Start Blog Seite 67

Erster Notfallverbund für Kulturgutschutz gegründet

0

Es waren Bilder, die fassungslos machten und zutiefst betroffen – als in der Nacht vom 28. zum 29. Juni 2024 das Marxenhaus im Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt niederbrannte, ging wertvolles Kulturgut unwiederbringlich verloren. Schäden gab es auch im und am Schifffahrtsmuseum Flensburg, als die Ostseesturmflut im Oktober 2023 das Hafengebiet überschwemmte. Um besser auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein und wertvolles Kulturgut zu schützen, hat sich jetzt ein erster Notfallverbund für den Kulturgutschutz in Schleswig-Holstein gegründet. Vier weitere Verbünde im Land folgen in den nächsten Wochen.

„Heute ist ein guter Tag, ein historischer Tag für unser Rechts- und Kulturgut im Lande“, sagte Prof. Rainer Hering, Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein, im Prinzenpalais in Schleswig bei der Unterzeichnung der Notfallvereinbarung. Einrichtungen aus dem Kreis Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg beteiligen sich an dem Verbund, dazu gehören neben dem Landesarchiv auch das Stadtmuseum Schleswig, die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, das Gemeinschaftsarchiv der Stadt Schleswig und des Kreises Schleswig-Flensburg, das Stadtarchiv Flensburg, das Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt, die städtischen Museen Flensburg sowie das Industriemuseum Kupfermühle Harrislee.

Ziel des Zusammenschlusses ist es, Notfallvorsorge zu betreiben, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben und sich gegenseitig zu unterstützen. „Und um das Schadensausmaß so gering wie möglich zu halten, um auch Folgekosten für Restaurierungsarbeiten oder Gefriertrocknung bei Wasserschäden an Objekten oder großen Archivbeständen zu vermeiden“, ergänzte Diplom-Restauratorin Lara Pape von der Landesfachberatungsstelle für Bestandserhaltung im Landesarchiv Schleswig-Holstein. Zusammen mit der Leiterin der Museumsberatung und -zertifizierung Schleswig-Holstein, Dagmar Linden, gab sie den Anstoß für die Gründung der Notfallverbünde im Land, denn neben Mecklenburg-Vorpommern ist Schleswig-Holstein das einzige Land, in dem es bisher noch keinen Notfallverbund gab.

Notfallboxen für den Ernstfall
Foto: Iris Jaeger

„Dabei kann man die Bedeutung von Notfallvorsorge gar nicht hoch genug einschätzen“, erklärte Dr. Ursula Hartwieg, Leiterin der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK) in Berlin, die Projekte wie die Notfallverbünde finanziell fördert.

Es gehe nicht darum, immer nur auf Katastrophen zu reagieren und Objekte in Notfallboxen, Containern oder mit Bergungsgerät zu sichern, sondern den kulturgutwahrenden Einrichtungen Maßnahmen, Informationen und Ausstattungen an die Hand zu geben, um handlungssicher zu werden und fachgerecht agieren zu können.
„Dazu braucht es Kompetenzentwicklung, Risiko- und Gefährdungsanalysen, Alarm- und Notfallpläne und auch Notfallübungen“, so Hartwieg. Notfallverbünde seien ein ganz zentrales Instrument bei der Prävention „und so haben wir, um schnell sichtbar zu machen, wo deutschlandweit solche Verbünde bestehen, 2023 ein interaktives Kartenmodul online gestellt. Und was bin ich froh, dass ganz bald Schleswig-Holstein auf dieser Karte kein weißer Fleck mehr bleibt.“

„In einer Zeit, in der unser schriftliches Kulturgut zunehmend bedroht ist durch Naturkatastrophen, technische Pannen oder andere unvorhergesehene Ereignisse, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und uns für den Erhalt unseres kulturellen Erbes einsetzen“, betonte auch Dr. Katrin Kummer vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein.

Die Gründung von Notfallverbünden sei ein Beispiel für Zusammenarbeit und Solidarität und daher ein wichtiger Schritt zur Festigung von Strukturen und Kompetenzen im Bereich der Notfallvorsorge. „Es geht darum, Wissen und Ressourcen zu bündeln, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können“, so Kummer. In dem Zusammenhang stellte sie das Landeskonzept für die Bestandserhaltung in den Archiven und Bibliotheken vor. Die Landesfachberatungsstelle für Bestandserhaltung unterstützt Archive und wissenschaftliche Bibliotheken im Land bei der Umsetzung bestandserhaltender Maßnahmen. „Unser Rechts- und Kulturgut wird ja nicht nur in Krisensituationen gefährdet, sondern ist jeden Tag gefährdet. Deshalb ist Bestandserhaltung ein zentrales Element der Arbeit in Archiven, Bibliotheken und Museen“, ergänzte Rainer Hering. Es freue ihn, es geschafft zu haben, spartenübergreifend diesen Verbund zu schließen mit Bibliotheken, Museen und Archiven. „Wir sind ein Land und wir sollten gemeinsam einander unterstützen und füreinander da sein“, so der Leiter des Landesarchivs.

Für jedes Archiv und Museum sowie jede Bibliothek komme die Notfallvorsorge noch einmal on top zu den eigentlichen Aufgaben. „Somit haben wir überlegt, wie wir die Einrichtungen unterstützen können, damit der Notfallverbund gegründet werden kann“, berichtete Dagmar Linden. „Wir haben unsere Aufgaben darin gesehen, zu organisieren und vernetzen, zu informieren, Kommunikation zu betreiben und Hürden abzubauen. Wir haben die Akteure bei Treffen zusammengebracht, damit sie sich vernetzen können“, was letztendlich gut funktioniert habe.

In diesem Verbund verpflichten sich die Einrichtungen, sich gegenseitig zu unterstützen, aber auch ihre eigene Notfallvorsorge voranzutreiben oder, wenn schon eine besteht, diese zu festigen. „Dazu gehören beispielsweise das Erstellen von individuellen Notfallplänen, die auf die einzelnen Häuser zugeschnitten sind, aber auch die Anschaffung von Notfallmaterialien wie den Notfallboxen. Es gibt die Möglichkeit, Notfallanhänger anzuschaffen oder eben Rollcontainer“, erläuterte Lara Pape. Neben dem Beschaffen von Notfallmaterial sei zudem geplant, Notfallübungen durchzuführen. „Da unterstützen wir alle Beteiligten und einzelne Einrichtungen. Es geht darum, einzelne Szenarien durchzuspielen und Abläufe zu üben. Dabei sollen alle Archive, Museen und Bibliotheken gemeinsam diese Abläufe trainieren, damit sie im Notfall gut sitzen, entsprechend schnell gehandelt werden kann und keine Zeit verloren geht“, so Pape.

Helfer versuchen, nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 zu retten, was zu retten ist. Der Vorfall führte 2011 zur Einrichtung der KEK.
Foto: Imago

Für kleine Museen wie das Industriemuseum Kupfermühle in Harrislee bedeutet das viel Arbeit, aber „es ist wichtig, dass wir mit am Verbund beteiligt sind und dass wir da am Ball bleiben“, sagt Museumsleiterin Susanne Rudloff. Feuer sei dabei das kleinere Problem, „was das angeht, haben wir eine Kooperation mit der ehemaligen Werksfeuerwehr und nun Freiwilligen Feuerwehr gleich nebenan“, so Rudloff. Vielmehr seien Gebäude und Objekte durch die Krusau gefährdet, die in die Flensburger Förde mündet. „Bei Hochwasser drückt das Gewässer zurück und es gibt einen Rückstau. Bei den klimawandelbedingt zunehmend höheren Wasserständen kann das durchaus für das Museum sehr kritisch werden, denn ein Teil des Gebäudes mit dem Wasserrad ist über das Gewässer hinübergebaut“, so Rudloff.

Weitere Informationen zu den Verbünden, zur Arbeit der Landesfachberatungsstelle, zur Notfallverbundkarte, einem Einsatzhandbuch Kulturgut und den Fördermaßnahmen sowie zu Handlungsempfehlungen der KEK finden sich unter schleswig-holstein.de/lan​desarchiv, Informationen zur Entstehung und Arbeit der KEK unter kek-spk.de

Den Bodenschutz im Wald verbessern

0

In den Förstereien Scharbeutz und Kellenhusen der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) ist das Raupenfahrzeug RFH 320 im Februar im Praxistest. Mit seinem Einsatz erhoffen sich die Landesforsten Erkenntnisse zu neuen Einsatzmöglichkeiten moderner Forstmaschinentechnik. Dabei liegt der maximale Bodenschutz im Wald im Fokus des Tests, denn der Bodenschutz und das Erschließungssystem im Wald sind bei der waldbaulichen Orientierung hin zu dauerwaldartigen Waldstrukturen von Bedeutung.

„Unsere Flächen und unsere Art der naturnahen Waldwirtschaft mit verträglichem Technikeinsatz sind durch das FSC-Siegel gerade wieder zertifiziert worden, das im internationalen Vergleich mit für die höchsten Ansprüche an Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit steht. Aus diesen Gründen, aber auch weil klimawandelbedingt Frosttage im Winter abnehmen, während Regentage zunehmen, testen wir aktuell ein Raupenfahrzeug, das normalerweise in Montangebieten mit ähnlichen Bedingungen zum Einsatz kommt“, erklärt SHLF-Direktor Dr. Chris Freise. Man wolle in Zusammenarbeit mit dem Hersteller und interessierten Fachkreisen herausfinden, ob dieses System für die Rückegassen bei entsprechend ungünstiger Witterung schonender sein könne als die konventionellen, aktuell verwendeten Radfahrwerke.

Konnte man vor 20 Jahren im Winter beim Befahren der Rückegassen auf Frost setzen, so hat sich dies klimawandelbedingt in den vergangenen Jahren geändert. Die Winter werden nasser und wärmer, wodurch Arbeiten witterungsbedingt ruhen oder verschoben werden müssen. Aus Gründen der Bodenschonung wird dann auf trockenere Zeiten wie den Frühherbst ausgewichen. Gleichzeitig stehen neue Systeme wie der Einsatz von Raupenfahrzeugen zusehends hoch im Kurs, da Raupenfahrwerke beim Bodendruck erhebliche Vorteile gegenüber konventionellen Radfahrwerken haben, auch wenn bei der Nutzung von Radfahrwerken zur Bodenschonung bereits seit längerem Moorbänder und andere Hilfsmittel eingesetzt werden, die Raupenfahrwerke imitieren. Diese könnten eine tatsächliche Alternative darstellen, vor allem wenn man die beeindruckenden Bodendruck-Werte von Raupenfahrzeugen berücksichtigt. Während ein Mensch einen Bodendruck von 0,17 kg/cm² verursacht, kommt das Raupenfahrzeug RFH 320 auf einen Wert von 0,32 kg/cm².

„Landwirtschaft ist kein Einzelkampf“

0

In praktischen und theoretischen Aufgaben stellten am Montag 135 Auszubildende und Schüler beim Kreisentscheid des Berufswettbewerbs der Landjugend ihr Wissen und Können unter Beweis. Für die Teilnehmer ging es neben einer Rückmeldung zu den bereits erworbenen Kenntnissen auch um Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die Zusammenarbeit untereinander und den Umgang mit Prüfungssituationen.

„Landwirtschaft ist kein Einzelkampf, sondern lebt von Zusammenarbeit, vom Wissenstransfer zwischen Generationen, vom Erfahrungsaustausch zwischen den Betrieben und der gegenseitigen Unterstützung“, sagt Tessa Nafziger, Vorsitzende des Kreislandjugendverbandes (KLV) Rendsburg-Eckernförde. Genau darauf soll der Berufswettbewerb vorbereiten. Das KLV-Organisatorenteam hob dabei auch die Bedeutung des Berufs Landwirt für die Lösung globaler Herausforderungen hervor. Organisiert hatten die Landjugendlichen den Wettbewerb gemeinsam mit dem Kreisbauernverband und der Landwirtschaftsschule am Grünen Kamp.

Landwirte als Generalisten

„Landwirte sind Allrounder und Generalisten“, unterstrich Kreispräsidentin Sabine Mues (CDU) in ihrem Grußwort. Die Fähigkeit, zu improvisieren, zu entscheiden und Verantwortung zu übernehmen, sei heute vielfach verloren gegangen – ohne dies werde man in der Landwirtschaft jedoch nichts, so die Agraringenieurin. Hans Stephan Lütje, stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Rendsburg-Eckernförde, warb bei den Teilnehmern dafür, sich etwa im Bauernverband aktiv für den Berufsstand zu engagieren oder auf andere Weise für den ländlichen Raum starkzumachen.

Tessa Nafziger und Hauke Jungjohann organisierten den Berufswettbewerb vonseiten der Landjugend. Foto: jh
Versteckte Fehler und Mängel warteten an verschiedenen Landmaschinen darauf, gefunden zu werden. Foto: jh
Jule Matthiesen und Johanna Heeschen (v. li.) bei der Fehlersuche am Stecker eines Beleuchtungskabels. Foto: jh
Tyler Kadolph und René Krzyschan (v. li.) bestimmen Sämereien, Futtermittel und Werkstoffe. Foto: jh


Auf die Schüler und Auszubildenden warteten im theoretischen Teil allgemeine und berufsbezogene Fragen, während es im praktischen Part um das Erkennen von (sicherheitsrelevanten) Mängeln und Fehlern an verschiedenen Landmaschinen oder um das Bestimmen von Sämereien, Futtermitteln und Werkstoffen sowie um das korrekte Instandsetzen einer fehlerhaften Steckverbindung ging.

In einer Vortragssituation hatten die Teilnehmenden zudem eine besondere Aufgabe zu meistern: In einem fiktiven drei- bis fünfminütigen Gespräch mit einem Verbraucher waren sie gefordert, die Haltung von Nutztieren zu erläutern oder alternativ die Notwendigkeit bestimmter Maßnahmen zum Pflanzenschutz zu erklären.

Die Gewinner

Nach der Auswertung standen am Nachmittag die Sieger fest, für die es praktische Preise für das Leben auf dem Land wie Akkuschrauber, Motorsense, Kettensäge, Laubbläser oder Spanngurte gab. Über den ersten Platz der Berufsschule konnte sich Larissa Schlüter aus Stapel freuen. Der zweite Platz ging an Lars-Hagen Holling aus Puls, der dritte Platz an Lorenz Meyer aus Lebrade. Freuen über Platz vier konnte sich Lars Ferdinand Mohr aus Wöhrden.

In den Fachschulklassen, die jeweils als Zweierteam angetreten waren, ging der erste Platz an Bennet Reese aus Schülp bei Nortorf und Timon Röschmann aus Ellerdorf. Den zweiten Platz sicherten sich Frederik Grüttner aus Schülp bei Rendsburg und Malte Haß aus Holtsee. Über Platz drei konnten sich Ingrid Vogt aus Glewitz und Hennes Thiesen aus Ellingstedt freuen. Die jeweils Klassenbesten erhielten ein Präsent für Hof und Freizeit.

Jeweils für die ersten drei Platzierten geht es am 25. März zum Landesentscheid nach Hemdingen im Kreis Pinneberg. Den dortigen Gewinnern winkt eine Teilnahme am Bundesentscheid in Nordrhein-Westfalen.

Agri Benchmark: Schweinehaltung unterscheidet sich international stark

0

Das erste Treffen der Agri Benchmark Academy startete am Montag im niedersächsischen Stadthagen. Agri Benchmark ist ein globales Netzwerk von landwirtschaftlichen Erzeugern, Beratern und Ökonomen und organisatorisch dem Thünen-Institut angegliedert. In der Academy trafen sich in dieser Woche Schweinehalter aus verschiedenen europäischen Ländern.

Deutliche Unterschiede wurden während der Vorstellung der Betriebe sichtbar. In Finnland ist es nicht selten, auf Antibiotika zu verzichten und dieses Produkt aktiv zu vermarkten, vor allem nach Japan. Großer Wert wird auf die Verfütterung von Nebenprodukten gelegt, sei es die Ration mit 80 % Buttermilch oder die Verfütterung von Gerstenprotein aus der Wodkaherstellung. Langschwänze sind ebenso üblich. Viel Platz, nahezu Ad-libitum-Fütterung und Spielzeug waren die Tipps der Finnen, um ein Schwanzbeißen zu verhindern. Bei den täglichen Zunahmen lagen alle Betriebe über 1.100 g.

Ungarn setzt immer noch auf Antibiotika

Das krasse Gegenteil wurde aus Ungarn berichtet. Dort scheint die stallweise Behandlung mit Antibiotika über das Tränkewasser noch Standard zu sein. Es gibt wenig Information über die Verwendung der Tierarzneimittel, ein Grund kann die geringe Zahl der Tierärzte sein. Durch striktere Organisation und genauere Kontrolle mittels eines Gesundheitsmonitorings mit 180 Fragen versucht man, eine Übersicht und Verbesserungen zu schaffen. Westliche Zuchtrichtungen bestimmen den Markt, ebenso gibt es ausländisches Interesse an der Tierhaltung in Ungarn.

Ein großes Problem ist die Konzentration der Tierhaltung, gut 100 Landwirte halten 80 % der Schweine, vor allem an der Grenze zu Rumänien und der Ukraine. Ungarn ist PRRS-frei, die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist jedoch in drei Regionen des Landes endemisch im Wildschweinebestand. Ungarn verkauft viele Ferkel nach Rumänien.

Innovativ zeigten sich die Niederlande. Professionelle Tierhaltung mit einem gesonderten Blick auf das Management der Gülle zeigte der Bericht. Im Versuchsstadium ist die Separation der Gülle mit anschließender Bakterienbehandlung der flüssigen Phase. Durch eine Umkehrosmose erzeugt man ein Produkt, das mineralischen Dünger ersetzen soll.

Aus Deutschland wurde am Beispiel der Weg in die Haltungsstufe  3 beschrieben. Auf die Probleme der Biosicherheit bei Stroheinstreu und Außenkontakt und eine geringere Futterverwertung wurde hingewiesen. Es braucht feste Kontrakte, um diesen Schritt zu gehen. Aus dem deutschsprachigen Raum berichtete der Agrarblogger Stadtkind im Schweinestall. Die Schweinehaltung in Deutschland sei sehr divers aufgestellt. Es herrsche eine große Verunsicherung durch die Politik: „Viele Gesetze sehen auf dem Papier gut aus, machen aber keinen Sinn in der Praxis“, so sein Urteil.

Haltungsgrenze in der Schweiz

Die Schweiz zeichnet sich durch kleine Betriebsstrukturen aus. Es gibt ein verordnetes Limit von 250 Sauen oder 1.500 Mastschweinen je Betrieb. Eine Ausnahme gilt, wenn Nebenprodukte verfüttert werden. Der Ringelschwanz ist Pflicht. Unterstützung erfolgt durch staatliche Direktzahlungen. PRRS kommt dort nicht vor, allerdings widmen viele Betriebe der Biosicherheit nicht genug Aufmerksamkeit.

Im Österreich ist man besonders reserviert, was Betriebsbesuche betrifft. Tierwohl ist ein wichtiges Thema, auch hier verbunden mit der Frage: „Wer zahlt?“ Das Fazit eines Agrarbloggers aus insgesamt 260 Stallbesuchen: „Ich habe nicht erwartet, dass hinter einem Schnitzel so viel Arbeit steckt.“

Die Hofkampagne „Agrill“ hat die Veranstaltung unterstützt. Jörn Ehlers, Vizepräsident im niedersächsischen Landvolk, besuchte die Academy beim abendlichen Grillen unter dem Motto „Gemeinsam genießen“ und erklärte die Bedeutung dieser Aktion. Grillen verbinde Menschen, dies sei in einer Zeit, in der vieles auseinanderlaufe, wichtiger denn je. Heimische Erzeugnisse seien ein wichtiger Wert, den es zu erhalten gelte. Sönke Hauschild

Internationale Vergleiche

Agri Benchmark ist ein globales Netzwerk von Agrarökonomen, Beratern und Produzenten. Es vergleicht mit international standardisierten Methoden Produktionssysteme, ihre Wirtschaftlichkeit, Rahmenbedingen und Perspektiven für die wichtigsten Agrargüter und Agrarmärkte weltweit. Seit rund 20 Jahren leitet das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft dieses weltweite Non-Profit-Netzwerk. Durch international einheitliche Methoden und in enger Zusammenarbeit mit Beratern und Produzenten macht das ExpertenNetzwerk internationale Daten und Informationen für alle vergleich- und bewertbar.

Für typische Produktionssysteme und Betriebe wird untersucht, wie produziert wird, welche Kosten und Erlöse dabei entstehen, welche Rahmenbedingungen jeweils maßgeblich sind und in welche Richtung sich die Produktion voraussichtlich bewegen wird. Agri Benchmark umfasst über 60 Länder, vor allem in den Branchen Rinder- und Schafhaltung, Ackerbau, Schweinehaltung, Gartenbau und Aquakultur. mbw

DKHV: Überbürokratisierung und fehlender Pflanzenschutz

0

Die Branchenentwicklung, Wettbewerbsfähigkeit, den Zweifel an amtlichen Zahlen und die Bedrohung des Anbaus durch die zunehmende Verbreitung der Schilf-Glasflügelzikade diskutierten die Teilnehmer des 19. Internationalen Kartoffelabends in Berlin, zu dem der Deutsche Kartoffelhandelsverband e. V. (DKHV) am Dienstag voriger Woche eingeladen hatte.

F ür viele deutsche Unternehmen der Kartoffelbranche ist es zunehmend schwieriger, im Welthandel konkurrenzfähig zu sein. Das sagte der Präsident des Deutschen Kartoffelhandelsverbands (DKHV), Thomas Herkenrath, in seiner Eröffnungsrede vor über 480 Teilnehmern aus Handel, Verbänden, Politik und Wirtschaft aus 17 Ländern. Die Wettbewerbsfähigkeit leide vor allem unter Bürokratie und hohen regulatorischen Auflagen. Immer mehr Probleme bereiten laut Herkenrath die Beschränkungen im Pflanzenschutz. Erfreut zeigte sich der DKHVPräsident darüber, dass in der Politik sowohl der Green Deal als auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz als zu ambitioniert bewertet würden.

Schilf-Glasflügelzikade ist eine große Gefahr

Herkenrath mahnte: „Die zunehmende Verbreitung der Schilf-Glasflügelzikade, die sich in den letzten Jahren rasant in zahlreichen Anbaugebieten ausgebreitet hat, stellt eine erhebliche Gefahr für den Kartoffelanbau dar. Diese Zikadenart kann den Stolbur-Erreger und ein Proteobakterium übertragen, die massive Ertrags-, Qualitäts- und Lagerverluste bis hin zu Totalausfällen verursachen. Hinzu kommen die immer strengeren politischen Vorgaben im Pflanzenschutz, die die effektive Bekämpfung solcher Schädlinge dramatisch erschweren.“ Ohne ein Gegensteuern der Politik sei die Ernährungssicherheit in Deutschland und Europa gefährdet.

Darüber hinaus sprach Herkenrath über Wettbewerbsfähigkeit im Welthandel: „Obwohl der globale Handel weiterhin wächst, ist es für viele deutsche Unternehmen zunehmend schwieriger, im Welthandel konkurrenzfähig zu sein.“ Vor allem die international abnehmende Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Produktionskosten, getrieben durch zu viel Bürokratie, Überregulierungen, Dokumentationspflichten, sinnfreien Zertifizierungswahn und teils überhöhte Anforderungen einiger NGO, setze den Unternehmen immer mehr zu.

Die Erntemenge 2024 gab nach der offiziellen Schätzung jedoch durchaus Anlass zur Freude. Wie im Jahresbericht der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (Unika) festgestellt wird, rodeten die hiesigen Landwirte laut den amtlichen Zahlen rund 12,7 Mio. t Kartoffeln. Demnach stieg die Menge im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 %, bei einer um 7 % auf 282.200 ha ausgedehnten Fläche. Laut Unika ist die Menge in den vergangenen 20 Jahren nur 2004 mit 13 Mio. t noch größer ausgefallen.

Zweifel an der Statisik und Marktverwerfungen

Allerdings bezweifelt die Unika in ihrem Jahresbericht, dass die Höhe der amtlichen Ernteschätzung korrekt ist. Darüber hinaus sei die vorjährige Ernte durch schwache Qualitäten dezimiert worden. Häufig heiße es bei Speisekartoffeln, dass die Abzüge nach der vorgenommenen Bonitur mindestens um 10 % höher lägen als in normalen Jahren.

Den aktuell hohen Preis am freien Markt bei einer gleichzeitig hohen Eindeckung mit Vertragsware und einem erstmals seit Jahren deutlich rückläufigen Produktabsatz beschreibt die Unika „als kaum aufzulösenden Widerspruch“.

An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig haben sich die Futures auf Verarbeitungskartoffeln in den vergangenen zwei Wochen, von einem bereits hohen Niveau kommend, weiter verteuert. Am 6. Januar wurden Kontrakte mit Fälligkeit im April 2025 für 35 €/dt gehandelt. age

Unika-Vorstand bestätigt

Die Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (Unika) setzt beim Führungspersonal auf Kontinuität. Im Rahmen der 24. Mitgliederversammlung wurden am Dienstag voriger Woche turnusmäßige Vorstandswahlen durchgeführt. Die Mitglieder Thomas Herkenrath, Präsident des Deutschen Kartoffelhandelsverbands (DKHV), Holger Laue, Vorsitzender des Ausschusses Kartoffeln des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), und Franz-Bernd Kruthaup, Geschäftsführer der Grimme Holding GmbH, wurden einstimmig wiedergewählt. Vorsitzender des Unika-Vorstands ist weiterhin der Präsident des Bauernverbands Sachsen-Anhalt, Olaf Feuerborn. Er betonte während der Mitgliederversammlung, die ebenfalls am 4. Februar stattfand, die entscheidende Rolle der Zusammenarbeit innerhalb der Kartoffelbranche. „Die Herausforderungen des vergangenen Jahres, zum Beispiel die Kraut- und Knollenfäule oder das stetige Voranschreiten der Schilf-Glasflügelzikade, haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir als Branche zusammenstehen und gemeinsam Lösungen entwickeln,“ sagte Feuerborn. Als hervorragendes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb der Branche stellte er den jüngst von der Unika produzierten Imagefilm der gesamten Wertschöpfungskette Kartoffeln dar, der auf der Mitgliederversammlung Premiere hatte. age

ISN erwartet gangbaren Weg für ASP-Bekämpfung

0

Die Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) in Osnabrück wurde am Montag zum Spiegel des Spannungsfeldes, in dem die Branche sich befindet. Zwischen Marktrisiken, aktueller Erlössituation, unüberwindbaren Genehmigungshürden und Biorisiken durch das Auftreten der Maulund Klauenseuche, verharren die Betriebe in einer Schockstarre.

Eine rasche Änderung der Vorgaben zur Seuchenbekämpfung forderte die ISN am Montag von der künftigen Bundesregierung. Es gelte, die wirtschaftlichen Folgen für die Tierhalter durch die Bekämpfungsmaßnahmen abzumildern, erklärte der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes. Denn die Maßnahmen zur Seuchenabwehr seien „extrem“ und hemmten jegliche Betriebsentwicklung.

Dierkes richtete seinen Blick auch nach Brüssel. Von dort komme der überwiegende Teil der Vorgaben, weshalb die künftige Bundesregierung auf Änderungen auf EU-Ebene hinwirken müsse. Der ISN-Vorsitzende mahnte insgesamt eine neue „Kultur der Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft“ an. Er nahm auch die Abnehmer von Fleisch und Wurstwaren in die Pflicht. Alle Akteure in der gesamten Wertschöpfungskette Schwein, speziell der Lebensmitteleinzelhandel sowie der Gastro- und AußerHaus-Bereich, müssten ihrer Verantwortung gerecht werden. Sie müssten das tadellose und vollkommen unbedenkliche Fleisch der Tiere aus Restriktionsgebieten vorbehaltlos abnehmen.

Seuchenbekämpfung sorgt für Extremlage

ISN-Geschäftsführer Torsten Staack bezeichnete die Lage und die wirtschaftlichen Folgen im Zuge der Seuchenbekämpfung für Tierhalter als extrem. Der Nachweis von Maul- und Klauenseuche (MKS) oder der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem einzigen Tier irgendwo in Deutschland habe unmittelbar erhebliche finanzielle Einbußen für alle Schweinehalter in ganz Deutschland zur Folge – und das über Monate. Staack weiter: „Die Schäden durch MKS-bedingte Notierungsrückgänge belaufen sich allein für die ersten drei Monate auf rund 100 Millionen Euro. Noch weitreichender sind die Folgen der ASP, die den deutschen Schweinehaltern bereits im fünften Jahr erheblich zusetzt.“ Schon Einzelfälle führten bei Schweinehaltern im Umfeld zu nachweisbaren existenziellen Schäden von teilweise mehreren Hunderttausend Euro je Betrieb. Die ISN fordert gangbare Seuchenbekämpfungsvorgaben. Staack begründete dies damit, dass die ASP kein vorübergehendes Problem sei. Die Tierseuche werde in Deutschland bleiben. Daher sei zudem die Frage zu klären, wie im Rahmen der Seuchenprävention mit Hobbyhaltungen umgegangen werde.

Abteilungsleiter Dr. Jörg Baumgarte vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium bestätigte die hohen Schäden der Landwirtschaft unter anderem durch die ASP. Allein das einmalige Auftreten der Krankheit im Jahr 2022 im Emsland habe zu einem Schaden von bis zu 15 Mio. € und einem Rückstau von 80.000 schlachtreifen Schweinen geführt. Außerdem habe der Fall einen Änderungsbedarf bei den Seuchenschutzvorgaben offenbart, so Baumgarte. Auch er hält bessere Vermarktungsmöglichkeiten für Fleisch aus Restriktionsgebieten für nötig. Und dazu beitragen könne zum Beispiel, die gesonderte Genusstauglichkeitskennzeichnung für dieses Fleisch abzuschaffen.

ASP-Übung entlang der Wertschöpfungskette

Für das nun laufende Jahr kündigte Baumgarte eine ASP-Übung entlang der Wertschöpfungskette in Niedersachsen an, um die Zusammenarbeit der zuständigen Stellen zu verbessern. Der Geschäftsführer der Wolf Essgenuss GmbH, Bernhard Oeller, der wegen eines ASP-Verdachtsfalls im Juni 2024 ad hoc umfangreiche Forderungen verschiedener Behörden erfüllen musste, verlangte von der Politik die Bildung eines überregionalen Krisenteams. Die föderalistischen Krisenbewältigungsstrategien der Bundesländer müssten zusammengeführt werden. age, pm

Neues Vorstandsteam gewählt

Nach 16 Jahren im Amt des ISNVorsitzenden hat Heinrich Dierkes auf der Mitgliederversammlung am Montag turnusgemäß den Staffelstab weitergegeben. Ab sofort leitet ein Vorstandsteam die Geschicke der ISN. Einer entsprechenden Satzungsänderung wurde zugestimmt. Die sechs Mitglieder des neuen Teamvorstands sind Thomas Asmussen, Jürgen Dierauff, Gesa Langenberg, Luisa Rocks, Christian Schulze Bremer und Christoph Selhorst, der zukünftig den ISN-Vorsitz übernimmt.

Grund für die neue Vorstandsstruktur sei der Anspruch, dass der Spagat aus Betriebsführung und Ehrenamt auch weiterhin gelinge, so ISN-Geschäftsführer Torsten Staack. Deshalb stärke die ISN die Vereinbarkeit von Hauptberuf Schweinehalter und Ehrenamt. Die Vorstandsarbeit der ISN und die zahlreichen Themen werden zukünftig gleichmäßiger, zielgerichteter und flexibler auf die Schultern der einzelnen Vorstandsmitglieder verteilt, um den neuen Vorsitzenden deutlich zu entlasten, so Staack. pm

PV-Ausschreibung um mehr als das Doppelte überzeichnet

Eine Überzeichnung um mehr als das Zweifache hat die Bundesnetzagentur bei ihrer jüngsten Ausschreibung für Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlagen verzeichnet. Eingereicht wurden zum Termin am 1. Dezember 2024 insgesamt 524 Gebote mit einem Volumen von 4.708 MW. Den Zuschlag erhielten letztlich 242 Gebote mit einem Gesamtumfang von 2.150 MW; 45 Gebote wurden vom Verfahren ausgeschlossen.

„Die eingegangene Gebotsmenge bei der Freiflächenausschreibung übersteigt das Ausschreibungsvolumen erneut sehr deutlich“, kommentierte der Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA), Klaus Müller, am Montag die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibungsrunde. Der anhaltend hohe Wettbewerb sorge für eine weitere Reduktion der Zuschlagswerte. Damit sinke der Förderbedarf von neuen Freiflächenanlagen noch weiter.

Die im Dezember beim Gebotspreisverfahren ­ermittelten Zuschlagswerte streuen laut der ­BNetzA zwischen 3,88 und 4,95 ct / kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liege in dieser Runde bei 4,76 ct / kWh und somit um rund 6 % unter dem Wert der Vorrunde von 5,05 ct/kWh. Letztmals seien im Februar 2019 solch niedrige Zuschlagswerte erzielt worden, teilte die Bonner Behörde mit.

Das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen entfiel – wie in den vorherigen Runden – auf Gebote für Standorte in Bayern mit einer Gesamtleistung von 916 MW. Dahinter folgen Schleswig-Holstein mit 213 MW, Niedersachsen mit 192 MW, Baden-Württemberg mit 176 MW und Brandenburg mit 170 MW.

Erstmals haben laut Bundesnetzagentur in einer Ausschreibung die Vorgaben zur Erfüllung von naturschutzfachlichen Mindestkriterien Anwendung gefunden, die durch das Solarpaket I eingeführt wurden. Diese Kriterien verbesserten die Vereinbarkeit von geförderten Freiflächenanlagen mit Natur und Landschaft.

Aktualisierte Informationen zur Düngeverordnung

0

Auf der Webseite der Landwirtschaftskammer Schleswig-­Holstein stehen ab sofort ­aktualisierte Antworten zu ­häufig gestellten Fragen (FAQ) zur Düngeverordnung zur Verfügung. Angesichts der jüngsten Änderungen in diesem Jahr wurden sie umfassend überarbeitet und um alle wesentlichen Neuerungen ergänzt.

Die häufigsten Fragen und Antworten, die im Rahmen der Beratung rund um das Düngerecht auftreten, sind in Absprache mit dem Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung des Landes Schleswig-Holstein (LLnL) sowie dem Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) zusammengefasst:

Müssen Betriebe innerhalb der N-Kulisse eine andere Lagerkapazität für Festmist von Huf- oder Klauentieren und Kompost vorhalten als Betriebe außerhalb der N-Kulisse?
Ja. Die Lagerkapazität von Festmist von Huf- oder Klauentieren sowie von Kompost für Betriebe, deren Flächen vollständig innerhalb der N-Kulisse liegen, beträgt mindestens drei Monate. Betriebe, deren Flächen nicht oder nur teilweise in der Nitratkulisse liegen, haben eine Lagerkapazität von mindestens zwei Monaten vorzuhalten.

Kann eine Gründüngungszwischenfrucht (mit maximal 50 % Legumino­senanteil und ohne Nutzung) im Frühjahr mit Wirtschaftsdüngern gedüngt werden?
Auf bestelltem Ackerland dürfen flüssige Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Gärreste nach Ende der Sperrfrist im Falle von bestelltem Ackerland ausschließlich streifenförmig auf den Boden aufgebracht oder direkt in den Boden eingebracht werden. Dies gilt auch für Flächen mit im Herbst bestellten Zwischenfrüchten. Somit ist eine streifenförmige Aufbringung in moderater Höhe zu vitalen Zwischenfrüchten (kein Ausfallgetreide!) möglich, sofern nach Düngebedarfsermittlung für die nachfolgende Sommerung ein Düngebedarf ableitbar ist.
Eine Breitverteilung in den Zwischenfruchtbestand ist nur möglich, sofern eine unverzügliche Einarbeitung innerhalb von einer Stunde (neu seit 1. Februar 2025) erfolgt und sich die Aussaat der Folgekultur mit einem N-Düngebedarf zeitnah (innerhalb von sieben Tagen) anschließt. Eine Zwischenfrucht kann daher beispielsweise nicht bereits im Februar breitverteilt gedüngt und umgebrochen werden, wenn erst bedeutend später etwa Silomais angesät werden soll.

Weitere Fragen und Antworten zur streifenförmigen Ausbringung auf Dauergrünland, zu Grünland und mehrschnittigem Feldfutterbau, Düngeaufzeichnungen und weiteren Themenbereichen finden sich hier.



Kör- und Schautage des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg

0

In den Holstenhallen von Neumünster fand das zweite von drei winterlichen Pferdeevents statt: die Körung des Pferdestammbuchs (PSB) mit dem großen Schautag am Sonntag. Angetreten waren etwa 80 Hengste aus 14 Rassen. Mit einem positiven Körurteil verließen 54 zukünftige Vererber die Veranstaltung.

Seit 34 Jahren führt Dr. Elisabeth Jensen als Zuchtleiterin des PSB die Körkommission in Neumünster an. In diesem Jahr war sie erstmals nicht dabei, und das auch noch ungeplant. Knapp eine Woche vor dem großen Event in Neumünster hatte sich Jensen das Bein gebrochen. So verfolgte sie die Körung zwischen zwei OPs, Röntgenuntersuchungen, Verbandswechseln und Visiten auf ClipMyHorse. „Das war schon sehr hart“, gibt sie zu.

Zu ihrer großen Erleichterung ließ sich aber relativ leicht Ersatz organisieren. So arbeitet Jensen seit Jahren eng mit Urška Kamenšek zusammen, der Zuchtleiterin aus Hannover. Sie war vor Ort, wie natürlich auch der stellvertretende Vorsitzende aus Schleswig-Holstein, Carsten Dose, sowie Volker Hofmeister. Letzterer war mehr als 30 Jahre lang Zuchtleiter in Hannover und ist Ehrenmitglied des PSB.

Hofmeister übernahm dann auch die Leitung der Kommission und die Kommentierung. Für Jensen war diese Regelung in dem ganzen Frust eine große Hilfe, denn so wusste sie fachlich alles in guten Händen. Hinzu kam, dass ihr Fehlen in den Holstenhallen natürlich nicht unbemerkt blieb. „Ich habe so viele Nachrichten bekommen. Von den Jungzüchtern über die Aktiven bis hin zur Kommission haben mir alle Grüße geschickt. Da musste ich kurz weinen“, berichtet sie. Jetzt sei sie wieder auf dem aufsteigenden Ast. So viel Zuspruch sei doch heilsam.

Doch auch aus dem Krankenhausbett beguckte Jensen die Hengste durchaus kritisch. Begeistert war sie von den Schleswigern. Acht Hengste waren angemeldet und kamen auch nach Neumünster. Einer wurde nach dem Messen wieder nach Hause geschickt, denn er erreichte das Mindestmaß nicht. Von den übrigen sieben wurden sechs gekört. „Wir hatten hier einen klaren Siegerhengst mit viel Bewegung, Ausstrahlung und einem guten Körperbau“, sagte Carsten Dose über Ryugen des Nordens aus der Zucht von Bernd und Bjarne Röbbel aus Bramstedtlund, Kreis Nordfriesland. Zur Ehrung des Siegers kam wegen des Projekts zur Erhaltungszucht der Schleswiger Kaltblüter auch die Staatssekretärin Anne Benett-Sturies. Das sei ein passender Jahrgang für so viel Aufmerksamkeit gewesen, waren sich Dose und Jensen einig.

Unter für Schleswiger Kaltblüter großer Konkurrenz wurde Ryugen des Nordens von Bernd und Bjarne Röbbel Siegerhengst. Foto: Christian Beeck

Auch in anderen Gruppen gab es tolle Hengste. Besonders aufgefallen ist Dose der Siegerhengst der Shetlandponys, Moonwalker von der Ostsee aus der Zucht und dem Besitz von Katrin Jacobs aus Grammdorf, Kreis Ostholstein. „Das ist ein sensationell guter Hengst“, befand der stellvertretende Vositzende. Er attestierte ihm sehr gute Grundgangarten, ein super Fundament und ganz viel Typ.

Aus Grammdorf von Katrin Jacobs stammt mit Moonwalker von der Ostsee der Sieger bei den Shetlandponys. Foto: Christian Beeck

Auffällig fanden Jensen und auch Dose den Sieger bei den Deutschen Reitponys. „Wir hatten noch nie einen Springsieger, der auch Körsieger ist“, berichtete Dose. Doch der Braunisabell Marvel von Mescal begeisterte in beiden Disziplinen. „Das liegt an der Mutterstute“, war sich sein Besitzer Michael Krüger vom Lillyhof Wacken, Kreis Steinburg, sicher. Moniques Nachkommen seien wohl die gewinnreichsten in Deutschland.

Mit Marvel wurde ein gemeinsames Zuchtprojekt von Angelika Jahr und Michael Krüger zum Siegerhengst und besten Springhengst der Deutschen Reitponys gekürt. Foto: Christian Beeck

Die Tochter des Welsh-Hengstes The Breas My Mobility ist inzwischen 22 Jahre alt und trägt ihre Fohlen nicht mehr selbst aus. Durch Embryotransfer gibt es daher einen gleichaltrigen Vollbruder zu Marvel. Ihn haben Krüger und die Züchterin, Krügers Ehefrau Angelika Jahr aus Morsum, Kreis Nordfriesland, über die Ponyforumkörung als Prämienhengst verkauft.

Marvel hingegen bleibt erst einmal im Familienbesitz. Ob sie mit dem Sieg gerechnet hätten? „Die Idee hat man natürlich, wenn man mal so ein Pferd hat“, gab Krüger zu. „Aber das ist wohl eine einmalige Sache. Vor allem, weil wir ja eigentlich eher springorientiert züchten.“ Auch Dose befand: „Marvel ist schon etwas Besonderes“, und fügte hinzu: „Das Komplettpaket war einfach überragend.“

Ein tolles Pony sei auch Steendieks Eagle One. Der Hengst aus der Zucht von Peter Böge aus Schönhorst, Kreis Rendsburg-Eckernförde, wurde Reservesieger. Insgesamt wurden 17 weitere Deutsche Reitponys gekört. Sie bilden traditionell die größte Gruppe bei der Körung und waren am Sonnabend als Letzte dran.

Bei den Partbred-Shetlandponys siegte Lendorfs Palermo. Der Hengst wurde von seiner Besitzerin Rebecca Otto aus Eutin, Kreis Ostholstein, vorgeführt. Foto: Christian Beeck
Sydney of Triple Threat kommt aus den Niederlanden und bescherte seinem Besitzer Thies Roll aus Struvenhütten, Kreis Segeberg, den Sieg bei den Partbred-Shetlandponys unter 87 cm. Foto: Christian Beeck


Danach hatte die Körkommission Feierabend und konnte noch einmal resümieren. „Trotz allem lief es hervorragend“, so Dose. Alle hätten noch mal eine Schippe draufgelegt. „Wir haben eine super Truppe, die im Ehrenamt die Veranstaltung unterstützt, und das in allen Bereichen. Darum werden wir von anderen Zuchtverbänden beneidet“, weiß er. „Unsere Körung ist einmalig in Deutschland.“ Und weil es so schön ist, will auch Dr. Elisabeth Jensen im nächsten Jahr unbedingt wieder dabei sein. 

Die Schau führte die Zuschauer auch in die Region der Hurtigruten. Im Heimatland der Fjordpferde waren sie mit einem Schlitten unterwegs. Foto: Christian Beeck
Hoch her ging es bei Marios Horsekart Race mit den Schleswiger Kaltblütern. Foto: Christian Beeck

Der Schlossgarten in Hamburg-Bergedorf

0

Das Bergedorfer Schloss ist das einzige erhaltene Schloss auf Hamburger Stadtgebiet. Umgeben ist die Schlossanlage nicht nur von zwei Wassergräben, sondern auch von einer Schlossparkanlage. Als grünes Kleinod bietet sie den Bergedorfern und den Gästen des Stadtteils nicht nur eine Oase der Ruhe und Erholung im umliegenden geschäftigen, großstädtischen Treiben, sondern auch Möglichkeiten für Naturerlebnis, Sport, Kultur und zahlreiche weitere Aktivitäten.

Bergedorf war bereits früh eine wichtige Handelsstation auf dem Weg von Hamburg nach Lauenburg, weil es einerseits an der Bille gelegen ist und im Gegensatz zur anliegenden Marsch sich auf einem erhöhten Geesthang befindet. Die erste urkundliche Erwähnung von „Bergedorp“ stammt aus dem Jahre 1162, 1275 erhielt Bergedorf das Stadtrecht. Von 1202 bis 1227 stand Bergedorf unter dänischer Herrschaft. Die damalige Verwaltung ließ 1208 die Bille für die Anlage einer Kornmühle aufstauen. Im Zentrum entstand der Bergedorfer Stadthafen, der Serrahn, und von 1212 bis 1224 baute man auch eine Wasserburg, die mit den zugehörigen Wassergräben der Vorläufer der späteren Schlossanlage wurde.

Im Jahr 1227 beendete ein Heer von norddeutschen Fürsten und der Städte Hamburg und Lübeck die dänische Herrschaft in Bergedorf und die Herzöge von Sachsen-Lauenburg nutzen es zeitweilig als Residenz. Ab 1420 schufen Hamburg und Lübeck die sogenannte beiderstädtische Verwaltung, die bis 1867 andauerte, als Hamburg Bergedorf durch Kauf in den Alleinbesitz übernahm und Teile der kommunalen Verwaltung im Schloss einquartierte. Seit 1953 befindet sich das regionale Museum für Bergedorf und die Vierlande in den Räumen des Schlosses.

Die Umwandlung der Wasserburg zu einem vierflügeligen Schloss erfolgte im Laufe des 16. Jahrhunderts. Die Anlage mit ihren zwei Wassergräben zeigt Elemente der Backsteingotik und der Backsteinrenaissance. Während Renovierungsarbeiten um 1900 wurden am Nordostflügel, dem Turm und der Einfahrt auch neogotische Strukturen eingefügt.

Das Wasser der ehemaligen Burggräben prägt auch heute noch den Schlossgarten. Foto: Hans-Dieter Reinke

Der Schlossgarten früher und heute

Ab 1805 wurde das Schloss entfestigt, die Geschütze auf den Wällen wurden entfernt und Bäume und Alleen gepflanzt. Wesentlich an der Entwicklung des Schlossgartens beteiligt war einer der letzten Amtmänner der beiderstädtischen Verwaltung, Johann Bernhard Wilhelm Lindenberg. Er war neben seiner Amtstätigkeit auch botanisch sehr interessiert und ließ die Wallanlagen schleifen sowie den nordwestlichen äußeren Graben zuschütten, wo sich heute die große Wiese zwischen Bille und Schloss erstreckt. Schmuckbeete, Pflanzensammlungen, Baumpflanzungen, ein Küchengarten und anderes entstanden. Allerdings war diese Anlage  – außer zu besonderen Anlässen – der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das entwickelte sich erst im Zuge der Industrialisierung, als Bergedorfs Bevölkerung stark anwuchs und die Forderung nach einem Erholungsgebiet für alle lauter wurde.

Der 1847 gegründete Bergedorfer Bürgerverein setzte sich für eine öffentliche Nutzung der Grünanlage ein. 1896 nach Umgestaltung zu einem Landschaftspark wurde der Schlosspark der Öffentlichkeit übergeben. So präsentiert sich das heutige Bergedorfer Schlossgrün, auch nach manchen Renovierungen und Erweiterungen, als moderner und vielseitiger Bürgerpark, der mit seinen Rasenfreiflächen, Beeten, geschwungenen Wegen und alten Baum- und Gehölzbeständen viel Raum für Erholung, Sport, Spiel und Spaß bietet.

Besondere Attraktion für Kinder auf dem Schlossgrabenteich: im Megaball über die Wasseroberfläche rollen Foto: Hans-Dieter Reinke

Neben einem großen, viel besuchten Kinderspielplatz gibt es eine Rollschuhbahn, eine Boule-Spielfläche oder die Möglichkeit, Großschach zu spielen. Die Kinder können von März bis September in mit Luft gefüllten Megabällen über die Wasserfläche des Schlossgrabens rollen.

Bänke säumen die mit rankenden Rosen, Hortensien, Kokardenblumen, Zinnien, Studentenblumen, Brandkraut und Schmuckkörbchen bestandenen Beete und Kübel. Schmetterlingssträucher, Ilex, Schneeball, Japanischer Blumenhartriegel, Magnolien und vor allem zahlreiche Rhododendren begeistern die Besucher zu ihren jeweiligen Blütenzeiten. Alte Bäume wie eine Hängebuche, Amerikanische Roteichen, Ahorne, Linden, Eichen, Rot- und Hainbuchen, Eiben, Ross- und Esskastanien sowie Eschen prägen das Areal. Auch Tulpenbaum, Ginkgo, Robinie, Sumpfzypresse und Japanischer Schnurbaum sind anzutreffen. Seit 1926 steht der Schlosspark in Bergedorf unter Denkmalschutz.

Das Denkmal für Johannes Brahms zeigt ihn Klavier spielend in einer Kneipe in Bergedorf. Foto: Hans-Dieter Reinke

Blumenbeete und Bänke gibt es auch am Rande des Schlossgartens am Kaiser-Wilhelm Platz, wo seit 1888 der von dem Wasserwerkbetreiber Carl Sievers gestiftete und nach ihm benannte Brunnen munter vor sich hinplätschert. Hier steht am Wasser des Außengrabens auch eines der Denkmäler des Schlossgartens: das Denkmal für Kaiser Wilhelm I. Weitere Gedanksteine und Denkmäler auf dem Gelände erinnern an Friedrich Ludwig Jahn, Johannes Brahms und Otto von Bismarck.

Sonnenbad der liegenden Frau „Albis“ im Schlossgarten. Foto: Hans-Dieter Reinke

Einige Skulpturen sind auch zu finden, wie die Bronzeplastik „Albis“ von Götz Löpelmann von 1960 oder die „Löwin“ von Robert Schneller. Früher wurden derartige Raubtierskulpturen gern als Wächterfiguren am Zugang zu Schlössern und Herrenhäusern aufgestellt, allerdings ist diese Granitskulptur mit dem Entstehungsjahr 1970 deutlich jüngeren Datums.

Verschiedene Brücken führen über die bestehenden Teile der inneren und äußeren Wassergräben der Schlossanlage. Hierbei ist eine historische schmiedeeiserne Brücke aus dem 19. Jahrhundert, die über den inneren Schlossgraben führt, besonders interessant, zumal es die einzige echte Hängebrücke Hamburgs ist.

Eine historische Hängebrücke führt über den inneren Schlossgraben. Foto: Hans-Dieter Reinke

Schlossmuseum, Kirche, Schillerufer und Windmühle

Die Vierlande und Bergedorf sind Thema der Dauerausstellung der Bergedorfer Museumslandschaft im Schloss, zu der auch die ständige Ausstellung im Freilichtmuseum Rieck Haus im Garten Hamburgs, den Vier- und Marschlanden, gehört. Das Museum zeigt in einem alten Hufnerhaus aus dem 16. Jahrhundert die Geschichte der Kulturlandschaft und das Alltagsleben der Bauern in den elbenahen Marschlanden. Schön ist eine organsierte Tour mit einem Ewer, also einem Holzkahn, der früher für den Obst-und Gemüsetransport eingesetzt wurde, von Bergedorf zum Rieck Haus in den Vierlanden.

Sehenswert ist die Fachwerkkirche St. Petri und Pauli in der Nähe des Schlossgartens. Foto: Hans-Dieter Reinke

In Sichtweite des Schlosses befindet sich die sehenswerte, 1162 erstmals urkundlich erwähnte Kirche St. Petri und Pauli mit interessanten Objekten der Spätrenaissance und des Barock im Innern. Nahebei steht das Organistenhaus (Hasse-Haus). Dort lebte der bekannte Barock-Komponist Johann Adolph Hasse, an den zudem mit einem Denkmal vor der Kirche erinnert wird.

Interessant ist auch ein Besuch des Schillerufers, das nur wenige Gehminuten entlang der Bille vom Schlossgarten entfernt ist. Der Weg an der Bille ist gesäumt von sogenannten Kandelaberlinden, deren Äste in Form von Kandelabern, also Armleuchtern geschnitten sind. Die dreieckige Grünfläche, die im Jahr 2010 nach Plänen aus den 1920er Jahren restauriert worden ist, besitzt eine größere Rasenfreifläche, kleine Alleen, einen Dahliengarten und mit weißen Bänken gesäumte bunte Beete, in denen Astern, Storchschnabel, Schmuckkörbchen, Ziersalbei und andere Blütenpflanzen wachsen, sowie einen kleinen Bürgergarten. In Sichtweite befindet sich die Bergedorfer Mühle, ein restaurierter Galerie-Holländer aus dem Jahr 1831, der bis 1969 in Betrieb war, aber auch heute noch voll funktionsfähig ist und vom Verein Bergedorfer Mühle betrieben wird. Ziele des Vereins sind nicht nur der Erhalt der Mühle als kulturelles Wahrzeichen Bergedorfs, sondern auch die Öffnung für die Öffentlichkeit und die Durchführung kultureller Veranstaltungen.

Wanderfreunde können sich vom Schillerufer aus auf den Billewanderweg begeben, der am Reinbeker Schloss vorbei nach Aumühle führt, von wo man dem Lauf der Bille auch noch weiter durch den Sachsenwald folgen kann.

Nahe dem Schillerufer befindet sich an der Bille ein Bootsverleih und ein Restaurant. Foto: Hans-Dieter Reinke