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Eine Rose für den Frieden

Pflanzaktion zur Eröffnung der Rosenwoche im Garten des Hauses Peters in Tetenbüll
Von Iris Jaeger
Friedensrose Gloria Dei im Garten des Museums Haus Peters in Tetenbüll Fotos: Iris Jaeger

Eine Rose für den Frieden und als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine – mit dem Pflanzen der Rose ,Gloria Dei‘ startete das Museum Haus Peters in Tetenbüll (Kreis Nordfriesland) zusammen mit den LandFrauen Everschop vergangenes Wochenende in die jährlich stattfindende Rosenwoche.

Gespendet wurde die Rose von der ehemaligen Vorsitzenden der LandFrauen Everschop, Ilse Gertz, die an die Entstehung des Haus-Peters-Bauerngartens vor 28 Jahren erinnerte. Demnach standen im Rahmen der Dorferneuerung Mittel für die Umgestaltung des ehemaligen Nutzgartens zur Verfügung. Ein Vortrag der Kieler Diplom-Biologin Annemarie Eigner über Bauerngärten im Jahr 1994 diente als Inspiration, Eigner selbst fertigte auf Nachfrage eine Skizze für die Gartenanlage an, die dann 1995 mit den genannten Mitteln sowie mit ehrenamtlicher Unterstützung des LandFrauenvereins Everschop unter der Leitung der damaligen Vorsitzenden Ilse Gertz verwirklicht werden konnte.

Der Garten wurde vor 28 Jahren als Bauerngarten angelegt.

Zunächst wurden dort Stauden und Blumenzwiebeln gepflanzt. Über die Jahre kamen immer mehr historische Rosen hinzu. Und auch heute noch treffen sich die Freunde des Gartens Haus Peters ein Mal im Monat zur gemeinsamen Gartenpflege. Neben dem Pflanzen der Rose als Zeichen des Friedens konnten sich die Besucher an einer stillen Auktion beteiligen, bei der vier weitere Friedensrosen ersteigert werden konnten.

Und auch die Künstlerin der aktuellen Ausstellung „Unnerwegens“, Carolin Beyer, stiftete eine kleine gemalte Rose, die ebenfalls in einer stillen Auktion erworben werden konnte. „Alle Erlöse sowie Spenden gehen vollständig in die ukrainische Flüchtlingshilfe sowie an die Opfer der Flutkatastrophe in der Ukraine“, erklärte Museumsleiterin Hila Küpper im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung. Wie ,Gloria Dei‘ zu dem Titel „Friedensrose“ kam, erläuterte Rosenexpertin Heike Bertram. Ursprünglich stammt diese Rose aus Frankreich. 1935 selektierte der Franzose Francis Meilland aus Sämlingen eine neue Rosensorte heraus, die 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, beim Concours International de Roses Nouvelles in Lyon eine Goldmedaille erhielt und mit dem Prädikat „schönste Rose Frankreichs“ ausgezeichnet wurde. Francis Meilland benannte diese Teehybride nach seiner verstorbenen Mutter ,Mme A. (Antoine) Meilland‘. Mit diesem Namen kam sie 1942 in den Handel.

Rosenexpertin Heike Bertram (li.) und Rosenspenderin Ilse Gertz

Der Krieg zwang jedoch auch die Rosenzüchter Frankreichs dazu, ihre Felder für die Lebensmittelproduktion umzuwidmen. Aus Sorge, seine züchterischen Errungenschaften zu verlieren, sandte Francis Meilland Ableger der Rose in die ganze Welt, unter anderem nach England, Deutschland, Italien und in die USA. Dort erhielt sie am Tag der sowjetischen Einnahme Berlins, am 29. April 1945, den Namen ­,Peace‘ (Frieden). Auch in den jeweils anderen Ländern erhielt die Friedensrose einen anderen Namen: In Italien heißt sie ,Gioia‘ (Freude) und in Deutschland ,Gloria Dei‘ (Ehre Gottes). Bei der ersten Vollversammlung der Vereinten Nationen im Mai 1945 in San Francisco bekam jeder Delegierte eine Rose mit dem Hinweis, dass der Frieden das Wichtigste auf der Welt sei und dass diese Botschaft an viele folgende Generationen weitergereicht werden solle. 

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