutzmittel.

Das dritte Standbein ist die Vermehrung von Leguminosen und Grassamen für unterschiedliche Saatgutbetriebe. Die Gebäude hierfür wurden genauestens begutachtet. Das gereinigte Getreide wird oft auch an Bäckereien geliefert, welche ihr Getreide noch selbst mahlen.

Abfälle, die beim Dinkelschälen anfallen, finden als Einstreu beim vierten Standbein des Betriebes, der Legehennenhaltung, Verwendung. Durch die Nähe zu Kiel lassen sich die Eier gut regional vermarkten. Im Vergleich zur konventionellen Bewirtschaftung werden die Hühner nur mit 60 % der Besatzdichte gehalten. Am ungewöhnlichsten erschienen den Landjugendlichen die Pferde, die zwischen den Hühnern gehalten werden. Dabei kam die Frage auf, ob die großen Vierbeiner nicht ab und an aus Versehen auf ein Huhn treten. Aber es wurde versichert, dass beide Parteien gut miteinander auskämen. Interessant war auch, dass auf einer Seite des Auslaufs für die Hühner ein Agroforst mit schnell wachsenden Gehölzen angelegt wurde, der Holz liefert und den Hühnern zugleich Schutz bietet.

Beeindruckt von der Vielseitigkeit des Betriebes kamen nach der Führung alle zum gemütlichen Teil des Abends zusammen. Es wurde gegrillt und gemeinsam gegessen. Dabei konnten noch offen gebliebene Fragen beantwortet, Geschichten ausgetauscht und vor allem neue Kontakte geknüpft werden. John Gosch

Der Auslauf für die Hühner grenzt an einen Agroforst, der Holz liefert und zugleich Schutz bietet.
Auf den Förderbändern werden die Eier sortiert und verpackt.
Pferde und Hühner leben einträchtig miteinander.

Co-Working-Space fürs Kunsthandwerk

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Nach der Gründung an der Ostseeküste im Jahr 2001 eröffnete „Packattack“ 2008 eine Manufaktur in Berlin. Hier wurden bis März 2020 alle Taschen vor Ort hergestellt. Jetzt hat das Team in Eutin einen Neuanfang gewagt. Aber nicht allein. Es gründete einen Co-Working-Space für Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen. Die Bosauer LandFrauen besuchten dort Hannes Gebien.

Der Inhaber der Taschenmanufaktur „Packattack“ empfing die LandFrauen mit Charme und Witz und zeigte den Besucherinnen seinen interessanten Arbeitsalltag vom ersten Bleistiftstrich bis zu den letzten Hammerschlägen, um ein Produkt zu vollenden. Danach schauten sich die LandFrauen die hochwertigen und nachhaltig gefertigten Materialien vor und nach der Verarbeitung an. Der Gastgeber setzte sich dann selbst an die Nähmaschine und ließ sich beim Nähen und der späteren Fertigstellung einer Tasche über die Schulter schauten. Es war wunderbar, das Rattern der Nähmaschinen zu hören und die Perfektion der manuellen und maschinellen Tätigkeiten zu verfolgen. Natürlich durfte im Anschluss dann eine Tasche erworben werden. Es war auch kein Problem, sich eine Tasche nach eigenen Wünschen gestalten zu lassen (mehr Infos über den Kunstwerkhof unter kunstwerkhof-eutin.de).

Danach saßen die LandFrauen noch gemütlich in der Gaststätte Hubertushöhe zusammen und ließen den schönen Nachmittag ausklingen.

Für die Taschen werden hochwertige technische Textilien wie recycelte Segel, moderne Funktionsgewebe sowie wiederverwertete Bannerstoffe und Leder, aber auch exotische Dinge wie ausgediente Möbelbezüge oder alte Fallschirme verarbeitet.
Liebevoll hatte Hannes Gebien (hinten) einen Umtrunk vorbereitet und servierte den Besucherinnen dazu spannende und lustige Lebensgeschichten.

Eine Tankstelle für Leichtigkeit

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Resilienz nennt man die Widerstandskraft gegen Belastungen, Krisen und Schicksalsschläge. Unterstützen kann dabei eine Beschäftigung abseits vom Beruf, die Freude bereitet, den Kopf frei macht und Kraft schöpfen lässt. Das Bauernblatt hat Landwirte und Landwirtinnen mit ungewöhnlichen Hobbys befragt. Heute: Gabriele Beckmann-Schnoor aus Padenstedt singt und spielt im Wandertheater Passelande.

„Das ist wie eine Tankstelle!“ Gabriele Beckmann-Schnoor muss nicht lange überlegen auf die Frage, was ihr das Wandertheater persönlich gibt. Zehn Tage war sie jetzt mit dem Projekt Passelande im nördlichen Kreis Plön unterwegs, mit Pferd und Wagen, schon zum dritten Mal. Route und Spielorte hat sie selbst für die Gruppe organisiert. Der Bauernblatt-Reporter traf sie an der Mühle Grebin.

Pferde, Reiten und Kutsche Fahren gehört ebenfalls zu den großen Leidenschaften von Gabriele Beckmann-Schnoor.  Foto: privat

Normalerweise gehören Theater und sogar Akrobatik wie Seiltanz zur Aufführung, doch an diesem Tag regnet es so stark, dass das Programm im luftigen, offenen Zelt auf eine gute Stunde nur mit Konzert reduziert wurde. Aber von wegen „nur“: Professionelle Musiker und Musikerinnen mit Gitarren, Flöte, Geige und zwei (!) Harfen geben eine beschwingte, fröhliche und zugleich lebenskluge Darbietung, teils mit eigenen Kompositionen, teils mit vor allem französischer Bänkelmusik – die Leiterinnen der Gruppe, Skye Großkopf und Steff Peters, waren früher mehrere Jahre lang durch Frankreich gezogen „wie vor 200 Jahren“ und hatten dabei ihre Erfahrungen gemacht. Immer wieder verwandelt sich die elfköpfige Gruppe in einen bis zu vierstimmigen Chor, der mühelos Dur-Moll-Übergänge oder Taktwechsel meistert. Mittendrin und voll dabei: Gabriele Beckmann-Schnoor, 57 Jahre alt.

Sie und ihr Mann Jens Beckmann (60) führen mit sieben Angestellten und derzeit zwei Lehrlingen den Rosenhof in Padenstedt bei Neumünster, bewirtschaften 690 ha und halten 280 Kühe mit 300 Stück Jungvieh, dazu eine 750-kW-Biogasanlage und 63 kW Photovoltaik. Eine von Gabrieles Hauptaufgaben ist die Verpflegung von manchmal bis zu 15 Personen – „wenn ich koche, kann ich die Texte lernen“.

Schon lange pflegt sie Musik und Theater, nimmt Unterricht bei Gesangslehrerin Skye Großkopf und bei Theaterdozentin Steff Peters in der Musikschule Neumünster – „Mittwoch ist ab Nachmittag mein Musiktag“. Die beiden animierten sie zur Teilnahme an ihrem Wandertheater Passelande – das ist der Name des Pferdes von König Artus, das nicht nur durch die irdischen. sondern auch durch die Traum- und Seelenländer der Menschen reitet. Pferde und Kutschfahrten waren von jeher eine weitere Leidenschaft von Gabriele.

Jens Beckmann unterstützt das Hobby seiner Frau auch mit logistischer Hilfeleistung. Zur Aufführung an der Mühle Grebin ist er mitgekommen.

Wie lässt sich das mit der Landwirtschaft vereinbaren? „Organisation ist das Wichtigste: rechtzeitig, gut kommuniziert und schriftlich festgehalten“, sagt sie. Da wird für zehn Tage vorgekocht oder auch mal Pizza bestellt und auch sonst alles organisiert auf dem Hof. Einmal am Tag telefonieren sie während der Tour, das genügt. Es habe etwas gedauert, bis es sich eingespielt habe.

Jens Beckmann hilft bei Transport und Logistik für das Theater und ist heute bei der Mühle Grebin dabei. Was hält er von dem Hobby seiner Frau? „Das muss, weil wir zwei Alphatiere sind“, sagt er knapp. Jeder brauche seinen Freiraum und seine Tätigkeit. Auch er sei ja engagiert im Ehrenamt, etwa als stellvertretender Bürgermeister und als Vorsitzender des Bezirksbauernverbands Mittelholstein.

Und es komme viel Energie zurück, sagt Gabriele Beckmann-Schnoor: „Das soziale Miteinander in der Gruppe, die Unbeschwertheit, die Leichtigkeit, das bringe ich mit nach Hause.“

Ökofeldtag in Lundsgaard

Nach längerer Corona-Pause fand Ende Juni vor der Ernte wieder ein Ökofeldtag in Zusammen­arbeit von Saatgutunternehmen P. H. Petersen und Landwirtschaftskammer in Lundsgaard statt.

Nach Begrüßung und kurzer Betriebsvorstellung durch Firmeninhaber Matz Petersen wurden die Sortenversuche zu Ökowintergerste, Ökowinterweizen und Ökoackerbohnen von Gerd-Ullrich Krug von der Landwirtschaftskammer den zahlreichen Teilnehmern vorgestellt. Die Versuche liegen auf der Betriebsfläche des Biolandbetriebes Kai Bischoff, Langballig, der die Kooperation auch mit seiner Erfahrung unterstützt.

Die Versuche präsentierten sich trotz der Trockenheit in einem sehr guten Zustand und boten einen optimalen Überblick über die angebotene Sortenvielfalt. In Lundsgaard berichteten Stefan Ruhnke, Saaten Union, Ernst Friedemann von Münchhausen, Gut Rosenkranz, Kay Hansen, Vermarktungsgesellschaft Bioland SH, und Astrid Hansen, Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG, über „Aktuelles zum Ökomarkt“, was angeregt diskutiert wurde. Es folgte eine Führung durch die Demo-Anlage der Zwischenfrüchte und Zwischenfruchtmischungen.
Zudem gab es einen Vortrag von Michaela Schlathölter zum „Zwischenfruchtanbau in ökologischen Fruchtfolgen“. 

In der Bauernblatt-Ausgabe 30 informieren wir über die Ergebnisse der Landessortenversuche Ökowintergerste.