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Umbau der Sauenhaltung in Futterkamp

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Die Neu- und Umbaumaßnahmen der Sauenhaltung am Lehr-und Versuchszentrum (LVZ) Futterkamp der Landwirtschaftskammer schreiten voran. Möglich macht dies die Umbauförderung des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein.

In einem ersten Schritt wird der ehemalige Mastprüfungs- und Versuchsstall Fuhlensee, der etwas außerhalb liegt, umgebaut. Hier entstehen eine neue Jungsauenquarantäne und -eingliederung. Für die hygienische Trennung der Bereiche wurde der bisherige Stall geteilt, ein neuer Zentralgang für die Quarantäne geschaffen sowie entsprechende Versorgungsräume. Um den Jungsauen in der Eingliederungszeit den Kontakt zu Außenklimareizen zu ermöglichen, wurde auf dieser Stallseite ein Auslauf angebaut. Dieser ist mit unterschiedlich perforierten Spalten und Unterflurschiebern ausgestattet. Eine weitere Besonderheit stellt das Gründach des Auslaufes dar. Am Fuhlensee-Stall sind die Hoch- und Tiefbauarbeiten nahezu abgeschlossen, nun laufen die Umbauarbeiten im Stallinneren. Geplant ist, die ersten Jungsauen Anfang 2025 aufzustallen.

Während sich die kleine Baustelle langsam dem Ende neigt, geht es auf dem Gelände des LVZ Futterkamp jetzt richtig los. Nachdem im September die positive Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) ausgestellt und die anstehenden Arbeiten vergeben wurden, starten die Umbaumaßnahmen nun. Zunächst wird der alte Blechstall mit der bisherigen Quarantäne, Eingliederung und dem Gruppensäugen abgerissen. An diesem Standort wird anschließend der neue Arena-Deck-Wartestall gebaut. Er ist als Außenklimastall mit einem Tiefstreubereich, hochgesetztem Fressbereich mit Selbstfangbuchten oder kleinen Abrufstationen (Kopfstationen) geplant. In den weiteren Schritten erfolgen dann der Bau eines neuen Abferkelstalles sowie der Anbau eines Auslaufes an den Wartestall.

Ein Ende für den Juckreiz?

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Viele Pferde leiden in den warmen Monaten unter dem Sommerekzem, verursacht durch den Speichel von Mücken. Wissenschaftler haben nun die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die den Weg zu einer neuen Behandlung ebnen könnte.

Ausgelöst wird das Sommerekzem durch Stiche von Kriebelmücken oder Mücken der Gattung Culicoides, auch Gnitzen genannt. Die betroffenen Pferde reagieren allergisch auf den Speichel der Mücken, dadurch kommt es zu Juckreiz und Hautausschlag. In der Folge können stellenweiser Haarausfall, Wunden und sogar Folgeinfektionen entstehen.

Es wurden bereits Studien durchgeführt, in denen getestet wurde, ob eine Immuntherapie mit Extrakten von Culicoides-Mücken die Symptome des Sommerekzems lindern kann. Im Sinne einer Desensibilisierung sollte die Toleranz des Immunsystems gegenüber den Allergenen erhöht werden, um die Symptome zu reduzieren. Diese Behandlung hat sich allerdings nicht als wirksam erwiesen.

Wissenschaftler der Universitäten in München, Bern, York und Reykjavik haben nun eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie zur Immuntherapie mit einzelnen Allergenen der Culicoides-Mücken veröffentlicht. Anstelle der vollständigen Mückenkörper wurde eine Kombination aus neun Proteinen verwendet, die aus den Speicheldrüsen der Mücken gewonnen wurden. Dabei handle es sich um die Hauptallergene im Zusammenhang mit dem Sommerekzem.

Insgesamt nahmen 17 Islandpferde zwischen vier und 28 Jahren an der Studie teil. Alle lebten in der Nähe von München und litten seit mindestens zwei Jahren unter dem Sommerekzem. Ihnen wurden im ersten Jahr der Studie regelmäßig Blutproben entnommen, außerdem wurde ihr Hautzustand begutachtet, um den unbehandelten Zustand festzuhalten. Diese Untersuchungen wurden für die restliche Zeit der Studie fortgesetzt, um die Entwicklung der Symptome und die Reaktion des Immunsystems überwachen zu können.

Im zweiten Jahr wurde neun Pferden zu je drei Zeitpunkten die Kombination der Culicoides-Allergene gespritzt. Die übrigen acht Pferde bildeten die Kontrollgruppe und erhielten Placebo-Injektionen. Da sich bei den behandelten Pferden eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zeigte, wurde die Studie um ein weiteres Jahr verlängert. Im dritten Jahr wurden die Allergene den bisherigen neun Pferden noch je zweimal verabreicht.

Es traten keine Nebenwirkungen auf, einige der Pferde hatten lediglich leichte Schwellungen an der Einstichstelle. Im zweiten Studienjahr wiesen sowohl die behandelten Pferde als auch die Kontrollgruppe weniger Symptome des Sommerekzems auf als im Vorjahr. Diese Verbesserung fiel bei den Pferden, denen Allergene gespritzt wurden, wesentlich deutlicher aus. So zeigten 67 % von ihnen eine Verbesserung von mehr als 50 %. Diesen Zustand erreichten nur 25 % der Kontrollgruppe. Dass auch bei der Kontrollgruppe die Symptome zurückgingen, könne unter anderem auf klimatische Unterschiede gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen sein, die sich auf die Aktivität der Mücken auswirkten.

Im dritten Jahr verbesserte sich der Zustand der mit Allergenen behandelten Pferde noch mehr. Fast 90 % von ihnen erreichten eine Verbesserung von mehr als 50 %. Das schafften nur 14 % der Pferde, die das Placebo bekamen. Insgesamt blieben die Werte in der Kontrollgruppe etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Dadurch gab es nun große Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Aufgrund dieser Ergebnisse raten die Autoren dazu, die Behandlung über mindestens zwei Jahre durchzuführen. Bis eine wirksame Immuntherapie für Pferde mit Sommerekzem verfügbar ist, dürfte es noch etwas dauern, aber die Studie könnte ein wichtiger Schritt auf diesem Weg sein.

Schöne Pflanzen mit Nutzwert

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Großmutters Bauerngarten lieferte Gemüse für den Mittagstisch, Heilkräuter gegen alltägliche Beschwerden und reichlich bunte Blüten. Sie dienten als Schmuck bei kirchlichen Festen und für die Grabpflege. Aufgrund ausgefüllter Arbeitstage und ohne chemische Pflanzenschutzmittel erhielten vor allem robuste, nur wenig Aufmerksamkeit fordernde Pflanzen den Vorzug im Anbau.

Zu den altbewährten Arten des Bauerngartens zählen die züchterisch nur wenig bearbeiteten Formen der Ringelblume (Calendula officinalis), Pfingstrose (Paeonia officinalis) und Türkenbundlilie (Lilium martagon). Daneben erhielten Flammenblumen (Phlox), Studentenblumen (Tagetes), Fuchsschwanz (Amaranthus), Lupine (Lupinus), Mohn (Papaver), Rittersporn (Delphinium), Taglilie (Hemerocallis) und Bartnelken (Dian­thus barbatus) einen festen Stammplatz.

Buntes Bauerngarten-Durcheinander aus Mutterkraut, Salbei, Malve und Ringelblume Foto: Karin Stern

Mit ihrer Blühfreude und Robustheit begeistern diese Stauden, Zwei- und Einjährigen noch immer viele Gärtner. Heutzutage steht jedoch dank entsprechender Züchterarbeit eine breitere Sortenauswahl zur Verfügung. So gibt es von der Ringelblume neben den gewöhnlichen orangefarbenen Blüten auch Sorten in Weiß, Apricot, Rostrot und Goldgelb mit teils dicht gefüllten Blüten. Doch so mancher Bauerngartenschatz geriet im Laufe der Zeit etwas in Vergessenheit. Wer einen solchen Schatz heben möchte, findet im Handel Saatgut und Pflanzen.

Lein war als Nutzpflanze zu Großmutters Zeiten sehr geschätzt. Foto: Karin Stern

Lein (Linum usitatissimum) zählt zu den ältesten Kulturpflanzen in unseren Breiten. Die einjährige Pflanze lieferte Grundmaterial für die Stoffherstellung und Pflanzenöl. Der 80 bis 120 cm hohe Lein bevorzugt einen durchlässigen, nicht allzu schweren und humosen Boden. Die himmelblauen Blüten zeigen sich von Juni bis August. Ein hübsche Alternative ist der Blaue Stauden-Lein (Linum perenne), der besonders im Naturgarten gern gepflanzt wird. Wichtig ist ein durchlässiger Boden in vollsonniger Lage. Hier erhält sich die ansonsten eher kurzlebige Staude problemlos über Selbstaussaat.

Sand-Thymian hat die gleichen Licht- und Bodenansprüche wie Oregano. Foto: Karin Stern

Manchmal wird Quendel, auch als Sand-Thymian (Thymus serpyllum) bekannt, mit dem Gewürz-Thymian (Thymus vulgaris) verwechselt. Der Zierwert des Erstgenannten ist sehr hoch, denn er bildet an sonnigen Standorten attraktive Blütenteppiche. Die heimische Art zeigt einen üppigen Flor von Juni bis August. Sand-Thymian eignet sich sehr gut als Unterpflanzung von Eberraute oder Currykraut. Die robuste und winterharte Art wurde früher auch als Würz- und Heilkraut verwendet. Mittlerweile gibt es auch weiß blühende Sorten (‚Albus‘, ‚Wirral White‘) und solche mit Zitronenduft (‚Amadé‘, ‚Lemon Curd‘). Gewürz-Thymian eignet sich aufgrund der höherkonzentrierten Aromastoffe besser als Würzkraut. Zudem findet er Verwendung zur Linderung von Husten und Erkältungskrankheiten. Diese Art benötigt einen sonnigen Platz auf trockenem, durchlässigem oder schottrigem Boden.

Minzen zeigen eine kreuzgegenständige Blattanordnung. Foto: Karin Stern

Die Zitronenminze (Mentha citrata), auch als Orangen-, Zitronen- oder Bergamotte-Minze bekannt, zählt zu den Klassikern im Kräutergarten. Duft und Geschmack sind abhängig von der Sorte. Allesamt bieten sie unterschiedliche Zitrusaromen. Tipp: Wie alle Minzen neigt auch Mentha citrata zur Ausläuferbildung. Wer das nicht möchte, pflanzt sie samt bodenlosem Topf ein oder setzt sie gleich in den Kübel.

Mädesüß bevorzugt einen feuchten Boden. In der Natur ist die Pflanze meist neben Bachläufen anzutreffen. Foto: Karin Stern

Zu Heilzwecken bauten Bäuerinnen früher Mädesüß (Filipendula ulmaria) an. Die Volksmedizin setzte die Pflanze gegen rheumatische Beschwerden und Fieber ein. Die Blüten enthalten Salizylsäure. Deren synthetisch hergestellte Variante ist der Grundstoff von Aspirin. Zudem wurden in Skandinavien die Blüten zum Süßen und Aromatisieren des Mets verwendet.

Optisch erinnert das Mutterkraut an Kamille. Bei genauem Hinsehen ist der Unterschied klar erkennbar. Foto: Karin Stern

Das Mutterkraut (Chrysanthemum/Tanacetum parthenium) hingegen leistete gute Dienste bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden. Es wirkt krampflösend. Schwangere sollten Mutterkraut meiden, da es Wehen auslösen kann. Die hübsche und wüchsige Staude wächst 30 bis 60 cm hoch. Eine Vielzahl von gelb-weißen Blüten zeigt sich ab Juni. An zusagenden Standorten neigt das Mutterkraut durchaus zur Ausbreitung und sollte etwas in Schach gehalten werden.

Das Seifenkraut ist heute nur noch selten in Gärten anzutreffen. Foto: Karin Stern

Die Moschusmalve (Malva moscha­ta) gedeiht auch in halbschattigen Lagen und vereinigt die Vorzüge der Zier-, Heil- und Nutzpflanzen. Frische Blätter helfen als Umschlag gegen Wespenstiche, junge Blätter lassen sich wie Spinat zubereiten und die langen Blütenrispen eignen sich als Schnittblumen. Das im Mittelalter als Waschkraut bekannte Seifenkraut (Saponaria officinalis) kann durch die in der Wurzel enthaltenen Saponine Wasser zum Schäumen bringen. Die seifig-reinigende Wirkung der Wurzel beschränkt sich nicht nur auf Stoffe. Sie wurde zudem zur Blutreinigung und bei Gicht, Gallen- sowie Hautleiden eingesetzt.

Die karminroten Blüten der Färber-Scharte (Serratula tinctoria) täuschen etwas über die frühere Verwendung der optisch an die Flockenblume erinnernden Pflanze hinweg. Aus ihrem Blattsaft stellte man einen gelben Farbstoff her. Heutzutage wird die Färber-Scharte eher als Wildstaude für den naturnahen Garten angeboten. Oft ist sie auch in Samenmischungen für Wildblumenwiesen enthalten, da die Blüten als sehr gute Bienenweide gelten. Die anspruchslose Staude wächst sonnig bis halbschattig auf feucht-frischen, lehmigen Böden.

Milch: Knapp und teuer

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Der Anstieg der Auszahlungspreise hat sich weiter fortgesetzt. Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung fällt in diesem Jahr besonders ausgeprägt aus. Die Gebote für den knappen Rohstoff Milch wie auch die Forderungen für Milchprodukte sind nochmals zum Teil sprunghaft gestiegen.

Inklusive Zuschlägen werden hierzulande zwischen 49,6 und 54,8 ct/ kg erreicht. Im Schnitt liegen die Grundpreise in Schleswig-Holstein bei 50,66 ct/ kg und damit 2,70 ct/kg über dem Mittel des Vormonats. Die Grundpreise in anderen Regionen bleiben darunter. In Ostdeutschland liegt die Spanne zwischen 47,0 und 50,0 ct/kg. Im Süden erhöht sie sich auf 46,0 bis 51,5 ct/kg und in Westdeutschland auf 43,2 bis 49,6 ct/kg Milch.

Milchanlieferung unter dem mehrjährigen Mittel

Der seit Juni herrschende Abwärtstrend der Anlieferungsmenge setzt sich fort. Widrige Witterungsbedingungen sorgten für reduzierte Milchinhaltsstoffe. Dazu kommen die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit. Zum Teil werden die Umstellung auf neue Haltungsstufen und der anhaltende Arbeitskräftemangel in der Milchviehhaltung als Grund für die gebremste Milchproduktion genannt. Trotz der hohen Preise bleibt die Menge auch europaweit gering. Besonders knapp ist weiter Butter. So ist die deutsche Produktionsmenge um 7 % kleiner als vor einem Jahr. In der EU wird die Vorjahresmenge um 6 % verfehlt. Die Butterpreise sind jedoch noch in vielen EU-Ländern günstiger als hierzulande.

Zu Beginn des Monats November hat sich die Milchanlieferung leicht stabilisiert und nähert sich damit dem saisonalen Tiefststand. Milchfett bleibt jedoch weiterhin knapp. Die Kurse für Industriesahne ziehen nochmals deutlich an. Lagerbestände sind kaum noch vorhanden. Rahm wurde hierzulande in der 46. Kalenderwoche mit 10,2 €/ kg Fett auf Rekordhöhe gehandelt. Der Beginn des Weihnachtsgeschäftes ist hier deutlich spürbar. Abgepackte Butter war Mitte November sehr gefragt. Zuletzt fiel der Absatz laut nationaler Verkaufsstatistik nochmals höher aus als in den Wochen zuvor.

Die Aktivitäten am Markt für Blockbutter blieben dagegen überschaubar. Nur vereinzelt kam es zu Abschlüssen, kurzfristige Lieferungen bis zum Jahresende standen dabei im Fokus. Oft blieb es jedoch bei den Anfragen. Die Käufer agierten bei den hohen Preisen vorsichtig. An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig entwickelten sich die Kurse nach vorn zuletzt nochmals deutlich fester. Der Durchschnittspreis für den November-Termin legte zum Ende der 47. Kalenderwoche gegenüber dem Vormonat um 125 € auf rund 7.900 €/t zu. Am Eiweißmarkt gab es dagegen kaum neue Impulse. Da die Hersteller weiterhin überwiegend für bestehende Kontrakte produzierten, war der Marktverlauf anhaltend ruhig. Magermilch, als Nebenprodukt des Rahms, wurde von den Marktteilnehmern zuletzt als durchaus verfügbar eingestuft. Für Spotmilch tendierten die Preise Anfang November uneinheitlich. In Deutschland nahm das Bundesmittel laut Berechnungen des ife-Institutes in der 45. Kalenderwoche im Vergleich zur vorangegangenen Woche um 0,7 ct auf 60,1 ct/kg ab. In den Niederlanden und in Italien blieben die Spotmilchpreise stabil.

Schnittkäse bleibt gefragt

Viel Rohmilch geht aktuell in die Käseproduktion. Das begrenzt die Butterherstellung. Trotz der hohen Forderungen bleibt die Käsenachfrage stabil. Die Bestände in Reifelagern bleiben gering. Die Kurse im Großhandel sind auf hohem Niveau unverändert. Die Erhöhung der Verbraucherpreise zu Monatsbeginn scheint die Nachfrage der privaten Haushalte bisher nicht gedämpft zu haben. Auch Kantinen, Gastronomie und Industrie zeigen eine stetige Nachfrage. Im Export gibt es etwas Konkurrenz durch günstige Ware aus Osteuropa, die Ausfuhren bewegen sich jedoch auf saisonüblichem Niveau. Bis zum Jahreswechsel wird mit einem Verkäufermarkt gerechnet.

Weizen – noch kein Lichtblick in Sicht?

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Die Erzeugerpreise für Getreide dümpeln seit Monaten auf einem produzentenfeindlichen Niveau um die 200 €/t herum vor sich hin. Auch die Matif-Kurse haben sich in diesem Jahr nicht, wie in den vergangenen Jahren üblich, nach der Ernte wieder richtig erholt. Eine kleine Ausnahme gab es in der ersten Oktoberhälfte, da erreichten die Börsenkurse des Dezember-Termins die 230-€/t-Marke. Noch düsterer zeigte sich der Kursverlauf an der CBoT in Chicago. Dort fiel der Weizen in der vergangenen Woche fast bis auf das Mehrjahrestief von Ende August ab.

Bessere Wetterverhältnisse drücken auf die Kurse

Gerade beginnt wieder die Zeit, in der die aktuellen Schätzungen zu den Bestandsentwicklungen in den wichtigsten Anbaugebieten der Welt die Kurse massiv beeinflussen. So haben die aktuellen Niederschläge in den USA, Argentinien und der Schwarzmeer-Region dafür gesorgt, dass dürrebedingte Ertragsausfälle in diesen Regionen jetzt nicht mehr eingepreist werden, weil sich die Bestände nun deutlich besser entwickeln als bisher angenommen. So haben die Analysten von Sov­Econ die Ernteprognose für die nächste Ernte in Russland von 80,1 auf 81,6 Mio. t korrigiert. In Frankreich haben die massiven Regenfälle der letzten Zeit Anfang November nachgelassen, was zu deutlich besseren Aussaatbedingungen geführt hat. Auch die aktuell laufende australische Ernte fällt besser aus als erwartet.

Enge Erntebilanz erwartet

In Russland allerdings bleibt das Niederschlagsdefizit beträchtlich, was in Kombination mit den schlechten Preisen zu einem deutlichen Rückgang der Winterweizenanbaufläche zur Ernte 2025 führt. Auch weltweit gesehen bleibt die Erntebilanz sehr eng. So rechnet das USDA 2024/25 mit einem weltweiten Verbrauch von 802,5 Mio. t. Demgegenüber steht für den gleichen Zeitraum eine geschätzte Produktion von 794 Mio. t. Das bedeutet, wir haben es mit einem steigenden Verbrauch und einer sinkenden Produktion zu tun. Um diese steigende Nachfrage zu bedienen, müssten in den nächsten Jahren Rekordernten erzielt werden. Wenn es hier nicht zu Produktionsanreizen in Form von höheren Weizenpreisen kommt, werden die globalen Endbestände in den nächsten Jahren deutlich schrumpfen.

Wie könnte es weitergehen?

Einer der entscheidendsten Einflussfaktoren auf die globalen Getreidepreisentwicklungen sind die russischen Erntemengen, die auf den Exportmarkt drängen. Aktuell ist das russische Exporttempo extrem hoch. Dies hat auch mit dem Verkaufsverhalten der russischen Landwirte zu tun, denn sie sind momentan trotz des niedrigen Preises an einer schnellen Vermarktung ihrer Ernte interessiert, da sie ihre Einnahmen zu einem Zinssatz von bis zu 25 % anlegen können. So verwundert es nicht, dass Russland bereits jetzt die Hälfte der bis zur nächsten Ernte zur Verfügung stehenden Weizenmenge exportiert hat. Diese Exportgeschwindigkeit wird sich zu Anfang des nächsten Jahres deutlich verlangsamen, allein schon durch die staatliche Begrenzung der Exportgesamtmenge und die längeren Transportwege aus den inneren Weizenanbaugebieten Russlands. Zusammen mit der engen globalen Erntebilanz sind dies die triftigsten Argumente für steigende Preise. Zudem haben die vergangenen Jahre gezeigt, zu welchen riesigen Preisausschlägen Ernteprognosen in Kombination mit Wetterprognosen führen können. Es liegt nahe zu vermuten, dass es diese Ausschläge auch in der laufenden Vermarktungssaison geben wird, die dann für die Vermarktung genutzt werden können. Allerdings hat sich in dieser Saison auch gezeigt, dass der Weizen einer gewissen „Fremdsteuerung“ durch den Mais unterliegt. So sind die niedrigen Weizenkurse auch in den Rekordernten beim Mais begründet. Es führt also auch zukünftig kein Weg an der Kombination von Geduld und einer intensiven Marktbeobachtung zur Getreidevermarktung vorbei, um die oftmals nicht lange andauernden Chancen nutzen zu können.

Halbzeit in Uelzen – die Hälfte der Rüben ist verarbeitet

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Etwa die Hälfte aller Rüben ist momentan in der Fabrik in Uelzen verarbeitet. Nach jetzigem Stand wird die diesjährige Rübenverarbeitung allerdings noch bis Mitte Februar ­andauern.

Das bisher sehr ruhige und bis zu Beginn dieser Woche auch weitgehend trockene Herbstwetter hat zu einer hohen Verarbeitungsleistung des Werkes in Uelzen von etwa 20.000 t Rüben pro Tag beigetragen. Erfreulich ist ebenfalls, dass aufgrund der vergleichsweise geringen Erdanhänge die Belastung der Abwasserstrecke in der Fabrik deutlich geringer ist als in anderen Jahren.

In den vergangenen 14 Tagen wurden im Durchschnitt aller fertig gemeldeten Flächen in Schleswig-Holstein 13,4 t/ha Zucker bei einem Rübenertrag von über 77 t/ha geerntet. Somit lag auch der Zuckergehalt mit knapp 17,4 % auf einem guten Niveau. Umso erfreulicher ist dieses Ergebnis, wenn man bedenkt, dass etwa 60 % aller Rüben in Schleswig-Holstein erst im Mai gelegt werden konnten.

Besonders wichtig ist es jetzt, die momentan guten Rübenqualitäten bis zur Lieferung zu erhalten. Eine ordnungsgemäße Rübenabdeckung ist dafür, wie mehrfach beschrieben, die grundlegende Voraussetzung. Eine Abdeckpflicht besteht in diesem Jahr für alle Rüben, die ab dem 15. Dezember geliefert werden.

Eine Vergütung für die Mietenpflege wird bereits für Rüben gezahlt, die ab dem 2. Dezember aus fachgerecht abgedeckten Mieten geliefert werden. Auch Selbstabdecker bekommen die Mietenabdeckung ab dem 2. Dezember vergütet . Dazu müssen sie allerdings die Abdeckung über das AgriPortal gemeldet haben.

Am kommenden Mittwoch, 27. November, findet im Dithmarsenpark in Albersdorf die diesjährige Mitgliederversammlung des Zuckerrübenanbauerverbandes statt. Neben den Regularien wird es auch alle Informationen rund um den Zuckerrübenanbau geben.

Hochwertige Eiche und Besonderheiten gefragt

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Die Schleswig-Holsteinische Laub- und Nadelwertholzsubmission findet zusammen mit den Holzmengen des Landeswaldes am Mittwoch, 26. Februar, (Gebotsabgabe) beziehungsweise Freitag, 28. Februar, (Ergebnisbekanntgabe) im ErlebnisWald Trappenkamp (Daldorf) statt. Zum gleichen Termin werden die Kreisforsten Lauenburg ihre Submission auf dem Lagerplatz in Lanken ausrichten. Die Holzagentur (Hoag) gibt nachfolgend die Konditionen bekannt.

Das Holz wird in Daldorf gegen gesonderte Gebühr durch Hoag-Mitarbeiter bei Bedarf permanent schneefrei gehalten. Ab Freitag, 17. Januar, werden Lose eingeteilt. Die Taxierung der Hölzer (Lose) ist für die Kalenderwochen 5 und 6 geplant. Danach erhalten die Lieferantenforsten ihr Losverzeichnis. Das Öffnen der Gebote im Verwaltungsgebäude des ErlebnisWaldes Trappenkamp erfolgt schließlich am 26. Februar ab 9 Uhr.

Am 28. Februar wird es spannend

Die Ergebnisbekanntgabe schließlich erfolgt durch Auslegen der geprüften Ergebnislisten und Interpretation der Daten im Verwaltungsgebäude des ErlebnisWaldes Trappenkamp am Freitag, 28. Februar, um 15 Uhr. Im Anschluss ist für die nicht bebotenen beziehungsweise nicht zugeschlagenen Lose ein Nachverkauf möglich.

Die Nutzungsgebühren für den Lagerplatz inklusive der Betreuung der Anlieferung, den Kostenbeitrag für das von der Hoag durchgeführte Schneefegen sowie die Verkaufsgebühren können unter info@hoag.de oder Tel.: 0 45 51-88 20 88 erfragt werden.

Das Taxierteam freut sich auf erfolgreiche Submissionen (v. li.): Jan Zulys, Hans-Jürgen Sturies, Dr. Manfred Quer, Siegfried Roelcke und Andreas Mylius.
Fotos: Hoag

Zwischen dem 19. Januar und 20. März bleiben aus Sicherheitsgründen die mit Zahlenschloss gesicherten Schranken geschlossen.

Welche Hölzer sollten angeliefert werden?

Qualität vor Masse ist das Gebot. Eiche ist weiterhin sehr gefragt und erzielt laut Dr. Manfred Quer, Geschäftsführer der Hoag GmbH, gute bis sehr gute Preise. Insbesondere starkes und gutes Holz werde preisstabil nachgefragt. Sehr gute Aussichten bestehen für furnierhaltige Hölzer, gute Aussichten für B-Sägeholz mit anhängendem guten C und für starkes B/C-Holz der Stärkeklasse 5+ (4b+) in Dielenqualität.

Für mittelstarkes B/C-Holz der Stärkeklassen 3b/4a in Dielenqualität sind die Aussichten in diesem Jahr schlechter, ebenso für schwaches B-Holz der Stärkeklassen 3a/3b. Aus diesem Grund wird hierfür eher der Freihandverkauf empfohlen. Immer wieder gut gefragt sind Rosen-/Ast- beziehungsweise Wildeichen der Stärkeklassen 5+.

Esche wird nach der Prognose von Quer bei dimensionsstarken Stämmen ab Stärkeklasse 5+ einen sehr guten Letztjahrespreis erzielen. Für gerades, sehr gutes B-Sägeholz ohne anhängendes C bestehen ebenfalls gute Aussichten.

Andere Laubholzarten sind bei hochwertigster Güte und Dimension sehr erwünscht (Bergahorn, Kirsche). Auch Besonderheiten wie Riegelesche, Riegelahorn, Ulmen, Nussbaum, Maserhölzer und so weiter sollten immer angeboten werden. Diese Stämme haben oft schon die besten Erlöse bei der Wertholzsubmission gebracht. Buche, Erle und Spitzahorn sowie Hainbuche und Birke hingegen sollten nicht geliefert werden.

Schon im vergangenen Jahr wurden auch hochwertige Nadelhölzer erfolgreich submittiert. Man liefere bitte furnierfähige, gut gezopfte Lärchen-, Douglasien- sowie Kiefernblöcke ab Stärkelasse 5+ (ohne anhängende guter B-Qualität) gesondert. Gerades, hochwertiges B-Holz ist ebenfalls angesagt. Bitte kein C-Holz liefern! Besondere Holzarten wie Mammutbaum und Ähnliches sind willkommen. Grundsätzlich bitte kein Käferholz (insbesondere Eichenkernkäfer), kein trockenes Holz, kein Holz mit Metall liefern!

Fazit

Die Hoag erwartet ähnlich gute Ergebnisse wie im Vorjahr. Eiche ist die erlösstärkste Holzart. Für Esche sind die Aussichten gut. Auch Besonderheiten sind gefragt. Douglasien und Lärchen sind sehr erfolgversprechend.

Alleinfutter aus Schleswig-Holstein

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Von April bis Juni 2024 wurden in Schleswig-Holstein im Rahmen des vergleichenden Mischfuttertests Nummer 22/24 insgesamt vier Alleinfuttermittel für Mastschweine von zwei Futtermittelherstellern beprobt und untersucht.

Der Verein Futtermitteltest (VFT) führt regelmäßig Warentests bei Mischfuttermitteln durch. Dadurch werden die Tierhalter über die Qualität der Mischfutter informiert, die zwischen den Produkten und im Zeitverlauf schwanken kann. Hinweise zur Vorgehensweise des VFT bei der Bewertung der Futtermittel, zu Anforderungen und fachlichen Vorgaben, sind unter www.futtermitteltest.de zu finden. Über diese Seite ist ebenfalls ein Zugriff auf die Ergebnisse verschiedener Futtertypen in den einzelnen Regionen möglich.

Aus den Futterprüfungen der vergangenen Jahre ist erkennbar, dass Namensbestandteile der Futter (zum Beispiel Vormast, Mast, VM, MM et cetera) und die Angaben zum Einsatzbereich zwischen den Herstellern differieren können. Wichtig für den passenden Einsatz sind Angaben zum Einsatzbeginn (x kg Lebendmasse (LM)) beziehungsweise zum Einsatzbereich (von x bis y kg LM). Sofern bei den Fütterungshinweisen für ein Futter kein Ende des Einsatzbereiches angegeben ist, kann natürlich trotzdem auch zu einem späteren Zeitpunkt ein Wechsel auf ein entsprechend nährstoffangepasstes Mittel- oder Endmastfutter erfolgen.

Im vorliegenden Test werden zwei Futter als Vormastfutter deklariert. Im Futter von Trede & von Pein ist ein Einsatzbeginn ab 30 kg LM angegeben, für das Vormastfutter von Ceravis ein Einsatz bis 50 kg LM. Das Mittelmastfutter von Ceravis soll ab 50 kg LM gefüttert werden und das Endmastfutter von Trede & von Pein ab 75 kg LM. Für alle Futter sind somit Einsatzbereiche angegeben.

Bei der Deklarationskontrolle konnten bei zwei der hier geprüften Futtermittel die Energieangaben, unter Berücksichtigung der amtlichen Toleranzen durch die Laboranalyse, nicht bestätigt werden. Bei der fachlichen Bewertung wurden diese beiden Futter aufgrund des Energie-Untergehaltes daher mit der Note „3“ bewertet. Die anderen beiden Alleinfuttermittel zeigten keine Auffälligkeiten und wurden mit der Note „1“ bewertet. Positiv hervorzuheben ist, dass alle Futter Phytase enthielten und so höhere Brutto-P-Gehalte vermieden werden konnten.

Die vorliegenden Testergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die geprüften Futterchargen und dürfen nicht generell für die Beurteilung der Futtertypen herangezogen werden. Sie lassen ebenfalls keine Rückschlüsse auf die übrigen Produkte der beteiligten Mischfutterhersteller zu.

Die Prüfung von Mischfutter durch den VFT wird insbesondere durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

Ernüchterung nach Rekordjahr

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Es liegen die ersten Ergebnisse des im Juli abgeschlossenen Wirtschaftsjahrs (WJ) 2023/2024 vor. Nach den guten Ergebnissen des Vorjahres zeigt sich für 2023/2024 ein deutlicher Rückgang der landwirtschaftlichen Einkommen.

Nach Auswertung der Zahlen des Testbetriebsnetzes (TBN) in Schleswig-Holstein zeigen die Betriebstypen ein geringeres Ergebnis als im Vorjahr. Im Mittel aller Betriebstypen sinkt der Gewinn um 49 % auf 64.460 € pro Betrieb. Im ausgewerteten Wirtschaftsjahr 2023/2024 ist die Ernte im Jahr 2023 eine entscheidende Größe.

Schwierige Erntebedingungen

Die Ackerbaubetriebe blicken dabei auf herausfordernde Bedingungen zurück. Während es in der Wachstumsphase des Getreides zu trocken war, setzte mit dem Erntebeginn der Regen ein. Die Erträge des Jahres 2023 lagen zum Teil deutlich unter dem Mittelwert der Vorjahre. Der Weizen konnte meist nur in Futterqualität geerntet werden. Es sind hohe Trocknungskosten angefallen. Ab Oktober 2023 hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Sturm und Regen machten die Felder unbefahrbar. Die Ernte von Silomais und Zuckerrüben war aufgrund der nassen Böden sehr schwierig. Einige Flächen konnten nicht mehr mit Wintergetreide bestellt werden. Die Erlöse für Getreide und Raps haben im Jahr 2023 nachgegeben und lagen unter den Rekordmarken des Vorjahres. Günstige Exporte aus Russland, aber auch aus der Ukraine sorgen für Preisdruck. Auch im Jahr 2024 gab es starke Preisschwankungen. Es wird zunehmend schwieriger, den richtigen Verkaufszeitpunkt zu finden.

Die Gewinne der Ackerbaubetriebe gingen im WJ 2023/2024 um 48 % auf 45.706 € zurück. Die betrieblichen Erträge sanken um 15 % auf 2.276 €/ha. Die Aufwendungen verringerten sich um 10 % auf 1.903 €/ha. Die 37 TBN-Ackerbaubetriebe bewirtschaften im Mittel 129 ha mit 63 ha Getreide, 27 ha Raps, 3,8 ha Zuckerrüben, 1 ha Kartoffeln, 22 ha Biogas Mais und 4,6 ha Stilllegung.

Gestiegene Umsätze in der Schweinehaltung

Nach einer langen Phase mit einer ruinösen Erlössituation brachte das Jahr 2023 endlich wieder kostendeckende Preise für die Schweine haltenden Betriebe. Nachdem im Vorjahr bereits die Kurse für Schlachtschweine angezogen hatten, sind im WJ 2023/2024 auch die Ferkelnotierungen spürbar angestiegen. Die Anzahl der Schweine haltenden Betriebe ist weiter zurückgegangen. Nach den Zahlen der Mai-Viehzählung hat sich die Erholung des Schweinebestandes aus dem Vorjahr nicht weiter fortgesetzt. Bundesweit haben sich die Bestandszahlen dagegen wieder leicht erhöht.

Im ersten Halbjahr 2023 stiegen die Kurse für Schlachtschweine stetig an und erreichten im Juli mit 2,50 €/kg Schlachtgewicht (SG) ein neues Allzeithoch. Nach der Grillsaison verringerte sich die Nachfrage etwas, sodass die Notierungen bis Mitte Oktober wieder auf 2,10 €/kg SG nachgaben. Zu Beginn dieses Jahres stieg der Kurs erneut auf 2,20 €/kg SG und konnte sich bis August auf diesem Niveau behaupten. Auch die Ferkelkurse profitierten von dieser Entwicklung. Im Sommer dieses Jahres waren Mastferkel nicht unter 100 € pro 28-kg-Ferkel zu bekommen.

Auf der Kostenseite wurde Mischfutter deutlich günstiger als im vorherigen Wirtschaftsjahr. Die Schweinemastbetriebe mussten jedoch spürbar höhere Preise für Ferkel zahlen. Damit sollten sich die Gewinne der Schweine haltenden Betriebe im WJ 2023/2024 knapp unterhalb des Vorjahresniveaus bewegen. Leider wurden für die ersten Ergebnisse des Testbetriebsnetzes zu wenig Daten von Veredelungsbetrieben übermittelt, sodass noch keine detaillierten Ergebnisse für Schleswig-Holstein vorliegen.

Zwischenzeitlich geringeres Milchgeld

Nach den Rekord-Milchgeldauszahlungspreisen im Jahr 2022 gaben die Preise im ersten Halbjahr 2023 nach. Zu Beginn des WJ 2023/2024 zeigen die Milcherlöse wieder einen ansteigenden Trend. Dennoch bleibt der Umsatz der Testbetriebe mit Milchviehhaltung im WJ 2023/2024 um 22 % hinter dem guten Vorjahr zurück.

Auch die Kurse für Schlachtrinder liegen im WJ 2023/2024 wieder unter dem Vorjahresniveau. Im hiesigen Schlachtrinderhandel bleibt die Schließung des Rinderschlachthofs in Bad Bramstedt spürbar. Dieses betrifft vor allem den Absatz von Jungbullen. Die Erlöse für Schlachtrinder der Testbetriebe im WJ 2023/2024 liegen zirka 10 % unter dem Vorjahreswert.

Die Gewinne der TBN-Futterbaubetriebe bleiben im Wirtschaftsjahr 2023/2024 mit 75.702 € pro Betrieb um 55 % hinter dem guten Vorjahr zurück.

Ende Oktober lagen die Ergebnisse von 104 Milchbetrieben vor. Der durchschnittliche TBN-Futterbaubetrieb ist in Schleswig-Holstein 115 ha groß und hält 100 Milchkühe. Dazu werden im Mittel 23 Mastbullen verkauft.

Fazit

Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 zeigt sich nach einem guten Vorjahr wieder Ernüchterung, auch wenn die Bandbreite zwischen den Betrieben groß ist. Das Gewinnniveau der Betriebstypen hat sich dagegen angeglichen. Die Preisentwicklung auf den Märkten für landwirtschaftliche Produkte bleibt sehr unsicher. Neben dem Wetterrisiko sorgen internationale Krisen für Preisausschläge. Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 kamen noch weitere besondere Einflüsse dazu wie die Corona-Hilfen oder der Wechsel zwischen pauschalierender und optierender Umsatzbesteuerung. Nach den Ergebnissen der ersten vorliegenden Buchführungsdaten gehen die Gewinne im Ackerbau und in der Milchviehhaltung um fast die Hälfte zurück. Auch das fünfjährige Mittel wird verfehlt. Auf den Schweine haltenden Betrieben hofft man, das Vorjahresergebnis zu halten (siehe Grafik 6).

Fototermin mit der Weihnachtsbaumkönigin

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Die Tage sind mittlerweile kurz und oft grau. Es ist also an der Zeit, es sich zu Hause schön zu machen und an das nahende Fest zu denken. Vor allem in wirtschaftlich und politisch ­unruhigen Zeiten finden ­viele Menschen Halt in Traditionen wie dem Weihnachtsfest. Dazu gehört für die Mehrheit immer noch ein echter Weihnachtsbaum.

Die Produzenten von Weihnachtsbäumen planen schon seit Monaten die Ernte für Advent und Weihnachten. Am 7. November haben der Bundesverband der Deutschen Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BVWE) und die Landwirtschaftskammer (LKSH) in Fuhlendorf, Kreis Segeberg, mit dem symbolischen Fällen des ersten Baumes die bundesweite Weihnachtsbaumsaison eröffnet. Die neugewählte deutsche Weihnachtsbaumkönigin Sarah Neßhöver stand dabei für einen Fototermin in der Kultur von Jürgen Schümann zur Verfügung.

Die Presse verfolgt gespannt das Netzen der Bäume.

Dr. Jörg Engler ist der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der schleswig-holsteinischen Weihnachtsbaumproduzenten. „In den Kulturen ist in Schleswig-Holstein wie im gesamten Bundesgebiet eine gute, dunkelgrüne Qualität der Weihnachtsbäume festzustellen“, sagte er beim Termin. „Die reichlichen Niederschläge in diesem Jahr hatten auch ihre guten Seiten.“ Jährlich werden in Deutschland etwa 23 bis 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Etwa 80 % der Bäume stammen aus dem etwa 30.000 ha umfassenden heimischen Anbau. „Auch in diesem Jahr werden alle Nachfragen der Verbraucher nach natürlichen Weihnachtsbäumen bedient werden können”, so Engler.

Deutlich steigende Erzeugerpreise

Man erwarte in einer ersten Prognose die Endverbraucherpreise für Nordmanntannen in einem Preiskorridor von 22 bis 30 € pro laufendem Meter, so Engler weiter. In der arbeitsintensiven Weihnachtsbaumbranche ist ein deutlicher Strukturwandel spürbar. Seit Jahren hätten, so Engler, die starken Kostensteigerungen bei Löhnen und Produktionsmitteln unter dem Druck eines Angebotsüberhangs nur geringfügig in die Abgabepreise der Betriebe einbezogen werden können.

Diese zunehmend unwirtschaftliche Erlösstruktur sowie der Arbeitskräftemangel und die schwierige Suche nach Betriebsnachfolgern führten in den familiengeführten Produktionsbetrieben in ganz Europa gegenwärtig zu einer Reduzierung der Anbauflächen und erzwängen unausweichlich deutliche Anhebungen der Erzeugerpreise für den einkaufenden Groß- und Zwischenhandel. Eine künftig einträglichere Produktion gewährleiste außerdem weiterhin Investitionen in umweltbewusste Anbauverfahren und erhalte dadurch dem Naturbaum seine herausragende Akzeptanz und Beliebtheit gegenüber schädlichen Plastikimitationen.

Gemeinsam raten der Verband und die LKSH wegen kurzer Transportwege, der Wertschöpfung im eigenen Land und der CO2-Neu­tralität unbedingt zu einem Naturbaum statt der angebotenen Plastikvariante. Außerdem stehe ein natürlicher Weihnachtsbaum als emotionales Produkt in der heutigen Zeit mehr denn je für die Werte Familie, Gemeinschaft und Hoffnung und vermöge Licht und Wärme in die Welt zu tragen.

Ein Portalschlepper wird zur Ernte auf dem Betrieb Schümann eingesetzt.

Das Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum

Hans-Caspar Graf zu Rantzau, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, ist privat ein großer Weihnachtsbaumfan und überzeugt von der Qualität der heimischen Bäume. „Wir haben viel zu bieten, die Bäume mögen unser Klima zwischen den Meeren“, betonte er. In seiner öffentlichen Funktion stellte er die Rolle der LKSH vor: „Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein sind wichtige Produzenten von Weihnachtsbäumen, die weit über die Landesgrenzen hinweg ihre Abnehmer finden. Sie werden beraten und unterstützt durch die Kolleginnen und Kollegen der Landwirtschaftskammer. Unser Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum bietet den Weihnachtsbaumproduzenten eine hervorragende Beratungsplattform. Wir bündeln das Beratungsangebot abteilungsübergreifend, sodass in jedem Einzelfall optimale und maßgeschneiderte Lösungen für die jeweils speziellen Fragestellungen der Betriebe entwickelt werden. Mit dem Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum erhalten wir die Leistungsfähigkeit unserer Erzeuger und gewährleisten somit die hohe Qualität der heimischen Weihnachtsbäume. Und davon profitiert letztlich der Verbraucher, der für sein Geld hochwertige Ware erhält, deren Produktion die aktuellen gesellschaftlichen Ansprüche voll erfüllt – von hoher ästhetischer Qualität über Klimabilanz und Biodiversität bis zur Minimierung von Pflanzenschutzmitteleinsatz. Das Versuchswesen im Gartenbau und die Forstabteilung bilden das Zentrum durch die Auftragsforschung rund um die Weihnachtsbaumproduktion. Unsere Experten beraten die Betriebe gern.”

Laura und Jürgen Schümann rahmen den Repräsentanten der LKSH im Kreis Segeberg, Hans-Heinrich Wulf, ein. Der freut sich über einen so aktiven Betrieb in seinem Kreis.

Neben der guten Arbeit des Kompetenzzentrums kooperiere die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein seit 2022 mit Experten außerhalb der Landesgrenzen, zum Beispiel mit dem Verband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Nordrhein-Westfalen. Man treffe sich regelmäßig und spreche die weitere Zusammenarbeit im Bereich Versuchswesen und Anbauberatung ab, so Graf zu Rantzau.

Weihnachtsbäume aus Schleswig-Holstein

Mit Millionen heranwachsenden Weihnachtsbäumen, die ihre Wurzeln in schleswig-holsteinischem Boden geschlagen haben, können die einheimischen Produzenten dieses Naturproduktes in jedem Jahr alle 1,4 Millionen Privathaushalte des eigenen Bundeslandes versorgen. „Aus der Region – für die Region“ ist in Schleswig-Holstein demnach das Motto.

Familie Schümann verkauft neben handelsüblichen Bäumen auch 20 m hohe Großbäume und hat für sich damit eine Marktlücke gefunden.

Viele der rund 200 Produzenten bieten frisch geschlagene Bäume an eigenen Ständen in Städten und Ortschaften, aber auch direkt in ihren „Weihnachtswäldern“ an. Schleswig-Holstein ist auch Exporteur von Weihnachtsbäumen. Zahlreiche Lkw durchqueren in den nächsten Wochen den Elbtunnel gen Süden mit Zielen im gesamten Bundesgebiet und im benachbarten Ausland.

Der Betrieb Jürgen Schümann

Der gastgebende Betrieb hegt und pflegt auf 45 ha Anbaufläche hauptsächlich Nordmanntannen, die nicht nur über den Großhandel abgegeben werden. Der traditionsreiche Forstbetrieb führt auch einen Hofverkauf ab dem 9. Dezember und weihnachtliche Veranstaltungen durch. Mit Laura Schümann steht eine Nachfolgerin für eine erfolgreiche Zukunft des Naturbaumbetriebes bereit.

Jürgen Schümann: „Ich habe eine intensive Beziehung zu den Bäumen, denn es handelt sich um ein langfristiges Produkt, das mehrere Jahre gehegt und gepflegt wird.“ Weil die Kosten davonliefen, werde dort, wo es gehe, technisiert. Statt der Motorsäge kämen heute bei der Ernte Portalschlepper oder Kneifer zum Einsatz. Der Rücken der Mitarbeiter danke es obendrein, nicht den ganzen Tag in gebückter Haltung arbeiten zu müssen.

Sarah Neßhöver hat die Weihnachtsbaumsaison eröffnet.

Die amtierende Weihnachtsbaumkönigin

Sarah Neßhöver aus Nordrhein-Westfalen wurde am 13. September für eine Amtszeit von zwei Jahren zur neuen Weihnachtsbaumkönigin Deutschlands ernannt. Sie setzt sich bundesweit als aktive Repräsentantin des deutschen Weihnachtsbaumverbandes für das öffentliche Ansehen des natürlichen Weihnachtsbaumes ein. Ihr macht das Amt großen Spaß. Dabei kann sie Termine wie diesen bei uns im Norden besuchen oder geht beispielsweise in Kindergärten. Für sie bedeutet Weihnachten eine schöne Tradition, nach der man mit Familie und Freunden zusammen ist. Ein Naturbaum gehört für die 23-Jährige unbedingt dazu. Ohne Weihnachtsbaum wäre Weihnachten nicht Weihnachten, sagt sie.