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Flächenbedarf: Anrechnung der Proteinherstellung gefordert

Bewertung in der Nationalen Biomassestrategie
Von Agra-Europe/jh
Laut Ufop wird der Flächenbedarf für Biokraftstoffe nicht korrekt bewertet, da bei der Herstellung auch Protein für Nahrungs- oder Futtermittel anfallen. Foto: Imago

Der Flächenbedarf für Biokraftstoffe wird nach Ansicht der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) nicht korrekt bewertet. Es werde nicht hinreichend bedacht, dass bei der Biokraftstoffproduktion auch Protein anfalle, das als Nahrungs- oder Futtermittel verwendet werden könne, erklärte die Ufop.

Die Förderunion fordert daher, die Eiweißproduktion anteilig vom Flächenbedarf für Biokraftstoffe abzuziehen. Beispielsweise würden so beim Raps 60 % als Futterprotein gezählt und lediglich 40 % der verbrauchten Anbaufläche dem Biokraftstoff zugerechnet. Bei der Potenzialbewertung der Anbaubiomasse im Rahmen der Nationalen Biomassestrategie (Nabis) sollte dieser Ansatz berücksichtigt werden, mahnt die Ufop. Sie gibt zu bedenken, dass anderenfalls die fehlenden Proteinmengen durch Importe mit einem zusätzlichen Flächenbedarf gedeckt werden müssten.

Wegen der „Angebots- und Puffereffekte“ von Biokraftstoffen sei dies auch im Sinne von im globalen Vergleich „ärmeren Ländern“, stellte die Ufop fest. Das komme daher, dass sich die Biokraftstoffproduktion hauptsächlich auf Regionen mit Rohstoffüberschüssen konzentriere, vor allem an Mais, Soja und Palmöl. Dadurch würden Überschussmengen am Weltmarkt vermieden und Rohstoffpreise stabilisiert. Außerdem werde die Importabhängigkeit von Rohöl und damit der Devisenbedarf von ärmeren Ländern verringert. Schließlich würden die für die Biokraftstoffherstellung benötigten Rohstoffe im Bedarfsfall auch als Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Bei Debatten um Landnutzungsänderungen dürfe dies nicht ignoriert werden, so die Ufop.

Ihr zufolge wurden im Jahr 2022 nach Recherchen der Agrarmarkt-Informations-GmbH Getreide, Ölsaaten, Eiweiß-, Zucker- und Faserpflanzen sowie Obst, Gemüse und Nüsse auf weltweit insgesamt etwa 1,2 Mrd. ha erzeugt. Nur rund 6 % davon entfielen auf den Anbau von Rohstoffen für die Biokraftstoffproduktion.

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