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Fiete, das Maskottchen des Deutschen Landjugendtages 2024, könnte der Star des neuen Jahres werden. „Geboren“ wurde er 2023, wie der Jahresrückblick im aktuellen Bauernblatt zeigt.
Auf zwei Seiten werden dazu zahlreiche Momente gezeigt, die in den zurückliegenden zwölf Monaten mit dem Handy festgehalten wurden.
Landesberufswettbewerb LandwirtschaftVorstandsarbeit in Ballkleid und Anzug auf der IGWAufruf zu den KommunalwahlenWarm-up zur VorstandsklausurTreffen mit der FeuerwehrBlutspendeaktionAgrarexkursion im SommerIm Schapptüüch zum Landjugendball auf der IGWErntekrone für die Landwirtschaftskammer
Die von der Bundesregierung beabsichtigte Streichung der Agrardiesel- und der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge hat die Bauern in Rage gebracht. Es sind umfangreiche Aktionen geplant, um gegen diese Vorhaben zu protestieren und ihre Zurücknahme zu erreichen.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) muss 60 Mrd. € aus dem Klima- und Transformationsfonds streichen. So haben es die Richter des Bundesverfassungsgerichts am 15. November entschieden – ein Urteil, das den Haushalt, die Umwelt- und Klimapolitik sowie die Ampel-Koalition unter Druck setzt. Im Bundeshaushalt 2024 müssen noch 17 Mrd. € gespart werden.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) haben sich zur Lösung darauf geeinigt, in diesem Zuge 3 Mrd. € bei „klimaschädlichen Subventionen“ zu streichen. Dazu zählen sie die Befreiung von der Agrardieselsteuer und der Kfz-Steuer für die Land- und Forstwirtschaft. Damit würden allein auf den landwirtschaftlichen Berufsstand 1 Mrd. € entfallen, und die Landwirtschaft würde überproportional an den Kürzungen beteiligt.
„Spielball liegt beim Kabinett“
Der Deutsche Bauernverband (DBV) wendet sich strikt gegen die Sparpläne der Bundesregierung. Die erste Reaktion war neben regionalen Demonstrationen die spontane Kundgebung von Tausenden Landwirtinnen und Landwirten mit 2.000 Traktoren vor dem Brandenburger Tor in Berlin am 18. Dezember.
DBV-Präsident Joachim Rukwied hat die Bundesregierung aufgefordert, in der anstehenden Entscheidung zum Bundeshaushalt 2024 die Vorschläge zur Streichung des sogenannten Agrardiesel und der Kfz-Steuerbefreiung zurückzunehmen: „Diese Bundesregierung hat die Tragweite ihrer Entscheidungen offenbar noch immer nicht erkannt“, so Rukwied. „Wir haben mit einer sehr kurzfristig angesetzten Großdemonstration in Berlin ein erstes Signal gesetzt.“
Der „Spielball“ liege derzeit beim Bundeskabinett, so der DBV. Ab dem 8. Januar werden die parlamentarischen Beratungen fortgesetzt, dann werden regionale Aktionen der Landwirte starten, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Zudem laufen Plakataktionen, die auf die Anliegen der Landwirtinnen und Landwirte hinweisen. Der Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH) hat neben den bereits erfolgten Ansprachen an die Landespolitik die Parteispitzen der im Landtag vertretenen Parteien kurzfristig zu einem Gespräch eingeladen.
Ab dem 8. Januar soll es dann auch in Schleswig-Holstein zu weiteren Aktionen kommen, die der BVSH organisiert. Für alle Aktionen ist schon große Unterstützung aus dem vor- und nachgelagerten Bereich, dem Transportgewerbe, dem Handwerk und anderen zugesagt worden. Der BVSH ist im Austausch mit dem erweiterten Verbandsrat des DBV, um Aktionen zu koordinieren.
Alle Landwirtschaftsminister gegen Sparpläne
Plakat am Silo
Die Agrarminister des Bundes und der Länder lehnen die Sparpläne der Bundesregierung zu Lasten der Landwirtschaft einmütig ab. Nach ihrer einhelligen Auffassung muss sowohl die Streichung der Agrardieselvergünstigung als auch die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge vom Tisch. Bereits in der ersten Januarwoche will man sich erneut zusammenschalten, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Weiterhin umstritten ist die Rolle von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bei dem Zustandekommen der Sparbeschlüsse. Bei der Demonstration, auf der Özdemir als einziger Politiker redete, sagte der Minister zu, er werde sich „mit aller Kraft“ dafür einsetzen, dass die Kürzungen so nicht kommen. „Ich kämpfe dafür, dass es in der Härte nicht kommt“, versicherte der Grünen-Politiker. Özdemir bekommt in seinen Bemühungen um eine Abmilderung der Sparbeschlüsse zur Landwirtschaft Rückenwind aus der Heimat. In einem Positionspapier übt die Landtagsfraktion der Grünen in Baden-Württemberg scharfe Kritik an der geplanten Abschaffung der Agrardieselvergünstigung und der Kfz-Steuerbefreiung für die Land- und Forstwirtschaft. Die Union hält ungeachtet der Aussagen an ihrer Kritik an Özdemir fest.
Plakat im Feld
Die Brisanz der Sparbeschlüsse sei auch im Bundeslandwirtschaftsministerium angekommen, stellte der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister und bis Jahresende 2023 Vorsitzender der Agrarministerkonferenz (AMK), Werner Schwarz (CDU), nach einer Unterredung mit Minister Özdemir fest. Konkrete Lösungsvorschläge seitens des Bundes habe es allerdings noch nicht gegeben. Schwarz wies zudem darauf hin, dass geplante Kürzungen des Bundes nicht dazu führen dürften, dass der politisch und gesellschaftlich begonnene Umbau der Tierhaltung und die Anpassung der Landwirtschaft gefährdet würden. Er reagierte damit auf Vorschläge aus den Reihen der FDP-Bundestagsfraktion, die bereitgestellten Bundesmittel für den Umbau der Tierhaltung zu kürzen. Schwarz forderte die Ampel-Koalition auf, „sich endlich zur heimischen Urproduktion zu bekennen und die aktuellen Streichungsvorschläge zurückzunehmen“.
Forderung nach Sonder-AMK
Unterdessen meldeten die Bundesländer ihren Anspruch an, bei den Verhandlungen um die Kürzungspläne des Bundes mitzureden. Sachsen-Anhalts CDU-Landwirtschaftsminister Sven Schulze und sein SPD-Amtskollege aus Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, forderten eine Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK). Laut Schulze muss eine Sonder-AMK spätestens in der zweiten Januarwoche erfolgen, um Einfluss auf die Beschlüsse des Haushaltsausschusses nehmen zu können. „Ansonsten sind die Messen gesungen“, mahnte der Minister.
Eine Sonder-AMK muss von mindestens neun der 16 Länder befürwortet werden. Die AMK ist allerdings nur ein politisches Beratungs-, jedoch kein Entscheidungsgremium.
Zukunftskommission meldet sich zu Wort
Überraschend hat sich die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) zu Wort gemeldet, die sich bislang bewusst aus tagespolitischen Fragen herausgehalten hatte. Das Expertengremium kritisiert eine überproportionale Belastung der Land- und Forstwirtschaft sowie des Gartenbaus durch die geplante Streichung der Agrardieselbeihilfe sowie der Kfz-Steuerbefreiung. Die jetzt vorgesehenen Kürzungen verursachten Einkommensminderungen, die in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden positiven Umwelteffekten stehen, teilte die ZKL mit.
Bereits in ihrem Abschlussbericht vom Sommer 2021 hatte sich die ZLK dafür ausgesprochen, dass eine Streichung von umweltschädlichen Subventionen mit der Förderung umweltpositiver Fortschritte verbunden werden müsse. Angesichts der aktuellen Sparpläne ließe sich daraus beispielsweise ableiten, dass im Gegenzug zu den vorgesehenen Kürzungen alternative Antriebe und umweltfreundliche Kraftstoffe entsprechend begünstigt werden. Die Einsparungen dürften nicht zu Lasten des globalen Südens und wichtiger sozialer Fragen gehen.
Was sagen Bio-Verbände und Umweltschützer?
Während Agrarverbände ihren Ton gegenüber der Bundesregierung und der Ampel-Koalition verschärften, ging mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein „Schützerverband“ auf Distanz zu den Beschlüssen der Bundesregierung, die mit dem Abbau klimaschädlicher Subventionen begründet werden.
Greenpeace hält die Abschaffung der Agrardieselvergünstigung hingegen für gerechtfertigt. Angesichts „milliardenschwerer Subventionen für die Landwirtschaft“ sei der geplante Wegfall der Dieselsubvention durchaus zu verkraften, meint Greenpeace-Agrarreferent Martin Hofstetter. Auch die Landwirtschaft müsse ihren Teil zum Erreichen der Klimaziele beitragen und auf spritsparende und klimafreundliche Antriebssysteme umschalten. Die Technik dafür sei vorhanden, erste E-Trecker bereits im Einsatz.
Demgegenüber hält Bioland-Präsident Jan Plagge Vorstellungen für reine Utopie, „dass alle Landwirte innerhalb kürzester Zeit auf alternative Antriebe oder Treibstoffe umsteigen“. Der Diesel werde sich durch die steigende CO2-Abgabe ohnehin deutlich verteuern. Auch Pflanzenöl werde als Alternative zusätzlich besteuert. Die Landwirtschaft könne nicht von heute auf morgen auf 1 Mrd. € verzichten.
Laut Demeter-Vorstand Dr. Alexander Gerber ist die geplante Abschaffung der Beihilfe für Agrardiesel und der Kfz-Steuerbefreiung ein inakzeptabler Nackenschlag und muss umgehend korrigiert werden. Reale Einkommensverluste von mehreren Tausend Euro seien für die Betriebe angesichts gestiegener Energiepreise und eines enormen Preisdrucks nicht zu stemmen.
Aktionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein plant der BVSH folgende Kolonnenfahrten:
Montag, 8. Januar: Kreise Steinburg und Pinneberg und Stadt Hamburg, Kreis Segeberg, Kreis Dithmarschen
Mittwoch, 10. Januar: Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg, Kreise Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Ostholstein-Lübeck
Freitag, 12. Januar: Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde nach und durch Kiel
Die genauen Routen, Ziele und Uhrzeiten gibt der BVSH noch bekannt.
Am Montag, 15. Januar, wird es zu einer erneuten Großdemonstration in Berlin kommen.
Die Sturmflut an der Ostsee vom Oktober ist aus den Schlagzeilen, doch die Folgen beschäftigen Betroffene und Politik noch lange. So ist Umwelt- und Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt (Grüne) seitdem unterwegs zu den betroffenen Deichen, um sich vor Ort einen Überblick über die Schäden zu verschaffen und mit den lokalen Akteuren über Lösungsmöglichkeiten zu beraten.
„Wir lassen Sie in dieser Situation nicht allein“, versicherte Minister Goldschmidt bei seinem Besuch in Arnis. Auch bei der an der Schlei gelegenen kleinsten Stadt Deutschlands war in der Nacht vom 20. zum 21. Oktober ein Deich gebrochen. Die Sturmflut hatte das Ostseewasser in die Schlei gedrückt. Die Freiwillige Feuerwehr und viele Bürger versuchten in jener dramatischen Nacht alles, um den Deich zu retten. „450 Leute waren in dieser Nacht im Einsatz. Nachdem der Hochwasserpegel bereits wieder gesunken war, hatten wir nicht mehr damit gerechnet, dass der Deich bricht“, erinnert sich Axel Kühn, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Arnis.
Um 1.30 Uhr brach der Deich dennoch. Zu diesem Zeitpunkt waren die Deichretter nicht mehr vor Ort. Großes Glück für sie, so war ihr Leben nicht in Gefahr! Das Schleiwasser überflutete Teile von Arnis. 40 Häuser waren betroffen, zehn besonders schwer. Sie sind seitdem unbewohnbar. Das Wasser stand in Kellern und Erdgeschossen – tagelang. Denn trotz des Einsatzes von leistungsfähigen Pumpen nach der notdürftigen Schließung der Deichbruchstelle brauchten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mehrere Tage, um das Wasser abzupumpen.
Bei den anderen Bewohnern normalisierte sich das Leben nach etwa einer Woche weitgehend, nachdem Strom und Abwasser wieder funktionierten. In den zehn besonders stark betroffenen Häusern ist an Wiedereinzug noch lange nicht zu denken.
Diskussion um den besten Hochwasserschutz: Birgit Matelski, Direktorin des LKN.SH, Umwelt- und Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt, Deichgraf Peter Dreyer und Jens Jesaitis, LKN.SH (vorne v. li.)
Bewuchs und Maulwürfe als Gefahren
Beim Vor-Ort-Termin mit dem Minister spielten auch die kleinen Probleme eine Rolle, die die Stabilität der Deiche gefährden: der Bewuchs und die Maulwürfe. „Der Deich ist auch ein beliebter Wanderweg“, begründete Peter Dreyer, seit 40 Jahren Deichgraf von Arnis, den Bewuchs auf der Landseite des Deiches. „Bewuchs ist immer schädlich für Deiche“, erklärte Birgit Matelski, Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz (LKN.SH) – siehe Artikel. Auch die Bekämpfung der Maulwürfe war Thema. Sie untergraben im wahrsten Sinne des Wortes die Stabilität des Deiches. Da es im Falle einer Bekämpfung um eine geschützte Tierart geht, ist dafür eine Sondergenehmigung erforderlich.
Erst reparieren, dann langfristige Lösungen
Es wurde schnell klar, dass die kleinteiligen Zuständigkeiten für die Deiche kaum noch kompatibel mit den aktuellen und künftigen Herausforderungen des Küstenschutzes sind. Denn zuständig für die Deiche und deren Wiederaufbau sind die örtlichen Wasser- und Bodenverbände. „Ein Meeresspiegelanstieg von 50 Zentimetern macht aus einer Jahrhundertflut eine Zehnjahresflut“, betonte Goldschmidt. Er erneuerte die Zusage des Landes, 90 % der Kosten für die Wiederherstellung der Deiche zu übernehmen, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen. Die einzelnen Deichabschnitte sind häufig in privatem Eigentum, oft von Landwirten. In früheren Jahrzehnten legten die lokalen Akteure Wert darauf, sich selbst um ihre Deichabschnitte zu kümmern. Bei größer werdenden Herausforderungen kommen die örtlichen Wasser- und Bodenverbände zunehmend an ihre Grenzen. Der Landtagsabgeordnete Thomas Jepsen (CDU) erklärte: „Wir brauchen eine höhere Professionalisierung der Wasser- und Bodenverbände mit Fachpersonal.“
Auf Dauer wird es wohl darauf hinauslaufen, dass das Land Deiche übernimmt. „In den 1970er Jahren war das nicht gewollt. Jetzt ist die Bereitschaft größer“, so Minister Goldschmidt, der dafür eine klare Bedingung nannte: „Dann müssen die Deiche dem Land kostenfrei übertragen werden.“
Jetzt geht es erst einmal darum, möglichst schnell die gebrochenen Deiche zu reparieren. In Arnis liegen Tausende Sandsäcke und etliche Sandcontainer an der Bruchstelle, um die Schlei aus der Stadt herauszuhalten. Im ersten Quartal 2024 soll mit den Planungen für die Reparatur des gebrochenen Abschnitts begonnen werden. Doch das ist nur der erste Schritt. Danach braucht es langfristige Überlegungen und Maßnahmen.
Küstenschutzminister Goldschmidt weiß um schmerzliche Entscheidungen, die dann zu treffen sein werden. „Wir werden Deiche hochziehen müssen, aber das wird nicht bei allen möglich sein.“ An manchen Stellen werde man der Ostsee mehr Raum geben müssen. „Und es wird Gebiete geben, an denen keine neuen Häuser mehr gebaut werden dürfen.“ Thomas Jepsen fordert eine langfristige Strategie 2100, „einen Generalplan Küstenschutz“. Um die Orte an der Schlei künftig vor Hochwasser zu schützen, schlug er ein Sperrwerk vor Schleimünde vor. Die damit verbundenen finanziellen Herausforderungen will er durch „eine andere Prioritätensetzung“ stemmen.
Dieser Deich hat gehalten, obwohl die Feuerwehr auch hier mit Bruch gerechnet hatte.
Lindenweg besonders hart getroffen
Kerstin Rosinke ist eine der Betroffenen des Arniser Deichbruchs. Erst 2019 ist die junge Frau, die als Leiterin der Bibliothek in Kappeln arbeitet, gemeinsam mit ihrem Partner von Hamburg nach Arnis gezogen. Sie kauften ein 1971 gebautes Einfamilienhaus im Lindenweg. Im Erdgeschoss war alles neu: die Küche, das Bad, das Wohnzimmer. Jetzt laufen dort die Trockner.
Das Wasser kam, während sie mit ihrem Partner im Urlaub war. „Dass bei Hochwasser einmal der Keller volllaufen kann, damit mussten wir rechnen, aber nicht, dass das Wasser im Erdgeschoss stehen würde.“ Schließlich führen mehre Stufen zur Haustür. Bei Nachbarn, deren Haus noch tiefer gelegen ist, stand das Wasser teilweise bis im ersten Stock. Erst einmal wohnen Rosinke und ihr Partner kostenfrei in der Ferienwohnung einer Freundin, zunächst bis März. Wie es dann weiter geht, wissen sie noch nicht.
Probleme mit der Versicherung
Die Gebäudeversicherung von Rosinke will nicht zahlen, weil die darin enthaltene Elementarschadenversicherung eine Sturmflut ausdrücklich ausschließt. Der Streitpunkt ist die Frage, ob die Sturmflut die Ursache für den Schaden ist. „Wenn auch das Hochwasser in der Schlei zum Ausschlussgrund Sturmflut gehören sollte, sind wir bei Vertragsabschluss nicht gut aufgeklärt worden. Wir haben ja bewusst die Elementarschadenversicherung abgeschlossen, um vor Hochwasser aus der Schlei geschützt zu sein. Und wo sonst soll es herkommen, wenn nicht aus der Ostsee?“ Anwälte kämpfen zurzeit ehrenamtlich für die Ansprüche der Versicherten – Ausgang offen.
Die Kfz-Versicherungen seien kulanter, weiß Rosinke. Die haben Kraftfahrzeuge, welche nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten, inzwischen ersetzt. Beim Härtefallfonds des Landes konnte Rosinke noch keinen Antrag stellen. „Noch sind die Kriterien nicht klar.“ Schlecht zu sprechen ist sie auf den Bund, der nach dieser Katastrophe nicht helfen will. „Das kann doch nicht sein, nur weil hier weniger Menschen direkt betroffen sind als etwa im Ahrtal.“
Spendenaktion der Stadt Arnis
Bleibt vorerst die Spendenaktion der Stadt Arnis, die Sandra Hille koordiniert. „Daran haben sich auch viele Feriengäste beteiligt“, erklärt sie. 350.000 € sind inzwischen zusammengekommen – viel für die 273 Einwohner (Stand 2022) der kleinen Stadt, aber für 40 zum Teil schwer geschädigte Häuser eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Rosinke ist dankbar für die Hilfsbereitschaft der Mitbürger.
Die Spendenaktion der Stadt Arnis läuft weiter. Sandra Hille erklärt zum Spendenzweck: „Es geht uns um die Härtefälle. Diese unterstützen wir mit den gesammelten Geldern. Alle Spenden kommen an, und erste Teilzahlungen wurden bereits geleistet. Selbst wenn eine Elementarversicherung besteht zahlt diese nicht. Das Land hat es noch nicht geschafft, eine Härtefallregelung zu schaffen. Aktuell werden nur Darlehen mit kurzer Laufzeit und hohen Tilgungsraten angeboten. Das ist unmöglich abzubilden für Menschen, denen die Stromrechnungen aufgrund der Trockengeräte gerade die Haare vom Kopf fressen. Natürlich fühlen sich diese Menschen allein gelassen.“
Informationen zur Hilfe des Landes Schleswig-Holstein bei Schäden durch die Ostseeflut unter https://t1p.de/864jz
Bewuchs auf dem Deichkörper ist aus vielerlei Gründen unerwünscht. Vereinfacht ausgedrückt besteht ein Deichkörper aus Sand, Klei und einer Grasdecke, die vor Ausspülung schützt. Deshalb muss die Grasdecke dicht und das Gras kurz gehalten werden. Schafe verdichten mit ihren kleinen Hufen das Gras und halten es kurz.
Löcher in der Grasdecke können viele Gründe haben. Einer sind Disteln, deren Wurzeln tief in die Kleischicht eindringen und Wasser in diese Regionen lenken. Da Disteln sich schnell vermehren, stellen sie ein Problem dar. Deshalb entfernen beim LKN.SH Deichläufer die Disteln. Ähnliches gilt für Sträucher oder Bäume, die mit ihren Wurzeln die Deckschicht zerstören. Bewuchs lockt auch Tiere an, die Löcher graben, beispielsweise Mäuse. Sie fühlen sich bereits dort wohler, wo das Gras höher aufwächst.
Werden Bäume bei einem Sturm entwurzelt, werden große Löcher in die Deckschicht gerissen. Umgestürzte Bäume durchlöchern mit ihren Ästen den Deichkörper. Wird ein entwurzelter Baum immer wieder über die Grasschicht gewälzt, schält er die Schutzschicht ab.
Erstaunlich viele Stauden, Sträucher und Laub- sowie Nadelbäume präsentieren sich im gelb oder goldfarben überlaufenen Blattkleid. Einige entfalten in eher lichtarmen, schattigen Gartenbereichen ihre Leuchtkraft, andere brauchen dafür die volle Sonne.
Kaukasus-Vergissmeinnicht ,Hadspen Cream‘ ist eine hübsche Blattschmuckstaude für den Halbschatten. Foto: Karin Stern
Werfen wir zunächst einen Blick auf Stauden mit goldgelbem Laub. Im Frühjahr verzaubern die blauen oder weißen Blüten des Kaukasus-Vergissmeinnichts (Brunnera macrophylla) von April bis in den Juni hinein. Die herzförmigen Blätter der Sorte ‚Hadspen Cream‘ schmücken auch außerhalb der Blütezeit mit ihrem hellgelbem Rand. Auf lehmig-sandigem Boden wächst ‚Hadspen Cream‘ selbst auf größeren Flächen schnell zu einem dichten Teppich heran. Wichtig ist neben der ausreichenden Bodenfeuchtigkeit auch ein hoher Nährstoff- und Humusgehalt. Nach der Blüte empfiehlt sich der komplette Rückschnitt. Dies verhindert nicht nur eine unerwünschte Selbstaussaat, sondern regt auch den Neuaustrieb vieler Blätter an.
Als Aufheller nahezu unverzichtbar gilt die Japan-Gold-Segge ‚Evergold‘ (Carex oshimensis). Überaus elegant wirkt die gelblichweiße Blattmitte, die von grünen Rändern eingefasst ist. Die schmalen, weichen Blätter hängen formschön bogig über. Eine hübsche Alternative ist Carex elata ‚Aurea‘, die Steife Segge. Sie eignet sich jedoch nur für feuchte bis nasse Bereiche und empfiehlt sich daher vor allem für den Teichrand.
Der dritte im Bunde der Blattschönheiten ist das Japan-Goldbandgras ‚Aureola‘ (Hakonechloa macra). Mit 20 bis 40 cm Höhe leuchten die goldbunt gestreiften Blattschöpfe wirkungsvoll im lichten Schatten. Sie kommen perfekt in der Nachbarschaft blaulaubiger Funkien zur Geltung. ‚Aureola‘ wächst allerdings etwas schwächer als andere Sorten und ist auch etwas empfindlicher. Dafür eignet sich die Sorte sehr gut für die Kübelkultur.
Das Japan-Goldbandgras ,Aureola‘ setzt mit seinem fröhlichen Farbspiel wirkungsvolle Akzente im lichten Schatten. Foto: Karin Stern
Unter all den vielen Funkien (Hosta) finden sich natürlich ebenfalls Sorten mit goldfarbenen Blättern. Die Hybride ‚Ben Vernooij‘ stellt mit intensiv blauer Blattmitte und dem sattgelben Blattrand einen tollen Blickfang dar. Das intensive Gelb kann im Laufe des Sommers jedoch ins Cremeweiße verblassen. Doch auch andere Funkiensorten zeigen gelbe Blattfärbungen: ‚Cracker Crumbs‘, ‚Fire Islands‘, ‚Albopicta‘, ‚Gold Standard‘, ‚Golden Tiara‘, ‚Goldene Woge‘ oder ‚Orange Marmalade‘, um nur einige zu nennen. Tipp: Vor dem Kauf auf die jeweilige Wuchshöhe achten, die von 20 bis 80 cm variiert.
Unter den zahlreichen Blattzeichnungen der verschiedenen Funkiensorten findet jeder seinen Favoriten. Foto: Karin Stern
Das Gold-Pfennigkraut ‚Aurea‘ (Lysimachia nummularia) zählt zu den am schönsten gefärbten goldblättrigen Pflanzen. Das gelbe Laub des zuverlässigen Bodendeckers verträgt allerdings keine pralle Sonne. Es wirkt mit Günsel oder blaublättrigen Funkien besonders attraktiv. Ebenfalls auf die Liste der goldblättrigen Stauden gehört die Dreimasterblume ‚Sweet Kate‘ (Tradescantia x andersoniana). Die violettblauen Blüten bilden einen schönen Kontrast zum Laub. Dieses sollte unbedingt vor praller Sonne geschützt werden, um Verbrennungen zu vermeiden.
Sträucher mit goldenen oder gelben Blättern bieten tolle Farbtupfer, die einen Hauch von Wärme verbreiten. Sorgfältig ausgewählt, entstehen beeindruckende Kontraste zu anderen Pflanzen. Der Spindelstrauch ‚Emerald‘n Gold‘ (Euonymus fortunei) besticht durch sein edel wirkendes, bunt panaschiertes Laub, das im Winter häufig rosa überlaufen aussieht. Der robuste und pflegeleichte Strauch findet als Bodendecker ebenso Verwendung wie als Kübelpflanze oder zur Verschönerung von Mauern, Zäunen und Gräbern. Selten wird er höher als 1 m. Nicht viel höher wächst die Berberitze ‚Aurea‘ (Berberis thunbergii), die auf jedem Gartenboden gedeiht. Den ganzen Sommer über strahlen ihre leuchtend gelben Blätter. Ein Formschnitt ist mit der Heckenschere problemlos möglich. Tipp: Etwas sonnengeschützt pflanzen, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden.
Der Goldgelbe Perückenstrauch ‚Golden Spirit‘ benötigt einen sonnigen Standort. Foto: Imago
Mit etwa 2 m in Höhe und Breite nimmt der Goldgelbe Perückenstrauch ‚Golden Spirit‘ (Cotinus coggygria) etwas mehr Platz in Anspruch. Das gelbe Laub färbt sich zum Herbst hin rot. ‚Golden Spirit‘ braucht für die Gelbfärbung seiner Blätter unbedingt einen sonnigen Standort. An schattigen Stellen vergrünen die Blätter. Der Strauch verträgt bestens Hitze sowie Trockenheit und stellt keine Ansprüche an den Boden. Besonders schön wirkt er vor dunkel gefärbten Hecken. Nach der Blüte im Juni/Juli bilden sich die perückenartigen Fruchtstände. Die rotbraune Rinde macht ‚Golden Spirit‘ zum Blickfang im Winter. Etwas unbekannt ist der Goldliguster ‚Aureum‘ (Ligustrum ovalifolium). Sein grüngelber Blattschmuck und die Schnittverträglichkeit machen ihn zur idealen Heckenpflanze. Solitär gepflanzt, zeigt ‚Aureum‘ einen aufrechten, leicht vasenförmigen Wuchs. 40 bis 60 cm pro Jahr wächst diese Sorte und erreicht in der Endhöhe ungeschnitten etwa 3 m. An sonnigen Standorten entfaltet sich die Färbung besonders ausgeprägt, im Schatten geht sie verloren. Wie alle Liguster kommt auch ‚Aureum‘ auf jedem normalen Gartenboden gut zurecht.
Die gelbe Fadenzypresse lockert die Hecke farblich auf. Foto: Karin Stern
Zum elften Mal in Folge durften sich die Schleswig-Holsteiner 2023 über den Titel der glücklichsten Deutschen freuen. So steht es im Glücksatlas.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mitten in unserem Bundesland in Gönnebek im Kreis Segeberg 500.000 Glücksklee-Töpfe wachsen. Im Herbst belegen die Glückskleepflanzen in drei Topfgrößen den größten Teil der Fläche in der Gärtnerei von Hartwig und Ulrike Bull. Kultiviert wird die Sorte ‚Iron Cross‘, die sich durch ein markantes braun-rotes Herz in der Mitte des grünen Kleeblattes auszeichnet. In der Gärtnerei wachsen in 25.000 m2 Gewächshäusern und auf 6 ha Freilandbeeten eine große Vielzahl von Saisonpflanzen. Nach der anstrengenden Arbeitsspitze zum Jahresende werden auch Ulrike und Hartwig Bull glücklich sein, wenn ihre Zöglinge Platz machen für neue Pflanzen. Und Menschen in ganz Deutschland verbinden mit dem Glücksbringer die Hoffnung, dass 2024 ein bisschen besser wird als vergangenes Jahr.
Einigen Quellen zufolge gilt das Kleeblatt mit vier Blättern seit vielen Jahrhunderten als Glücksbringer, weil es für die Himmelsrichtungen stehen soll sowie für Gesundheit, Liebe, Reichtum und Ruhm. Auf Reisen mitgeführt, sollte es den Träger vor Unglück bewahren, nähte man es in die Kleidung ein, sollte es vor dem Bösen schützen. In anderen Quellen symbolisiert der vierblättrige Klee die vier Evangelisten und das Kreuz. Wie auch immer, in vielen Familien ist der Topf mit Klee auf der Silvestertafel eine Tradition wie das Tannengrün zu Weihnachten und schön sieht er auch noch aus, frisches Grün in einer vegetationsarmen Zeit.
Glücksklee (Oxalis tetraphylla) stammt aus Mexiko und ist nicht frosthart. Die kleinen Knollen werden im Spätsommer in Töpfe gelegt und wachsen bei 10 bis 15 °C zu den beliebten Glückssymbolen heran. Bei kühleren Temperaturen stellen sie das Wachstum ein und ziehen die Blätter ein. Frostfrei überwintert, können die Pflanzen im Sommer im Garten ausgepflanzt werden und erfreuen hier auch mit einer kleinen rosafarbenen Blüte. Der Glücksklee gehört zur Gattung Sauerklee und ist mit dem Weißklee im Rasen oder auf Wiesen nicht verwandt.
Die Wärme für die Gewächshäuser vom Betrieb Bull kommt aus einem gemeinsam mit Kollegen betriebenen Heizwerk in der Mitte der Gärtnersiedlung Gönnebek, 60 % der Wärme stammt aus nachwachsenden Rohstoffen. Um sparsam mit der Energie umzugehen, hat die Gärtnerei einen zweiten sogenannten Energieschirm einbauen lassen: Dieser trennt einen Teil des unbeheizten Dachraumes von den warmen Kulturflächen ab. In der Regel lassen diese nur wenig Licht durch. Der neu eingebaute Tageslichtschirm hat nur eine Lichtminderung von nur 10 % und leistet insbesondere bei aktuell kalten Wintertemperaturen gute Dienste.
Von alters her ist Buchsbaum mit seinem dichten, dunkelgrünen Blattwerk besonders beliebt für die Gestaltung der Gärten. Ihren Höhepunkt erlebten die Buchsbaumhecken in den herrschaftlichen Gärten des Barocks und später in den Bauerngärten.
Der Buchsbaum erfuhr zuletzt wieder eine Renaissance, die jetzt jedoch etwas getrübt wird. Aktuell tritt, bisher regional vereinzelt, eine Pilzerkrankung, genannt Buchsbaumsterben (Cylindrocladium buxicola), auf und hat sich schon sehr weit verbreitet, besonders auf Friedhöfen.
Der Befall zeigt sich in plötzlichem, sehr starken Blattfall und bei Feuchtigkeit erkennt man einen gräulichweißen Sporenbelag unter den Blättern. Eine Behandlungbereits erkrankter Pflanzen mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht mehr möglich. Kranke Pflanzenteile und Pflanzen sollten sofort und gründlich beseitigt und über den Restmüll entsorgt oder, wo erlaubt,verbrannt werden. Wegen der großen Ansteckungsgefahr sollten auch die oberste Erdschicht und alle abgefallenen Blätter entfernt werden. Beim Zurückschneiden des Buchsbaums empfiehlt es sich, das Schnittwerkzeug zwischendurch immer wieder mit Spiritus zu desinfizieren. Als Ersatzpflanze bietet sich eine Stechpalmenart an, Ilex crenata, die dem Buchsbaum täuschend ähnlich und ebenso gut schnittverträglich ist.
Auch Ilex crenata ist sehr schnittverträglich. Foto: Imago
Besonders beliebt ist eine Einfassung der Beete aus Buchsbaum, mit der sich eine reizvolle Gartengestaltung schaffen lässt, die an klassische Gartenanlagen erinnert.
Buchsbaum ist als buschiger Strauch in Süd- und Mitteleuropa beheimatet und wächst bei uns wild in Wäldern und an Berghängen. Charakteristisch für dieses Gehölz sind die immergrünen, eiförmigen, matt glänzenden Blätter. An den Standort stellt er wenig Ansprüche und wächst an trockenen, kalkhaltigen und sogar nährstoffarmen Stellen, die sonnig bis schattig sein können.
Mit ein wenig Geschick und Ausdauer lassen sich aus Buchsbaum auch kunstvoll geschnittene Figuren zaubern. Foto: Peter Busch
Da Buchsbaum einen Schnitt sehr gut verträgt, eignet er sich hervorragend zum Anpflanzen von Hecken. Als langsam wachsende Sorte für niedrige Einfassungen ist besonders Buxus sempervirens ,Suffruticosa‘ geeignet, der nicht höher als 1 m wird. Für runde oder kegelförmige größere Büsche bietet sich B. sempervirens an, aus dem sich sogar kunstvoll geschnittene Figuren zaubern lassen. Beide Pflanzen eignen sich auch hervorragend zur Verwendung als mobiles Grün in Kübeln und Kästen.
Für die naturnahe Gartengestaltung kann man natürlich den Buchsbaum, besonders als Unterpflanzung von Gehölzen oder als Sichtschutz unschöner Ecken, einfach wachsen lassen und sich über das frei entfaltete Blattwerk freuen. Die kräftig gewachsenen Büsche sind dann zugleich ideale Deckungssträucher und Brutgehölze für Vögel. Der Nektar der zahlreichen Blüten stellt eine begehrte Nahrung für Schwebfliegen und Blumenfliegen dar, während Wildbienen bevorzugt den Pollen sammeln.
Für eine gelungene naturnahe Pflanzung kann man unter und um den Buchsbaum den immergrünen Ysander als Bodendecker wuchern lassen, der sich durch Ausläufer verbreitet und im Frühjahr weiße Blüten trägt.
Entscheidet man sich für eine Einfassung aus Buchsbaum – alle 15 cm pflanzt man einen Busch –, werden zahlreiche nicht gerade preiswerte Pflanzen benötigt. Für diesen Zweck lohnt sich die eigene Vermehrung über Steckhölzer; von Juli bis September ist der richtige Zeitpunkt, um Stecklinge zu gewinnen. Dazu werden Triebspitzen mit einem Ansatz von vorjährigem Holz geschnitten und gleich in ein geschütztes Vorzugsbeet oder einen kalten Kasten in ein feuchtes Kompost-Sand-Gemisch gesteckt. Die Bewurzelung erfolgt dann in den nächsten Wochen, und im Frühjahr stehen die kostengünstigen Buchsbaumpflanzen für Einfassungen zur Verfügung.
Verwendet man Buchsbaum im Garten, ist es besonders für Haushalte mit Kindern wichtig zu wissen, dass diese Pflanzen giftig sind; Blätter und Wurzelrinde enthalten das giftige Alkaloid Buxin.
Die Zuchtwerte 2023 der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sind da. Wie in jedem Jahr liefern sie den Züchtern wertvolle Hinweise für ihre Anpaarungsentscheidungen.
Die FN-Zuchtwerte werden in den Kategorien „Jungpferdeprüfungen“, „Nationaler Turniersport“ und „Höchste erreichte Klasse im internationalen und nationalen Turniersport (HEK)“ veröffentlicht. In der Gruppe der besten Hengste in jeder Kategorie sind etliche Hengste schon seit langer Zeit vertreten. Das ist vor allem der Fall, wenn ein Zuchtwert bereits mit einer hohen Sicherheit geschätzt wurde.
„Das Fachgremium Zuchtwertschätzung hat sich aber auch die Frage gestellt, ob Hengste mit hohen Zuchtwerten in der Kategorie Jungpferdeprüfungen, also mit überdurchschnittlichen Werten aufgrund von Zucht- und Aufbauprüfungen, auch später in den Toplisten Turniersport und höchste erreichte Klasse auftauchen“, berichtet Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des FN-Bereichs Zucht. „Tatsächlich konnte festgestellt werden, dass die Korrelation zwischen den Zuchtwerten hoch ist. Das heißt, der Zuchtwert Jungpferdeprüfungen gibt schon eine recht gute Vorhersage für die weiteren Zuchtwerte im Laufe des Lebens eines Hengstes.“
Der Zuchtwert HEK des Holsteiners Carthago von Capitol I wurde mit besonders hoher Sicherheit geschätzt.Foto: Imago
Bei der Interpretation der Zuchtwerte gilt es zu beachten, dass sie mit unterschiedlichen Sicherheiten geschätzt werden, in einer Spanne von 99 % (sehr sicher) bis 70 % (unsicher geschätzt). Für Pferde mit wenig verfügbaren Informationen wird der Zuchtwert vorsichtiger geschätzt als für Pferde mit umfangreichen Informationen.
Die Zuchtwertschätzung der höchsten erreichten Klasse (HEK) basiert auf den nationalen und internationalen Turniersportdaten. Das Merkmal ist die jeweils höchste erreichte Klasse in den Disziplinen Dressur und Springen. Dadurch wird nur eine Beobachtung je Pferd berücksichtigt. Für die Zuchtwertschätzung Turniersport hingegen werden alle Starts beziehungsweise Rangierungen in deutschen Turniersportprüfungen berücksichtigt, also alle Leistungen je Pferd. In die Zuchtwertschätzung Jungpferdeprüfungen fließen die Ergebnisse junger Pferde in Dressur- und/oder Springpferdeprüfungen sowie die Noten aus den Zuchtprüfungen ein.
Die Zuchtwerte einzelner Hengste sind bei Doris Frerich unter dfrerich@fn-dokr.de oder Tel.: 0 25 81-63 62-209 erhältlich. Auf der Homepage stehen die erweiterten Listen aller drei Zuchtwertschätzungen in Dressur und Springen zum Download zur Verfügung.
Holsteiner unter den besten 1 % im Zuchtwert Springen HEK: Calvaro Z von Caletto I – Zuchtwert: 168/ Sicherheit: 96 % Carthago von Capitol I – 163/ 99 % Caspar (Berlin) von Cassini I – 166/ 96 % Cumano von Cassini I – 194/ 85 %
Holsteiner unter den besten 1 % im Zuchtwert Jungpferdeprüfungen Springen: Cachassini von Cachas – Zuchtwert: 142/ Sicherheit: 84 % Captain Fire von Contendro I – 140/ 92 % Cartano von Carthago –140/ 76 % Cascadello I von Casall –144/ 94 % Catch von Colman – 140/ 85 % Catoki von Cambridge –144/ 95 % Chalan von Chambertin – 140/ 85 % Cloney von Contender – 141/ 85 %
Holsteiner unter den besten 1 % im Zuchtwert Turniersport Springen: Carvallo BB von Carthago – Zuchtwert: 149/ Sicherheit: 87 % Casco von Cascavelle – 146/ 83 % Cash von Cor de la Bryere – 147/ 86 % Chellano Z von Contender – 148/ 88 % Larson von Lordanos – 146/ 77 %
Für den Auszahlungsmonat November sind die Milchpreise in Schleswig-Holstein im Mittel nochmals gestiegen. Die Preisänderungen der Basispreise liegen in einem Bereich von –0,4 bis zu +4 ct über dem Vormonatskurs. Die Spanne der Grundpreise beträgt 35,1 bis 47,5 ct/ kg ECM. Als Durchschnitt ergibt sich für den Monat November ein Wert von 41,19 ct/kg ECM, das sind 1,4 ct mehr als im Oktober. Der Mittelwert im November 2022 betrug noch 60,63 ct/ kg ECM.
In den anderen Bundesländern zeigen sich stabile bis leicht anziehende Milchpreise. Die meisten süddeutschen Meiereien zahlen ihren Milchbauern Preise zwischen 41 und 46 ct – und damit im Schnitt ungefähr 2 bis 3 ct mehr als im Norden. Die Auszahlungspreise in Westdeutschland sind dagegen meist etwas niedriger als hierzulande. Die Grundpreise liegen im Westen meist noch unter der Marke von 40 ct/kg ECM.
Milchanlieferung steigt wieder an
Das ife-Institut in Kiel ermittelte einen Rohstoffwert Milch von 43,0 ct/kg für den Monat Oktober. Im September betrug dieser Wert noch 39,2 ct/ kg. Der saisonale Anstieg der Milchanlieferung in Deutschland war infolge des Kälteeinbruchs zuletzt vorübergehend unterbrochen. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Meiereien in der 48. Woche 0,4 % weniger Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand zur Vorjahrswoche wuchs damit auf 2,4 %. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt um 2,2 % niedriger als vor einem Jahr. Im Handel mit Milchprodukten machte sich in der letzten Periode vor allem der gute Preis für Sahne bemerkbar. Dadurch ist der Preis für Frischbutter in den vorigen Wochen stark gestiegen. Nach den Feiertagen könnte die Nachfrage nach Butter wieder sinken. In Deutschland ist die Nachfrage nach Spotmilch zuletzt zurückgegangen. In Süddeutschland gab der Kurs um 6 ct auf 43 ct/ kg nach. Im Norden verringerte sich der Kurs um 7 ct auf 41 ct/ kg. Der niederländische Spotmilchpreis ging um 4,5 ct auf 43,5 ct/kg zurück.
Am 5. Dezember zeigte die Global-Dairy-Trade-Auktion ein Plus von 1,6 %. An dieser internationalen Handelsbörse stiegen vor allem die Butter- und die Industriekäsenotierungen an. Damit hat sich der internationale Handel nach einer Ruhephase wieder belebt.
Niederländische Börsenhändler blicken recht optimistisch in das neue Jahr. Ihrer Ansicht nach haben viele internationale Händler zu wenig Ware eingelagert. Man hat auf eine weltweit steigende Produktion spekuliert. Aufgrund der großen Kostensteigerung sind die Milchviehherden jedoch meist unverändert geblieben. Wenn jetzt die Nachfrage nur ein wenig höher ausfällt als erwartet, werden die Preise 2024 weitersteigen, vor allem wenn China auf den Markt zurückkommt. An der EEX-Terminbörse in Leipzig sind die Notierungen für Butter auf dem im November erhöhten Kurs von 5.500 €/ t geblieben. Der Kurs für Magermilchpulver zeigt sich seit Wochen ebenfalls stabil bei 2.600 €/t.
Weitere Preiserholung möglich
Der Milchpreis wird sich in den kommenden Monaten weiter erholen. Dies schreiben die Meiereianalysten der Rabobank im neuesten Meierei-Update. Allerdings sind die Kosten auf Milchviehbetrieben hoch, was zu Druck auf die Margen führt. Im ersten Quartal 2024 wird vor allem die Milchproduktion in Neuseeland zurückgehen, und zwar um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Produktion in den USA bleibt mit einem Plus von 0,2 % in etwa gleich. Die Milchproduktion in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich wird im vierten Quartal voraussichtlich um 0,8 % im Vergleich zum vierten Quartal 2022 zurückgehen. Auch die Rabobank prognostiziert, dass sich die Marktsituation in China wieder verbessern wird. Die Exporte der Europäischen Union nach China haben einen erheblichen Einbruch erlitten. In China ist die Milchproduktion zuletzt gestiegen, während die Nachfrage kleiner ausgefallen ist als erwartet.
Die Lehranstalt für Forstwirtschaft verfügt seit vergangenem Jahr über zwei Simulatoren für die Bedienung von Harvestern und Forwardern in der Forstwirtschaft. Dieses Jahr wurde die Einführung in die Arbeit an den Simulatoren wieder durch Lehrer der schwedischen Partnerschule in Svenljunga gestartet. Die Auszubildenden erhalten so die Einführung durch ausgewiesene Experten und können danach im eigenen Lerntempo und je nach eigenem Interesse intensiv in die Großmaschinenbedienung einsteigen.
In den 1980er Jahren kamen erste Maschinen für die Kurzholzernte nach Deutschland und haben zu einer deutlichen Effizienzsteigerung und Arbeitserleichterung in der Forstwirtschaft beigetragen. Heute wird deutlich über die Hälfte des Holzeinschlages in Deutschland und Schleswig-Holstein mit Harvestern durchgeführt.
Der anschließende Transport aus den Beständen an die per Lkw befahrbaren Waldwege erfolgt mittels sogenannten Forwardern oder Kurzholzrückezügen. Harvester sind selbstfahrende Arbeitsmaschinen, die mit einem am Kran befestigten Aggregat Bäume greifen und fällen können sowie die Stämme anschließend direkt entasten und in Sortimente einteilen, während Forwarder das an der Rückegasse abgelegte Holz mit einem Kran in den sogenannten Rungenkorb laden und aus den Beständen bringen.
Ausweitung des Maschineneinsatzes
Im Laufe der vergangenen 40 Jahre hat sich der Einsatz dieser Maschinen deutlich ausgeweitet. Wurden anfangs nur schwächere Nadelholzbestände mit der Technik bearbeitet, sind die Maschinen heute im Nadelholz bei nahezu allen Dimensionen Standard und kommen auch in deutlich schwieriger zu bearbeitenden Laubholzbeständen zum Einsatz. Für die angehenden Forstwirte und Forstwirtinnen ist die Arbeit auf diesen Maschinen eine mögliche Berufsperspektive mit Zukunft.
Die an der Lehranstalt vorhandenen Simulatoren für die Großmaschinenausbildung bieten den Auszubildenden kurz vor Ende der Ausbildung die Möglichkeit eines vertieften Einblickes in den Beruf des Forstmaschinenführers. Anfang November sind dafür zwei Lehrende der schwedischen Partnerschule, der Lehranstalt für Forstwirtschaft aus Svenljunga, nach Bad Segeberg gekommen. Sie verfügen über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Ausbildung an forstlichen Großmaschinen und sind zudem ausgewiesene Experten für den Simulatoreneinsatz in der Ausbildung.
Eine Aufteilung in vier Gruppen à vier oder fünf Auszubildenden ermöglicht eine sehr intensive Anfangsbetreuung durch die schwedischen Partner. Die Arbeitssprache dabei ist Englisch und bereitet in der Kommunikation wenig Probleme.
Los geht’s mit der Euro-Steuerung
Insbesondere zu Beginn der Arbeit an den Simulatoren hat es sich als pädagogisch sinnvoll erwiesen, in kleinen Schritten zu starten, um die Grundlagen zu verstehen und zu verinnerlichen. Für die Auszubildenden bedeutet dies eine grundsätzliche Einführung in die Funktionen einer sogenannten Euro-Steuerung. Diese ist für Kranmaschinen vereinheitlicht, sodass die jungen Menschen später auch auf anderen Maschinen mit Kran (beispielsweise Baggern) direkt die Bedienung umsetzen können.
Erste Lernschritte zielen dabei auf die möglichst gleichzeitige Verwendung mehrerer Kranfunktionen, um einen weichen Bewegungsablauf entsprechend dem effizientesten Weg zu erreichen. Die aufeinander aufbauenden Übungen an den Simulatoren sind daher mit einem internen Bewertungssystem versehen und sollen mindestens drei Mal absolviert werden, bevor die Auszubildenden zur nächsten Übung (zum nächsten Level) wechseln.
Durch das Bewertungssystem der Simulatoren können die Auszubildenden zudem ihren individuellen Lernfortschritt nachvollziehen. Funktioniert eine Übung noch nicht so gut, kann sie häufiger wiederholt werden. Nach der grundsätzlichen Einführung durch die schwedischen Partner können die Auszubildenden während ihres Blockunterrichts abends und während längerer Pausenzeiten selbstständig an den Simulatoren weiter an ihren Fähigkeiten arbeiten. Je nach individueller Fähigkeit und Begeisterung haben sie so tatsächlich die Möglichkeit, ihr Können in eigener Regie auszubauen beziehungsweise weiterzustärken.
Fünf Auszubildende der Klasse können zudem am alljährlichen Austausch mit der schwedischen Partnerschule teilnehmen und dabei von einem vierwöchigen Maschinenführerkurs sowie weiterem Einblick in die schwedische Forstwirtschaft profitieren. Die Bewerbungen hierfür sind geschrieben, und die Auszubildenden haben durch die Arbeit an den Simulatoren möglicherweise auch eine klare Vorstellung, was sie erwartet.
Die Auszubildenden gehen jetzt erst einmal wieder in die Ausbildungsbetriebe zurück und können im März abermals an ihre neuen Erfahrungen mit den Simulatoren anschließen und ihre Fähigkeiten weiter verbessern. Für das Austauschprojekt ist damit insgesamt die Hoffnung verbunden, mehr Zeit mit den Realmaschinen verbringen zu können, sodass die Projektteilnehmenden nochmals profitieren könnten und besser vorbereitet wären für eine professionelle Arbeit mit Harvestern und Forwardern.