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Im Landjugend-Pavillon in Rendsburg hieß es am vergangenen Wochenende: Ärmel hochkrempeln und loslegen! Beim Seminar „Handwerken für Dummies“ konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer praktische Erfahrungen rund ums Heimwerken sammeln und dabei gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Verschönerung der eigenen Räumlichkeiten leisten.
Zu Beginn des Tages stellte sich die Gruppe gegenseitig vor und erhielt eine kurze Einführung in die geplanten Aufgabenbereiche. Schnell war klar: Hier geht es nicht um Theorie, sondern vor allem um tatkräftiges Anpacken. Nach einer kurzen Aufräumaktion im Pavillon, bei der letzte Materialien verstaut wurden, teilte sich die Gruppe in drei Teams auf: Wand, Tür und Abseite.
Nach einem zweifachen Anstrich ziert nun ein frisches Grün die Wände im Pavillon. Foto: ljv
Das Team Wand kümmerte sich dabei um die gründliche Vorbereitung der Flächen: Leisten wurden abgebaut, Steckdosen demontiert, Wände und Böden sorgfältig abgeklebt. Danach strich die Gruppe die Wandkanten in Weiß vor, um saubere Abschlüsse für die spätere Farbgestaltung zu ermöglichen.
Parallel dazu arbeitete das Team Tür: Die Eingangstür wurde ausgebaut, die beschädigten Bereiche links und rechts außen ausgebessert und der Eingangsbereich komplett neu gestrichen. Nach dem Schleifen erhielt die Tür außen einen frischen Anstrich und erstrahlte wieder in neuem Glanz.
Nach dem Ausbessern von Beschädigungen und dem Abschleifen erstrahlt die Tür in neuem Glanz. Foto: ljv
Das Team Abseite widmete sich der großen Abseite und stieß dabei auf interessante Funde. Neben längst vergessenen Gegenständen vom Deutschen Landjugendtag wurde auch ein wahrer Schatz an Leergut entdeckt, der nun die Kaffeekasse aufbessern kann. Nicht mehr benötigte Materialien wurden sortiert und zur Deponie gebracht.
Nach einem wohlverdienten Mittagessen ging es motiviert weiter und die vorbereitete Wand erhielt einen zweifachen Anstrich in frischem Grün, Steckdosen und Leisten wurden wieder montiert. Auch die restlichen Wände bekamen einen neuen weißen Anstrich, sodass der Raum am Ende einheitlich und freundlich wirkte. Dank der übrigen Farbe wurde zusätzlich die Küchenwand zum großen Raum hin aufgefrischt.
Zum Abschluss wurde die neu gestrichene Tür wieder eingebaut und auf ihre Passgenauigkeit überprüft. Nach einer gründlichen Reinigungsaktion stellten die Teilnehmenden alle Möbel zurück an ihren Platz. Pünktlich um 16 Uhr beendete die Gruppe ihren Einsatz – nicht ohne ein abschließendes Gruppenfoto zur Erinnerung an einen erfolgreichen, produktiven und vor allem lehrreichen Tag.
Mit viel Spaß, Teamgeist und praktischer Erfahrung ging ein rundum gelungenes Seminar zu Ende – und der Pavillon erstrahlt jetzt wieder im neuen Glanz!
Die Stimmung war bewegt, als über die bevorstehende Schließung der Fachschule für ländliche Hauswirtschaft in Hanerau-Hademarschen berichtet wurde. Monika Schorn, Abteilungsleiterin des Berufsbildungszentrums am Nord-Ostsee-Kanal (BBZ am NOK), erläuterte in der Sitzung des Facharbeitskreises Hauswirtschaft und Verbraucherpolitik am 19. Februar Entwicklung und Gründe für die Entscheidung des Kreistags.
Die 17 anwesenden Frauen waren mehrheitlich selbst Internatsschülerinnen und der Schule emotional stark verbunden. Zugleich zeigten sie Verständnis für den bundesweiten Rückgang der Ausbildungszahlen im Bereich Hauswirtschaft. Junge Menschen stehen heute vor einer Vielzahl an attraktiven Berufsalternativen, besonders weil die Hauswirtschaft oft mit langen, unflexiblen Arbeitszeiten und schlechter Bezahlung verbunden ist. Hinzu kommt nach wie vor ein geringes gesellschaftliches Ansehen des Berufs.
Dabei sind der Rückgang der Ausbildungszahlen und der damit einhergehende Fachkräftemangel ein herber Verlust – gerade im Hinblick auf den erforderlichen Wandel des Agrar- und Ernährungssystems. Das wurde auch in der anschließenden Kleingruppenarbeit deutlich.
Beim Brainstorming sammelten die Teilnehmerinnen Gedanken zur Bedeutung der Hauswirtschaft für den ländlichen Raum, teilweise unterstützt von Künstlicher Intelligenz (siehe Grafik). Sie zeigen deutlich: Auch gemeinschaftlich geführte Haushalte, etwa Bildungseinrichtungen, soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens, können langfristig von den fachlichen Kompetenzen hauswirtschaftlicher Fachkräfte profitieren. Sie sind ein wichtiger Ansatzpunkt, damit sich mehr Menschen in Deutschland gesund und nachhaltig ernähren.
Die letzte Bundesregierung forderte bereits einen stärkeren Einsatz saisonaler und regionaler Produkte und weniger Verschwendung von Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung. Um diese Ziele in die Praxis umzusetzen, braucht es Wissen und Fertigkeiten, die qualifizierte HauswirtschafterInnen mitbringen. Der Deutsche Hauswirtschaftsrat fordert daher, die Hauswirtschaft politisch in sozialen Einrichtungen und Diensten fest zu verankern. Der Deutsche LandFrauenverband ist Mitglied im Deutschen Hauswirtschaftsrat, denn die Herausforderungen der Zeit zeigen: Hauswirtschaft ist mehr als ein Beruf. Sie ist Teil der Lösung für eine gesunde und nachhaltige Gesellschaft.
Endlich wieder schleswig-holsteinischer LandFrauentag!
Elena Uhlig Foto: Patrick Liste
Nach der Pause im vorigen Jahr, als Schleswig-Holstein Gastgeber des Deutschen LandFrauentages war, ist es 2025 endlich wieder so weit: Der schleswig-holsteinische LandFrauentag lädt alle Interessierten am 14. Juni ab 10 Uhr herzlich in die Hostenhallen nach Neumünster ein. Zu erwarten sind inspirierende Begegnungen, spannende Themen, starke Frauen und neue Impulse für das Leben auf dem Land. Stargast wird in diesem Jahr Schauspielerin Elena Uhlig sein.
Das Angebotssortiment im Lebensmitteleinzelhandel an Fleischersatzprodukten wird immer größer und die werbewirksame Inszenierung von vegetarischer oder gar veganer Ernährung nimmt zumindest bei der jüngeren Generation einen immer größeren Stellenwert ein. Auf der anderen Seite steht aber ein Fleischkonsum, der gemessen am Pro-Kopf-Verbrauch seit 2022 nahezu konstant ist. So liegt der geschätzte Fleischverzehr für das laufende Kalenderjahr den neuesten Zahlen zufolge mit insgesamt 52,9 kg pro Kopf und Jahr lediglich um 0,3 kg unter dem Vorjahresverbrauch. Doch wie sieht die Entwicklung bei den einzelnen Fleischarten genau aus?
Schweinefleischkonsum nur noch minimal rückläufig
Entgegen vorherigen Prognosen geht der Verzehr von Schweinefleisch im laufenden Jahr nur noch um 0,2 kg auf 28,2 kg pro Kopf und Jahr zurück. Damit bleibt das Schweinefleisch mit einem Anteil von 52 % die beliebteste Fleischart der Deutschen. Im gleichen Verhältnis ist auch die Inlandsproduktion leicht zurückgegangen. Sie hält sich damit seit 2023 auch auf einem relativ stabilen Niveau, nachdem es in den Jahren davor deutlich stärkere Rückgänge gegeben hat. Die Ausfuhren sind demgegenüber in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um fast 3 % zurückgegangen. Dies ist aber hauptsächlich auf die Handelsbeschränkungen durch die Maul- und Klauenseuche zurückzuführen. Profitieren dürfte der Schweinefleischsektor durch die Fleischknappheit im Rinderbereich und das dort demzufolge sehr hohe Preisniveau.
Positiver Trend beim Geflügel hält an
Eine gegenläufige Bewegung gibt es seit 2022 beim Geflügelfleischkonsum. Hier wird auch im laufenden Jahr mit einem Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs um 0,2 kg auf 13,8 kg gerechnet. Dieser Trend lässt sich auch auf die EU und sogar auf den weltweiten Pro-Kopf-Verbrauch projizieren. Geflügelfleisch ist damit weltweit gesehen die am meisten produzierte Fleischart. In Deutschland steigt der Verbrauch aber stärker als die Produktion und somit ist der Selbstversorgungsgrad in diesem Bereich im Jahr 2024 von 102 auf 100 % gesunken. Zu dem mit Abstand größten Geflügelfleischproduzenten innerhalb der EU hat sich Polen entwickelt. Hier werden inzwischen jährlich 2,89 Mio. t von dieser Fleischart produziert. Im Vergleich dazu liegt Deutschland mit 1,57 Mio. t nach Spanien und Frankreich auf Platz vier.
Rindfleisch mit den deutlichsten Verlusten
Der Rindfleischsektor schneidet mit Verlusten von 0,4 kg im prognostizierten Pro-Kopf-Verbrauch am schlechtesten ab. Der Verbrauch wird in diesem Jahr demnach auf 8,9 kg abfallen. Dies ist zwar auch nur ein relativ geringer Rückgang, hier dürfte sich allerdings das aktuelle Preisniveau für Rindfleisch in den Schätzungen bereits bemerkbar gemacht haben. Viele Verbraucher können sich Rindfleisch einfach nicht mehr leisten und konsumieren es dadurch zwangsläufig weniger. Allerdings muss dazu ergänzt werden, dass die Zahl der geschlachteten Rinder aktuell stärker zurückgeht als der Verbrauch. Somit stehen trotz des hohen Preisniveaus gar nicht genug Schlachtrinder zur Verfügung, um den Bedarf zu decken.
Insgesamt kann die Landwirtschaft dem Trend zu einem bewussteren, reduzierten Fleischkonsum relativ gelassen entgegenblicken. Vielleicht bleibt dem Verbraucher angesichts deutlich sinkender Tierbestände und einer gleichbleibenden Verbrauchernachfrage auch gar nichts anderes übrig, als weniger Fleisch zu essen.
Julia Bohlens legte 2019 die Prüfung zur FFL-zertifizierten Baumkontrolleurin ab. Seitdem ist sie in der Region Hamburg und Umland im Einsatz, um Bäume auf deren Verkehrssicherheit und Gesundheit zu überprüfen.
Der historische Reinbeker Schlosspark im südlichen Schleswig-Holstein ist der ideale Ort, um in die Tätigkeit von Julia Bohlens einzutauchen. Hier gibt es viele teils jahrhundertealte Bäume. Rund 40 verschiedene Baumarten aus Europa, Asien und Nordamerika stehen in der mehrteiligen Anlage. Mit Rasenflächen umgibt sie auf drei Seiten das Renaissance-Schloss Reinbek. „Diese Bäume sind wohl die bestkontrollierten in der Umgebung“, sagt Bohlens schmunzelnd bei einem Rundgang. Schließlich fänden hier, durchgeführt durch das Hamburger Institut für Baumpflege (IfB), ständig Seminare und Prüfungen für zukünftige Baumkontrolleure statt.
Mit einem Gummihammer kann von der Baumkontrolleurin durch das Klangverhalten beim Abklopfen ein Schaden im Innern des Baumes abgeschätzt werden. Foto: Silke Bromm-Krieger
Auch Bohlens hat dort ihre FFL-Zertifizierung gemacht und bildet sich seitdem beim IfB weiter fort, um ihre fachlichen Kenntnisse zu vertiefen und auf dem neuesten Stand zu halten. Seit etlichen Jahren arbeitet die studierte Betriebswirtin im Reinbeker Baumpflegebetrieb ihres Mannes Axel in der Buchhaltung. „Als Anfragen nach Baumkontrollen bei uns immer mehr zunahmen, fragte mein Mann, ob ich Lust hätte, mich in diesen Bereich einzuarbeiten. 2019 machte ich meine Zertifizierung. Der Mix aus Büroarbeit und Draußensein in der Natur am Baum gefällt mir gut“, freut sie sich.
Ziel einer jeden Baumkontrolle sei es, potenzielle Gefahren durch Bäume zu identifizieren und zu minimieren. Dafür müssten sie gemäß geltenden Richtlinien zur Erfüllung der kommunalen Verkehrssicherungspflicht regelmäßig kontrolliert und die Ergebnisse dokumentiert werden. „Zum einen muss dies geschehen, um notwendige Pflegemaßnahmen daraus ableiten zu können, zum anderen um im Schadensfall einen Nachweis in der Hand zu halten, dass man Maßnahmen ergriffen hat, um andere Menschen oder Sachen vor möglichen Schäden zu schützen“, erklärt die Fachfrau. Diese Pflicht gelte für Kommunen und private Baumeigentümer gleichermaßen.
Das IfB sei im Auftrag der Stadt Reinbek zudem gerade dabei, zum Schutz und Erhalt des städtischen Grüns eine umfassende Ersterfassung der Straßenbäume sowie der Bäume auf öffentlichen Grünflächen durchzuführen. „Ziel ist es, Baumgrunddaten zu erfassen und so die Grundlage für ein digitales städtisches Baumkataster zu schaffen. Es wird zukünftig als Planungsgrundlage sowie als Dokumentation für notwendige Pflege-, Untersuchungs- und Sicherungsmaßnahmen dienen“, informiert sie.
Aber nun erst einmal Schluss mit grauer Theorie. Vor einer schlank und hoch gewachsenen Stieleiche (Quercus robur), die zwischen dem nahen Mühlenteich und dem Schlossgebäude frei auf dem früheren „Gesellschaftsrasen“ steht, legen wir einen Stopp ein. An ihr möchte Bohlens beispielhaft demonstrieren, wie eine Baumkontrolle abläuft.
Diese zirka 175 Jahre alte Stieleiche ist Julia Bohlens Lieblingsbaum im Park. Foto: Silke Bromm-Krieger
In einem Faltblatt des Vereins Freunde des Schlosses Reinbek gibt es Infos über diesen markanten Baumriesen. Er wurde um 1850 gepflanzt, ist also schon etwa 175 Jahre alt. An anderer Stelle findet sich der Hinweis, dass er eine stolze Höhe von zirka 27,5 m hat. Fehlt noch der Stammumfang. Bohlens greift in die Hosentasche und zieht ein Metermaß heraus. Sie legt es in 1 m Höhe um den Stamm und liest die Messung ab: „4,6 Meter.“ Die Stieleiche ist ein Naturdenkmal. Das erkennt man an dem fünfeckigen, gelben Symbolschild mit einer Schwarzen Waldohreule, das am Stamm angebracht ist. Als Naturdenkmal werden Bäume ausgewiesen, deren Schutz aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen erforderlich ist. Ebenso fallen Bäume darunter, die wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit schützenswert sind.
Bohlens geht um den Baum herum. Sie sieht sich Krone, Stamm, Stammfuß, Wurzelauflauf, Wurzelbereich und das Baumumfeld an. „Eine Baumkontrolle wird durch eine Inaugenscheinnahme vom Boden aus durchgeführt. Mit meinem Hintergrundwissen und einem gezielten Blick schaue ich mir dabei mögliche neuralgische Punkte und Auffälligkeiten an“, erläutert sie. Sie achte auf Risse oder Verfärbungen in der Rinde, abgestorbene Äste oder einen Holz zerstörenden Pilzbefall. Gelegentlich komme ein Gummihammer zum Einsatz. Er sei zum Aufspüren von Hohlräumen da. Bohlens holt ihn aus dem Rucksack und klopft damit an mehreren Stellen auf den Stamm. Am Ton, den sie dabei hört, kann sie erkennen, ob sich in seinem Innern eine Höhlung verbirgt, die ihn instabil machen könnte. Trotz einer festgestellten kleinen Höhlung ist alles okay. Sie weist auf eine Maserknolle hin, eine Zellwucherung, und auf Flechten an den Ästen. „Die Eiche ist eine effektiv abschottende Baumart, die mit Wunden gut zurechtkommt. Insgesamt ist dieses schöne Exemplar vital und gut in Schuss“, resümiert sie. In der Praxis habe sich zur Beurteilung die Einteilung in fünf Vitalitätsstufen zwischen „gesund“ und „absterbend“ bewährt, um die künftige Entwicklung eines Baumes einzuschätzen. „Diese Eiche hat eine Vitalitätsstufe zwischen zwei und drei“, meint Bohlens, gibt aber zu bedenken, dass man sich einen Baum am besten zweimal jährlich anschauen sollte, unbelaubt wie an diesem Tag und noch einmal belaubt im Sommer. Dann könne man besser beurteilen, ob die Baumkrone dicht geschlossen und ohne Löcher sei. „Für die Dokumentation der Ergebnisse meiner Baumkontrolle mache ich mir vor Ort zunächst Notizen mit Stichpunkten. Im Büro übertrage ich meinen Kontrollbericht in ein Formblatt und bewerte darin die zu erwartende Verkehrssicherheit des Baumes“, bemerkt sie.
In einer Männerdomäne: Julia Bohlens ist eine von nur wenigen Frauen bundesweit, die die Tätigkeit der Baumkontrolleurin ausüben. Foto: Silke Bromm-Krieger
Während wir unseren Spaziergang fortsetzen, spricht die Naturschützerin darüber, dass besonders Altbäume eine wichtige, oft unterschätzte Rolle spielten. Sie täten so viel Gutes, seien Freunde des Menschen und wirkten positiv auf das Klimageschehen ein. „Sie sorgen für Abkühlung, Schatten, Luftreinheit und menschliches Wohlbefinden, sind Lebens- und Schutzraum für eine Vielzahl von Tieren, Sauerstoffspender, CO2-Speicher, dienen als Wasserrückhalt und bieten Sicht-, Lärm- und Windschutz“, zählt sie auf. Aber leider gebe es immer wieder Personen, die die positiven Eigenschaften vergäßen und nur die negativen betonten. „Der Baum mache Dreck, sprich Laub, er nehme das Licht weg oder er störe, höre ich manchmal als Begründung, ihn vorschnell fällen zu wollen.“ Teilweise könne man bei Schäden Maßnahmen wie den Einbau von Kronensicherungen ergreifen, um einen gesundheitlich angeschlagenen Baum zu retten und gleichzeitig Gefahren durch ihn abzuwenden.
Wir verweilen kurz an einer Winterlinde (Tilia cordata) aus Europa, die um 1850 gepflanzt wurde. An ihrem Stamm fällt eine tiefe, längliche Höhlung auf, in der sich bei näherer Betrachtung ein Pilzbefall entdecken lässt. Eine prächtige Douglasie (Pseudotsuga menziesii) aus dem westlichen Nordamerika, um 1865 gepflanzt, steht im östlichen Teil des Parks. Ihr starker Stamm ist komplett mit Efeu bewachsen, was ihrer Vitalität aber keinen Abbruch tut. Hinter dem Schloss gibt es eine Lindenallee, die sicher schon glücklichere Tage gesehen hat. So wurden die Kronen der Bäume vor langer Zeit gekappt, Gewebewucherungen sind zu erkennen, und auch die Entfernung von maroden Ästen hat sichtbare Spuren hinterlassen. Gärtner kümmern sich mit Sorgfalt um sie, denn seit 2013 steht der gesamte Schlosspark unter Denkmalschutz. Aufgrund seiner historischen, gartenkünstlerischen, städtebaulichen und die Kulturlandschaft prägenden Bedeutung wird er in Zusammenarbeit von der Stadt Reinbek und dem Kreis Stormarn mit Hingabe gepflegt und erhalten.
Für Julia Bohlens ist er mit seinem wertvollen Baumbestand nicht nur Lernstätte für die Baumkontrolle, sondern auch Erholungsspender und Kleinod. „Ich wünsche mir, dass alle Menschen Bäume als sinnvolle Lebewesen sehen, die es zu schützen und zu erhalten gilt. Eines sollten wir nicht vergessen: Der Mensch braucht die Natur, die Natur den Menschen nicht.“
Der im Oberboden gebundene Kohlenstoff ist auf 23 bis 44 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der EU und im Vereinigten Königreich nicht mehr stabil gespeichert. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (GFS). Betroffen sind demnach Flächen in einem Umfang von 43 bis 83 Mio. ha, vor allem in kühlen und feuchten Regionen. Als „nicht gefährdet“ werden zwischen 26 und 50 Mio. ha eingestuft. Diese landwirtschaftlichen Nutzflächen haben der Studie zufolge noch hinreichend Potenzial, zusätzlichen Kohlenstoff zu speichern.
Die vergleichsweise unpräzise Flächenangabe ergibt sich zum einen aus dem vergleichsweise großen Zeitraum von 2009 bis 2018, über den hinweg die Daten analysiert worden sind. Auch ist der organische Kohlenstoff auf höchst unterschiedliche Art und Weise gebunden. Analysiert wurden der im Boden gespeicherte organische Kohlenstoff (SOC) sowie seine partikulären (POC) und mineralischen (MAOC) Bestandteile. Allgemein feststellen lässt sich der Studie zufolge, dass innerhalb der betrachteten Zeitreihe der im Boden gespeicherte Kohlenstoff mindestens tendenziell abnimmt.
Abschließend kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass für die meisten landwirtschaftlichen Böden in der EU zusätzliche Schutzmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Speicherfähigkeit von Kohlenstoff notwendig seien. Empfohlen werden nachhaltigere Bewirtschaftungsweisen, zum Beispiel Deckfruchtanbau, verbesserte Fruchtfolgen, reduzierte Bodenbearbeitung, tief wurzelnde Pflanzen und Agroforstwirtschaft. Neben nicht nachhaltigen Bewirtschaftungsformen hat laut der Kommissionsstudie auch der Klimawandel den Verlust an organischem Kohlenstoff im Boden verstärkt.
Eine weitere Studie geht für den Zeitraum 2009 bis 2018 von einem relativen SOC-Verlust von 0,75 % in den europäischen landwirtschaftlichen Böden aus. Die GFS beklagt nun, dass „trotz der Einführung sowohl obligatorischer als auch freiwilliger Regelungen“ bei der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 diese Kohlenstoffverluste nicht verhindert werden konnten.
Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sollen aus Biogasanlagen und Kläranlagen in Deutschland große Mengen Methan entweichen. Dies hätten Messungen des Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) der DUH ergeben, teilte die Organisation mit. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sprach in diesem Zusammenhang von einer „klimapolitischen Katastrophe“. Da Methan zudem eine Vorläufersubstanz für bodennahes Ozon sei, würden zusätzlich die menschliche Gesundheit und die landwirtschaftliche Ernte gefährdet.
Wie die DUH weiter mitteilte, konnte vor allem in Regionen mit intensiver Tierhaltung und zahlreichen undichten Biogasanlagen eine erhöhte Methan-Hintergrundkonzentration nachgewiesen werden – beispielweise im Landkreis Cloppenburg. Moderne und gut gewartete Anlagen hätten das Problem mit den Methanlecks dagegen nicht, betonte die DUH. Messungen im Berliner Umland, Brandenburg und Niedersachsen hätten dies eindeutig gezeigt.
„Wir fordern von der zukünftigen Bundesregierung effektive Sofortmaßnahmen zur Eindämmung dieser unsichtbaren Emissionen, klare Zuständigkeiten und mehr Kontrollen“, sagte Resch. Vor allem müsse die EU-Methanverordnung zügig in nationales Recht umgesetzt und dabei über die EU-Vorgaben hinausgegangen werden. Auch Biogas- und Kläranlagen müssten berücksichtigt werden.
Widerspruch erhielt die Organisation derweil vom Fachverband Biogas (FvB). Mit Verweis auf eine „extrem unklare Datengrundlage weist der Fachverband Biogas die Anschuldigungen der DUH entschieden zurück“, teilte der Verband mit. Da die erhöhten Hintergrundkonzentrationen in Regionen mit intensiver Tierhaltung gemessen wurden, liege die Vermutung nahe, „dass die vorgenommenen Messungen keine klaren Emissionsquellen auf den Anlagen zuordnen können“.
Wiederum teilt der FvB die Einschätzung der DUH, dass Methanlecks durch konsequente Wartung nahezu vollständig vermieden werden könnten. Nicht zuletzt aus rein monetären Gründen sei dies aber ohnehin im Interesse der Anlagenbetreiber: Bei dem entweichenden Methan handele es sich schließlich um wertvolles Biogas.
Zudem gebe es bereits zahlreiche Regularien zum Thema Methan, die von den Betreibern umzusetzen seien, darunter die Bundes-Immissionsschutz-Verordnung über mittelgroße Verbrennungsmotoranlagen sowie die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft). „Die Feststellung einer grundsätzlich erhöhten Methanemission an älteren Biogasanlagen ist daher nicht nachvollziehbar“, so der Verband.
Nach zwei nassen Jahren wartet dieses Frühjahr mit Trockenheit auf. Die Böden sind gut befahrbar, Pflegemaßnahmen konnten zügig erledigt werden und die Wurzeln der Königsfrucht Erdbeere stand trocken und konnten sich gut entwickeln.
Der sonnige März hat die Temperaturen unter den Verfrühungssystemen in die Höhe schnellen lassen, sodass trotz der kalten Nächte vom 13. bis 20. März mit bodennahen Nachtfrösten jetzt Anfang Mai die ersten Erdbeeren in den begehbaren Folientunneln reif sind.
Präsidentin Ute Volquardsen sagt: „Durch den hellen März und April haben wir nicht nur früh unsere beliebten Erdbeeren in der Ernte, sondern die viele Sonne hat auch dazu geführt, dass die Pflanzen ein stabiles Laubwerk ausbilden konnten. Das stabile Laub kann dann auch viel Zucker bilden, die beste Voraussetzung für süße Früchte also.“
Lang gezogene Ernte erwartet
Nun wünschen sich die Erdbeerproduzenten sonnenreiche Tage mit kühlen Nächten und selbstverständlich keine Spätfröste mehr. Dann kann bei gutem Verzehrwetter eine ideale Qualität produziert werden. Ab und zu braucht es natürlich auch einen Schluck Regen für die Pflanzen, aber in der Regel haben alle Landwirte für die Erdbeeren Bewässerungsmöglichkeiten auf ihren Feldern. In trockenen Jahren müssen die Erdbeerproduzenten zwar mehr Aufwand betreiben, die Felder zu bewässern, die pflanzenbaulichen Vorteile überwiegen allerdings. Zur Bewässerung werden heute überwiegend die wassersparenden Tropfleitungen direkt unter die Pflanze gelegt, sodass die Erdbeeren angepasst und wassersparend versorgt werden können.
Wenn es doch noch einmal frieren sollten, werden die Früchte mit einer Vliesauflage vor den Frösten geschützt und die Ernte kann weiterlaufen.
Durch die sehr guten Verfrühungseffekte erwartet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein eine lang gezogene Erdbeerernte. Die nicht verfrühten Erdbeeren beginnen erst Ende April mit der Blüte und kommen dann im Juni in die Reife.
Im Herbst vergangenen Jahres haben die Erdbeeren eine ausreichende Anzahl Blüten gebildet. Daher wird mit guten Erträgen in Schleswig-Holstein gerechnet. Aber natürlich bleibt immer noch ein Risiko, denn Landwirte sind stets abhängig vom Wetter und da kann noch einiges passieren im Laufe der Saison. Erdbeeren werden in Schleswig-Holstein auf einer Fläche von insgesamt zirka 800 ha angebaut, davon stehen im Freiland rund 500 ha. Auf 70 ha werden Erdbeeren in hohen, begehbaren Schutzabdeckungen (Folientunnel) angebaut. Während im vergangenen Jahr etliche Blüten durch die Fröste im April erfroren sind, konnten in diesem Jahr alle sehr frühen Blüten vor den Spätfrösten geschützt werden.
Kurze Wege durch Direktvermarktung
Der Vorteil der schleswig-holsteinischen Anbauer ist die Marktnähe: Kurze Transportwege ermöglichen besonders geschmacksstarke Sorten und vor allem ein spätes Pflücken reifer Früchte. Die Erdbeerproduktion in Importländern wie beispielsweise Spanien und Griechenland verbraucht weit mehr Wasser als hierzulande. Der Selbstversorgungsgrad, der Anteil an in Deutschland produzierten und verzehrten Erdbeeren, liegt bei rund 60 %. Die Empfehlung der Landwirtschaftskammer ist, Erdbeeren direkt vor der Haustür beim Erzeuger zu kaufen. In Hofläden oder Verkaufsständen an verbrauchernahen Standorten bieten sie die Früchte pflückfrisch an. Direktvermarkter in Schleswig-Holstein finden sich hier.
Neuer Agrarminister soll der CSU-Bundestagsabgeordnete Alois Rainer werden. Der 60-jährige Metzgermeister aus Niederbayern ist im schwarz-roten Kabinett für das neu zugeschnittene Ressort mit der Zuständigkeit „Ernährung, Landwirtschaft und Heimat“ vorgesehen.
Rainer gehört dem Bundestag seit 2013 an. In seiner ersten Legislaturperiode war er Mitglied im Ernährungsausschuss. Später war er verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion, bevor er von 2021 bis 2025 den Vorsitz im Finanzausschuss innehatte.
Metzger statt „grün-veganer Hype“
Bei der Bundestagswahl im Februar gewann der designierte Minister seinen Wahlkreis Straubing mit gut 46 % der Stimmen. Rainer ist der Bruder der ehemaligen Bundesbauministerin und langjährigen CSU-Spitzenpolitikerin Gerda Hasselfeldt.
Der designierte Minister Rainer stehe für „Bauern, Bürgermeister, Handwerk und Gastronomie“, sagte CSU-Parteichef Markus Söder in München. An die Stelle von „grün-veganem Hype“ trete künftig ein Metzger. Söder bedauerte, dass der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, aus nachvollziehbaren Gründen seine Kandidatur zurückgezogen habe. Die Nominierung eines Mitglieds der bayerischen Staatsregierung oder der CSU-Landtagsfraktion habe jedoch nicht zur Diskussion gestanden, so Söder zu den Diskussionen um einen Wechsel seiner Agrarministerin Michaela Kaniber nach Berlin. Man sei sich immer einig gewesen, dass Kaniber in München bleibe, die dort einen guten Job mache.
Als Parlamentarische Staatssekretäre im Bundeslandwirtschaftsministerium sind die niedersächsische CDU-Abgeordnete Silvia Breher und die oberpfälzische CSU-Politikerin Martina Engelhardt-Kopf vorgesehen. Breher war zuletzt familienpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende ist seit 2017 Mitglied des Bundestages. Sie vertritt als Nachfolgerin von Franz-Josef Holzenkamp den Wahlkreis Cloppenburg-Vechta, den sie bei der vorgezogenen Wahl im Februar erneut sicher gewann. Breher ist Juristin. Von 2011 bis 2017 war sie Geschäftsführerin des Kreislandvolkverbandes Vechta.
Die 43-jährige Engelhardt-Kopf sitzt seit 2021 im Bundestag. Die Diplom-Handelslehrerin ist Nebenerwerbslandwirtin. Sie hat für die CSU an den Koalitionsverhandlungen in der Arbeitsgruppe Umwelt, Landwirtschaft und ländlicher Raum teilgenommen. Wer beamteter Staatssekretär im Agrarressort werden soll, ist noch offen. Als Favorit für den Posten gilt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Prof. Andreas Hensel.
Connemann Wirtschaftsstaatssekretärin
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie soll die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche übernehmen. Die gebürtige Brandenburgerin war nach ihrem Ausscheiden aus dem Parlament Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen und ist seit 2020 Vorstandsvorsitzende des Energieversorgungsunternehmens Westenergie. Ihr zur Seite steht als Parlamentarische Staatssekretärin und Mittelstandsbeauftragte Gitta Connemann. Die niedersächsische CDU-Politikerin ist seit Jahren auch in der Agrarpolitik engagiert.
In den Holstenhallen in Neumünster fand die 15. Pferdemesse Nordpferd statt. Bis zum Sonntagnachmittag verzeichneten die Veranstalter mit 28.500 Besuchern etwa gleichbleibende Zahlen und waren damit „mehr als zufrieden“.
„Es ist alles sehr gut gelaufen“, resümierte Birgit Wolf von der veranstaltenden Messe und Marketing GmbH. Sie freute sich, dass so viele Menschen die Holstenhallen besuchten und „gut einkauften“.
Besonders glücklich war die Veranstalterin mit dem Schauabend. Beide Abende seien nahezu ausverkauft gewesen. „Es ist auch für die Darsteller ein schöneres Gefühl, vor vollem Haus zu spielen“, erzählte Wolf. Das Publikum in Neumünster sei wie immer sehr pferdeaffin gewesen. „Es wird ganz leise, wenn etwas nicht klappt, und es gibt Applaus an Stellen, an denen in anderen Hallen nicht einmal bemerkt wird, dass etwas Besonderes passiert“, erklärte die Chefin.
In diesem Jahr waren auch viele Familien unter den Zuschauern. Publikumsliebling sei der Tscheche Michal Bednar mit seinen elf Pferden in der Freiheitsdressur gewesen. „Das ist so beeindruckend, da kommen einem die Tränen“, resümierte Wolf. Ihr Favorit war jedoch Susan Lamp mit den Shetlandponykutschen: „Da steckt so viel Liebe drin. Das imponiert mir dermaßen, dass sie mein Herz gewonnen haben.“
Auch das Konzept des umgestalteten Außenbereichs ging gut auf. Die Zelte waren so arrangiert, dass eine Straße entstand. Das gute Wetter trug ebenfalls zum Gelingen bei, und so war die Messe draußen wie drinnen stets gut besucht.
„Wir haben ein hochzufriedenes Lächeln im Gesicht. Es ist ein großes Glück, dass alles so klappt“, lachte Wolf am Sonntag. Nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu: „Vielleicht spielt auch das gute Konzept mit hinein.“ So wird es im nächsten Jahr wohl die 16. Auflage der größten Pferdemesse in Norddeutschland geben.
Wer einen schönen, gepflegten Garten genießen möchte, muss nicht unbedingt von Frühjahr bis Herbst viele Stunden täglich mit Gartenarbeit verbringen. Einige Einjährige und Stauden erzeugen nur wenig Aufwand und blühen trotzdem wochenlang.
Gewürztagetes wird teils auch als Schmalblättrige Studentenblume angeboten. Foto: Karin Stern
Wenden wir uns zunächst den pflegeleichten Einjährigen zu. Mit einem reichen und ausdauernden Flor beeindruckt die Schmalblättrige Tagetes (Tagetes tenuifolia), manchmal auch als Gewürztagetes angeboten. Bei Aussaat im Mai öffnen sich ab Juni die je nach Sorte orangefarbenen (‚Luna Orange‘) oder zitronengelben (‚Luna Lemon‘) Blüten. Sie leuchten intensiv in Beet oder Topf bis zum Frost. Die reich verzweigten Pflanzen bilden unzählige ungefüllte Blüten. Insekten kommen gern zum Sammeln von Pollen und Nektar. Tipp: Mit der Vorkultur auf der Fensterbank ab Mitte März kommt man schneller in den Genuss der Blüte. Die Setzlinge jedoch erst nach dem letzten Frost auspflanzen. Eine Freilandaussaat ist ab Ende April möglich. Wer Probleme mit Schnecken hat, sollte die Pflanzen im Mai entsprechend schützen. Sind sie den Schnecken davongewachsen, besteht erfahrungsgemäß kein Risiko mehr.
Umwerfende Wirkung, kaum Arbeit: Die Zinnienblüten schweben über dem Federgras. Foto: Karin Stern
Um Zinnien (Zinnia) machen Schnecken ohnehin einen großen Bogen. Die Dauerblüher lieben einen vollsonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden. Mit Trockenheit kommen sie ganz gut zurecht. Bei zu feuchtem Boden geben sie jedoch schnell auf. Die Aussaatzeit in Frühbeet oder Freiland dauert von April bis Mai. Am Samenständer finden sich verschiedene Varianten. Allesamt präsentieren sie sich in großer Farbvielfalt – und das über viele Sommerwochen hinweg. Dahlienblütige Zinnien beeindrucken mit außergewöhnlich großen Blüten. Sie sind haltbare Schmuck- und Schnittblumen für Sommerblumenbeete oder zwischen Stauden. Auch die Pflanzgemeinschaft mit Gräsern wirkt sehr attraktiv. Tipp: Die erste Blüte ausbrechen, dann verzweigt sich die Zinnie besser. Für die Vase erst voll erblüht schneiden. Sorten aus der Profusion-Serie zeigen einfache Blüten in verschiedenen Farbtönen. Sie wirken schlichter als die dahlienblütigen Zinnien. Ein Mittelding mit halbgefüllten Blüten bietet die sehr blühwillige Sorte ‚Old Mexico‘. Zu achten ist beim Samenkauf zudem auf die Höhe der jeweiligen Sorte. Sie variiert von 20 bis 100 cm.
Purpursonnenhut stammt aus den Prärien Nordamerikas. Er ist sehr trockenheitsverträglich. Foto: Karin Stern
Auch unter den Stauden finden wir einige Arten, die bei nur wenig Aufmerksamkeit über Wochen hinweg mit reichem Blütenflor oder attraktivem Blattschmuck erfreuen. Ganz oben auf der Liste stehen die beiden Gattungen des Sonnenhuts. Die aus Nordamerika stammende robuste Rudbeckia ist ein attraktiver Spätsommer- und Herbstblüher. Die sonnengelben Blüten sind aus dem Herbstgarten nicht wegzudenken. Sie fügen sich im Bauerngarten ebenso gut ein wie ins Beet oder in Präriepflanzungen. Die bewährte Sorte ‚Goldsturm‘ (Rudbeckia fulgida var. sullivantii) blüht unermüdlich von August bis Oktober. Mit 40 bis 50 cm Höhe bleibt ‚Little Goldstar‘ etwas niedriger. Für natürlich gestaltete Bereiche empfiehlt sich der Oktober-Sonnenhut (Rudbeckia triloba), ein wahres Blütenwunder, das seinen reichen Flor bis in 120 cm Höhe reckt. Der bekannteste Vertreter der zweiten Gattung ist der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea). Die wertvolle Staude stammt ebenfalls aus den Prärien Nordamerikas. Heiße Sommer und Trockenperioden machen dem Purpur-Sonnenhut nichts aus. Sonnige Standorte mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden sind genau richtig. In den letzten Jahren ist eine Vielzahl neuerer Hybriden in den Handel gekommen. Die Farbpalette erstreckt sich mittlerweile von Weiß über Gelb, Orange, Rosa, Rot und Violett bis hin ins Grünliche. Bei der Auswahl der Sorte(n) kann man sich vom Farbwunsch und der Wuchshöhe leiten lassen.
Die Kugeldistel wird mit weißen oder blauen Blüten angeboten. Foto: Karin Stern
Als wunderbar pflegeleicht und als Hingucker im Beet entpuppt sich die Kugeldistel (Echinops). Sorten wie ‚Star Frost‘, ‚Arctic‘, ‚Veitch‘s Blue‘ oder ‚Taplow Blue‘ beeindrucken mit weißen oder violetten bis blauen Blütenköpfen. Je nach Sorte ziert die Blüte von Juli bis September. Sie wird gern von Bienen und Hummeln besucht. Kugeldisteln sind recht trockenheitstolerant und bevorzugen einen mageren, trockenen Boden in sonniger Lage. Hier überzeugen sie mit Standfestigkeit. Für die Ernte von Trockenblumen sollte der Schnitt vor dem Öffnen der ersten Blüte erfolgen. Karin Stern
Weitere pflegeleichte Blühpflanzen (Auswahl):
Sonnenblumen (Helianthus), einjährig, verschiedene Sorten und Wuchshöhen, sonniger Standort, nährstoffreicher Boden, bei Trockenheit gießen
Schmuckkörbchen (Cosmea bipinnatus): einjährig, verschiedene Sorten und Wuchshöhen, sonniger Standort, kommt mit fast jedem Boden zurecht, der nicht zu stark gedüngt ist, sät sich selbst aus
Bergenie (Bergenia): mehrjährig, robuster, wintergrüner Frühblüher und Blattschmuckstaude, verträgt Trockenheit, Sonne bis Schatten, dort aber nur spärliche Blüte
Sonnenbraut (Helenium): mehrjährig, Präriestaude für Beet, Bauern- und Präriegarten, Schnittblume, sonniger Standort mit nährstoffreichem Boden, der nicht zu trocken sein sollte, viele farbstarke Hybriden mit unterschiedlicher Wuchshöhe
Steppen-Salbei (Salvia nemorosa): mehrjährig, für warmen Standort mit durchlässigem, mäßig nährstoffreichem Boden, kommt auch mit Trockenheit zurecht, Hauptblüte in (Purpur-)Violett, Blau oder Weiß von Juni bis Juli, bei Rückschnitt Nachblüte im September, Wuchshöhe sortenabhängig
Margerite (Leucanthemum): mehrjährig, heimische Wildblume, mittlerweile viele Hybrid-Sorten (zum Beispiel ‚Eisstern‘, ‚Beethoven‘, ‚Gruppenstolz‘, ‚Silberprinzesschen‘,) sortenabhängige Blütezeit von Mai bis September, verschiedene Wuchshöhen von 30 bis 80 cm
Am Samenständer finden sich verschiedene Sorten der Schmuckkörbchen. Sie unterscheiden sich in Blütenfarbe und Wuchshöhe. Foto: Karin SternSonnenbraut ,Bandera‘ ist mit 50 cm Höhe eine niedrige Sorte. Höhere Vertreter können bis zu 150 cm hoch werden. Foto: Karin SternSteppen-Salbei ,Amethyst‘ ist eine hochwachsende Sorte mit auffälliger Blüte. Foto: Karin Stern,Gruppenstolz‘ ist eine kompakte und standfeste Margeritensorte. Foto: Karin Stern