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Gut 140 LandFrauen des Kreises Schleswig-Flensburg, Kreisteil Schleswig, konnte die Kreisvorsitzende Sylke Messer-Radtke im Hotel Goos in Jübek begrüßen. Ein besonderer Programmpunkt des Festtags war der Auftritt der besten Poetry-Slammer Norddeutschlands.
Zunächst aber betonte die Kreisvorsitzende in ihrer Begrüßungsrede, dass es nach drei Corona-Jahren nicht so einfach sei, altbewährte Abläufe wiederherzustellen. Umso erfreulicher sei es, dass Freisprechung, Ehemaligentreffen, Kinoabende wie kürzlich mit dem Film „Quo vadis Angeln“ und Infoveranstaltungen wieder stattfinden könnten.
„Danke für gemeinsame Aktionen und eure Unterstützung“, sagte Johanna Kaiser, Sprecherin der Landjugend. Sie hatte Fiete mitgebracht, das Möwen-Maskottchen des Landjugendtages 2024, der im kommenden Jahr, so wie auch der Deutsche LandFrauentag, in Schleswig-Holstein stattfindet.
Probst Helgo Jacobs befand, es sei gerade eine Zeit, „in der Worte zu fix auf die Waagschale geworfen werden“. Worte spielten eine entscheidende Rolle und man müsse sich immer fragen, wie Kommunikation gelingen könne.
Um Worte ging es nach dem gemeinsamen Frühstück auch im Poetry-Slam. Unter der Leitung von Björn Högsdal stellten vier Poeten ihre Texte vor. Björn Katzner hatte sich Gedanken zur „Gründung einer Pferdemädchenpartei“ und zum Älterwerden gemacht. Bei Clara Funk ging es um Freundschaft, um Reden und Verstehen: „Wir schweigen mit Worten, wir schweigen die Worte tot … Wo gehen Wörter hin, wenn man aneinander vorbeiredet?“ Sarah Garstenstein hatte ihre Gedichte den Themen „Kundschaft im Café“ und „Plastikmüll im Meer“ gewidmet. „Selbst eintausend Meter tief im Marianengraben müssen sich Meerestiere mit Plastik rumplagen … Schließlich bleibt der Einsiedlerkrebs allein zurück, lugt aus seiner blauen Plastikbude und singt ‚Ich wollt, ich wär unter dem Meer’.“ In den Texten von Stefan Schwarck ging es zunächst um „Eltern sein“ und seine Gedanken zu einer „Lasst-uns-früher-anfangen-wegen-der-Kinder-Party“ als Drama in vier Akten. Sein Text „Waschpulver“ traf genau den Nerv seiner Zuhörerinnen. „Ich mag es, wenn Dinge einen eigenen Geruch haben, der sich im Gedächtnis festbrennt. Ein Geruch, der untrennbar mit Dingen oder einem Erlebnis verbunden ist. (…) Der Geruch von Espresso am Morgen, der Geruch vom Haarflaum meiner Kinder, der Geruch von Lavendelkissen, die meine Oma Kronshagen in allen Schubladen hatte (…) Ich habe jetzt zwei Waschmittel – das neue (geruchlose) für den Alltag und das andere für die schlechten Tage. Für die Tage, an denen es einfach nach Zuhause riechen muss.“ Die Bewertung mittels Punktekarten und am Ende mit Applaus brachte ein sehr knappes Ergebnis. Stefan Schwarck und Sarah Garstenstein wurde beide zu Gewinnern erklärt.
Das Programm kam bei den LandFrauen gut an. Viele kannten Poetry-Slam vorher nicht und gingen als Fans nach Hause.
Ute Reimers-Raetsch
Sylke-Messer Radtke dankte Björn Högsdal.Slammerin Sarah Garstenstein
Fotos: Ute Reimers-RaetschLaju-Sprecherin Johanna Kaiser hatte Fiete mitgebracht.
Nachhaltige Ernährung ohne Dogma ist ein Grundanliegen von Dr. Judith Bühlmeier. Die 44-Jährige ist neue Bildungsreferentin der Geschäftsstelle des LandFrauenverbandes Schleswig-Holstein.
Bevor sie nach Schleswig-Holstein kam, war die Diplom-Ernährungs- und Haushaltswissenschaftlerin unter anderem in der Lehrerausbildung an der Universität Paderborn tätig. Sie fühle sich der Landwirtschaft und dem ländlichen Leben sehr verbunden, sagt die neue Bildungsreferentin, die Norwegische Fjordpferde liebt.
Das Pflügen mit Pferden am letzten Oktoberwochenende in Füsing, Kreis Schleswig-Flensburg, ist inzwischen schon Tradition. In diesem Jahr kamen sechs Teilnehmer mit zehn Pferden, um ihr Können zu präsentieren, das Ziehen von Furchen zu üben und den Besuchern etwas beizubringen.
„Bei den letzten Vorbereitungen regnete es noch in Strömen, doch die ersten Besucher brachten den Sonnenschein mit“, freut sich Cindy Petersen aus Füsing. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Torge Petersen organisiert sie auf ihrem Hof Große Eiche einmal jährlich das Pflügen an der Schlei. „Es ist für alle offen, mit oder ohne Pferd“, sagt Petersen, die selbst gern mit ihren Schleswiger Kaltblütern pflügt und mit ihnen sogar Kartoffeln anbaut.
Die Fachfrau weiß, dass immer ein Pferd in der Furche laufen muss, um ein sauberes und einheitliches Pflugbild zu erhalten. „Große Hufe in einer schmalen Furche, das kann man sich vorstellen wie das Balancieren auf dem Schwebebalken“, erklärt sie und fügt hinzu: „Erst wenn das klappt, kann ein Gespann auch noch mit Kraft und Eleganz den Pflug ziehen.“
Mit den großen Hufen in einer schmalen Furche zu laufen, erfordert viel Balance und muss geübt werden. Foto: Mandy MatthiesenDie Teilnehmer beantworteten viele Fragen der Besucher. Foto: Mandy Matthiesen
In der Regel wird zweispännig gepflügt, denn im Team geht die Arbeit leichter. Zu diesem Team gehört auch noch der Mensch, der das Zusammenspiel zwischen Pflug, Pferden und Bodenbeschaffenheit optimiert. „Erst wenn der Pflug richtig eingestellt ist und die Pferde auf feine Stimmkommandos reagieren, dann herrscht nicht nur Harmonie auf dem Acker, sondern es gibt auch eine schöne Furche“, erklärt Cindy Petersen.
In Füsing wurde aber nicht nur professionelle Ackerarbeit gezeigt, es war auch ein Tag zum Mitmachen. Viele Fragen wurden geduldig beantwortet, Pferde durften beim Furchenlaufen geführt werden und die ganz Mutigen liefen hinter den Pferden und führten den Pflug. pm
Mit dem nahenden Martinstag erhält das sogenannte Saisongeflügel verstärkte Aufmerksamkeit. Enten und Gänse werden von Verbrauchern und Gastronomen verstärkt nachgefragt.
Dieses Jahr hat sich die Lage wieder etwas beruhigen können, dennoch lassen die Marktbedingungen keine Entspannung für die Erzeugerbetriebe zu.
Obwohl viele Betriebe vom Ausbruch der Vogelgrippe verschont geblieben sind, bleibt das Befallsrisiko. Zudem halten sich die Produktionskosten weiterhin auf einem hohen Niveau. Stark schwankende Futtermittelpreise, Logistik- sowie erhöhte Lohnkosten lassen den Produzenten keine Möglichkeiten, die Verkaufspreise zu senken, um mit ausländischer Ware mitzuhalten. Eine Abhängigkeit vom Ausland durch den Zukauf von Küken sowie der erhöhte Konkurrenzdruck durch ukrainische und polnische Ware in den Supermärkten und der Gastronomie lassen das Saisongeflügelgeschäft jedes Jahr auf Neue zu einer heiklen Gratwanderung werden. Es wird von Verbraucherpreisen für dieses Jahr in Preisspannen von 18 bis 21 € / kg für frische hiesige Gänse und von 15 bis 16 €/kg für frische regionale Enten gesprochen. Gefrorene Ware aus dem Ausland kann günstiger erworben werden.
Abbildungen: Vergleich der Befallsfälle mit Vogelgrippe 2022 und 2023
Aktive und inaktive Fälle der Vogelgrippe in Deutschland 2022 (links) und 2023 (rechts). Durch den Befall vieler Möwenarten häuften sich die Meldungen in den Küstenregionen. Die Meldungen der Vogelgrippe häuften sich zwar auch 2023 vermehrt im norddeutschen Raum, jedoch in einem geringeren Umfang als im Vorjahr. Quelle: TSIS – TierSeuchenInformationsSystem/Friedrich-Loeffler-Institut
Bei der Futtervorlage spielen Futtermischwagen eine große Rolle. Die Industrie bietet eine vielfältige Auswahl, die sich unter anderem in der Bauart, dem Mischsystem und der Größe unterscheiden. Welche angehängten Futtermischwagen in der Größenordnung von 15 bis 20 m³ derzeit von den Herstellern am häufigsten verkauft werden, ist anhand einer Abfrage ermittelt worden. Die dabei gewonnenen Daten werden im Folgenden erläutert.
Bei der Abfrage wurden technische Daten ermittelt. Außerdem wurde die Frage geklärt, was zur Serienausstattung gehört und welche Ausstattungen auf Wunsch geliefert werden können. Wie aus der Tabelle ersichtlich, haben acht Hersteller Angaben zu ihrem meistverkauften angehängten Futtermischwagen gemacht. Sie werden alle fremdbefüllt. Von den acht genannten Futtermischwagen sind fünf mit einem vertikalen und drei mit einem horizontalen Mischsystem ausgestattet.
Die Schneckendrehzahl kann durch die Zapfwellen- und Motordrehzahl variiert werden. Entsprechend der Struktur, dem Trockenmassegehalt, dem Rationsanteil der eingesetzten Futterkomponenten et cetera ergibt sich unter Berücksichtigung der Bauart des Mischsystems eine optimale Schneckendrehzahl fürs Schneiden, Mischen und Austragen des Futters. Höhere Drehzahlen sind beispielsweise beim Futteraustrag hilfreich, um eine bessere Entleerung des Futtermischwagens zu erreichen. Die in der Tabelle dargestellten Schneckendrehzahlen von 8 bis 33 U/min beziehen sich auf eine Zapfwellendrehzahl von 540 U/min.
Aufgrund der Ausführung der Mischsysteme und des Fassungsvolumens gibt es Unterschiede bei den Abmessungen. Die Fahrzeughöhe beispielsweise schwankt zwischen 265 cm und 301 cm. Bei niedrigen Stalleinfahrten und bei der Befüllung können hohe Futtermischwagen zu Schwierigkeiten führen. Auch die Fahrzeugbreite ist zu beachten, ansonsten sind bei schmalen Stalleinfahrten und Futtertischen Engpässe zu erwarten. Der schmalste Futtermischwagen hatte eine Breite von 210 cm und der breiteste von 248 cm. Hier spielt auch die Ausstattung eine große Rolle, denn zum Beispiel Förderbänder erhöhen die Fahrzeugbreite, da sie seitlich überstehen. Längere Futtermischwagen haben dort Nachteile, wo eng um die Kurve gefahren werden muss oder die Rangierfläche vor der Stalleinfahrt knapp bemessen ist.
Die Leergewichte der aufgeführten Futtermischwagen liegen im Bereich von 4.500 bis 7.400 kg. Die mögliche Nutzlast eines Futtermischwagens ergibt sich aus dem zulässigen Gesamtgewicht abzüglich des Leergewichtes. Da das zulässige Gesamtgewicht stark vom Einsatzbereich abhängt (wird zum Beispiel nur auf dem Hofgelände oder auch auf öffentlichen Straßen gefahren?), aber auch von der technischen Ausstattung (zum Beispiel Achsenanzahl), kann die erlaubte Zuladung im Einzelfall erheblich schwanken.
Aus Platzgründen werden Futtermischwagen in der Regel mit kleineren Reifen ausgestattet, die dann mit Luftdrücken von 6 bis 9 bar gefahren werden müssen, um eine ausreichende Tragfähigkeit zu haben. Dies führt bei unbefestigten Flächen in der Regel zu Problemen. Der Kraftbedarf für die acht angehängten Futtermischwagen wird von den Firmen zwischen 70 und 110 PS angegeben.
Wartungsarbeiten sind für eine längere Lebensdauer und für die tägliche Einsatzsicherheit von großer Bedeutung. Die Gesamtzahl der Schmierstellen (inklusive Zapfwelle), die regelmäßig abgeschmiert werden sollten, schwankt zwischen sechs und 14.
Verschiedene Futterkomponenten können als Mischung vorgelegt werden, sodass eine Selektion des Futters kaum möglich ist.
Futtervorlage
Bei vier der acht aufgeführten Futtermischwagen erfolgt der Futteraustrag über eine Schieberöffnung, bei dreien mit einer Förderkette und bei einem mit einem Förderband. Wegen der besseren Sicht vom Schleppersitz aus ist es vorteilhaft, wenn der Futteraustrag vorn am Futtermischwagen angeordnet ist. Dies ist bei sechs der genannten Futtermischwagen der Fall. Der Futterauswurf erfolgt bei fünf Mischwagen serienmäßig einseitig, sodass bei Futtertischen mit zwei Trögen gewendet werden muss. Dies ist nicht erforderlich, wenn der Futterauswurf beidseitig erfolgt. Große Unterschiede wurden bei der Austragshöhe des Futters angegeben. Die Spanne reicht von 20 bis 90 cm.
Wiegeeinrichtung
Um eine Futterration exakt zusammenstellen zu können, ist eine Wiegeeinrichtung am Futtermischwagen unumgänglich. Alle in der Tabelle aufgeführten Futtermischwagen sind mit einer elektronischen Wiegeeinrichtung ausgestattet. Zwei arbeiten mit einer Waage, bei der die Futterkomponenten während des Befüllens addiert werden. Etwas komfortabler sind programmierbare Wiegeeinrichtungen, mit denen eine Vielzahl abgespeicherter Mischrezepte (15 bis 99) abgerufen werden kann.
Für eine exakte Befüllung aller Rationsanteile ist es erforderlich, dass die Zahlen auf dem am Futtermischwagen angebrachten Display der Waage zu lesen sind. Deshalb sind große Ziffern vorteilhaft. Die Spanne reicht hier von 4,5 bis zu 8,0 cm. Befindet sich das Display auf dem Ladefahrzeug, ist die Zifferngröße von geringerer Bedeutung. Unabhängig davon ist zu bedenken, dass auch bei einsetzender Dämmerung oder bei Dunkelheit die Ziffern lesbar sein müssen, deshalb sollte das Display beleuchtet sein. Zudem ist es von Vorteil, wenn das Display seitlich drehbar ist, damit beim Befüllen die Zahlen im Sichtfeld liegen. Mit einem beleuchteten und drehbaren Display sind alle acht Futtermischwagen ausgestattet.
Sonderausstattungen
Um den Kraftaufwand zu Beginn des Mischvorganges zu reduzieren, bieten sich Schaltgetriebe an, die die Drehzahl der Mischorgane reduzieren. Bei einem in der Tabelle aufgeführten Futtermischwagen ist das Schaltgetriebe serienmäßig dabei. Bei fünf anderen Herstellern ist ein solches Getriebe auf Wunsch gegen einen Aufpreis zwischen 890 und 3.510 € erhältlich. Der Futteraustrag mit einem Förderband beziehungsweise einer -kette bietet den Vorteil, dass das Futter etwas weiter vom Fahrzeug entfernt abgelegt werden kann. Bei drei Herstellern ist eine Förderkette beziehungsweise ein -band serienmäßig, bei fünf Firmen kann ein Förderband auf Wunsch mitgeliefert werden. Der Mehrpreis schwankt zwischen 650 und 5.530 €.
Überlaufringe verhindern beim Mischvorgang, dass das Futter aus dem Wagen ausgetragen wird, und kommen überwiegend bei Vertikalmischern zum Einsatz. Sie sind bei sechs Futtermischwagen serienmäßig und bei einem gegen einen Aufpreis erhältlich. Ein hydraulischer Stützfuß zum einfacheren An- und Abbau gehört bei einem der aufgeführten Futtermischwagen zur serienmäßigen Ausstattung, bei den anderen ist gegen einen Aufpreis von 420 bis 1.070 € erhältlich.
Zum Bereich des Mischsystems ist anzumerken, dass alle genannten Futtermischwagen mit Schneidmessern ausgerüstet sind, damit besonders langfaseriges Futter besser und schneller zerkleinert wird. Verstärkt wird die Wirksamkeit noch, wenn besonders bei den stehenden Schnecken zusätzlich mechanisch oder hydraulisch einstellbare Gegenschneiden eingesetzt werden. Vorteilhaft ist bei der hydraulischen Verstellung, dass man sich schnell wechselnden Einsatzbedingungen anpassen kann. Diese Sonderausstattung liegt preislich im Bereich von 325 € bis 1.540 €.
Mit einem am Futtermischwagen angebauten Strohgebläse können auch Strohballen aufgelöst und eingestreut werden.
Neben Grundfutter wird in den meisten Fällen auch Mineralfutter in den Mischwagen eingefüllt. Zur Erleichterung bieten die meisten Hersteller Einfülltrichter an. Bei zwei Herstellern ist ein Einfülltrichter serienmäßig, bei sechs Firmen kann ein Einfülltrichter auf Wunsch mitgeliefert werden. Der Aufpreis schwankt zwischen 300 und 685 €. Noch komfortabler sind Einfüllschnecken, welche fünf der Hersteller auf Wunsch gegen einen Mehrpreis von 890 bis 1.860 € mitliefern und die bei drei Herstellern nicht lieferbar sind.
Um auch auf öffentlichen Straßen fahren zu dürfen, sind für die in der Tabelle aufgelisteten Futtermischwagen Sonderausstattungen erforderlich. Dazu gehören eine Druckluftbremse, eine entsprechende Beleuchtung und eine Betriebserlaubnis, sodass der Aufpreis für eine Straßenverkehrszulassung (25 km/h) zwischen 1.425 und 3.720 € liegt. Ein Futtermischwagen ist bereits mit einer Druckluftbremsanlage ausgestattet, somit sind die Mehrkosten mit 740 € niedriger.
Aus Sicherheitsgründen ist es empfehlenswert, den Futtermischwagen mit einer Kamera am Heck und den Schlepper mit einem Monitor auszustatten. Dies ermöglicht einen besseren Einblick in diesen Bereich, was vor allem beim Rückwärtsfahren sehr vorteilhaft ist. Der Preis für eine Kamera mit Monitor liegt zwischen 890 und 1.370 €. Der Preis ist in erster Linie davon abhängig, ob es sich zum Beispiel um einen Farbmonitor und/oder eine wasserdichte Kamera handelt. Soll zum Beispiel neben dem Heckbereich auch der Austragsbereich oder der Behälterinnenraum eingesehen werden, kann dies mit einer zusätzlichen Kamera erfolgen. Die Mehrkosten liegen zwischen 185 und 750 €. Um mit dem Futtermischwagen auch Strohballen auflösen und einstreuen zu können, bieten fünf Hersteller als Sonderausstattung ein Strohgebläse an. Der Aufpreis schwankt zwischen 12.615 und 19.015 €.
Anschaffungspreise
In Serienausstattung kosten die vorgestellten angehängten Futtermischwagen zwischen 45.620 und 87.800 € ohne Mehrwertsteuer. Insgesamt ist zu beachten, dass die Futtermischwagen eine unterschiedliche serienmäßige Ausstattung haben. Alle angegebenen Preise können nur die Größenordnung deutlich machen. Im Einzelfall muss durch Einholen von Vergleichsangeboten sowie durch Berücksichtigung der Werkstatt vor Ort und der Erfahrungen mit dem Fabrikat entschieden werden, welches das günstigste Angebot ist.
Fazit
Die Angebotspalette an Futtermischwagen ist sehr groß. Durch Befragung der Hersteller wurde ermittelt, welche Futtermischwagen in der Größenordnung von 15 bis 20 m³ am häufigsten verkauft werden. Ob ein Futtermischwagen in Serienausstattung ausreichend ist oder zum Beispiel ein Schaltgetriebe, ein Förderband, eine programmierbare Wiegeeinrichtung oder eine Straßenverkehrszulassung haben sollte, hängt vom Einsatzbereich ab. Auch die Frage, welches das richtige Mischsystem ist, muss einzelbetrieblich geklärt werden. Die zusammengestellten Daten können aber einen gezielten Vergleich der Angebote verschiedener Hersteller erleichtern.
Der Anbau von Untersaaten ist eine pflanzenbauliche Maßnahme mit vielfältigem Nutzen für den Gewässerschutz. Diese Form der Winterbegrünung sichert unter anderem die Bodenfruchtbarkeit, schützt das Grundwasser vor Nitratverlagerung und leistet durch die Reduktion von Bodenerosion einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor Verlagerungen von Stoffen in angrenzende Oberflächengewässer.
Demonstrationsversuche der Gewässerschutzberatung der Landwirtschaftskammer belegen die Schutzfunktion. Durch Untersaaten mit Gräsern kann der Reststickstoff (N), der nach der Ernte des Silomaises im Boden verbleibt und im Herbst mineralisiert wird, in die Biomasse der Gräser eingebunden werden. Dadurch wird diese N-Menge vor Auswaschung während der Sickerwasserperiode über Winter in tiefere Bodenschichten bis zum Grundwasser geschützt. Dabei kann die N-Aufnahme über die oberirdische Biomasse sowie Wurzelwachstum der Gräser je nach Entwicklung des Bestandes bis zu 50 bis 60 kg N/ha betragen.
Auch die übrigen auswaschungsgefährdeten Pflanzennährstoffe wie Kalium und Sulfat werden in der Biomasse der Gräser gebunden und somit für die Folgefrucht konserviert. Dabei ist nach Erfahrungen der Gewässerschutzberatung Geduld gefragt, was die Erfolgsbewertung der Untersaat betrifft. Im frühen Herbst enttäuscht der Aufwuchs oftmals. Erst in den Folgewochen nach der Ernte beziehungsweise mit der beginnenden Vegetation im Frühjahr bilden die Untersaaten erhebliche Biomasse.
Wie gelingt der Anbau?
Der Aussaattermin von Maisuntersaaten ist nach Erfahrung der Landwirtschaftskammer unter anderem von der Zusammensetzung der verwendeten Gräsermischung, der Grassorte und dem Aussaatverfahren abhängig.
Ausgeprägte Spätfrühjahrs- beziehungsweise Sommertrockenheit kann durchaus Ursache für misslungene Untersaaten sein. Eine entscheidende Steuerungsgröße optimaler Startbedingungen für die Untersaat ist eine passende Herbizidstrategie. Die Aussaat sollte frühestens 14 Tage nach einer Herbizidmaßnahme erfolgen und kann optimal mit einer mechanischen Unkrautbekämpfung, beispielsweise mit einer Hacke oder einem Striegel, kombiniert werden. Für die Aussaat kann neben dem Streuverfahren mittels Pneumatikstreuer auch die Ausbringung mit einer Güllegabe kombiniert werden.
Die Untersaat sollte etabliert sein, wenn der Mais die Reihen schließt. Mischungen aus 50 % Deutschem Weidelgras (gute Winterhärte) und 50 % Welschem Weidelgras (gute Wüchsigkeit) bieten sich an. Die Saatstärke sollte 15 bis 20 kg/ha betragen. Auf sehr trockenen Standorten kann auch auf Rotschwingel (6 bis 8 kg/ha) gesetzt werden, allerdings ist der chemische Pflanzenschutz dann weiter eingeschränkt.
Gut entwickelte Rotschwingeluntersaaten eines Demoversuches im Beratungsgebiet der Landwirtschaftskammer aus dem Oktober 2022. Foto: Jens Torsten Mackens
GAP und DÜV
Der dreijährige Kulturwechsel bekommt mit dem Antrag auf Agrarförderung 2024 seine Gültigkeit, wobei die Anbaujahre 2022 und 2023 als Basis gelten. Begünstigte müssen auf mindestens 33 % ihrer Ackerflächen jeweils eine andere Hauptkultur anbauen als im Vorjahr. Auf insgesamt 66 % des fruchtwechselpflichtigen Ackerlandes darf Mais nach Mais angebaut werden, wenn auf mindestens der Hälfte (33 %) eine Begrünung über Winter (Untersaat oder Zwischenfrucht, ausgesät bis 14. Oktober) stattfindet. Auf mindestens weiteren 33 % der Ackerflächen hat ein Fruchtwechsel durch jährlichen Wechsel der Hauptkultur zu erfolgen, wenn im Zeitraum vom 15. Oktober bis 15. Februar keine Zwischenfrucht oder eine Begrünung infolge einer Untersaat auf der Fläche steht. Beim Anbau einer Zwischenfrucht oder der Begrünung infolge einer Untersaat muss spätestens im dritten Jahr ein Wechsel der Hauptkultur erfolgen. Auf den restlichen Ackerflächen (höchstens 33 %) findet ein Wechsel der Hauptkultur spätestens im dritten Jahr statt.
Der Zwischenfrucht- beziehungsweise Untersaatanbau war bis zum 30. September schlagbezogen in profil-Inet zu melden, damit er anerkannt wird. Die Untersaat ist rechtlich als Zwischenfrucht einzuordnen und bietet sich durch die Aussaat im Sommer an, um Arbeitsspitzen zur Zeit der Maisernte zu brechen. Untersaaten sind auch in der Nitratkulisse als Zwischenfrucht anerkannt, um die Begrünungspflicht über Winter zu erfüllen. So dürfen innerhalb der N-Kulisse Flächen mit einem Erntetermin vor dem 1. Oktober und einer im Folgejahr anschließenden Sommerung nur mit Stickstoff gedüngt werden, wenn eine Zwischenfrucht angebaut beziehungsweise eine Untersaat etabliert wurde.
Zeitgewinn bringt Vorteile
Grundsätzlich können nach frühem Erntetermin des Silomaises anschließend gedrillte Zwischenfrüchte wie zum Beispiel Grünroggen gelingen. Der Umfang der N-Aufnahme in der Biomasse von Zwischenfruchtbeständen vor Winter ist aber von einer ganzen Reihe von Einflussfaktoren abhängig. Die Witterungsbedingungen zur Maisernte beziehungsweise bei der darauffolgenden Bestellung der Zwischenfrüchte können anspruchsvoll sein. Einen der größten Effekte hat der Zeitpunkt der Aussaat der Zwischenfrucht.
Mit abnehmender Temperatursumme im Jahr sinkt die Biomassebildung der Bestände deutlich. Dabei gilt für das Wachstum nach wie vor der alte Leitsatz „Ein Tag im Juli ist eine Woche im August ist der ganze September“. Dagegen profitieren die Untersaaten von der längeren Einstrahlungsperiode durch den deutlich früheren Saattermin, obwohl diese im Schatten der Hauptkultur wachsen. Beim Anbau von Untersaaten geht es insbesondere um einen Zeitgewinn, den die Untersaat gegenüber einer klassischen Zwischenfrucht nach Silomais bei ihrer Entwicklung hat. So sind die Untersaaten schon etabliert, können ihr Schattendasein beenden und die verbleibende Vegetationszeit optimal für das Wachstum nutzen.
Klassische Zwischenfrüchte entwickeln nach später Maisernte nicht immer ausreichend Biomasse zur Nährstoffbindung, dagegen sind Untersaaten schon etabliert und können die verbleibende Vegetationszeit in der Regel für das Wachstum nutzen. Foto: Dr. Lars Biernat
Leistung von Untersaaten
Der Maisanbau stand aus Gewässerschutzsicht oftmals in der Kritik, da nach spät räumender Ernte oftmals nur Stoppel über Winter verblieben sind. Die Begrünung durch Untersaaten kann daher zur Steigerung der Akzeptanz des Silomaisanbaus beitragen. Der Bewuchs kann auch als Äsung und Deckung für das heimische Wild dienen. Gut etablierte Bestände können unter Umständen auch noch als Futtergrundlage genutzt werden.
Versuchsergebnisse von Exakt- und Demonstrationsversuchen belegen die vielfältigen positiven Effekte der Untersaaten. Im Rahmen der Gewässerschutzberatung werden regelmäßig Demonstrationsversuche angelegt, um relevante Fragestellungen unter Praxisbedingungen zu veranschaulichen. Nach der Maisernte 2022 wurden der Ertrag und die Nährstoffgehalte (N, P, K) in der oberirdischen Biomasse von Rotschwingelbeständen ermittelt, die als Untersaat etabliert wurden. Die Ergebnisse der Demovarianten bewegen sich auf dem Niveau von Exaktversuchen beziehungsweise der Literaturangaben.
Abbildung 2 zeigt die in der oberirdischen Biomasse gebundenen Nährstoffe. Zusätzlich sind die in den Wurzeln gebundenen Nährstoffe, die im Rahmen der Demoversuche nicht erfasst wurden, zu berücksichtigen. Nach Einarbeitung und Mineralisationsprozessen können die vor Winterauswaschung geschützten Nährstoffe der Ernährung der Folgekultur dienen oder zum Humusaufbau beitragen.
Aus Sicht der Gewässerschutzberatung sind die Herbst-Nmin-Ergebnisse als Kenngröße für die potenzielle N-Auswaschung über Winter ein wichtiges Beratungsinstrument. Hier werden, wie beim Nitratmessdienst im Frühjahr, Nmin-Proben in den drei Bodentiefen 0 bis 30 cm, 30 bis 60 cm und 60 bis 90 cm gezogen und auf Nitrat- und Ammonium-N untersucht. Mit der Analyse im Herbst kann abgeleitet werden, ob der N aus Düngung und Mineralisation während der Vegetationsperiode von der Kulturpflanze aufgenommen wurde. Sie kann somit wichtige Rückschlüsse für die Anpassung der N-Düngung im Folgejahr liefern.
Beim Silomaisanbau kommt es nach Erfahrung der Gewässerschutzberatung in Abhängigkeit von den Mineralisationsbedingungen zu Herbst-Nmin-Werten von zirka 100 kg Nmin/ha. Rechnerisch können Werte über 50 kg Nmin/ha je nach Niederschlagsmenge über Winter zu signifikanten Nitrateinträgen ins Grundwasser führen. Im Beispiel des beschriebenen Demoversuches konnten die Nmin-Werte der beprobten Flächen mit Untersaaten im Mittel auf 55 kg Nmin/ ha halbiert werden.
Fazit
Untersaaten im Mais bieten eine vergleichsweise sichere Möglichkeit der Winterbegrünung auf Futterbaubetrieben nach Silomais und können so einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz leisten. Entscheidend für das Gelingen ist allerdings eine angepasste Herbizidstrategie. Für die Aussaat kann neben dem Streuverfahren mittels Pneumatikstreuer eine kombinierte Ausbringung mit einer Güllegabe oder mit einer Hack- beziehungsweise einer Striegelmaßnahme genutzt werden.
Nach dem Auslichten der Bäume und Sträucher steht viel Schnittgut zur Verfügung, das sich kreativ im Garten verwenden lässt. Aus Stammabschnitten, Ästen und Trieben entstehen dekorative Unikate. Damit lässt sich nicht nur so mancher Euro sparen, weil das Fertigprodukt nun im Bau- oder Gartenmarkt bleibt, auch die Wiederverwertung liegt im Sinne der Nachhaltigkeit im Trend.
Pfosten, Rankgitter und Sichtschutzwände gibt es natürlich auch fertig zu kaufen. Aber selbst gemacht und noch dazu aus der eigenen „Baustoffernte“ – das ist schon etwas Besonderes! Selbst gebaute Rankpyramiden, Torbögen oder Beetabtrennungen wirken sehr natürlich und fügen sich in den ländlichen Gärten perfekt ein. Die Haltbarkeit ist zwar begrenzt, aber das macht ja zum einen den ursprünglichen Charme aus, und zum anderen liefert der Garten regelmäßig Nachschub an neuem Baumaterial.
Beetabtrennungen aus Stammholz wirken sehr natürlich. Foto: Karin Stern
Aus geschmeidigen Ruten lassen sich recht einfach lockere Flechtwerke herstellen. Sie eignen sich sehr gut als Rankhilfe für einjährige Kletterpflanzen wie Wicken oder leisten gute Dienste als Beetabtrennung. Mit etwas Fingerfertigkeit entstehen hübsche Rankpyramiden für den Kübel. Neben Weidenruten bietet sich auch die Triebe von Hartriegel zur Verwendung an. Je nach Sorte zeigt ihre Rinde im Winter ein kräftiges Gelb, Rot oder Orange. Das eröffnet kreativen Farbspielereien den Raum. Für Beeteinfassungen empfehlen sich vor allem ebenmäßige Weidenruten. Doch hier geht Probieren über Studieren, denn auch andere Gehölze können für Flechtarbeiten verwendet werden. Die einzige Voraussetzung ist, dass die frischen Triebe genügend zäh und ausreichend biegsam sind; einfach ein wenig experimentieren!
Staudenstützen aus Haselnuss-, Apfel-, Flieder- oder Forsythientrieben können schon zu Beginn des Frühlings aus frischen, fingerdicken Ruten gebogen und im Beet angebracht werden. Der Austrieb von Rittersporn, Sonnenbraut oder Pfingstrosen wächst dann locker in die Stütze hinein. Das wirkt sehr natürlich.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dünne Ästchen zu dickeren Bündeln zusammenzufassen. Auf diese Weise erlangen sie eine erstaunliche Stabilität. Damit lässt sich sogar ein Gartentürchen oder Heckendurchgang überspannen oder man verwendet einen solchen Bogen als Kletterhilfe für schwach wachsende Ranker.
Erbsen finden Halt am Gehölzschnitt. Die einzelnen Äste sind im oberen Bereich umeinandergewunden. Foto: Karin Stern
Stärkere oder schön gerade Stecken oder Stangen finden im Garten ebenfalls vielseitige Verwendung. Sie liefern das perfekte Material, um Hochstämmchen, Tomaten oder Stauden abzustützen. Getrocknet und in den Boden geschlagen, dienen sie als Flechtrahmen für die dünnen Ruten. Solche Flechtwände kaschieren beispielsweise Regentonne oder Komposthaufen. Aus dickeren Stangen lässt sich sogar eine Pergola bauen. Sie verbreitet ein wenig südländische Atmosphäre im Garten.
Am besten sollten dafür die Stämme oder dicken Äste zunächst entrindet werden, um die Haltbarkeit des Holzes zu verbessern. Dies gilt auch, wenn das Material für Sitzmöbel, Zaunpfosten oder Ähnliches verbaut wird. Ganz klassisch schält man die Rinde vom frischem Holz per Hand mit einem Schäleisen oder Zugmesser. Tipp: Das Holz von Obstbäumen, Ahorn, Buche oder Kiefer verrottet wesentlich schneller als das von Eiche, Robinie oder Edelkastanie. Konstruktiver Holzschutz durch Pfostenhüte (Regenschutz von oben) und Pfostenschuhe (vermeiden Erdkontakt) verlängern die Haltbarkeit.
Doch auch morsches Holz hat im Garten seine Berechtigung. Es dient vielen Tieren als Unterschlupf und Kinderstube. Alte Eichenstümpfe werden zu sogenannten Hirschkäferwiegen. Die Larven des größten Käfers Mitteleuropas nutzen das Totholz fünf bis acht Jahre lang als Nahrungsquelle. Anschließend verpuppen sie sich für wenige Wochen in der Erde und graben sich dann zur Erdoberfläche. Zwischen Mai und Juli sind die ausgewachsenen Käfer mit etwas Glück zu beobachten.
Eine Benjeshecke bietet vielen Nützlingen Unterschlupf und Nahrung. Foto: Karin Stern
Empfehlenswert zur Entsorgung von Ästen ist die Anlage einer sogenannten Benjes- oder Totholzhecke. Sie lässt sich schön in einer ungenutzten Ecke des Gartens anlegen und bietet Nützlingen Schutz und Bleibe. Zunächst schlägt man einige stabile Pfähle in den Boden ein, die den aufgeschichteten Gehölzschnitt stabil auf einem länglichen Haufen halten. Der Abstand zwischen den Pfählen und die Breite der Benjeshecke hängen von der jährlich anfallenden Menge an Gehölzschnitt ab. Der Totholzhaufen sackt im Laufe des Jahres zusammen, und im folgenden Winter gibt man einfach den Gehölzschnitt wieder obendrauf.
Korkenzieherhasel ist als Deko sehr beliebt. Foto: Karin SternBiegsame Ruten eignen sich für schöne Dekorationen. Foto: Karin Stern
Das dünne Schnittgut eignet sich natürlich auch toll für Dekorationen. Die Äste machen sich gut in einer Bodenvase oder als Bastelmaterial für Türkränze und Gestecke. Und wenn man sich an der holzigen Dekoration sattgesehen hat, schließt sich der natürliche Kreislauf auf dem Kompost oder dem Totholzhaufen.
Der Internationale Getreiderat prognostiziert für 2023/24 einen leichten Anstieg des globalen Handelsvolumens von Weizenmehl. Die Fachleute begründen den erwarteten Zuwachs mit dem voraussichtlich lebhafteren regionalen Handel in Südamerika. Argentinien wird aufgrund seiner größeren Weizenernte wieder mehr Mehl in die Nachbarstaaten liefern. Außerdem könnten die Mehlimporte der afrikanischen Länder südlich der Sahara wachsen.
Die globale Importnachfrage nach Weizenmehl wird 2023/24 laut Einschätzung des Internationalen Getreiderats (IGC) im Vorjahresvergleich etwas größer, aber dennoch unterdurchschnittlich ausfallen. Die Londoner Marktexperten rechnen für das aktuelle Vermarktungsjahr mit einer Handelsmenge von insgesamt 14,5 Mio. t Weizenmehl, was im Vergleich zur Vorsaison eine Zunahme um 100.000 t bedeutet. Der Fünfjahresdurchschnitt von 14,9 Mio. t würde allerdings verfehlt. Die bisherige Höchstmenge wurde 2016/17 mit 17,6 Mio. t verzeichnet.
Der erwartete Zuwachs am internationalen Markt für Weizenmehl kommt durch lebhafteren regionalen Handel in Südamerika zustande, der 2023/24 um 120.000 t auf 1,1 Mio. t soll. Angesichts einer wahrscheinlich größeren argentinischen Weizenernte werde das Land wohl wieder mehr Mehl in die Nachbarstaaten liefern.
Außerdem könnten die Mehlimporte der afrikanischen Länder südlich der Sahara um 220.000 t auf 2,03 Mio. t wachsen. Im Gegensatz dazu werden die Einfuhren fernöstlicher Staaten und der Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) nach der IGC-Prognose für 2023/24 zurückgehen, und zwar um 120.000 t auf 4,03 Mio. t beziehungsweise sogar um 370.000 t auf 1,05 Mio. t. Als Grund führen die Analysten vor allem den Aufbau von Mühlenbetrieben in Afghanistan und Usbekistan an.
Die Lieferungen von Weizenmehl in Länder des Nahen Ostens dürften sich stabil entwickeln. Allerdings wird für den Irak ein Rückgang der Einkäufe am Weltmarkt um 364.000 t auf 1,7 Mio. t prognostiziert. Ursache sei die reichliche heimische Weizenernte.
Den größten Teil seiner Mehleinfuhren dürfte der Irak weiterhin aus der Türkei beziehen. Aber auch Russland spielt inzwischen eine wichtige Rolle als Bezugsquelle.
Im Gegensatz zum Irak könnte Syrien mehr Mehl im Ausland kaufen, und zwar ebenfalls hauptsächlich aus der Türkei. Die Vorräte Syriens seien knapp, und die Nachfrage werde vermutlich anziehen, erklärten die Londoner Fachleute.
Entsprechend prognostiziert der Getreiderat für die türkischen Weizenmehlexporte 2023/24 einen Rekord von 5,5 Mio. t, nach lediglich 4,86 Mio. t im Vorjahr. Das Land ist der wichtigste Weizenmehlexporteur.
Im Gegensatz dazu werde Kasachstan – die Nummer zwei – seine Weizenmehlverkäufe am Weltmarkt dem IGC zufolge wegen einer kleineren und qualitativ problematischen Weizenernte wahrscheinlich um etwa 260.000 t auf 2,5 Mio. t einschränken.
Einen noch kräftigeren Rückgang der Weizenmehlausfuhren erwartet der IGC für Russland, nämlich um 410.000 t auf nur noch 700.000 t. Für die EU werden Weizenmehllieferungen auf dem Vorjahresniveau von etwa 550.000 t vorausgesagt. age
Europäische Union bleibt Exportweltmeister für Gerstenmalz
Die EU behauptet ihre Spitzenposition beim Gerstenmalzexport trotz globaler Marktveränderungen. Langfristig sind die Aussichten gut, da mit einem Anstieg des globalen Bier- und Whiskykonsums zu rechnen ist.
Die Gerstenmalzexporte der EU dürften im laufenden Wirtschaftsjahr kaum geringer ausfallen als 2022/23, womit die Gemeinschaft weiterhin die Rangliste der Lieferanten am Weltmarkt mit großem Abstand anführen wird.
Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet mit EU-Gerstenmalzausfuhren von 3,38 Mio. t Getreideäquivalent (–0,9 % gegenüber dem Vorjahr). Gleichzeitig wird ein Rückgang der Welthandelsmenge um 2,1 % auf 8,22 Mio. t erwartet. Vor allem für Asien rechnet der IGC für 2023/24 mit einer Einschränkung der Gerstenmalzimporte, im Vorjahresvergleich um 11,1 % auf 2,65 Mio. t Getreideäquivalent. Außerdem erwartet der Getreiderat für Nord- und Zentralamerika ein Minus von 1,9 % auf insgesamt 1,95 Mio. t Getreideäquivalent.
Einen Nachfrageanstieg beobachtet der IGC vorwiegend in Schwellenländern, vor allem in Afrika, dessen Einfuhren sich 2023/24 im Vorjahresvergleich um 6,4 % auf 1,325 Mio. t Getreideäquivalent vergrößern sollen.
Zudem wird erwartet, dass Südamerika seine Importe gegenüber 2022/23 um etwa 7 % auf 1,975 Mio. t Getreideäquivalent ausweitet. Größter Abnehmer ist dort Brasilien, dessen Nachfrage nach Gerstenmalz am Weltmarkt um 6,3 % auf 1,6 Mio. t Getreideäquivalent wachsen soll.
Dem Getreiderat zufolge wird das weltweite Angebot an Malz trotz der im Vergleich zu 2022/23 deutlich kleineren globalen Gerstenernte ausreichen, um die internationale Nachfrage zu decken. Denn der Bedarf der Brauunternehmen zur Deckung der Verbrauchernachfrage nach den entsprechenden Getränken dürfte wegen der rückläufigen Realeinkommen weiterhin gedämpft bleiben. Außerdem hätten sich die Brauereien immer noch nicht von den kräftigen Kostensteigerungen für Rohstoffe, Verpackung und Transport erholt, so der IGC. Auf längere Sicht wird ein anhaltender Aufwärtstrend insbesondere des weltweiten Bier- und Whiskykonsums gesehen. age
Die Stimmung am Getreidemarkt bleibt vorerst gedrückt, da konkrete Anzeichen und Impulse für Exportgeschäfte ausblieben. Indien senkte die Importsteuer bisher nicht und auch China hielt sich mit dem Einkauf von Getreide zurück.
Zusätzlich sorgen Gerüchte über die Annullierung des neuen Schwarzmeer-Exportkorridors wegen möglicher Bedrohung durch russische Kampfflugzeuge für Unsicherheiten der Marktteilnehmer. Während das Analysehaus Barva Invest den Korridor seit zwei Tagen für blockiert erklärt, ficht das ukrainische Militär diese Berichte an. Das stützte die Weizenpreise zunächst, sodass zum Ende der Woche die Notierungen für den Frontmonat Dezember um 1,50 €/t höher ausfielen und einen Endstand von 233,50 €/t verzeichneten.
Laut der Getreidebörse in Buenos Aires hat die Maisaussaat in Argentinien 22 % der erwarteten Flächen erreicht. Die Maisbestände wurden für diese Woche deutlich besser bewertet und auch der Anteil der zu trockenen Böden sank von 49 auf 41 %.
Das Neugeschäft am hiesigen Getreidemarkt bleibt weitestgehend aus. Die Nachfrage nach Weizen ist weiterhin auf sehr niedrigem Niveau, teilweise sind die Mühlen bis in die ersten Monate des Folgejahres 2024 eingedeckt. Einige Partien im südlicheren Teil können in die Niederlande vermarktet werden. Die Preise bleiben aufgrund der unbelebten Marktsituation relativ stabil und es wird auch in der Tendenz mit einem gleichbleibenden Preisniveau gerechnet.
Sojaexporte hoch, Raps erholt
Das USDA meldete zum Wochenende einen weiteren Export von 110.000 t Sojabohnen an die Volksrepublik China, nachdem am Vortag bereits 126.000 Mio. t verkauft worden waren. Durch die Unterzeichnung des Rahmenabkommens mit China wurden umfangreiche Lieferungen getätigt. Gleichzeitig wurden Meldungen über Höchstwerte der Sojaschrotverkäufe veröffentlicht. Dabei waren die Philippinen das wichtigste Abnehmerland. Die Gesamtverkäufe von Sojaschrot liegen mit 5,5 Mio. t um 43 % über dem Vorjahresniveau. Durch die steigenden Palmölnotierungen in Malaysia profitiert auch das Sojaöl. Die US-Sojaölvorräte wurden von der National Oilseed Processors Association (OPA) auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren geschätzt. Dies unterstützt die Sojakurse an der CBoT.
Gute Aussichten auf Exporte in China
Chinas Meldung über eine um 4,8 % gesteigerte Schweinefleischproduktion von 12,7 Mio. t im dritten Quartal sorgt für gute Exportaussichten. Die Nachfrage der Ölmühlen richtet sich auf die Termine im Jahr 2024. Die Preise auf dem Kassamarkt folgen den schwächeren Börsenkursen. Die hiesigen Ölmühlen sind durch die Zufuhren von Rapssaat aus Skandinavien, dem Baltikum und der Ukraine gut versorgt.
An der Pariser Matif verloren die Notierungen für den Februar-Termin des Rapses deutlich an Boden und sanken unter die 430-€-Marke. Die Niederschläge in Südamerika, insbesondere in Brasilien, wirken dem Preisverfall etwas entgegen. Die Erntearbeiten werden herausgezögert und Käufer könnten sich wieder auf den Rapsmarkt richten.
Wie die Getreidemühlen sind auch die Ölmühlen bis in die ersten Monate 2024 eingedeckt. Die Nachfrage bleibt sehr schwach auf dem Vorwochenniveau. Somit sind die Preise weiterhin stabil und für die nächsten Wochen werden keine Veränderungen der Rapspreise erwartet.
Licht ins Dunkel um die oft falsch verwendeten Begriffe Kohlenstoffspeicher, Kohlenstoffsenke und Humusaufbau bringt eine neue Thünen-Studie. Demnach ist der Humusaufbau nicht gleichzusetzen mit einer Kohlenstoffspeicherung im Boden. „Viele Äcker in Europa verlieren derzeit Humus und somit Bodenkohlenstoff wegen des Klimawandels oder durch eine nicht nachhaltige Bewirtschaftung“, erklärte dazu Thünen-Wissenschaftler Prof. Axel Don, Erstautor der Studie.
Maßnahmen zum Humusaufbau verringern Don zufolge aber oft zunächst nur den Abbau des organischen Kohlenstoffs im Boden. Damit werde zwar dessen Verlust verlangsamt, was durchaus im Sinne des Klimaschutzes sei. Allerdings werde nicht automatisch eine negative Emissionsbilanz erreicht.
Indirekte Wirkungen berücksichtigen
Von einer „Kohlenstoffsenke“ oder „C-Sequestrierung“ könne erst dann gesprochen werden, wenn von der Fläche insgesamt weniger Treibhausgasemissionen ausgingen als durch den Humusaufbau gebunden würden, erläuterte der Wissenschaftler.
Dabei müsse berücksichtigt werden, ob durch die Humusaufbaumaßnahme nicht auch an anderer Stelle mehr Treibhausgasemissionen entstünden. Auch eine reduzierte Bodenbearbeitung könne zwar Humus generieren, doch das gehe oft mit vermehrten Lachgasemissionen einher, so Don. Da Lachgas ein hochpotentes Klimagas sei, könnten dann bereits kleine zusätzliche Mengen des Gases den Klimaschutzeffekt des Humusaufbaus ausgleichen oder gar überkompensieren.
Wissenschaft drückt sich oft ungenau aus
Laut Studie hat eine Analyse von mehr als 100 internationalen wissenschaftlichen Arbeiten ergeben, dass selbst in der Fachwelt die Begriffe oft ungenau verwendet würden. Ziel der Untersuchung war es daher, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Interessenvertretungen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu verbessern. Um den Klimaschutzbeitrag durch Humusaufbau besser beurteilen zu können, sei eine präzise Ausdrucksweise notwendig, so Axel Don. Veröffentlicht wurde die Studie des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz in der Fachzeitschrift „Global Change Biology“. age