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Der Förderverein des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) fördert neugegründete Ortsgruppen. Landjugendgruppen, die sich neu gründen oder 2020 oder2021 ihre Gründungsversammlung abgehalten haben, können beim Förderverein des BDL unkompliziert ein Startkapital von 50 bis 100 € beantragen. Alles, was dazu gebraucht wird, ist eine Kopie eurer Satzung. Zu beachten ist, dass der Antragszeitraum am Mittwoch, 30. November 2022, endet.
Gruppen, die an der Förderung interessiert sind, können sich für weitere Informationen in der Geschäftsstelle der Laju in Rendsburg an Bundesjugendreferentin Jaenne Albert wenden, Tel.: 0 43 31-14 58 30.
Unter dem Leitspruch „Engagement braucht Anerkennung“ ehrten Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) 75 Jugendliche für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Darunter waren acht Landjugendliche. Sie alle engagieren sich seit vielen Jahren auf Orts-, Kreis- und zum Teil Landesebene in den Vorständen, Projektgruppen und Gremien in überdurchschnittlich großem Maße.
Der LandFrauenverein Mittlere Treene plant gerade einen digitalen Klönschnack. Mitglieder können lernen, mit dem Smartphone oder dem Tablet im Internet unterwegs zu sein, für den Verein einen Flyer zu erstellen oder einfach den Kontakt zu den Enkeln zu halten. Begleitet werden sie dabei von einer digitalen Patin. Welchen Effekt die Nutzung digitaler Medien für den Austausch der LandFrauen und die Organisation der Vereinsarbeit hat, testete der Ortsverein Berkenthin. In Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Herzogtum Lauenburg nahm er an der Fördermaßnahme „Digital.Vernetzt – Frauen im Ehrenamt stärken“ teil.
Ziel der Fördermaßnahme, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt wurde, war zunächst, das ehrenamtliche Engagement während der Corona-Pandemie durch Schulungen zur digitalen Vereinsarbeit aufrechtzuerhalten. Im Mittelpunkt stand der Gedanke, Vereine müssten sich neu aufstellen und umdenken, damit sie zukünftig arbeitsfähig bleiben und möglichst keine Mitglieder verlieren. Wichtigste Voraussetzung: eine digitale Strategie sowie Kompetenzen in der Anwendung digitaler Technik und Software.
Angelika von Keiser ist froh und auch stolz, dass die Berkenthiner LandFrauen damals in der Corona-Zeit mutig zusagten und das Projekt in Angriff nahmen. Da ahnte sie nicht, was sich der Verein vorgenommen hatte. „Es war eine Ochsentour“, sagt sie rückblickend. Sie sei sehr froh, dass der Kreisverband bei der mit 9.751 € dotierten Fördermaßnahme mitmachte. Dabei musste ein Eigenanteil von 10 % selbst gestemmt werden, die tatsächliche Förderung belief sich dadurch auf 8.776 €. Kreisvorsitzende Anne Schmaljohann war begeistert von der Idee eines Vereinsmanagers zur digitalen Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Kreisverband. Der Kreisverband stieg auch mit in die Kofinanzierung ein. Seit der Auftaktveranstaltung Ende 2021 fanden zwölf Schulungen für die Vorstände im Kreisverband statt, viele davon sonnabends. Die Themen waren unterschiedlich. Es gab Schulungen zu den Basics wie Word, Excel und PowerPoint, aber auch zur Vereinsverwaltung, Kassenführung, Pflege einer Webseite, zu Projektmanagement, Erstellung von Flyern oder Bildgestaltung.
Vor Ort im Verein lag der Fokus auf niedrigschwelligen Schulungsangeboten im Umgang mit Smartphones und Tablets und den gängigen Programmen wie WhatsApp. „Die Vorstände müssen selbst aktiv werden und offen für diese Themen sein“, so die Erfahrung von Initiatorin von Keiser. „Und geduldig“, ergänzt sie. Und sie wisse heute auch, dass der Übergang zur digitalen Kommunikation ein sanfter sein müsse, ansonsten laufe man Gefahr, jemanden auszugrenzen. Der OV Berkenthin zählt zirka 360 Mitglieder. Der Altersdurchschnitt beträgt konstant 69 Jahre. Eine Einladung nur per E-Mail zu versenden, sei derzeit noch nicht möglich, weil die Information auf diesem Wege längst nicht alle erreichen würde, aber jede LandFrau sei wertvoll, so von Keiser. Sie habe in der Projektphase festgestellt, dass manche Mitglieder zwar ein Handy hätten, es aber nicht benutzten. „Wichtig war uns deshalb, mit den Schulungsinhalten auch die Bedürfnisse der Frauen zu treffen“, betont die LandFrau.
Dabei komme es auch auf die Motivation an. „Was hat ein Mitglied davon, sich mit dem Smartphone oder dem Tablet zu beschäftigen?“ Teilnehmerinnen der Kurse hätten erkannt, wie gut das Handy gegen Alterseinsamkeit helfe und wie schön es sei, per WhatsApp am Leben der Enkel teilzuhaben. Auch bei LandFrauenreisen zeige sich der Vorteil, mit dem Handy vertraut zu sein, nicht nur um Fotos zu machen und sich auszutauschen, sondern auch per Handy zum Beispiel den Standort einer anderen Gruppe mitten in einer großen Stadt zu erfahren.
Große Unterstützung kommt für die Einführung in die digitale Kommunikation von den digitalen Patinnen. Der LandFrauenverband Schleswig-Holstein bot in Kooperation mit dem Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein eine Qualifizierung von landesweit 20 digitalen Patinnen an. Darin sieht von Keiser nicht nur für ihre Region eine dauerhafte Wirkung, um die Digitalisierung voranzubringen. „Denkbar wäre es, dass perspektivisch digitale Stützpunkte eingerichtet werden als Beratungsstelle in der Region, zum Beispiel in Familienzentren oder der Amtsverwaltung“, so von Keiser.
Mit Blick in die Zukunft sagt sie, dass es noch vier weitere Jahre dauern werde, um alles, was mit dem Projekt angeschoben wurde, zu Ende zu bringen. Fakt sei aber, dass sich die neun Ortsvereine im Herzogtum Lauenburg inzwischen auch viel digital austauschten. Das Projekt habe die Aufmerksamkeit für das Thema Digitalisierung bei den LandFrauen und im Kreis insgesamt deutlich erhöht. Zudem habe das Förderprojekt gezeigt, dass die Digitalisierung ideal für das Miteinander von Jungen LandFrauen und älteren Mitgliedern sei. Die LandFrau hofft, dass die Digitalisierung der LandFrauenvereine auch durch die digitalen Patinnen noch mehr ins Land getragen wird. „Der Prozess erfordert Geduld und einen langen Atem“, weiß Angelika von Keiser. Aber eines sei klar: „Es gibt kein Zurück. Ganz im Gegenteil, wir sind inzwischen auch auf Instagram. Jetzt geht die Post richtig ab.“Kathrin Iselt-Segert
Im Rahmen der Fördermaßnahme „Digital.Vernetzt“ bot der LandFrauenverband Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein eine Schulung für digitale Patinnen an, die im Kreis Herzogtum Lauenburg von diesen Frauen absolviert wurde.
Foto: Angelika von KeiserSchulung in der Eisdiele. Der OV Schwarzenbek nutzte das Projektangebot „Digital vernetzt – Frauen im Ehrenamt stärken“, um Mitglieder am Smartphone zu schulen. Das Ziel sei, so die Vorsitzende Heidi Thiessel-Müller (auf dem Foto r.), dass in naher Zukunft alle Mitglieder sicher mit ihrem Smartphone umgehen könnten. Auf dem Bild (v. li.): Margret Ohle, Helga Hirsch und Helga Eggers. Foto: Claudia Steffen „Die Vorstände müssen selbst aktiv werden und offen für diese Themen sein“, so die Erfahrung von Initiatorin Angelika von Keiser.
Die Jungen LandFrauen aus dem Kreis Plön haben sich mit viel Liebe zum Detail aufs Gruseln zu Halloween vorbereitet. Fotos: Jasmin Untiedt
„Jubel, Grusel, Kürbis schnitzen!“ hieß es kürzlich bei den Jungen. Um gut auf Halloween vorbereitet zu sein, wurden bei den Jungen LandFrauen aus dem Kreis Plön vor allem scharfe Messer gebraucht, um sich auf Halloween vorzubereiten. Dazu trafen sich die Jungen LandFrauen in Köhn bei Franzi Haardt. Zunächst wurden die Kürbisse aufgeschnitten und ausgehöhlt, bevor es daranging, Gesichter zu schneiden. Geübte Kürbisschnitzerinnen wie Lisa Anders waren bestens vorbereitet mit Plätzchenausstechern in Herzform für die Kürbisaugen und Zahnstochern, um ausgeschnittene Augen und Zähne umgedreht wieder am Kürbiskopf befestigen zu können. Aus dem übrigen Kürbisfleisch wurde vor Ort eine leckere Kürbissuppe gekocht, bei der sich die Frauen nach dem Schnitzen stärken konnten
In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November kommt nun der große Auftritt der Kürbislaternen, die dann von innen erleuchtet für ein wenig Halloween-Grusel sorgen werden.
38 LandFrauen aus Brunsbüttel und Umgebung traten gemeinsam mit einigen Männern beim Stadtradeln Brunsbüttel ordentlich in die Pedale. Drei Wochen lang wurde bei Wind und Wetter fleißig geradelt. Mit insgesamt 12.507 km kamen die LandFrauen auf Platz zwei aller Teams.
Dabei spielte es keine Rolle, ob mit dem E-Bike oder einem Fahrrad ohne Unterstützung gefahren wurde. Es ging in erster Linie darum, das Fahrrad wieder mehr zu nutzen. Im Zuge des Wettbewerbs wurde so einmal mehr das Fahrrad bewusster als zuvor genommen, um die kleine Einkaufstour oder andere Alltagswege zu erledigen oder auch damit zur Arbeit zu fahren. Man verabredete sich in Grup-pen zu Fahrten bei schönem Wetter, die gleichzeitig das Miteinander förderten und bei denen auch neue Freundschaften entstanden. Und natürlich war das Radeln zudem umweltfreundlicher. Ins Gewicht fiel die hervorragende Leistung von Gisela Schladetsch mit gefahrenen 1.077 km. Im Durchschnitt fuhr jedes jedes Teammitglied 329 km.
Wissen ist ein wesentlicher Schlüssel, um den vielfältigen Herausforderungen unserer bewegten Zeit erfolgreich zu begegnen. Das aktuelle Weiterbildungsprogramm bietet dazu ein vielfältiges Angebot an Seminaren und Lehrgängen, das von der Landwirtschaftskammer und ihren Partnern wie Beratungsringen, den Vereinen Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlfs) und der Deula organisiert wird.
Zahlreiche Seminare werden aus Mitteln der Europäischen Union (Eler) und des Landes SH (MLLEV) gefördert. Erste Seminare starten bereits im November.
Was ist neu?
Neu ist, dass die Seminarangebote für den Gartenbau in den Weiterbildungskalender Landwirtschaft und Einkommensalternativen integriert wurden. Viele der Seminarthemen der drei Bereiche können für Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, mitarbeitende Familienangehörige oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleichermaßen geeignet sein.
Ein aktuelles Beispiel
„Düngeplanung – selbst gemacht für Anfänger“: Die Düngeverordnung schreibt für die meisten Betriebe die Erstellung einer Düngebedarfsermittlung und Düngedokumentation vor. Dieses Seminar gibt eine Einführung in das LK-Programm DPL zur Düngebedarfsermittlung und Düngedokumentation (siehe Tabelle).
Quelle: Landwirtschaftskammer SH
Die Veranstaltungen bieten nicht nur fachlichen Input, sondern sie ermöglichen auch den intensiven Austausch mit Berufskolleginnen und Berufskollegen und eröffnen so oft neue Perspektiven. Die Broschüre ist im Internet direkt abrufbar und kann unter der Telefonnummer 0 43 31-94 53-212 kostenlos als Printversion bestellt werden.
Stickstoff ist nicht erst seit der Einschränkung der erlaubten Einsatzmenge im Zuge der Düngeverordnung (DÜV) ein wertvoller Nährstoff, mit der Mengenbeschränkung sind der Wert und vor allem das Bewusstsein dieses Wertes jedoch deutlich gewachsen.
In den sogenannten Roten Gebieten mit weiterer Einschränkung der N-Menge nimmt der Wert des letzten Kilogramms Stickstoff, das zusätzlich ins Anbausystem kommt oder dem Anbausystem nicht verloren geht, noch einmal deutlich zu. Die nachfolgende Übersicht zeigt für Rote Gebiete, welcher „Schaden“ beim Verlust je Kilogramm N in den einzelnen Kulturen entsteht oder welchen „Wert“ jedes zusätzlich zur Verfügung stehende Kilo in den dargestellten Kulturen hat.
Ausgangsgröße ist die in den Roten Gebieten erlaubte Düngung von 80 % des N-Bedarfes. Der Weizen reagiert je nach Annahmen zur Qualitätsveränderung mit 1,33 bis 2,69 €/kg N über den Kaufpreis des Stickstoffes hinaus auf die Veränderung der Düngung, die Wintergerste mit 2,01 bis 2,64 €/kg N und der Raps mit 3,12 bis 3,68 €/ kg N. Datengrundlagen sind N-Steigerungsversuche der Landwirtschaftskammer sowie von der Fachhochschule Kiel errechnete Produktionsfunktionen.
Je knapper der Faktor Stickstoff wird, desto höher ist der Wert von 1 kg N, und desto lohnender sind Maßnahmen zur Effizienzsteigerung des Stickstoffeinsatzes.
Unter den Rahmenbedingungen der zurzeit geltenden hohen Düngemittelpreise, aber auch Getreide- und Rapspreise würden die oben genannten Werte noch höher ausfallen.
Welchen Beitrag kann der Einsatz von Wirtschaftsdüngern leisten, um die N-Effizienz in Ackerbausystemen und das wirtschaftliche Ergebnis zu verbessern? Diese Frage soll für schnell verfügbare Wirtschaftsdünger (Gülle, Gärreste) diskutiert werden.
Welchen Wert hat Wirtschaftsdünger?
Unter Annahme der zurzeit hohen Düngemittelpreise ergeben sich folgende Werte für eine Schweinegülle mit Standardwerten. Folgende Werte werden den Nährstoffen zugeordnet:
In der nachfolgenden Übersicht wurden verschiedene Wirtschaftsdünger mit diesen Nährstoffwerten für die Hauptnährstoffe bewertet.
Für die Ausbringung des Wirtschaftsdüngers wurden 4 €/m³ angesetzt. Dieser Wert ist betriebsindividuell zu bewerten. Vor allem ist zu bedenken, dass die eingesetzte Technik aufwendiger sein wird, um hohe Ausnutzungsgrade zu erreichen und den eingeschränkten Ausbringzeiten Rechnung zu tragen (Schleppschuh, Verschlauchung, sensorgesteuerte Ausbringmenge).
Über diese Hauptnährstoffe hinaus können 15 m³ Gülle/Gärrest folgende Spurennährstoffe enthalten (laut Kerschberger, Franke 2001):
15 bis 60 g Bor
30 bis 300 g Kupfer
120 bis 450 g Mn
150 bis 1000 g Zink
Der Wert dieser Inhaltsstoffe kann je nach Bewertung zusätzlich zirka 0,50 bis 1,50 €/m³ Gülle/Gärrest ausmachen.
Transportkosten von Wirtschaftsdünger
Dem Düngerwert stehen die Transportkosten zur Ausbringfläche entgegen, die aktuellen Kraftstoffpreise tragen ihren Anteil dazu bei. Ein Transport-Lkw mit einem Fassungsvolumen von 25 m³ kostet zirka 80 € pro Stunde zuzüglich Mehrwertsteuer und Diesel. Daraus ergeben sich zurzeit Gesamtkosten von zirka 120 € pro Stunde einschließlich Mehrwertsteuer. Ein Lkw benötigt jeweils zirka 5 min zur Be- und Entladung und erreicht auf der Strecke je nach Länge und Beschaffenheit der Wege eine Durchschnittsgeschwindigkeit von maximal 40 bis 50 km/h. Ein Bespiel aus der Praxis: Ein auf dem Feld fahrender Güllewagen mit einem Fassungsvolumen von 20 m³ erreicht eine Ausbringmenge von zirka 120 m³ pro Stunde bei Entnahme aus dem Feldrandcontainer. Zur Versorgung des Feldrandcontainers werden bei einer Entfernung von 30 km sechs bis sieben Transportfahrzeuge benötigt. Es entstehen Transportkosten von zirka 10 €/m³. Bei großen Transportentfernungen sollte also bewertet werden, inwieweit der Wert des Wirtschaftsdüngers die Transportkosten deckt oder welche Regelungen zwischen Abgeber und Aufnehmer getroffen werden, um für beide Seiten ein positives Ergebnis zu erzielen. Wird nicht just in time angeliefert, sondern der Wirtschaftsdünger außerhalb der Ausbringzeiten in ein in der Nähe befindliches Lager transportiert, wird der Streckentransport aufgrund möglicher Rückfrachten günstiger, der Wirtschaftsdünger muss dann allerdings auf kurzer Strecke erneut zum Feld transportiert werden.
Für welche Kulturen funktioniert es?
Je weiter die N-Aufnahme einer Pflanze in den Sommer hineinreicht, desto eher ist sie in der Lage, den aus Frühjahrsgaben nachmineralisierten Stickstoff aus Wirtschaftsdüngern zu verwerten. Als Beispiele sind hier Mais, Rüben, Kartoffeln oder auch Gras zu nennen. Je weiter die Ausbringtermine im Frühjahr nach hinten verlegt werden müssen (keine Ausbringung bei Frost), desto schwieriger wird der Einsatz in Kulturen wie zum Beispiel Wintergerste, die schon im zeitigen Frühjahr ihre Hauptstickstoffaufnahme haben.
Zu Sommerungen wird die Wirkung dann gut sein, wenn die Gülle vor der Saat eingearbeitet wird, damit der Umsetzungsprozess im Boden schneller einsetzt und die Nährstoffe dichter am sich entwickelnden Wurzelsystem sind.
Auch im Sommer gedrillte Zwischenfrüchte können den nachmineralisierten Stickstoff binden. Die entscheidende Frage ist, wie der aus dem Abbau der Organik der Zwischenfrüchte freigesetzte Stickstoff von den Folgekulturen aufgenommen werden kann, sofern die Zwischenfrüchte nicht genutzt werden. Auch hier gilt: Je aktiver der Boden ist, desto schneller steht der mineralisierte Stickstoff im Frühjahr den Folgefrüchten zur Verfügung.
Wie gelangen Nährstoffe in die Pflanze?
Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass der Boden sich an die Verwertung/Umsetzung von Wirtschaftsdüngern „gewöhnen“ muss. Versuche hierzu sind verständlicherweise schwer zu konzipieren und auch schwer zu reproduzieren, da die Umsetzung von Wirtschaftsdüngern stark von den jährlichen Rahmenbedingungen abhängt. Nichtsdestotrotz erscheint es plausibel, dass sich die Bodenbiologie auf organische Düngergaben einstellen muss. Mit zunehmend organisch gebundenen Nährstoffen (in Mist, Kompost oder Ähnlichem) wird sich dieser Effekt verstärken.
Der Raps profitiert von einer weit gestellten Fruchtfolge und bindet Stickstoff im Herbst.
Auf der anderen Seite ist in der Praxis zu beobachten, dass langjährig mit Gülle versorgte Böden unter Extrembedingungen (Trockenheit, Nässe und so weiter) besser durchhalten und auch Bodenunterschiede zum Teil ausgeglichen werden. Durch den Wirtschaftsdüngereinsatz scheint ein Nährstoffpool in Form von organisch gebundenen Nährstoffen vorhanden zu sein, aus dem Nährstoffe nachfließen und aus dem die Pflanzen schöpfen können. Eine durch langjährige organische Düngung aktivierte Bodenbiologie wird diesen Prozess unterstützen.
Verbessern Wirtschaftsdünger also das Bodenleben und die Ertragsstabilität? Die Meinung des Autors: Es kommt darauf an! Je besser der Zustand des Bodens ist (Struktur und Stabilität, Wasserführung et cetera), desto besser kann er sich auf die Verwertung von Wirtschaftsdüngern einstellen und desto stärker kommen die positiven Effekte organischer Düngung zum Tragen. Der Einsatz von Wirtschaftsdüngern wird aus einem im schlechten Zustand befindlichen Boden auf der anderen Seite keine Hochertragsfläche machen, wenn nicht auch andere Faktoren verbessert werden.
Was spricht gegen Wirtschaftsdünger?
Die Befahrbarkeit der Flächen ist ein zentrales Thema in Hinblick auf den Wirtschaftsdüngereinsatz. Da auf gefrorenem Boden kein Stickstoff ausgebracht werden darf, verlagern sich die Ausbringungstermine im Frühjahr in der Regel nach hinten. Die schweren Güllewagen können ohne Frost erst später fahren als die leichteren Düngerstreuer. Späte Ausbringtermine verschlechtern jedoch besonders bei Wirtschaftsdüngern die Umsetzung und Verfügbarkeit von Stickstoff für die Pflanzen. Spurschäden und damit verbundene Bodenverdichtungen sind weitere Argumente gegen den Einsatz von Wirtschaftsdüngern. Die Befahrbarkeitsprobleme haben umso mehr Gewicht, je hügeliger Standorte sind und je mehr moorige, nasse Senken die Flächen durchziehen.
Extrem breit bereifte oder mit Laufbändern ausgestattete Ausbringfahrzeuge oder die Verschlauchung von Gülle und Gärresten können diesen Nachteilen entgegenwirken, wenn die Technik mit entsprechender Schlagkraft termingerecht zur Verfügung steht.
Reserven durch Kombinationsdüngung
Eine intelligente Kombination von mineralisch und organisch gedüngtem Stickstoff kann die Effizienz der N-Düngung deutlich erhöhen. Geringe Mengen an Nitrat-N können reichen, um die Pflanzen zu aktivieren und aufnahmebereit für Ammonium-Stickstoff zu machen. Wird die Schwefeldüngung zum Beispiel auf ASS anstelle von SSA umgestellt oder zur SSA-Gabe eine geringe Menge KAS gedüngt, kann die Folgedüngung großenteils auf organischer Düngung basieren.
Um die Dynamik der Nachlieferungsprozesse nachvollziehen zu können, helfen Fenster mit reduzierter N-Düngung. Das Aufhellen und auch das Wiederergrünen dieser Fenster machen die N-Dynamik sichtbar. N-Sensoren und auch andere Schnellverfahren der N-Bestimmung können ebenso helfen. Nur so kann der Landwirt Nachlieferungsprozesse für seinen Standort nachvollziehen und gezielt handeln.
Dünger aus Tierhaltung in Ackerbauregionen?
Tierhaltungsbetriebe haben den Einsatz von Wirtschaftsdüngern oft bis zur Grenze ausgereizt. Dort geht es nicht darum, mehr Wirtschaftsdünger einzusetzen, vielmehr geht es darum, den vorhandenen Wirtschaftsdünger effizient zu verwerten und überschüssige Mengen abzugeben. Bisher haben Ackerbaubetriebe ob der oben genannten Nachteile Wirtschaftsdünger eher zurückhaltend auf ihren Flächen ausgebracht. Mit dem Einzug des Maisanbaus in Marktfruchtbetrieben kam eine Ackerkultur zum Anbau, die zum einen den Stickstoff aus Wirtschaftsdüngern ausgesprochen gut ausnutzt. Zum anderen stellten die Abnehmer von Silomais Gülle beziehungsweise Gärrest kostengünstig zur Verfügung, die Vorteile der organischen Düngung waren offensichtlich.
Mit dem extremen Anstieg der Mineraldüngerpreise rücken die Wirtschaftsdünger noch mehr in den Fokus der Marktfruchtbetriebe, größere Transportentfernungen und/oder die Schaffung von Lagerraum in den Ackerbauregionen und höhere Ausbringkosten werden durch den deutlich erhöhten Düngewert überkompensiert.
Fazit
Gelingt es dem Anwender, die Ausnutzung des Stickstoffes aus Wirtschaftsdüngern durch intelligente Begleitmaßnahmen (Fruchtfolge, Nitratdüngung, Zwischenfruchtanbau, verlustarme Ausbringung) über die gesetzlich vorgesehene Ausnutzung hinaus zu verbessern, kann der Wirtschaftsdüngereinsatz die N-Bilanzen entlasten. So ist der Einsatz von Wirtschaftsdüngern auch für Marktfruchtbetriebe interessant, und die Zusammenarbeit zwischen Ackerbauer und Tierhalter kann sich nachhaltig intensivieren.
Mit knapp 500 Anmeldungen für das Turnier SH Holstein International hatten die Veranstalter nicht gerechnet, daher entschieden sich Merve Henningsen aus Rastorf, Kreis Plön, Thomas Voß aus Schülp, Kreis Rendsburg-Eckernförde, und Harm Sievers aus Tasdorf, Kreis Plön, schon am Mittwoch mit den ersten internationalen Prüfungen zu starten.
Unverändert galt das im vergangenen Jahr erneuerte Tourenkonzept für das erste internationale Hallenturnier der gerade erst begonnenen Indoorsaison. Aktive aus ganz Europa waren angereist.
Der Niedersachse Josch Löhden startete schon am Mittwoch besonders gut ins Turnier: Der 30-Jährige gewann mit Egelund‘s Miss Unique das Eröffnungsspringen. Mit 101 Startern war die erste Prüfung der Goldtour mehr als gut genannt worden. Auch die zweite Prüfung des Tages ging an Löhden, mit Leroy Jackson gewann er die Youngstertour für sechsjährige Pferde. In der Tour für siebenjährige Springpferde ließ er dann mal die anderen dran: Mario Maintz war aus Nordrhein-Westfalen angereist und stellte mit der For Pleasure-Tochter Fearless die Siegerin vor. „Für die sechs- und siebenjährigen Pferde birgt ein internationales Hallenturnier die Chance, viel dazuzulernen und Routine und Sicherheit zu gewinnen“, erklärte Harm Sievers.
Die Youngsters hatten einen Tag Pause, bevor es am Freitag wieder in den Parcours ging. Diesmal musste Josch Löhden Philipp Battermann und der Holsteiner Stute Inside of my Heart den Vortritt lassen. Beide Paare zeigten fehlerfreie Runden, aber Battermann, der Neffe von Thomas Voß, Nationenpreisreiter und Mitveranstalter des SH Holstein International, war einfach schneller. Inside of my Heart ist eine Tochter des Crumble und stammt aus der Zucht von Thomas Voß. Reiter und Pferd kommen vom Höllnhof in Schülp. Im Finale der Youngstertour gewann der am Freitag drittplatzierte Simon Heineke vom Moorhof in Wedel mit der Holsteiner Stute Call me Pretty.
Robin Naeve siegt in der Grand Prix Tour
Auch im Finale der Siebenjährigen standen andere auf dem Treppchen als zunächst erwartet. Am Freitag kamen Mario Maintz und Fearless noch auf Platz vier, im Finale am Sonnabend hatten sie dann vier Fehler im Stechen und mussten sich mit Platz zehn zufriedengeben. Siegerin der zweiten Prüfung und des Finales wurde Linn Hamann aus Ammersbek, Kreis Stormarn, mit dem Holsteiner Cool Fox. Die Tochter des Ausbilders Wulf-Hinrich Hamann gehört nicht nur in Schleswig-Holstein zu den talentiertesten Nachwuchsreiterinnen. Als Juniorin und Junge Reiterin war sie bei den Deutschen Meisterschaften mehrfach vorne platziert und ist mit einem Bachelor in Pädagogik und Management in der Hinterhand auf dem Hof ihrer Eltern als Bereiterin angestellt.
Josch Löhden hatte am Donnerstag in der Goldtour seinen dritten Sieg geholt. Diesmal hatte er den Hannoveraner Van Moor gesattelt. Mario Maintz pilotierte den Oldenburger Celentano K auf den zweiten Platz. Im Finale bekamen dann beide Reiter vier Fehler und schafften es nicht in die Platzierung. Claas-Hermann Romeike und der Hannoveraner Crazy Friend siegten hier mit zwei fehlerfreien Runden und der schnellsten Zeit im Stechen.
Den vierten Sieg von Josch Löhden, diesmal in der ersten Qualifikation für den Großen Preis, verhinderte Jan Meves aus Mehlbek, Kreis Steinburg, auf seiner Topstute Dynastie D. Der einstige Landesmeister verwies Löhden mit dem KWPN-Wallach Ultimus auf den zweiten Platz. Die zweite Qualifikation entschied dann Robin Naeve für sich. Im Sattel der Holsteiner Stute Casalia R war der 25-jährige Sohn von Nationenpreisreiter Jörg Naeve aus Ehlersdorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde, fast 3 s schneller als die zweitplatzierte Linn Hamann mit dem Westfalen Quality Choice.
Mit fast 3 s Vorsprung siegte Robin Naeve aus Ehlersdorf mit Casalia R in der zweiten Qualifikation für den Großen Preis. Foto: Agentur Holsteinoffice
„Gewinnen ist immer schön. Morgen ist die wichtigste Prüfung, da versuchen wir dabei zu sein und im Optimalfall zu gewinnen”, hatte Robin Naeve schon am Vortag vor der Fernsehkamera verkündet. Die kleine Casalia R sei dafür die richtige Sportpartnerin, fand Naeve junior, der im August hinter seinem Vater Silber in der Landesmeisterschaft gewonnen hatte. „Der Parcours hatte viele kurze Wendungen und war sehr technisch, das liegt ihr. Blitzschnell umdenken, das kann sie gut”, lachte der Springreiter, der der Holsteiner Stute viele große Erfolge verdankt.
Großer Preis für Carsten-Otto Nagel
Robin Naeve war damit für den mit 15.000 € dotierten Großen Preis am Sonnabend qualifiziert, ebenso wie Jan Meves, der Sieger der ersten Qualifikation. Die 50 punktbesten Reiterinnen und Reiter durften dort starten. Mylene Nagel, in der ersten Qualifikation bereits Dritte und in der zweiten an sechster Stelle platziert, führte diese Zwischenwertung an.
Im Großen Preis qualifizierten sich 13 der 50 angetretenen Paare für das alles entscheidende Stechen, mit dabei auch Robin und Jörg Naeve sowie Mylene Nagel und ihre Schwester Mynou Diederichsmeyer. Doch es war ein anderer, der hier siegen konnte. Carsten-Otto Nagel grinste: „In Neumünster zu gewinnen ist ja immer schön.” Das Gefühl durfte der ehemalige Schleswig-Holsteiner an diesem Sonnabend noch einmal so richtig auskosten. „Megagefühl hier in der Holstenhalle bei der Stimmung. Neues Pferd, alle freuen sich“, resümierte er.
Carsten-Otto Nagel holte sich mit Cancaneur zum zweiten Mal innerhalb von neun Jahren den Sieg im Großen Preis des SH Holstein International. Foto: Agentur Holsteinoffice
Das neue Pferd ist der neunjährige Cancaneur von Connor-Lacros. Er und Nagel kennen sich erst seit knapp vier Monaten. „Der ist dressurmäßig allerbestens ausgebildet. Paula de Boer hat ihn nämlich vor mir geritten”, lachte Nagel und fügte hinzu: „Das ist jetzt sehr angenehm für mich.” Die Tochter des Dressurausbilders Wieger de Boer aus Pinneberg war ebenfalls vor Ort und verteilte Küsschen an ihren vierbeinigen Freund. Cancaneur stammt aus der Zucht von Johann Heinrich Witt, Kreis Pinneberg.
Nagel, der mit seiner Ehefrau Mylene seit einigen Jahren in der Nähe von Bremen lebt und arbeitet, freute sich auch über deren dritten Platz. Die Springreiterin saß im Sattel von Look at Me R und war im Stechen nur Sekundenbruchteile langsamer als ihr Mann. „Das Publikum feiert so toll mit. Wenn man dann noch fehlerfrei ist, macht es noch mehr Spaß“, befand sie. Auf Platz zwei reihte sich Sofie Svensson mit Cooper VA ein. Die Schwedin mit Wohnsitz in Trittau, Kreis Stormarn, reitet für den Stall von Allwörden auf dem Grönwohldhof.
Robin Naeve zeigte zwar zwei Nullrunden, war aber nicht schnell genug für einen der vorderen Plätze. Er ließ allerdings noch seinen Vater auf Platz acht abrutschen. „Das war ein richtig gutes Stechen“, befand Harm Sievers. Zehn von 13 Startern waren fehlerfrei geblieben und hatten richtig aufs Gas gedrückt. Die vorderen Plätze waren nur durch Hundertstelsekunden getrennt. „Die Halle war richtig voll und die Stimmung prima“, freute sich der Veranstalter.
Ehrung für die norddeutschen Jungtalente
Die Bedeutung der Holstenhallen für den Pferdesport kennen die Veranstalter von SH Holstein International nur zu gut, daher holen sie jene Nachwuchsreiter und -reiterinnen in die Hallen, die in der Sommersaison mit bemerkenswerten Erfolgen glänzen konnten. „Eltern, Trainerinnen, Unterstützer – sie alle sollen dann einmal in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken“, so Sievers. Es waren viele Medaillengewinner, die da im Südturm der Holstenhalle zusammenkamen. Gespickt mit kleinen Anekdoten stellte Sievers die jungen Talente und ihre Eltern vor.
Mit dabei war auch der Sieger der spannenden Indoorvielseitigkeit, die kurz davor entschieden worden war: Mathies Rüder. Bei ihm bat Sievers auch die Großeltern mit nach vorn, denn „das ist so eine richtige Holsteiner Pferdefamilie“, befand der Redner. Sievers erinnerte sich an Zeiten, in denen die Großeltern auf fünf verschiedenen Turnieren unterwegs waren, um allen gerecht zu werden: „So ein Einsatz ist selten.“
Auch die Schwestern Schmitz-Morkramer aus Hamburg bekommen von ihren Eltern eine solche Unterstützung. Helena und Allegra Schmitz-Morkramer gewannen fünf Goldmedaillen bei den Europameisterschaften der Junioren und Jungen Reiter. Doch nicht nur sie und ihre Eltern wurden geehrt. Auch ihre Trainerin Sonja Marie Ellerbrock aus Kayhude, Kreis Segeberg, stand mit im Zentrum. Sie erhielt den SH Holstein International Award für ihre herausragend gute Ausbildungsarbeit.
Einen weiteren Preis verlieh Harm Sievers am nächsten Tag Heike Petersen. Die Richterin, Ausbilderin und langjährige Mitarbeiterin des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein rief vor 15 Jahren die Initiative „Jungs aufs Pferd” ins Leben, als der „Männer“-Anteil in den Nachwuchsklassen rapide sank. Seither haben etliche Jungen an Trainingslagern teilgenommen und bei Turnieren, Shows und inzwischen auch in großen Prüfungen geglänzt. Aktuell packen die jungen Herren beim Parcoursdienst mit an. Das Engagement der Bad Segebergerin, die unermüdlich für die Initiative im Einsatz ist, würdigten die Veranstalter vor dem Großen Preis mit einem SH Holstein International Award. pm
Gerade in unsicheren Zeiten wie heute, wenn die Zukunft ungewiss erscheint und viele sich abzeichnende Entwicklungen Ängste und Sorgen bereiten, ist der eigene Garten ein wichtiger Rückzugsort für Ausgleich und Erholung. Im Gegensatz zu den meisten politischen und gesellschaftlichen Themen, bei denen Hilflosigkeit und Ohnmacht den Einzelnen lähmen können, ist es für jeden möglich, dem Artenschwund mit wenig Aufwand etwas entgegenzusetzen.
Der persönliche Einsatz für mehr Biodiversität lohnt sich doppelt. Zum einen finden seltene Tiere und Pflanzen einen Lebensraum im eigenen Garten, zum anderen stellt sich eine innere Zufriedenheit ein. Diese Zufriedenheit resultiert daraus, mit dem eigenen Grün zu Artenvielfalt und -erhalt beizutragen; nicht zu vergessen die bereichernden Naturerfahrungen, die damit verbunden sind.
Tiere und Pflanzen sind voneinander abhängig
Viele Tiere, die Gäste im Garten sein wollen, sind sehr klein und können sich nur ansiedeln, wenn sie bestimmte Pflanzen vorfinden. Die Pflanze sorgt für einen gedeckten Tisch, während die Insekten für eine gelungene Bestäubung und damit für den Erhalt der Pflanze sorgen. Stirbt eine Art aus, sind deshalb oft auch andere Arten betroffen. Das soll aber erst einmal kein schlechtes Gewissen oder Stress bei der Pflanzenwahl verursachen. Übergeordnetes Ziel sollte sein, dass eine hohe pflanzliche Vielfalt vorhanden ist, denn dann stellt sich die große tierische Biodiversität von allein ein. Machen viele Hobbygärtner mit, kann der Gesamtbeitrag der Hausgärten für den Artenschutz sogar beträchtlich ausfallen. Bei 17 Millionen Gärten in Deutschland mit einer durchschnittlichen Größe von 400 m2 ergibt sich eine Fläche von immerhin 6.800 km2.
Heimische Wildpflanzen gedeihen oft auf nährstoffarmen Standorten und Insekten bauen dort ihre Bruthöhlen. Foto: Georg Henkel
Blühzeit nahezu ganzjährig
Eine typische Win-win-Situation entsteht, wenn Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Blühzeiten angepflanzt werden. Die Hobbygärtnerin genießt nahezu einen ganzjährig blühenden Garten und den Insekten werden über einen langen Zeitraum Pollen und Nektar bereitgestellt. Wesentlich ist es, die Blütezeit nach vorn und hinten im Jahr zu verlängern. Hier ein paar Pflanzenbeispiele zur praktischen Umsetzung: Mit Frühlingsboten wie Schneeglöckchen, Krokussen und Narzissen beginnt die Saison schon im Februar. Mit Astern, ungefüllten Dahlien, Herbstanemonen, Sonnenblumen oder der winterharten, mehrjährigen Fetthenne wird auch der Herbst bunt und bietet Insekten eine letzte Nahrungsquelle vor dem Winter. Besonders erwähnenswert ist der Efeu. Bis Ende Oktober zieht er regelrecht magisch Schmetterlinge und Schwebfliegen an, die dort Nahrung aufnehmen.
Achtung, Blühpflanzen ohne Nährwert
Blüte ist nicht gleich Blüte. Eine ganze Reihe von Blütenpflanzen produziert weder Pollen noch Nektar und bietet damit Insekten keine Nahrung. Dazu zählen Gartentulpen, Gartenstiefmütterchen, Forsythien, gefüllte Chrysanthemen und die als Balkonpflanze beliebte Geranie. Stattdessen oder ergänzend sollte lieber eine sogenannte Bienenweide im Garten entstehen. Diese gibt es als Samenmischung oder als Einzelpflanzen im Container zu kaufen. Bienenfreundlich sind zum Beispiel Lavendel, Glockenlumen, Schafgarbe, Löwenmäulchen, Kapuzinerkresse, Kornblumen, Wilde Malve und Verbene. Großartige Bienenweiden, gerade auch für den Topf auf der Terrasse, sind blühende Kräuter wie Salbei, Thymian, Rosmarin, Oregano oder Majoran. Frische, aromatische Küchenkräuter sind dann stets zur Hand. Wichtig ist, dass die Entscheidung für bestimmte Pflanzen den Standortverhältnissen angepasst ist. Denn nur dann kann sich die Pflanzengemeinschaft artgerecht entwickeln und weniger Arbeit fällt an. Zwei Drittel der Wildpflanzen leben auf nährstoffarmen, mageren Standorten. Da viele Gartenböden in Schleswig-Holstein mit Nährstoffen überversorgt sind, braucht der Gartenfreund, der heimische Wildpflanzen ansiedeln möchte, in den kommenden Jahren nicht zu düngen. Eventuell ist Sand einzuarbeiten. Eine professionelle, kompetente Beratung beim Pflanzenkauf hilft, Fehler bei der Auswahl zu vermeiden. Wer Raritäten unter den Wildkräutern sucht, wird im Internet fündig.
Umgang mit dem Rasen
Der Rasen ist eine der arbeitsintensivsten Flächen in Garten. Manche Arbeiten kann man sich jedoch, zumindest teilweise, sparen. Es ist daher eine Überlegung wert, die Rasenfläche zu reduzieren und dafür pflegeleichte Stauden anzupflanzen. Auch etwas Wildwuchs zuzulassen und einen Teil des Rasens weniger oft zu mähen, bietet seltenen Insekten zusätzlichen Lebensraum. Die Aussaat von bis zu 70 verschiedenen wilden Blumenarten ist eine Alternative zum doch recht sterilen Rasen. Um eine üppige Blumenwiese zu erhalten, gilt es allerdings einiges zu beachten. Eine gute Vorbereitung der Fläche ist dabei ganz wesentlich. Vielleicht ist es ratsam, erste Erfahrungen auf ein paar Quadratmetern zu sammeln.
Unzählige Insekten finden in Blumeninseln ein zuhause. Weniger Rasenfläche und dafür Stauden ist eine weitere Option. Foto: Georg Henkel
Einheimische Gehölze statt Exoten
Exotische Gehölze wie Thuja oder Kirschlorbeer mögen dem einen oder anderen gefallen, sie bieten Insekten jedoch kaum bis keine Nahrung und verdrängen die hiesige Flora. Einheimische Pflanzen wie etwa Weißdorn, Felsenbirne, Wacholder, Wildrose, Heckenkirsche und die früh blühende Haselnuss, aber auch Pflücksträucher wie Johannis- oder Stachelbeere hingegen bieten geflügelten und gefiederten Tieren einen reich gedeckten Tisch.
Totholz ist wichtig
Totholz im Garten lassen – es bietet viele Lebensräume. Foto: Georg Henkel
Für ein funktionierendes Ökosystem ist Totholz ein essenzieller Bestandteil. Von und auf dem toten Holz leben ganz unterschiedliche Tier-und Pflanzenarten: Käfer, Schlupfwespen, Fadenwürmer, Pilze und Algen. Nahrung ist dort auch für Vögel und Säugetiere zu finden. Tiere finden im Totholz Deckung, Schlafplatz, Überwinterungsort und Brutgelegenheit. Stehendes Totholz ist zum Beispiel ideal für Rotkehlchen und Spechte. Abhängig von der Holzart, dem Zersetzungsgrad, der Feuchtigkeit und Temperatur des Totholzes entstehen sehr unterschiedliche Lebensräume. Totholz erfüllt im Garten also viele Funktionen. Wem es aber nicht gerade als Augenweide erscheint, der kann den gefällten Baumstamm oder einen Teil der dicken Äste der Verwitterung an einem nicht so exponierten Platz im Garten überlassen.
Im eigenen Garten auf dem Land und selbst auf dem Balkon in Flensburg oder Kiel können Oasen für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen werden. Damit vergrößert sich wieder ihr bedrohter Lebensraum. Es lohnt sich, im Land zwischen den Meeren mit anzupacken, denn jeder Quadratmeter mehr Biodiversität zählt!
Kleine Maßnahmen – große Wirkung für Biodiversität:
Eine Kletterpflanze an der Hauswand, 1 m2 Blumenwiese oder ein Kübel mit heimischen Kräutern können schnell zum überlebenswichtigen Raum für selten gewordene Pflanzen und Tiere werden.
Fazit
• Der persönliche Einsatz für mehr Biodiversität lohnt sich durch bereichernde Naturerfahrungen.
• Seltene Tiere und Pflanzen können einen Lebensraum im eigenen Garten finden.
• Kleine, einfach umzusetzende Maßnahmen im Garten haben große Wirkung auf die Biodiversität.
• Damit Insekten fast ganzjährig Blüten mit Pollen und Nektar angeboten bekommen, werden Beispiele für die konkrete Pflanzenwahl gegeben.
• Nicht alle Blühpflanzen und Exoten sind geeignet.
• Zwei Drittel der Wildpflanzen leben auf nährstoffarmen Böden.
• Standortverhältnisse für gutes Wachstum sind zu beachten, eventuell zu optimieren.
• Tipps, um die arbeitsintensive Pflege des Rasens zu minimieren, werden gegeben und Alternativen vorgestellt.
• Auflistung von Beispielen einheimischer Gehölze, die diversen Tieren Lebensraum bieten und zum Teil der menschlichen Ernährung dienen.
• Totholz erfüllt im Garten vielfältige Funktionen, gerade auch gegen den Artenschwund.
Im Monat September haben sich die Milchauszahlungspreise leicht befestigt, es gibt wenige Anpassungen nach oben. Insgesamt steigt der Durchschnittspreis um 0,5 ct oder knapp 1 %. Mit nun durchschnittlich 59,88 ct/kg ECM stabilisiert sich die Preisentwicklung kurz unter der 60-ct-Marke. Der am häufigsten gemeldete Preis beträgt 61 ct/kg. Im südlichen Deutschland sind Preise in dieser Höhe die Ausnahme, dort werden 50 bis 58 ct/kg ausgezahlt.
Das Milchaufkommen in der Bundesrepublik entwickelt sich schwankend. Überwiegend sinkt die Anlieferungsmenge bei den Meiereien wöchentlich, in manchen Wochen steigt sie. Insgesamt blieb die Differenz zum Vorjahr zuletzt positiv, in KW 39 waren es +1,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt. Im Nachbarland Frankreich reduziert sich der Rückstand und auch europaweit ist das der Fall. In anderen wichtigen Produktionsregionen der Welt steht im Jahresvergleich ein dickes Minus. In Neuseeland und Australien fiel die Produktion im August um 4 beziehungsweise6 % geringer aus. Die USA hingegen konnten mit einer Mehrproduktion im Juli und August (der höchsten der letzten vier Jahre) die bisherige Jahresbilanz auf –0,3 % heben.
Steigende Kosten, vor allem für Energie, treiben die Milchpreise nach oben. Fraglich ist, wie lange die Steigerungen noch anhalten. Der Preisschritt im September ist nur klein, einige Meiereien haben keine Anhebung zum Vormonat vorgenommen. Im europäischen Ausland klaffen die Preise auseinander, am niederländischen Spotmarkt werden 58 ct/kg notiert, am italienischen Spotmarkt hingegen 68 ct/kg. Die festen Markttendenzen, die sich nach Ferienende im August ergaben, sind abgeebbt. Die zahlreichen Unsicherheiten am Markt dämpfen die Geschäfte. Die Global-Dairy-Trade-Auktion endete nach nur zwei positiven Ergebnissen Anfang Oktober wieder im negativen Bereich. Der Kieler Rohstoffwert Milch ab Hof wurde leicht heraufgesetzt um 0,3 ct/kg auf 59,7 ct/kg. Ausschlaggebend dafür waren eine Anhebung des Fettwertes um 0,4 ct und eine Absenkung des Nichtfettwertes um 0,1 ct. Enthalten ist wie im Vormonat eine Energiekomponente von 2,5 ct.
Die Markttendenz bei Milchprodukten bleibt trotz steigender Verbraucherpreise fest. Die gute Nachfrage hält an, jedoch greifen Verbraucher zunehmend zu Artikeln im unteren Preiseinstiegssegment. Butter als Päckchenware geht so gut in den Markt, dass der Preis auf 7,50 bis 7,70 €/kg gestiegen ist. Als ein Grund dafür werden Feiertage im Oktober benannt. Der Markt für lose Butter hingegen schwächelt. Beim Käse bleibt die Tendenz fest, da sich die Vorräte in den Reifelagern sukzessive aufbrauchen und nicht im selben Tempo nachgefüllt werden können. Das Alter der Käsewaren wird immer geringer. Für die verarbeitende Industrie ist die Energiekrise nach wie vor das größte Problem, es verkompliziert die Planbarkeit der industriellen Produktion wie auch die Preisfindung mit Geschäftspartnern für Lieferungen zum Jahresende und im ersten Quartal 2023. Im Geschäft mit ausländischen Abnehmern zeigt sich die ungleiche Verteilung der Kostensteigerungen, Preisforderungen hiesiger Meiereien lassen sich vor allem in Drittländern kaum noch durchsetzen.
Die Pulverpreise entwickeln sich leicht schwächer. Die Marktteilnehmer warten ab, wo es möglich ist, und versuchen, die zahlreichen Unsicherheiten klarer zu sehen. Der Monatsdurchschnitt im September lag für Magermilch- und Molkenpulver um 28 bis 52 €/t unter den Augustpreisen, Vollmilchpulver um 107 €/t darunter. Die Preisrückgänge scheinen seither etwas gebremst, vor allem Vollmilchpulver zeigt sich nur noch leicht schwächer. Dennoch ist kaum Nachfrage da. Vor allem aus Drittländern im asiatischen Raum, primär China, fehlt das Kaufinteresse. Bei Importeuren im nordafrikanischen Raum machen sich die hohen Marktpreise bemerkbar, es wird von Einbrüchen in der Verarbeitung importierter Milchpulverwaren berichtet. Die Verfügbarkeit von EU-Ware am Markt hat zugenommen, da sie preislich wenig konkurrenzfähig ist.