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Im Zuge des zunehmenden Einsatzes von Gülle in Biogasanlagen steigt der Bedarf an Lagerkapazitäten für Gärreste. Die Nutzung bestehender Güllebehälter ist grundsätzlich möglich, sofern bestimmte technische und rechtliche Anforderungen eingehalten werden.
Im Folgenden werden drei typische Anwendungsfälle aus der Praxis beschrieben:
• Fall 1:Der landwirtschaftliche Betrieb liefert eigene Gülle an eine Biogasanlage und nimmt Gärreste zurück, die im eigenen Güllebehälter gelagert werden sollen.
• Fall 2: Der landwirtschaftliche Betrieb hat keine eigene Tierhaltung, erhält aber Gärreste zur Ausbringung und möchte diese im bestehenden Güllebehälter, gegebenenfalls im Außenbereich, zwischenlagern.
• Fall: 3: Der Biogasanlagenbetrieb möchte externe Güllebehälter von Landwirten anmieten.
Vor dem ersten Befüllen mit Gärresten ist der Güllebehälter durch einen AwSV-Sachverständigen zu prüfen.Entnahmevorrichtung mit zwei außen liegenden Schiebern, einer davon ist ein Schnellschlussschieber. Zur Sicherung gegen unbefugtes Öffnen kann zwischen beiden Schiebern ein pneumatisch gesteuerter Schieber eingebaut werden oder der Schnellschlussschieber ist durch diesen zu ersetzen.
Anforderungen für Fall 1 und 2
Die Umnutzung ist der Unteren Wasserbehörde des Kreises beziehungsweise der kreisfreien Stadt sechs Wochen im Voraus als „wesentliche Änderung“ schriftlich anzuzeigen. Für die Anzeige können das entsprechende digital ausfüllbare Formular oder die Online-Anzeige bei der Unteren Wasserbehörde des Kreises beziehungsweise der kreisfreien Stadt genutzt werden, zum Beispiel unter dem Link Zuständigkeitsfinder Schleswig-Holstein: https://t1p.de/1p3kn
Vor der Umnutzung ist von einem AwSV- (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) Sachverständigen eine Dichtheitsprüfung des Güllebehälters durchzuführen, sofern noch keine Prüfung vor Inbetriebnahme erfolgt ist. Die Mindestabstände 50 m zu Brunnen und 20 m zu Gewässern sind einzuhalten. Wird unterhalb des Flüssigkeitsspiegels befüllt oder entnommen, ist entweder die Entnahmeleitung mit einem innen liegenden mechanischen Schieber auszurüsten oder einer der beiden außen liegenden Schieber durch einen pneumatisch gesteuerten Schieber zu ersetzen oder gleichwertig dauerhaft gegen unbefugtes Öffnen zu sichern.
Zusätzliche Anforderungen für Fall 3
Es finden wiederkehrende Prüfungen durch einen AwSV-Sachverständigen alle fünf Jahre statt und eine Innenprüfung spätestens nach zehn Jahren.
Andere Regeln für Gülle als für Gärreste
Aus wasserrechtlicher Sicht können Gärreste nicht ohne Weiteres in bestehende Güllelager eingefüllt werden, weil es sich um einen Stoff handelt, der dem Bereich der Energiegewinnung und nicht dem Bereich der landwirtschaftlichen Produktion zugeordnet ist. Damit gilt für Gärrestlager ein höheres Sicherheitsniveau mit strengeren Anforderungen. Vor allem muss die Dichtheit der Behälter regelmäßig von AwSV-Sachverständigen kontrolliert werden und zum Schutz der Gewässer vor Havarien müssen die Behälter innerhalb der Rückhalteeinrichtung (Umwallung) der Biogasanlage liegen.
Warum sind die Anforderungen nötig?
Bestehende Güllebehälter sind für die Nutzung als Gärrestbehälter an deren Sicherheitsniveau anzugleichen. Dazu ist es erforderlich, dass sie zumindest einmal vor der Umnutzung von einem AwSV-Sachverständigen auf Dichtheit geprüft werden, denn häufig ist dies nach ihrer Errichtung noch nicht wieder geschehen. Die Liste der AwSV-Sachverständigenorganisationen (SVO) findet sich unter dem folgenden Link: https://t1p.de/eg9ge
Des Weiteren gilt es zu verhindern, dass Unbefugte die Schieber bedienen. Dafür ist eine redundante Sicherheit durch mindestens einen zweiten Schieber, wie oben beschrieben, vorzusehen. Zudem sind Gärreste in der Regel dünnflüssiger als Gülle. Es sind bereits Schadensfälle von undichten Schiebern bekannt geworden.
Möchte der Biogasanlagenbetreiber allerdings bestehende Güllebehälter von Landwirten (externe Güllebehälter) anmieten (Fall 3), um die gesetzlichen Anforderungen der Düngeverordnung an die Lagerkapazität für Gärreste zu erfüllen, sind an die Behälter die Anforderungen unter Fall 3 zu stellen. Damit soll eine Ungleichbehandlung gegenüber Gärrestbehältern auf Biogasanlagen vermieden werden, für die diese wiederkehrenden Prüfungen gelten.
Eine Umwallung wird in allen oben genannten Fällen nicht gefordert. Diese ist den Gärrestbehältern vorbehalten, die sich auf dem Betriebsgelände von Biogasanlagen befinden. Die sonstigen Anforderungen und Betreiberpflichten nach der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sowie Anforderungen anderer Rechtsbereiche, unter anderem immissionsschutzrechtliche Regelungen, bleiben unberührt. Fragen können an die zuständige Wasserbehörde des Kreises oder der kreisfreien Stadt gerichtet werden.
Ein offener und mit Frischluft belüfteter Milchviehstall wird immer mehr zum Standard: fürs Tierwohl und die Luftqualität ein wichtiger Faktor. Jedoch kann in einem hohen und offenen Stall nicht nur ein guter Luftaustausch stattfinden, sondern Vögel können auch einfach ins Stallinnere gelangen. Ein geschützter Ort, der Sitz und Ruhemöglichkeit bietet, Futter und Wasser – ideal nicht nur für die Milchkühe, sondern auch für die gefiederte Fraktion. Doch das kann problematisch werden, wie der folgende Artikel beschreibt.
Tauben, Krähen, Stare und Spatzen sind keine gern gesehenen Gäste im Milchviehstall und können bei vermehrtem Auftreten große Probleme mit sich bringen. Die Verschmutzung, die durch Vögel entsteht, stellt die größte Problematik dar, sei es die Tränke, die zum Putzen oder Planschen genutzt wird, oder der Futtertisch, auf dem das Futter durchwühlt und bekotet wird. Federn und Kot verunreinigen die Ressourcen, die auch essenziell für die Kühe im Stall sind.
Verunreinigungen durch zum Beispiel Kot bergen das Risiko einer Salmonellenübertragung oder kontaminieren die Ressourcen mit anderen bedenklichen Erregern. Aber auch das Auflockern und Durchwühlen des Futters hat den unerwünschten Nebeneffekt, dass sich das Futter schneller erwärmt und auch verschmutzt. Dies kann sich negativ auf die Futteraufnahme auswirken. Solche Effekte ziehen einen Rattenschwanz an Krankheiten und Problemen nach sich. Die Aufnahme von erwärmtem und kontaminiertem Futter oder eine zu geringe Futteraufnahme können Fieber, vermehrte Euterentzündungen oder andere Krankheitssymptome zur Folge haben. Ein weiterer unerwünschter Punkt ist, dass die Vögel auch große Mengen des Futters selbst aufnehmen und verwerten. So entstehen hohe Futterverluste.
Aber nicht nur die Verunreinigung von Futter, Wasser und der Stallumgebung durch Vogelkot und Federn stellt ein Problem dar. In anderen Ländern wie den USA kam es schon zu Ausbrüchen der Vogelgrippe, mit der sich auch Kühe anstecken konnten. Hier ist ein bestimmter Virusstamm der Vogelgrippe der Auslöser. Jedoch gibt es hierzu noch wenige Kenntnisse über die Übertragungswege und weitere Auswirkungen auf die Umwelt der Rinder. Momentan wird das Risiko eines Eintrags des US-amerikanischen Virusstammes nach Deutschland noch als sehr gering eingestuft.
Vergrämungsmaßnahmen
Zur indirekten Abwehr können Maßnahmen ergriffen werden, die den Zugang für Vögel zum Stall erschweren oder sogar verhindern. Das Anbringen von Netzen an den Stallseiten oder an Öffnungen kann das Eindringen von Vögeln verhindern, ohne dass die Durchlüftung des Stalls stark beeinflusst wird. Damit das Netzeziehen jedoch einen Effekt bringt, müssen alle Öffnungen im Stallbereich abgedeckt werden. Ansonsten erzielt dieses Vorhaben nicht den gewünschten Effekt. Das macht eine effektive Umsetzung in der Praxis oft schwierig. Als Alternative sollten Ruheplätze für Vögel möglichst unattraktiv gemacht werden, um den Aufenthalt der Vögel im Stall möglichst ungemütlich zu gestalten. Dies kann zum Beispiel mittels Spikes auf Vorsprüngen geschehen.
Verunreinigungen durch Vogelkot können eine gesundheitliche Gefahr für Milchkühe darstellen.
Um aktiv gegen unerwünschte Vögel in Milchviehställen vorzugehen, wird empfohlen, die Aktivität im Stall oder auf dem Futtertisch zu erhöhen. Dies kann etwa mittels eines Futterranschiebers geschehen, der regelmäßig über den Futtertisch fährt. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass nicht auch die Kühe durch solche Maßnahmen gestört oder gestresst werden. Optische oder akustische Reize sind ebenfalls gern genutzte Vergrämungsmaßnahmen. Hier werden Silhouetten oder Laute von feindlichen Greifvögeln nachgeahmt. Dies soll die unerwünschten Vogelarten abschrecken und vom Stall fernhalten. Damit diese Maßnahmen langfristig funktionieren, sollten hier Variationen vorhanden sein. Denn ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die unerwünschten Vogelarten an die Vergrämungsmaßnahme gewöhnen und lernen, dass ihnen nichts passiert. Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, dass vor allem bei akustischen Maßnahmen auch die Kühe im Stall ständig unter Beschallung stehen und dies eventuell auch Unruhe oder Stress bei den Tieren auslösen könnte.
Erwünschte Vogelarten
Während die meisten Vogelarten viele Nachteile mit sich bringen, gibt es bei einigen Arten auch Vorteile. Die Rauchschwalbe etwa kann ein gewünschter Untermieter im Stall sein. Sie betreibt eine natürliche Schädlingsbekämpfung, zum Beispiel gegen Insekten. Sie ist zu erkennen an der Gabelschwanzform und glänzenden blaue Oberseite. Der Kehlbereich ist rötlich und der Bauch weiß.
Aber auch Greifvögel können sich als nützlich in Stallnähe erweisen. Falken, Sperber, Bussarde und Eulen können auf unerwünschte Vögel im Stall abschreckend wirken. Diesen Effekt nutzt man bei den optischen und akustischen Vergrämungsmaßnahmen.
Fazit
Das Ziel sollte nicht sein, den Milchviehstall komplett vogelfrei zu bekommen. Schwalben oder andere erwünschte Vögel sind gern gesehen und willkommen. Kommt es jedoch zu einer Invasion verschiedener Vogelarten, sollte auf die zum Betrieb passenden passiven oder aktiven Vergrämungsmaßnahmen zurückgegriffen werden. Natürlich kann ein vermehrtes Aufkommen von Vögeln nicht nur im Milchviehstall Probleme mit sich ziehen, sondern auch bei den Siloanlagen. Zusätzlich bringen große Ansammlungen von Vögeln in Milchviehställen gesundheitliche Gefahren mit sich.
Eine der beiden Reisegruppen beim obligatorischen Foto am Schiefen Turm von Pisa
Wer eine Reise macht, kann viel erzählen … und das können wir: Das Interesse an unserer Fahrt war so groß, dass wir gleich mit zwei LandFrauengruppen hintereinander in Mittelitalien unterwegs waren. Die erste Gruppe fuhr mit dem Bus in die Toskana und mit dem Flugzeug ging es zurück, die zweite Gruppe machte es eine Woche später genau umgekehrt. Und für uns alle gab es während unserer Touren viel zu sehen: In Florenz konnten wir bei der Stadtführung viel über die Geschichte, die alten, großen Bauten und das Leben in dieser Stadt erfahren. Auch die Städte Pisa und Lucca sind auf ihre Weise einen Ausflug wert, jedoch waren bei unserem Besuch alle Orte sehr voll mit Touristen aus aller Welt.
Ein echter Hingucker waren die köstlichen, frisch geernteten Zitronen.
Genuss & Geschichte
Der Zitronenhain in Pescia mit seinen 200 verschiedenen Sorten kam bei den Damen sehr gut an; diese Vielfalt an Früchten, die Größe … einfach schön. Auch der Kochkurs im Agriturismo, wo wir gemeinsam toskanische Speisen zubereiten konnten, hat allen Frauen viel Spaß gemacht. In dem kleinen Dörfchen Lari besuchten wir eine Pastafabrik, in der die verschiedensten Nudeln noch mit der Hand gemacht werden. Von der Hügelkette Monti di Chianti, im Zentrum der Toskana, hatten wir nicht nur tolle Ausblicke auf die Landschaften, wir konnten bei einer Trüffelsuche mitmachen und haben die dortige Küche und köstliche Weine genossen. Bei den weltbekannten Cinque Terre handelt es sich um fünf kleine Orte an der schönen Felsenküste, die lange Zeit nur über das Meer erreichbar waren. Hier hatte die eine Gruppe leider sehr schlechtes Wetter, die andere Sonnenschein.
Schönes für alle Sinne gab es auf der Toskana-Reise zu bestaunen. Foto: Inge Wiedekamp
La Dolce Vita
Unsere zwei LandFrauengruppen hatten jeweils ein sehr gutes Miteinander, in der wenigen Freizeit wurde teilweise etwas gemeinsam unternommen. In Montecatini (hier war unser Hotel) wurde der Abend nach dem Vier-Gänge-Menü bei einem Getränk abgeschlossen. Es war oft sehr laut, lustig, herzlich, freundlich und einfach schön. Die Mitarbeiter des Hotels haben sich noch bei der Abfahrt im Bus von uns verabschiedet, also scheinen wir doch gute Gäste gewesen zu sein
Das Wetter hält in jedem Jahr andere Überraschungen bereit, die ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit im Ackerbau notwendig machen. Während im Vorjahr ein nasses Frühjahr Probleme verursachte, ist in diesem Jahr eine ausgeprägte und sehr früh einsetzende Trockenheit vorherrschend. Hier stellt sich die Frage, wie früh die Beregnung im Getreide beginnen sollte.
Der Bodenwassergehalt in den oberen Schichten lag laut Deutschem Wetterdienst Ende März in weiten Teilen Schleswig-Holsteins und Niedersachsens bis zu 20 % unter den langjährigen Minimalwerten. Tiefere Bodenschichten waren jedoch noch gut versorgt und auch die Grundwasserspeicher waren überwiegend aufgefüllt. Bis Mitte April ist die Bodenfeuchte für Winterungen auf sandigen Böden vielerorts auf zirka 40 bis 50 % der nutzbaren Feldkapazität (nFK) im Hauptwurzelraum (0 bis 60 cm) abgesunken, was für diese Jahreszeit extrem niedrig ist. Niederschlagsmangel bedeutet auch Nährstoffmangel, wenn der zugeführte Dünger in der oberen Bodenschicht beziehungsweise auf der Bodenoberfläche liegt und durch die Trockenheit kaum pflanzenverfügbar ist. Um die Nährstoffe an die Wurzel zu bekommen, startete daher die Beregnung auf leichten Böden vor allem in Niedersachsen in diesem Jahr teilweise schon in der zweiten Aprilwoche, deutlich früher als üblich.
Trockenstress für Kulturen
Am Versuchsstandort Hamerstorf (Nordostniedersachsen) sind im März nur 6 mm Regen gefallen. Bis Mitte April hat es gar nicht geregnet. Winterweizen und -roggen sind daher in der Variante mit guter Wasserversorgung dann bereits beregnet worden. Wie sich die frühe Beregnung unter den extrem trockenen Bedingungen in diesem Jahr auf die Erträge auswirkt, werden die Versuchsergebnisse zeigen. In der zweiten Aprilhälfte gab es in Hamerstorf 20 mm Niederschlag, die vorübergehend für Entspannung gesorgt haben, indem endlich Nährstoffe mit dem Wasser aufgenommen werden konnten. Im Mai hat sich die Trockenheit allerdings weiter fortgesetzt, weshalb auch bereits wieder beregnet werden musste. In Schleswig-Holstein ist es bis zum Beginn des letzten Maidrittels besonders trocken auf den Geestflächen in der Mitte und im Südosten des Landes. Ohne Beregnung ist die Bodenfeuchte im Wurzelraum unter Getreide und Raps bis zum 8. Mai auf unter 40 % der nFK gefallen, was starken Trockenstress für die Kulturen bedeutet.
Richtiger Zeitpunkt der Beregnung
Eine ähnliche Ausgangslage wie 2025 gab es auch in den Jahren 2011, 2012 und 2014. Ein Rückblick auf die Versuchsergebnisse dieser Jahre am Standort Hamerstorf zeigt, dass 2012 und 2014 durch eine sehr frühe Beregnung in den optimal beregneten Varianten von Raps vor der Blüte und Wintergetreide zum Schossbeginn keine oder nur geringe Mehrerträge erreicht wurden.
Durch kleinere Niederschläge im April hatte sich die Nährstoffversorgung verbessert. Die Reduktion der Triebe wurde gestoppt und die Pflanzen erholten sich. Anders im Jahr 2011: Hier führte eine sehr lange Trockenheit von März bis Anfang Juni zu erheblichen Ertragsausfällen ohne Beregnung. Aber auch ein zu später Beregnungsbeginn wirkte sich negativ auf den Ertrag aus. In Hamerstorf fielen in 100 Tagen des Frühjahrs 2011 nur 66 mm Regen, davon 11 mm im März und 27 mm im April. Hinzu kam ab Mitte April eine verdunstungsintensive Witterung. Die Kulturen gingen bereits mit geringen Bodenwassergehalten in einen viel zu trockenen Mai, was letztlich entscheidend für die Mindererträge war. Sehr ähnlich ist der Witterungsverlauf bisher auch in diesem Jahr in weiten Teilen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins, wenn auch nicht mit ganz so hohen Temperaturen und dadurch einer geringen Verdunstung.
Sowohl das Getreide als auch der Raps können geringe Bestandesdichten zumindest teilweise durch eine bessere Ausbildung der Ertragsorgane (Ähren beziehungsweise Schoten) und hohe Korngewichte kompensieren. Das ist natürlich nur möglich, wenn eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung im weiteren Entwicklungsverlauf gegeben ist.
Bestimmte Sorten im Vorteil
Auf schwächeren Standorten mit häufiger Frühsommertrockenheit sollten daher nur Sorten ausgewählt werden, die ein besonders gutes Kompensationsvermögen aufweisen. In den Beregnungsversuchen waren bei mangelnder Wasserversorgung außerdem häufig Sorten mit einem hohen und sicheren TKG beziehungsweise Einzelährengewicht im Vorteil, weil sie keine hohe Bestandesdichte benötigen. Daher kann die Beregnung etwas später einsetzen und in manchen Jahren eine Gabe eingespart werden. Die Bekörnung der Ähre und die Kornentwicklung müssen dann allerdings bei trockenen Bedingungen in der weiteren Entwicklung besonders gefördert werden, was in der Beregnungsplanung berücksichtigt werden sollte. Bestandesdichtetypen ohne sicher erreichbares TKG haben bei früher Trockenheit das Problem einer zu geringen Bestandesdichte. Bei später Trockenheit und hoher Korndichte reicht die Wasserversorgung oft nicht für eine gute Kornfüllung aus. Zudem verdunsten dichte, blattreiche Bestände häufig mehr Wasser, das eventuell in einer späteren Phase fehlt, sodass zusätzlich beregnet werden muss.
Beste Sorte kann Beregnung nicht ersetzen
Auch die beste Sorte kann jedoch die Beregnung auf Trockenstandorten nicht ersetzen, was die Beregnungsversuche mit acht Sorten deutlich gezeigt haben. Eine wirklich trockenresistente Sorte wurde bisher nicht gefunden.
Die Versuchsergebnisse aus den Jahren 2011 mit früher und 2010 mit später Trockenheit machten auch deutlich, dass frühe Sorten durch eine frühe Trockenheit besonders negativ betroffen sind, während späte Sorten mehr Zeit für die generative Entwicklung haben. Dafür reagieren diese empfindlicher auf eine späte Trockenheit, wenn sie noch in der Kornausbildung sind (siehe Grafik 2).
Bei der Sortenauswahl sollte daher auch berücksichtigt werden, ob am Standort häufiger frühe oder eher späte Trockenphasen zu erwarten sind. Zur Senkung des Risikos kann die Auswahl sowohl von frühen als auch späteren Sortentypen beitragen. Bei einem hohen Hackfruchtanteil in der Fruchtfolge können frühe Getreidesorten oder -arten (Wintergerste) die Konkurrenzsituation um knappe Ressourcen (Wasser, Technik, Arbeitskräfte) im Juni etwas entschärfen, da sie nicht so lange beregnet werden müssen.
Im Rainshelter sind vier Varianten der Wasserversorgung angelegt. Die Beregnung erfolgt mit einem Gießwagen, der mit speziellen Düsen ausgestattet ist. Jede Parzelle kann einzeln angesteuert werden.
Versuche unabhängig von der Witterung
Der Frage, zu welchem Zeitpunkt sich Trockenstress besonders negativ auf den Ertrag auswirkt oder in welcher Entwicklungsphase die Beregnung eine besonders hohe Effizienz aufweist, ist die Kammer Niedersachsen zwei Jahre lang in dem 2022 neu erbauten Rainshelter auf dem Versuchsfeld in Hamerstorf nachgegangen. Beregnungsversuche unter diesem Regenschutzdach sind unabhängig von der Witterung, weil der Regen durch ein Schließen des Daches ferngehalten wird. Bei trockenem Wetter ist das Dach dagegen offen, sodass weitgehend normale Freilandbedingungen herrschen. Zeitpunkt und Menge der Wasserzufuhr können so gemäß der Fragestellung des Versuches gesteuert werden. Die Beregnung erfolgt mit einem Gießwagen, der je nach Vorgabe nur bestimmte Parzellen mit Wasser versorgt, andere dagegen nicht.
In dem Rainshelter-Versuch sind vier Varianten der Wasserversorgung angelegt worden: 1. nach Bedarf, 2. geringe Wasserversorgung während des Schossens oder 3. zur Kornausbildung sowie 4. immer eine stark reduzierte Beregnung.
In Grafik 3 ist zu sehen, zu welchen Entwicklungsstadien Trockenstress auftrat und wie viel beregnet wurde.
Im Vergleich zur guten Wasserversorgung musste die Variante „früher Trockenstress“ mit 50 mm (2024) bis 80 mm (2023) weniger Wasser auskommen. Dadurch ergaben sich jedoch nur relativ geringe Ertragsverluste zwischen 5 und 10 % (siehe Grafik 4).
Die Verluste waren 2023 etwas höher als 2024, weil im April gar nicht beregnet wurde und der gedüngte Stickstoff daher schlecht verfügbar war. Der späte Trockenstress hat sich mit 15 bis 25 % Verlust deutlich negativer auf den Ertrag ausgewirkt. 2024 war der Ertrag in der Variante „später Trockenstress“ noch stärker von Verlusten betroffen als 2023, weil ab Mitte der Blüte gar nicht mehr beregnet wurde. Er sank wegen des stark verringerten Korngewichts sogar unter das Niveau der Variante mit ständigem Trockenstress ab, obwohl der Wasseraufwand insgesamt der gleiche war. Eine gleichmäßige Wasserversorgung auf geringem Niveau war also besser als ein zu Beginn „verwöhnter“ Bestand mit vielen Trieben und hoher Verdunstung, aber geringerer Wurzelentwicklung, der später bei Trockenheit stark gelitten hat.
Bis zum Zweiknotenstadium im Getreide ist eine Beregnung nur bei extremer Trockenheit sinnvoll, um die Nährstoffaufnahme sicherzustellen.
Beregnung von Wintergetreide
Der Beregnungsbeginn in Wintergetreide und Raps sollte zwar rechtzeitig, aber nicht zu früh erfolgen. Zur Bestimmung des optimalen Termins ist eine genaue Beobachtung der Wetterlage, des Bodens und der Bestände notwendig. Bei einer frühen Trockenphase im April mit geringen Niederschlägen, aber sonst normalen Wetterverhältnissen und guter Bewurzelung der Pflanzen ist eine Beregnung im Raps vor der Blüte und im Wintergetreide bis ins Zweiknotenstadium kaum ertragswirksam und damit nicht wirtschaftlich. Eine über mehrere Tage anhaltende hohe Verdunstung (hohe Sonneneinstrahlung, Temperatur und Windgeschwindigkeit), sehr sandige oder flachgründige Böden sowie eine schlechte Wurzelentwicklung können jedoch einen zeitigen Start der Beregnung notwendig machen. Auch die vorhandene Beregnungskapazität muss berücksichtigt werden, damit alle wasserbedürftigen Flächen bei schnell zunehmender Trockenheit ausreichend versorgt werden können.
Die Auswahl von Sorten mit angepasster Reifegruppe und gutem Kompensationsvermögen beim Getreide, verbunden mit einer rechtzeitigen Aussaat im Herbst, kann die negativen Effekte einer Frühjahrstrockenheit verringern und zur Einsparung von Wasser durch einen späteren Beregnungsstart beitragen.
Fazit
In Niedersachsen und Schleswig-Holstein, hier vor allem in den südlichen Landesteilen auf den leichten Böden, wird im Ackerbau auch Getreide beregnet. Diese Folgerungen aus den Versuchsergebnissen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gelten für diesen Klimaraum:
• Zu frühe Beregnung verwöhnt die Pflanzen und kann zu dichte Bestände hervorbringen, die später viel Wasser benötigen.
• Wintergetreide: Beregnungsbeginn nicht vor Ablauf des Zweiknotenstadiums
• Winterraps: Beregnungsstart nicht vor Blühbeginn
• Ausnahme: früher beregnen bei extrem trockenen und verdunstungsintensiven Bedingungen und deutlicher Stockung im Wachstum
• Sortenwahl an Standortbedingungen und Wasserverfügbarkeit anpassen
• Wasserrechte beachten, sparsam und umsichtig vorgehen
Im Rahmen der Apfeltour 2.0 führte die diesjährige Exkursion des Agrarausschusses auf die Insel Föhr. Mit dem Fahrrad erkundeten wir die Insel, die nicht nur landschaftlich viel zu bieten hat, sondern auch durch innovative landwirtschaftliche Betriebe beeindruckt. Zwei davon durften wir näher kennenlernen: die Hinrichsen Farm und den Gemüsebetrieb Arfsten.
Los ging es am 3. Mai. Wir trafen uns morgens mit unseren Fahrrädern am Fähranleger in Dagebüll. Nach der Überfahrt auf die Insel starteten wir – bei etwas windigem Wetter – unsere Tour quer über Föhr in Richtung der Hinrichsen Farm. Unterwegs legten wir ein kleines Picknick ein, bevor wir den Hof erreichten. Die Hinrichsen Farm war bis vor wenigen Jahren ein klassischer Milchviehbetrieb. Dann entschied sich Landwirt Jan Hinrichsen zu einem mutigen Schritt: Er stellte auf Whiskyproduktion um – inspiriert durch Verwandte in den USA.
Wie viele Föhrer Familien haben auch die Hinrichsens familiäre Wurzeln in der Region um New York, wohin im 19. Jahrhundert viele Föhrer aus wirtschaftlicher Not auswanderten. Einige dieser Auswanderer kehrten später zurück und brachten neue Ideen mit. Die Besonderheit der Hinrichsen Farm: Hier entsteht der Whisky komplett in Eigenregie – vom ökologischen Anbau der Gerste über das Mälzen, Gären und Destillieren bis hin zur Reifung in Holzfässern. Das Getreide wird sogar auf dem alten Heuboden des Hofes zum Keimen gebracht – ein Verfahren, das in Deutschland einzigartig ist und auch weltweit nur selten vorkommt. Der Whisky reift anschließend über mehrere Jahre in Fässern, bevor er abgefüllt und verkauft wird.
Neben der Whiskyproduktion betreibt die Familie Hinrichsen ein Restaurant, einen Hofladen sowie ein vielseitiges Angebot für Kinder. Auf dem Hof leben außerdem Dänische Protestschweine und Shorthorn-Rinder, deren Fleisch im eigenen Restaurant und Laden vermarktet wird. Auch Gänse spielen auf dem Hof eine Rolle – allerdings eher als Herausforderung: Sie werden vergrämt, um die Felder zu schützen, denn ein Zukauf von Futter oder Waren vom Festland ist teuer und logistisch aufwendig. Ebenso schwierig ist der Absatz größerer Mengen auf das Festland, da die Fährkosten hoch sind.
Den ersten Exkursionstag ließen wir entspannt am Strand ausklingen. Am nächsten Morgen stand der Besuch beim Gemüsebetrieb Arfsten auf dem Programm. Seit 1993 hat sich der Betrieb auf den Anbau von Gemüse spezialisiert – heute werden rund 40 verschiedene Sorten angebaut. Vermarktet wird ausschließlich regional auf Föhr und Amrum an die Gastronomie, Supermärkte und auf Wochenmärkten. Neben Gemüse wie Kartoffeln, Gurken oder Tomaten produziert der Betrieb auch Eier. Seit einigen Jahren gibt es zudem eine eigene Apfelplantage. Ein weiteres Highlight: der Verkauf des „Manhattan“ – des Föhrer Nationalgetränks, das seinen Ursprung ebenfalls in der Auswanderungsgeschichte der Insel hat. Es besteht aus Whisky sowie rotem und weißem Wermut und darf bei keiner Feier fehlen.
Unsere Tour fand ihren Ausklang auf dem traditionellen Föhrer Fischmarkt, der jeden Sonntag stattfindet. Danach traten wir die Rückfahrt mit der Fähre nach Dagebüll an – im Gepäck viele Eindrücke von einer Insel, die Landwirtschaft, Geschichte und Genuss auf einzigartige Weise miteinander verbindet.
Green Care – soziale Landwirtschaft verbindet landwirtschaftliche Produktion und sozialpädagogische Arbeit mit positiven Effekten für den landwirtschaftlichen Betrieb, den ländlichen Raum und den Nutzer. Diese innovative Einkommenskombination wird seit eineinhalb Jahren von der operationellen Gruppe (OG) „Green Care – Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Betrieben durch Integration sozialer Angebote“ bearbeitet und getestet. Die Projektgruppe kann bereits erste Ergebnisse auf den beteiligten Höfen vorstellen.
Zu Beginn des Projektes wurde durch die wissenschaftliche Projektbegleitung eine Umfrage durchgeführt, an der sich fast 100 Betriebe aus Schleswig-Holstein (SH) beteiligt haben. Die Ergebnisse der Umfrage belegen neben anderen interessanten Ergebnissen (siehe Ausgabe 25/2024) ein hohes Interesse an dem Thema Green Care vonseiten der Landwirtschaft. Das spiegelt Potenziale, Herausforderungen und den Beratungsbedarf der Höfe wider. Diese gilt es nun in der OG zu bearbeiten, Lösungsansätze zu finden und sie in der Praxis zu testen. Die Gruppe trifft sich viermal im Jahr als Gesamtgruppe und zusätzlich in zu den verschiedenen Angebotsmöglichleiten gebildeten Expertengruppen.
Landwirtin Anke Zimmermann leitet den Beschäftigten Finn Jensen beim Eiersortieren an.
Foto: Torben Zimmermann
Vielfältige Möglichkeiten und vielfältige Höfe
Die Möglichkeiten, die Landwirte im Bereich Green Care anbieten können, sind so vielfältig wie die sich am EIP-Projekt beteiligenden Höfe. Es nehmen sowohl kleine als auch große Höfe teil, ökologisch als auch konventionell wirtschaftende Höfe. Es gibt niedrigschwellige Angebotsmöglichkeiten bis hin zu aufwendigen, mit hohen Investitionen verbundenen Angeboten.
Möchte ein Betrieb pflegebedürftige Menschen stundenweise auf dem Hof betreuen und die Kosten über die Pflegekassen abrechnen, so benötigt er eine Anerkennung nach der Alltagsförderungsverordnung vom Amt für Soziale Dienste. Zwei Projekthöfe sind diesen Weg bis zur Anerkennung ihres Angebots bereits gegangen und haben die nötigen Schritte für Nachahmer dokumentiert. Sie setzen dieses Angebot erfolgreich um.
Dies sind der Biolandbetrieb Mahrt-Thomsen aus Damendorf und der Hof Frowähr aus Wisch. Landwirtin Anke Zimmermann schwärmt: „Wir können uns vor Anfragen gar nicht retten und mussten bereits unser Personal aufstocken. Unsere Gäste sind zwischen sechs und achtzig Jahren alt und verbringen schöne Stunden auf dem Hof.“ Zwei weitere Projekthöfe befinden sich im Anerkennungsverfahren. Um diese Anerkennung zu erreichen, muss der Betrieb verschiedene Ressourcen nachweisen, unter anderem ein Konzept, eine Qualifizierung mit 120 Unterrichtseinheiten (UE) und eine beratende Fachkraft. Der Maschinenring Mittelholstein als Mitglied der OG hat eine eigens dafür anerkannte Servicestelle gegründet. So können Höfe, die keine eigene Fachkraft in der Mitarbeiterschaft haben, diese Expertise für 100 € im Jahr buchen.
Green-Care-Lehrgang hilft auf die Sprünge
Die 120 UE können durch Teilnahme am Green-Care-Lehrgang der Landwirtschaftskammer SH absolviert werden. Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Optimierung dieses Lehrgangs. Die Teilnahme ist während der Projektlaufzeit gebührenfrei. Die Teilnehmenden verpflichten sich, aktiv an der Optimierung des Lehrgangs mitzuwirken. Gleichzeitig fließen die neuen Erkenntnisse der Expertengruppen in den Lehrgang ein. Auch hier wurde bereits vieles in die Praxis umgesetzt. Zum Beispiel fährt der aktuell laufende Lehrgang als Erster nicht mehr für die Praxiseinheit auf einen Hof nach Baden-Württemberg. Stattdessen wird die Praxis auf fünf Höfen in Schleswig-Holstein erlebt und erlernt. Drei dieser Höfe sind Teil des EIP-Projektes und waren selbst Teilnehmende vorheriger Lehrgänge. Das ist eine tolle Entwicklung für Schleswig-Holstein und ein Erfolg des Projektes.
Eine Seniorin, die zur stundenweisen Betreuung regelmäßig auf dem Meveshof ist, testet die elektrische Schubkarre. Foto: Urte Meves
Hof Mahrt-Thomsen hat zusätzlich einen jungen Mann in die theoriereduzierte Werkerausbildung genommen. Landwirt Jürgen Mahrt-Thomsen ist begeistert: „Unser Auszubildender ist vom Hof nicht mehr wegzudenken. Er ist eine große Hilfe im Betriebsablauf und erwirbt für sich wichtige Fähigkeiten, Fertigkeiten und einen Ausbildungsabschluss.“
Hof Frowähr hat als erster konventionell wirtschaftender Betrieb in Schleswig-Holstein in Kooperation mit der niedersächsischen Sozialgenossenschaft alma eG (www.netzwerk-alma.de) die Möglichkeit des „anderen Leistungsanbieters“ (ALA) umgesetzt. Durch ALA, beschrieben im Bundesteilhabegesetz § 60, kann jeder Betrieb Menschen, die eigentlich in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) gehen würden, einen Beschäftigungsplatz bieten. Anke Zimmermann stellt fest: „Es war ein komplizierter Weg bis zur Anerkennung als anderer Leistungsanbieter. Aber es funktioniert hervorragend. Durch unseren ersten Beschäftigten bekommen wir starke helfende Hände und gleichzeitig eine Refinanzierung unserer Assistenzleistungen von der Flensburger Agentur für Arbeit.“ Auch der Beschäftigte ist glücklich mit dieser Lösung: „Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können. Ich bin vorher in keiner Werkstatt zurechtgekommen, aber hier kann ich endlich richtig arbeiten.“
Landwirtschaftliche Urproduktion
Auch Gerätschaften zur Förderung der landwirtschaftlichen Urproduktion werden im Projekt getestet. So hat der Lübecker Vorwiesenhof ein mit zwei Rollstühlen unterfahrbares und dadurch für Rollstuhlfahrer nutzbares Hochbeet angeschafft und testet seit einigen Wochen die Sinnhaftigkeit. Der Dithmarscher Meveshof hat eine elektrische Schubkarre angeschafft und testet, inwieweit diese von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen genutzt werden kann. Hof Frowähr testet eine handbetriebene Sämaschine, die es Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglicht, die Aussaat im Gewächshaus zu übernehmen.
Die Projektgruppe hat noch viel vor
Eines der nächsten Ziele des Projekts ist die Erarbeitung von Qualitätskriterien für eine spätere Zertifizierung der Höfe. Unterstützung bekommt das Projektteam von Guido Cremerius, der an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Kooperation mit der Technischen Universität München zu exakt diesem Thema promoviert. Die Zusammenarbeit macht bereits deutlich, dass eine Zertifizierung nur Sinn macht, wenn sie einen hohen beratenden Ansatz und wenig bürokratische Hürden beinhaltet. Dann kann sie für die Höfe, für die Kostenträger und für die Nutzer von großer Wichtigkeit sein. Mit diesem Thema wird sich die OG auch im Rahmen der Anfang Juli stattfindenden Exkursion in die Niederlande beschäftigen. Sowohl in den Niederlanden als auch in Österreich werden Green-Care-Höfe bereits zertifiziert.
In der zweiten Projekthälfte werden auch die großen Angebotsmöglichkeiten, die hohe Investitionen erfordern, wie Wohnangebote und Tagespflegeeinrichtungen, weiterhin beleuchtet.
Zwei Höfe planen Wohnangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen und für Senioren. Für einen Hof liegt eine Baugenehmigung bereits vor. Für den zweiten Hof gestaltet sich das Genehmigungsverfahren schwieriger, da er sich im Außenbereich befindet. Hier ist eine große Wohnung für sieben junge Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf geplant, extrem sinnvoll, aber baurechtlich schwierig.
Am 22. September lädt die OG zum Fachtag Green Care – soziale Landwirtschaft ein. Auch soziale Träger, die mit Landwirtsbetrieben kooperieren möchten, sind herzlich willkommen.
Alle Ergebnisse werden zu Projektende in einem Leitfaden veröffentlicht, sodass andere Landwirte, die ähnliche Angebote planen, die im EIP-Projekt gemachten Erfahrungen nutzen können und die Wege zur Etablierung dieses innovativen Betriebszweigs weniger holprig werden.
Die deutsche Landwirtschaft hat auch 2024 ihr Emissionsminderungsziel gemäß dem Bundesklimaschutzgesetz übererfüllt. Das zeigt der kürzlich vorgelegte Prüfbericht des Expertenrates für Klimafragen.
Demnach emittierte die hiesige Landwirtschaft 2024 62,1 Mt CO2-Äq. (Kohlendioxid-Äquivalente); das waren 0,8 Mt CO2-Äq. oder 1,4 % weniger als im Vorjahr und knapp 4 Mt CO2-Äq. weniger als der Zielwert. Der Sektor Landwirtschaft trug damit 3,7 % zur Minderung der Treibhausgasemissionen in Deutschland bei. Bereits 2023 hatte der Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft unterhalb des Zielwertes gelegen.
Emissionsmindernd in der Landwirtschaft wirkte sich laut dem Prüfbericht 2024 vor allem die Verkleinerung des Rinderbestands aus. Daneben habe die Witterung zu kleineren Erntemengen geführt, weshalb auch die Emissionen aus den Ernteresten zurückgegangen seien. Emissionssteigernd sei ein vermehrter Einsatz von fossilem Kraftstoff gewesen. Auch der Stickstoffdüngerabsatz habe gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Daraus habe aber kein Anstieg der Emissionen resultiert, da für die Berechnung der zugehörigen Lachgas-Emissionen ein zweijähriger Mittelwert verwendet werde.
Sektor LULUCF nun Netto-Emissionsquelle
Für den Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) wird im Bericht eine Emissionsmenge von 51,3 Mt CO2-Äq. für das Berichtsjahr 2024 ausgewiesen. Damit verringerten sich die Emissionen dieses Sektors um 17,4 Mt CO2-Äq. oder 25 % gegenüber dem Jahr davor. Das deutliche Minus sei vor allem damit zu erklären, dass sich der Wald im Berichtsjahr erholt habe. Allerdings werde der Wald in der 2024 veröffentlichten Bundeswaldinventur erstmals als Netto-Kohlendioxid-Quelle ausgewiesen. Damit sei nun der gesamte Sektor LULUCF eine Netto-Emissionsquelle.
Waldbesitzer kritisieren Rechenmethode
Für den Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Waldbesitzerverbandes, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, war dieses Ergebnis vorhersehbar: „Die CO2-Bilanz unserer Wälder ist negativ. Waren unsere Bäume etwa untätig? Sind sie nicht gewachsen? Haben sie nicht assimiliert? Dreimal Nein!“, unterstrich Graf zu Rantzau gegenüber dem Bauernblatt. Die Erklärung stecke in der verwendeten Rechenmethode, denn alles, was an Bäumen genutzt, also im Wald eingeschlagen werde, verlasse diesen auch im Rahmen der Vermarktung. „Genau in diesem Moment, also beim Verlassen des Holzes aus dem Wald, wird die im Holz gebundene CO2-Menge seinem Entstehungsort als Verlust angelastet“, erklärte Graf zu Rantzau. Dieses Holz habe den Sektor Wald verlassen, um in den Sektor Bau zu wechseln. Hier bewirke der Baustoff Holz eine Verdrängung klimaschädlicher Baustoffe wie Stein, Zement oder Stahl. „Dieser Effekt wird dem Sektor Bau positiv zugeschrieben, aber nicht dem Wald. Hierin ist im Wesentlichen die Begründung zu finden“, hob Graf zu Rantzau hervor.
Als zweiter Punkt spiele derzeit das Absterben ganzer Waldstriche eine Rolle. Überall dort, wo Bäume auf Standorten wüchsen, die mit dem veränderten Klima nicht klarkämen, finde Waldsterben statt. „Es gibt also in vielen Regionen Totalverluste, die durch die Wiederbewaldung mit klimaresilienten, also tauglichen Baumarten wieder hergestellt werden müssen. In Schleswig-Holstein spielt das Waldsterben bisher nur eine geringe Rolle. Es gibt keine großflächigen Ausfälle“, so der Verbandspräsident.
Im Ergebnis sei laut Graf zu Rantzau festzustellen, dass das Klimaschutzgesetz „in die Irre“ führe: Die sektorale Betrachtung zwinge zur forstlichen Zurückhaltung und könne somit keinen zusätzlichen positiven Klimabeitrag leisten. „Holz müsste in riesigen Mengen aus dem Rest der Welt importiert werden, obwohl Deutschland das holzreichste Land der EU ist“, veranschaulichte Graf zu Rantzau. Für ihn hat das Klimaschutzgesetz vielmehr den Namen „Klimaschadensgesetz“ verdient.
Emissionsrückgang zuletzt deutlich niedriger
Insgesamt sind die vom Umweltbundesamt berichteten Treibhausgasemissionen Deutschlands 2024 im Vorjahresvergleich um 23 Mt CO2-Äq. oder 3,4 % auf 649 Mt CO2-Äq. gesunken. Damit wurde der Trend rückläufiger Emissionen fortgesetzt. Allerdings fiel der jüngste Emissionsrückgang deutlich niedriger aus als der vom Jahr 2022 auf das Jahr 2023, als das Minus noch 77 Mt CO2-Äq. betragen hatte. Zur Minderung des Ausstoßes trug vor allem der Sektor Energie bei. Die Emissionen der Industrie blieben nahezu konstant. In den Sektoren Gebäude und Verkehr wurden Fortschritte erzielt; beide Sektoren überschreiten aber weiter die vorgegebenen Jahresemissionsmengen.
Gesamtbudget bis 2030 nicht überschritten
Der Expertenrat kommt zu dem Fazit, dass das Gesamtemissionsbudget bis 2030 laut der Prüfung 2024 nicht überschritten wird. Somit komme der Auslösemechanismus zur Nachsteuerung nicht zur Anwendung. Das liege aber insbesondere an dem „Puffer“, der sich in den Jahren 2021 bis 2024 unter anderem durch Corona und die schwache Wirtschaft aufgebaut habe. Ohne diesen wäre bis Ende 2030 mit hoher Wahrscheinlichkeit eine deutliche Budgetüberschreitung zu erwarten gewesen.
Zudem würden laut den Projektionsdaten die nationalen Verpflichtungen unter der europäischen Lastenteilung ab dem Jahr 2024 verfehlt, betont der Expertenrat. Sie wiesen eine im Vergleich zum vorigen Jahr gewachsene Ziellücke bis 2030 auf. Laut der EU-Klimaschutzverordnung muss jeder Sektor sein eigenes Klimaziel erreichen. Eine Gesamtrechnung wie aktuell im deutschen Klimaschutzgesetz ist ausgeschlossen.
Die Erlöse für Mastschweine haben sich seit dem Tiefpunkt zu Jahresbeginn mittlerweile wieder erholt. Durch die fehlenden Schlachttage Ende Dezember und die wegen Maul- und Klauenseuche (MKS) fehlenden Schlachtkapazitäten fiel das Überangebot an lebenden Schweinen zum Jahresbeginn besonders hoch aus. Viele Partien an schlachtreifen Schweinen blieben wochenlang in den Ställen. Der Vereinigungspreis, der im Sommer 2024 noch bei 2,20 € je Indexpunkt (IP) lag, blieb von Januar bis Mitte März 2025 bei 1,72 €/ IP. Erst dann löste sich der Angebotsstau auf und die Notierung stieg bis April auf 1,95 €/IP. Das mittlerweile wieder knappe Lebendangebot sorgte für eine weitere Preiserholung, sodass Ende Mai 2,10 €/IP erreicht wurden. Ob die 2,20 €/IP des Vorjahres damit bald erreicht oder überschritten werden, ist noch nicht sicher. Die Schlachtbetriebe beklagen, dass die Schweinepreise schneller als die Fleischnachfrage gestiegen seien. Impulse durch die Grillsaison hielten sich bislang in Grenzen. Zwar war die Witterung in diesem Frühjahr sehr trocken und sonnig, doch für Grillaktivitäten meistens zu kühl. Jetzt hoffen die Beteiligten auf eine grilltaugliche Witterung zu den Pfingst-Feiertagen Anfang Juni. Die Wetterprognose verspricht jedenfalls schon höhere Temperaturen. Damit sollte die Schweinefleischnachfrage an Fahrt aufnehmen. Anders als in den Vorjahren sind die Lagerbestände zudem überschaubar.
Schlachtkapazitäten werden reduziert
Im Jahr 2024 gab es viel Bewegung in der Schlachthofbranche in Deutschland. Der niederländische Konzern Vion reduzierte seine Kapazitäten in Deutschland. In der Reihenfolge der zehn größten Schlachtbetriebe liegt er jetzt auf dem vierten Platz mit 2,4 Millionen Schweineschlachtungen im Jahr 2024, während Danish Crown mit 2,8 Millionen Schlachtungen auf den dritten Platz gestiegen ist. An der Spitze der Top Ten der Schlachthofkonzerne in Deutschland liegt weiterhin der Tönnies-Konzern mit 13,2 Millionen Schweineschlachtungen. Mit einer möglichen Übernahme des ehemaligen Vion-Standorts Crailsheim könnte der Anteil noch weiter ausgebaut werden. An zweiter Stelle liegt die Westfleisch mit 6,9 Millionen Schlachtungen bundesweit. Das Angebot an Schlachtschweinen geht deutschlandweit gegenüber dem Vorjahr zurück. Bislang werden wöchentlich etwa 700.000 Schweine geschlachtet. Im Zeitraum von Januar bis Mitte Mai wurden 3,6 % weniger Tiere als im Vorjahreszeitraum an deutsche Schlachthöfe geliefert.
Export bleibt ausgebremst
Der in den Vorjahren sehr wichtige Export von deutschem Schweinefleisch nach China spielt aktuell kaum mehr eine Rolle. Bereits 2020 hat China ein Importverbot aufgrund der Afrikanischen Schweinepest verhängt. Darüber hinaus hat China Mitte vorigen Jahres die Schweinefleischimporte aus der Europäischen Union gedrosselt als Reaktion gegen hohe Einfuhrzölle der EU für Elektroautos aus China. Weltweit größter Importeur von Schweinefleisch ist mittlerweile Mexiko. Dann folgt Japan und erst auf dem dritten Rang kommt China. Die chinesische Schweinefleischerzeugung wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, sodass die Fleischimporte deutlich reduziert werden konnten. Deutschlands wichtigste Abnehmer im Export von Schweinefleisch sind mittlerweile die EU-Nachbarländer Italien, Polen und Österreich.
Mit der Jungzüchterschau in der Angelnhalle in Süderbrarup erfolgte Anfang April der krönende Abschluss einer schönen und erfolgreichen Schausaison der Jungzüchter in diesem Frühjahr. Bei sonnigem Wetter, aber niedrigen Temperaturen begrüßten die Jungzüchterclubs Wanderup, Nordfriesland und der Anglerjungzüchterclub die 53 Jungzüchter und Oldies, die sich an diesem Tag den wachsamen Augen von Richter Christian Vöge aus Krummbek stellten.
Die Vorsitzenden der Anglerjungzüchter, Annelie Andersen, und des Wanderuper Jungzüchterclubs, Sina Thomsen, begrüßten die Zuschauer in der Angelnhalle. Richter und Ringman wurden von Ringsprecherin Ellen Schramm feierlich angekündigt und unter Applaus und Jubel in den Ring gebeten.
Junge Klassen
Den Anfang der Schau machten in diesem Jahr drei junge Klassen zwischen zwei und acht Jahren. Die erste Klasse der gut gefüllten Teilnehmerliste aus dem hohen Norden konnte sich der vierjährige Max Volquardsen aus Enge-Sande mit seinem Kalb „GOG Emily“ sichern. „GOG Emily“, aus der Zucht der Gonnsen GbR in Struckum konnte auch das Typtier der Klasse bei den Holsteins gewinnen. Richter Christian Vöge lobte, dass Max bereits ohne Begleitung, mit einer korrekten Halfterhaltung und einem großen Strahlen im Gesicht sein Tier vorführte. Ihm folgten Irma Friderike Petersen aus Humtrup und „Elle“ auf dem 1b-Rang. Sie konnte alle Fragen zu ihrem Tier korrekt beantworten und führte dieses sehr sicher vor. Typtier der Angler wurde „Elsa“ von der Andersen-Vogt GbR aus Wees.
In der zweiten Klasse konnten zwei junge Herren das Rennen für sich entscheiden: Den Klassensieg holte Barne Schwerdtfeger aus Schwedeneck mit seinem Kalb „GTR Enke“. Eine ruhige und souveräne Vorführleistung, bei der er sich auch von einem teilweise unruhigen Tier nicht beirren ließ, machte hier für den Richter den Unterschied. „GTR Enke“ von Jana Tobian aus Schwedeneck konnte auch das Typtier der Angler für sich entscheiden. Der 1b-Rang ging an Louis Thomsen aus Kleinwiehe, der sein Kalb „THH Glöckchen“ als Typtier Holsteins aus der Zucht der Thomsen GbR sicher durch den Ring führen konnte.
In der dritten Klasse der jungen Altersgruppe konnte Richter Christian Vöge eine ganz klare Spitze ausmachen. Der Klassensieg ging an Ruth Andresen aus Haurup mit „AGH Edda“. Ruth habe sich von den anderen Teilnehmern abgehoben, indem sie den Richter stets im Blick gehabt habe und bereits eine sehr gute Halfterhaltung habe zeigen können, begründete der Richter seine Entscheidung. Den Reservesieg der Klasse konnte Hella Volquardsen mit „GOG Eastern“ von der Gonnsen GbR aus Struckum einfahren. Eine ebenfalls korrekte Halfterhaltung und ruhige Vorführleistung des Typtiers der Klasse sicherten Hella den 1b-Platz. „GTR Elisa“ aus der Zuchtstätte Tobian in Schwedeneck konnte sich als Typtier der Angler auszeichnen.
Es folgte mit der Siegerauswahl in der Altersgruppe „Jung“ bereits der erste große Höhepunkt der Schau. Hier setzte sich die sehr souveräne und aufmerksame Ruth Andresen mit „AGH Edda“ durch. Der Richter betonte noch einmal, was für ein Blickfang Ruth sei und wie sie sich teilweise sehr deutlich vom Rest abheben könne. Dies tat auch der deutlich jüngere Max Volquardsen mit „GOG Emily“, der den Reservesieg der jungen Altersgruppe gewinnen konnte. Christian Vöge unterstrich das geringe Alter und die bereits sehr gute Vorführleistung.
Mittlere Klassen
Anschließend folgten die mittleren Altersklassen, deren Teilnehmer zwischen neun und 16 Jahren alt sind. Hier konnte sich Lene Storf aus Altenholz mit ihrem Kalb „GTR Divina“ den ersten Klassensieg sichern. Ihre schnelle Reaktion auf die Zeichen des Richters sowie die Aufmerksamkeit, die ihm im Ring geschenkt wurde, machten hier für Christian Vöge den Unterschied zu Ben-Matti Hollesen aus Sieverstedt und „Donner“ mit dem Reservesieg. Hier lobte der Richter die gute Vorführleistung, bei der sich der Jungzüchter auch durch kleinere Probleme mit seinem Tier nicht verunsichern ließ. Typtiere der Klasse waren „Evi“ von Niklas Petersen aus Bollingstedt bei den Holsteins und das Anglerind „EDV“ aus der Zucht der Meggers Klein Rüde GbR aus Mittelangeln.
In der nächsten Klasse konnte sich ein Damenduo an der Spitze präsentieren. Der Klassensieg ging an Martha Clausen aus Jardelund mit ihrem Kalb „Edition“, die durch eine optimale Vorführleistung mit schnellem Auf- und Umstellen beeindruckte. Dahinter auf dem 1b-Rang konnte sich Ina Gerdes aus Haurup mit „AGH Doha P“ platzieren. Der Richter lobte ein ruhiges Vorführtempo und eine super Halfterführung. Die „Keane PP“-Tochter „Eden“ aus der Zucht von Niklas Petersen in Bollingstedt wurde zum besten Typtier Holstein der Klasse gekürt, während dieser Titel bei den Anglern an „GTR Doloris“ aus der Rotviehzucht von Malte Göttsche in Schwedeneck ging.
Bei der anschließenden Siegerauswahl in den mittleren Altersklassen machten es die Jungzüchter Richter Christian Vöge nicht leicht. Nach einem abschließenden Tiertausch entschied er sich für Martha Clausen mit „Edition“ als Siegerin mittel, während sich Ina Gerdes und „AGH Doha P“ den Reservesieg sichern konnten.
Auch die Kleinsten sind dabei – hier Rosalie Käthe Vogt.
Alte Klassen
Das steigende Niveau der Jungzüchter in den höheren Altersklassen machten die Entscheidungen für Christian Vöge nicht einfacher. Nur Nuancen entschieden in der Klasse 6 über den Sieg für Rouwen Schramm mit „HSG Octavia“ aus der Zucht seiner Eltern in Wanderup. Mit dem besten Holstein-Typtier der Klasse am Halfter konnte Rouwen Schramm mit einer sehr ruhigen Vorführleistung glänzen, bei der alle Zeichen des Richters sicher und zügig umgesetzt wurden. Den 1b-Rang konnte sich Svea Petersen aus Bollingstedt mit „Dakar“ sichern, die ebenfalls eine sichere Gesamtpräsentation mit einem passenden Tempo und guter Armhaltung präsentierte. Das Typtier der Angler gewann „Dollar“, eine „Vojens“-Tochter aus der Zucht der Andersen-Vogt GbR aus Wees.
In der nächsten Klasse konnte die Klassensiegerin Leonie Tams aus Eggebek mit „Capitol“ durch sicheres und zügiges Aufstellen und einen guten, konzentrierten Fokus überzeugen. „Captiol“ von der Andresen Kattbek GbR aus Böklund sei als bestes Typtier der Holsteins in einer sehr stimmigen Gesamtpräsentation gezeigt worden, lobte Christian Vöge. Den 1b-Rang konnte sich Justina Timmermann aus Gießen mit „GTR Daenerys“ von Malte Göttsche aus Schwedeneck sichern. Das Angler-Typtier der Klasse und die Jungzüchterin bildeten ein sehr stimmiges Gesamtbild mit einem passenden Tempo und einer guten Halfterhaltung.
In der letzten Klasse der Jungzüchter konnte Sven Schramm aus Wanderup mit seinem Rind „HSG Disco“ durch eine tadellose und souveräne Gesamtpräsentation Richter Vöge tief beeindrucken, was dieser mit dem Klassensieg belohnte. Er bezeichnete die Leistung von Sven Schramm, der auch mit „HSG Disco“ aus der Zucht seiner Eltern das beste Typtier der Holsteins am Halfter führte, als unangefochtene Spitze der Klasse. Ihm folgte Mara Liena Callsen mit „Dachs“ auf dem 1b-Rang, die mit ihrem guten Vorführtempo, den passenden Abständen und der guten Armhaltung punkten konnte. „GTR Dorn“ aus der Rotviehzucht von Malte Göttsche aus Schwedeneck konnte sich als bestes Angler-Typtier der Klasse auszeichnen.
In der anschließenden Siegerauswahl in der Altersgruppe „Alt“ kam es schließlich zu einem Bruderduell zwischen Rouwen und Sven Schramm, das Sven Schramm als Sieger alt für sich entscheiden konnte. Somit verwies er seinen Bruder auf den Rang des Reservesiegers. Vöge betonte das hohe Niveau der Brüder und begründete seine Entscheidung für Sven mit dessen besserer Ausstrahlung und seiner absolut fehlerfreien Leistung.
Oldie-Wettbewerb
Bei dem folgenden Oldie-Wettbewerb konnten auch die Teilnehmer, die jenseits der Altersgrenze für Jungzüchter von 25 Jahren sind, beweisen, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören. Mit Witz und unter viel Gelächter wurden die Teilnehmer nach Namen, Hobbys und den Fressgewohnheiten der Tiere befragt. Christian Vöge kürte nach einem Tiertausch Hauke Gonnsen aus Struckum mit „HSG Disco“ als Sieger. Der erfahrene Jungzüchter, bezeichnet von Richter Vöge als „Living Legend“ und „Mann wie ein Baum“, präsentierte sein Rind souverän und aufmerksam. Broder Callsen mit „Dachs“ aus Lütjenholm konnte sich den Reservesieg sichern.
Bei der anschließenden Auswahl des besten Holsteintiers der Schau durften alle acht Typtiere der Klassen sich noch einmal präsentieren. Aufgrund der guten Harmonie, der passenden Schärfe und der feinen Knochen entschied sich Christian Vöge für „HSG Octavia“ von Kai Schramm aus Wanderup als Sieger Typtier Holstein. Der Reservesieg ging an „Eden“ von Niklas Petersen aus Bollingstedt.
Auch Angler bewertet
Im hohen Norden wird neben den Holsteins auch immer das beste Typtier der Angler gekürt, sodass auch hier sich noch einmal alle Tiere im Ring zeigen durften. Schlussendlich kürte der Richter „EDV“, eine Tochter des RSH-Vererbers „Brutus P“ aus der Zucht der Meggers Klein Rüde GbR, als bestes Angler-Typtier der Schau. Die gute Oberlinie, Feinheit und die passende Stärke des Rindes waren hier die bestechenden Argumente. Den Reservesieg konnte sich „GTR Dorn“ aus der Rotviehzucht von Malte Göttsche sichern.
Der Höhepunkt der Schau, die Wahl des Grand Champions im Vorführen, war demnach die letzte Entscheidung, die Christian Vöge an diesem Tag treffen musste. Er lobte das hohe Niveau aller Teilnehmer und die gute Vorbereitung der Jungzüchter. Unter rhythmischem Applaus wurden Sven Schramm und „HSG Disco“ als Grand Champion gekürt. Vöge zeigte sich tief beeindruckt von der fehlerlosen Leistung.
Im Nachgang folgten das Verteilen der Geschenke sowie ein Gruppenfoto, das viele strahlende Gesichter zeigte, die diese Jungzüchterschau noch lange in Erinnerung behalten werden.
Auch wenn die anhaltende Trockenheit in Norddeutschland und den Benelux-Staaten etwas anderes vermuten ließe, zeichnet sich für das Wirtschaftsjahr 2025/26 weltweit eine Rekordgetreideernte ab.
Der Internationale Getreiderat (IGC) beziffert die Gesamtproduktion in seinem am Donnerstag voriger Woche veröffentlichten Report auf 2,375 Mrd. t. Das wären nochmals 2 Mio. t mehr, als der IGC Mitte April für möglich gehalten hatte.
Die globale Weizenernte für 2025/26 sieht der Rat im Monatsvergleich unverändert bei 806 Mio. t. Dagegen wurde die Projektion für das weltweite Maisaufkommen um 3 Mio. t auf 1,277 Mrd. t nach oben gesetzt, nicht zuletzt aufgrund des in den USA erwarteten Allzeithochs bei dem Grobgetreide.
Ungewöhnlich wenig Regen über Winter und im Frühling hat zwar auch im Nahen Osten das Ertragspotenzial für die diesjährige Getreideernte gedämpft; den Londoner Experten zufolge wird dies jedoch von einer guten Entwicklung unter anderem in Nord- und Südamerika mehr als ausgeglichen.
Etwas Bewegung gab es zuletzt auch auf der Nachfrageseite der globalen Getreidebilanz: Den Verbrauch für 2025/26 prognostiziert der IGC um rund 1 Mio. t niedriger als im April auf jetzt 2,372 Mrd. t.
In London geht man davon aus, dass etwas weniger Getreide im Futtertrog landen wird. Auch dadurch könnten die weltweiten Getreidereserven, anders als noch im April angenommen, zum Ende des Wirtschaftsjahres 2025/26 um 4 Mio. t höher liegen als ausgangs der aktuellen Saison und so den Abwärtstrend der letzten Dekade umkehren.
Die Projektion für das weltweite Handelsvolumen im nächsten Vermarktungsjahr wurde ebenfalls nach oben korrigiert auf nun 428 Mio. t, ein Plus von 10 Mio. t gegenüber 2024/25. age