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Der Fleischverzehr ist 2021 weiter zurückgegangen

Selbst der Geflügelfleischkonsum war rückläufig, die pflanzenbasierte Ernährung nimmt zu
Von Mechthilde Becker-Weigel
Die Statistik zeigt, dass auf dem Fleischteller immer mehr Platz für Gemüse und Fleischersatzprodukte ist. Foto: Imago

Der Fleischverzehr in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung gesunken. Wie die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) mitteilte, wurden 2021 laut vorläufiger Versorgungsbilanz des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) durchschnittlich 55 kg je Bundesbürger verzehrt; das waren rund 2,1 kg oder 3,7 % weniger als im Jahr davor.

Vor zehn Jahren hatte der ProKopf-Verbrauch mit 62,8 kg noch um 14,2 % höher gelegen. Im aktuellen Berichtsjahr schränkten die Konsumenten gegenüber 2020 ihren Verzehr von Schweinefleisch um 1,3 kg auf durchschnittlich 31 kg ein; bei Rind- und Kalbfleisch ging es um 600 g auf 10 kg nach unten. Selbst bei Geflügelfleisch wurde erstmals seit vielen Jahren ein Rückgang verzeichnet, und zwar um 200 g auf 13,1 kg pro Kopf.

Ein Grund für den sinkenden Fleischverzehr kann laut BLE in der Tendenz zu pflanzenbasierten Ernährung liegen. Auch der weiterhin pandemiebedingte relativ geringe Außer-Haus-Verzehr in Gastronomie, in Kantinen oder auf Veranstaltungen dürfte diese Entwicklung beeinflusst haben. Ein weiterer wichtiger Faktor ist aber auch das geringere Angebot am Fleischmarkt.

Die Fleischerzeugung in den hiesigen Schlachtbetrieben nahm nämlich gegenüber 2020 um 2,4 % auf 8,29 Mio. t ab; das war die niedrigste Menge seit 2008. Maßgeblich dafür war insbesondere die geringere Schweinefleischproduktion. Gleichzeitig gingen zudem die Importe von Fleisch, Fleischwaren und Konserven um 5,3 % auf knapp 2,47 Mio. t zurück. Auch die deutschen Fleischexporte entwickelten sich 2021 im Vorjahresvergleich laut BLE rückläufig, und zwar um 3,3 % auf 3,97 Mio t. Während hierbei die Ausfuhr von Rind- und Geflügelfleischprodukten leichte Zugewinne verbuchte, fiel der Export von Schweinefleisch und Innereien geringer aus, wozu auch die anhaltenden Einfuhrsperren von Drittländern wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beitrugen.

Nach den vorläufigen Zahlen ergibt sich nach Angaben der Bundesanstalt für 2021 insgesamt ein Selbstversorgungsgrad bei Fleisch von 121 %; das waren 2,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Für Schweinefleisch wurde eine Selbstversorgung von 132,4 % berechnet, während sich diese bei Rindfleisch auf 98,2 % und bei Geflügelfleisch auf 96,7 % belief. Am wenigsten konnte der Inlandsbedarf an heimischen Schaf- und Ziegenfleisch mit 51,3 % gedeckt werden. age

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