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Simmentaler-Zucht zu Gast im hohen Norden

Bundestreffen und Mitgliederversammlung in Schleswig-Holstein
Von Uwe Harstel, Verband Deutscher Simmentalzüchter
Stattliche Kühe von Cord Jensen aus Südensee. Fotos: Claus Henningsen

Ganz im Norden unserer Republik kamen Züchter und ­Freunde der Simmental-Zucht aus allen Bundesländern zum Treffen auf schleswig-holsteinischen Zuchtbetrieben zusammen. Daran schloss sich eine Mitgliederversammlung in Handewitt an.

Das Treffen begann auf dem Betrieb von Axel Erichsen in Sollwitt. Hier bewirtschaftet Familie Erichsen im Nebenerwerb zirka 20 ha, davon entfallen 16 ha auf Grünland und 4 ha auf Ackerland für Maisanbau. Zum Betrieb gehören 20 Mutterkühe (davon zehn Herdbuchkühe), ein Deckbulle und einige Mastrinder. 2018 baute die Familie einen neuen Mutterkuhstall. Für die nächsten Jahre hat sie sich das Ziel gesetzt, einen reinen Herdbuchbestand aufzubauen.

„Aus Liebe zum Genuss“, so lautet das Motto der Familie Burmeister, der zweite Anlaufpunkt des Tages. Familie Burmeister betreibt eine hochmoderne Schlachterei nach EU-Vorgaben und eine Landfleischerei in Viöl. Der Betrieb wird seit vier Generationen geführt und ist in stetigem Wachstum. Zusätzlich betreibt die Familie Burmeister eine Landwirtschaft mit Rinder- (Galloway und Kreuzungen) und Schafzucht (2.000 bis 3.000 Tiere) für die eigene Vermarktung. Im Jahr werden insgesamt zirka 3.000 Rinder, 11.000 Lämmer sowie 10.000 Schweine geschlachtet. Deren Vermarktung erfolgt über Ladengeschäfte in Hamburg, auf Sylt und auf der Insel Föhr sowie in der Landfleischerei in Viöl, aber auch im Online-Shop mit täglichem Frischeversand. Das Unternehmen beschäftigt 92 Mitarbeiter aus acht Nationen.

Fleckvieh-Simmental-Züchter zu Gast im Land zwischen den Meeren in Schleswig-Holstein

Weitere Betriebsbesuche am Nachmittag

Am Nachmittag besuchte die Gruppe den Betrieb der Familie Cord Jensen in Südensee bei Sörup. Zum Betrieb gehören 42 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche und 3,6 ha Wald, zirka 20 ha sind an die örtliche Biogasanlage verpachtet. Der Nebenerwerbsbetrieb hat 16 Herdbuch-Kühe mit der dazugehörigen Nachzucht und eine kleine Bullenmast (Aufzucht) im Bestand. Der Stall, ein bis 2016 genutzter Milchviehstall mit Tiefstreuboxen, wird jetzt für Mutterkühe und Jungvieh genutzt.

Als Futtergrundlage dienen Gras, Heu, Grassilage, Maissilage sowie eigene Kraftfutterrationen. Cord Jensen lässt seine Kühe und Färsen durch die Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) besamen. Dabei setzt er folgende KB-Bullen (künstliche Besamung) ein: „Jaguar“, „Seceda“, „Edelstahl“ und „Harald“. Seine Zuchtphilosophie heißt: „Ein mittelrahmiges Rind mit sehr guter Bemuskelung und gutem Exterieur.“ Erfolge zeigen sich auf den Auktionen durch Verkäufe an Besamungsstationen in Deutschland (RSH) und den Niederlanden.

Auf dem anschließenden Züchterabend stellte Claus Henningsen die RSH und die Abteilung Fleischrinder vor. Es war interessant zu sehen, dass auch in Schleswig-Holstein die Simmental-Zucht an Bedeutung gewinnt.

Verband Deutscher Simmentalzüchter (VDSi)

Am Tag darauf folgte die VDSi-Mitgliederversammlung. Ein wichtiger Punkt neben den Formalien war die Vorstellung der neuen Webseite des VDSi, die sehr viel Anklang fand. Nächstes großes Projekt ist die Vorbereitung der Bundesschau auf der agra 2024 in Leipzig. Mit zirka 100 Tieren wird gemeinsam mit der Mitteldeutschen Fleischrindschau und dem Bundesjungzüchterwettbewerb ein großes Event vorbereitet.

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