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Landesfohlenchampionat in Elmshorn

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Die Besten des Jahrgangs traten in Elmshorn zum Landesfohlenchampionat an. Zur Championesse bei den Stutfohlen avancierte eine Tochter des Duplexx aus einer Carpaccio-Mutter aus der Zucht von Sonja Franzenburg-Much. „Ein hervorragendes Fohlen, das sich locker durch den Körper bewegt“, lautete der Kommentar von Dr. Evelin Schlotmann. Die Oldenburger Körkommissarin richtete gemeinsam mit dem Springreiter Toni Hassmann sowie dem Holsteiner Zuchtleiter Stephan Haarhoff den Jahrgang.

Den Sieg bei den Hengstfohlen trug ein Sohn von Dinken-Chin Champ davon. Da lohnte sich für Züchter Torsten Petith die Anreise aus Hessen. „Ein Fohlen, das keine Wünsche übrig lässt: ausgestattet mit ganz viel Kraft und nahe an der Perfektion“, schwärmte Hassmann.

Als dressurbetonte Siegerin verließ eine Tochter des Raven-Catoo aus der Zucht von Malte Kuhnert den Herbert-Blöcker-Platz. „Eine Stute mit herrlicher Front, passendem Geschlechtsausdruck, viel Grundschwung und toller Mechanik“, lobte Haarhoff. pm

Schneckensichere Stauden für Sonne und Schatten

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Es ist unübersehbar: Die Schneckenpopulation hat sich von den trockenen Jahren erholt. Wer nun nicht weiter seine Zeit mit Einsammeln oder diversen Schutzmaßnahmen verbringen möchte, kann sich pünktlich zur herbstlichen Pflanzzeit Stauden in den Garten holen, die von Schnecken verschont bleiben. Attraktive Arten für sonnige und schattige Bereiche bieten eine Problemlösung der anderen Art.

Schafgarbe ,Walter Funcke‘ lässt sich mit seinem horstartigen Wuchs schön in Beeten kombinieren. Foto: Karin Stern

Ganz oben auf der Liste der schneckensicheren Stauden für sonnige Standorte steht die Schafgarbe (Achillea filipendulina). Sie wächst im Gegensatz zur heimischen Achillea millefolium horstartig. Dies weiß so mancher Gärtner zu schätzen. Großblumige und reich blühende Selektionen wie ‚Coronation Gold‘ und ‚Parker‘ (beide gelb) oder Hybriden wie ‚Terracotta‘ (orangebraun), ‚Walter Funke‘ (orangerot) und ‚Heinrich Vogeler‘ (weiß) lassen in der Zeit von Juni bis September nur wenige Farbwünsche offen. Optimal gedeihen diese Schafgarben auf durchlässigem, gut mit Nährstoffen versorgtem Boden.

Frauenmantel (Alchemilla) ist ein weiterer Klassiker im Staudenbeet, um den Schnecken einen großen Bogen machen. Weit verbreitet ist der Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis), eine robuste und bewährte Art mit großen, samtigen Blättern. Die gelben Blüten öffnen sich in der Zeit von Juni bis Juli und versamen sich reichlich. Der Zierliche Frauenmantel (Alchemilla epi­psila) wächst kompakter, bleibt mit 20 bis 30 cm Höhe niedriger und breitet sich nicht aus.

Beim Neukauf von Frauenmantel sollte man auf den Ausbreitungsdrang der jeweiligen Art achten. Foto: Karin Stern

Für den auslaufenden Beetrand eignet sich Blutstorchschnabel ‚Elsbeth‘ (Geranium sanguineum), eine starkwüchsige und lang blühende Auslese. Von Juni bis August öffnen sich die Blüten in dunklem Purpurrosa. Als Zugabe färbt sich an sehr sonnigen Standorten das Laub im Herbst intensiv rot.

Blut-Storchschnabel wird von Schnecken gemieden. Foto: Karin Stern

Die leuchtend gelben Blütenstände der Steppenwolfsmilch (Euphorbia seguieriana ssp niciciana) zeigen sich sehr dauerhaft von Juni bis Oktober. Dieses viel zu selten gepflanzte Juwel liebt einen durchlässigen, gern auch kiesigen Boden. Die 40 bis 60 cm hohe Staude braucht genügend Zeit und Raum zur Entwicklung. Einmal etabliert, ist die Steppenwolfsmilch überaus robust und langlebig. Auch die unkomplizierte Goldrute ‚Strahlenkrone‘ (Solidago-Hybride) bietet mit gelben Blütenrispen von Juli bis August eine eindrucksvolle Erscheinung. Sie breitet sich im Gegensatz zu den Wildarten nicht großartig aus und kann daher unbesorgt gepflanzt werden.

Auch für die schattigen Bereiche des Gartens stehen einige schneckensichere Stauden zur Auswahl. Als Begleiter bieten sich Gräser wie die Schattensegge (Carex umbrosa) oder die Gelbbunte Segge ‚Variegata‘ (Carex morrowii) an. Letztere wirkt mit ihren 40 cm langen, dunkelgrünen Blättern mit hellem Längsstreifen sehr elegant. Die Schattensegge, ein heimisches Waldgras für eher kalkarme, humusreiche und lehmhaltige Böden, ist ein echtes Schmuckstück für jeden absonnigen Bereich. Der immergrüne, dichte und nur 10 bis 20 cm hohe Horst sieht das ganze Jahr über perfekt aus. Generell bleiben Gräser und Farne von Schnecken verschont.

Die Steppenwolfsmilch ist vor Schnecken sicher. Foto: Karin Stern
Goldrute ,Strahlenkrone‘ gefällt mit goldgelber Blüte. Foto: Karin Stern
An Seggen beißen sich Nacktschnecken die Zähne aus. Foto: Karin Stern


Bergenie ,Herbstblüte‘ trägt ihren Namen wegen der zuverlässigen, zweiten Blüte im September. Foto: Karin Stern

Für Blüten im schattigen Bereich sorgt Bergenie ‚Herbstblüte‘ (Bergenia-Hybride) gleich zweimal im Jahr. Die Hauptblüte zeigt sich im April/Mai, eine ansehnliche, zuverlässige Nachblüte erscheint im Herbst. Die Blätter behalten auch im Winter Festigkeit und grüne Farbe. Etwas unbekannter ist das Goldtröpfchen ‚Variegatum‘ (Chiastophyllum oppositifolium). Das kriechende, wintergrüne Dickblattgewächs bildet fleischige Rosetten, aus denen sich etwa 20 cm hohe, überhängende Blütentrauben erheben. Von Juni bis Juli bieten die gelben Blüten einen überaus aparten Anblick.

Die Prachtspiere ‚Glut‘ (Astilbe-arendsii-Hybride) präsentiert von Juli bis August ihre schlanken, feuerroten Blütenrispen. Das dunkle Laub setzt dazu einen schönen Kontrast. Wohl kaum eine andere Staude übertrifft die Leuchtkraft und Farbintensität dieser Prachtspiere an Schattenplätzen. Tipp: Auf ausreichend feuchtem und nährstoffreichem Boden kommt ‚Glut‘ auch in sonnigeren Bereichen zurecht. Wer noch eine hübsche herbstblühende Staude sucht, pflanzt die Lilientraube (Liriope muscari). Insbesondere bei den Sorten ‚Big Blue‘ und ‚Royal Purple‘ stehen die dekorativen, dunkelvioletten Blütentrauben attraktiv über dem grasartigen, wintergrünen Blattschopf. ‚Monroe White‘ schmückt sich mit reinweißen Blütenständen. 

Prachtspiere ,Glut‘ bildet unglaublich farbstarke Blütenrispen aus. Foto: Karin Stern
Astilben eignen sich auch prima für die flächige Verwendung. Foto: Karin Stern
Die standfesten Raublatt-Astern scheinen Schnecken im Gegensatz zu anderen Astern-Arten nicht zu schmecken. Foto: Karin Stern
Selbst kleine Nacktschnecken zeigen einen unglaublichen Appetit. Foto: Karin Stern


Weitere schneckensichere Stauden (Auswahl):
sonniger Standort:

Stachelnüsschen (Acaena)
Schmucklilie (Agapanthus)
Duftnessel (Agastache)
Zierlauch (Allium)
Felsen-Steinkraut (Alyssum)
Perlkörbchen (Anaphalis)
Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis)
Spornblume (Centranthus)
Montbretie (Crocosmia)
Kugeldistel (Echinops)
Kleiner Mannstreu (Eryngium)
Taglilie (Hemerocallis)
Lavendel (Lavandula)
Prachtscharte (Liatris)
Blauer Strandflieder (Limonium)
Indianernessel (Monarda)

halbschattiger Standort:

Balkan-Anemone (Anemone blanda)
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Herbst-Anemone (Anemone tomentosa)
Geißbart (Aruncus)
Sterndolde (Astrantia)
Oktober-Silberkerze (Cimicifuga)
Maiglöckchen (Convallaria)
Elfenblume (Epimedium)
Purpurglöckchen (Heuchera)
Lilientraube (Liriope)
Entenschnabel-Felberich (Lysimachia)

Auszahlungspreise unverändert

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Die Auszahlungsgrundpreise der schleswig-holsteinischen Meiereien sind nahezu unverändert geblieben. Lediglich eine Meierei hat ihren Grundpreis nach oben hin leicht angepasst. Keine Meierei zahlt weniger als im Vormonat aus.

Der Durchschnittspreis hat sich dadurch lediglich in der dritten Nachkommastelle verändert. Er liegt also weiterhin bei 51,51 ct/ kg. Die Spanne liegt zwischen 46,98 und 54,00 ct/kg. Sie ist nahezu unverändert zum Vormonat geblieben. Bundesweit gesehen hat sich auch nicht viel verändert. In Süddeutschland hat sich die Spanne leicht vergrößert, indem der unterste Auszahlungspreis etwas nach unten korrigiert wurde. Sie liegt dort jetzt zwischen 49,16 und 54,46 ct/kg. In Ostdeutschland liegt das Auszahlungsniveau relativ dicht beieinander, hat sich im Vergleich zum Vormonat aber etwas erhöht. Hier liegt die Spanne der Auszahlungsgrundpreise nun zwischen 50 und 52,69 ct/kg. Bei den westdeutschen Meiereien ist die Spanne im Vergleich zum Vormonat exakt gleich geblieben. Die angelieferte Milchmenge liegt nach wie vor über der Vorjahreslinie, geht aber weiter zurück. Man muss allerdings dazu anmerken, dass die Milchanlieferung im vorigen Jahr um diese Zeit bereits massiv unter den Folgen der Blauzungenkrankheit litt. Aktuell wird die Milchanlieferung durch die hohen Temperaturen etwas ausgebremst.

Milchpulver mit Positivtendenz

Die einzelnen Märkte im Milchsektor verhalten sich saisonbedingt noch recht ruhig. Im Milchpulverbereich ist allerdings etwas Bewegung spürbar, die ersten Einkäufer scheinen aus dem Sommerurlaub zurück zu sein. Die Nachfrage konzentriert sich hier schwerpunktmäßig auf das vierte Quartal. Auch im Drittlandsexport ist etwas Bewegung zu verzeichnen. Obwohl der starke Euro aktuell die Exportsituation für EU-Ware erschwert, besteht Interesse besonders aus dem nordafrikanischen Raum. Leichte Preiserhöhungen für Magermilchpulver sowohl in Lebensmittel- als auch in Futtermittelqualität sind die Folge. Im Butterbereich haben sich die Preissenkungen im Lebensmitteleinzelhandel negativ auf die Notierungen für abgepackte Butter ausgewirkt. Trotzdem ist weiterhin von einer guten Nachfrage die Rede. Dies gilt auch für Blockbutter, hier ist die Notierung stabil geblieben. Spannend bleibt, wie sich hier die Notierungen in Richtung Herbst weiter verhalten werden. Der Käsemarkt zeigt sich nach wie vor sehr ausgeglichen, auch wenn die Lagerbestände etwas angestiegen sind. Große Mengen gehen nach wie vor in die Urlaubsregionen im In- und Ausland. Im Drittlandsgeschäft macht sich etwas Unsicherheit breit. Dies liegt unter anderem an den Währungsschwankungen, aber auch an der sich ständig verändernden Zollsituation.

Milchpreise EU-weit stabil

Auch EU-weit zeigen sich die Milchpreise im ersten Halbjahr dieses Jahres sehr stabil. Der Durchschnitt bewegte sich hier in den vergangenen Monaten immer um die 53 ct/kg. Das Preisniveau des Vorjahres wurde somit in allen Monaten übertroffen. Da sich der gesamtdeutsche Durchschnitt bei 53,31 ct/ kg befindet, liegt Deutschland somit knapp über dem Durchschnitt. Ebenfalls überdurchschnittlich sind die Auszahlungspreise beispielweise in den Niederlanden, Italien und Österreich. Deutlich verfehlt wurde der europäische Durchschnitt in Ländern wie Portugal, Spanien, Frankreich und Rumänien. Im Vergleich zum Vorjahr gab es in Schweden und Litauen deutliche Preissteigerungen, während Rumänien weit unter dem Vorjahresniveau liegt. Eine großartige Ausweitung der europäischen Milchmenge wird aktuell nicht gesehen, da die Milchkuhbestände fast überall rückläufig sind und neue Krankheitsgeschehnisse, wie aktuell die blauzungenähnliche Lumpy Skin Disease (LSD) in Frankreich, immer wieder für Einbrüche in der Milchmenge sorgen. Somit kann man für die zukünftigen Monate mit einem relativ stabilen Milchpreis rechnen.

Weniger Stickstoffausträge durch Gülleansäuerung

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Die Gülleansäuerung bietet eine Möglichkeit, Stickstoffverluste während der Ausbringung zu minimieren, und ist somit ein nützliches Verfahren zur Vermeidung von Nährstoffeinträgen in empfindliche Ökosysteme, zum Beispiel in die Ostsee. Durch die verringerten gasförmigen Stickstoffverluste steht mehr Stickstoff für die Pflanzenernährung zur Verfügung beziehungsweise im Umkehrschluss werden weniger Ammoniakemmissionen in die Umwelt emittiert. So kann die Gülle­ansäuerung als Schnittstelle zwischen effizienter Landwirtschaft und aktivem Gewässerschutz fungieren. Im Folgenden werden die Funktionsweise der Gülleansäuerung während der Ausbringung in wachsende Bestände sowie das Potenzial der Technik, aber auch damit verbundene Grenzen näher dargestellt.

Durch das Ausbringen von Gülle als Dünger werden vor allem Stickstoff (N) und Phosphor (P) auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgebracht. Wenn diese Nährstoffe nicht effizient für das Pflanzenwachstum genutzt werden können, gelangen sie in die Umwelt, Das kann ökologische, aber auch ökonomische Folgen haben. Gerade im Hinblick auf N-Verluste kann die Ansäuerung von Gülle und Gärresten Abhilfe schaffen. Im Vergleich zwischen einzelnen Ausbringtechniken hat eine Gülleansäuerung bei der Ausbringung mit Schleppschläuchen ähnliches Reduktionspotenzial wie eine Ausbringung mit anschließender direkter Einarbeitung oder Injektion in den Boden.

Die Gülleansäuerung kann ein hilfreiches Werkzeug zur Vermeidung von Nährstoffeinträgen in die Ostsee sein.

Funktionsweise der Gülleansäuerung

In der Gülle herrscht ein Dissoziationsgleichgewicht zwischen Ammoniak (NH3) und Ammonium (NH4+), das von Temperatur und pH-Wert abhängig ist. Wenn Ammoniak in die Atmosphäre entweicht, wird Ammonium zu Ammoniak umgewandelt, um das Gleichgewicht wiederherzustellen (Abbildung 2 „Säurewaage“). Der auf diese Weise entwichene Stickstoff ist nicht mehr für die Pflanzen verfügbar und gelangt durch Deposition unter anderem auch in natürliche Ökosysteme wie Wälder oder eben Gewässer wie die Ostsee. Durch eine Zugabe von Schwefelsäure (H2SO4) zur Gülle kann der pH-Wert abgesenkt werden. Dies hat zur Folge, dass sich das Gleichgewicht zwischen Ammoniak und Ammonium verschiebt zugunsten des Ammoniums. Das bedeutet, dass weniger gasförmiger Stickstoff als Ammoniak in die Atmosphäre verloren geht und mehr Ammonium für die Pflanzenernährung zur Verfügung steht. Durch die pflanzenverfügbare Form des Stickstoffs (Ammonium) kann der Nährstoff direkt von den Pflanzen genutzt werden, zudem wird die Nitrifikation gehemmt. Die Gefahr der Auswaschung von Nitrat sinkt somit. Durch eine Ansäuerung des Wirtschaftsdüngers wird der in der Gülle enthaltene Stickstoff also effizient für das Pflanzenwachstum genutzt, indem Verlustpfade reduziert werden.

Durch die Gülleansäuerung kann also mehr Stickstoff im System gehalten werden im Vergleich zur Ausbringung ohne Ansäuerung, da die gasförmigen Verluste in Form von Ammoniak auf ein Minimum begrenzt werden. Die N-Effizienz wird gesteigert und die Düngewirkung der Gülle erhöht sich durch den erhöhten Ammoniumanteil, sodass ein Aufdüngen mit zusätzlichem Mineraldünger, zum Beispiel KAS, reduziert werden kann. Zusätzlich positiv hervorzuheben ist, dass der Stickstoff in Form von Ammonium bereitgestellt wird, das direkt pflanzenverfügbar ist. Ein Verlust durch Auswaschung, der insbesondere beim wasserlöslichen Nitrat gegeben ist, kann eingedämmt werden.
Des Weiteren entsteht durch die Zugabe von Schwefelsäure Ammoniumsulfat, was bedeutet, dass auch zusätzlicher Schwefel für die Pflanzenernährung bereitsteht. So können pro Liter Schwefelsäure 0,6 kg Sulfat angerechnet werden. Eine zusätzliche Überfahrt mit beispielsweise SSA oder Kieserit können somit entfallen.

Wie läuft die Anwendung in der Praxis?

Prinzipiell ist es möglich, flüssige Wirtschaftsdünger im Stall, Lager und während der Ausbringung anzusäuern. Dieser Artikel befasst sich mit der Ansäuerung während der Ausbringung, da dies die gängigste Methode ist. Abbildung 3 zeigt den Aufbau des SyreN-Systems, das für die Gülleansäuerung während der Ausbringung in wachsende Bestände genutzt wird.

Das Kernstück des Systems bildet die Fronteinheit, die einen doppelwandigen IBC-Tank mit Schwefelsäure sowie einen Tank für die zusätzliche Zudosierung von Additiven (zum Beispiel Nitrifikationshemmer) und einen Wassertank zum Spülen des Systems oder für Notfälle beinhaltet. Ergänzend hierzu befindet sich die vorgeschriebene Schutzausrüstung in der Fronteinheit (ADR-Kit). Da es sich um 96%ige Schwefelsäure handelt, die hinzudosiert wird, ist ein ADR-Schein (Gefahrgutschein) für die Teilnahme am Straßenverkehr erforderlich. Um mehr Sicherheit beim Einbiegen auf die Straße zu geben, sind Kameras an der Fronteinheit installiert.

Die Schwefelsäure wird durch eine hydraulische Pumpe über säurebeständige Leitungen bis hin zur Mischeinheit transportiert. Dort erfolgt die Zugabe der Säure zum Güllestrom. Bei der chemischen Reaktion kommt es zur Schaumbildung, wodurch das Volumen der Gülle sich vergrößert. Dies kann vor allem bei großen Gestängebreiten zu einer verbesserten Querverteilung der Gülle führen. Nach der Zudosierung der Säure misst ein pH-Meter den pH-Wert des Güllestroms. Es ist möglich, kontinuierlich eine feste Säuremenge hinzuzudosieren (pH-Wert schwankt) oder einen festen Ziel-pH-Wert einzugeben, der durch Variation der Säuremenge erreicht wird. Wichtig hierbei ist zu beachten, dass die zugefügte Schwefelmenge den Bedarf der gedüngten Kultur nicht überschreitet. Erfahrungsgemäß schwanken die eingesetzten Säuremengen je nach Art und Zusammensetzung der Gülle zum Teil stark, grundsätzlich eignen sich aber sowohl Rinder- und Schweinegülle als auch Gärrest für die Ansäuerung.

Bei einem anzustrebenden Ziel-pH-Wert von 6,4 empfiehlt sich für Rinder- und Schweinegülle, eine maximale Menge von 3 l Schwefelsäure pro 1 m3 Gülle hinzuzugeben. Da Gärreste häufig eine höhere Pufferkapazität haben als andere Wirtschaftsdünger, kann hier die Säuremenge auf bis zu 5 l/ m3 erhöht werden. Die ersten Liter Säure haben immer den größten Nutzen, daher sind höhere Säuremengen sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen (Schwefeleintrag) nicht empfehlenswert.

Worum geht es im Projekt „Säure+“?

Im Rahmen der Ackerbaustrategie 2035 befasst sich das Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) „Säure+“ mit der Gülleansäuerung während der Ausbringung in wachsende Bestände auf Praxisbetrieben. Das Projekt wird sowohl in Schleswig-Holstein als auch in sieben weiteren Bundesländern durchgeführt. Ziel des seit 2022 laufenden MuD ist es, die Gülleansäuerung während der Ausbringung in wachsende Bestände auf Praxisbetrieben mit Einsatz von Großtechnik zu erproben. Außerdem soll die Wirkung der Gülleansäuerung auf die Minderung von Ammoniakemissionen erprobt werden.

In Schleswig-Holstein gibt es zurzeit sieben Standorte, an denen in den Kulturen Winterweizen und Grünland On-Farm-Versuche im Rahmen des Projektes angelegt wurden. So sollen das Potenzial der Technik unter Praxisbedingungen geprüft werden und gegebenenfalls vorhandene Vorbehalte gegenüber der Technik abgebaut werden. An Feldtagen können Interessierte sich so beispielsweise die Technik näher anschauen, in den Austausch mit Anwendenden kommen und den Effekt der Ammoniak-Emissionsminderung durch Ad-hoc-Gasmessungen live miterleben.

Bisherige Ergebnisse des Projektes bestätigen das Potenzial der Emissionsminderung durch die Gülleansäuerung: So konnten in den ersten beiden Versuchsjahren die Ammoniakemissionen durch eine Ansäuerung auf pH 6,4 um 40 bis 75 % gegenüber nicht angesäuerter Gülle gesenkt werden (bundesländerübergreifend). Zudem waren positive Ertragseffekte in den Ackerkulturen, aber vor allem auf Grünland erkennbar. Besonders zu späteren Schnittzeitpunkten im Grünland (warme, sonnige Witterung) waren positive Ertragseffekte durch die Ansäuerung im Vergleich zu nicht angesäuerter Gülle zu erkennen. Im weiteren Verlauf des Projektes sollen auch der Einfluss einer reduzierten mineralischen Düngung in Kombination mit der Güllansäuerung erprobt werden sowie eine Bewertung der Technik aus ökonomischer Sicht erfolgen. Weiter Informationen hierzu sind unter www.­saeureplus.de zu finden. Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2821ABS420.

Fazit

Im Hinblick auf die Reduktion von Ammoniakemissionen kann die Gülleansäuerung einen hilfreichen Baustein darstellen, um Stickstoffeinträge in natürliche Ökosysteme wie die Ostsee zu mindern. Bisher zeigten die Messungen eine Reduktion der Ammoniakemissionen durch eine Ansäuerung der Gülle auf pH 6,4 um 40 bis 75 % im Gegensatz zur nicht angesäuerten Gülle. Durch das Anwenden der Technik ist mit einer erhöhten N-Effizienz der Gülle zu rechnen, daher kann Mineraldünger eingespart werden. Demgegenüber stehen die Mehrkosten der Anwendung der Gülleansäuerung, die zu tragen sind, und auch der zusätzliche Aufwand durch erhöhte Sicherheitsauflagen (ADR).

Futter und Fütterung präzise eingestellt

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Der Arbeitskreis Futter und Fütterung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) stellt die grundlegend überarbeiteten DLG-Futterwerttabellen Wiederkäuer zur Verfügung, konzipiert für die praktische Anwendung.

Detaillierte Angaben zum Futterwert der Futtermittel bilden die Grundlage für eine aussagekräftige Futteroptimierung und Rationsberechnung. Die kürzlich veröffentlichten Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung von Milchkühen der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE 2023) machen eine Neubewertung einzelner Futterkomponenten hinsichtlich ihres Futterwertes erforderlich. Die federführend durch den DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung grundlegend überarbeiteten DLG-Futterwerttabellen Wiederkäuer erfüllen diese Anforderungen und stehen nun für die praktische Anwendung zur Verfügung. Ein kostenfreier Download ist über die Internetseite der DLG möglich.

Verschiedene Formate sollen dem Anwendenden eine bessere Übersicht sowie die Möglichkeit bieten, den Datenimport in Herdenmanagement- oder Rationsberechnungsprogramme zu erleichtern. Nachfolgend wird ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen gegeben.

Einstufung der umsetzbaren Energie

Wesentliche Neuerungen in den Tabellen betreffen insbesondere die Angaben zur umsetzbaren Energie (ME), die nach dem dreistufigen Verfahren aus der Bruttoenergie (GE) über die Verdaulichkeit der organischen Masse (OMD) unter Berücksichtigung der mit Methan und Harn ausgeschiedenen Energiemengen ermittelt wird. Die ME-Konzentration der Futtermittel ändert sich dadurch insgesamt zwar nicht wesentlich, variiert allerdings mehr bei unterschiedlichen Futterqualitäten, sodass sich diese jetzt präziser einstufen lassen.

Dünndarmverdauliche Proteinversorgung

Des Weiteren wird die Proteinversorgung nun über das dünndarmverdauliche Protein (sidP) beziehungsweise die dünndarmverdaulichen Aminosäuren (sid­AA) ausgedrückt, die sich aus der Menge an mikrobiellem Rohprotein (MCP) und dem im Pansen nicht abgebauten Anteil des Futter-Rohproteins (UDP) ergeben. Da Milchkühe einen konkreten Bedarf an Aminosäuren haben, enthalten die Tabellen nun auch Angaben zu dünndarmverdaulichem Lysin (sidLys) und Methionin (sidMet).

Berücksichtigung des Futteraufnahmeniveaus

Darüber hinaus findet der dynamische Einfluss eines steigenden Futteraufnahmeniveaus (FAN) auf eine höhere Passagegeschwindigkeit, eine damit sinkende Verweilzeit des Futters in den Vormägen und folglich eine abnehmende Verdaulichkeit der organischen Masse (OM) als auch des Proteinabbaus Berücksichtigung. Das FAN ist ein relativer Wert, der die reale Futteraufnahme gegenüber jener bei ausschließlicher Erhaltungsfütterung ausdrückt. In den DLG-Futterwerttabellen Wiederkäuer beziehen sich alle Angaben auf das Futteraufnahmeniveau, das in etwa dem Erhaltungsbedarf entspricht (FAN1). Die dynamische Berücksichtigung eines höheren Futteraufnahmeniveaus (FANi) erfolgt später in der Rationsberechnung.

Dynamischer Abbau des Futter-Rohproteins

Von dem ­Futteraufnahmeniveau betroffen ist insbesondere der komplexe und dynamische Abbau des Futter-Rohproteins (CP) in den Vormägen. Das CP lässt sich in eine rasch abbaubare (lösliche) Fraktion (a) und eine potenziell abbaubare Fraktion (b) einteilen, die mit einer bestimmten Geschwindigkeit beziehungsweise Abbaurate (c) verstoffwechselt werden. Bei bestimmten Futtermitteln beginnt der CP-Abbau dazu mit einer zeitlichen Verzögerung (lag). Die Abbaueigenschaften sind bei den verschiedenen Futterproteinen unterschiedlich ausgeprägt: Insbesondere die Parameter c und lag bestimmen die Zeitabhängigkeit und verdeutlichen das Zusammenspiel zwischen realisiertem Proteinabbau und FAN. Die Tabellen enthalten diese Angaben zur zielorientierten Nutzung in der Rationsberechnung.

Zum DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung

Der DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung ist die Arbeitsplattform zur Entwicklung von allgemein gültigen Fütterungsempfehlungen in Deutschland. Dies erfolgt in starkem fachlichem Austausch aller Beteiligten aus Wissenschaft, Beratung, Analytik und Wirtschaft. Zur Bearbeitung aktueller Themen werden themenbezogen weitere sachverständige Institutionen und Personen einbezogen.

Fazit

Die vorliegenden Tabellen liefern aktuelle, detaillierte Angaben zum Futterwert für die gebräuchlichsten Futtermittel. Es besteht zwar kein Anspruch auf Vollständigkeit der dargestellten Futterqualitäten; jedoch sind die DLG-Futterwerttabellen Wiederkäuer als eine vorläufig zufriedenstellende Datenquelle für einen adäquaten Start der Umsetzung von Empfehlungen der GfE (2023) anzusehen. Auf der strukturellen Grundlage dieser Tabelle erfolgen die qualitative und quantitative Weiterentwicklung beziehungsweise Erweiterung der Datensätze. Über den Neuaufbau einer umfangreichen DLG-Datenbank Futtermittel für den mitteleuropäischen Bereich mit Online-Zugriffsmöglichkeiten wird dies zusätzlich unterstützt.

Ergebnisse der Landessortenversuche Winterraps und Empfehlung

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Eine schwierige, aber überwiegend zufriedenstellende Rapsernte liegt hinter uns. Vor dem Regen in der ersten Augustwoche waren die Bestände oft nicht reif und nach dem Regen gedroschene Bestände litten teils unter den Niederschlägen. Durch späte Nährstoffnachlieferung grünten viele Bestände durch, was vielerorts die Ernte zusätzlich erschwerte. Der Artikel gibt einen kurzen Rückblick auf das Anbaujahr und informiert, wie die entsprechenden Rapssorten in den Landessortenversuchen (LSV) abgeschnitten haben.

Hinter uns liegen zwei wirklich gegensätzliche Rapsjahre. Der Winter 2023/2024 zeichnete sich durch extrem ergiebige Niederschläge mit wassergesättigten Böden und demzufolge unzureichendem Wurzelwachstum aus. Zwar sorgte das regnerische Frühjahr für ausreichend Wasser, um die Pflanzen zu versorgen, aber die Wurzeltiefe fehlte. Entsprechend früh reifte der Raps nach dem endgültigen Wetterumschwung im Juni 2024 ab, da er sich sowohl mit Nährstoffen als auch mit Wasser ausschließlich aus dem Oberboden versorgen konnte.

Der Winter 2024/2025 war hingegen eher durchschnittlich. Der Raps konnte gut wachsen und die Wurzelentwicklung war gut. Das Frühjahr 2025 war dagegen sehr trocken. In den südlichen Landesteilen waren bis in den Juni hinein in der Summe keine 100 mm gefallen. Jedoch war der Raps mit den Wurzeln am Wasser, sodass er anders als 2018 gut versorgt war. Im Juni schlug das Wetter um und die Abreife verzögerte sich. In den nordwestlichen Landesteilen hat sich der Raps hingegen überwiegend hervorragend entwickelt.

Durch das überwiegend klare Wetter im April und Mai waren die Nächte teils frostig. Dabei konnten die Temperaturen stellenweise unter −5 °C fallen. In Kombination mit der Trockenheit und der daraus resultierenden unzureichenden Nährstoffversorgung zeigten besonders frühe und wüchsige Sorten Stresssymptome wie physiologische Knospenwelke.

Raps ist in der Regel in der Lage, Ertragskomponenten, die in ungünstigen Zeiten reduziert worden sind, später noch zu kompensieren. Wenn beispielsweise die Anzahl der Knospen reduziert ist, kann die Pflanze dies später durch höhere Tausendkornmassen ausgleichen. Was Richtung Ernte besonders aufgefallen ist, war eine herausragende Stängelgesundheit. Phoma, Cylindrosporiose, Sclerotinia und Verticillium waren aufgrund der Trockenheit in der Infektionszeit kaum zu finden. Gleichzeitig sorgten besonders gesunde Stängel auch für eine lange Umlagerung, was sich eigentlich positiv auf den Ertrag auswirkt.

In der 30. Kalenderwoche gab es landesweit Niederschläge über 100 mm, was die Ernte zusätzlich verzögerte. In den frühen Lagen, also in Kastorf, Schuby und teilweise in Futterkamp, konnte glücklicherweise am Vortag bis in die Abendstunden hinein gedroschen werden. In Barlt, im Sönke-Nissen-Koog und Loit musste mit dem Drusch bis nach dem Regen gewartet werden und der hielt eine gute Woche an. Am Ende lieferte sich der Raps mit dem Weizen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In vielen Landesteilen wurde der Weizen, auch aus Sorge um die Fallzahlen, vor dem Raps gedroschen.

Standorte und Sorteneigenschaften

Die sieben Landessortenversuche wurden zwischen dem 22. August und 6. September ausgedrillt, wobei der Schwerpunkt auf dem 26. und 27. August lag. Durch Starkregen kurz nach dem Auflaufen sowie darauffolgend massiven Zuflug von Erdflöhen wurde der LSV auf dem neuen Geeststandort in Hemdingen bereits im Herbst abgebrochen. Auch Schuby lief ein wenig verzettelt auf und zeigte sich im Herbst eher unruhig. In Futterkamp zeigte sich der Raps eher lückig. Dennoch konnten alle Versuche bis auf Hemdingen beerntet werden.

Im Östlichen Hügelland wurde an jedem LSV-Standort auch eine Leistungsprüfung mit kohlhernieresistenten Sorten angelegt, wobei für den Standort Kastorf diese auf einer Kohlherniebefallsfläche östlich von Bad Oldesloe liegt.

Zu früh gedroschen – grüne Stängel mit noch glasigem Mark. Zum frühen Druschtermin waren noch nicht alle Sorten reif.

Virusresistenzen und -toleranzen

Das Sortiment an Sorten ist im Hinblick auf die Eigenschaften und besonders im Umgang der Züchter mit den Resistenzen und Toleranzen spannend. Beispielsweise wird die Resistenz gegen das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV) vom Julius-Kühn-Institut (JKI) mittels genetischer Marker festgestellt. Sorten, die parallel die Zulassung in Frankreich durchlaufen, werden auch auf die TuYV-Resistenz überprüft. Jedoch wurde im Feld in Laboruntersuchungen festgestellt, dass das TuY-Virus auch in den resistenten Pflanzen zu finden ist, diese jedoch keine Symptomatik ausprägen. In Frankreich wird rein auf die Symptomatik hin untersucht und diese in Befallsnoten eingeteilt. Liegt die Note unterhalb eines bestimmte Wertes, wird den Pflanzen eine Toleranz zugesprochen. Das „T“ für die TuYV-Resistenz ist in der Sortenbeschreibung vom JKI bestätigt. Feldtoleranzen werden hingegen eher nicht vom Züchter angegeben. RAGT und KWS machen das so. Züchter, deren Rapsprogramme überwiegend in Deutschland laufen, sowie der französische Züchter Limagrain geben die „Traits“ genannten Eigenschaften dagegen oft an, wobei die Übergänge fließend sind, je nach Züchtungslinie und ursprünglicher Vermarktungsidee. Selbiges gilt auch für Cylindrosporium-, Sclerotinia- und Verticilium-Resistenzen. Bei Phoma ist es ein wenig anders. Da arbeiten alle mit den identifizierten RLm-Resistenzgenen, die aber erst ab RLm 7 aufwärts angegeben werden. Dies wird entsprechend bei den Sorteneigenschaften angegeben.

Die neuen RAGT-Sorten und die KWS-Sorten kommen quasi ohne Extras aus, sind aber serienmäßig sehr gut ausgestattet. Eventuell sind die genetisch fixierten Resistenzen jedoch stärker – und das war in diesem Jahr der Knackpunkt.

Ergebnisse der Rapsernte

Wie bereits erwähnt waren das Frühjahr und der Frühsommer ungewöhnlich trocken, trockener als 2018. Daraus resultierte, dass der Krankheitsdruck minimal war und Sorten mit hoher Resistenzausstattung einfach nicht abreiften. Erschwerend kam hinzu, dass die Nährstoffversorgung in den südöstlichen Landesteilen und auf rein mineralisch gedüngten Standorten nicht vollständig gegeben war. Der Raps hat sich zwar gut entwickelt, die Wurzeln reichten tief, jedoch lag der Dünger im Oberboden fest. Mit dem Wetterumschwung Mitte Juni trafen Wärme, Wasser und plötzlich verfügbarer Stickstoff auf halbreifen Raps, eine in der Praxis fatale Kombination. Der Raps beendet dann die Umlagerung und entwickelt die bis dahin reduzierten Seitentriebe plötzlich doch noch. Während das Schotenpaket ab dann zwar weiter abtrocknet, wird es nicht weiter gefüllt, sondern die Energie in die neuen Triebe gesteckt. Zwiewüchsiger Raps ist quasi nicht trocken zu dreschen. Glücklicherweise war es dann aber doch ertraglich ein eher durchschnittliches Jahr. In den Ergebnissen kam es zu einer starken Streuung zwischen frühen und späten Sorten. Wo früh gedroschen wurde (Kastorf, Futterkamp, Schuby), war die Ertragsspanne zwischen frühen Sorten (bereits dreschbar) und späten Sorten (nass, nur mit Verlusten zu beernten) größer als an späten Druschterminen (Loit, Barlt, Sönke-Nissen-Koog). Hier zeigten auch die gesunden Sorten ihr Leistungspotenzial. Aber generell hatten frühe Sortentypen in diesem Jahr die Nase vorn, auch wenn die Ernte vergleichsweise spät war. In Jahren mit nasskalten Frühjahren wie 2023 und 2024 ist eine hohe Stängelgesundheit der Ertragsgarant.

Zwiewuchs – frische Seitentriebe mit Blüten, die bis in das reifende Schotenpaket reichen. Dieser Raps ist nicht trocken zu beernten.

Ergebnisse des Geeststandortes

In Schuby, dem Sandstandort, fand eine frühe Rapsernte statt. Es war eine weite Spanne in den Ertragsergebnissen zu verzeichnen. Die eingeschränkte Nährstoffverfügbarkeit wurde durch ein mittleres Ertragsniveau von 25 dt/ha belegt. Bei so niedrigem Ertragsniveau verursachen geringe absolute Ertragsunterschiede eine hohe Streuung in den Relativwerten.

In der Marktleistung oberhalb der 100-%-Marke finden sich die KWS-Sorten wieder und die einjährig geprüften Sorten ‚Ceos‘ und ‚LG Aberdeen‘. Während ‚Ceos‘ mit durchschnittlichem Ölgehalt und überdurchschnittlichem Kornertrag den zweiten Platz belegte, schaffte es ‚LG Aberdeen‘ aufgrund des herausragenden Ölgehaltes trotz mittlerem Ertragsniveau auf die vorderen Plätze. Die Sorte ‚Ambassador‘, die in den ersten Prüfjahren in Schuby Ergebnisse zeigte wie ‚KWS Vamos‘, ist in diesem Jahr auf die hinteren Plätze gerutscht. Im schotenplatzfesten Segment stellt sie die älteste Sorte dar und gehört noch in die „Gummischotengeneration“. Trotz ihrer vergleichsweise frühen Abreife war es in diesem Jahr für ‚Ambassador‘ wohl zu früh. Die wegen ihrer hohen Umweltstabilität empfohlenen Sorten ‚Picard‘ und ‚Daktari‘ sind aufgrund des hohen Ertragsniveaus der neuen Sorten in den leicht unterdurchschnittlichen Bereich abgerutscht. Die Ergebnisse der empfohlenen Sorten sind in Abbildung 1 zu sehen. Die vollständige Ergebnistabelle ist online auf der Seite der Landwirtschaftskammer (https://t1p.de/njmyw) einzusehen.

Die Rapsernte auf den Versuchsstandorten mit Parzellenmähdrescher, hier am Standort Loit

Ergebnisse der Marschstandorte

Die eher kühleren Marschstandorte konnten zum frühen Termin noch nicht beerntet werden. Im Vergleich zu Schuby (Streuung von 83 bis 128 Prozentpunkten) ist die Streuung bei spätem Erntetermin deutlich geringer in der Marsch (Streuung 92 bis 100 Prozentpunkte). Im Leistungsdiagramm (Abbildung 2, linke Seite) finden sich dennoch dieselben Sorten wie in Schuby. Mit 47 dt/ha wurde in der Marsch ein ordentliches Ergebnis erreicht, wobei das Ertragsniveau im Sönke-Nissen-Koog mit 49,8 dt/ ha noch etwas höher lag als in Barlt. Dort haben die Sorten mit 101 % 50 dt/ha erreicht.

Spätere Sorten wie ‚Famulus‘, ‚Cheeta‘, ‚Detlef‘, ‚PT 303‘, ‚Triple‘ und ‚Humbold‘ erreichten hier ein durchschnittliches Ertragsniveau. Auch die Sorte ‚Picard‘, die in den Vorjahren auf allen Standorten ein Ertragsniveau von 102 bis 104 Prozentpunkten erreichte, fällt, trotz der Stärke von ‚Ceos‘ und ‚KWS Vamos‘ in der Marktleistung nicht unter 100 %. ‚Ambassador‘, bundesweit immer noch die zweitstärkste Sorte im Anbau, konnte in der Marsch in diesem Jahr nicht überzeugen.

Ergebnisse Östliches Hügelland

Das Bild ähnelt den anderen Anbaugebieten. In der Leitungsübersicht in Abbildung 3, rechts oben finden sich die Sorten ‚KWS Ektos‘, ‚KWS Vamos‘, ‚Ceos‘ und ‚LG Aberdeen‘ wieder, darunter mit unterdurchschnittliche Ölgehalten ‚Firenzze‘, ‚KWS Wikos‘, ‚Vespa‘ und ‚Picard‘. ‚LG Aberdeen‘ sticht mit herausragenden Ölgehalten heraus, wobei ‚Ceos‘, ‚KWS Vamos‘ und ‚KWS Ektos‘ mit Kornerträgen um 110 Prozentpunkte und mittleren Ölgehalten in der Marktleistung auffallen.

Ergebnisse der Kohlherniesorten

Die Leistungsprüfung der Kohlherniesorten ist zweistufig angelegt. Es gibt also eine Variante, die mit Wachstumsreglern und Fungiziden behandelt wird, und eine ohne. Auf der Homepage der Landwirtschaftskammer sind die Erträge der Einzelstandorte beider Stufen zu finden. Aufgrund des geringen Krankheitsdruckes gibt es im Standortmittel keine statistisch abgesicherten Ertragsunterschiede zwischen den beiden Stufen. Gleichwohl gibt es Sortenunterschiede. Abbildung 4 zeigt, dass besonders frohwüchsige Sorten leicht positiv auf die Einkürzung reagieren, wobei das Gros der Sorten eher einen Ertragsverlust durch das Verstoffwechseln der Wachstumsregler zu verzeichnen hat. 2024 gab es einen ausgeprägten Ertragsvorteil durch die Behandlungen, 2025 nicht.

Die Sorte ‚Credo‘ ist mit der neuen Cr1e-Kohlhernieresistenz auf dem Befallsstandort Kastorf ins Mittelfeld zurückgefallen. Im Herbst 2024 waren die Befallsbedingungen für die Zoosporen der Kohlhernie nicht optimal. Dies belegt auch, dass die nicht resistente Sorte ‚Picard‘ ertraglich im überdurchschnittlichen Bereich anzutreffen ist. Nach wie vor ist die bereits 2019 zugelassene Sorte ‚Crocodile‘ diejenige mit dem höchsten Ertragsniveau. ‚Cromat‘ konnte die Leistungen aus dem Zulassungsprüfungen in den LPK nicht bestätigen ‚Crossfit‘ überzeugte durch den höchsten Ölgehalt.

‚Tarantula‘ von Limagrain hat dieselbe Ausstattung wie ‚Ambassador‘, (TuYV, RLm7, Schotenplatzfestigkeit) und zeigt ein vergleichbares Ertragsniveau. Ackerbaulich konnte ‚Hatonio‘ überzeugen. Die Sorte stammt aus dem KWS-Züchtungsprogramm für den französischen Markt. Ertraglich auf den vorderen Plätzen zeigte sie sich im Auflaufen sowie der Herbstentwicklung auffällig frohwüchsig. Auch unter schwierigen Bedingungen war keine der Parzellen lückig. Jedoch wird diese Sorte sehr lang und zeigte in den Versuchen ein ausgeprägtes Leaning durch Kopflastigkeit. In der Praxis steigt damit die Lagergefahr. Da ‚Hatonio‘ positiv aufs Einkürzen reagiert, geht die Empfehlung für diese Sorte in jedem Jahr zum beherzten Wachstumsreglereinsatz.

Sortenempfehlung der Kammer

‚Ceos‘, ‚Firenzze‘, ‚LG Aberdeen‘ und ‚KWS Wikos‘ zeigen im ersten Jahr herausragende Ergebnisse. ‚Detlef‘ und ‚Churchill‘ konnten die Leistung, die sie als Direktaufsteiger in der Wertprüfung erbracht haben, unter den Bedingungen 2025 nicht wiederholen. Da alle genannten Sorten erst ein Prüfjahr durchlaufen haben, fallen sie aus der Empfehlung. 

Aus dem zweijährig geprüften Sortiment konnten ‚KWS Vamos‘ und ‚KWS Ektos‘ ihre Leistungen aus den Prüfungen zur Sortenzulassung und dem ersten LSV-Jahr bestätigen. Ebenso sticht ‚LG Ambrosius‘ durch gute Kornerträge, aber herausragende Ölgehalte heraus. Besonders ‚KWS Vamos‘ und ‚KWS Ektos‘ fielen im Südosten durch die Knospenwelke im Frühjahr auf. Auf das Ertragsniveau hatte das aber offenbar keinen Einfluss. Diese Sorten können guten Gewissens für den Testanbau auf einem Teil der Fläche empfohlen werden.

Aus dem drei- und mehrjährig geprüften Sortiment bleibt es quasi bei der Vorjahresempfehlung. ‚Picard‘ und ‚Daktari‘ konnten durch stabile Erträge über mehrere Jahre in nassen und trocknen Jahren überzeugen. Ebenso sind ‚PT 303‘ sowie ‚PT 302‘ immer im stabilen Mittelfeld zu finden. Als sehr gesunde Sorten eignen sie sich eher für frühe Standorte oder späte Ernten. Eine Übersicht zu den Sorteneigenschaften und eine Sortenempfehlung nach Anbauregion gibt es in den Tabellen 1 und 2.

Neuerung im Kohlherniesortiment in Sicht

Spannend wird es im Kohlherniesegment: Mit der Kombination aus Mendel und PBR1 werden erstmals neue Kohlhernieresistenzen ins Feld gebracht. Die PBR1 wirkt ähnlich wie die Cr1e auch gegen den Kohlherniestamm 1+, 2, wobei die Schwäche im einheimischen Stamm 1 durch eine Kombination mit Mendelresistenz ausgeglichen wird. Ebenso wie ‚Churchill‘ hat ‚Crown‘ eine kombinierte Rlm7/RlmS-Phomaresistenz. Im Normalsegement kommt mit der Sorte ‚Karat‘ eine Sorte mit der neuen Rlm12-Resistenz sowie mit ‚KWS Merinos‘ eine Sorte mit der LepR1-Phomaresistenz. ‚Ambassador‘ wird noch ein Jahr geprüft, allerdings als Vergleichssorte. Viele Züchter haben die Schotenplatzfestigkeit wieder ins Genom aufgenommen. In der früheren Züchtungsgeneration hatte diese Sorteneigenschaft einen negativen Einfluss auf den Ölgehalt, wobei ‚LG Adapt‘ und ‚KWS Merinos‘ mit einer neuen, genetisch fixierten Schotenplatzfestigkeit ausgestattet sind. Diese muss sich im Hinblick auf Ölgehalt und Abreifeverhalten an ‚Ambassador‘ messen lassen.

Fazit

Obwohl das einjährig geprüfte Sortiment sehr starke Ergebnisse lieferte, bleibt die Sortenempfehlung bei den Sorten, die mehrjährig unter verschiedenen Jahreseinflüssen stabile Ergebnisse in Ertrag und Qualität geliefert haben.

Quelle: Dr. Christian Kleimeier, LKSH
Quelle: Dr. Christian Kleimeier, LKSH
Quelle: Dr. Christian Kleimeier, LKSH
Quelle: Dr. Christian Kleimeier, LKSH
Quelle: Dr. Christian Kleimeier, LKSH
Quelle: Dr. Christian Kleimeier, LKSH

Leistungsverlust bei hohen Temperaturen

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Hitzestress kostet bekanntermaßen Geld. Eine Langzeitstudie der Universität Florida bringt eine bislang unterschätzte Dimension ans Licht: Kühe, die während der Trockenstehzeit Hitze ausgesetzt sind, bringen Töchter und sogar Enkelinnen hervor, die lebenslang weniger leisten. Die zehnjährige Studie von Laporta et al. wurde 2020 unter dem Titel „Late-gestation heat stress impairs daughter and granddaughter lifetime performance“ publiziert und ist offen zugänglich.

Für die Studie wurden die ersten drei Laktationen der Töchter beziehungsweise Enkelinnen von insgesamt 400 Holstein-Kühen bewertet. Die Mütter waren allesamt Mehrkalbskühe und wurden etwa zum 234. Trächtigkeitstag trocken gestellt. In der siebenwöchigen Trockenstehphase (Juni-Oktober) wurden die Kühe in zwei Gruppen aufgeteilt: In der ersten Gruppe (G1) wurden die Kühe neben Beschattung auch mittels Ventilatoren beziehungsweise Wasser abgekühlt. Die andere Gruppe (G2) verfügte ausschließlich über Beschattung. Hitzestress wurde mittels Körpertemperaturmessung und Atemfrequenz bewertet. Die Körpertemperatur war ähnlich, die Atemfrequenz in G2 jedoch mit 77 Atemzügen pro Minute höher als in G1 (51 Atemzüge pro Minute), was ein deutlicher Hinweis auf Hitzestress ist. Allgemein ist bereits eine Atemfrequenz von 61 Atemzügen in der Minute ein eindeutiges Zeichen für ausgeprägten Hitzestress.

Ziel war es in erster Linie, die Leistung der ersten beiden Nachkommen-Generationen (Töchter und Enkelinnen) zu bewerten. Dazu wurde die Milchleistung in den ersten drei Laktationen beider Generationen beobachtet und miteinander verglichen. Gleichzeitig wurde auch dokumentiert, wie sich die produktive und gesamte Lebensdauer unterschieden. Verglichen wurden die Informationen von 77 Töchtern aus G1 und 79 Töchtern aus G2. Beide Nachkommen-Generationen wurden in gleicher Weise aufgezogen und während der Laktationen in einem sandeingestreuten Laufstall gehalten. Die Stalltemperatur wurde mittels Ventilatoren und Wasserkühlung geregelt, sodass hier kein Hitzestress zu erwarten war.

Wie zeigt sich Einfluss auf die Töchter?

Töchter hitzegestresster Mütter zeigten eine deutlich reduzierte Lebensdauer. Im Schnitt gingen sie 11,7 Monate früher ab als die Töchter der Vergleichsgruppe. Zudem wirkte sich der Hitzestress der Mütter auch auf die Totgeburtenrate der Tochtergeneration aus. Während unter den Töchtern der Kühe aus G1 keine Totgeburten beobachtet wurden, zeigten die Töchter der Kühe aus G2 eine Totgeburtenrate von 3,8 %. Insgesamt zeigte sich kein Unterschied in Erstbesamungs- und Erstkalbealter.

Neben der reduzierten Lebensdauer wies vor allem die Laktationsleistung eindeutige Differenzen zwischen den Gruppen auf. Die Töchter hitzegestresster Mütter zeigten bereits in der ersten Laktation eine um durchschnittlich 2,2 kg Milch reduzierte tägliche Leistung. Dies war während der ersten 35 Laktationswochen durchgängig zu beobachten. Während der Unterschied in der zweiten Laktation auf dem gleichen Niveau blieb, wuchs die Leistung insbesondere in der dritte Laktation deutlicher auseinander. Währen der ersten 35 Laktationswochen der dritte Laktation gaben die Töchter hitzegestresster Mütter täglich rund 6,5 kg Milch weniger als die Vergleichsgruppe. Die aus der gesamten Zeit in Milch (erste Kalbung bis Abgang) berechnete produktive Lebenszeit unterschied sich außerdem um fünf Monate.

Hatte die Mutter oder Großmutter in der späten Trächtigkeit Hitzestress, kann dies die Nutzungsdauer und Leistungsfähigkeit von Töchtern und Enkelinnen beeinflussen.

Einfluss auf die Enkelinnen vergleichbar?

Auch die Enkelinnen hitzegestresster Tiere zeigten eine deutlich reduzierte Lebensdauer, sie gingen im Mittel 14,5 Monate früher ab als die Vergleichsgruppe. In dieser zweiten Nachkommengeneration zeigten sich zudem Unterschiede im Aufzuchterfolg bis hin zur Zuchtreife. Für die Enkelinnen hitzegestresster Kühe stieg das Risiko an, bereits vor dem Absetzen beziehungsweise vor Erreichen der Zuchtreife abzugehen. So erreichten nur rund 62 % dieser Generation die Zuchtreife, wenn die Großmütter Hitzestress ausgesetzt waren. In der Vergleichsgruppe erreichten hingegen 88 % die Zuchtreife.

Auch in dieser Nachkommen-Generation gab es Unterschiede in der Leistung während der ersten drei Laktationen. In der ersten Laktation zeigte sich dies vor allem zwischen der 15. und 35. Laktationswoche und summierte sich über die gesamte Laktation zu einer um 1,3 kg reduzierten täglichen Milchleistung auf. Die Betrachtung der Milchleistung der zweiten und dritten Laktation offenbarte deutlichere Unterschiede. In der zweiten Laktation gaben die Enkelinnen hitzegestresster Kühe täglich rund 8 kg weniger Milch, in der dritten Laktation waren es noch rund 4,9 kg weniger. In dieser Nachkommen-Generation konnte kein Unterschied in der produktiven Lebenszeit beobachtet werden.

Einfluss nicht abschließend untersucht

Dass Hitzestress die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Milchkühen beeinflusst, ist gemeinhin bekannt. Der Einfluss dieses Hitzestresses auf die folgenden Generationen ist aber noch nicht vollumfänglich untersucht und physiologisch nicht vollständig beschrieben. Die Autoren der hier zitierten Studie nehmen an, dass durch den Hitzestress die intrauterine Umgebung beeinflusst wird und sich auf die Entwicklung des Immunsystems, des Stoffwechsels und der Milchdrüse auswirkt. Dies wurde zum Beispiel bezogen auf das Immunsystem speziell für die passive Immunisierung mit Immunglobulin G, aber auch für die Stoffwechselleistung beschrieben. Intrauterin erfahrener Hitzestress bedingt eine reduzierte Immunglobulin-G-Absorption und geringere Stoffwechseleffizienz durch erhöhte Insulinspiegel. Erstlaktierende Töchter hitzegestresster Mütter zeigen zudem eine geringere Anzahl milchsekretorischer Zellen bei kleineren Alveolen. Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Entwicklung der Töchter deutlich durch den Hitzestress in der späten Trächtigkeit der Mütter beeinflusst ist und so zu weniger effizienten Nachkommen führt.

Fazit

Die beschriebene Studie verdeutlicht, wie wichtig es ist, das Augenmerk auf die Trockensteherzeit zu werfen. Hier kann sich nicht nur die eigene Leistungsfähigkeit der Kühe entscheiden, sondern auch die ihrer Nachkommen. Der Einsatz von Ventilatoren oder anderen kühlenden Maßnahmen im Trockensteherbereich kann sich trotz Investitionskosten dahingehend lohnen, dass die Nachkommen-Generationen einem geringeren Einfluss durch Hitzestress weit vor ihrer Geburt ausgesetzt sind. Einschränkungen der Leistung, aber auch der Nutzungs- und Lebensdauer sind vermeidbar, schenkt man den Temperaturen im Stall oder auch auf der Weide Beachtung.

LandFrauen unterwegs

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Der Spaziergang durch die unterschiedlichen Themengärten ist auch eine Reise durch die Geschichte.

Viele Mitglieder des LandFrauenvereins Lübeck und Umgebung waren an den schönen Ausflugszielen Arboretum Ellerhoop und Rosarium Uetersen interessiert. Zunächst führte uns die Tour in die norddeutsche Gartenschau. Während unseres geführten Rundgangs durch das Arboretum sahen wir eine ganz besondere Gartenkultur und Gartenkunst auf dem weitläufigen Areal. Trotz des anfänglichen Regens störte es nicht, auch mit Regenschirm die Traumgärten zu bestaunen. Die Gartenanlage ist in viele verschiedene Themenbereiche eingeteilt, beispielsweise einen Garten voller weiß blühender Blumen oder einen komplett roten Garten, um nur einige zu nennen. Wir bewunderten den außergewöhnlichen Baumbestand, insbesondere im chinesischen Garten. Schön anzusehen war auch der Bauerngarten mit dem Bauernhaus im Hintergrund, dort blühten verschiedene bunte Blumen und Stauden bei unserem Besuch in vollster Pracht. Wie wir erfuhren, ist der Garten zu jeder Jahreszeit ein besonderes Erlebnis. Ein Besuch lohnt sich immer, um den schönsten Garten des Nordens im Kreis Pinneberg anzusehen.

Nach dem Mittagessen in einem Landgasthof stand der Besuch im Rosarium in Uetersen auf dem Programm. Das Rosarium gibt es schon seit 1934. Es sind dort 30.000 Rosen in mehr als 830 Sorten zu sehen. Wir sahen ein breites Sortiment im alten und neuen Park: Park-, Beet-, Kletter- und Hochstammrosen. Wir hatten genug Zeit und Muße, die Gartenanlage mit Flußläufen, Bächen, Brücken und den Rosenbeeten ausgiebig zu erkunden. Für eine Pause standen Bänke zur Verfügung. Nach dem Kaffeetrinken auf dem Gelände ging es für uns dann wieder bei strahlendem Sonnenschein zurück Richtung Lübeck.

Sojapreise im Aufwind, Rapskurse gefallen

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Bei guten Bedingen konnte die Getreide- und Rapsernte in dieser Woche bis auf Restflächen abgeschlossen werden. Die Bilanz der Rapsernte fällt überwiegend positiv aus. Trotz der Probleme durch Trockenheit im Frühjahr wurden auf guten Standorten überdurchschnittliche Erträge mit guten Ölgehalten geerntet. Auf leichteren Standorten hat die Wasserknappheit jedoch Ertrag gekostet. Bundesweit wird eine Rapsernte von 3,9 Mio. t erwartet, rund 7 % mehr als im Vorjahr.

Weniger Anlass zur Freude gibt allerdings die aktuelle Erlössituation sowohl für Raps als auch für Getreide. Gerade beim Raps hatte man sich vorab Hoffnungen auf eine Preiserholung gemacht, da die Ertragsschätzungen für Raps und Sonnenblumen in der Ukraine zuletzt reduziert worden sind. Australien, der andere große Rapslieferant der EU, machte sich zudem Hoffnungen auf Lieferungen Richtung China. In der vorigen Woche gerieten jedoch die Rapskurse an der Matif unter Druck und gaben bis auf 466 €/t nach. Auch die Erzeugerpreise verringerten sich bis auf 430 €/t. Grund ist der verschärfte Handelsstreit zwischen China und Kanada mit Zöllen von über 70 % auf kanadischen Raps. Der Rückgang der kanadischen Canolapreise brachte auch die Rapskurse an der Matif unter Druck.

Hohe Sojakurse helfen nicht

Die hierzulande schwachen Rapskurse scheinen auch nicht von den erhöhten US-Sojakursen zu profitieren. In der vorigen Woche gab es Meldungen über eine Einigung zwischen der USA und China im Zollkonflikt. Danach sollte sich China verpflichten, große Mengen an US-Soja zu importieren. Die Sojakurse in Chicago stiegen aufgrund dieser Meldung von 9,60 US-$/bu auf über 10 US-$/ bu. Auch wenn anschließend die angedrohten US-Strafzölle wieder um drei Monate verschoben wurden, konnten sich die US-Sojakurse zum Ende der Vorwoche noch behaupten. China hat seine Sojaimporte in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch gesteigert. Die größten Mengen kommen aktuell aus Brasilien, während die Importe aus den USA unter dem Zollkonflikt leiden. Gebremst wird die stabile Entwicklung der US-Sojakurse auch durch die guten Wachstumsbedingungen im Mittleren Westen der USA und in Kanada. Die malaysischen Palmöl-Preise gerieten zuletzt aufgrund der steigenden Produktion und großer Lagerbestände ebenfalls unter Druck. Dazu kommt eine aktuell schwache Nachfrage nach Pflanzenöl auf dem Weltmarkt.

Rohölmarkt und Dollarkurs

Wichtig für die Rapsnachfrage bleibt vor allem die Verwertung von Raps als Biodiesel. Hier hat der Rohölpreis einen großen Einfluss. Ende Juli ist die Ölnotierung in New York auf über 70 US-$/bbl gestiegen, da US-Sanktionen gegen Ölexporte aus Russland angedroht wurden. Zum Wochenbeginn fielen die Kurse jedoch wieder bis auf 62 US-$/bbl, da das globale Rohölangebot sehr umfangreich bleibt. Auch der zuletzt recht hohe Eurokurs sorgt für Druck auf den Rapsmarkt. Trotz der großen EU-Rapsernte von zirka 18,5 Mio. t (plus 1,9 Mio. t zum Vorjahr) bleibt Europa von Importen abhängig. Die geschätzte Verarbeitungsmenge von knapp 25 Mio. t kann aus eigener Erzeugung nicht gedeckt werden. Gerade dieser hohe Bedarf könnte jedoch die hiesigen Rapskurse wieder stabilisieren. Sowohl die Ukraine als auch Australien und Kanada rechnen mit reduzierten Rapsernten. Damit muss sich zeigen, wie die hiesigen Biodieselproduzenten die notwendigen Mengen beschaffen wollen.

Antrag auf Verschiebung der Aufbringungssperrfrist für 2025

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Wie im vergangenen Jahr besteht auch im Jahr 2025/2026 im Bereich Grünland und Feldfutterbau sowie zu bestimmten Kulturen im Ackerbau die Möglichkeit, eine Sperrfristverschiebung beim Landesamt zu beantragen.

Der Antrag muss bis zum 10. September gestellt werden. Die Sperrfristverschiebung kann nur für die im Antrag ausgewiesenen Kulturen beantragt werden. Hier sind die Unterschiede für Flächen innerhalb und außerhalb der N-Kulisse zu beachten. Sofern eine Sperrfristverschiebung beim LLnL beantragt und bewilligt wurde, sind sowohl die geänderten Sperrzeiten als auch die benannten Kulturen und Grundvoraussetzungen gemäß dem Antrag zu beachten. Das Antragsformular ist online verfügbar unter: https://t1p.de/zxk8a