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Ein Wochenende im Zeichen des Austauschs, der Zukunftsplanung und der Gemeinschaft: Paul Weniger und Lisa Tödter vom Landesvorstand des Landjugendverbandes Schleswig-Holstein nahmen Ende April an der Bundesmitgliederversammlung des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) in Biberach teil.
Früh am Morgen ging es für die beiden los – per Bahn von Heide aus quer durch die Republik. Nach rund zehn Stunden Reisezeit erreichten sie am Freitagabend die schwäbische Kreisstadt. Der Auftakt des Wochenendes gestaltete sich locker: Ein geselliger Kennenlernabend bot Gelegenheit zum Austausch mit den Delegierten der anderen Landesverbände. In entspannter Atmosphäre wurden erste Gespräche geführt.
Rückblick auf die Grüne Woche in Berlin
Die Aussprache im Plenum stand am Sonnabendvormittag an. Hierbei ging es um aktuelle Themen aus der Bundesgeschäftsstelle. Im Rückblick auf vergangene Veranstaltungen wurde auch die Grüne Woche thematisiert: Die Abendveranstaltungen waren erneut sehr beliebt – die Tickets für Feten und Feiern schnell vergriffen. Ein Highlight war das Jugendforum, das als eigenständiger Programmpunkt politische Diskussionen ermöglichte und angesichts des bevorstehenden Wahljahres inhaltlich sehr gut passte. Besonders positiv hervorgehoben wurde außerdem, dass Forderungen aus Aktionen wie dem Arbeitskreis JumPo und dem Parlamentarischen Abend mittlerweile Eingang in politische Debatten gefunden hätten – ein sichtbarer Erfolg der politischen Arbeit des BDL.
Die Landjugendlichen tauschten sich über die Grüne Woche und den Berufswettbewerb aus und erarbeiteten erste Schritte für ein verpflichtendes Schutzkonzept. Foto: BDL/GräschkeSportlich ging es am Sonnabendnachmittag beim Football-Freundschaftsspiel der Biberach Beavers gegen die Munich Cowboys zu. Foto: Paul WenigerBei einer Wanderung durch Biberach tauchten die Teilnehmer in das kulturelle Erbe der Stadt ein. Foto: Paul Weniger
Ein Thema war zudem der laufende Berufswettbewerb (BWB 25), dessen Bundesentscheid im Juni in Nordrhein-Westfalen ansteht. Die zunehmende Digitalisierung wurde ebenso diskutiert wie Herausforderungen, etwa beim Spendenmanagement. Außerdem stellte der BDL erste Schritte zur Erarbeitung eines Schutzkonzepts vor, an dem sich künftig alle Landesverbände orientieren sollen – ein wichtiger und inzwischen verpflichtender Schritt.
Gemeinsam Football und Kultur erleben
Drei Programmpunkte standen am Sonnabendnachmittag zur Auswahl: eine historische Stadtführung mit Fokus auf die Denkmäler und Geschichte Biberachs, eine zweite Tour zu den ehemaligen Schenken und Wirtschaften der Stadt sowie ein Football-Freundschaftsspiel zwischen den Biberach Beavers und den Munich Cowboys. Paul Weniger nahm an der historischen Stadttour teil und berichtete im Anschluss von spannenden Einblicken in die bewegte Geschichte der Stadt. Besonders die gut erhaltenen Bauwerke und das kulturelle Erbe Biberachs hinterließen bei ihm Eindruck.
Der Abend bot ein unterhaltsames Programm: Ein schwäbischer Comedian vermittelte den Teilnehmenden mit viel Humor die regionale Mundart. Apfelmostverkostung und gemeinsame Spiele rundeten den Tag in geselliger Runde ab.
Der finale Sitzungsteil zu den Vergaben kommender Veranstaltungen folgte am Sonntag. Dabei wurden unter anderem Zuständigkeiten für das Theaterstück 2026/2027, den Berufswettbewerb 2028/2029 sowie die Vergabe der Erntekronen verteilt.
Nach einem ereignisreichen Wochenende kehrten Paul Weniger und Lisa Tödter mit vielen Eindrücken und wertvollen Impulsen für die Verbandsarbeit zurück nach Schleswig-Holstein.
Die schleswig-holsteinische Landesregierung ehrte Anfang Mai in einem feierlichen Rahmen 84 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Land für ihr ehrenamtliches Engagement. Im Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ) Wirtschaft in Kiel fand ein Empfang statt, der deutlich machte, wie wertvoll freiwilliger Einsatz für die Gesellschaft ist. Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack nahm die Ehrung stellvertretend für Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU) vor, der durch die Kanzlerwahl in Berlin verhindert war.
„Engagement braucht Anerkennung“, betonte Günther in seinem schriftlich übermittelten Grußwort. In Schleswig-Holstein seien rund eine Million Menschen ehrenamtlich aktiv – das entspreche 43 % der Bevölkerung und liege damit über dem Bundesdurchschnitt. „Ohne Ihre Tatkraft und Ihren Idealismus wäre vieles in unserem Land nicht möglich“, so der Ministerpräsident weiter. Das Ehrenamt habe in Schleswig-Holstein vielerorts eine lange Tradition – ob in der Kultur, im Sport, im Sozialen oder im Katastrophenschutz.
Die Geehrten engagieren sich in unterschiedlichsten Bereichen: von der Jugendarbeit über Sport und Kirche bis hin zu Bildung, Umweltschutz und Kultur. Auch drei Mitglieder der Landjugend wurden ausgezeichnet: Tajo Lass, Lisa Tedsen und Svenja Carstensen. Sie setzen sich seit Jahren mit großem Einsatz für die Belange junger Menschen im ländlichen Raum ein und waren sichtlich bewegt von der Wertschätzung, die ihnen entgegengebracht wurde.
Lisa Tedsen zeigte sich beeindruckt vom feierlichen Rahmen: „Die Rede von Frau Sütterlin-Waack war sehr wertschätzend und hat die Bedeutung des Ehrenamtes treffend hervorgehoben. Als Anerkennung erhielten wir Urkunden und Pins – und ein schönes Erinnerungsfoto wurde auch gemacht.“ Beim anschließenden Stehempfang sei dann noch genügend Zeit zum Austausch geblieben.
Auch Svenja Carstensen blickte zufrieden auf die Veranstaltung zurück. „Das Trio Second Swing hat für eine großartige musikalische Untermalung gesorgt – die haben’s echt gefühlt“, sagte sie augenzwinkernd. Besonders gefreut habe sie, dass der Vorschlag für ihre Ehrung aus der Landjugend selbst kam: „Das hat mir persönlich am meisten bedeutet.“ Zwar sei es schade, dass der Ministerpräsident nicht anwesend gewesen sei, „aber wegen der Kanzlerwahl versetzt zu werden, ist ja auch fast etwas Besonderes“, kommentierte sie das Fernbleiben von Daniel Günther. Positiv hob sie hervor, dass sich Ministerin Sütterlin-Waack für jede und jeden der Geehrten individuell Zeit genommen habe.
Nach der offiziellen Begrüßung und der Rede der Ministerin wurden die jungen Ehrenamtlichen in kleinen Gruppen geehrt. Dazwischen sorgte die Band Second Swing immer wieder für musikalische Einlagen, bevor die Veranstaltung mit einem geselligen Stehempfang ihren Ausklang fand. Eine gelungene Veranstaltung, die nicht nur wohlverdiente Anerkennung spendete, sondern auch motivierend für zukünftiges Engagement wirkte.
Am 28. Mai findet in der Gemeinde Süderdorf, Kreis Dithmarschen, von 9.30 bis 13.30 Uhr eine Vorführung von Ausbringtechnik für Wirtschaftsdünger auf Grünland im Rahmen einer Maschinenvorführung statt.
Neben Hightechmaschinen (zum Beispiel zur Gülleansäuerung) liegt ein besonderer Fokus der Veranstaltung auf Techniken, die in letzter Zeit entwickelt wurden. Dabei geht es auch um die Nachrüstung von Technik an bereits vorhandenen Güllewagen.
Seit Februar 2025 dürfen flüssige organische oder flüssige organisch-mineralische Düngemittel mit wesentlichem Gehalt an Stickstoff auf dem Grünland und mehrschnittigen Feldfutterbau nur noch streifenweise auf den Boden aufgebracht oder injiziert werden. Dazu stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Die Verlustminderung gelingt umso besser, je tiefer die Gülle unter dem Grasdach abgelegt werden kann. Damit steigen die Kosten der Anwendung und Anschaffung, allerdings wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens auch durch die N-Ausnutzung des Wirtschaftsdüngers bestimmt. Die Nutzung aller Stellschrauben zu besserer N-Ausnutzung ist auf allen Betrieben anzustreben, insbesondere auch auf Flächen in der N-Kulisse. Daneben ist es wichtig, dass der Wirtschaftsdünger nicht auf der Grasnarbe abgelegt wird, um Futterverschmutzungen zu vermeiden.
Daher sollen verschiedene Ausbringverfahren im praktischen Einsatz auf Grünland präsentiert werden und die unterschiedlichen Techniken durch Emissionsmessungen von Ammoniak direkt vor Ort begleitet werden. Neben den Neuentwicklungen und dem Gülleansäuerungsverfahren (MuD Säure+) werden hilfreiche Anpassungen und Verfahren von Tüftlern präsentiert und Möglichkeiten, technische und gesetzliche Grenzen sowie Nutzen und Kosten verglichen.
Auf dem Programm stehen noch weitere Handlungsfelder zur Verbesserung der Grünlandwirtschaft. So werden auch Verfahren zur Ampferbekämpfung und Grasnarbenlockerung gezeigt sowie der Einfluss von Reifendruck auf die Bodenstruktur im Feld dargestellt.
Die Vorführung findet auf einer Grünlandfläche von Ernst Hermann Reitz, Wellerhop, statt. Die Zufahrt ist nur über die Wellerhoper Straße möglich, um eine Spur für Rettungsfahrzeuge freizuhalten.
Über Himmelfahrt, genauer von Mittwoch, 28. Mai, bis Sonntag, 1. Juni, wird in Hamburg-Klein Flottbek das Deutsche Spring- und Dressur-Derby ausgetragen. Die neuen Veranstalter bringen auch neue Ideen mit, so zum Beispiel eine Dressurtour auf Fünf-Sterne-Niveau.
In der Dressurarena strebt Hamburgs neuer Turnierchef Matthias Alexander Rath, Geschäftsführer der Veranstaltungsagentur Schafhof Connects, Spitzensport an. Deshalb hat er neben dem Deutschen Dressur-Derby und dem Deutschen Ponydressur-Derby – beide mit Pferde- beziehungsweise Ponywechsel – auch eine Fünf-Sterne-Dressur-Tour mit Grand Prix Special und Kür ohne Pferdewechsel ausgeschrieben.
Seit 1955 wird das Derby in Hamburg mit Pferdewechsel geritten. „Mit der Fünf-Sterne-Tour wollen wir internationalen Spitzenreitern eine Bühne in Hamburg geben“, betont Rath. „Am Donnerstag werden wir den Fünf-Sterne-Grand Prix austragen, danach teilt sich das Starterfeld in Special- und Kürreiter. Diese beiden Prüfungen stehen dann am Sonnabend auf Hamburgs Programm.“ Angemeldet hat sich unter anderem Kathleen Kröncke, die 2011 jüngste Derbysiegerin aller Zeiten wurde und sich 2022 erneut das Blaue Band sicherte.
Im Springparcours wird Christian Kukuk, Olympiasieger von Paris, dabei sein. Er bringt seinen olympischen Teamkollegen Philipp Weishaupt mit. Überhaupt hat das Deutsche Spring- und Dressur-Derby zu Olympia eine enge Verknüpfung: Namen, Höhen, Emotionen, Leistung, Passion – ohne das geht es weder bei Olympia noch in Klein Flottbek. Besonders deutlich wird dies im Grand Prix of Hamburg am Sonnabendnachmittag: Mit 1,60 m Höhe haben die Hindernisse in Hamburg olympische Ausmaße.
Yuri Mansur hat im vergangenen Jahr mit der elfjährigen Miss Blue-Saint Blue Farm den Grand Prix of Hamburg gewonnen. So hat das Paar gezeigt, dass es in olympischer Form ist. Drei Monate später gehörten sie zum brasilianischen Olympiateam in Paris. Auch in diesem Jahr kommt Mansur wieder nach Hamburg und nimmt die Titelverteidigung in Angriff. Es gibt allerdings Konkurrenz: den viermaligen Olympiateilnehmer Christian Ahlmann, den Einzel-Europameister von 2021, André Thieme, und Championatsreiterin Jana Wargers, genau wie den Mannschafts-Olympiasieger und -Weltmeister Peder Fredricson aus Schweden, den dreimaligen Olympiateilnehmer aus den Niederlanden, Harrie Smolders, und den Mannschafts-Europameister aus Irland, Denis Lynch.
Das ganz große Highlight beginnt am Sonntag um 13.50 Uhr: Dann wird das erste Reiter-Pferd-Paar zum Deutschen Spring-Derby 2025 einreiten. Wer wird in diesem Jahr die traditionsreiche Prüfung gewinnen, die zu den schwersten der Welt zählt? Nisse Lüneburg, der Sieger von 2012, 2014 und 2019, Cassandra Orschel, die Siegerin von 2022, und Marvin Jüngel, der Sieger von 2023 und 2024, haben sich angemeldet. Sie wissen, wie es sich anfühlt, mit dem Blauen Band und dem Eichkranz über den heiligen Rasen zu galoppieren. pm
Das Kloster Bordesholm befindet sich auf einer ehemaligen Insel des gleichnamigen Sees und kann auf eine mehrhundertjährige Geschichte zurückblicken. Ein kleiner Park mit alten Bäumen und ein Klostergarten säumen die Anlage und ein Ökologiepfad des Ortes weist auf naturkundliche Besonderheiten hin. Schön ist eine Umrundung des Bordesholmer Sees, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Der Slawen-Missionar und spätere Bischof von Oldenburg in Holstein, Vicelin, gründete um 1125 in Neumünster ein Chorherrenstift. Rund 200 Jahre später, als das Augustiner-Chorherrenstift baufällig geworden war, beschlossen die Verantwortlichen, in das ruhigere und idyllisch an einem fischreichen See gelegene heutige Bordesholm umzusiedeln. 1332 war der Bau der neuen Kirche auf einer durch drei Dämme landfest gemachten Insel des Sees beendet und die verehrten Gebeine Vicelins konnten von Neumünster überführt und vor dem Hochaltar beigesetzt werden. Die im Stile norddeutscher Backsteingotik erbaute Kirche wurde in der Folgezeit noch zweimal erweitert und verändert.
Im Jahr 1332 war der Umzug der Augustiner-Chorherren von Neumünster ins heutige Bordesholm abgeschlossen und die neue Klosterkirche stand am Bordesholmer See. Foto: Hans-Dieter Reinke
1566 im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgehoben und es wurde in den ehemaligen Konventsgebäuden eine Gelehrtenschule eingerichtet, die später zugunsten der 1665 gegründeten Christian-Allbrechts-Universität zu Kiel wieder geschlossen wurde. Der Bibliotheksbestand des Bordesholmer Klosters wurde zum Grundbestand der Kieler Universitätsbibliothek. Die Kieler Professoren erhielten das Recht, in der Klosterkirche beigesetzt zu werden. Das wertvollste Inventarstück der Kirche, der auch als Bordesholmer Altar bekannte Brüggemann-Altar, wurde 1666 in den Schleswiger Dom überführt, wo er noch heute zu bewundern ist.
Amtmannspark und Klostergelände
Im Zusammenhang mit der Säkularisierung wurde das Klostergelände auch Amtssitz der Amtsmänner. So trägt noch heute die vom Kloster zum See hinabführende Grünanlage den Namen Amtmannspark, ein Landschaftspark mit Fitnessgeräten, Spielplatz, Rasenfreiflächen und interessanten Einzelbäumen wie alten Eichen, Linden, Lärchen, Hainbuchen und Esskastanien. Ein alter, einige Meter hoher Baumstumpf mit gedrehtem Wuchs wurde stehen gelassen und ragt in den Himmel. Er gehört zum Bordesholmer Ökopfad, der etwa 30 über ganz Bordesholm verteilte Stationen umfasst, von denen ein großer Teil sich auf der Klosterinsel oder in deren Umfeld befindet.
Nahe der Kirche oberhalb der Amtmannswiese führt eine Hainbuchen-Allee entlang, deren stattliche Exemplare mit ihren 150 Jahren bereits das ungefähre Höchstalter der auch als Weißbuchen bezeichneten Gehölze erreicht haben. Schön zu sehen ist der etwas drehförmige, unregelmäßige Wuchs mit den Brettwurzeln. Am Ende der Hainbuchen-Allee steht eine Gruppe gestutzter Linden mit einer Sitzgruppe in der Mitte. Nicht weit entfernt befinden sich weitere Sitzgelegenheiten mit Tischen, zum Teil umgeben von einer schützenden Mauer, an der Totholzbereiche und Nistmöglichkeiten für Insekten angelegt sind.
Direkt an der Kirche wurde vom bekannten Lübecker Gartenarchitekt Harry Maasz 1920 der Kirchhof als Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit einem Obelisken gestaltet. Später wurde sie mit Gedenksteinen für die Opfer beider Weltkriege ergänzt. Einzelgräber und weitere Gedenksteine befinden sich auf dem kleinen, unter Denkmalschutz stehenden Alten Friedhof, der 1868 geschlossen wurde. Die Vegetation eines kleinen, daran entlangführenden Weges ist Thema einer weiteren Station des Ökopfades: die Pflasterfugenvegetation, die durch Vertritt, Trockenheit und Nährstoffmangel extremen Bedingungen ausgesetzt ist und nur wenigen robusten Spezialisten der Flora Existenzmöglichkeiten bietet wie etwa Spitzwegerichen, Einjährigem Rispengras, Mauerpfeffer.
Auf dem Vorplatz zum Kloster stand bis zum Mai 2018 einer der bekanntesten Bäume Schleswig-Holsteins: die Bordesholmer Linde. Sie wurde wahrscheinlich in der Zeit der Klostergründung gepflanzt und war 650 bis 700 Jahre alt. Diese Winterlinde befindet sich auch im Wappen Bordesholms und war eine alte Gerichtslinde. Versuche, die alte Linde durch Beschnitt und Abstützung zu stabilisieren, scheiterten. Ein Pilzbefall sorgte 2018 endgültig dafür, dass die Linde zerbrach und gefällt werden musste. Allerdings wuchs aus einem Teil mittlerweile wieder ein bislang noch eher strauchförmiges neues Teilstück heraus, das zu allerlei Hoffnung Anlass gibt.
Blick vom See auf das Pflegeheim Klosterstift, das ehemalige Amtshaus, und die Klosterkirche dahinter Foto: Hans-Dieter Reinke
Der Platz zwischen dem Altenpflegeheim Klosterstift, dem früheren Amtshaus, und der Klosterkirche wird geprägt durch eine alte Eiche mit blühenden Kletterhortensien als Bodendeckern im Beet. Diverse Bänke im Schatten oder in der Sonne werden von den Besuchern und Heimbewohnerinnen gleichermaßen genutzt. Ein hübscher, kleiner, parkartiger Garten mit Beeten, Gehölzen und Bänken zum Verweilen ist den Bewohnern und besuchenden Angehörigen des Stifts vorbehalten. Vom See her kann man einen Blick hinauf zur Gartenanlage werfen, auf die durch archäologische Grabungen freigelegte und restaurierte Mauer aus der Klosterzeit und späteren Gelehrtenschulenzeit. Im Hofbereich zwischen Stift und Kloster befinden sich auch das Museum und der Gewölbekeller, die für Besucher an Wochenenden normalerweise geöffnet sind, aktuell allerdings noch für einige Zeit geschlossen sind. Das Museum informiert über Geschichte, Kultur, Volkskunde, Landwirtschaft, Handwerk und Handel im Bordesholmer Land im Zusammenhang mit dem Kloster. Im zugehörigen Gewölbekeller wird die Geschichte des Klosters und der Lateinschule anhand diverser Grabungsfunde dokumentiert und ausgestellt. Zudem gibt es Sonderausstellungen zu unterschiedlichen regionalgeschichtlichen und volkskundlichen Themen.
Kräutergarten und Bordesholmer-See-Tour
Nur wenige Schritte vom Museum entfernt am Stiftsgebäude befindet sich mit dem Kräutergarten nicht nur eine weitere Attraktion der Bordesholmer Klosterinsel, sondern auch die Station 6 des Ökopfads. Seit 2005 gibt es die Initiative der Frauenvereinigung Bordesholm, die die Anlage mithilfe von Spendengeldern realisiert hat. Freiwillige Helferinnen und Helfer kümmern sich um die jährlichen Pflegearbeiten und Konzeption der Anlage. Klöster hatten in früheren Zeiten auch meist anliegende Gartenanlagen, allein um eine gewisse Unabhängigkeit zu besitzen, indem sie dort Gemüse, Obst, Heilpflanzen und sonstige Nutzpflanzen anbauen konnten. Durch die Kontakte der Klöster untereinander wurden manche Pflanzen darüber auch verbreitet und gelangten in weit verstreute Regionen.
Der kleine, von der Frauenvereinigung Bordesholm gestaltete Klostergarten am Stiftsgebäude informiert über Kräuter und Heilpflanzen. Foto: Hans-Dieter Reinke
Die Anlage in Bordesholm hat ihren Schwerpunkt bei den unterschiedlichen Organen, auf die die Heilpflanzen und Kräuter ihre Wirkung entfalten. So finden sich in den buchseingefassten Beeten unter dem Thema Verdauungsorgane beispielsweise Rainfarn, Pfefferminze, Kümmel, Lein und Schafgarbe, im Beet Herz/Kreislauf Rosmarin, Herzgespann, Maiglöckchen, Adonisröschen und Christrose. Zum Thema Nerven und Schlaf finden sich Lavendel, Hafer, Zitronenmelisse, Baldrian und Johanniskraut. Weitere Beete umfassen Haut und Venen, Blase und Niere, aber auch die Themen Schmerzen, Erkältung, Frauenpflanzen, Marienpflanzen und Liebeszauber werden behandelt.
Den Bordesholmer See kann man in einer kleinen, etwa 5 bis 6 km langen, beschaulichen Wanderung umrunden, aber auch mit dem Rad umfahren, wobei man den Einfelder See gleich noch mit absolvieren kann. Den Weg der Seeumrundung kann man kaum verfehlen. Man begibt sich am unteren Ende des Amtmannsparks auf den Seerundweg und wandert stets nahe dem Ufer durch einen eindrucksvollen Wald. Am Wegesrand befindet sich neben der erwähnten Mauer am Garten des Klosterstifts eine große, alte Platane (Station 7 des Ökopfads), die mit einem mehrere Meter messenden Stammumfang nicht nur zu den größten, sondern mit einem Alter von etwa 250 Jahren auch zu den ältesten Deutschlands gehört. Weitere Stationen des Ökopfads am Bordesholmer See sind Informationen über die sechs Fledermausarten, die hier am Bordesholmer See vorkommen (Mücken- und Zwergfledermaus, Breitflügelfledermaus, Rauhautfledermaus und Abendsegler sowie Wasserfledermaus), einen Weidenbruchwald, eine Streuobstwiese und eine Reisighecke.
In einem kleinen Pavillon zu Beginn der Seetour kann man sich über den Lebensraum Schilfzone, Natur und Kultur in und um Bordesholm, einheimische Singvögel, das Leben im und am Stillgewässer und morgendliche Gesangszeiten der Vögel informieren. Auch über das nahe gelegene Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Wald am Bordesholmer See“ wird informiert. In dem sogenannten Wildhofwald steht die naturnahe Waldbewirtschaft im Vordergrund. Abgestorbene und tote Bäume werden im Wald belassen und schaffen Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Sie erhöhen zudem die Biodiversität in dem Waldgebiet.
Weitere Themen des Ökopfads am Bordesholmer See sind die Vogelinsel, Totholz, der Erlenbruchwald, Feuchtwiesen und der Bordesholmer See mit seinen Abflussverhältnissen in Richtung Eider.
Vom Kloster zieht sich der sogenannte Amtmannspark zum Ufer des Bordesholmer Sees hinab. Foto: Hans-Dieter Reinke
Die Schlachtschweinekurse haben sich in diesem Frühjahr relativ spät aus dem Preistal vom Jahresbeginn herausbewegt. Erst Mitte März stiegen die Kurse wieder an, nachdem sie zuvor über Wochen auf dem Stand von 1,72 € / kg SG verharrten.
Dies war die Folge der Angebotsüberhänge wegen der Feiertage zum Jahreswechsel. Durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg kam der Schlachtschweinemarkt zusätzlich unter Druck. Schweinefleischexporte in Nicht-EU-Länder waren nicht mehr möglich. Zudem fehlten Schlachtkapazitäten, da in Brandenburg zeitweise keine Schweine überregional angeliefert werden durften. Gerade in Schleswig-Holstein sorgte dies für verzögerte Ablieferungen und deutlich erhöhte Schlachtgewichte. Im April entspannte sich die Marktlage und der Basispreis stieg auf 2,00 € / kg SG. Damit bleibt die Notierung jedoch unter dem Preisniveau der beiden Vorjahre. Jetzt hoffen die Marktbeteiligten auf Impulse durch die beginnende Grillsaison. Das Wetter zeigte sich zuletzt schon recht sonnig, die Temperaturen waren jedoch für Grillpartys noch zu niedrig.
Bereits in den letzten Jahren hat der Einfluss der Grillaktivitäten auf den Schweinefleischmarkt abgenommen. Trotz Fußball-EM blieb die Notierung im Vorjahr über Monate unverändert. Der Lebensmittelhandel bereitet sich durch Lagerhaltung bereits im Winter auf die Grillzeit vor. Schweinefleisch bleibt zwar weiterhin die meistverzehrte Fleischsorte im Grillsortiment, der Konsum ist jedoch rückläufig. Während der Absatz von Rindfleisch stabil bleibt, nimmt vor allem die Nachfrage nach Geflügelfleisch in vielen Varianten weiter zu. Begründet wird dies mit dem Trend zu mageren und preiswerten Grillartikeln.
Zwei Wochen nachdem der Holsteiner Verband verkündete, den Hengst Zuccero HV über Ludger Beerbaum an einen Sponsor für Maximilian Weishaupt verkauft zu haben, endete nun die Zusammenarbeit des Stalls Bengtsson mit dem Verband.
Zuccero HV war seit sieben Jahren im Stall Bengtsson in Itzehoe, Kreis Steinburg, zu Hause. Zunächst ging er zwei Jahre lang unter dem Bereiter Bart van der Maat, bevor er in den vergangenen fünf Jahren unter Rolf-Göran Bengtsson zu einem Ausnahmesportler heranreifte. Siege in mehreren Großen Preisen, Mannschaftsgold bei den Europameisterschaften in Mailand 2023 sowie die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris für das schwedische Team gehören zu den Errungenschaften des Paars. Bengtsson schrieb auf seiner Internetseite, er habe gehofft, den Hengst noch länger reiten zu können. Sie hätten ihr volles Potenzial noch nicht entfaltet, aber er sei nun dankbar für die Zeit, die sie zusammen gehabt hätten.
Rolf-Göran und seine Frau Evi Bengtsson sind beide Profis. Evi Bengtsson war unter anderem Deutsche Meisterin im Springreiten. Rolf-Göran Bengtsson nahm allein sechsmal an den Olympischen Spielen teil, wobei er 2004 Mannschaftssilber und 2008 Einzelsilber gewann. Die beiden betreiben in Itzehoe einen Zucht- und Ausbildungsstall. Für sie ist es also Tagesgeschäft, dass ein Pferd verkauft wird.
Hier scheint aber etwas schiefgelaufen zu sein, denn vier Wochen nach dem Verkauf von Zuccero kündigte der Stall Bengtsson dem Holsteiner Verband die Zusammenarbeit auf. Die Hengste Charaktervoll HV und Keaton HV sind daraufhin nach Elmshorn zurückgekehrt. Der geplante Start in der Youngster Tour des Deutschen Spring-Derbys in Hamburg fällt für sie nun aus.
Damit endete eine 25-jährige Zusammenarbeit. Unvergessen sind Bengtssons Erfolge mit Casall. Er pilotierte den Hengst zum Titel des Landeschampions und – einmal im großen Sport angekommen – zu zehn Siegen in Springen der Global Champions Tour (GCT) sowie zum Gesamtsieg der Tour. Sie gewannen außerdem Mannschaftsbronze bei den Europameisterschaften im dänischen Herning, wurden dort Vierte in der Einzelwertung und sicherten sich ebenfalls Einzelplatz vier bei den Weltmeisterschaften im französischen Caen. Bengtsson verabschiedete 2017 den topfitten Casall mit einem Sieg in der GCT-Etappe in Hamburg in den Ruhestand. Unter anderem ritt er auch die Hengste Clarimo, Quintero und Crunch und verbuchte mit ihnen ebenfalls beachtliche Erfolge. Eine äußerst gute und für beide Seiten wichtige Zusammenarbeit also.
Nach den Gründen der Kündigung gefragt, gibt sich der Holsteiner Verband ahnungslos. „Es sind keine Gründe genannt worden“, sagt Geschäftsführer Felix Flinzer. Er ließ über eine Pressemeldung verlauten: „Rolf-Göran Bengtsson hat in den vergangenen Jahren Unglaubliches mit den Holsteiner Verbandshengsten geleistet. Dafür gilt ihm persönlich mein Dank, denn er hat nicht nur für unsere Hengste eine herausragende Ausbildungsarbeit geleistet, sondern sich mit seinen Erfolgen auch um das Holsteiner Pferd und folglich die Holsteiner Zucht verdient gemacht.“ Weiter veröffentlichte der Verband, dass Vorstand und Geschäftsführung die Zusammenarbeit mit Rolf-Göran Bengtsson gern fortgesetzt hätten und ihm auch ein entsprechendes Angebot unterbreitet worden sei.
Bengtsson hingegen schreibt auf seiner Internetseite, er sehe vor dem Hintergrund der aktuellen Situation keinen realistischen Weg, die Arbeit mit dem Holsteiner Verband fortzusetzen. Was ist hier also danebengegangen? Klar ist, dass sich viele Züchter das Ende nach 25 Jahren und so vielen Erfolgen anders vorgestellt haben.
Im Stall Bengtsson wird nach vorn geschaut. Gerade hat Rolf-Göran Bengtsson den Beritt des damaligen Reservesiegers und amtierenden Landeschampions Chavaros II übernommen. Der Hengst gehört der Hengststation Maas J. Hell.
Mutter Natur macht vor, was die moderne Gartengestaltung als Element übernommen hat: Ein und derselbe Standort bietet einer Vielzahl unterschiedlicher Gewächse ausreichend Raum, wenn mit unterschiedlichen Wuchsformen und Hauptwachstumszeiten gearbeitet wird. Dieses Prinzip nennt man in England „Layering“. Übersetzt bedeutet es so viel wie „in Lagen pflanzen“ und meint Pflanzenkombinationen, die auf zwei oder drei verschiedenen Ebenen am selben Standort zusammenspielen.
Die Gestaltung im Lagen-Look trägt dazu bei, einem Garten mehr Dreidimensionalität und Tiefe zu verleihen. Wie nebenbei entsteht ein Eindruck von Üppigkeit. Dabei ist das Prinzip ganz einfach: Zunächst erhält der jeweilige Gartenbereich oder das Beet einen ansprechenden Hintergrund. Dann wird ein vielfältiger und abwechslungsreicher Mittelteil angelegt, bevor die Bodendecker die Gestaltung abrunden. Das klingt ebenso logisch wie einleuchtend. Abgeschaut ist das Ganze von Mutter Natur. Hier stehen die Bäume über den Sträuchern, darunter breiten sich Stauden aus, zu deren Füßen niedrige Bodendecker und Moose wachsen. So bleibt dank der verschiedenen Ebenen Platz für alle und es bildet sich eine stabile Gemeinschaft heraus.
Hier liegt der Schwerpunkt auf purpurfarbenen Blüten. Im Juni zeigen sich Phlox, Blutweiderich und Wiesenraute von ihrer schönsten Seite. Foto: Karin Stern
Die wichtigste Voraussetzung sind übereinstimmende Eigenschaften und Bedürfnisse hinsichtlich der Licht- und Bodenverhältnisse. Neben den ähnlichen Vorlieben, zum Beispiel ein sonnig-trockener oder halbschattig-feuchter Standort, verringern passende Wuchsformen unnötigen Konkurrenzdruck. Apropos Konkurrenz: Pflanzen mit starkem Ausbreitungsdrang wie Bambus eignen sich nicht für den Lagen-Look. Man verwendet besser Pflanzen, die auch in der Natur vergesellschaftet sind. Beispiele dafür finden sich in Wiesenpflanzungen oder am Waldsaum. Im Garten bieten nach diesem Prinzip gestaltete Bereiche mehrere Vorteile. Die Beete sehen rund ums Jahr attraktiv aus, da sich immer wieder neue Schönheiten am gleichen Ort entfalten. Ein Beispiel: Erst blühen die Schneeglöckchen, dann die Primeln, dann die Frühsommerstauden und den Herbst bereichern Astern sowie Gräser. Durch das ständige Kommen und Gehen im Beet haben es Unkräuter schwerer. Das erspart so manches Jäten.
Balkanstorchschnabel, Lavendel und Blutberberitze füllen den Platz unter der Krone des Buschbaums. Foto: Karin Stern
Dennoch ist im Garten etwas Fingerspitzengefühl angebracht, denn der Lagen-Look kann schnell überladen wirken. Damit das nicht passiert, helfen beim Einstieg ein paar konkrete Pflanzempfehlungen weiter. Wer einen vielschichtigen, stimmigen Bereich gestalten möchte, pflanzt ornamentale Gräser wie das Riesen-Federgras (Stipa gigantea) oder den Blaustrahlhafer ‚Saphirstrudel‘ (Helictotrichon sempervirens) als höhere Schicht. Passend dazu halten Fetthenne ‚Herbstfreude‘ (Sedum telephium) und Ziersalbei ‚Blauhügel‘ (Salvia nemorosa) mit ihren unterschiedlichen Violett-Tönen das Beet zusammen. Sie bilden die zweite Ebene dieses Beispiels. Im Hintergrund unterstützt Schmetterlingsflieder ‚Nanho Purple‘ (Buddleja davidii) das Farbspiel. Niedrige Bodendecker, Polsterstauden oder Zwiebelblüher könnten die dritte, niedrigste Schicht bilden. Tipp: Wiederholt man Pflanzenarten oder Farben im Beet, verstärkt das den üppigen Eindruck und sorgt für Harmonie. Die Anzahl der jeweiligen Pflanzenwiederholungen richtet sich dabei nach der Beetgröße.
Stimmige Pflanzengemeinschaft aus Eiche, Rhododendron, Farn und Funkie.Foto: Karin Stern
Die nachfolgende Pflanzenkombination bietet dem Auge rund ums Jahr immer wieder neue Fixpunkte. Dafür werden Blutberberitze ‚Atropurpurea‘ (Berberis thunbergii) und Kugeleibe (Taxus baccata) als Strukturgeber im Beet platziert. Der hoch wachsende einjährige Ziertabak ‚Lime Green‘ (Nicotiana x sanderae) und der winterharte Bartfaden ‚Catherine de la Mere‘ (Penstemon fruticosus) setzen beide perfekt in Szene. Blauer Bubikopf (Pratia pedunculata) begleitet als blau blühender Bodendecker. Die kriechende Polsterpflanze ist völlig winterhart und zeigt ihre Blüten von Mai bis Oktober. Schneckenknöterich ‚Darjeeling Red‘ (Bistorta affinis) steuert von Juli bis September purpurrosafarbene Blütenkerzen bei.
Schichtprinzip vom Feinsten: Etagenprimeln und Schildblatt lenken den Blick zum rotlaubigen Ahorn. Foto: Karin Stern
Ein Mix an unterschiedlichen Formen bringt Spannung in den mittelhohen Teil des Beetes. Hier dürfen gern hoch gewachsene und interessant geformte Schätze wie Königslilie (Lilium regale), Alpenmannstreu (Eryngium alpinum) oder die gelb blühende Königskerze (Verbascum chaixii) aus ihren Begleitern herausstechen. Wenn sie beispielsweise den breitbuschigen Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum) überragen, entstehen auffällige Blickpunkte. Zugleich können damit mehr unterschiedliche Stauden im mittleren Bereich des Beetes untergebracht werden, ohne dass es unruhig wirkt.
Der eindrucksvolle und mächtige Wasserdost bevorzugt lehmigen, kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden. Foto: Karin SternDie bis zu einem Meter hohen Blütenkerzen von Verbascum nigrum strahlen etwas Exotisches aus. Die weißblühende Form heißt ,Album‘. Foto: Karin SternDie Hohe Fetthenne öffnet ihre Blüten ab August. Foto: Karin SternMannstreu ,Big Blue‘ sorgt in der mittleren Schicht mit der besonderen Blütenform für Abwechslung. Foto: Karin SternDer Schnecken- oder Teppichknöterich bringt Farbe in die unterste, bodennahe Ebene. Foto: Karin Stern
Einige Pflanzenarten verleihen dank ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften dem Garten optisch eine Art Stützkorsett. Tipp: Diese Pflanzen sollten gern großzügig verwendet werden. Im hohen Bereich empfehlen sich hier besonders Wasserdost (Eupatorium purpureum) und Chaixs Königskerze (Verbascum chaixii). Im mittleren Bereich machen sich das Moor-Pfeifengras ‚Variegata‘ (Molinia caerulea), die Hohe Fetthenne ‚Brilliant‘ (Sedum spectabile) und die Sommer-Aster ‚Mönch‘ (Aster x frikartii) ganz ausgezeichnet. Als robuste Bodendecker glänzen die Teppich-Zwergmispel (Cotoneaster dammeri), Schneckenknöterich (Bistorta affinis) und Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum). Dieser bevorzugt einen kalkhaltigen, kiesigen Boden.
Lagen-Look mit Riesenlauch, Gräsern und Formschnittgehölzen. Foto: Karin Stern
Mit einem Mix aus fundiertem Fachwissen, persönlichen Einblicken und vielen Aha-Momenten fand das LandFrauenseminar „Rund um den Verein“ in der Landwirtschaftskammer in Rendsburg großen Anklang.
Eingeladen hatte der LandFrauenverband, um neue und angehende Vorstandsmitglieder unter anderem über Vereinsstrukturen, Aufgaben und Verantwortung des Vorstands, formelle Grundlagen und Gestaltungsmöglichkeiten zu informieren – und das auf ebenso lebendige wie praxisnahe Weise.
Zu Beginn stellte sich der LandFrauenverband selbst vor: wer wir sind, was wir tun – und wie vielfältig die Möglichkeiten sind, sich einzubringen. Die Teilnehmerinnen bekamen einen guten Überblick über die Gremienarbeit und darüber, wie jede Einzelne mitwirken kann, sei es auf Orts-, Kreis- oder Landesebene. Ein Highlight war ohne Zweifel der sehr offene Austausch mit LandFrauenpräsidentin Claudia Jürgensen, die charmant aus dem Nähkästchen plauderte. Sie berichtete ehrlich und persönlich von ihren Erfahrungen und Herausforderungen im Ehrenamt – ein ermutigender Einblick, der viele Teilnehmerinnen inspirierte.
Verbands-Geschäftsführerin Dr. Gaby Brüssow-Harfmann behandelte am Seminartag die wichtigsten Themen der Vereinsführung.
Dinge einfach halten
Im Anschluss stellte die Geschäftsführerin des LandFrauenverbandes, Dr. Gaby Brüssow-Harfmann, das Thema Vereinsrecht vor – anschaulich, lebensnah und mit vielen praxisbezogenen Beispielen. Dabei erklärte sie nicht nur die Unterschiede zwischen eingetragenem und nicht eingetragenem Verein, sondern beleuchtete auch Satzung, Aufgaben der Vorsitzenden sowie die Varianten klassischer Vorstand oder Teamvorstand. Auch wichtige Themen wie Datenschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Ehrenzeichen wurden aufgegriffen. Besonders hilfreich waren die konkreten Fallbeispiele, Tipps und Tricks aus dem Vereinsalltag – und ein wertvoller Hinweis, der sich wie ein roter Faden durch den Tag zog: „Bitte nicht zu kompliziert. Dinge bitte einfach halten.“
Positives Feedback
Der Seminartag bot viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Kein Wunder, dass das Feedback der Teilnehmerinnen einhellig positiv ausfiel. „Es war informativ, kurzweilig und sehr bereichernd, auch wenn es jetzt erst einmal viel zu verarbeiten gibt.“ Insgesamt also ein schöner und erfolgreicher Tag in fröhlicher Atmosphäre, mit gutem Austausch und vor allem viel neuem Wissen im Gepäck.
Heute ist der Döner Deutschlands beliebtester Imbiss, jeder Bundesbürger isst durchschnittlich 2,25 kg jährlich, bundesweit insgesamt rund 200.000 t pro Jahr, die eine Hälfte davon mit Geflügelfleisch, die andere Hälfte Rind oder Kalb. Allein in Berlin gibt es 1.600 Döner-Verkaufsstände, deutschlandweit 18.500. Die Dönerimbisse und die türkischen Restaurants machen in etwa genauso viel Umsatz wie die zehn Größten der Systemgastronomie zusammen. Die meisten Imbisse sind noch heute Familienbetriebe. Geschichtetes, in möglichst dünne Scheiben geschnittenes Fleisch anfangs noch horizontal, später dann seitlich zu grillen, hat eine lange Tradition in Anatolien. Das abgeschnittene Fleisch in Brot zu servieren, mit Salat, Rotkohl, Tomaten, Zwiebeln und (zunehmend auch mehreren) Soßen zu servieren, ist in der Türkei indes ebenso unbekannt wie der immer beliebter werdende Yufka oder Dürüm, bei dem das Fleisch in einem Teigfladen statt im Brot serviert wird. Der Döner ist übrigens ein streng definiertes Lebensmittel. Mariniert werden darf das Fleisch nur mit Salz, Gewürzen, Eiern, Milch, Joghurt, Zwiebeln und Öl.
Zunehmend Billigvarianten
Kulinarisch ging es mit dem Döner dennoch in den letzten Jahren abwärts. Wer 2025 durch Berlin läuft, findet fast nur noch „Kalb“-Spieße, die zu 100 % aus Hackfleisch zu bestehen scheinen. Das ist billig und hat den Vorteil, dass man es mit Paniermehl oder Ähnlichem strecken und so haltbar machen kann. „Döner Kebab“ darf ein solcher Spieß dann nicht mehr heißen, da ist bei 60 % Hack Schluss. Diese Billigdöner setzten sich in den vergangenen Jahren zunehmend durch, neben anderen kulinarischen Grausamkeiten wie Cacik auf Mayonnaisebasis oder Hawaii-Döner mit Dosen-Ananas. In den goldenen ersten Jahren des Döners war dagegen die Yaprak-Variante aus geschichteten schieren Fleischscheiben üblich. Und ohne Hack.
100 Prozent Weiderind im Döner
Diese ursprüngliche Variante scheint ein junger Mann namens Holger Schwietering wiederbeleben zu wollen. Er machte sich auf, den besten Döner Deutschlands zu finden und eröffnete nach drei Jahren Feldforschung gerade seinen eigenen Imbiss „Honest Kebab“ in Hamburg, um das Resultat seiner Recherche zu präsentieren. Er fand heraus, dass das Geheimnis die Qualität des Fleisches auf dem Dönerspieß ist, und teilt auf seiner Webseite mit: „Unser Fleisch stammt aus artgerechter Haltung (Weiderind) und wird ohne Geschmacksverstärker oder künstliche Zusätze verarbeitet – für einen ehrlichen Geschmack. Genuss mit gutem Gewissen und mehr als Fast Food!“ Für diese Döner stehen junge Leute stundenlang an und feiern in Rezensionen besonders das Fleisch als lecker, knusprig und saftig. Die Empfehlung des Inhabers: nur Fleisch und etwas grüner Salat, denn „gutes Fleisch brauch‘ keine Soße“.
Sensible Preise
Früher waren die Milch-, Butter- oder Brotpreise maßgeblich dafür, ob die Menschen sich über steigende Preise beschwerten. In den heutigen Zeiten sorgt die Nachricht, dass der Döner „die 10-€-Grenze überschreiten“ werde, für Aufruhr in den Sozialen Netzwerken und bei jungen Menschen, die natürlich auch Jungwähler sind. Deshalb warb eine Partei in Schleswig-Holstein zum Wahlkampfabschluss der letzten Europawahl mit: „Wir machen den Döner wieder 3 €.“ Dieser grammatisch fragwürdige Spruch prangte auf roten Plakaten an einem Dönerladen in Kiel, wo der Döner sonst 7,50 € kostet. Vor allem jüngere Menschen kamen, um Döner zu essen und Partei-Flyer entgegenzunehmen, die mit „der Aktion … auf die hohen Lebenshaltungskosten aufmerksam machen“ wollten. Nun ja, vielleicht besteht ja auch ein Zusammenhang zwischen höherem Mindestlohn, höheren Energiepreisen (beides politisch gewollt) und höheren Produktpreisen.