Zum ersten Mal fanden die Deutschen Meisterschaften der Landesverbände in Sachsen statt. Anscheinend ein guter Ort für die Reiter aus dem Land zwischen den Meeren, denn sie sicherten sich Gold vor Sachsen und Baden-Württemberg. Das ist der dritte Sieg für die Schleswig-Holsteiner insgesamt.
Die Mannschaft aus Schleswig-Holstein war in diesem Jahr ganz neu zusammengestellt. Lediglich Peter-Jakob Thomsen aus Lindewitt, Kreis Schleswig-Flensburg, und sein routinierter Clooney waren schon einmal mit zu den Deutschen Meisterschaften der Landesverbände gefahren. „Wir brauchen auch immer jemanden, der alles schon kennt“, erklärte Mannschaftsführer Harm Sievers. Thomsen sei eine „sichere Bank“.
Eigentlich sind die Landesmeisterschaften in Bad Segeberg immer eine Art Sichtung für das Mannschaftsspringen. Dort hat Thomsen in diesem Jahr nicht teilgenommen, weil er mit seinem Sohn bei den Deutschen Jugendmeisterschaften war. „Aber er hat die ganze Saison über gute Leistungen gezeigt“, befand Sievers.
Zum Team gehörten auch die amtierende Landesmeisterin Paula de Boer-Schwarz aus Stipsdorf, Kreis Segeberg, mit ihrer Georgina W sowie Linn Hamann aus Ammersbek, Kreis Stormarn. Sie hatte mit Cool Fox in Bad Segeberg den Großen Preis gewonnen und ist amtierende Vizelandesmeisterin. Ebenfalls im Team war die Landesmeisterin der Damen, Ellen Krezl aus Breitenburg, Kreis Steinburg, auf Constanzehof‘s Barcley. „Das war eine super Mannschaft“, befand Sievers.
Nicht nur die Stimmung war gut, sondern auch das Ergebnis. Dabei war in diesem Jahr alles ein bisschen anders. Mit der Klasse S** war die Prüfung schwerer als sonst und es wurde im Modus eines Nationenpreises geritten. Zwei Umläufe, jeweils vier Reiter pro Team und ein Streichergebnis. Im ersten Umlauf war das Hamann mit vier Fehlern, im zweiten war es Krezl mit acht Fehlern.
„Es war alles ganz eng am Ende“, berichtete Sievers. Es war klar, dass Thomsen als letzter Starter eine fehlerfreie und schnelle Runde hinlegen musste. Und das gelang ihm. Der letzte Reiter der Sachsen hätte die Rangierung noch ändern können, hatte aber gleich am ersten Sprung einen Fehler. Mit 0,04 s Abstand gewann das Team aus Schleswig-Holstein zum dritten Mal die Goldmedaille. Insgesamt standen die Nordlichter schon neunmal auf dem Podium. Damit ist Schleswig-Holstein der erfolgreichste Landesverband.
Dass die Sachsen, die noch nie mit einer Medaille nach Hause gefahren waren, auf den zweiten Platz kamen, war für die Atmosphäre in der Halle ausschlaggebend. „Das war wirklich unglaublich spannend und die Stimmung war super“, freute sich Sievers.
Der Mannschaftsführer aus Tasdorf, Kreis Plön, war insgesamt sehr zufrieden. Der Umzug von Braunschweig nach Chemnitz sei gut gelungen. In Braunschweig hatte das Championat seit 2013 stattgefunden. Da die Veranstaltung im März entfiel und dort künftig auch nicht mehr stattfinden wird, war das Championat nun gewissermaßen „heimatlos“. Die Veranstalter des Turniers Großer Preis von Sachsen in Chemnitz boten die Möglichkeit an, die Prüfungen dort durchzuführen. „Ich gehe davon aus, dass wir da wieder hinfahren. Das passte alles gut“, resümierte Sievers.