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Gesamtes Land betroffen

Hochwasser in Schleswig-Holstein
Von Dr. Robert Quakernack/pm
Tiefdruckgebiete brachten im Februar so reichliche Regenmengen, dass das Bachbett der kleinen Bollingstedter Au, Kreis Schleswig-Flensburg, nur noch schwer erkennbar ist. Foto: Ulrike Baer

Die Niederschlagsmengen im ­Februar überstiegen die im langjährigen Mittel zu erwartenden Mengen in Schleswig-Holstein deutlich. Fast im gesamten Land wurde laut Kieler Landwirtschaftsministerium (Melund) die eineinhalbfache Monatsniederschlagsmenge innerhalb nur weniger Tage erreicht. Der Schwerpunkt der Niederschläge im Zeitraum vom 18. bis 21. Februar lag insbesondere in den Kreisen Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Neumünster und Steinburg.

Betrachtet man den gesam­ten Februar, sind nach Angaben des Melund bis zum Dreieinhalbfachen der durchschnittlichen Monats­summe des Niederschlags gefallen. Auf gut einem Viertel der Landesfläche betrug die Niederschlagssumme das Dreifache des langjährigen Mittels und auf rund drei Vierteln der Landesfläche das Zweieinhalbfache.

Die Niederschläge fielen auf bereits sehr feuchte oder durchnässte Böden und sorgten für erhöhte Abflüsse und Hochwasserstände im gesamten Land. Schwerpunktbereiche lagen an den Gewässern Treene, Stör, Lecker Au, Bille, Krückau, obere Eider, Trave sowie Beste. Durch die starken Westwinde und damit verbundenes er­höhtes Tideniedrigwasser konnte an der Westküste beziehungsweise in die Tideelbe teilweise nur einge­schränkt entwässert werden, was zu einem langsamen Abfluss der Wassermengen führte.

Die Landesregierung hat frühzeitig angekündigt, nach den Sturm- und Orkantiefs insgesamt bis zu 2,5 Mio. € zur Verfügung stellen. Dies teilte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Anfang vergangener Woche mit. „Wir werden die Kommunen bei der Beseitigung der Sturmschäden nicht im Stich lassen und hierfür bis zu zwei Millionen Euro bereitstellen. Weitere bis zu 500.000 Euro können für Küstenschutzmaßnahmen eingesetzt werden“, so Günther. 

Sturm und ergiebige Niederschläge prägten den Februar 2022 und verwandelten viele Flächen in Seenlandschaften, wie hier bei Bornstein, Kreis Rendsburg-Eckernförde. Foto: Ulrike Baer
Die sehr dynamisch Wetterlage mit Sturm und ergiebigen Niederschlägen ließ den kleinen Goossee bei Eckernförde weit über seine Ufer treten. Foto: Ulrike Baer
Gemeinde Föhrden Barl an der Bramau Kreis Segeberg. Foto: Steinburger Agraraction
Störmündung mit dem imposanten Spülsaum am Deich in der Blomeschen Wildnis. Foto: Steinburger Agraraction
In Kellinghusen wurde zwischenzeitlich die Innenstadt gesperrt. Foto: Steinburger Agraraction
Alle Pferde Reit- und Fahrschule Kellinghusen mussten umziehen, weil das Wasser bis zu 50 cm hoch in den Boxen stand. Foto: Steinburger Agraraction


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