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Nachfragedelle bei Biolebensmitteln

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Die Meinungen bleiben geteilt: Während die einen die Ökolandwirtschaft als den neuen Standard sehen, bleibt sie für andere eine Nische. Vor allem während der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Biolebensmitteln gewachsen. Doch bereits im Vorjahr gingen die Umsätze inflationsbedingt wieder zurück. Branchenverbände berichten jedoch, dass die aktuellen Absatzzahlen von Biolebensmitteln und -getränken deutlich über den Werten des Vor-Corona-Jahres 2019 liegen. Dennoch handelt es sich nach wie vor um eine Marktnische, denn der Anteil von Bioprodukten am gesamten Lebensmittelmarkt beträgt bisher nur 7 %. Spezialisierte Biofachmärkte haben an Umsatz verloren. Discounter und Lebensmittelhandel setzen dagegen mehr Ökoprodukte ab.

Biogetreideberg

Während die Erlöse für konventionelle Agrarprodukte in den vergangenen beiden Jahren eine beispiellose Achterbahnfahrt erlebt haben, sind die Preisausschläge für Bioerzeugnisse deutlich kleiner ausgefallen. In den Vorjahren war vor allem Biofuttergetreide knapp und teuer. Das hat sich in diesem Jahr geändert. Hierzulande wurde nach der Ernte von einem Biogetreideberg berichtet. Dieser hat sich jedoch inzwischen reduziert. Gefragt ist vor allem Verbandsware mit guten Qualitäten. Für Brotweizen sind die Kurse mittlerweile auf 450 €/t gestiegen. Für gute Haferqualitäten liegen die Kurse wieder über 400 €/t. Dieser Preis wird jetzt auch wieder für Dinkel erzielt. Die Kurse für Futtergetreide haben sich dagegen bislang wenig nach oben bewegt.

Nach dem Rückgang im Vorjahr hat sich die Nachfrage im Bereich der Biomilch wieder verbessert. Das Gesamtangebot liegt in Deutschland über der Vorjahresmenge, die monatlichen Anlieferungen gehen jedoch seit der Jahresmitte zurück. Die Auszahlungspreise blieben zuletzt stabil und könnten demnächst steigen. Die private Nachfrage nach Biomilch und -milchprodukten erholt sich schrittweise. Die Verkäufe von Biorindfleisch liegen ebenfalls über den schwachen Vorjahreswerten. Hier ist regionale Verbandsware gefragt. Die Umsätze mit importierter EU-Bioware gehen zurück. Jungbullen der Handelsklasse R3 wurden zuletzt mit etwa 5,13 €/kg SG gehandelt. Schlachtkühe der Handelsklasse O3 erzielten zirka 3,95 €/kg SG.

Heimische Ferkel gefragt

Bioschweine sind weiterhin eines der wenigen Bioprodukte, die richtig knapp sind. Ferkel kosten mittlerweile fast 170 € pro Stück. Für Ökoschlachtschweine hat sich der Preis in den vergangenen beiden Jahren kaum geändert und erreichte zuletzt 4,38 €/kg SG.

Die Ernte der Biokartoffeln wurde mittlerweile beendet, doch die Qualitäten haben häufig gelitten. Insgesamt sollten jedoch ausreichende Mengen an Biokartoffeln zur Verfügung stehen. Seit einigen Wochen kann sich der Erzeugerpreis im Großhandel bei 70 €/ dt halten.

Teure Bioprodukte?

Konsumenten müssen für Bio­lebensmittel in der Regel tiefer in die Tasche greifen als für konventionell hergestellte. Dennoch heißt Bio nicht unbedingt teuer. Vielfach sind die Preisunterschiede nur gering. Dies gilt vor allem für pflanzliche Produkte. In den vergangenen beiden Jahren sind auch die Preisänderungen für Bioprodukte geringer ausgefallen als im konventionellen Bereich.

Hubertusmesse im Zeichen der gottgefälligen Jagd

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Die Jägerschaft im Kreis Steinburg führte wie viele andere im Land die diesjährige Hubertusmesse in der Kirche zu Breitenberg durch. Ausrichter war der Hegering 4 mit Malte Biehl als Hegeringleiter. Den Altarraum zierte ein aufgestelltes Hirschgeweih mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den Stangen. Die Legende besagt, dass dem heiligen Hubertus von Lüttich, Schutzpatron der Jäger und Schützen, solch ein Hirsch an einem Karfreitag während der Jagd erschienen sei. Und das ist noch heute fürs Brauchtum wichtig.

Das Hirschgeweih mit dem Kreuz, das Zeichen für Hubertus

Hubertus war leidenschaftlicher Jäger, der nach dem Tod seiner Frau unberechenbar durch die Wälder zog und aus reinem Vergnügen jagte. Die Erscheinung eines Hirsches mit dem Kreuz im Geweih läuterte ihn, und fortan mäßigte Hubertus sein Tun und wurde ein waidgerechter Jäger, der Tier und Natur ehrte. So soll es auch heute sein, waidgerecht und nachhaltig! Der Jäger als Naturschützer entnimmt nicht nur, sondern hegt auch zum Wohle gesunder Bestände.

Das Kreisbläsercorps Steinburg und die Jagdhornbläsergruppe „Störtalrotte“ aus den Hegeringen 2 und 3 begrüßten die Gäste vor der Kirche im Fackelschein mit Jagdsignalen, bevor die Kreisbläser von der Orgelempore aus bliesen. Die Andacht wurde von den Parforcehornbläsern Wilstermarsch unter der Leitung von Ulrich Moßner begleitet.

Pastor Christian Krause ging in seiner Predigt auf das Gedicht „Waidmannsheil“ von Oskar von Riesenthal ein, in dem es heißt: „Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jagt, wie sich’s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“ Die Hubertuslegende las Anna Marie Maas aus dem Hegering 4.

Die Hubertusmesse wird bereits seit den 1950er Jahren in Deutschland gefeiert und endet traditionell mit dem „Sortie de Messe“, dem Abschied von der Messe mit dem Auszug aus der Kirche.

Das Kreisbläsercorps Steinburg spielt unter der Leitung von Gunda Mohr (r.). Fotos: Sabine Kolz

Gratulation vom Ministerpräsidenten

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In einer Feierstunde hat Ministerpräsident Daniel Günther unter anderem dem Reitverein Hois­dorf zum 100-jährigen Bestehen gratuliert und mit einer Urkunde dem Vorstand für sein ehrenamtliches Engagement gedankt.

Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landessportverbandes, Hans-Jakob Tiessen, und Sportministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) überreichte Daniel Günther (CDU) die Ehrenurkunden und die Sportplakette des Bundespräsidenten. Sütterlin-Waack war in ihrer Kindheit und Jugend selbst mehr als 15 Jahre lang Mitglied im Hoisdorfer Reitverein. Ihre Mutter Gertrud Schwarz war jahrelang zweite Vorsitzende im Vorstand, hatte bis zu ihrem 85. Lebensjahr ein Pferd auf dem Reithof Düwiger zu stehen und ritt fast täglich. In dieser alten Verbundenheit hatte Sütterlin-Waack schon auf der Jubiläumsfeier im Mai eine Rede gehalten.

Nun übergab sie Gutscheine für die Jugendarbeit und sagte: „Die Bedeutung der Sportvereine im Land ist für uns riesengroß. Sie sind ein unverzichtbares Bindeglied unserer Gesellschaft und haben in der Vergangenheit auch immer wieder bewiesen, dass sie sich den neuen Herausforderungen stellen und darauf reagieren.“ Lobende Worte gab es auch vom Ministerpräsidenten: „Ihre Vereine feiern in diesem Jahr ganz besondere Jubiläen. Sie sind seit einem Jahrhundert oder mehr im Dienste des Sports im Einsatz und längst zu festen Institutionen für die Menschen geworden.“

Gründung nach Pfingsten

Gegründet wurde der Reitverein Hoisdorf kurz nach Pfingsten 1923. Wie einst in vielen Dörfern üblich, fand an den Pfingsttagen das jährliche Ringreiten auf dem Dorfplatz statt. Etwa 25 bis 30 Bauernsöhne jagten mit ihren Pferden über den Platz und stritten um den Sieg. Fehlendes reiterliches Können wurde durch Mut und Kraft ausgeglichen. Alte Kavalleristen rieten den Jungs, einen Reitverein zu gründen, Reitunterricht zu nehmen und zum Wohl der Pferde ihr reiterliches Können zu verbessern. Nur 14 Tage später gründeten die jungen Männer den Reit- und Fahrverein Hoisdorf und Umgebung.

Jeden Sonntag trafen sie sich dann auf einer Reitbahn und lernten richtiges Reiten. Kameradschaft, Disziplin und Rücksichtnahme waren oberstes Gebot. Der Reitverein war bei den Hoisdorfern sehr beliebt und wurde vielseitig unterstützt. Bereits ein Jahr nach der Gründung wurde ein erstes Turnier ausgerichtet.

Einzigartig in Norddeutschland war, dass es den Hoisdorfer Reitern gelang, eine Reiterkapelle auf die Beine zu stellen. Zehn Musiker zu Pferd mit ihren Blasinstrumenten sowie einer großen Trommel waren das Highlight auf vielen Reitturnieren und machten den Hoisdorfer Reitverein mit seiner berittenen Kapelle im ganzen Land bekannt.

Eine der ersten Hallen

Schon 1966 baute der Reitverein auf dem Reithof Düwiger in Eigenregie eine der ersten Reithallen des Landes. Seitdem ist der Verein dort beheimatet und untrennbar mit diesem Hof verbunden. Im Laufe der Jahre ist die Mitgliederzahl stetig gewachsen: Waren es 1973 noch knapp 70 Mitglieder, sind es heute fast 200.

Auch der Hoisdorfer Reitverein existiert nun schon seit 100 Jahren. Foto: privat

Das Sportangebot ist vielfältig und umfasst fast alle Sparten der Reiterei, wobei die Dressur eindeutig im Vordergrund steht. Viele Aktivitäten für die Hoisdorfer Reiterjugend, Lehrgänge, Seminare, Wettkämpfe und kleinere Dressurturniere sowie die Hoisdorfer Reitertage mit mehr als 800 Pferden aus ganz Schleswig-Holstein erfordern viel Engagement und Einsatz des Vorstands rund um den ersten Vorsitzenden Heiner Niemeyer-Reeckmann. Der Vorstand und zahlreiche Mitglieder sind mit Freude, Tatkraft und großem Zusammenhalt dabei und halten den Reitverein Hoisdorf auch nach 100 Jahren Vereinsgeschehen immer weiter lebendig und aktiv. pm

Sire-Rankings 2023

Der internationale Sportpferdezuchtverband (World Breeding Federation for Sport Horses, WBFSH) hat die Rankings der besten Zuchthengste 2023 veröffentlicht. Mehrere Holsteiner Hengste sind auf den vorderen Plätzen vertreten. Casall von Caretino-Lavall I (Wilfried Thomann, Drelsdorf) und Cardento von Capitol I-Lord (Reimer Witt, Wellinghusen) belegen im Ranking Springen die Plätze sieben und acht. Zum zweiten Mal in Folge führt Diarado von Diamant de Semilly-Corrado I (Klaus Kristensen, Dänemark) das Ranking der Vielseitigkeitsvererber an. Contendro I von Contender-Reichsgraf (Manfred Birchler, Schweiz) kam auf Platz sieben im Ranking Vielseitigkeit.fn/rj

„Betriebstausch nur in Einzelfällen und im Einvernehmen“

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Der Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH) begrüßt, dass das neue Gutachten „Ökonomische Betroffenheit eines angepassten Niederungsmanagements für die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein“ (siehe oben) die massive Betroffenheit der Landwirtschaft durch die Moorvernässsungspläne der Landesregierung deutlich macht. „Die Aussagen der Wissenschaftler verdeutlichen, wie dramatisch die Auswirkungen auf die Agrarstruktur sind“, so Bauernpräsident Klaus-Peter Lucht. Hingegen wertet er „die Tatsache, dass eine effektive Einbindung der Land- und Wasserwirtschaft – trotz entsprechender Angebote und Bereitschaft – bei der Planung, Auswahl und Umsetzung bisher vom Umweltministerium nicht vorgesehen ist, als Affront gegen die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte“. Lucht fordert: „Die geplanten Maßnahmen bei der Moorvernässung dürfen nur freiwillig mit der Landwirtschaft vor Ort umgesetzt werden“.

Angesichts der Unsicherheiten der Finanzen im Landeshaushalt fordert der Berufsstand verlässliche Zusagen zur Finanzierung der Moorvernässung und zur kooperativen Umsetzung. Oberste Priorität müsse es sein, den Erhalt betroffener Betriebe durch die Ermöglichung eines Flächentauschs für vernässte Flächen und besser ausgestattete moorspezifische Vertragsnaturschutzangebote zu gewährleisten. „Nur dort, wo ein Betrieb es als Chance sieht, könne im Einzelfall im Einvernehmen mit dem Landwirt auch das Tauschen eines gesamten Betriebes eine gangbare Lösung sein“, betont der Bauernverband. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag hatte in diesem Zusammenhang über eine „Umsiedlung von 900 Höfen“ berichtet. 

Die Natur im Visier

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Der bekannte Naturfotograf Frank Hecker lebt mit seiner Familie in der lauenburgischen Idylle, wo auch viele seiner Naturaufnahmen entstanden sind. Er ist nicht nur gefragter Bildautor von Naturführern, sondern hat selbst um die 70 eigene Naturbücher veröffentlicht, meist zusammen mit seiner Frau Katrin als Textautorin.

Wenn man das Grundstück von Frank Hecker an der ehemaligen Korkmühle in Panten bei Mölln betritt, das er seit 26 Jahren mit seiner Familie bewohnt, sieht man sogleich, wo ein Großteil seiner Naturaufnahmen entstanden ist. Das weitläufige, rund 8 ha große Garten- und Wildnisareal mit alten Bäumen, Sträuchern, feuchten Wiesen, Fließgewässer und Teichen bietet eine ungewöhnliche Lebensraum- und Habitatvielfalt und damit Existenzmöglichkeiten für zahlreiche unterschiedliche Organismen, die als Motiv für den 60-jährigen Naturfotografen dienen.

Fliegende Ackerhummel in technisch aufwendiger Kurzzeitfotografie
Foto: Frank Hecker

Außer in der näheren Umgebung wurden viele Aufnahmen auf diversen Reisen in alle Ecken Europas angefertigt, sodass Hecker heute ein Bildarchiv von locker 250.000 ansprechenden Motiven mit Tieren, Pflanzen und Landschaften zur Verfügung hat; ungefähr 90.000 davon sind für jeden im Online-Archiv einsehbar. Der in Höxter im Weserbergland geborene Hecker hat große Teile seiner Jugend im nicht weit entfernten Lütjensee bei Großhansdorf verbracht und später Biologie an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel studiert. Seine Diplomarbeit hat er über Untersuchungen an Libellen in Griechenland geschrieben, während seine Frau Katrin, die für die meisten veröffentlichten Bücher die Texte formuliert hat und ebenfalls Biologin ist, zur gleichen Zeit dort Daten über den Spornkiebitz für ihre Abschlussarbeit sammelte.

In der Zeit begann es mit makrofotografischen Arbeiten, vor allem von Insekten und Spinnen. Hecker merkte aber schnell, dass in der Naturfotografie auch Motive anderer Organismengruppen gefragt sind, und hat sein Portfolio sukzessive erweitert, um Vögel, Pflanzen, Reptilien, Pilze, Fische, Säugetiere und diverse weitere Gruppen. So dürfte es heute kaum eine häufige und bekannte heimische Tier- und Pflanzenart geben, die nicht im Archiv von Frank Hecker zu finden ist.

Erste Natur- und Wanderführer über die Nordsee und Sardinien wurden 1998/99 bearbeitet. In den Jahren danach folgten Veröffentlichungen bei nahezu allen renommierten Naturbuchverlagen beispielsweise über Tiere und Pflanzen des Waldes, der Alpen, über Biber und Maulwurf, das Leben in Teich und Bach, der Vogelführer für unterwegs, über Tierspuren – lebensgroß, Baumbestimmung, heilsame Wildpflanzen, Kräuter, Beeren und Pilze und vieles mehr.

Hirschkäfer

Der „Kosmos Naturführer für unterwegs“ ist mittlerweile über 350.000 Mal verkauft worden. Neben der langjährigen Arbeit für Kinderzeitschriften sind inzwischen viele Naturbücher für Kinder erschienen wie „Der große Naturführer für Kinder“, aber auch „Steine, Federn, Muscheln – Naturkunst mit Kindern“ oder „Raus in die Natur – Entdecken, Basteln, Spielen“.

Im geräumigen Büro von Frank Hecker mit dem Bildarchiv, EDV und endlosen Reihen an Büchern ist ein Regal allein für die 70 eigenen, im Laufe der Jahre publizierten Bände reserviert, wozu noch über 100 weitere Naturbücher kommen, für die Hecker maßgeblich die Bildgestaltung und Fotoauswahl beigesteuert hat.

Das neueste Thema, in das sich der Naturfotograf eingearbeitet hat, ist die Kurzzeitfotografie, bei der er mithilfe einer aufwendigen Technik von Spezialobjektiven, Lichtschranken, Steuerung und mehreren Blitzen eindrucksvolle und gestochen scharfe Aufnahmen von Insekten und Vögeln im Flug macht. Insgesamt ist Frank Hecker mit seinem Beruf als Naturfotograf und seiner Arbeit in und mit der Natur sehr zufrieden, wenngleich die Zeiten durch ein enormes digitales Angebot an Bildern und beständig fallende Bildpreise zunehmend schwerer werden. „Immerhin bin ich einer der wenigen Naturfotografen, der von seiner Arbeit leben kann“, sagt Hecker, der viele Kollegen von gemeinsamen Treffen kennt und weiß, dass die meisten einem Hauptberuf etwa als Lehrer nachgehen oder bereits Rentner sind.

Segelfalter auf einer Blüte

Die beiden Kinder des Autorenpaares, der heute 23-jährige Sohn Knut und die 26-jährige Tochter Frederike, sind ebenfalls sehr naturbegeistert und haben mindestens als Ideengeber und Fotomodell an den Naturführern für Kinder mitgewirkt. Die Tochter hat in diesem Jahr ihren ersten Naturführer über Eichhörnchen publiziert und die Fotos stammen natürlich: vom Papa, dem Naturfotografen Frank Hecker. Weitere Informationen sowie ein umfangreich einsehbares Bildarchiv unter ­naturfoto-hecker.com

Betriebszweig unbedingt im Land halten

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Seit Anfang Oktober ist Ina Stellwag unsere neue Kollegin im Schweinebereich der Landwirtschaftskammer. Die 26 Jahre alte Masterabsolventin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist die neue Beraterin für Produktion, Haltungs- und Fütterungstechnik in der Schweinehaltung. Sie komplettiert das Team nach dem Ausscheiden von Christian Meyer.

Ina Stellwag ist die neue Beraterin für Produktion, Haltungs- und Fütterungstechnik in der Schweinehaltung. Fotos: Isa-Maria Kuhn

Aufgewachsen auf einem Obsthof am Hamburger Stadtrand, wurde früh ihr Interesse für Landwirtschaft geweckt. Ein halbjähriger Irlandaufenthalt während der Schule ließ den Wunsch, in den Agrarbereich zu gehen, noch stärker werden. Auf der Grünen Insel ist Landwirtschaft Schulfach. Nach dem Abitur sammelte Ina Stellwag ein Jahr Praxiserfahrung unter anderem in einem großen Sauenbestand in Niedersachsen. Doch damals war sie noch nicht festgelegt, ob es eher die Rinder oder die Schweine sein sollten. Beide Bereiche haben mehr gemein, als auf den ersten Blick gedacht, zum Beispiel die Klauengesundheit, einen ihrer Schwerpunkte. Die Tätigkeit bei der Kammer reize sie, weil es kein Bürojob sei und sehr vielfältige Aufgaben auf sie warteten, zudem sei jeder Betrieb anders, sie sei im Stall und in der überbetrieblichen Ausbildung. Mit den jungen Menschen, die nach Futterkamp kommen, wird sie prima zurechtkommen. Ihre Arbeit bei den Pfadfindern wird ihr da zugutekommen. Ihr Anspruch ist es, in schwierigen Zeiten (Umbau der Sauenhaltung et cetera) für die Betriebe als Ansprechpartnerin da zu sein und nach Lösungen zu suchen. Eines könne man nicht wollen: dass die Schweinehaltung hierzulande eingestellt werde. Ina Stellwag ist sich sicher: „Das Beste ist, was vor der Tür produziert wird.“

Anthurien zum Fest

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Schnittblumen gehören zu einem weihnachtlich dekorierten Heim einfach dazu. Vor allem die stolzen Anthurien stehen während der Festtage hoch im Kurs. Die ungewöhnliche Form ihrer großen, farbigen Hochblätter macht sie einzigartig in der Pflanzenwelt: Sie zeigen sich zumeist herzförmig und auffällig glänzend. Die eigentlichen Blüten sind dagegen eher unscheinbar und befinden sich an der kolbenförmigen Ähre, die vorwitzig aus dem Hochblatt herausragt.

Anthurien gibt es heute in vielen verschiedenen Farbtönen. Am bekanntesten und beliebtesten sind nach wie vor die klassisch roten Sorten. Das macht die Blumen auch perfekt für Dekorationen im Dezember. Denn die meisten Menschen assoziieren mit Weihnachten ein warmes und kräftiges Rot. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum Teil geht diese Vorliebe auf Traditionen im Christentum zurück, zum Teil sind aber auch Elemente der Popkultur verantwortlich. So hat beispielsweise ein amerikanischer Getränkehersteller mit seiner Werbung unser Bild vom Weihnachtsmann maßgeblich geprägt und „erröten“ lassen – und auch Rudolph, The Red Nosed Reindeer, mit seiner leuchtenden Nase ist heute jedem ein Begriff.

Besonders stilvoll ist es, wenn man für eine Girlande verschiedene Anthurien der gleichen Farbfamilie wählt.

Perfekt also, dass die Palette der Rotnuancen bei Anthurien riesig ist und von Magenta bis Weinrot alles umfasst. Kreativ-festliche Arrangements in der adventlichen Farbe können mit den eleganten Gewächsen daher eindrucksvoll umgesetzt werden. Aber auch wer andere Farbtöne bevorzugt, wird fündig: Für etwas dezentere, winterlich leuchtende Dekorationen bieten sich Sorten in Schneeweiß, Elfenbein oder Perlmutt an, dunkle Farben wie Violett oder Braun dagegen verbreiten eine gediegenere und vor allem im Zusammenspiel mit Gold oder Kupfer auch eine pompösere Weihnachtsatmosphäre.

Mit Anthurien lassen sich die Wohnung und der gedeckte Tisch an den Feiertagen mit geringem Aufwand gestalten. Sowohl ein imposanter Strauß als auch einige wenige Stiele machen in der Vase viel her. Es muss aber nicht unbedingt diese klassische florale Variante sein. Die elegant glänzenden Hochblätter der Anthurien kann man auch für ganz andere originelle Deko-Ideen nutzen. Wie wäre es beispielsweise, die exotischen Blumen in einen Adventskranz zu integrieren? Zwischen den dunkelgrünen Tannenzweigen kommen sowohl Anthurien in kräftigen als auch in pastelligen Farben gut zur Geltung und bilden einen hübschen Kontrast zu den spitzen, robusten Nadeln. Wählt man für den Kranz dann noch Kerzen in einem ähnlichen Ton, entsteht ein besonders harmonisches Bild. Auch zusammen mit einem knorrigen Wurzelstock oder trockenen Ästen lassen sich Anthurien stilvoll arrangieren. Vor allem die hellen Sorten wirken neben dem groben Holz äußerst glamourös.

Ein absoluter Hingucker sind hängende Dekorationen. Mit wenigen Anthurienblüten und farblich darauf abgestimmtem Christbaumschmuck lässt sich zum Beispiel eine Art Weihnachtsmobile basteln.

Um dabei die Wasserversorgung der Blumen zu gewährleisten, verwendet man am besten kleine Plastikröhrchen, die man für wenig Geld beim Floristen bekommt. Mit diesem Hilfsmittel wird sichergestellt, dass man lange Freude an dem floralen Schmuck hat. So präpariert, kann man mit den Anthurien selbst sehr traditionelle Weihnachtsdekorationen um einiges aufpeppen – oder jedem Festtagsgast als nette Geste einen Blütenstiel neben den Teller legen oder an der Platzkarte befestigen. Ein absoluter Hingucker in jedem Raum sind auch hängende Dekorationen. Mit wenigen Anthurienblüten und farblich darauf abgestimmtem Christbaumschmuck lässt sich zum Beispiel eine Art originelles Weihnachtsmobile basteln. Ein paar Blumen mehr und etwas Geschick benötigt man für eine Anthurien-Girlande. Dafür werden die Schönheiten dicht an dicht mit einem Wickeldraht an einem dicken Seil befestigt. Besonders stilvoll ist es, wenn man verschiedenen Anthurien der gleichen Farbfamilie wählt. Wem das noch nicht weihnachtlich genug ist, der integriert zusätzlich einige Christbaumkugeln, Sterne oder Tannengrün. Weitere Ideen und Deko-Tipps finden sich unter: anthuriuminfo.com

Um bei orginellen Deko-Ideen die Wasserversorgung der Blüten zu gewährleisten, verwendet man am besten kleine Plastikröhrchen. Fotos: Anthuriuminfo

Erfolgreicher Abschluss nach fast 40 Jahren

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Das Flurbereinigungsverfahren Nübbel bei Rendsburg wurde erfolgreich abgeschlossen. Durch die Zusammenlegung von Grundstücken und den Ausbau des Wirtschaftswegenetzes wurde die Bewirtschaftbarkeit der Flächen optimiert. Das Verfahren umfasste eine Fläche von rund 1.300 ha. Von den Änderungen sind 97 Teilnehmende mit insgesamt zirka 870 ha Eigentumsfläche betroffen gewesen. Auf rund 13 km Länge wurden die Wirtschaftswege ausgebaut. Durch Ankäufe wurden rund 7 ha landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen aus der Landwirtschaft in den Naturschutz überführt.

Das Verfahren wurde im Februar 1984 begonnen. Die Dauer begründet sich laut Flurbereinigungsamtsleiter Timo Neumann damit, dass in diesem Zuge viele Wirtschaftswege ausgebaut wurden. „Darüber waren die Beteiligten im Nachgang sehr froh“, so Neumann.

Nur mal kurz die Welt retten

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„Der Ostsee geht es schlecht, das wissen wir alle.“ Dieser Aussage von Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) und dem Fazit daraus, dass dringend etwas zum Schutz der Ostsee getan werden muss, wird kein verständiger Mensch widersprechen – und das tut auch keiner. Die als selbstverständlich daraus gezogenen Schlussfolgerungen auf dem Naturschutztag in Neumünster müssen jedoch, gelinde gesagt, irritieren. In einem Heimspiel vor mehr als 700 Unterstützern wurde in den Holstenhallen in Neumünster ein Nationalpark Ostsee als unabdingbare Voraussetzung für die Rettung der Welt (sic!) gefeiert. Skeptiker oder Gegner des Projektes wurden auf der Bühne als lautstark, verstockt und unwissend geradezu verspottet. Wer von diesen – wenn auch in geringer Anzahl – anwesend war, hielt sich dezent zurück. Auf dem Podium spielte man sich unverdrossen die Bälle zu, Kritiker waren dort nicht eingeladen.

www.bauernblatt.com/heimspiel-fuer-den-nationalpark/

Hingegen zeigte der umfangreiche Konsultationsprozess im Vorfeld ein anderes Bild. Im abschließenden Verzahnungsworkshop hätten sich rund 80 % gegen einen Nationalpark ausgesprochen, berichten Teilnehmer. Dabei seien vielfältige Sachargumente ins Feld geführt worden, wovon die Kosten einer Nationalparkverwaltung angesichts knapper Kassen noch das geringste Problem seien. Räumung von Altmunition: nicht in der Zuständigkeit eines Nationalparks. Nitratbelastung der Ostsee: kommt maßgeblich über die Zuflüsse, die nicht in der Kulisse liegen, und muss über andere Maßnahmen angegangen werden. Zu schwache Bestimmungen der bestehenden Schutzgebiete: werden aus Mangel an Personal und Geldmitteln nicht ausreichend durchgesetzt. Dass Freiwilligkeit allein nicht voranbringt, weil es immer Leute gibt, die sich nicht daran halten, ist richtig. Es gibt aber durchaus Hebel, den Schutz zu verbessern, ohne die Anwohner in ihren berechtigten Interessen zu verstören oder zu behindern, sie müssen nur konsequent genutzt werden.

Bezüglich dieser Interessen zeigt sich die Argumentation der Nationalpark-Akteure widersprüchlich. Einerseits wird beteuert, ein Nationalpark schade nicht dem Tourismus, dem Wassersport, der Wirtschaft. Man könne (fast) alles weitermachen wie bisher, ausgenommen vielleicht in der Fischerei. Warum überhaupt neue Bestimmungen, angeblich lebenswichtig, wenn „gar nicht schlimm“? Wenn es kein scharfes Schwert ist, warum es dann schwingen? Das weckt Skepsis.

Tief sitzt die Sorge, es könnten, wenn einmal eingerichtet, über einen Nationalpark später stärkere Beschränkungen erlassen werden. Ein Beispiel aus dem Schwarzwald spricht Bände: Nach stark gewachsener Akzeptanz im Land wurde dort eine Flächenerweiterung als Lückenschließung anvisiert, die – oh Wunder – wieder eine Gegenbewegung wachrief. Wie erstaunlich auch, dass die anrainenden Gemeinden diese hohe Akzeptanz nie teilten! Und mögen andere Nationalparke „Erfolgsmodelle“ sein, wie es im Titel des Naturschutztages hieß: Die Ostseeküste als Siedlungs- und Wirtschaftsraum ist nicht vergleichbar mit einem Waldgebirge, ja noch nicht einmal mit dem Wattenmeer an der Westküste. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Die Schlussfolgerung, die gezogen wird, ist besonders fatal: Man müsse die Menschen „mit dem Herzen erreichen“, ihnen nahebringen, dass ein Nationalpark „unverzichtbar ist, um der Menschheit eine lebenswerte Welt zu sichern“. Im Umkehrschluss heißt dies: Wer gegen den Nationalpark ist, verhindert die Rettung der Welt.

Emotionen sind wichtig und gehören zu einem Meinungsbildungsprozess. Wenn sie die Federführung über Argumente gewinnen, wird die Auseinandersetzung zu nichts anderem als zu Agitation.

Lena ist die neue erste Vorsitzende

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Die Landjugend hat am Wochenende in Plön gewählt. Neue Landesvorsitzende ist Lena Sophie Hagge. Sie führt nun an der Seite des wiedergewählten Tajo Lass den Landesvorstand. Auch auf anderen Positionen gibt es neue Gesichter.

So sind  Lisa Tödter, Matti Fleischer, Kim Lara Piening und Henrick Wickhorst neu im Vorstand. Zudem sind die bisherigen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden  Marlies Muxfeldt und  Mirco Engelbrecht nun die ersten Stellvertreter. Veränderungen gibt es auch im Agrarausschuss.