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Die Butterpreise steigen weiter steil an, am Terminmarkt kostet Butter mittlerweile etwa so viel wie im bisherigen Rekordhoch im Juni 2022. Im Herbst 2023 notierte Butter noch um 4.500 €/t, für den Augusttermin kostet die Butter nun an der EEX 7.300 €/t, danach steigen die Börsenpreise für den Oktobertermin sogar auf ein neues Allzeithoch von 7.650 €/t. Mitte August meldet die Kommission im EU-Mittel für frei gehandelte Butter Preise von 675 €/100 kg, ein Anstieg von rund 100 € in den vergangenen acht Wochen. Für Deutschland meldet die Kommission Ist-Butterpreise von 707 €/ 100 kg, im niederländischen Großhandel mussten die Einkäufer aktuell sogar 735 €/100 kg zahlen. Auch an den internationalen Märkten steigen die Butterpreise an. So ist Butter am US-Terminmarkt um fast 30 % seit Beginn des Jahres gestiegen.
Rückgang von Milchmenge und -inhaltsstoffen
In Deutschland geht die Milchanlieferung dem üblichen saisonalen Verlauf entsprechend weiter um 1,2 % zurück, dazu wird weiterhin über niedrige Gehalte an Inhaltsstoffen berichtet. Infolgedessen war wenig Rahm am Markt verfügbar, dadurch verlangsamte sich auch die Butterproduktion, die im Juni 2024 gegenüber dem Vormonat um 4,4 % zurückging. Grundsätzlich werden in Deutschland pro Jahr etwa 470.000 t Butter produziert, zirka 30 % der insgesamt gelieferten Milchmenge werden dafür eingesetzt. Der Großteil der Milch fließt aktuell in die lukrativere Frischeproduktion, dieser hohe Bedarf an Milch und Sahne für Frischeprodukte hat zu höheren Preisen für knapp werdenden Industrierahm geführt.
Etwas schwächer, aber immerhin stabil entwickelte sich der Markt für Magermilchpulver. Hier wirkte sich nach wie vor das zurückhaltende Einkaufsverhalten der deutschen Akteure aus. Zusätzlich hat auch das Kaufinteresse aus dem benachbarten Ausland zuletzt nachgelassen. Flüssige Magermilch wird mit 23 ct/kg gehandelt und damit auf dem Vorwochenniveau. Hier wirkt sich vor allem die stabile Nachfrage aus Italien stützend aus. Auch bei Schnittkäse bewegen sich die Bestände weiterhin auf einem jahreszeitlich unterdurchschnittlichen Niveau. Es kam durch diese knappe Angebotssituation, die auch durch umfangreiche Exporte an südeuropäische Kunden bedingt war, und die festen Preise an den Rohstoffmärkten zu höheren Preisforderungen.
Für Spotmilch haben die Preise Anfang August weiter zugelegt. In Deutschland stieg das Bundesmittel laut Berechnungen des ife-Institutes in der 32. Kalenderwoche um 0,8 ct auf 49,1 ct/kg. Auch in den Niederlanden zogen die Preise an, hier belief sich das Plus gegenüber der Vorwoche auf 2,0 %.
Rohstoffwert auf Rekordjagd
Dieser steile Preisanstieg für Butter schlägt sich natürlich auch im Rohstoffwert der Milch nieder. Bereits im Juni hat das ife-Institut in Kiel den Rohstoffwert wegen der stark steigenden Butterpreise deutlich nach oben korrigiert. Der aus den Börsenpreisen von Butter und Magermilchpulver ermittelte Börsenmilchwert betrug im Juni 2024 Rohmilch 45,3 ct/kg, stieg für August 2024 auf 49,7 ct/ kg Rohmilch und für September 2024 wird mit 51,1 ct/kg die psychologisch wichtige Marke von 50 ct nach oben durchbrochen. Dann steigt der Börsenmilchwert für Oktober gar auf 52,6 ct. Ähnlich hohe Kurse hat es zuletzt im Oktober 2022 gegeben. Für die Milchpreise bedeutet diese Entwicklung Potenzial für einen deutlichen Schub nach oben, der bereits teilweise realisiert wurde, wie neue Zahlen von Destatis zeigen: Der ausgezahlte Milchpreis war im Juni 2024 um 9,1 % höher als im Vorjahresmonat, im Vormonat Mai 2024 waren es erst +3,7 %.
Nach dem historisch hohen Erzeugerpreis von über 60 ct im Winter 2022/23 sank dieser auf unter 40 ct im Winter 2023/24. Nun sind 50 ct/ kg wieder in Reichweite und könnten am Ende des Jahres durchaus realisiert werden. Angesichts dieser Marktentwicklung können Milchbauern erst einmal entspannt auf die zweite Jahreshälfte blicken.
Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck möchte die Förderung der Bioenergie reformieren. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat der Grünen-Politiker am Sonntag überraschend ein umfangreiches Biomassepaket angekündigt. „Biogas kann im zukünftigen Energiesystem weiter eine wichtige Rolle spielen“, sagte Habeck in Berlin. Dem Minister zufolge soll Bioenergie dann eingesetzt werden, „wenn wenig Wind weht und keine Sonne scheint“.
Geplant ist laut dem Minister ein Zuschlag für Anlagen, die flexibel zu Tageszeiten Strom produzieren, in denen dieser auch wirklich gebraucht wird. Auch soll Anlagen Vorzug gegeben werden, die an ein Wärme- oder Gebäudenetz angeschlossen sind. Durch die Reform möchte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) zudem Anlagen, die vor einem Ende ihrer Förderung stehen, eine Zukunftsperspektive geben. Auch erhofft man sich, die Förderkosten insgesamt zu senken. Ein Wechsel in die neuen Konditionen soll für Anlagenbetreiber dann noch in der laufenden Periode möglich sein. Vorgesehen ist dem BMWK zufolge, die Änderungen als Teil einer Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes umzusetzen.
Von der Bioenergiebranche wurde die Nachricht mit Erleichterung aufgenommen. Das Ministerium deute die Zeichen der Zeit richtig, kommentierte die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Dr. Simone Peter. „Biomasse ist eine unverzichtbare Flexibilitätsoption, um Schwankungen bei Wind- und Solarenergie auszugleichen“, sagte Peter. Die Vorschläge des BMWK seien geeignet, „um den Ausbau des flexiblen Bioenergie-Back-ups auszureizen“. Im ersten Halbjahr 2024 stammten laut BEE gut 9 % des gesamten deutschen Stromverbrauchs aus Biomasse. Die Bioenergie bleibe dabei hinter ihren Möglichkeiten zurück, betonte Peter.
Forderung nach höherem Ausschreibevolumen
Als „lange überfällig und dringend erforderlich“ bezeichnete das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) die Reformpläne. „Für viele Biomasseanlagen endet nach 20 Jahren die Förderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und im EEG wird viel zu wenig Volumen für einen Weiterbetrieb der Anlagen ausgeschrieben“, sagte HBB-Leiterin Sandra Rostek. Das Ausschreibungsvolumen im EEG müsse daher schleunigst und massiv angehoben werden. Andernfalls gingen „Tausende Anlagen“ in den kommenden Jahren vom Netz.
Aus Sicht Rosteks zu begrüßen ist, dass das BMWK nun einen flexiblen Anlagenbetrieb anreizen wolle und die Rolle von Bioenergie für die Wärmeversorgung anerkannt habe. Das HBB habe bereits in der Vergangenheit einen Flexibilitätszuschlag in Höhe 120 €/kWh vorgeschlagen. Bei der Förderung der Wärmeversorgung sollte berücksichtigt werden, dass auch Industriekunden, Schwimmbäder oder andere kommunale Einrichtungen versorgt würden. „Die Vielfalt der Wärmeversorgung durch Bioenergieanlagen muss vollumfänglich abgebildet werden“, so die Forderung des HBB.
Planungssicherheit für die Branche
Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer im Fachverband Biogas, kommentierte: „Biogas kann im zukünftigen Energiesystem weiter eine wichtige Rolle spielen. Lange hatte es den Anschein, als planten die Bundesregierung und vor allem das Wirtschaftsministerium die Energiewende ohne Biomasse. Umso erfreulicher ist es, dass Minister Habeck endlich die Bedeutung von Biogas für eine sichere Strom- und Wärmeversorgung erkannt hat.“ Und anscheinend auch die Dringlichkeit, so Rauh, denn Habeck verweise auf die Jahre 2004 bis 2011, in denen es den größten Anlagenzubau gegeben habe. All diese Anlagen brauchten jetzt eine Perspektive. Der Minister hebe in seinem Statement explizit die Stärken der Biomasse bei der Stromversorgung und der Bereitstellung von Wärme hervor und wolle deren Förderung verbessern. „Nun gilt es, schnell Nägel mit Köpfen zu machen und die guten Ansätze in konkrete Maßnahmen umzusetzen“, so Rauh.
Skeptisch ob der Ankündigung aus Berlin zeigte sich derweil Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. „Neue Förderbedingungen dürfen nicht wieder eine Mogelpackung aus praxisfremden Vorschriften sein“, mahnte der Vorsitzende der Freien Wähler. Biogasanlagen mit und ohne angeschlossene Wärmenetze brauchten „unverzüglich eine Perspektive und neue Einspeiseverträge, wenn die alten auslaufen“.
Drei Tage wurde bei der Scheunenfete der Landjugend Pellworm durchgefeiert. Die Party mit Watt- und Deichspielen auf der Nordseeinsel ist etwas Besonderes, den die meisten Gäste reisen mit dem Schiff an.
Schon am Sonntag vor der Scheunenfete begann der Aufbau. Jeden Tag wurde die Landmaschinenhalle von Sven Backsen am Bupheverweg mehr und mehr partytauglich: Die Decke und die Seiten wurden für eine optimale Akustik mit Vlies abgehängt sowie der Tresen und die Tanzfläche aufgebaut. Nachdem die letzten Plakate liebevoll gemalt und der Campingplatz am Hörn für unseren Besuch vorbereitet waren, stand der Fete nichts mehr im Weg.
Besonders gefreut hat die Pellwormer Landjugend, dass viele Landjugendgruppen aus ganz Schleswig-Holstein für die Scheunenfete nach Pellworm gereist sind. Der Campingplatz am Hörn beherbergte zu Spitzenzeiten zirka 50 bis 60 Besucher. Zum Auftakt des Wochenendes am Donnerstag, 8. August, sorgten die Theaterspieler vom Fresenvereen mit ihren Sketchen für viele Lacher im Publikum. Dazu gab es Deftiges vom Grill und erfrischende Getränke. Der traditionelle Pharisäer durfte natürlich nicht fehlen, besonders guten Anklang bei Einheimischen sowie Gästen fand dabei die Pharisäer-Happy-Hour. Schließlich wurde bis spät in die Nacht zur Musik der Pellwormer DJs getanzt.
Damit die jüngeren Partygäste auch auf ihre Kosten kamen, gab es wie vor zwei Jahren am Freitagnachmittag unter der Federführung von Carmen Peters eine Kinderdisco. Wo am Abend zuvor noch die Großen ihr Tanzbein schwangen, gab es nun Stopptanz, Limbo und vielen weiteren Spiele. Um den Nachmittag abzurunden, wurden den Gästen Kaffee, Kuchen und Naschitüten zum Wohl des Fördervereins der Hermann-Neuton-Paulsen-Schule angeboten. Die Laju freute sich, dass neben Carmen auch viele Eltern halfen und zum Erfolg dieses Nachmittags beitrugen.
Am Abend sorgte die Liveband Ceenot 71, die am Abend zuvor noch auf den Husumer Hafentagen aufgetreten war, mit ihrem breiten Repertoire für gute Stimmung und eine volle Tanzfläche. Nach einer längeren Zeit ohne Livemusik auf den vergangen Scheunenfeten kam das Angebot supergut an. Schließlich übergab die Band an DJ Balu, der bis in die frühen Morgenstunden die Tanzfläche füllte. Mit den Gästen vom Festland wurde bis zur ersten Fähre gefeiert.
Am Finaltag traten zwölf Teams zu den traditionellen Deich- und Wattspielen am Hörn an. Neben der traditionellen Silofolienrutsche konnte dieses Jahr aufgrund der Gezeiten auch wieder ein Wattspiel stattfinden mit Gummistiefelzielwurf bis hin zu einem Hobby-Horsing-Parcours, der mit Steckenpferden abgeritten werden musste. Die Siegertrophäe ging an das Pellwormer Team „Auffallen durch Umfallen“ mit Kerrin Mexdorf, Stella Nommensen und Janina Bursch. Die Vorfreude auf den letzten Abend stieg, als neue Fetenbesucher vom Festland mit Bussen der Reederei NPDG eintrafen. Wieder versorgten Marco und Nadine Bütter mit ihrem Team von Büttis Schlemmerecke die Gäste bis spät in die Nacht. DJ Sanity füllte wie die Kollegen an den Abenden zuvor die Tanzfläche und spielte schließlich den Ehrensong, zu dem der Tresen allen fleißigen Helfern gehört. Für sie hieß es nach einer kurzen Nacht zum letzten Mal, den Besen zu schwingen, Becher zu spülen und aufzuräumen.
In ihrem ehrenamtlichen Einsatz waren die Lajus nicht allein. Sie hatten tolle Unterstützung von Ordnern, vom SEG-Team, Markus Stefan und seinen Kollegen, vom Hofladen Thams und der Freiwilligen Feuerwehr. Der Imbiss Achtern Dieck an der Hooger Fähre sponserte die Scheunenfeten-T-Shirts, und die Landmaschinenwerkstatt Sönke Petersen und CG Christiansen aus Mildstedt die Helfer-Pullover. Heini Büttner und Sven Backsen gaben ihr Gelände erneut für die Scheunenfete. So war die Scheunenfete wieder einen große Gemeinschaftsaktion der Insulaner.
Der Laju-Campingplatz am HörnDas Helfer-TeamZwölf Teams traten bei den Watt- und Deichspielen an.Der Tresentanz gehört traditionell allen ehrenamtlichen Helfern.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das ehrenamtliche Engagement der ehemaligen Präsidentin des schleswig-holsteinischen LandFrauenverbandes, Ulrike Röhr, gestern mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt. Mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland zeichnet der Bundespräsident sowohl politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen als auch Verdienste im sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich aus. Neben Ulrike Röhr wurde gestern auch Heidemarie Beiß aus Schönberg und Professor Dr. Frank Gieseler aus Schwentinental geehrt. pm
Geschätzt 90.000 Besucher zählten die California Kitesurf Masters in Sankt Peter-Ording während des fünftägigen Wassersport-Festivals Mitte August.
Das laut Veranstalter weltgrößte Kitesurf-Event wurde von einer Ausstellung rund um den Sport begleitet. Im Kitevillage aus etwa 100 Pagodenzelten präsentierten sich zahlreiche Aussteller direkt am Strand vor dem Dünengürtel. Zwischen den bekannten Pfahlbauten des Nordseebades konnten sich die überwiegend barfüßigen Besucher in dem Zeltdorf auf knapp 4 ha feinstem Strandsand über verschiedene Aspekte des Kitesports informieren, Beachware und allerlei Sportliches einkaufen und zwischendurch Streetfood genießen.
Für die Kitesportbegeisterten gab es neben den internationalen Wettbewerben jede Menge Material der verschiedensten Hersteller zum Testen und Fachsimpeln. Anschließend wurde auf den Open-Air-Partys mit bekannten DJs bis in die sternenklaren Nächte gefeiert.
Veranstalter Matthias Regber (Choppy Water) freute sich über die thematische Erweiterung im Kitesurfvillage und quetschte an der „Gutes vom Hof“-Getreidemühle unter Anleitung von Cindy Jahnke (FB Gütezeichen) Getreidekörner zu einem leckeren Basismüsli.Foto: Sandra van Hoorn
Am „Gutes vom Hof.SH“-Stand informierte Cindy Jahnke vom Fachbereich Gütezeichen der Landwirtschaftskammer über regionale Produkte und die zahlreichen Betriebe mit Direktvermarktung in Schleswig-Holstein. Damit wurde die Zielgruppe aus heimischen und touristischen Besuchern erstmals bei einem Wassersport-Event angesprochen. Die Gäste der Kitesurf-Veranstaltung nutzen am Stand die Möglichkeit, Getreidesorten zu bestimmen und daraus an der Getreidemühle ein Basismüsli zu quetschen. Auch die Fotobox wurde von den Freunden des Kitesports begeistert für kreative Gruppenbilder mit jungem Gemüse genutzt.
Während des Aufenthaltes am Stand blieb für die Besucher viel Zeit für Fragen rund um regionale Lebensmittel und ihre Herstellung. „Gutes vom Hof.SH“ ist eine Initiative des Landwirtschaftsministeriums (MLLEV) und wird mithilfe des Fachbereiches Gütezeichen der Landwirtschaftskammer realisiert.
Das dritte Wochenende im August ist seit Jahren für das Pferdefest des Nordens reserviert. Dann treffen sich Pferdefreunde aller Disziplinen und Reitweisen auf dem Landesturnierplatz in Bad Segeberg und feiern gemeinsam ihre Liebe zu den Pferden.
Knabstrupperstute Luna mit Peppa Lee Wolf und Christine Wendtland-Meins auf Fabulas führten den Aufmarsch aller Teilnehmer am Sonnabend an. Foto: privat
In diesem Jahr waren Christine Wendtland-Meins und Cordula Prehn-Diederley als neue Breitensportbeauftragte des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein (PSH) für die Durchführung des Breitensportturniers verantwortlich. „Wir sind schon länger an den Planungen beteiligt, seit März sind wir aber in unsere neuen Ämter gewählt“, berichtet Wendtland-Meins. Ende April kam Miriam Engel-Zinßius als neue Mitarbeiterin des PSH mit ins Team. „Das lief sehr gut“, freut sich Wendtland-Meins.
Auch die verschiedenen Prüfungen für gebissloses Reiten waren sehr beliebt. Foto: Photo-Rocket
Obwohl das Turnier in diesem Jahr mitten in den Ferien lag, genau wie im nächsten Jahr, waren die Veranstalter „total zufrieden“, auch mit den Nennzahlen. „Wir vermuten, dass wir 800 Nennungen pro Tag hatten“, erklärt Wendtland-Meins, die in Altenhof, Kreis Rendsburg-Eckernförde, eine Reitanlage betreibt. Genau wusste sie es am Ende der Veranstaltung noch nicht, denn die Nennungen gingen direkt an die Verbände.
„Neben den Prüfungen im Voltigieren, der Gelassenheit und beispielsweise den frei zu gestaltenden Prüfungen gibt es noch die Mounted Games, die Working Equitation, die Westernreiter und natürlich Fahrer, die die Bühne auf dem Landesturnierplatz für das Pferdefest des Nordens nutzen.“ Dazu kommen die Sportstaffette, Führzügelwettbewerbe, Horse Agility, Hobby Horsing und die Quadrille. Ebenfalls immer mit dabei sind das Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg mit seinem Fohlenchampionat und der Verein Schleswiger Pferdezüchter. Daran soll auch nichts geändert werden.
Smilla Weng und Ida Remus voltigierten eine Gruppenkür zum Thema Olympia und gewannen die Prüfung. Foto: privatEbenfalls zur Olympiakür gehörte die Schwimmerin Hermine Willner. Foto: privat
Eine Sache aber ist der Diplom-Pädagogin aufgefallen: „Am späten Sonnabend dachten wir, dass es doch nett wäre, jetzt noch zusammenzusitzen.“ Früher habe es mal einen Schauabend gegeben, der sei über die Corona-Zeit aber in Vergessenheit geraten. Vielleicht fließt diese Idee in die Planungen für das nächste Jahr ein, denn dann wird es wieder ein Pferdefest des Nordens geben. Schleswig-Holstein habe diesbezüglich eine Art Ruf zu verteidigen, denn „mit Ingrid Thomsen als Urmutter des Breitensportturniers hatten wir immer eine Vorreiterrolle. Wir waren und sind das größte Breitensportevent in Deutschland“, weiß Wendtland-Meins.
„Wassergräben“ können auch anders genutzt werden als zum Springen. Denn hier sollten alle vier Füße des Pferdes im Wasser stehen. Foto: Photo-RocketStine Solveig Künzel aus Kiel und Freya machten am Sonnabend im Führwettbewerb „Durch Dick und Dünn“ mit. Foto: Photo-RocketEs gab auch viele Prüfungen mit freier Übungsauswahl, in denen die Teilnehmer zum Beispiel die Lektion „Liegen“ zeigen konnten. Foto: Photo-RocketVerschiedene Gelassenheitsprüfungen waren auch in diesem Jahr wieder ausgeschrieben. Foto: Photo-Rocket
Nach ihrem guten Abschneiden bei der Deutschen Meisterschaft der Einspännerfahrer in München qualifizierte sich die Plönerin Ulrike Schmidt für die Weltmeisterschaft in Frankreich.
Bereits eine Woche vor Beginn der Deutschen Meisterschaft fuhr Ulrike Schmidt mit ihren Beifahrerinnen Dagmar Sachau und Bianca Lobsien aus Plön an den Chiemsee. „Wir wollten mein Pferd Nicolai schon an das etwas andere Klima in Süddeutschland gewöhnen und ihm die Möglichkeit geben, sich von dem fast 18-stündigen Transport zu erholen“, erklärt Schmidt.
Nach ein paar Tagen ging es dann „rüber“ nach München zur Olympiareitanlage, wo es noch ein Extratraining mit dem Bundestrainer Dieter Lauterbach gab. Leider bereitete Starkregen den Fahrern Probleme. „Die Prüfungsplätze waren in einem guten Zustand. Leider war der Abfahrplatz aber sehr matschig“, berichtet Schmidt.
Pünktlich zu den ersten Wettbewerben hörte der Starkregen auf. Mit ihrer Dressur war Schmidt „zufrieden, bis auf einen sehr teuren Patzer“. Der Geländeparcours sei sehr technisch und eng aufgebaut gewesen. „Dadurch kamen die eigentlichen Qualitäten meines Teams nicht so recht zum Vorschein“, erklärt die Fahrerin, denn im Vergleich zu den anderen Teilnehmern könne sie sehr hohe Endgeschwindigkeiten fahren, aber eben nicht auf kurzer Strecke. Daher entschied sie sich von Anfang an für einen dressurmäßig korrekten Parcours und war am Ende „positiv überrascht“, dass sie sich auch im Gelände platzieren konnte. Platz sieben war das gute Ergebnis.
Nur eine kurze Vorbereitung gab es vor dem abschließenden Kegelfahren am Turniersonntag, denn die inzwischen hohen Temperaturen erforderten Rücksichtnahme. „Es war ein pferdegerechter Parcours mit schönen Linien, aber auch Kniffen und Tricks“, so Schmidt, die schon beim ersten Abgehen ein sehr gutes Gefühl hatte. Eine souveräne Runde brachte ihr einen deutlichen Sieg ein. So kamen die Plöner insgesamt auf Platz fünf. Die hessischen Fahrerinnen besetzten die ersten beiden Plätze: Deutsche Meisterin wurde Anne Unzeitig vor Jessica Wächter. Bronze ging an Ciara Schubert aus Baden-Württemberg.
Nun hat Ulrike Schmidt vier Wochen Zeit, um ihrem 17-jährigen Nicolai in Schleswig-Holstein erst einmal Erholung von den Strapazen zu gönnen und dann für die Weltmeisterschaft zu trainieren. Sie wurde als Einzelfahrerin beziehungsweise als Reserve für die deutsche Mannschaftswertung nominiert. „Dort sind die Wege wieder länger und ich hoffe, unsere Stärken besser herausfahren zu können“, sagt sie. Ihr Team ist auch wieder dabei. Die drei Damen und das Pferd kennen das Gelände schon von ihrer WM-Teilnahme vor zwei Jahren und haben vor, die schleswig-holsteinischen Farben gut zu vertreten.
Dahlien lassen sich anhand ihrer Blütenform in sage und schreibe 15 Klassen unterteilen. Die Züchtung hat weltweit eine lange Tradition, sodass es grob geschätzt mittlerweile etwa 30.000 Sorten gibt.
Das Angebot reicht dabei von niedrigen, balkonkastentauglichen Zwergformen bis hin zu mächtigen, knapp 2 m hohen Büschen. Damit bietet die Gestaltung mit Dahlien eine unvergleichliche Vielfalt an Blütenfarben und -formen. Anhand der Formen nimmt die Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen-Gesellschaft die Klassifizierung vor. In jeder dieser Klassen finden Gartenbegeisterte tolle Schätze.
Typischer Vertreter der Klasse der Kaktus-Dahlien: ,Mondeo‘. Foto: Karin Stern,Michael Rösch‘ ist eine interessant aussehende Halskrausen-Dahlie. Foto: Karin SternDie ausgesprochen gut gefüllte Ball-Dahlie ,L’Ancresse‘ präsentiert sich mit einer rosafarbenen Mitte. Foto: Karin SternOrchideenblütige Dahlien fallen mit ihrer Extravaganz ins Auge.Foto: Karin SternHirschgeweih-Dahlie ,Promise‘ strahlt in Goldgelb mit der Sonne um die Wette. Foto: Karin Stern,Tomo‘ sieht mit den weißen Blütenblattspitzen ganz apart aus. Foto: Karin SternDekorative Dahlie ,Karma Lagoon‘ punktet mit kräftigem Pink. Foto: Karin Stern
Die Klassen tragen blumige Namen wie Anemonen-, Seerosen- und Gefüllte Orchideen-Dahlien. Und der Name ist auch Programm, denn sie kommen allesamt in einem prächtigen Gewand daher. Eine Prise Extravaganz legen die Halskrausen-, Stern-, Hirschgeweih-, Kaktus- und Semi-Kaktus-Dahlien obendrauf. Die Hirschgeweih-Dahlie verdankt ihren Namen dem fransigen Flor am Ende des Blütenblattes, der an ein Geweih erinnert. Wer es lieber rund oder kugelig mag, wählt unter Päonien- und Stellar-Dahlien. Dicht gefüllt präsentieren sich Pompon- und Ball-Dahlien. Blickfänge der ganz besonderen Art finden sich unter den Sorten der Dekorativen Dahlie.
Dahlie, Montbretie und Sonnenhut harmonieren perfekt miteinander. Foto: Karin Stern
Als besonders bienenfreundlich gelten Einfache Dahlien. Dank der ungefüllten, weit geöffneten Schalenblüten sind Pollen und Nektar leicht zugänglich für Insekten. Der Einfachheit halber fasst man nicht eindeutig zuzuordnende Sorten unter Diverse Dahlien zusammen. Mignondahlien, auch Liliput- oder Beetdahlien genannt, bilden keine eigene Klasse. Unter diesem Begriff werden einfach kleinwüchsige Sorten aller Klassen zusammengefasst. Sie wachsen etwa 20 bis 40 cm hoch und blühen bereits ab Ende Juli. Die Zwerge unter den Dahlien empfehlen sich besonders für Beetrand und Staudenrabatte oder zur Bepflanzung von Schalen, Balkonkästen und Gräbern.
Einfach blühende Dahlie ,Feuerrad‘ wird gerne von Insekten aufgesucht.Foto: Karin Stern
Die Einteilung in die verschiedenen, international gültigen Klassen erfolgt übrigens rein nach der Form und dem Erscheinungsbild der einzelnen Blütenanordnung. Die Größe der Pflanze, das Blattwerk oder die Laubfarbe spielen dabei keine Rolle, dafür aber schon mal der Winkel zwischen Blüte und Stiel, die Symmetrie der inneren Blütenblätter und ihr Längenverhältnis zu den äußeren Blütenblättern. Im Regelwerk zur Klassifizierung trifft Botanik auf Mathematik. Kurzum: Die Klassifizierung kann für den Laien durchaus verwirrend sein. Doch bei der Auswahl für den Garten kommt es ja ohnehin eher auf Blütenform, Blütenfarbe und Wuchshöhe an. Dahlien passen in den Bauerngarten ebenso gut wie in moderne Pflanzungen. Sie ziehen in Einzelstellung den Blick auf sich, fügen sich aber auch prima in Gesellschaft ein. Als Pflanzpartner eignen sich Sommerblumen wie Zinnien oder Schmuckkörbchen. Unter den Stauden empfehlen sich spät blühende Arten wie Aster oder Sonnenhut. Zwischengepflanzte Ziergräser wie Federgras, Wollhaargras oder Zittergras sorgen für luftige Strukturen. Für Topf und Kübel wählt man am besten niedrige Sorten, die ohne Stütze auskommen.
Gut durchdachte Pflanzenkombinationen malen wirkungsvolle Gartenbilder. Foto: Karin Stern
Das verbindende Element aller Sorten und Klassen ist der Wunsch nach einem gut durchlässigen, frischen, nährstoff- und humusreichen Boden, möglichst sonnig und warm gelegen. Der Sortenreichtum erlaubt das Schwelgen in Farbe. Jegliche Tönung mit Ausnahme von Blau findet sich im Angebot. Die Blüten öffnen sich von Ende Juni bis in den Oktober hinein. Langstielige Sorten eignen sich ausgezeichnet für die Vase. Regelmäßiges Ausputzen von Verblühtem ist die wichtigste Pflegemaßnahme. Alle verblühten Stiele werden bis auf ein gut entwickeltes Blattpaar zurückgeschnitten. Wichtig: Hohe Sorten bis auf das dritte oder vierte Blattpaar über dem Boden zurückschneiden. Aus den Blattachseln treiben neue Blütenstängel aus. Ende Oktober ist der Zeitpunkt gekommen, Dahlien aus dem Beet zu holen. Spätestens jedoch nach dem ersten Frost werden die Stängel über dem Boden abgeschnitten und die Knollen mit der Grabegabel ausgegraben. Sie werden über den Winter kühl und frostfrei gelagert. Manche Gärtner decken die Knollen dabei mit trockenem Sand ab. Wer mehrere Sorten pflanzt, kennzeichnet die Knollen mit einem Etikett. Ab März/April dürfen sie in mit Blumenerde gefüllten Gefäßen vorgetrieben werden (frostfrei und hell stellen). Dies verschafft ihnen einen Wachstumsvorteil, weil sie nach dem letzten Frost bereits als kräftige Pflanzen aufs Beet kommen. Dies verfrüht nicht nur die Blüte, sondern schützt auch vor hungrigen Schnecken. Frischer Dahlienaustrieb ist eine ihrer Leibspeisen. Alternativ pflanzt man die Knollen Ende April, Anfang Mai ins Freiland und sorgt für Schneckenschutz. Tipp: Kräftige Knollen lassen sich im Frühjahr vor der Pflanzung teilen. Dazu zieht man einzelne Knollen vorsichtig aus dem Ballen heraus oder teilt diesen mit einem scharfen Messer. Jedes Teilstück sollte mindestens ein Auge und einen Stängelrest aufweisen.
Trocken und frostfrei gelagert verbringen die Knollen den Winter. Sinnvoll bei mehreren Sorten: die Etikettierung. Foto: Karin Stern
Die Tagung des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) wurde kürzlich in Schwarzenborn ausgetragen. Für vier Tage wurde die kleinste Stadt Hessens zum Mekka der Forstbranche: Die KWF-Tagung ist mit 50.000 Besuchern sowie 521 Ausstellern aus 30 Ländern die größte Forstmesse der Welt und hat vor ein paar Jahren den bisherigen Spitzenreiter, die Elmia Wood im schwedischen Jönköping, abgelöst.
Die Messe ist ein Dreiklang aus Forstmesse mit Neuheitenschau einem Kongress sowie 5 km langem Parcours, bei dem 32 moderne Arbeitsverfahren in Echtzeit vorgeführt und moderiert werden mit Nennung der Vor- und Nachteile, Kosten sowie Auswirkung auf Umwelt und Ergonomie – von der Flächenvorbereitung und Bestandesbegründung über Jungwuchs-/Jungbestandspflege sowie Holzernte und Sonderthemen bis hin zur Schadholzarena. Der besondere Reiz ist dabei, dass sie jedes Mal an einem anderen Ort stattfindet. Einem Wanderzirkus gleich, zieht sie alle vier Jahre um.
Die vier Sonderschauen des KWF setzten die Themen Integriertes Waldbrandmanagement, Forschungsschwerpunkte in der Forstwirtschaft, Tracking und Tracing in der Holzbereitstellungskette sowie Prävention und Bekämpfung von Schadinsekten in den Mittelpunkt. Abgerundet wurde das Programm durch Fachvorträge, Podiumsdiskussionen und Gesprächskreise in der Zukunftswerkstatt und dem Fachkongress. Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis präsentierten dem Publikum unter anderem aktuelle Forschungsergebnisse und innovative Lösungsansätze für die Herausforderungen der modernen Forstwirtschaft.
Neuheiten auf der KWF-Tagung
Allein auf der Hüfte am Gürtel getragen, führt Arbeitsgerät häufig zu ergonomisch unschönen Situationen. Abhilfe schaffen soll der Nordforest-Forstgurt.
Keine Messe ohne Neuheiten: Die KWF-Tagung bot den national und international agierenden Unternehmen die Möglichkeit, ihre Entwicklungen einem großen Publikum vorzustellen– von Software-Lösungen über technische Verbesserungen bei Harvestern und Rückezügen bis hin zu Hilfsmitteln für den praktischen Waldbau. Für den Nachbericht wurden die für den Privatwald relevanten Neuheiten angeschaut, die zum Teil mit dem Innovationspreis „KWF-Member-Award 2024“ ausgezeichnet oder nominiert wurden.
So ist Stihl einer der Preisträger mit seiner neuen Rapid-Hexa-Sägekette, die sich durch eine besondere Form des Kettenzahns auszeichnet und eine 15 % längere Schärfe im Vergleich zu einer Vollmeißelkette haben soll. Die Form der Schneidezähne und der eigens dafür entwickelten Hexa-Sechskantfeile sind nach Firmenangaben optimal aufeinander abgestimmt. Somit müsse die Hexasägekette im Vergleich zu anderen Sägeketten weniger häufig nachgeschärft werden.
Spillwinde mit Akkubetrieb
Ebenfalls prämiert würde die Firma Forstreich mit ihrer Spillwinde mit Akkuantrieb. Diese ist mit Zweiganggetriebe und Funksteuerung ausgestattet, verfügt über 1.000 kg Zugkraft im Kraftgang sowie 250 kg Zugkraft im Schnellgang, wobei Schnell- und Kraftgang per Fernbedienung umschaltbar sind. Nach Unternehmensangaben präsentiert man die erste Akku-Spillwinde mit Funksteuerung. Dadurch entfalle das lästige Konzentrieren und Ziehen am Seil. Der Bediener könne sich frei bewegen und in die optimale und sicherste Position begeben, die Gangumschaltung erfolgt ebenso bequem per Fernbedienung.
Teilautomatisierte Pflanzmaschine
Eine Auszeichnung erhielt auch die Pflanzmaschine Plantomat Flex von Pfanzelt. Sie sei in Kombination mit der Forstraupe Moritz „die Lösung für das naturnahe, leistungsstarke Aufforsten“. Beim System Flex sind die Fräse und die Pflanzmaschine getrennt, es seien 170 Pflanzen pro Stunde möglich. Bisher waren Pflanzmaschinen nur für große und schwere Trägerfahrzeuge verfügbar wie Bagger, Forwarder oder Schlepper. Mit der Containerpflanzmaschine Plantomat an der Forstraupe Moritz sei es erstmals mit bodenschonender Kleintechnik möglich, maschinell zu pflanzen.
Die Pflanzmaschine ist dabei mit einer hydraulisch angetriebenen Frässcheibe ausgestattet, um das Pflanzbeet von ungewolltem Aufwuchs und der Humusschicht zu befreien. Danach wird ein Pflanzloch vorbereitet, und nach dem Setzen der Pflanze wird diese mittels einer hydraulisch betriebenen Vorrichtung angedrückt, um den notwendigen Bodenkontakt sicher zu stellen.
Die Containerpflanzmaschine pflanzt teilautomatisiert, wobei der Bediener das Fahren und Positionieren des Moritz übernimmt – der Pflanzvorgang selbst erfolgt komplett automatisch. Durch das System kann die Stückzahl pro Stunde nahezu verdoppelt werden, da das Fräsen und Pflanzen gleichzeitig durchgeführt wird. Waren vorher nach Firmenangaben etwa 100 Containerpflanzen pro Stunde möglich, sind es jetzt bis zu 170 Pflanzen pro Stunde.
Akku-Kettensäge mit Kupplung
Die 542i XP als weltweit erste Akku-Kettensäge mit Kupplung hat Husqvarna vorgestellt, auch sie wurde prämiert. Die Fliehkraftkupplung biete die Kontrolle und das Verhalten einer benzinbetriebenen Säge bei gleichzeitigem Komfort einer Akku-Säge, so das schwedische Unternehmen. Die Kupplung ermögliche sanftere Starts und Stopps, sorge bei jedem Schnitt für einen kräftigen Anschub und verbessere die Effizienz bei Stopp- und Startsequenzen. Darüber hinaus wurde das Design verbessert, woraus sich ein optimierter Spanauswurf ergebe. Ein digitaler Sensor zeigt an, wann Kettenöl nachgefüllt werden muss, wodurch sich der Kettenverschleiß reduzieren soll.
Berührungsloses Schnittschutzsystem
Einen Award gab es auch für das berührungslose Schnittschutz-System von Infaco („DSES Contactless“). Es erzeugt einen virtuellen Sicherheitsbereich, um den Schneidkopf beim Arbeiten mit einer Akku-Astschere, wie sie beispielsweise im Obst-, Garten- oder Weinbau verwendet wird. Das System arbeitet mit Sensortechnologie, um Hand oder Finger zu erkennen und den Schneidvorgang automatisch zu stoppen, bevor es zu gefährlichen Situationen und Verletzungen kommt. Dadurch werde ein berührungsloser Schnittschutz ermöglicht, der die Verletzungsgefahr für den Benutzer erheblich reduziert. Das System reagiere in Echtzeit, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dies ermöglicht eine schnelle und präzise Anpassung während des Betriebs, ohne dass der Benutzer manuell eingreifen müsse.
Innovativer Schutz von Einzelbäumen
Die Arbotrade-Wuchshüllen zum Einzelschutz von Bäumen sind biologisch abbaubar.
Einen enormen Innovationsschub erlebt die Branche seit kurzer Zeit im Bereich des Einzelschutzes von Waldbäumen, den sogenannten Wuchshüllen. Waren diese früher meist in Teilen auf Erdölbasis mit entsprechenden Problemen beim Belassen im Wald, werden seit einigen Jahren Varianten aus den verschiedensten nachwachsenden Rohstoffen entwickelt. Allein in diesem Bereich gab es bei diesem Neuheitenwettbewerb Anmeldungen von sechs Unternehmen.
Einen wichtigen Impuls gab die Hochschule Rottenburg mit ihrem Forschungsprojekt „The Forest Cleanup“, mit der das Thema mit dem Müll im Wald vor allem bei den KWF-Thementagen 2022 in Jessen in den Fokus gerückt wurde. Aus diesem Projekt und unter Begleitung der Hochschule ist auch die Arbotrade-Wuchshülle auf Basis von vollständig biobasierten Kunststoffen entstanden. Die biologische Abbaubarkeit der Materialien sei nicht nur im Labor, sondern auch unter realen Waldbedingungen in Echtzeit bei Kontakt zum Waldboden geprüft worden.
Die Wuchshülle erfülle auch alle Ansprüche an die Funktionalität: Sie wird flach und platzsparend geliefert und ist aufgrund ihres geringen Gewichts von 260 g auch in großer Stückzahl leicht zu transportieren. Innerhalb von 30 s lässt sie sich zeitsparend aufbauen, um auch große Aufforstungsflächen problemlos zu bewältigen. Die Wuchshülle schützt nach Firmenangaben zirka fünf Jahre vor Verbiss und biete aufgrund des geschlossenen Korpus und der überdurchschnittlichen Lichtdurchlässigkeit des Materials die gewünschte Wuchsbeschleunigung.
Um das gesamte Produktsystem nachhaltig zu gestalten, besteht auch der Kabelbinder zur Befestigung am Haltestab aus dem gleichen Material. Seit über zweieinhalb Jahren befinde sich die Wuchshülle auf Versuchsflächen der Hochschule Rottenburg erfolgreich im Einsatz. Aus umweltökologischer Sicht sei kein Rückbau der Wuchshülle notwendig.
Fällkeile und Rückenprotektoren
Die Firma Bast-Ing hat schon mit diversen Neuheiten auf sich aufmerksam gemacht, etwa bei hydraulischen Fällkeilen oder den Rücken-Protektoren bei der Holzfällung. Mit SpaltFast-Cut wurde jetzt ein neues Holzspalterprinzip auf dem Markt gebracht: Er wird auf einen Rückewagen ab 10 t gelegt und schneidet und spaltet Stämme mit einem Durchmesser bis zu 80 cm zu fertigen 25, 33 oder 50 cm langem Scheitholz. Der Spalter wiegt 2,5 t, ist robust gebaut und sicher und ergonomisch günstig aus der Schlepperkabine zu bedienen.
Zaunbaumaschine für einen Mann
Von Reil und Eichinger wurde die Zaunbaumaschine ZBM 24 vorgestellt. Sie dienst dazu, Zaunpfosten von Wildschutzzäunen im Einmannbetrieb GPS gesteuert in den Boden zu drücken – inklusive der Abwicklung von Zaungeflecht. Das Unternehmen spricht von einer fünffachen Leistung gegenüber der Handramme und manueller Geflechtabwicklung. Die Rammvorrichtung ist für alle gängigen Zaunpfosten aus Metall und Holz geeignet, eine Seilwinde hilft bei Einsätzen in steilen Lagen, und der Kettenantrieb sorgt für minimalen Bodendruck und extreme Geländegängigkeit. Die Neuheit zur KWF-Tagung war die GPS-Steuerung, mit der Zaunpfosten auf +/-2 cm gesetzt werden können, ohne dass der Bediener messen oder eine Richtschnur spannen muss.
Immer mehr Elektro im Forst
Die Elektrobetriebe halten Einzug in den Forst, wenngleich die vergleichsweise kurze Akku-Betriebsdauer den Profieinsatz bislang begrenzt, weshalb ein durchdachtes Akku-Management nötig ist. Stihl hat dazu eine CB1 Ladebox im Angebot zum Laden und Transportieren von bis zu acht Stihl-AP-Akkus auf dem Fahrzeug. Mit der All-in-one-Lösung für effizientes Akku-Handling kann geladen, transportiert und aufbewahrt werden. Sie ist abschließbar und kann auf der Pritsche, auf einem Pick-up oder Anhänger installiert werden.
Cleveres Anzeichnen vom Meterholz
Eine einfache Lösung zum schnellen und ergonomisch guten Anzeichnen von Meterholz für Brennholzabschnitte stellte Logsafe vor.
Eine einfache, aber clevere Lösung zum schnellen und ergonomisch guten Anzeichnen von Meterholz für Brennholzabschnitte stellte Logsafe vor. Der Meterstock mit Reißhaken hat sich bewährt, aber auch seine Tücken – etwa im unwegsamen Gelände, wenn der Platz zum Anreißen fehlt oder bei sehr grob borkigem Holz. Statt eines Reißhakens hat der Markierstab eine Sprühdose angebaut, ein leichter Druck mit dem Dosensprühkopf auf das Holz genügt für eine Punktmarkierung, um dort später sägen zu können.
Enttäuschende Ertragsmeldungen aus der laufenden Getreideernte in Deutschland spiegeln sich nicht in der jetzt veröffentlichten ersten amtlichen Schätzung wider. Das Statistische Bundesamt (Destatis) geht von einer kleineren Halmgetreideernte aus, hauptsächlich weil die Anbaufläche um gut 5 % zurückgegangen ist.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) veranschlagt die Halmgetreideernte 2024 zwar nur auf 36,41 Mio. t, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 1,55 Mio. t oder 4,1 % bedeuten würde. Maßgeblich dafür ist laut den Destatis-Zahlen aber allein die Einschränkung des Anbaus um 5,7 % auf 5,27 Mio. ha. Der durchschnittliche Ertrag wird auf 69,1 dt/ ha geschätzt und damit um 1,8 % höher als 2023.
Besonders deutlich wurde in Deutschland der Anbau von Winterweizen, der wichtigsten Kultur, zurückgefahren, und zwar laut Destatis um 11,8 % auf 2,49 Mio. ha. Da der mittlere Hektarertrag mit 75,8 dt nur um 1,2 % höher ausfallen soll als im Vorjahr, leitet sich ein Aufkommen an Winterweizen von lediglich 18,88 Mio. t ab; das wären im Jahresvergleich fast 2,3 Mio. t oder 10,8 % weniger.
Mehr Sommerweizen
Allerdings soll sich die Sommerweizenernte flächen- und ertragsbedingt fast vervierfachen, nämlich auf 498.900 t. Einschließlich der auf 284.100 t veranschlagten Hartweizenernte ergibt sich laut den ersten amtlichen Schätzungen eine Weizenerzeugung von insgesamt 19,67 Mio. t. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hatte Mitte Juli 20,2 Mio. t vorausgesagt. Im vergangenen Jahr waren es 21,54 Mio. t.
Die abgeschlossene Wintergerstenernte veranschlagen die Statistiker in Wiesbaden auf 9,30 Mio. t, nach 9,58 Mio. t im Vorjahr. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte diese auf 9,2 Mio. t geschätzt. Destatis geht hierbei von einem mittleren Ertrag von 71,1 dt/ha aus, womit dieser um gut 4 % unter dem Vorjahreswert geblieben wäre. Deutlich besser als 2023 dürften die Sommergerstenerträge ausfallen. Bei einer um 12,7 % größeren Fläche rechnen die Statistiker hier mit einer Produktionssteigerung um 38,6% auf 1,96 Mio. t.
Deutlich mehr Hafer
Mit einem kräftigen Anstieg der Erntemenge ist laut Destatis auch beim Hafer zu rechnen. Neben der gegenüber 2023 größeren Anbaufläche vor allem deutlich höhere Erträge durchschlagen. Im Ergebnis wird mit einem Haferaufkommen von 717.000 t gerechnet; das wären 58,6 % mehr als das allerdings sehr niedrige Vorjahresmenge.
Für die Roggenernte wird einschließlich Wintermenggetreide trotz deutlich höherer Ertragserwartung wegen der Anbaueinschränkung um 13,4 % ein schlechteres Ergebnis erwartet. Das Aufkommen wird bei 3,03 Mio. t gesehen, womit das Vorjahresniveau um 3,4 % verfehlt würde.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich für Triticale ab. Hier werden die erwartet besseren Erträge die kleinere Anbaufläche nicht ausgleichen. Destatis geht von einem Rückgang der Triticaleerzeugung um 6,7 % auf 1,71 Mio. t aus. age
EU-Kommission sieht Deutschland
als größten Rapserzeuger in der EU
Die EU-Rapsernte dürfte nach aktuellen Schätzungen der EU-Kommission kleiner ausfallen als bislang erwartet. Ausschlaggebend dafür ist insbesondere die geringere Erntemenge in Frankreich. Viele Marktbeteiligte hinterfragen die Erwartungen für die deutsche Ernte.
Die diesjährige Rapsernte in der EU gilt als weitgehend abgeschlossen. Das Ernteergebnis liegt mit geschätzten 18,4 Mio. t unter dem Vorjahr, übertrifft jedoch das langjährige Mittel. Das sind knapp 0,5 Mio. t weniger als noch im Juni taxiert und sogar 1,3 Mio. t weniger als im Jahr 2023. Das langjährige Mittel von 17,8 Mio. t wird dennoch übertroffen.
Der für die Bestands- und folglich Ertragsbildung schon vor Blühbeginn ungünstige Witterungsverlauf sowie der Schädlingsdruck nach Auflaufen des Rapses in weiten Teilen der Union sind für die geringeren Erträge im Wesentlichen verantwortlich.
Ausschlaggebend für das Minus ist insbesondere die voraussichtlich kleinere Ernte in Frankreich. So stellt die Kommission hier aktuell 3,9 Mio. t in Aussicht, während im Juni noch 4,1 Mio. t erwartet wurden. Das Vorjahresergebnis von 4,3 Mio. t wird damit deutlich verfehlt.
Die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen in der ersten Jahreshälfte haben die Entwicklung der Feldbestände beeinträchtigt und damit auch das Ertragspotenzial merklich limitiert.
Nach unten korrigiert wurde auch die Prognose der rumänischen Rapserzeugung. Mit knapp 1,5 Mio. t prognostiziert die Kommission eine knapp 0,1 Mio. t kleinere Ernte als noch im Juni und damit sogar gut 0,3 Mio. t weniger als noch im vergangenen Jahr.
Ähnlich deutlich fällt das Vormonatsminus für Ungarn, Lettland und Tschechien aus. Auch hier wird das Vorjahresergebnis durchweg verfehlt. Für Deutschland wird die Prognose mit knapp 4,0 Mio. t nur leicht nach unten korrigiert. Es bleibt ein deutlicher Abstand zum Vorjahresvolumen von 4,2 Mio. t. Damit liegt die Prognose der EU-Kommission weit über den Einschätzungen vieler Marktpartner und der jüngsten Schätzung des Deutschen Raiffeisenverbandes, der gut 3,8 Mio. t erwartet.
Einzig für die Slowakei, Irland und Dänemark wurden die Erwartungen etwas angehoben. Die von der EU-Kommission geschätzten Mengen liegen aber immer noch unter der Ernte im Vorjahr.
Insgesamt wird das Rapsangebot für das Wirtschaftsjahr 2024/25 in der EU deutlich kleiner ausfallen als noch vor kurzem erwartet. age