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Bereit für fast 2.400 Gäste

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Knapp 2.400 Gäste erwartet das Organisationsteam des zehnköpfigen Landjugendvorstands der LJG Flintbek diesen Sonnabend zur Scheunenfete auf dem Hofgelände von Familie Sellmer in Reesdorf. Die Party zählt zu den größten Scheunenfeten in Schleswig-Holstein. Der Aufwand dafür ist enorm . Das Bauernblatt schaute bei den Vorbereitungen hinter die Kulissen.

Knapp 2.400 Gäste feiern auf dem Hofgelände und in der zum Tanztempel umfunktionierten Maschinenhalle.

Auch die mobilen Pferdeboxen von Sylvie Sellmer müssen aus der Maschinenhalle verschwinden. Foto: Sven Tietgen

Viergängemenü ohne Gluten

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Viele Menschen haben mit Unverträglichkeiten zu kämpfen. Um zu probieren, ein Viergängemenü ohne Gluten und Weizen zuzubereiten, trafen sich LandFrauen des OV Bordesholm zu einem Kochevent mit Maria Perna. Sie gründete nach langen Versuchen in der heimischen Küche in Wacken eine Firma, die weizen- und glutenfreie Mehlmischungen anbietet.

Lehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft (LVZM)

Der Vorstand der Landwirtschaftskammer besuchte ­kürzlich die Traditionseinrichtung der Landwirtschaftskammer im ­ostholsteinischen Malente. ­Gemeinsam mit Präsidentin Ute Volquardsen erfuhr der Besuch von der Leiterin Meike von ­Bergen viel über den Standort.

Dort ist seit 1946 die Landesberufsschule für Molkereifachleute untergebracht. Das Ehrenamt musste sich zuerst „vermummen“. In der Lehrmeierei ist Hygiene oberstes Gebot. Dort findet sich alles, was auch in einer großen Meierei zu finden ist, nur eben in kleinerer Ausgabe: die Erhitzungsanlage für Milch und Sahne, ein Joghurtbereiter und die Buttermaschine. Dort sind die Auszubildenden zur Milchtechnologin/zum Milchtechnologen etwa damit beschäftigt, Süßrahmbutter oder Käse zu produzieren.

In der Käserei steht auch die Membranfiltrationsanlage. Dahinter verbirgt sich eine Technik für bessere Wertschöpfung, wie es sie in jeder modernen Meierei gibt. Daher ist die Ausbildung daran so wichtig. Die Maschine kann vielseitig eingesetzt werden. In der Be- und Verarbeitung von Milch- und Milchprodukten dient sie der Aufkonzentrierung oder Trennung zuvor definierter Inhaltsstoffe eines Rohmaterials. Abhängig von der Größe und den Eigenschaften der vorhandenen Moleküle werden entsprechende Filtereinheiten verwendet. Ziel ist es, durch diese Bearbeitung eine verbesserte Wertschöpfung einzelner Produkte zu erreichen. So können aus Milch beispielsweise Laktose oder Kasein aufkonzentriert werden, die dann als Einzelkomponenten zu Konzentraten weiterverarbeitet werden. Die Filtration löst die Inhaltsstoffe heraus und kann zugleich das Volumen verringern, was sich natürlich bei eventuellen Transporten wirtschaftlich auswirkt. Weitere Anwendungsmöglichkeiten liegen in der Standardisierung von Käsereimilch oder Milch mit verlängerter Haltbarkeit, in der Bearbeitung von Molke sowie bei der Joghurt- und Speisequarkproduktion. In der modernen Molkereitechnik ist diese Anlage unverzichtbar: gut, dass die Auszubildenden auch in Malente daran arbeiten können.

Die Milch für die Arbeit in Malente kommt von den Kammerkühen. Mehrere 100 l pro Woche kommen von der Herde aus dem Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp im Kreis Plön.

Über der Meierei liegen moderne und helle Labore. Eines wurde erst vor wenigen Jahren saniert, und Meike von Bergen freut sich noch immer, dass sie den Auszubildenden dieses moderne und arbeitsfreundliche Umfeld bieten kann. Alle Laborarbeitsplätze der Mikrobiologie haben hellblaue Kreamikarbeitsplatten. Sie sind so zu reinigen, dass dort nahezu keimfrei gearbeitet werden kann. Im Labor können die Milcherzeugnisse von den milchwirtschaftlichen Laboranten und Laborantinnen mikrobiologisch untersucht werden.

Neben der Lehrmeierei und Unterrichtsräumen verfügt der Komplex auch über einen Speisesaal und ein Internat. Die meisten Jugendlichen reisen zum Montag an und bleiben bis freitags. Auszubildende Milchtechnolog/-innen durchlaufen die überbetriebliche Ausbildung während elf Wochen innerhalb ihrer dreijährigen Ausbildungszeit. 

Nisse Lüneburg ist wieder in Schleswig-Holstein

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Bisher lag der Fokus der Familie Lüneburg auf der Zucht und der Ausbildung junger Pferde auf ihrem Hof Idenburg in Hetlingen, Kreis Pinneberg. Nun soll das Spektrum um die Vorbereitung und Präsentation talentierter Turnierpferde im internationalen Springsport erweitert werden. Diesen Bereich übernimmt Nisse Lüneburg, der damit wieder nach Hause kommt.

Die Brüder Nisse und Rasmus Lüneburg (v. li.) sind jetzt Geschäftspartner, hier mit Tomte, ihrem vielversprechenden Nachwuchspferd aus eigener Zucht. Foto: Assia Tschernookoff

Seit mehr als 40 Jahren haben sich die Lüneburgs der Zucht von qualitätsvollen Holsteinern verschrieben. Drei Stuten, mit denen Jan Lüneburg bis zur Klasse S geritten ist, bildeten den Grundstein und prägen bis heute die Nachkommen. „Stuten in der Zucht einzusetzen, die auch im Sport erfolgreich sind, hat sich bewährt“, sagt der älteste Sohn Rasmus Lüneburg, der 2011 den elterlichen Hof übernahm. Er setzte das Konzept seines Vaters fort. „Im Fohlenalter verkaufen wir unsere Pferde nicht“, macht er klar und erklärt: „Erst unter dem Sattel lassen sich Veranlagung und Leistungsbereitschaft wirklich erkennen.“

Nach einer ersten Sichtung und Selektion werden bereits einige Nachwuchspferde in die Vermarktung gegeben. Pferde mit entsprechendem Potenzial werden für den höheren Sport weiter ausgebildet und auf internationalen Turnieren präsentiert. Dafür wurden die talentierten Jungpferde bisher in Beritt gegeben. Es sei zeitlich gar nicht machbar, sich um Zucht und Ausbildung junger Pferde zu kümmern und gleichzeitig an internationalen Turnieren teilzunehmen. „Ich kann nicht von Mittwoch bis Sonntag von zu Hause weg sein“, so der 40-Jährige. Und er möchte es auch nicht, denn als junger Familienvater ist es sein Wunsch, seine beiden kleinen Kinder aufwachsen zu sehen.

Nun übernimmt der sechs Jahre jüngere Bruder Nisse diesen Part. Das Können und die Erfahrung für diese herausfordernde Aufgabe bringt er mit. Gleich nach dem Abi­tur wurde er Bereiter auf dem Magdalenenhof in Wedel. Dort hatte er die Gelegenheit, verschiedene Pferde unterschiedlichsten Alters zu reiten, und war im internationalen Turniersport bis zum Fünfsterneniveau unterwegs. Mehrmals wurde er Landesmeister von Schleswig-Holstein und Hamburg, dreimal gewann er das Deutsche Springderby in Hamburg-Klein Flottbek. 2020 ging er als Gesamtsieger aus der Riders Tour hervor, was ihm den Titel „Rider of the Year“ einbrachte.

Nach 13 Jahren bei der Familie Herz war es für ihn an der Zeit, etwas Neues zu beginnen, daher wechselte er in den Sportstall von Jan Tops im niederländischen Valkenswaard. Dort bestritt er erfolgreich Turniere, unter anderem in Spanien und Saudi-Arabien. „Es war eine spannende und lehrreiche Zeit und ich würde es immer wieder so machen“, berichtet der Springprofi, der dort Einblicke in ein völlig anderes Pferdemanagement bekam. Doch noch viel wichtiger sei, dass er gelernt habe, seinen eigenen Weg zu gehen. Deshalb habe er sich nun für die Selbstständigkeit entschieden, und zwar in Schleswig-Holstein, denn er habe auch gemerkt, dass er ein Nordlicht sei.

Im Hinblick auf Training und Förderung von Pferden haben Rasmus und Nisse Lüneburg dieselbe Auffassung: „Für uns sind Ausbildung und Sport eng miteinander verbunden.“ Da lag es nahe, sich auf Hof Idenburg als Partner zusammenzutun. Der Markt für im großen Sport einsatzbereite Springpferde sei da. „Wir haben aus unserer Zucht zwar selbst einen ganzen Schwung von talentierten Pferden, aber wir sind auch offen für Besitzer und Partner, die uns ihre Sportpferde in Beritt geben möchten“, so Nisse Lüneburg. „In den Sommermonaten haben wir ohnehin Platz genug, denn jetzt stehen unsere Jungpferde und die Stuten mit ihren Fohlen ohnehin rund um die Uhr auf unseren saftigen Marschweiden.“

Kluge Planung sorgt für attraktive Staudenbeete

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Ein herrlich blühendes Beet vom Frühjahr bis zum Herbst muss nicht der Traum eines jeden Gärtners bleiben. Mit kluger Pflanzplanung lässt sich der über 100 Jahre alte Leitspruch Karl Försters, „Es wird durchgeblüht“, umsetzen. Gemeint ist damit der Zeitraum von März bis Oktober, in dem immer etwas blüht. In der kalten Jahreszeit setzen Winter- und Immergrüne, attraktive Rinden oder einige wenige Winterblüher Akzente.

Mit dem geschickten Einbeziehen von Zwiebelblumen sprüht das Beet noch während der Entfaltung der Stauden bereits vor Farbe. Foto: Karin Stern

Bei der Gestaltung eines „durchblühenden“ Beetes kommt es weniger auf einzelne Effekte an, sondern vielmehr auf das gelungene Zusammenspiel der Stauden. Naturgemäß verändert sich die Rabatte im Verlauf der Jahreszeiten. So präsentiert ein Steingarten tendenziell im Frühjahr mehr Blütenflor, während die klassischen Beetstauden von Mai bis Oktober die Hauptrolle übernehmen. Daraus folgt, dass die vorgesehene Pflanzfläche ausreichend groß sein sollte. Oder man legt alternativ verschiedene „Jahreszeiten-Bereiche“ an unterschiedliche Stellen im Garten. Kluge Pflanzplanung bezieht auch die Tatsache ein, dass ein Blumenbeet vor allem dann schön üppig wirkt, wenn mehrere Pflanzenarten gemeinsam in voller Blüte stehen. Doch auch mit der Verwendung nur weniger Arten lässt sich der gleiche Effekt erzielen, indem dieselbe Art an mehreren Stellen im Beet auftaucht. Diese Wiederholungen vermeiden vielfarbige Unruhe und sorgen für ein harmonisches Gesamtbild. Dies wird auch durch die Beschränkung auf nur wenige Blütenfarben erreicht. Zwei bis drei Grundtöne, die miteinander ein stimmiges Zusammenspiel ergeben, sind völlig ausreichend. Gern gewählte Kombinationen sind das fröhlich wirkende Dreiergespann aus Gelb, Rot und Blau oder das romantisch daherkommende Trio Rosa, Weiß und Blau.

Der formschöne Wuchs der Steppen-Wolfsmilch fügt sich hervorragend in ein Staudenbeet ein. Foto: Karin Stern
Das Sortiment an Duftnesseln wächst seit einigen Jahren beständig. Die hübschen Blütenkerzen werden gerne von Schmetterlingen besucht. Foto: Karin Stern

Nicht unerwähnt bleiben darf eine Selbstverständlichkeit, die mitunter bei der Auswahl der Pflanzen übersehen wird. Ein Pflanzplan funktioniert nur dann, wenn die Standortansprüche der Gewächse beachtet werden. Sonnenhungrige Stauden entwickeln im Schatten nie ihre volle Schönheit und umgekehrt kümmern Schattenkinder in der Sonne vor sich hin. Ein überaus attraktives Beispiel für das Zusammenspiel der Tipps hinsichtlich Farbwahl und optimalem Standort ist der folgende Pflanzvorschlag für ein Beet in sonniger Lage. Das Grundgerüst bilden Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Hohe Gold-Garbe ‚Coronation Gold‘ (Achillea filipendulina), Asiatische Duftnessel ‚Blue Fortune‘ (Agastache rugosa), Sonnenhut ‚Goldsturm‘ (Rudbeckia fulgida) und Ruten-Aster ‚Lovely‘ (Aster vimineus). Wer dazu noch ein schönes Gras pflanzt, verpasst dem Beet einen passenden Rahmen. Als filigrane Schönheiten perfektionieren sie das Zusammenspiel von Farben und Formen.

Reitgras erhebt sich aus einem Meer von blühender Bergminze. Im Hintergrund sorgt eine Hortensie für Struktur.
Foto: Karin Stern

Wie mehr oder weniger große Wasserfontänen wirken Kleines Pfeifengras (Molinia caerulea), Rutenhirse (Panicum), Reitgras (Calamagrostis) oder Chinaschilf (Miscan­thus). Insbesondere Chinaschilf bietet eine breite Palette an Sorten zur Auswahl, die sich in Wuchshöhe, Blattform und -farbe, Blüte und Herbstfärbung unterscheiden. Nur ein Beispiel: Miscanthus oligostachyus wächst etwa 70 cm hoch, während ‚Große Fontäne‘ (Miscanthus sinensis) locker 2 m Höhe erreicht. Hübsch ergänzen lässt sich ein solches Beet mit Zwiebelblühern, die bereits zeitig im Frühjahr für Farbe sorgen. Infrage kommen hier neben Schneeglöckchen, Krokus und Traubenhyazinthen auch Mini-Narzissen oder Tulpen. Sehr empfehlenswert ist auch die blauviolett blühende Prärielilie ‚Caerulea‘ (Camassia leichtlinii), die im April und Mai den Blick auf sich zieht. Im Anschluss öffnen sich die Blüten des Zierlauchs (Allium).

Von März bis Mai verschönern niedrige Sträucher wie Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum), Zierquitte (Chaenomeles) und Zwergmandel ‚Fire Hill‘ (Prunus tenella) das „Durchblühbeet“. Sie übernehmen neben den Zwiebelblühern die Rolle der Farbgeber, während sich die Stauden entfalten. Immergrüne wie Berg-Ilex ‚Glorie Dwarf‘ und ‚Glorie Gem‘ (Ilex crenata) oder als Kugeln geformte Eiben (Taxus baccata) sorgen dafür, dass das Beet auch im Winter nicht kahl aussieht. Die gleiche Funktion erfüllen wintergrüne Stauden wie Bergenie (Bergenia) und Purpurglöckchen (Heuchera).

Die Kokardenblume entfaltet in Gruppen von vier bis fünf Pflanzen ihre volle Schönheit. Foto: Karin Stern
Schönaster ,Madiva‘ nimmt im Verblühen einen weißen Farbton an. Als Extra gibt’s eine gelb-orangefarbene Herbstfärbung des Laubes. Foto: Karin Stern


Bei der Auswahl der Stauden fällt die Wahl häufig auf Arten mit einem lang anhaltenden Blütenflor. Einige davon verausgaben sich dabei und sind etwas kurzlebiger, müssen also in kürzeren Intervallen ausgetauscht oder verjüngt werden. Dazu gehören Kokardenblume (Gaillardia x grandiflora), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) und Storchschnabel ‚Rozanne‘ (Geranium-Hybride). Die ebenfalls etwas kurzlebige Prachtkerze (Gaura lindheimeri) erhält sich meist über Selbstaussaat. Als unkomplizierte Marathonläufer gelten Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis), Kleinblütige Bergminze ‚Triumphator‘ (Calamintha nepeta) und Schönaster ‚Madiva‘ (Kalimeris incisa). 

Quelle: Karin Stern

Abgefischt?

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Sie haben sich die Herstellung von hochwertigen und regionalen Lebensmitteln auf die Fahnen geschrieben. Doch dies ist für immer mehr Fischwirtschaftsbetriebe in Schleswig-Holstein nicht mehr möglich. Heute gibt es nach dem Verband der Binnenfischer und Teichwirte noch gerade neun Betriebe, die im Haupterwerb eine Teichwirtschaft betreiben und die Verbraucher und Gastronomie mit frischen, regional erzeugten Fischen versorgen. Und es werden immer weniger.

Jan Kemnitz ist Fischwirt aus Leidenschaft. 35 Jahre lang war die Fischzucht Kemnitz im Naturpark Aukrug im südlichen Kreis Rendsburg-Eckernförde sein Arbeitsplatz und sein Lebensmittelpunkt. Ein kleines Paradies, mitten im Wald. „Ungefähr nach der Hälfte der Zeit habe ich das Land gekauft und hier auch ein Betriebsleiterwohnhaus gebaut.“ Selten gewordene Arten wie Meerforellen, Schnäpel, Steinbeißer und Schlammpeitzger züchtete er in seiner naturnahen Teichwirtschaft für den Verband der Binnenfischer und Teichwirte. Die jungen Fische wurden dann wieder ausgesetzt, um die letzten natürlichen Bestände zu unterstützen. „Ich hatte mich auf Rote-Liste-Arten spezialisiert, aber natürlich habe ich auch Speisefische und Besatzfische produziert.“

Doch damit ist es nun vorbei. Jan Kemnitz hat schweren Herzens aufgegeben und seinen Betrieb verkauft. Der Grund dafür ist vor allem der große Druck durch Fischotter, die sich auf seinem Gelände mitten im Wald sehr wohlfühlen. Sie haben ihm regelmäßig die Teiche leer gefischt. „Das Problem ist flächendeckend. In ganz Schleswig-Holstein sind Otter inzwischen wieder heimisch. Zuerst haben sie die Fische gefressen, aber sie gehen auch an die Amphibien und an Enten- und Gänsegelege. Seit drei Jahren habe ich hier kein Froschkonzert mehr.“

Viele Otter sind der Fische Tod

Der Otterbeauftragte für das Land Schleswig-Holstein, Kilian Lauff, dokumentiert die Otterpopulation in den Teichwirtschaften. Auch auf dem Gelände der Fischzucht Kemnitz sind ihm Otter in die Fotofalle gelaufen. „Nachdem wir wussten, wo wir suchen mussten, habe ich, um Zeit zu sparen, nicht mehr mit den Kameras gearbeitet. Ich habe dann anhand des Kots die Otter nachweisen können.“

Die Tiere genießen in Deutschland höchstmöglichen Schutzstatus. In der Roten Liste der Säugetiere Schleswig-Holsteins aus dem Jahr 2014 wird der Fischotter zudem in der Kategorie 2 „stark gefährdet“ gelistet. Aufgrund der seither festgestellten Wiederausbreitung der Art in Schleswig-Holstein ist hier künftig von einer verbesserten Einstufung auszugehen, heißt es aus dem Umweltministerium (MEKUN).

Für die Teichwirte ist längst klar, dass Fischotter in Schleswig-Holstein keine seltenen Tiere mehr sind. Doch gegen die Tiere vorgehen, das dürfen und das wollen die Fischer auch nicht. Thilo Kortmann, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Binnenfischer und Teichwirte betont: „Wir wollen eine friedliche Koexistenz mit dem Otter. Aber dafür brauchen wir Unterstützung. Die Landesregierung hat mit viel Geld und Aufwand alles dafür getan, dass der Otter hier wieder lebt. Doch nun lässt sie sehenden Auges die binnenländische Fischproduktion zugrunde gehen.“

„Meine letzten Meerforellen-Elterntiere wollte ich Kilian Lauff geben, damit er weiter mit ihnen arbeiten kann. Doch der Teich, in dem ich sie hielt, war auch schon ausgeräubert worden, bevor wir ihn abfischen konnten. Innerhalb von drei Wochen sind dort 150 Meerforellen verschwunden“, gibt Kemnitz einen kleinen Einblick in den unbändigen Hunger, den die pelzigen Fischräuber entwickeln können.

Stellungnahme des Landwirtschaftsministeriums

Bisher ist es nur möglich, beim Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL) eine Unterstützung für Investitionen zu beantragen, um beispielsweise einzelne Teiche einzuzäunen. Das Landwirtschaftsministerium (MLLEV) antwortet auf die Frage des Bauernblattes, was unternommen wird, um die Fischwirte beim Schutz gegen Prädatoren, allen voran Otter, zu unterstützen, schriftlich: „Eine entsprechende Förderrichtlinie zum Ausgleich von Schäden befindet sich kurz vor der Veröffentlichung. Die Höhe der Ausgleichszahlung wird sich nach der Größe des bewirtschafteten Betriebs richten. Im Falle kleiner Teichwirtschaften besteht gegebenenfalls auch die Möglichkeit, die Installation von technischen Schutzvorrichtungen gegen Prädatoren zu fördern (zum Beispiel Zäune, Überspannungen). Die Betriebe müssen im Falle der Inanspruchnahme von Förderungen oder Ausgleichszahlungen jährlich Aufzeichnungen mit Angaben zur Bewirtschaftung, zu ihren jährlichen Erträgen und zu technischen und sonstigen Maßnahmen zum Schutz vor Schäden durch geschützte Tiere dem LLnL vorlegen. Ziel ist es, einen fortlaufenden Überblick über das tatsächliche Aufkommen von Prädatoren und dessen Entwicklung sowie die wirtschaftliche Situation der Betriebe zu gewinnen und somit die Ausgleichszahlungen möglichst bedarfsgerecht zu gestalten.“

Jan Kemnitz (li.) und Thilo Kortmann machen sich Sorgen um die Zukunft der Fischwirtschaft.  Fotos: Christiane Hermann

Ein Monitoring kommt zu spät

Doch über diesen Punkt sind die Teichwirte längst hinweg. Ein Monitoring benötigen sie nicht mehr, wenn die Teiche schon leer sind. Auch eine wirklich ottersichere Umzäunung seiner Teiche wäre auf dem naturnahen Gelände im Aukrug für Jan Kemnitz ohnehin nicht möglich gewesen: „Bei mir konkret wären es Teiche auf einem Gelände von über 45 Hektar mitten in der Natur. Das wäre nicht gegangen. Man hätte kleine Teile, die man dann spezialisiert für Speisefische hält, mit der entsprechenden Finanzierung einzäunen können. Aber für einen Fischzüchter ist das aus eigenen Mitteln nicht zu wuppen.“

Für Jan Kemnitz wäre solch eine Investition aus betriebswirtschaftlicher Sicht unrentabel gewesen. Deshalb hat er den größten Teil seines Geländes an die Schrobach-Stiftung verkauft. Die hat sich dem Naturschutz gewidmet und schreibt auf ihrer Webseite: „Die Schrobach-Stiftung hat für den Erwerb umfangreiche Fördermittel vom Land Schleswig-Holstein erhalten und ist zukünftig für die Umsetzung der in einem Managementplan festgelegten Ziele für dieses FFH-Gebiet verantwortlich. Amphibien wie Kammmolch und Knoblauchkröte sollen sich möglichst ausbreiten, die Quellfauna soll sich ungestört entwickeln und die grundwasserbeeinflussten Feuchtwälder sollen besonders geschützt werden.“

„Keine Fische, keine Amphibien“

Die Fischzüchter aber befürchten, dass der Erhalt der Kulturlandschaft ohne die fachgerechte Pflege durch Teichwirte nicht möglich ist. Jan Kemnitz ist sich sicher: „Ohne Fische in den Teichen funktioniert es nicht. Erst die Fische halten das Wasser frei, sodass die Amphibien sich wohlfühlen. Ohne Fische verlanden und versumpfen die Teiche. Dann gibt es sehr schnell auch keine Amphibien mehr hier, und der Otter verschwindet auch wieder. Dann verlieren wir mehr, als wir gewinnen, sogar in Bezug auf den Naturschutz.“ Auf Nachfrage des Bauernblattes antwortete die Schrobach-Stiftung schriftlich, sie „erarbeitet derzeit ein Konzept für das gesamte Anwesen, das zu einem Naturschutzzentrum entwickelt werden soll. Der Erhalt und die weitere Pflege der Teiche sind ein zentraler Bestandteil dieses Konzeptes.“

Doch auch ein anderer Punkt lässt die Teichwirte aufhorchen. Während sie seit Jahren mit dem MEKUN um mehr Unterstützung zum Erhalt ihrer Teichwirtschaften im Zusammenhang mit der zunehmenden Belastung durch die Otter ringen, bekam die Stiftung vom MEKUN erhebliche Mittel zur Verfügung gestellt. Auf Anfrage gibt das Ministerium an: „Die Flächensicherung wurde durch das MEKUN mit rund 850.000 Euro aus Landesmitteln gefördert. Die Förderung umfasste den Ankauf von Offenlandflächen und Waldanteilen. Neben dem geförderten Flächenankauf hat die Schrobach-Stiftung mit Eigenmitteln die übrigen Betriebsflächen und Gebäude des Fischzuchtbetriebes erworben.“

Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Geld der Steuerzahler gut investiert ist und die zu schützenden Amphibien wirklich von diesen Maßnahmen profitieren.

Halten die Fischwirte durch?

Für die heimische Nahrungsmittelproduktion sieht das anders aus. Auch wenn Landwirtschafts- und Fischereiminister Schwarz (CDU) betont: „Die Förderung einer regionalen Lebensmittelproduktion nimmt in der Arbeit meines Hauses einen hohen Stellenwert ein. Dies schließt selbstverständlich die Bereiche Fischerei und Aquakultur mit ein. Mir ist bewusst, dass unsere heimischen Binnenfischer aber auch die Teichwirte, vor großen Herausforderungen stehen. Um die Binnenfischereibetriebe in unserem Land in Zukunft besser zu unterstützen, plant das MLLEV die Ausgleichszahlungen für Prädatorenschäden in der Binnenfischerei zu erhöhen – und auch die Teichwirtschaften werden erstmals in unser Programm aufgenommen. Zudem stehe ich bezüglich der Prädatorenproblematik im Austausch mit dem MEKUN, das ein ergänzendes Förderprogramm für die Teichwirte plant. Als Landwirtschafts- und Fischereiminister ist es mir besonders wichtig, möglichst viele Betriebe der Binnenfischerei und Teichwirtschaft zu erhalten, damit wir auch in Zukunft regional erzeugten bzw. gefangenen Süßwasserfisch genießen können.“

Für Jan Kemnitz kommen diese Maßnahmen definitiv zu spät, und ob die restlichen neun verbleibenden Betriebe bis zu den geplanten Ausgleichszahlungen durchhalten können, bleibt abzuwarten. Undenkbar wäre doch ein Schleswig-Holstein ohne frischen Fisch aus nachhaltiger heimischer Teichwirtschaft.

Völlig losgelöst, völlig schwerelos

Resilienz nennt man die Widerstandskraft gegen Belastungen, Krisen und Schicksalsschläge. Unterstützen kann dabei eine Beschäftigung abseits vom Beruf, die Freude bereitet, den Kopf frei macht und Kraft schöpfen lässt. Das Bauernblatt hat Landwirte mit ungewöhnlichen Hobbys befragt. Heute: Thorge Rahlf aus Seedorf-Aukamp, Kreis Segeberg, ist Hobbytaucher.

„Da sind sie jetzt, wo‘s sprudelt von der Atemluft!“, ruft die sechsjährige Imke. – „Ich hab auch schon Taucherflossen und Neoprenanzug“, verkündet ihr neunjähriger Bruder Matthies stolz. Seine ganze Familie ist dabei, als Thorge Rahlf mit seinem Partner Chris Brüne abtaucht im Plöner See.

Kein abtauchender Wal, sondern abtauchender Taucher

„Tolle Sicht heute“, sagt Rahlf, als er wieder auftaucht, und strahlt über das ganze Gesicht. An diesem Tag Ende April ist es ist mit 8 °C Wassertemperatur ordentlich frisch im See, auch mit Neoprenanzug. Deshalb sind Rahlf und Brüne auch nur 20 min unter Wasser geblieben. Im Sommer kann es auch mal eine Stunde sein. „Das Schöne ist: Es ist alles ruhig und langsam da unten. Völlig schwerelos – unheimlich entspannend.“

Und da gibt es immer was zu sehen. Fische natürlich, Barsche, Karpfen, heute ein Hecht. „Sie sind überhaupt nicht scheu, man ist ganz dicht dran. Die kleinen Fische heften sich an einen ran, weil man der größte ist.“ Alle möglichen Gegenstände finden sich am Grund, muschelbewachsen, sogar Schiffswracks. „Wir führen immer Tagebuch, es gibt jedes Mal was zum Reinschreiben.“ Hügelgräber haben sie schon entdeckt! Der Seespiegel war mal 10 bis 15 m tiefer. Sie sind nicht von Pflanzen überwuchert und noch mit den Steinen der Erbauer beschwert.

Rahlf und Brüne auf Tauchgang   Foto: privat

Ihr Tauchrevier ist am Campingplatz am Pehmerhörn an der Südspitze des Sees, noch im Kreis Plön – 500 m weiter befindet sich das „Dreiländereck“ mit den Kreisen Ostholstein und Segeberg. Rahlfs Hof liegt 6 km entfernt im Ortsteil Aukamp der Gemeinde Seedorf im Kreis Segeberg, Chris Brüne ist der Betreiber des Campingplatzes, ein Heimspiel also für die beiden.

Schon 300 m vom Ufer entfernt fällt der Grund steil ab. Die tiefste Stelle ist mit 60 m vor dem Plöner Schloss, doch die beiden wollen keine Rekorde aufstellen. „Weiter unten ist es sowieso lanweiliger.“ Meist tauchen sie auf etwa 20 m Tiefe.

Thorge Rahlf führt den landwirtschaftlichen Betrieb zusammen mit seinen Brüdern Helge und Eike als GbR – 180 Milchkühe, 250 Sauen, 2.000 Mastplätze, 400 ha. Und sechs Pferde – das Hobby seiner Frau Anne und auch von Tochter Imke und vielleicht mal von der jetzt einjährigen Fenja. Zeitlich gebe es kein Problem zwischen den Anforderungen der Landwirtschaft und dem Tauchen, das könne man schnell organisieren, und die Wege seien ja kurz, sagt Thorge Rahlf. „Es tut gut, zum Beispiel nach einem langen Erntetag noch einmal tauchen zu gehen.“ Die Sauerstoffflaschen kann er zu Hause mit dem Kompressor füllen – 200 bar.

Thorge Rahlf auf seinem Hof in Seedorf-Aukamp 

Zu seinem Hobby kam er 2018 bei einem Schnupperkurs in der Lüneburger Heide – im Schwimmbad, denn dort gibt es ja keine Seen. Zusammen mit Chris machte er dann die Tauchscheine, beide mit zwei Sternen. Man muss immer zu zweit auf Tauchgang gehen und zusammen mindestens drei Sterne haben. „Wir haben die Corona-Zeit voll für die Tauschscheine genutzt.“

Bringt ihm das Taucherhobby Entspannung, Entlastung und Ausgleich zum Landwirtsberuf? Macht es einen Unterschied zu der Zeit vor dem Tauchen? „Ja, auf jeden Fall!“, sagt er sofort mit Überzeugung. „Es gibt mir viel mehr Gelassenheit. Wenn ich mal im Stress bin, sagt meine Frau: ,Du musst mal wieder tauchen gehen!‘.“

Berufswettbewerb erfordert Wissen und Schnelligkeit

Nach pandemiebedingter Pause können dieses Jahr wieder Berufswettbewerbe der Land­jugend stattfinden. Am 28. und 29. März wurde der Landesentscheid in der Sparte Forstwirtschaft an der Lehranstalt für Forstwirtschaft durchgeführt. Neben 26 Forstwirtauszubildenden nahmen auch fünf schwedische Austauschschüler an den praktischen Aufgaben teil.

Im Gegensatz zur Landwirtschaft findet der Berufswettbewerb für die Sparte Forstwirtschaft direkt als Landesentscheid statt. Vorbereitung und Durchführung lagen auch dieses Jahr bei der Lehranstalt für Forstwirtschaft. Die Aufgaben werden durch die Landjugend vorgegeben und bundeseinheitlich genutzt.

Theorie und Praxis unter Beweis gestellt

Neben den praktischen Wettbewerbsteilen gibt es zwei schriftliche Teile zur Berufstheorie und zum Allgemeinwissen. Während Letzterer für alle Sparten gleich ist, beziehen sich die berufstheoretischen Fragen auf Themen des jeweiligen Berufes. In der Forstwirtschaft lassen sich die Aufgaben grob in Allgemeines, Holzernte, Naturschutz und Waldbewirtschaftung teilen. Im allgemeinen Bereich geht es unter anderem um die Ausbildung oder Zertifizierung. Unter der Überschrift Holzernte können Fragen zu Fälltechnik, Sicherheitsvorgaben, Arbeitsabläufen oder optimaler Aushaltung und Sortimentierung gestellt werden. Die Teilnehmenden müssen außerdem Fragen beantworten zum Themenkomplex Waldbewirtschaftung, zum Umgang mit Schadholzbeständen, der Auswahl von Zukunftsbäumen oder der Planung von Pflanzflächen. Funktionen des Waldes, die Bedeutung von Waldrändern oder Feuchtgebieten sind relevant für den Fragenbereich Naturschutz. Die Teilnehmenden haben dabei 60 min Zeit zur Beantwortung von insgesamt zehn Fragen aus diesen Themenbereichen.

Kettenwechsel auf Zeit

Zu den praktischen Aufgaben zählten am ersten Tag der Kettenwechsel an der Motorsäge, die Anlage eines Fallkerbs am Stock sowie der sogenannte Kombinationsschnitt und eine kurze Präsentation zu einem vorher bekannten Thema. Die Zeitvorgabe für den Kettenwechsel beträgt 20 s. Dies stellt selbst für geübte Nutzer eine deutliche Herausforderung dar, und so erreichten auch die Besten hier nur 90 von 100 Punkten.

Beim Kombinationsschnitt müssen von zwei leicht geneigten Stämmen Stammscheiben nach einer genauen Ablaufvorgabe getrennt werden. Die Zeitvorgabe hierbei beträgt 40 s, und es wird auf korrekte Ausführung und Präzision bei der Arbeit geachtet. Der beste Teilnehmer erreichte hier 95 von 100 möglichen Punkten. Für viele andere war diese Aufgabe jedoch besonders fordernd, wie die Punktebewertungen zeigten.

In der dritten praktischen Aufgabe mit der Motorsäge galt es, innerhalb von 30 s einen richtig dimensionierten Fallkerb zu schneiden, welcher zudem auf ein Ziel in 15 m Entfernung ausgerichtet sein sollte. Diese Aufgabe lag den Teilnehmern häufig am meisten, und so konnte hier knapp ein Drittel 90 Punkte oder mehr erreichen.

Die letzte Aufgabe des ersten Tages bestand in einer drei- bis fünfminütigen Präsentation. Die Auszubildenden hatten die Wahl zwischen den Themen „Gefährdungen bei der Arbeit im Wald“, „Vorzüge des Rohstoffs Holz“ sowie „Waldfunktionen“. Die Richter hörten viele Vorträge zu den Waldfunktionen und waren an der einen oder anderen Stelle überrascht, welche Funktionen die Teilnehmer dem Wald zuschrieben. Aber auch die Vorträge zum Rohstoff Holz boten neue Perspektiven auf das Hauptprodukt des Waldes. Bei den Präsentationen zeigten viele Auszubildende, dass sie über ein profundes Wissen verfügen und dieses auch gut aufbereiten und vermitteln können.

Welche Art ist dies hier?

Am zweiten Wettbewerbstag standen Pflanzung und Artenkenntnis auf dem Programm. Zehn junge Pflanzen galt es in 8 min in korrektem Abstand in einer Reihe zu pflanzen. Abweichungen im Abstand und aus der Flucht führten zu Abzügen, ebenso wie Fehler bei der Pflanzung selbst. Insgesamt war diese Aufgabe aber für viele junge Auszubildende gut zu bewältigen, denn knapp die Hälfte der Teilnehmer erhielt 90 oder mehr Punkte für diese Aufgabe.

Bevor es am zweiten Tag zur Siegerehrung ging, mussten alle Teilnehmer noch einmal ihre Artenkenntnisse unter Beweis stellen. Es galt, 20 Arten aus den Bereichen Bäume, Sträucher, geschützte Pflanzen, Holzarten und Schadbilder zu erkennen.

An den praktischen Aufgaben nahmen neben 26 Auszubildenden zum/zur Forstwirt/-in aus Schleswig-Holstein und Hamburg auch fünf schwedische Austauschschüler teil. Die jungen Schweden waren zur Zeit des Berufswettbewerbs in ihrer dritten Austauschwoche in Bad Segeberg an der Lehranstalt und haben die Aufgaben in dieser Wettbewerbsform zum ersten Mal erledigt. Trotz der für sie ungewohnten Aufgaben, die zudem auf Englisch zu meistern waren, zeigten die schwedischen Gäste teilweise beachtliche Leistungen.

Siegerehrung mit den drei besten Teilnehmenden Fotos: Dr. Jörg Hittenbeck

Zur Siegerehrung fanden sich mit dem Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer und Vorsitzenden des Waldbesitzerverbandes, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, dem Kreistagspräsidenten Claus Peter Dieck, Kreisbauernverbandsvorsitzendem Thorge Rahlf und Heiko Rahlf als Kammerrepräsentant für den Kreis Segeberg, dem Bürgermeister der Stadt Bad Segeberg, Toni Köppen, sowie Heinz Sandbrink vom Berufsbildungszentrum in Segeberg zahlreiche Persönlichkeiten aus der Kreispolitik und dem Grünen Bereich ein. Die Grußwort­redner betonten alle die Bedeutung der Forstwirte für die anstehenden Aufgaben in der Forstwirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels. Die jungen Fachkräfte werden auf dem Arbeitsmarkt aktuell mit offenen Armen empfangen und erwartet. (siehe auch Seite 73)

Fazit

Alle waren sich einig, dass die angehenden Forstwirte mit den gezeigten Leistungen zuversichtlich in die Zukunft blicken können. Angesichts zahlreicher auch hochwertiger Preise für die Wettbewerbsteilnehmer haben an diesem Tag alle gewonnen. Die besten nach den zwei Wettbewerbstagen waren Lasse Koch, Lukas Arendt und Lion Walter. Erster und Zweiter sind damit für den Bundesentscheid qualifiziert.

Düngemittelsaison 2024 im Blick

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Auch wenn noch Spätgaben im Wintergetreide anstehen und die Sommerfrüchte sowie das Grünland gedüngt werden müssen, steht der Handel mit Düngemittel für das laufende Jahr vor dem Abschluss. Damit rückt der Bedarf für das kommende Jahr in den Fokus des Handels. Im vorigen Jahr sorgten der Preissprung an den Energiemärkten und ein reduziertes Angebot für einen Anstieg der Düngemittelkurse auf ein bislang unerreichtes Preisniveau. Spekulation und überhöhte Notizaufschläge haben diese Entwicklung zusätzlich gepusht. Aus Sorge um die Verfügbarkeit haben viele Landwirte auf diesem hohen Preisniveau Abschlüsse für das Frühjahr 2023 getätigt. Ab Jahresbeginn drehte sich jedoch der Düngemittelmarkt. Das hohe Preisniveau hat weltweit die Nachfrage gebremst. Fehlende Lieferungen aus dem Schwarzmeerbereich wurden aus anderen Regionen ersetzt. Ware aus Russland fand über andere, neue Wege Absatz auf dem Weltmarkt. Seit dem Jahresbeginn hat sich auch der Eurokurs wieder deutlich erhöht. Ende vorigen Jahres lag der Eurokurs bei nur 0,96 US-$.
Mittlerweile ist der Kurs wieder auf 1,11 US-$ gestiegen. Damit ist Importware deutlich günstiger geworden. In Folge dieser Entwicklungen gaben die Kurse für Stickstoffdünger spürbar nach. Der Abstand zu den Preisen der Vorjahre hat sich merklich reduziert.

Für Kalkammonsalpeter zur prompten Lieferung liegen die Kurse mittlerweile bei etwa 33 €/dt. Somit hat sich der Kurs seit Jahresbeginn halbiert. Noch günstiger liegt der Vorkontrakt zur Lieferung im kommenden Frühjahr mit zum Teil knapp unter 30 €/dt. Auch die Kurse für Harnstoff, die zum Jahresbeginn noch bei 80 €/dt lagen, haben sich mittlerweile fast halbiert. Auch hier werden für das kommende Frühjahr vergleichsweise günstige Kurse angeboten. Viele Landwirte ordern bereits einen Teil des Bedarfs, auch wenn diese Kurse noch nicht auf dem Niveau der Vorkriegszeit liegen.

Harnstoffkurse am Weltmarkt zwischenzeitlich gestiegen

Die Notierungen für Harnstoff sind am Weltmarkt in diesem Frühjahr zwischenzeitlich gestiegen. Die Frühjahrsaussaat in Nordamerika sorgte für einen erhöhten Bedarf. Damit wuchs die Sorge, dass der rückläufige Preistrend ein Ende gefunden hat. Mittlerweile hat sich jedoch der Preisrückgang wieder durchgesetzt. So kostet Harnstoff am US-Golf für die Auslieferung im Mai aktuell noch 360 US-$/ t.
Das sind bereits wieder 15 US-$ weniger als noch vor wenigen Tagen. Für die Auslieferung im Juni sind die Preise indessen schon wieder auf 305 US-$ gefallen. Die Termine im Herbst liegen dann über diesen aktuellen Kursen. Als Grund für die rückläufige Preisentwicklung wird eine geringere Nachfrage aus der Landwirtschaft durch den Preiseinbruch bei Getreide und Körnermais angegeben. Auch die Lieferungen von billigem Dünger aus Russland und volle Lager der Importeure drücken auf die Kurse. Auch extrem hohe Preise für Erdgas sind mittlerweile kein Thema mehr. Zum Ende der Vorwoche ist die TTF-Notierung in den Niederlanden auf 3,6 ct/ kWh gefallen. Auch wenn die Kurse damit seit der Preisspitze im vergangenen Herbst um den Faktor zehn gefallen sind, liegen die aktuellen Notierungen noch doppelt so hoch wie im Jahr 2021. Der Preisrückgang in diesem Jahr gewährt jedoch einen Spielraum für weitere Preisabschläge bei Düngemitteln.

Reduzierte Nachfrage in Südamerika

Nicht nur hierzulande, sondern auch in Brasilien ist die Düngemittelnachfrage zurückgegangen. Das südamerikanische Land war bislang der Hauptabnehmer für Ammonium-Nitrat aus Russland. Jetzt liegen unverkaufte Mengen in den russischen Exporthäfen und sorgen für Preisdruck. Gleichzeitig hat China seine Harnstoffexporte deutlich erhöht, was die Notierungen in Asien unter Druck gesetzt hat. Indien, ein großer Abnehmer von Harnstoff auf dem Weltmarkt, hat dagegen verkündet, vorerst keine neue Ware zu importieren, da man über ausreichende Lagerbestände verfüge.

Im Gegensatz zu den Stickstoffkursen sind die Forderung für phosphat- und kaliumhaltige Düngemittel noch fest. Hier werden Preisanpassungen nach unten erst ab der zweiten Jahreshälfte erwartet. 

Farbenfrohe Kissen im Frühling

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Im Frühjahr verwandeln Polsterstauden Steingärten, Weg- oder Beetränder und Mauerkronen in ein buntes Farbenmeer. Blaukissen und Steinkraut läuten mit ihren blühenden Kaskaden den Frühling ein. Doch auch Teppichphlox und die immergrüne Schleifenblume bilden dichte Blütenmatten, die sich als schmückende Bänder durch den Garten ziehen.

Frühlingsblühende Polsterstauden lieben sonnig-warme Standorte. Sie kommen mit nur wenig Humus aus und geben sich selbst mit Mauerspalten oder steinhaltigem Boden zufrieden. Schließlich stammen viele Arten aus Gebirgsregionen und sind daher an starke Sonneneinstrahlung, Trockenheit und Wind angepasst. Polsterstauden breiten sich über Ausläufer aus, sodass im Laufe der Zeit kein Fleckchen Erde unbedeckt bleibt. Topfware kann von April bis September gepflanzt werden. Tipp: Für eine bessere Wirkung mindestens drei Exemplare einer Art in der Gruppe pflanzen und im ersten Jahr auf ausreichende Feuchtigkeit achten. Polsterstauden werden von Jahr zu Jahr schöner und punkten mit ihrer Unkraut unterdrückenden Wirkung. Lässt die Blühfreude nach, können sie über Teilung verjüngt werden. Dafür sticht man einfach die äußeren, vitaleren Bereiche ab und pflanzt sie neu ein. Das vergreiste Mittelteil kommt auf den Kompost. Ein guter Zeitpunkt für die Teilung ist direkt nach der Blüte. Tipp: Schleifenblume und Steinkraut nicht teilen, sondern über Stecklinge oder Aussaat vermehren. Nach der Blüte wird es auch Zeit für den Griff zur Schere, damit die Pflanzen schön kompakt bleiben. Um rund ein Drittel dürfen die Triebe zurückgenommen werden. Damit entfernt man die verwelkten Blüten und verhindert die Selbstaussaat. Nachfolgend werden nun einige bewährte Polsterstauden beschrieben.

Das reich blühende Blaukissen (Aubrieta-Hybride) eignet sich gut für die Bepflanzung von Mauerkronen, sieht aber auch im Steingarten und als Wegeinfassung toll aus. Blaukissen bevorzugt einen kalkhaltigen, nicht zu mageren und warmen Boden an vollsonniger Stelle. Die Blütenpolster erscheinen von April bis Mai. Je nach Sorte präsentieren sie sich in Blauviolett, Weiß, Violett, Rosa oder Rot. Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert die Blütenbildung für das kommende Jahr. Dünger sollte, wenn überhaupt, nur sehr sparsam verwendet werden, da er zulasten der Winterhärte geht. Als Pflanzpartner empfehlen sich Gänsekresse (Arabis), Schleifenblume (Iberis), Steinkraut (Alyssum) und Schaf-Schwingel (Festuca ovina). Sortentipps: ‚Blue Emperor‘ (blauviolett), ‚Audrey Hepburn‘ (tiefviolettblau), ‚Bressingham Pink‘ (rosa), ‚Bressingham Red‘ (tiefpurpurrot), ‚Winterberg‘ (weiß)

Das ausdauernde Felsen-Steinkraut (Alyssum saxatile) blüht von April bis Mai in Steingärten, Rabatten und auf Mauerkronen. Anfangs wachsen die Triebe noch aufrecht, während der Blüte neigen sie sich dann zu Boden oder hängen in Kaskaden an Mauern über. Ideal ist ein sonniger Standort mit trockenem, humosem und gut durchlässigem Boden, gerne kalkhaltig und nährstoffarm. Selbst schmale Mauerritzen genügen dem Hungerkünstler. Nach der Blüte empfiehlt sich ein Zurückschneiden der Samenansätze, um die Selbstaussaat zu vermeiden und die Pflanze kompakt zu halten. Hübsch wirkt der Kontrast der gelben Blüten mit Blaukissen und Polsterphlox. Gute Nachbarn sind auch Gänsekresse, Schleifenblume und Nelkenarten (Dianthus). Ein paar zwischengepflanzte rote Tulpen setzen kräftige Akzente.
Sortentipps: ‚Compactum Goldkugel‘ (gedrungener Wuchs, 20 cm hoch, goldgelb), ‚Sulphureum‘ (25 cm hoch, schwefelgelb)

Die verschiedenen Sorten des Blaukissens unterscheiden sich vorwiegend durch die Farbe der Blüten.
Der wuchsstarke Phlox ‚Emerald Cushion Blue‘ bildet auf Mauerkronen herrlich überhängende Polster.

Die immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens) präsentiert ihre schneeweißen Blüten im April und Mai. Mit ihren 25 cm Höhe passt sie gut auf Mauerkronen, eignet sich aber auch als Beet- und Wegeinfassung oder für die Topfkultur. Die Staude braucht einen sonnigen Standort mit mineralischem, kalkreichem und nährstoffarmem Substrat. Halbschatten geht zulasten der Winterhärte. Wichtig: gleich nach der Blüte um ein Drittel einkürzen, damit die neuen Triebe vor dem Winter ausreifen können. Die Schleifenblume harmoniert mit anderen frühjahrsblühenden Polsterstauden, Blau-Schwingel (Festuca), niedrigen Iris-Sorten und Botanischen Tulpen.
Sortentipp: ‚Schneeflocke‘ (blüht reich und früh), ‚Zwerg-Schneeflocke‘ (etwas niedriger und zierlicher)

Zu Füßen des weiß blühenden Flieders strahlen die gelben Kissen des Steinkrauts. Die Samenstände des Steinkrauts sollten vor ihrer Abreife entfernt werden, um die Selbstaussaat zu vermeiden.Fotos: Karin Stern

Seine unglaubliche Blütenfülle macht den Teppichphlox (Phlox subulata) sehr beliebt. Er fühlt sich auf vollsonnigen Standorten mit mager-durchlässigem Boden wohl und empfiehlt sich daher für Hanglagen und Trockenmauern gleichermaßen. Halbschatten verträgt die Staude zwar, blüht dann aber spärlicher. Von April bis Juni erscheint der massenhafte, sternförmige Blütenflor, je nach Sorte in Violett, Blau, Rosa, Weiß oder sogar mehrfarbig. Nach der Blüte bringt man Teppichphlox durch einen Rückschnitt wieder in Form. Verkahlt die Mitte, wird es Zeit für die Teilung. Hübsch wirken in der Nachbarschaft Ehrenpreis (Veronica prostrata) und die Polster-Glockenblume (Campanula). Neben der Verwendung als Bodendecker eignet sich die Staude auch als Unterpflanzung von Hochstämmchen.
Sortentipps: ‚Emerald Cushion Blue‘ (lavendelblau, sehr starkwüchsig, in allen Teilen größer als andere Sorten), ‚McDaniel‘s Cu­shion‘ (rosa Blüten, wüchsig und vital), ‚Maischnee‘ (weiß), ‚Candy Stripes‘ (weiß mit rosaroten ­Streifen)

Die immergrüne Schleifenblume bietet rund ums Jahr einen attraktiven Anblick.
Blaukissen kommt sogar noch in schmalen Mauerritzen zurecht und webt von dort ausgehend seine blühenden Polster.
Die Sorten des Steinkrauts unterscheiden sich in ihren Gelbtönen.
Teppichphlox zeigt an optimalen Standorten Bodendecker-Qualitäten.