Der Herbst hat viele schöne Seiten. Einen farbenfrohen Beitrag dazu leisten die bunten Früchte an Gehölzen. Wer jetzt nur an rote Beeren denkt, wird von der breiten Farbenpalette überrascht sein. Sie reicht von Rosa, Orange und Gelb über Weiß und Blau bis zu Schwarz. Doch der dekorative Beerenschmuck bringt nicht nur einen hohen Zierwert mit, sondern bietet überwinternden Vögeln eine wichtige Nahrungsquelle.
Für herbstlichen Fruchtschmuck in Topf und Kübel findet sich derzeit im Gartenmarkt eine gute Auswahl. Zwerggehölze wie Torfmyrte (Gaultheria mucronata), Zier-Johanniskraut (Hypericum x inodorum) und die Schein- oder Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens) lassen sich prima als leuchtender Blickfang einsetzen. Kombiniert mit Herbstblühern wie Chrysanthemen, Heidekraut oder Alpenveilchen (Cyclamen) entstehen im Handumdrehen dekorative Töpfe. Blattschmuckpflanzen wie Purpurglöckchen (Heuchera) oder Gräser ergänzen das Arrangement, das natürlich auch ins Beet gepflanzt werden kann. Tipp: Das Substrat im Topf sollte nicht komplett austrocknen, aber auch nicht zu nass sein. Bei kurzzeitigem Frost räumt man den Topf so lange an einen hellen, kühlen Platz im Haus, dann bleibt die schmucke Pracht länger erhalten.
Die Torfmyrte ist nicht sicher winterhart. Nur die weiblichen Exemplare der zweihäusigen Pflanzen tragen Früchte. Das Zier-Johanniskraut hingegen ist winterhart. Ausgepflanzt wird der Strauch je nach Sorte maximal 1 m hoch und breit. ‚Magical Red‘ präsentiert leuchtend rote Fruchtstände, die sich aus auffälligen, gelben Blüten entwickeln. Auf humosem, gut durchlässigem Boden in Sonne oder Halbschatten gedeiht die Pflanze ebenso gut wie im Kübel. Die Früchte der 15 bis 20 cm hohen Schein- oder Rebhuhnbeere nehmen ab August ihre rote Farbe an. Unter Kälteeinwirkung verfärbt sich das Laub ins Rötliche.
Eine ganze Reihe von Sträuchern punktet mit lang haftendem Fruchtschmuck. Dazu gehören sommergrüne Gehölze wie der Gewöhnliche Schneeball (Viburnum opulus) oder die Korallenbeere (Symphoricarpos orbiculatus). Auch die Hagebutten vieler Rosen bieten einen hohen Zierwert im Winter. Allerdings werden sie bei starkem Frost weich und stehen dann bei Vögeln hoch im Kurs. Aber bis dahin zieren besonders die orangefarbenen Hagebutten der Kartoffelrose (Rosa rugosa) und die grünen Früchte der Kastanien-Rose (Rosa roxburghii). Die Vielblütige Rose (Rosa multiflora) entwickelt gleich dichte Büschel an Früchten. Auffällig sind die braunschwarzen Hagebutten der Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia). Auf der Liste der Beerenschmuckgehölze darf die Schönfrucht (Callicarpa bodinieri) keinesfalls fehlen. Das Gehölz ist auch als Liebesperlenstrauch bekannt. Die rotvioletten Beeren glänzen wie Perlen und sind ein toller Blickfang. Tipp: Die Sorte ‚Profusion‘ bringt schon als junger Strauch viele Beeren hervor.
Die Früchte des Zierapfels (Malus floribunda) sehen nicht nur am Baum toll aus, sondern eignen sich auch für herbstliche Dekorationen. Großfruchtige Sorten wie ‚Golden Hornet‘ oder ‚John Downie‘ lassen sich gut zu Gelee verarbeiten. Beim Kauf eines Zierapfels ist auf die Wuchshöhe der jeweiligen Sorte zu achten, die zwischen 1 m und stattlichen 10 m liegen kann. Auch die Früchte von Eberesche (Sorbus aucuparia), Kornelkirsche (Cornus mas), Hagebutte (Rosa canina), Apfelbeere (Aronia) und Sanddorn lassen sich vielseitig verwenden. Allerdings besteht hier eine Konkurrenz mit Vögeln, sodass die Ernte teils durch Vogelschutznetze vor Plünderungen geschützt werden sollte.
Wer Ziersträucher mit Beerenschmuck neu pflanzt, achtet bei der Auswahl darauf, ob es sich um eine zweihäusige Pflanze handelt. Zu diesen gehören neben der Torfmyrte beispielsweise Eibe (Taxus baccata), Stechpalme (Ilex aquifolium), Skimmie (Skimmia), Sanddorn (Hippophae rhamnoides) und die Aukube (Aucuba japonica). Findet sich in der Nachbarschaft keine männlichen Pflanze, sollte man ein Exemplar mit einplanen. Zudem sollte man die Giftigkeit der Früchte berücksichtigen, insbesondere mit kleinen Kindern im Haushalt. Die Früchte von Eibe, Seidelbast (Daphne mezereum), Stechpalme und Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) sind hochgiftig. Schon wenige Beeren können je nach Körpergewicht zu lebensbedrohlichen Erscheinungen führen. Aber auch Heckenkirsche (Lonicera), Liguster (Ligustrum) und Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) bringen gefährlich giftige Beeren hervor. Und selbst die beliebten „Knallerbsen“, die Früchte der Schneebeere (Symphoricarpos), sind schwach giftig.