2024 trat der Buchsbaumzünsler, wohl auch aufgrund des milden Winters und der ungewöhnlich warmen Tage im April, sehr früh auf. Der Kampf gegen die hungrigen Raupen des Wärme liebenden Falters ist mühselig. Wer daher auf Alternativen umsteigen möchte, wählt immergrüne Gehölze, auf die der Zünsler keinen Appetit hat. Besonders zu empfehlen sind Eibe, Ilex und Spindelstrauch.
Der Buchsbaum ist aufgrund seiner immergrünen Optik, der Schnittverträglichkeit und der unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten sehr beliebt. Daher sollten die Alternativen in etwa die gleichen Eigenschaften mitbringen. Wer einen Ersatz für die klassische Buchskugel im Topf sucht, findet sie mit dem Ilex ‚Dark Green‘ (Ilex crenata) oder der kleinwüchsigen Eibe ‚Renkes Kleiner Grüner‘ (Taxus baccata). Beide bekommt man schon als Kugel vorgezogen. Mit ein bis zwei Schnitten pro Jahr lassen sie sich im Topf problemlos in Form halten, auch wenn der gewünschte Durchmesser erreicht ist.
Wer umfangreichere Kugeln formen möchte, pflanzt die Eibe ‚Grönland‘ (Taxus x media). Mit ihrer maximalen Höhe von 2 bis 3 m und dem zügigen Wachstum eignet sie sich perfekt für diesen Zweck. Diese Art zeichnet sich zudem durch besonders weiche Nadeln aus. Doch keine Sorge, unter den Eiben findet sich keine Art mit piekender Belaubung. Ist dagegen ein immergrünes Formgehölz mit Blüten für den Kübel gesucht, fällt die Wahl auf den Zwerg-Rhododendron ‚Bloombux‘ (Rhododendron micranthum). Die rosa- bis pinkfarbene Blüte zeigt sich im Juni. Tipp: Gleich nach der Blüte in Form bringen, damit sich für das nächste Jahr die Knospen bilden können. Dieser einmalige Schnitt pro Jahr ist völlig ausreichend. ‚Bloombux‘ wächst etwa 70 cm hoch.
Doch Formschnittgehölze sehen nicht nur im Kübel gut aus, sie lassen sich auch prima in Beete integrieren. Für diesen Zweck ist die Eibe (Taxus baccata) eine gute Alternative zu Buchsbaum. Sie blickt auf eine jahrhundertelange Tradition als Formschnittpflanze zurück. Kein Wunder, denn die Eibe ist sehr robust und standorttolerant. Selbst nach einem radikalen Rückschnitt bis ins alte Holz treibt sie willig wieder aus. Verschiedene Sorten des Berg-Ilex (Ilex crenata) eignen sich aufgrund ihres kräftigen Wuchses ebenfalls für größere Formschnitte. Charakteristisch für ‚Convexa‘ sind die aufgewölbten Blätter und der langsame Wuchs. Man verwendet die Sorte daher eher für niedrige Formschnitte. ‚Dark Green‘ wächst sehr kräftig und bildet kleine, flache Blätter aus. ‚Green Hedge‘ eignet sich mit einer Höhe von bis zu 2,5 m auch für umfangreichere Formschnitt-Projekte. Auf durchlässigem, ausreichend feuchtem und leicht saurem Boden mit einem pH-Wert von 4 bis 5 hat man viel Freude an immergrünem Berg-Ilex. Auf kalkhaltigem, schwerem Boden gedeiht er jedoch nicht.
Immergrüne werden gerne als Strukturgeber im Beet verwendet. Als attraktive Alternative zum Buchsbaum bietet sich hier die Heckenmyrte ‚Maigrün‘ (Lonicera nitida) an. Sie lässt sich zwar nicht so gut wie Buchsbaum in Form halten, verleiht dennoch vor allem im Winter dem Beet Struktur. Mit ihren tiefen Wurzeln übersteht ‚Maigrün‘ auch Trockenphasen unbeschadet. Die Stechpalme ‚Heckenzwerg‘ (Ilex aquifolium) wird zwar gern als Buchs-Alternative angeboten, erschwert jedoch den Schnitt mit ihren gezähnten Blättern. Wer beim Schneiden ohne Handschuhe arbeitet, merkt schnell, warum die Stechpalme ihren Namen trägt.
Traditionell findet Buchsbaum als Beeteinfassung Verwendung. Für diesen Zweck bieten sich drei Sorten des Berg-Ilex (Ilex crenata) an. ‚Glory Gem‘ ist sehr winterhart, verträgt Schatten und Schnitt gleichermaßen und wächst mit 5 bis 15 cm Zuwachs pro Jahr eher langsam. ‚Stokes‘ und ‚Glorie Dwarf‘ wachsen ebenfalls gedrungen und langsam. Alle drei ähneln optisch sehr dem Buchsbaum, weisen jedoch andere Bodenansprüche auf. Berg-Ilex bevorzugt wie Rhododendron und Azalee einen etwas sauren, lockeren Boden. Wichtig ist zudem eine gleichmäßige Wasserversorgung. Die bereits oben erwähnte Eibe ‚Renkes Kleiner Grüner‘ macht sich auch als Einfassungshecke prima. Da ihr der starke Haupttrieb der gewöhnlichen Eibe fehlt, verzweigt sie sich schön. Zudem wächst diese Sorte sehr dicht und kommt mit einem einmaligen Schnitt pro Jahr aus.
Für höhere Heckenpflanzungen eignen sich ebenfalls einige Eiben-Varianten. Neben der gewöhnlichen Eibe (Taxus baccata) bringt die Bechereibe ‚Hillii‘ (Taxus media) Abwechslung ins Spiel. Die fruchtlose Sorte lässt sich leicht in Form halten und wird deshalb gern als Alternative zum Buchsbaum gepflanzt.
Die Säuleneibe ‚Fastigiata Robusta‘ (Taxus baccata) zeichnet sich durch einen straff aufrechten Wuchs aus. Das minimiert die Schnittarbeit. Dieser Aufwand fällt beim Liguster ‚Atrovirens‘ (Ligustrum vulgare) aufgrund des schnellen Wuchses höher aus. Dafür gedeiht Liguster auf nahezu allen Gartenböden an sonnigen bis halbschattigen Standorten. ‚Atrovirens‘ ist eine wintergrüne und robuste Sorte. Je nach Witterung können sich die Blätter im Winter verfärben oder auch abfallen.