Landjugend und Junglandwirte demonstrieren für ihre Zukunft
Körung des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg in Neumünster
Seit mehr als 30 Jahren findet am ersten Februarwochenende die Körung des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg (PSB) in den Holstenhallen in Neumünster statt. Auch in diesem Jahr stehen wieder die Körung und Anerkennung von Hengsten aus 16 Rassen an, außerdem ein Islandpferdeturnier sowie der große Shownachmittag.
„Ganz früher hatten wir mal den Termin zwischen den Holsteinern und den Trakehnern“, erinnert sich Dr. Elisabeth Jensen. Die heutige Zuchtleiterin und Geschäftsführerin des PSB war damals noch nicht im Amt. Eine Körung in der Woche sei einfach „nicht so schön“ gewesen. Nun profitieren die Züchter von den VR Classics, die zwei Wochen später in den Holstenhallen stattfinden. „Die Kosten für die Bodenbereitung werden geteilt“, erklärt Jensen. Es kann also losgehen.
Am Donnerstag, 1. Februar, können die Hengste angeliefert und auch schon gemessen werden. Am Freitag, 2. Februar, wird es dann um 9 Uhr richtig ernst. Dann beginnt die Musterung der Hengste auf festem Untergrund. Wie auch bei den Trakehnern und Holsteinern wird dies draußen durchgeführt. Doch die Züchter sind wettererprobt, findet die Körung des PSB doch schon seit den 1990er Jahren im Februar statt.
Ursprünglich waren 96 Hengste angemeldet, nun sind es noch 86, ähnlich wie im vergangenen Jahr. Die meisten Hengste werden wie immer bei den Deutschen Reitponys zu sehen sein, dieses Jahr sind es 22. Allein Peter Böge aus Schönhorst, Kreis Rendsburg-Eckernförde, bringt neun Hengste mit. Auch wenn sie weiterhin die größte Gruppe stellen, seien auch schon einmal mehr Deutsche Reitponys angemeldet gewesen. Die zweitgrößte Gruppe sind die Islandpferde mit 14 Hengsten. „Insgesamt haben wir mehr Vielfalt“, fasst Jensen zusammen. Unter anderem seien mehr Shetlandhengste dabei. Neben der Körung tragen die Islandpferdereiter ihre Norddeutschen Hallenmeisterschaften aus. „Da werden sicherlich einige gute Reiter zu sehen sein“, freut sich Jensen. Danach bevölkern dann die Showreiter die Holstenhallen. Erwartet werden mehr als 200 Pferde und Ponys mit ungefähr 300 Teilnehmern in der größten deutschen Pferdeshow mit 100 % ehrenamtlichem Einsatz. Organisiert wird der Nachmittag wieder von Hans-Heinrich Ehlers und Jennifer Hennig. „Es gibt viele schöne Bilder zu sehen. Wirklich bunt und hochwertig“, kündigt Jensen an.
Insgesamt wird es 18 Schaubilder geben, darunter beispielsweise die beiden Minishettys Luna und Ernie. Sie zeigen Lektionen wie Galopp-Pirouette, Traversale oder Passage, die für manches Sportpferd eine echte Herausforderung sind. Die sechs Lusitanos mit ihren Reitern vom Caroussell Iberico wollen den Zuschauern das Feuer, den Mut und die Magie der innigen Verbundenheit zwischen Mensch und Pferd näherbringen.
Mit dabei ist auch die Showgruppe Side by Side, die in die Welt der Damensattelreiterei entführt. Spannend wird es dann unter anderem mit den Flying Ponys. Fünf Fahrerinnen und Fahrer zeigen unter der Leitung von Rebecca Otto gemeinsam mit ihren Ponys ihr Können im Kegelparcours. Auch der erst achtjährige Lasse wird mit seinem 18-jährigen Wallach Pavel teilnehmen.
Der Eintritt am Freitag und Sonnabend ist frei, der Vorverkauf für den Sonntag läuft. Onlinebestellungen können über www.pferdestammbuch-sh.de erfolgen. Telefonisch sind die Holstenhallen unter Tel.: 0 43 21-91 00 erreichbar.
Start für EIP-Projekt „Green Care“
Soziale Landwirtschaft verbindet soziale Arbeit mit landwirtschaftlicher Erzeugung und verfolgt soziale, therapeutische und pädagogische Ziele.
Im Rahmen des Projekts „Green Care – Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Betrieben durch Integration sozialer Angebote“ hat sich eine interdisziplinäre operationelle Gruppe aus Praktikerinnen und Praktikern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammengefunden, um das Potenzial sozialer Landwirtschaft für die Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe in Schleswig-Holstein zu untersuchen, zu unterstützen und voranzubringen.
Die aktuelle Online-Umfrage dient der Bestandserhebung und soll den Unterstützungsbedarf von Angeboten sozialer Landwirtschaft in Schleswig-Holstein in Erfahrung bringen. Die Umfrage ist Bestandteil des Projekts „Green Care“, das durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums – EIP (Europäische Innovationspartnerschaften) gefördert wird.
Ziel der Online-Umfrage
Ziel der Online-Umfrage ist es, einen Überblick über die Vielfalt der Angebote im Bereich sozialer Landwirtschaft in Schleswig-Holstein zu gewinnen. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten und Hemmnisse sowie der Bedarf aktiver und interessierter Betriebe und Organisationen aufgedeckt werden, um die weitere Entwicklung und Förderung der sozialen Landwirtschaft zu verbessern.
Wer soll an der Umfrage teilnehmen?
Die Online-Umfrage wendet sich an landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe sowie soziale Organisationen und Träger in Schleswig-Holstein, welche bereits in der sozialen Landwirtschaft aktiv oder an einer Integration sozialer oder pädagogischer Arbeit in die landwirtschaftliche Erzeugung interessiert sind.
Die Teilnahme ist bis zum 29. Februar möglich. Die Beantwortung dauert etwa 25 min. Die Umfrage darf auch gern an Aktive und Interessierte der sozialen Landwirtschaft weiterverbreitet werden.
Flächenbedarf: Anrechnung der Proteinherstellung gefordert
Der Flächenbedarf für Biokraftstoffe wird nach Ansicht der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) nicht korrekt bewertet. Es werde nicht hinreichend bedacht, dass bei der Biokraftstoffproduktion auch Protein anfalle, das als Nahrungs- oder Futtermittel verwendet werden könne, erklärte die Ufop.
Die Förderunion fordert daher, die Eiweißproduktion anteilig vom Flächenbedarf für Biokraftstoffe abzuziehen. Beispielsweise würden so beim Raps 60 % als Futterprotein gezählt und lediglich 40 % der verbrauchten Anbaufläche dem Biokraftstoff zugerechnet. Bei der Potenzialbewertung der Anbaubiomasse im Rahmen der Nationalen Biomassestrategie (Nabis) sollte dieser Ansatz berücksichtigt werden, mahnt die Ufop. Sie gibt zu bedenken, dass anderenfalls die fehlenden Proteinmengen durch Importe mit einem zusätzlichen Flächenbedarf gedeckt werden müssten.
Wegen der „Angebots- und Puffereffekte“ von Biokraftstoffen sei dies auch im Sinne von im globalen Vergleich „ärmeren Ländern“, stellte die Ufop fest. Das komme daher, dass sich die Biokraftstoffproduktion hauptsächlich auf Regionen mit Rohstoffüberschüssen konzentriere, vor allem an Mais, Soja und Palmöl. Dadurch würden Überschussmengen am Weltmarkt vermieden und Rohstoffpreise stabilisiert. Außerdem werde die Importabhängigkeit von Rohöl und damit der Devisenbedarf von ärmeren Ländern verringert. Schließlich würden die für die Biokraftstoffherstellung benötigten Rohstoffe im Bedarfsfall auch als Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Bei Debatten um Landnutzungsänderungen dürfe dies nicht ignoriert werden, so die Ufop.
Ihr zufolge wurden im Jahr 2022 nach Recherchen der Agrarmarkt-Informations-GmbH Getreide, Ölsaaten, Eiweiß-, Zucker- und Faserpflanzen sowie Obst, Gemüse und Nüsse auf weltweit insgesamt etwa 1,2 Mrd. ha erzeugt. Nur rund 6 % davon entfielen auf den Anbau von Rohstoffen für die Biokraftstoffproduktion.