Vom klassischen Kopfsalat über Pflücksalat bis hin zu eher exotischen und weniger bekannten Salat-Arten reicht die Auswahl am Samenständer. Direktaussaaten sind je nach Boden und Witterung bereits ab März möglich. Besser klappt es mit der Vorkultur und dem anschließenden Auspflanzen im Frühbeet. Ab Mitte April geht dann die Freiland-Saison los.
Die meisten Blattsalate sind etwa sechs bis zehn Wochen nach der Aussaat erntereif. Pflücksalate reifen etwas schneller als Kopfsalate. Der Zeitraum lässt sich mit gekauften Jungpflanzen verkürzen. Das geht dafür aber mehr ins Geld. Sämtliche Blattsalate brauchen einen sonnigen Standort auf einem humosen, lockeren und unkrautfeien Gartenboden sowie eine gleichmäßige Wasserversorgung. Sie ist besonders zu Beginn der Wachstumszeit wichtig, damit die Blätter schön zart bleiben. Außerdem kann Trockenstress die Pflanzen schneller in die Blüte treiben. Dies passiert auch, wenn die Sorte nicht zum Anbautermin passt, die Pflanzen zu eng sitzen oder zu hohe Temperaturen herrschen. Gewächshaus oder Frühbeet ermöglichen die Aussaat auch außerhalb des klassischen Termins, der sich von April bis Anfang August zieht.
Pflücksalat bildet keinen geschlossenen Kopf, sondern wächst rosettenartig. Daher kann man immer wieder Blätter von außen pflücken und besonders im Frühjahr über vier bis sechs Wochen hinweg ernten. Solange das Herz der Pflanze, also der Vegetationspunkt, erhalten bleibt, bilden sich immer wieder neue Blätter. Wenn der Salat in die Blüte geht, ist jedoch Schluss mit der Ernte. Die Blätter nehmen dann jedoch nicht gleich einen bitteren Geschmack an, es bilden sich nur keine neuen mehr. Tipp: Pflücksalat lässt sich nicht so gut frisch halten wie Kopfsalat, daher immer erst kurz vor der Zubereitung ernten. Wer über ein Frühbeet verfügt, kann bereits Anfang März Pflücksalat auf der Fensterbank aussäen und auspflanzen, wenn die Blätter etwa 5 cm hoch gewachsen sind. Ein vorsorglicher Schneckenschutz kann sinnvoll sein, denn im erwärmten Boden des Frühbeetes lauern in manchen Jahren kleine Nacktschnecken, die in einer Nacht die liebevoll herangezogenen Setzlinge verputzen.
Aus Erfahrung empfehlen sich folgende Pflücksalat-Sorten:
‚Amerikanischer Brauner‘: Die mittelgrünen und braunroten, gewellten Blätter können laufend vom Strunk geerntet werden. Schießt erst spät, vorzugsweise im Frühjahr oder Spätsommer anbauen.
‚Friel‘: Schnittsalat mit glattrandigem Blatt in frischgrüner Farbe. Blätter sind etwas fester, wächst schnell und bildet im Herz immer neue Blätter nach. ‚Preluda‘ ist die rotblättrige Variante, ebenfalls sehr wohlschmeckend.
‚Lollo Bionda‘: hellgrüne, dickfleischige, am Rand gekrauste Blätter, bildet dichte Rosetten, aus denen sich einzelne Blätter immer wieder pflücken lassen. Alternativ ganzen Kopf ernten. Schießt erst spät, eignet sich auch für den Anbau im Sommer. ‚Lollo Rosso‘ ist die rotblättrige Variante, schmeckt etwas bitter.
Kopfsalate schätzen ebenso wie Pflücksalat einen vollsonnigen Standort mit tiefgründigem und humosem Boden. Hier ist allenfalls eine Kompostgabe vor der Pflanzung zur Versorgung mit Nährstoffen nötig. Frühe Treibsalate wie ‚John‘ können bereits Anfang Februar unter der Pflanzenlampe in Vorkultur ausgesät werden. Wer keine verwenden möchte, wartet bis Ende Februar, dann genügen die natürlichen Lichtverhältnisse auf der Fensterbank oder im Anzuchtgewächshaus. Während der Vorkultur sollte die Temperatur nicht über 15 °C liegen, damit sich kräftige Pflanzen entwickeln.
Die Direktsaat im Freiland gelingt ab Mitte April. Tipp: Alle zwei bis drei Wochen in Sätzen aussäen, so gibt es immer frischen Salat zu ernten. Dabei unbedingt auf die jeweiligen Anbautermine achten, denn nur wenige Sorten wie ‚Kagraner‘ eignen sich für den Sommeranbau.
Kopfsalat weist einen recht hohen Wasserbedarf auf. Wichtig: Das Wasser immer direkt auf den Erdboden geben, nie auf die Köpfe. Dies beugt der Fäulnisbildung vor. Dagegen hilft es auch, die Setzlinge möglichst so hoch zu pflanzen, dass der Wurzelhals nicht mit Erde bedeckt ist. Der Anbau im Frühbeet oder unter einem Folientunnel ist meist sehr erfolgreich, weil der Salat vor Regen geschützt heranwächst. Tipp: Eisbergsalat am besten unter Dach anbauen, die Köpfe faulen bei Regenwetter leider sehr schnell. Neben grünblättrigen Kopfsalaten gibt es am Samenständer auch Sorten mit gelblichen oder rötlichen Blättern. Es lohnt sich durchaus, eine unbekannte Sorte auszuprobieren und so Neues zu entdecken.
Aus Erfahrung empfehlen sich folgende Kopfsalat-Sorten:
‚John‘: Ideal für den frühen und späten Anbau, wächst sehr gut im Frühbeet und Gewächshaus, letzte Aussaat Mitte März, bildet schöne, dichte Köpfe mit frischgrünen Blättern.
‚Maikönig‘: Eine frühe Freilandsorte mit Aussaat von März bis April, bildet zarte, grüne Köpfe mit leicht rötlichen Blatträndern. Lässt sich auch gut in Frühbeet oder Gewächshaus anbauen.
‚Attraktion‘: Aussaattermin von März bis Mai, schießt nicht so früh, bildet feste Köpfe.
‚Laurenzio‘: Bildet große, locker aufgebaute Köpfe, schmeckt sehr gut, weniger fäulnisanfällig als ‚Maikönig‘ und ‚Attraktion‘, Aussaat von Mitte April bis Mitte Juli.
‚Kagraner Sommer‘: Aussaat von Mai bis Mitte Juli, sehr schossfest, kommt gut mit heißen Tagen zurecht, sollte bis Anfang August ausgepflanzt sein.