Herbst-Eisenhut bereichert derzeit den Garten mit einem tollen Violettblau, das herrlich zu den warmen Orange- und Gelbtönen der ausklingenden Saison kontrastiert. Die sommerblühende Variante zeigt ihre Blütenrispen im Juli und August. Bei geschickter Arten- und Sortenwahl kann man sich daher wochenlang an dem Schauspiel erfreuen.
Doch eines gleich vorweg: Bei aller Begeisterung für die Schönheit dieser beliebten Staude sollte man nicht vergessen, dass Eisenhut eine der giftigsten Pflanzen Europas ist. Sämtliche Pflanzenteile enthalten den Wirkstoff Aconitin. Der Verzehr weniger Gramm Pflanzenmaterials endet tödlich. Zudem kann das Gift auch über die unverletzte Haut und Schleimhäute aufgenommen werden. Daher tragen Sie bei der Arbeit mit der Pflanze, ganz gleich ob Ausputzen, Abstützen oder Umpflanzen, immer Handschuhe und vermeiden Sie jeden Hautkontakt. Dennoch ist Eisenhut in der Homöopathie ein wichtiges Mittel gegen Erkältung, Fieber, Schmerzen und Entzündungen. Der Wirkstoff wird in einem speziellen Verfahren aufbereitet und unter anderem für die Herstellung von Globuli verwendet.
Eisenhut (Aconitum) hat sich schon vor langer Zeit einen Platz in Großmutters Bauerngarten erobert. Die meisten Arten stammen aus dem asiatischen Raum. In Deutschland heimisch sind der unter Naturschutz stehende Blaue Berg-Eisenhut (Aconitum napellus) und der Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum). Beide öffnen im Juni ihre Blüten, Erstgenannter in herrlichem Blauviolett, Letzterer in einem hellen Gelb. Wolfs-Eisenhut ‚Ivorine‘ punktet mit aufrechten, 80 bis 90 cm hohen Blütenstielen. Die unzähligen kleinen, gelblich-weißen Blüten hellen sonnig bis halbschattig gelegene Rabatten auf. Die sehr winterharte Staude bevorzugt einen frischen, durchlässigen, humus- und nährstoffreichen Boden, dessen pH-Wert im mäßig sauren bis neutralen Bereich liegen sollte.
Die Vielzahl der verschiedenen Arten sorgt für Abwechslung. So reichen die Blütenfarben von Blau und Violett über Rosa, Rot und Weiß bis hin zu Zartgelb. Einige blühen im Frühsommer, andere laufen im September und Oktober zur Hochform auf. Eisenhut verdankt seinen Namen der Form der Einzelblüte. Sie erinnert optisch an den Helm einer Ritterrüstung. Gemeinsam ist allen Arten die Vorliebe für nährstoffreichen, nicht zu trockenen und humusreichen Boden. Gern stehen die Stauden an einem halbschattigen Platz unter dem schützenden Dach von Bäumen oder Sträuchern. An sonnigeren Standorten sollte der Boden immer ausreichend feucht sein. Andernfalls erkrankt Eisenhut schnell an Echtem Mehltau.
Doch wie lässt sich Eisenhut gut in Szene setzen? Die markanten und eindrucksvollen Arten eignen sich sehr gut für die Einzelstellung oder als Leitstauden in einer Rabatte. An sonnigen Standorten bietet sich die Nachbarschaft mit Silberkerze (Cimicifuga), Indianernessel (Monarda) oder dem Hohen Sommerphlox (Phlox paniculata) an. Im halbschattigen Beet sind Herbstanemonen (Anemone) und Prachtspieren (Astilbe) schöne Pflanzpartner. Ländlichen Charme verbreitet die Gemeinschaft mit Glockenblume (Campanula) und Fingerhut (Digitalis). Tipp: Während der Blüte vergilben häufig die unteren Blätter des Eisenhuts. Wählen Sie Begleitpflanzen aus, die den unteren Teil der Stauden kaschieren. Die Hinweise zur Pflege sind schnell aufgezählt. Versorgen Sie den nährstoffhungrigen Eisenhut im Frühjahr mit einem mineralischen oder organischen Dünger. Höhere Eisenhut-Arten fallen manchmal durch Windböen oder Regengüsse auseinander. Ein Staudenring, der schon gleich ab dem Austrieb um das Grün gelegt wird, stützt die Stängel zuverlässig ab. Egal ob sommer- oder herbstblühend, der Blütenstand wird direkt nach der Blüte bis zu den ersten Laubblättern abgeschnitten. Die Stängel bleiben stehen, bis sie im Herbst komplett verwelken. Für Neupflanzungen empfiehlt sich das Frühjahr als der beste Pflanztermin. Dann erfolgt auch die Vermehrung über Teilung des rübenartigen Wurzelstocks. Dafür trennt man kleinere Rübchen von der Hauptwurzel ab und pflanzt sie so ein, dass sie etwa 2 cm hoch mit Erde bedeckt sind. Tipp: Kompost ins Pflanzloch geben und unbedingt Handschuhe tragen.