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Statistikamt Nord: Ernteschätzungen in Schleswig-Holstein

Nach den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung des Statistikamts Nord wurden auf gut 652.000 ha Ackerfrüchte angebaut, darunter rund 245.700 ha ­Wintergetreide, ­dessen Anbaufläche sich im ­Vergleich zum Vorjahr um gut 11 % erhöht hat.

Eine Ausnahme stellte die Wintergerste dar, deren Anbaufläche mit gut 70.000 ha um mehr als 4 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Ein Grund hierfür waren geringe Marktpreise.

Die Zunahme an Anbauflächen für Wintergetreide ist vor allem auf bessere Aussaatbedingungen im Herbst im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen und geht mit einem Rückgang der Anbauflächen von Sommergetreide einher, das auf 40.300 ha angebaut wurde (−21 % gegenüber 2024). Gegenüber dem sechsjährigen Durchschnittswert konnte Sommergetreide um knapp 15 % zulegen, was unter anderem auf eine größere Anbaufläche von Hafer zurückzuführen ist (24.000 ha). Winterweizen steht in diesem Jahr auf 135.400 ha (+ 20 % gegenüber 2024)

Nach der ersten Ernteprognose, Stand Ende Juni, wird für Schleswig-Holstein eine Erntemenge für Getreide (ohne Körnermais) von knapp 2,3 Mio. t erwartet. Die Erntemenge für Getreide läge damit knapp 13 % über dem Vorjahr, jedoch knapp 5 % unter dem sechsjährigen Durchschnittswert.

Laut Prognose werden voraussichtlich rund 51 % der Erntemenge (1,2 Mio. t) auf den Winterweizen (einschließlich Dinkel) entfallen. Damit läge die Erntemenge an Winterweizen knapp 29 % über dem Vorjahresniveau. Der geschätzte Zuwachs der Erntemenge beruht neben der Ausweitung der Anbaufläche auch auf der derzeitigen höheren Ertragserwartung, die mit knapp 86 dt/ha gut 7 % über der des Vorjahres liegt. Im Vergleich zum sechsjährigen Mittel würde dies dennoch einen Rückgang des Durchschnittsertrags im Winterweizen von 3 % bedeuten.

Die Ertragsprognose für den Winterraps ist geprägt durch eine Reduzierung der Anbaufläche um 11 % auf 63.000 ha im Vergleich zum Vorjahr und eine um 13 % oberhalb des Vorjahresniveaus liegende Ertragserwartung. Beide Faktoren führen zu einer geschätzten Erntemenge von knapp 232.000 t, die etwa dem Vorjahresniveau entspräche, allerdings 15 % unter dem sechsjährigen Durchschnittswert liegen würde.

Für den Hafer wird eine Erntemenge von 144.000 t erwartet (+28 % gegenüber Vorjahr und +46 % gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt). Der Zuwachs gegenüber 2024 ist einerseits auf die um 20 % ausgeweitete Anbaufläche und andererseits auf die leicht gestiegene Ertragserwartung 2025 (knapp 60 dt/ha und somit ein Plus von 6 % gegenüber 2024) zurückzuführen.

In diesem Jahr wurden erstmalig in der Bodennutzungshaupterhebung auch die ökologisch landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgewertet.

Diese Ergebnisse der Ernteprognose beruhen auf den Einschätzungen von 480 freiwillig Ernteberichterstattenden, Stand Ende Juni in Schleswig-Holstein. Zum Schätzzeitpunkt hatte die Erntephase noch nicht begonnen. Das endgültige Ernteergebnis wird quantitativ und qualitativ massiv durch den nachfolgenden Witterungsverlauf (zum Beispiel Regen, Sturm, Hagel und Trockenheit) beeinflusst, sodass die endgültigen Ergebnisse von den jetzt veröffentlichten Daten abweichen werden. Wer sich im kommenden Jahr als Ernteberichterstatter/-in an der Ermittlung der Ernteprognosen beteiligen möchten, kann sich melden unter ernte@statistik-nord.de

https://www.statistik-nord.de/zah​len-fakten/landwirtschaft/boden​nutzung

Mit Blick für Nachwuchs und Realität

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Drei Viertel aller Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter in der deutschen Landwirtschaft sind älter als 45 Jahre. „Nur ein Viertel ist unter 45. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen“, sagt Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). In vielen Familienbetrieben ist die Hofnachfolge ungeklärt. Ein Strukturwandel steht bevor – nicht nur auf den Höfen, auch in den agrarischen Verbänden.

Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen sieht der BDL weiteren Handlungsbedarf. „Nachwuchs will gestalten und verändern. Junge Menschen bringen Ideen, Energie und Innovationskraft mit – sie wollen etwas bewegen. Doch dafür braucht es Strukturen, die Zutrauen statt Zurückhaltung signalisieren.“

Die Zukunft der Landwirtschaft entscheidet sich nicht allein auf dem Acker oder im Stall, sondern auch in den Verbänden. Hofnachfolge, betriebliche Entwicklung und politische Mitbestimmung gehören zusammen. Wer junge Menschen halten will, muss sie ernst nehmen – als Fachkräfte, als Unternehmerinnen und als Engagierte in der Grünen Branche.

Die Landjugend hat daher auf Grundlage der ersten beiden Teile der Junglandwirt/-innen-Studie ein eigenes Thesenpapier für Nachwuchs in der Landwirtschaft und Bauernverbänden entwickelt. „Who’s next? Landwirtschaft mit Zukunft“ soll Denkanstoß und Diskussionsgrundlage zugleich sein – für eine gemeinsame Strategie zur Zukunftssicherung der Landwirtschaft und ihrer Verbände.

„Um die junge Generation des Berufsstands zu fördern, braucht es echte Mitbestimmung und demokratisches Verständnis in Bauernverbänden“, zitiert die BDL-Bundesvorsitzende daraus. Denn nur wer tatsächlich mitentscheiden darf, findet Gehör. „Wir haben in einigen wenigen Fällen erlebt, dass Landjugend auf Kreis- und Landesebene übergangen wurde“, so Schmidt. Für den BDL ist klar: Symbolpolitik reicht nicht. Demokratie lebt von Beteiligung – auch auf dem Land und in den eigenen Reihen. Ein konkreter Vorschlag: Betriebshelferinnen und Betriebshelfer für ehrenamtlich engagierte Junglandwirtinnen und Junglandwirte. Ehrenamt kostet Zeit und Kraft. Gerade auf kleinen Familienbetrieben ist der Alltag eng getaktet. Wer Verantwortung übernimmt – im Betrieb und im Verband – braucht Entlastung. So bleibt Raum für Engagement, ohne dass die eigene Existenz auf dem Spiel steht.

Ein Blick zurück zeigt: Constantin Freiherr Heereman wurde mit 38 Jahren Präsident des Deutschen Bauernverbandes. Heute fehlt oft der Mut, junge Menschen an die Spitze zu lassen. Der BDL plädiert für einen früheren Einstieg als Präsident oder Präsidentin in Bauernverbänden. Wer führen will, muss die Praxis kennen und Zukunft denken.

Junge Menschen sind bereit. Der Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend hat gezeigt, was die neue Generation leisten kann – fachlich und menschlich. Sie will gestalten, mitreden, Verantwortung übernehmen. „Wer wirklich junge Menschen in Landwirtschaft und Verbänden gewinnen will, muss bereit sein, sich auf sie einzulassen. Ansonsten bleibt es gut gemeint – aber wirkungslos. Bauern- und Landjugendverbände müssen Hand in Hand für die Zukunft der Landwirtschaft und Perspektiven des Nachwuchses Sorge tragen“, zitiert die Landjugend-Bundesvorsitzende Schmidt das BDL-Thesenpapier.

Das Thesenpapier ist abrufbar unter landjugend.de/­who-s-next

Pferdemenschen im Porträt: Anna-Lena Kracht

Sie waren die Überraschungssieger des Deutschen Dressur­derbys in Hamburg-Klein Flottbek: ­Anna-Lena Kracht und ihr Hannoveraner Florinio. Damit ging für die ­Pferdewirtin aus ­Hamburg-Bergstedt ein Kindheitstraum in Erfüllung. Zum neuen Jahr wird sie den ­familiären Reitbetrieb von ihren Eltern ­übernehmen.

Dass sie auf Anhieb Derbysiegerin werden und auch ihr Florinio als bestes Pferd abschneiden würde, damit hatte Anna-Lena Kracht nicht gerechnet. Der Floris­count-Sohn ist ihr einziges Grand-Prix-Pferd. Sie hat ihn unter dem Sattel, seitdem er vier Jahre alt war, und bildete ihn selbst aus. Für sie selbst sei der Sieg auch zwei Monate nach dem Derby immer noch surreal, gibt sie bescheiden zu. Dabei ist die heute 35-Jährige beim Derby keine Unbekannte: In der Altersklasse U25 gewann sie – damals mit Hendrix – zweimal Silber.

Auch sonst hat Kracht, die nach ihrem Abitur 2010 auf dem Helenenhof der Familie Schwiebert in Kaltenkirchen ihre Ausbildung zur Pferdewirtin absolvierte, beachtliche Erfolge vorzuweisen. Insbesondere bei der Pferdeausbildung beweist sie ein geschicktes Händchen. Als Junge Reiterin durfte sie den 2004 gekörten Deckhengst Kasimir fördern. Mit dem damals erst achtjährigen Trakehner gewann sie in nur einem Jahr zehn S-Dressurprüfungen, was ihr das Goldene Reitabzeichen einbrachte. Sie war gerade einmal 19 Jahre alt, als ihr diese Auszeichnung auf dem Galaabend des Trakehner Hengstmarktes in Neumünster verliehen wurde. „Meine Beziehung zu diesem Hengst war etwas ganz Besonderes“, erzählt die Reiterin.

Vor zwei Jahren ersteigerte sie einen seiner letzten Nachkommen, den gekörten Assemblé. Er ist ihre Nachwuchshoffnung und soll einmal in die großen „Hufstapfen“ des 15-jährigen Florinio treten, mit dem sie noch einige wenige Turniere gemeinsam erleben möchte. Erst kürzlich kamen die beiden mit zwei Platzierungen vom internationalen Eliteturnier im schwedischen Falsterbo zurück.

Koppel für alle

Assemblé, der zu Hause Anton genannt wird, hat seine ersten Jungpferdeprüfungen bereits gemeistert, aber Kracht will es langsam angehen: „Anton ist ja erst vier.“ Noch ist er Hengst und das darf er auch bleiben, „solange er keine Hengstmanieren zeigt“, wie seine Besitzerin einräumt. Denn er genießt seinen täglichen Weidegang, zwar auf einem Einzelpaddock, aber das möchte sie ihm nicht nehmen. Ob Youngster oder Oldie, bei den Krachts kommen die Pferde alle auf die Weide, selbst Grand-Prix-Pferd Florinio. Seine Ausbilderin ist überzeugt: „Besonders ihm hat diese Haltungsform gutgetan.“

Beim Reiten sei er nicht einfach. Seit er den ganzen Tag auf der Weide verbringe und nur nachts zum Schlafen in die Box komme, habe er auch unter dem Sattel Fortschritte gemacht. Gesellschaft leistet ihm der elfjährige Turmalino. Auch ihn hat die Pferdewirtin, die mit dem Belgier Jan Lens trainiert, bis zur Klasse S ausgebildet. Er stammt aus der eigenen Zucht, die Familie Kracht inzwischen aufgegeben hat. Seine Mutter Viennetta steht auf der Rentnerweide zusammen mit Willi. „Mit ihm habe ich meine erste S-Dressur gewonnen“, erinnert sich Kracht.

In diesem Jahr übernimmt Anna-Lena Kracht den Stall ihrer Eltern in Hamburg. Foto: Assia Tschernookoff

Neues Kapitel

Artgerechte Pferdehaltung wird auf dem Betrieb der Familie Kracht seit jeher großgeschrieben. „Zu Großvaters Zeiten Mitte der 1960er Jahre waren hier noch Kühe, Schweine und Hühner aufgestallt“, erinnert sich Anna-Lena Kracht. Aufgrund der Nachfrage wurden nach und nach Pferde in Pension genommen. Als die Eltern, Birgit und Heino Kracht, 1985 das Anwesen übernahmen, waren es genau 23. Heute sind hier 50 Pferde untergebracht. Die passionierten Pferdeleute – beide waren im Sattel aktiv – stellten ganz auf Pferdehaltung um, bauten zwei Reithallen, modernisierten die Stallungen und sorgten mit Gras- und Sandpaddocks für Pferdeauslauf im Winter wie im Sommer. Anna-Lena besitzt ihren eigenen Stall mit sechs Berittpferden.

Mit dem Bau eines neuen Wohnhauses kündigt sich ein neues Kapitel in der Kracht‘schen Familiengeschichte an: Anfang des nächsten Jahres möchten die Eltern ihren Alterssitz beziehen. Dann kommt auf Anna-Lena viel Verantwortung zu, denn sie soll den Betrieb übernehmen. Auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Eltern kann sie auch weiterhin zählen. Die Tochter lacht: „Mein Vater kann sowieso nicht die Finger von der Arbeit auf dem Hof lassen.“

Bruder Heiko hat schon jetzt den landwirtschaftlichen Part übernommen und stellt die Futterversorgung sicher. Außerdem hat sie zwei feste Mitarbeiter an ihrer Seite, um ihre Aufgabe zu wuppen: Michael ist mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit schon ein Urgestein; Jasmin hat bei den Krachts gelernt und will auch in Zukunft bleiben. „Das Reiten soll auf jeden Fall nicht zu kurz kommen“, versichert die Betriebsleiterin in spe.

Land stellt Entwürfe für neue Regionalpläne vor

Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU) und Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) haben am Dienstag in Kiel die ersten Entwürfe der neuen Regionalpläne Windenergie vorgestellt. Die Pläne enthalten rund 410 Vorranggebiete, die rund 3,4 % der Landesfläche ausmachen. Damit können die Anforderungen des Windenergieflächenbedarfsgesetzes des Bundes (kurz: WindBG), die Ausweisung von rund 2 % Landesfläche bis 2027 und rund 3 % bis 2032, sowie das Energieziel des schleswig-holsteinischen Koalitionsvertrages von 15 GW aus Wind an Land bis 2030 erreicht und möglicherweise sogar übererfüllt werden.

„Die Landesregierung hat das Ziel für Schleswig-Holstein, 2040 erstes klimaneutrales Industrieland zu werden. Dafür ist der zügige weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien ein entscheidender Baustein“, erklärte die Innenministerin. „Deshalb freue ich mich, dass wir mit den Entwürfen der Regionalpläne Windenergie einen weiteren Meilenstein erreicht haben. Wir wollen mit der Neuaufstellung unserer Pläne auch zukünftig die Windenergienutzung im Land in geordneten Rahmenbedingungen steuern.“

Planung „nicht mit der Brechstange“

Zu der besonderen Bedeutung der Flächenziele ergänzte Minister Goldschmidt: „Die Windenergie ist das Pfund, mit dem Schleswig-Holstein wirtschaftlich punkten kann. Sie ist der Treibstoff der Transformation zum klimaneutralen Industrieland. Deshalb haben wir uns vorgenommen, bis 2030 15 Gigawatt installierte Leistung bei Windkraftanlagen an Land zu erreichen und die dafür nötigen Flächenziele von etwa drei Prozent auszuweisen. Mit den heute veröffentlichten Regionalplänen gehen wir dafür einen wichtigen Schritt. Wir tun dies nicht mit der Brechstange, sondern verantwortungsvoll mit guter und transparenter Planung unter Abwägung vieler verschiedener gesellschaftlicher Belange.“

Innenministerin Sütterlin-Waack und Umweltminister Goldschmidt stellten die Entwürfe zu den neuen Regionalplänen am Dienstag im Landeshaus vor. Screenshot: jh

Der Landesentwicklungsplan (LEP) Windenergie gibt abstrakt die Ziele und Grundsätze der Raumordnung vor. Auf Ebene der Regionalpläne wird es konkret: Die Landesplanung hat aus den zur Verfügung stehenden Potenzialflächen des LEP Windenergie die am besten geeigneten Vorranggebiete ausgewählt.

Teilweise neue Abständezur Wohnbebauung

Um auf die zusätzlichen Flächen zu kommen, waren im Rahmen der Aufstellung der Regionalpläne Abwägungsentscheidungen zwischen den Schutzbelangen, wie etwa Wohnbebauung oder Naturschutz, zu treffen. Dies bedeutete auch, dass bei etwa einem Viertel der Flächen teilweise oder komplett ein Abstand zur Wohnbebauung von 800 m festgelegt werden musste, da bei diesen Vorranggebieten inzwischen eine Vorbelastung aufgrund bereits bestehender Windkraftanlagen gegeben ist. Bei den neu entstehenden Vorranggebieten bleibt es durchgängig bei einem 1.000-m-Abstand zur Wohnbebauung.

Nach Überzeugung der Landesregierung ist ein geordnetes Verfahren des Windkraftausbaus auf Landesebene weiterhin am sinnvollsten. Deshalb soll der Anwendungszeitraum für die erweiterte Gemeindeöffnungsklausel des Bundes, die mit der Umsetzung der RED-III-Richtlinie normiert wurde, so kurz wie möglich gehalten werden. Diese findet in Schleswig-Holstein keine Anwendung mehr, wenn das Land die Flächenziele des Bundes erreicht.

„Insgesamt sind in Schleswig-Holstein heute neun Gigawatt Wind an Land installiert. Weitere 2,7 Gigawatt sind genehmigt und befinden sich damit vor der Inbetriebnahme. Weitere knapp 2,4 Gigawatt befinden sich aktuell im Genehmigungsverfahren. Das zeigt: Unser Ziel von 15 Gigawatt installierter Leistung bis 2030 ist realistisch und zum Greifen nahe. Gleichzeitig braucht es gerade jetzt neue Flächen als Grundlage für die nächste Etappe auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland 2040“, betonte Goldschmidt.

Anhörungsfrist auf zwei Monate verkürzt

Innenministerin Sütterlin-Waack: „Wir haben uns deshalb darauf verständigt, dass wir die Anhörungsfrist der Regionalpläne von drei auf zwei Monate verkürzen, da zwei Drittel der Vorranggebiete ohnehin bereits Teil der früheren Beteiligungsverfahren waren. Unser Ziel ist, dass wir bis Herbst 2026 die neuen Regionalpläne festsetzen.“

Die Planentwürfe stehen auf der Online-Beteiligungsplattform „BOB-SH Landesplanung“ zur Verfügung unter bolapla-sh.de  Das Beteiligungsverfahren beginnt am 7. August.

Die kürzlich auf Bundesebene gesetzlich beschlossene Ausweisung von sogenannten Beschleunigungsgebieten wird in einem gesonderten Verfahren umgesetzt.

Weitere Informationen unter schleswig-holstein.de/windenergie

Neuer Deck-Wartestall in Futterkamp belegt

Anfang Juli war es endlich so weit: Die ersten Sauen sind im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (LVZ) in den neugebauten Deck-Wartestall mit Außenklima eingezogen.

In dem modernen Stall leben die Tiere nun in Zehnergruppen zusammen – mit jeweils 5 m² uneingeschränkt nutzbarer Bodenfläche pro Sau. Da die Sauengruppen jeweils rund 20 Tiere umfasst, gehören immer zwei Buchten zusammen. Kaum eingestallt, machten sich diese Sauen auch schon neugierig daran, ihre neue Umgebung zu erkunden. Besonders die Selbstfangstände und die Beckentränken im erhöhten Spaltenbereich wurden sofort inspiziert. Dabei wurde der selbstöffnende Mechanismus der Selbstfangstände schnell verstanden, wodurch es den Sauen jederzeit möglich ist, diese wieder zu verlassen und sich frei in der Gruppe zu bewegen.

Etwas zögernder zeigten sich einige der älteren Sauen beim Betreten des mit Stroh eingestreuten Liegebereichs. Die zwei Stufen dorthin wurden zunächst skeptisch beäugt – aber das legte sich schnell. Die Jungsauen waren deutlich forscher unterwegs und liefen ohne Umschweife in den Strohbereich, was den älteren Tieren offenbar Sicherheit gab: Schon wenig später folgten sie und wühlten sich interessiert durch die frische Einstreu.

Besonders erfreulich: Das Sozialverhalten der Gruppe war von Anfang an recht entspannt. Durch die Möglichkeit, im Stroh zu wühlen und zu fressen, hatten die Sauen eine Beschäftigung – das half, Ablenkung zu schaffen und die Rangordnung relativ stressfrei zu klären. Auch der verbliebene Strohballen im Liegebereich bot eine Rückzugsmöglichkeit und sorgte für Ruhe in der Gruppe. Bereits am Nachmittag war zu beobachten, wie gut die Tiere den neuen Liegebereich angenommen haben – mehrere Sauen lagen entspannt im Stroh und dösten zufrieden.

Im neuen Stall, der vom Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz Schleswig-Holstein gefördert wurde, werden nun alle Anforderungen der neuen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung an das Deckzentrum umgesetzt.

Die Sauen bleiben für etwas mehr als eine Woche in dem neuen Deckzentrum, bevor sie im selben Stall in einen Wartebereich umgestallt werden. Nach der Umrauschkontrolle und einem positiven Scan-Ergebnis geht es dann weiter in den Futterkamper Wartestall.

Das Fazit nach den ersten Tagen: Das neue Stallkonzept funktioniert bisher sehr gut. Weitere Erfahrungen werden gesammelt und Routinen entwickelt.

In den vergangenen Monaten konnte vielen Besuchern das neue Stallkonzept vorgestellt werden. Jetzt, da die Tiere aufgestallt sind, ist es auch möglich, sich den Stall von der Besucherempore oder eingeduscht von innen anzuschauen. Interessierte melden sich gern.

Trakehner Bundesturnier

Der Trakehner Verband und mit ihm Züchter, Reiter und Fans des preußischen Pferdes feierten vier Tage lang ihre sportlichen Vierbeiner im westfälischen Münster-Handorf. Mit dabei waren auch viele sehr erfolgreiche ­Schleswig-Holsteiner: Sechs von zwölf neuen Trakehner Champions stammen aus dem Pferdeland zwischen den Meeren.

Neuer Champion der siebenjährigen Dressurpferde wurde TSF Gaspard von His Moment-Imperio aus dem Besitz von Nicole Derlin aus Travenbrück, Kreis Stormarn. Foto: Jutta Bauernschmitt

Einen Lauf hat der siebenjährige Trakehner Prämienhengst Gaspard von His Moment-Imperio: Unlängst für die Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde nominiert, sicherte er sich mit einer Toprunde nicht nur den Championatstitel der siebenjährigen Dressurpferde, sondern wurde auch mit der Verleihung des TSF-Signums des Trakehner Fördervereins geehrt. Der Bewegungskünstler stammt aus dänischer Zucht von Dr. Angelica Lauritzen und steht im Besitz der Züchterin und Hengsthalterin Nicole Derlin aus Travenbrück, Kreis Stormarn. „Es ist wunderbar zu sehen, wie sich der Hengst entwickelt hat“, kommentierte der Zuchtleiter und Geschäftsführer des Trakehner Verbandes, Neel-Heinrich Schoof.

Der fünfjährige Prämienhengst Rockingham von Saint Cyr-Kaiser Wilhelm dominierte unter Moritz Gehrmann aus Brodersdorf, Kreis Plön, die beiden Dressurpferdeprüfungen der Klasse L. Gezogen wurde der seinerzeitige Körreservesieger von Mathias Kley aus Thüringen aus einer Tochter der Weltcupsiegerin Renaissance Fleur TSF. Diese war nach einer schweren Verletzung in ihre Zuchtstätte, das Gestüt Rondeshagen bei Lübeck, zurückgekehrt und wurde dort von Züchterin Elke von Lingelsheim und ihrer Tochter Silke Buck wieder so weit aufgepäppelt, dass sie ein Leben als Zuchtstute führen konnte. Buck schloss auf dem Hengstmarkt 2022 einen Kreis, indem sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Friedrich Blomeyer den Enkel ihrer Weltklassestute ersteigerte.

Moritz Gehrmann aus Brodersdorf, Kreis Plön, mit Rockingham. Foto: Jutta Bauernschmitt

Pferdegerechtes Reiten

Die vier Reitpferdechampions wurden getrennt nach Drei- und Vierjährigen jeweils unter den Hengsten sowie unter den Stuten und Wallachen ermittelt. Taormina von Imperio-Herzruf heißt die neue Reitpferdechampionesse der Dreijährigen. Der vielfache Grand-Prix-Sieger Imperio wurde hier mit der seinerzeitigen Siegerstute Tanzmusik angepaart, deren Stutenfamilie seit fast 80 Jahren im Traditionsgestüt Panker in Ostholstein beheimatet ist. In diesem Jahr gelang dem Gestüt das Kunststück, neben der Championesse auch die zweitplatzierte Stute Tanzmarie von Rheinglanz-Kaiser Wilhelm für das Finale zu qualifizieren. Beide wurden einfühlsam vorgestellt von ihrer Ausbilderin Sarah König.

Der Sieg im Reitpferdechampionat der vierjährigen Stuten und Wallache ging ebenfalls nach Schleswig-Holstein: Luisa Erichsen aus Freienwill, Kreis Schleswig-Flensburg, präsentierte den vierjährigen Wallach Honnery von Integer-Imperio. Züchter ist Jürgen Altmiks von der Insel Sylt. Besitzer sind Caroline Thurner und Moritz Gehrmann. Luisa Erichsen wurde zudem mit dem Sonderehrenpreis der Richter und Veranstalter für gefühlvolles und pferdegerechtes Reiten ausgezeichnet. Der Vize­titel im Championat ging an Miriam Reinke mit der von Marion Essing auf dem Gestüt Gut Roest in Kappeln, Kreis Schleswig-Flensburg, gezogenen Praise Her von Shapiro-Goldschmidt.

Sieger auch im Springen

Holsteins Trakehner glänzen nicht nur auf dem Viereck, sie können auch springen. Der fünfjährige Prämienhengst Belun von Nathan de la Tour AA-Sarafan stammt aus rheinischer Zucht von Simone und Frank Schönbeck, brillierte anlässlich seiner Körung als bester Springhengst und wurde von der Hamburgerin Renate Weber erkannt und ersteigert. Oliwia Kulej, Bereiterin im Stall de Boer in Norderstedt, präsentierte Belun mit der Topnote 9,0. Die engagierte Mäzenin und Pferdefrau Renate Weber war in Münster-Handorf auch selbst aktiv im Sattel und stellte gekonnt ihre bei Trakehner Auktionen erworbenen Sportpartner Honoré von Goldschmidt und His Choice von Millennium in Dressurprüfungen der Klassen S und M vor.

Oliwia Kulej mit Belun. Foto: Meike Duesterwald

In der M-Springpferdeprüfung ermittelten die Richter den Champion der sechs- und siebenjährigen Springpferde. Hier setzte sich die Vorjahressiegerin Famosa von Lebenstraum-Sixtus ein weiteres Mal an die Spitze des Feldes, in diesem Jahr unter dem Sattel von Andreas Ostholt. Die jetzt siebenjährige Stute stammt aus der Zucht von Siegfried Lask aus Borstel-Hohenraden, Kreis Pinneberg, und steht ebenfalls im Besitz von Nicole ­Derlin.

„Das Engagement des Ehepaars Derlin mit Spitzenpferden und Topreitern in der Dressur wie auch in der Vielseitigkeit ist etwas Besonderes“, zeigte Schoof sich beeindruckt und zog Bilanz für das viertägige Turnier: „Wir sind in allen drei Disziplinen sehr gut aufgestellt und haben hervorragende Nachwuchspferde und hochklassigen Sport gesehen.“

Begeistert war der Zuchtleiter auch von der Fohlenauktion. Die 21 Youngsters erzielten einen Durchschnittspreis von 17.440 €. Vier Fohlen kosteten zwischen 20.000 und 30.000 €. Weitere drei Fohlen erhielten nach rasanten Bieterduellen bei mehr als 35.000 € den Zuschlag. Preisspitze war ein Sohn des Eventing-Vererbers Grafenstolz aus einer Vollblutmutter mit prominenter irischer Blutführung. Diamond Dream war einer Bieterin aus Niedersachsen 38.000 € wert.

Mediterrane Kräuter anbauen und verwenden

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Mediterrane Kräuter sehen in Topf und Beet gleichermaßen attraktiv aus. Auch als Würzpflanzen sind sie sehr beliebt. Sie verleihen gefülltem Gemüse, Fleischgerichten, würzigen Tomatensoßen und feinen Suppen den letzten Pfiff. Und wer zum richtigen Zeitpunkt erntet und trocknet, rettet die Aromen auch in die kalte Jahreszeit.

Viele unserer Würzkräuter stammen aus dem Mittelmeerraum. Zu den Klassikern unter ihnen gehören Thymian, Salbei, Rosmarin, Oregano und Lavendel. In der Küche sollten zudem Berg-Bohnenkraut und Französischer Estragon nicht fehlen. Sie kommen allesamt sowohl im Beet als auch im Topf zurecht. Thymian, Oregano, Berg-Bohnenkraut und Lavendel gelten als sicher winterhart. Rosmarin, Französischer Estragon und Salbei sind in dieser Hinsicht eher als Wackelkandidaten zu bezeichnen. Die grünblättrigen Varianten von Thymian und Salbei vertragen jedoch tiefere Temperaturen als die buntblättrigen Arten.

Auch optisch ein Genuss: Blühendes Bergbohnenkraut. Foto: Karin Stern
Die feinen Blätter des Estragons sollten möglichst frisch verwendet werden. Beim Trocknen geht Aroma verloren. Foto: Karin Stern
Salbei ,Berggarten‘ ist eine langlebige und robust Sorte. Foto: Karin Stern
Buntlaubige Thymianarten wie der Zitronenthymian sind nicht ganz so winterhart wie grünlaubige Varianten. Foto: Karin Stern


Neben dem mehrjährigen, gern auch im Steingarten gepflanzten Berg-Bohnenkraut (Satureja montana) bekommt man am Samenständer die einjährige Variante (Satureja hortensis) angeboten. Sie wird meist im Gemüsegarten ausgesät und zum Würzen von Bohnengerichten verwendet.

Beim Estragon unterscheidet man verschiedene Varietäten: den im Geschmack weniger kräftigen, dafür robusteren Russischen Estragon mit behaarten Blättchen und den glattblättrigen Französischen Estragon. Er schmeckt sehr würzig, ist allerdings im Anbau etwas empfindlicher. Hierzulande lässt er sich nur über Jungpflanzen und nicht über die Aussaat vermehren. Russischer Estragon kann ab Ende April im Freiland ausgesät werden. Beide Estragon-Arten benötigen im Gegensatz zu den anderen hier genannten Kräutern während längerer Trockenzeiten reichlich Wasser. Der Wurzelballen sollte immer leicht feucht sein.

Wenn sich die Lavendelblüten öffnen, ist der optimale Zeitpunkt für die Ernte. Foto: Karin Stern

Aufgrund des intensiven Geschmacks verwendet man Lavendelblüten eher sparsam. Sie sind dennoch ein wichtiger Bestandteil der klassischen Würzmischung „Kräuter der Provence“.

Die frischen Blätter und Triebe sämtlicher Kräuter würzen vom Frühjahr bis zum Herbst. Kurz vor der Verwendung gepflückt, geht kaum etwas von den wunderbaren Aromen verloren. Für das Anlegen eines Wintervorrates empfiehlt sich die Ernte zu dem Zeitpunkt, an dem die Pflanze das intensivste Aroma aufweist. Dies ist bei Salbei, Berg-Bohnenkraut und Estragon kurz vor der Blüte der Fall, bei Oregano während der Blüte. Lavendel schneidet man am besten, wenn sich die Blüten öffnen. Rosmarin erntet man für die Konservierung an sonnigen, warmen Tagen am späten Vormittag, unabhängig vom Blühtermin. Thymian wird zum Trocknen geschnitten, wenn die Triebe viele gut entwickelte Blätter aufweisen. Dies ist meist ab Juli der Fall. Für das Trocknen werden die Triebe der Kräuter zu kleinen Sträußen zusammengefasst. Kopfüber aufgehängt, trocknen sie an einem luftigen, warmen und schattigen Ort.

Der Anbau mediterraner Kräuter, gleich ob in Topf oder Beet, ist gar nicht kompliziert. Werden die folgenden Tipps beherzigt, wird man viel Freude an den Pflanzen haben.

Rosmarin ,Veitshöchheim‘ schmückt sich mit hübschen blauen Blüten.
Foto: Karin Stern

Richtiges Substrat: In der falschen Erde entwickeln sich Kräuter nicht optimal, können sogar eingehen. Blumenerde ist für die meisten Arten zu nährstoffreich. Mediterrane Kräuter sind meist Schwachzehrer und lieben ein durchlässiges, nährstoffarmes Substrat. Mit Kräutererde liegt man richtig.

Optimaler Standort: Mittelmeer-Pflanzen lieben einen warmen, sonnigen bis halbschattigen Platz. Ein halber Tag volle Sonne sollte es schon sein. Fehlt die Sonne, leidet das Aroma.

Rückschnitt nicht versäumen: Die Halbsträucher unter den mediterranen Kräutern (Salbei, Lavendel, Rosmarin, Berg-Bohnenkraut) vergreisen ohne Schnitt mit der Zeit. Der Rückschnitt im Frühjahr (immer im belaubten Bereich bleiben!) hält die Pflanzen kompakt und regt den Neuaustrieb an.

ausreichender Pflanzabstand: Zu enger Stand hemmt die Entwicklung, den Kräutern daher ausreichend Raum geben.

Winterschutz: Der beste Winterschutz ist durchlässiger Boden, denn meist faulen die Wurzeln im winterfeuchten Boden. Topfpflanzen hell und kühl im Haus überwintern.

Getreidemenge über Vorjahresniveau

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Eine Getreideernte deutlich über Vorjahresniveau erwarten die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) für die Europäische Union. In ihrer jüngsten Schätzung beziffern die Brüsseler Experten das diesjährige Getreideaufkommen in den 27 Mitgliedstaaten auf 278,0 Mio. t; das wären 8,0 % mehr als 2024, während der Fünfjahresdurchschnitt leicht um 0,5 % überschritten würde.

Copa und Cogeca weisen darauf hin, dass der Mehrjahresdurchschnitt eine Periode mit unterdurchschnittlichen Ernten widerspiegelt. Das bedeutet, dass selbst die diesjährige „Erholung“ weit unter den Werten früherer Jahrzehnte liegt.

Ernteerwartungen sehr heterogen

Die höhere Produktionsmenge an Getreide führen die Fachleute auf eine Ausweitung der Anbaufläche um 2,1 % und eine Steigerung der Erträge um 5,7 % zurück. Im Einzelnen rechnen sie mit einer Weichweizenerzeugung von 123,4 Mio. t, womit das Vorjahresergebnis deutlich um 9,6 % übertroffen würde. Das Hartweizenaufkommen wird mit 7,9 Mio. t angegeben, was ein Plus von 7,8 % wäre. Die Gerstenerzeugung schätzen die Marktexperten auf 54,1 Mio. t; das wären 9,2 % mehr als 2024. Die Maisproduktion wird auf 62,6 Mio. t beziffert, was einem Anstieg um 4,7 % entsprechen würde.

Produktionszuwächse sehen die Experten auch bei Triticale mit einem Plus von 7,4 %, bei Hafer mit 6,4 % und bei Roggen mit 2,8 %. Für Sorghum wird hingegen ein deutlicher Rückgang um 20 % in Aussicht gestellt, ausgelöst durch eine deutliche Verkleinerung der Anbaufläche um 31,1 %. Laut Copa/Cogeca sind die generellen Ernteerwartungen allerdings EU-weit stark heterogen. Während in einigen Regionen deutliche Anzeichen für eine Verbesserung zu erkennen seien, gäben andernorts lokale Probleme wie Hitzewellen weiterhin Anlass zur Sorge. Anhaltende Hitzeperioden oder Niederschlagsdefizite während der Kornfüllung und der Ernte könnten die Endergebnisse zudem noch beeinträchtigen.

Wenig Veränderung bei Ölsaaten

Wenig Veränderung zeichnet sich nach Angaben von Copa/Cocega bei den Ölsaaten ab. Die Schätzung für die Gesamterzeugung der EU-27 liegt bei 31,1 Mio. t, was gegenüber 2024 ein leichter Rückgang von 0,8 % wäre. Die Gesamtanbaufläche für Ölsaaten haben die Landwirte der Prognose zufolge geringfügig um 0,5 % eingeschränkt, während die Erträge leicht um 1,3 % nach unten gehen dürften.

Kaum verändert bei 18,9 Mio. t wird voraussichtlich die Erntemenge an Raps liegen; im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein minimales Plus von 0,1 %. Kleiner als 2024 wird wohl die Ernte an Sonnenblumensaat ausfallen; mit 9,2 Mio. t würde das Ergebnis den 2024 erzielten Wert um 4,5 % unterschreiten. Ausschlaggebend dafür ist den Experten zufolge ein geringeres Ertragsniveau. Besser sieht es dagegen bei den Sojabohnen aus; hier wird ein Aufkommen von 3,0 Mio. t erwartet, zurückzuführen auf eine Ausweitung der Anbaufläche sowie verbesserte Erträge. Im Vorjahresvergleich ergäbe sich ein Produktionsplus von 5,9 %.

Zuversichtlich geben sich die Brüsseler Fachleute, was die Eiweißpflanzen angeht. Trotz einer um 3 % verkleinerten Anbaufläche dürfte die Erzeugung in der EU-27 voraussichtlich 3,82 Mio. t erreichen, was gegenüber 2024 ein robuster Anstieg um 8 % wäre. Dieser Zuwachs ist laut Copa/Cogeca in erster Linie eine Folge höherer Erträge. Für Erbsen wird mit einem Ertragsplus von 21 % gerechnet, bei Bohnen sollen es 11 % mehr werden. Ausgesprochen schwach wird dagegen voraussichtlich die Lupinenproduktion ausfallen. Eine kleinere Anbaufläche und schwächere Erträge könnten im Vorjahresvergleich zu einem Rückgang der Erntemenge um zwei Drittel führen. age

Minus bei Agrarexporten

Ukraine

Der Ukrainische Getreideverband (UGA) hat die Exportbilanz für das Wirtschaftsjahr 2024/25 gezogen, das am 30. Juni zu Ende gegangen ist. Grundsätzlich bestätigt der Verband die Tendenz, die das Kiewer Landwirtschaftsministerium erst kürzlich unter Berufung auf Daten des Zollamtes mitgeteilt hatte: Die Ausfuhren haben sich deutlich verringert. Nach Angaben des UGA exportierte die Ukraine insgesamt 46,7 Mio. t Getreide und Ölsaaten; gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 10,8 Mio. t oder 19 %.

Als Gründe führen die Marktexperten geringere Überhangbestände aus der Vorsaison an, außerdem die Ernte 2024, die etwas kleiner ausgefallen sei als im Jahr davor. Nach Schätzungen der UGA belief sich die Produktion von Getreide und Ölsaaten 2024 auf 78,8 Mio. t, während es im Jahr davor 82,9 Mio. t waren. Die Überhangbestände an Getreide und Ölsaaten beliefen sich zum 1. Juli 2024 auf rund 7 Mio. t; ein Jahr zuvor befanden sich 14,4 Mio. t in den Lagern.

Profitieren konnte die Ukraine allerdings von teilweise höheren Preisen für ihre Auslandslieferungen. An Einnahmen brachte der Export von Getreide und Ölsaaten im Berichtsjahr rund 9,6 Mrd. € und damit 342 Mio. € beziehungsweise 4 % mehr ein als 2023/24. Rechnet man auch die Verarbeitungsprodukte hinzu – insbesondere Pflanzenöle, Presskuchen und Mehl –, so ergibt sich ein Ausfuhrerlös von 15,5 Mrd. €; im Vorjahr hatte der Wert bei 15,3 Mrd. € gelegen. age

LandFrauen unterwegs

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Nach tagelangem Regen wurden wir in strahlendem Sonnenschein vor dem Café des Guts Deutsch Nienhof von Theresa Pieper empfangen, einer jungen Frau mit vielseitiger Biografie und nun in erster Linie Winzerin auf dem Gut und für unsere Haus- und Parkführung verantwortlich. Die bauliche Historie der gesamten Anlage des bereits 1472 als „Nyenhov“ erwähnten Guts wurde vorgestellt. Seit Jahrhunderten wird hier verantwortungsvolle Land- und Forstwirtschaft betrieben, heutzutage mit Kultur und Tourismus verbunden. 2002 kam der Weinbau dazu, übrigens über die Pflanzrechte von Kurt Beck (SPD), dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, und den Kontakt zu Peter Harry Carstensen (CDU) nach Schleswig-Holstein gekommen. Wir befinden uns auf dem nördlichsten Bioweingut Deutschlands mit 2 ha ,Solaris‘-, ,Rondo‘- und ,Cabernet Cortis’-Reben. Aber auch die Erhaltung alter und robuster Haustierrassen ist ein wichtiges Anliegen. So ist Sven von Hedemann-Heespen Gründungsmitglied des Vereins zur Erhaltung des Englischen Parkrinds, und das in der Nachbarschaft zur Arche Warder – wunderbar!

Historie hautnah erleben

Winzerin Theresa Pieper stellt den LandFrauen die Historie der schönen Gutsanlage vor.

Nach der allgemeinen Einführung durften wir die Eingangshalle des zweigeschossigen Dreiflügelbaus in klassizistischen Formen betreten, im Kern Ende des 16. Jahrhunderts entstanden, zuerst als Wasserburg im Besitz der Familie Rantzau, später mit Umbauten unter Heinrich von Ahlefeldt und weiteren Besitzern und Baumeistern. In den verschiedenen Räumen sahen wir Porträts der Familienmitglieder. Von allen interessanten Erläuterungen zu den jeweiligen Biografien sei die Notiz herausgegriffen, dass 1742 Christian Friedrich von Hedemann das Gut kaufte, kinderlos blieb und so seinem Patensohn mit Nachnamen Heespen den Besitz vermachte. So gilt der Doppelname in achter Generation. Das Gebäudeinnere ließ 1907-1909 der damalige Besitzer, der Jurist und Historiker Paul von Hedemann-Heespen umgestalten; er förderte Kunst und Kultur. Sein Bruder Hartwig war Naturwissenschaftler und Förderer der Wandervogelbewegung. Ihr Vater Fritz forstete den Wald auf. Da beide Brüder ebenfalls kinderlos blieben, adoptierte Hartwig den Dänen Karl Ole, dessen Sohn Sven der heutige Besitzer von Gut Deutsch-Nienhof ist.

Informationen zu baulichen Details, zum Beispiel den großformatigen Kupferstichen in der Eingangshalle, der besonderen Bibliothek mit Büchern zur schleswig-holsteinischen Geschichte und Landeskunde, dem Billardzimmer mit ornithologischen Ausstellungen, der Kellerküche oder den bis zu 3 m dicken Gewölbewänden sind beeindruckend. Der Flüchtling Dr. Harry Schmidt, in den 1940er Jahren wie viele andere Flüchtlinge auf dem Gut untergekommen, schrieb dazu das Buch „Drei Schlösser am Westensee“, für Interessierte auch heute noch erwerbbar.

Unser Programm sah vor, dass wir im Anschluss an die Hausführung ein kleines Mittagessen einnehmen konnten – köstliche Quiche-Varianten im Hofcafé. Danach konnte individuell im weitläufigen, abwechslungsreichen, etwa 12 ha großen Landschaftspark, entstanden nach 1837, spazieren gegangen werden. Einst als Wildpark angelegt, wurde er später zum Englischen Garten mit Wasserläufen, Karpfenteich und altem Baumbestand.

Jagd noch zeitgemäß?

Referent Tobias Christer klärt auf, warum die Jagd auch heute noch zeitgemäß ist.

Nach dem Sitzen oder Spazierengehen in der Sonne trafen wir uns alle zu wahrlich köstlichem Kaffee-Kuchenbuffet-Genuss wieder im Hofcafé, wo dann auch der Jagd-Vortrag von Tobias Christer zu hören war. Andrea Taube zitierte einleitend Torsten Reinwald, Jäger und stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbands: „Jagd ist ein emotionales Thema, weil es ums Töten geht.“ Mehr als 460.000 Menschen haben in Deutschland einen Jagdschein (11 % davon Frauen) und so gab es bei uns noch nie so viele Jägerinnen und Jäger wie aktuell. Was zieht immer mehr Menschen in die Wälder, und welche Aufgaben übernehmen sie dort wirklich? Unser Referent Tobias Christer, sowohl aktiver als auch ehrenamtlich im Kreis- und Landesjagdverband tätiger Jäger, klärte uns dazu auf.

Ob die Jagd heute noch zeitgemäß sei, erläuterte er anhand des Zusammenhangs von gesellschaftlicher und politischer Verantwortung eines jeden, der mit seinem Verhalten Entscheidungen treffen müsse, zum Beispiel bezüglich seiner Einstellung zur Erhaltung einer gesunden Artenvielfalt (Marderhunde-, Nutria-Problematik) oder des Klimaschutzes (Konflikt durch Solarparks auf Wanderkorridoren von Hirschen – durchdachte Raumplanungen seien also vorzunehmen). Diese Entscheidungen beträfen auch das Essverhalten: Das Wildfleisch als natürliches Lebensmittel sei eine echte Alternative für Verbraucher, die der Tierethik einen hohen Stellenwert geben. Ein Jäger kenne sein Revier mit der Anzahl der Wildtierarten und habe die Aufgabe, die Bestände gesund und angemessen in der Zahl zu halten – mit Abschussplänen der Unteren Jagdbehörde. Dies sei für den Schutz landwirtschaftlicher Kulturen und der Bestände an Wild und der Forstwirtschaft wichtig.

Vielen Menschen fehlt heutzutage der notwendige Kontakt zur Natur. So ist ein intensiver Austausch über Fakten sehr wichtig, damit am Ende das Fazit lautet: Ja, die Jagd ist noch zeitgemäß.

Durchwachsene Silphie – Schutz von Grundwasser und Boden

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Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum L.) gehört botanisch zur Familie der Korbblütler und ist eine ausdauernde Staude, die den Prärien Nordamerikas entstammt. Diese C3-Pflanze wird als Dauerkultur angebaut und primär als Biogassubstrat genutzt. Sie ist ein Beispiel für nachhaltige Energiepflanzenproduktion.

Deutschlandweit wird Durchwachsene Silphie laut Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) aktuell auf zirka 10.000 ha angebaut. In Schleswig-Holstein hat sie noch eine nicht so große Anbaubedeutung im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Bayern oder Thüringen. Durch das Förderprogramm „Blütenbauer“ wird etwa in Bayern der Anbau durch Erstattung der Saatgutkosten aktiv gefördert, um den Flächenanteil von Blühflächen zu steigern und so einen Beitrag der Landwirtschaft zum Umwelt- und Klimaschutz, aber auch zu Artenschutz, Biodiversität, zum Schutz von Grund- und Oberflächengewässern und zum Schutz vor Erosion zu leisten.

Bestandesführung und Nutzung

Die Aussaat der Silphie erfolgt üblicherweise Mitte April bis spätestens Mitte Juni als Saat unter der Deckfrucht Silomais oder in Reinsaat, früher wurde gepflanzt. Hierbei sollte die Aussaatstärke von 2,5 bis 3,0 kg/ha beziehungsweise 18 keimfähigen Körnern pro Quadratmeter (K./m²) angestrebt werden. Im ersten Jahr bildet sich bei Reinsaat nur eine bodenständige Rosette, die nicht geerntet werden kann. Durch Mais als Deckfrucht wird auch im ersten Jahr ein Ertrag erzielt. Zudem können so Herbizide eingesetzt werden, die im Mais zugelassen sind. Aus Sicht des Gewässerschutzes sollten jedoch mechanische Methoden zur Unkrautregulierung chemischen Mitteln vorgezogen werden.

Ab dem zweiten Anbaujahr wächst ein Bestand mit bis zu 3,5 m Höhe auf, bestehend aus den typischen vierkantigen Stängeln und zusammengewachsenen Blättern, die einen Blattbecher ausbilden. Ab Juni ist die lang anhaltende, gelbe Blüte zu beobachten. Das Ertragsniveau schwankt je nach Bodengüte zwischen 100 und 200 dt/ha Trockenmasseertrag. In der Tabelle sind die Nährstoffbedarfe für den Basisertrag von 100 dt TM/ha aufgeführt. Wegen der hohen Kalziumabfuhr sollte auf eine regelmäßige Kalkung geachtet werden, da die Verfügbarkeit der Nährstoffe sonst teils stark gemindert wird.

Die Ernte erfolgt Ende August bis Mitte September bei 25 bis 28 % TM, wobei Silphie hauptsächlich als Gärsubstrat nach erfolgter Silierung genutzt wird. Laut KTBL erzielt Silphie 280 Nl (Normliter) Methan je 1 kg TM des Ausgangsproduktes (Silomais: 340 Nl Methan je 1 kg TM des Ausgangsproduktes). Weitere Verwendungsmöglichkeiten finden sich in der Faserproduktion sowie als Nachwachsender Rohstoff zur Papierherstellung. Bei ausschließlicher Silphie-Fermentation kann der Gärrest als Torfersatz genutzt werden.

Nach der Ernte treibt Silphie neu aus. Allgemein kann diese Dauerkultur zehn bis 20 Jahre genutzt werden, wobei sich die Bestandesführung in der Regel auf Düngung und Ernte beschränkt. Hierbei bleibt der Ackerstatus der Fläche erhalten.

Nach der Nutzung empfiehlt sich als Umbruchmethode ein 8 bis 10 cm tiefes Fräsen, um die Knospen bildende Struktur zu zerstören. Erfolgt dies im Frühherbst, ist der Anbau einer Zwischenfrucht ratsam, da es nach dem Umbruch infolge erhöhter Mineralisation zur Nitratfreisetzung durch Humusabbau kommen kann. Diese kann besonders auf leichten Standorten rasch einsetzen, einhergehend mit N-Einträgen ins Grundwasser. Auf schwereren Böden hingegen wurde sogar N-Immobilisierung ­beobachtet. Schließlich kann im Folgejahr wieder Silomais angebaut werden.

Blütenbesuch durch eine Biene

Bodenschutz durch Bewuchs

Als Dauerkultur sorgt die Durchwachsene Silphie für ganzjährige Bodenbedeckung und schützt somit vor Erosion. In der Nähe von Gewässern angebaut oder direkt als Gewässerrandstreifen etabliert, kann dadurch Sedimentabtrag in Gewässer minimiert werden.

Da keine jährliche Bodenbearbeitung stattfindet, wird durch lange Bodenruhe das Bodenleben gefördert, wodurch sich die Bodenstruktur verbessert. Dies beugt Verkrustungen vor und verbessert das Wasseraufnahmevermögen des Oberbodens im Vergleich zu Mais.

Zudem steigen die Bodenhumusgehalte im Laufe der Jahre an. Studien gehen davon aus, dass im Silphiebestand pro Hektar und Jahr durchschnittlich etwa 3 bis 4 t Humus aufgebaut werden, was einer Bindung von zirka 6 bis 8 t CO2 entspricht. Somit trägt der Anbau von Silphie auch zum Klimaschutz bei.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist meist nur im Etablierungsjahr notwendig, da in den Folgejahren der Unkrautdruck nach Bestandschluss durch die Silphie selbst reduziert wird. Dies schont Umwelt und Grundwasser. Weniger Überfahrten bedeuten zudem Zeitersparnis, Arbeitserleichterung und eine Reduktion der Arbeitskosten in den Jahren nach der Bestandsetablierung. Somit werden auch Boden und Geldbeutel entlastet.

Grundwasserschutz – tiefe Wurzeln

Da das Wurzelsystem der Silphie den Winter überdauert, ist die Anfälligkeit gegenüber Frühjahrstrockenheit gering, weil Wasser auch aus tieferen Bodenschichten genutzt werden kann. Diese tiefgründige Durchwurzelung des Bodens mit einem ausgeprägten Feinwurzelsystem ermöglicht es der Silphie, freies Nitrat im Boden rasch aufzunehmen und den Nmin-Pool nach der Düngung zu entleeren. Bei bedarfsgerechter Düngung entzieht die Silphie den gesamten gedüngten Stickstoff. Hierbei werden auch organische Dünger gut verwertet, sodass eine Nährstoffrückführung als Gärrest möglich ist. Durch Wiederaufwuchs nach der Ernte wird auch spät mineralisierter Stickstoff aus der organischen Düngung aufgenommen. Generell ist die N-Freisetzung aus der organischen Bodensubstanz aufgrund der ausbleibenden Bodenbearbeitung relativ niedrig. Daraus resultieren sehr niedrige Herbst-Nmin-Werte im Boden, wodurch die N-Auswaschungsgefahr im Vergleich zu Silomais minimiert wird, der bekanntenmaßen zu hohen Nmin-Werten nach der Ernte neigt. In der Abbildung sind die wesentlich geringeren Herbst-Nmin-Werte für drei Bodenschichten bei Silphie im Vergleich zu Silomais aus einer Studie in Braunschweig gut sichtbar. Aufgrund des stets niedrigen Nmin-Levels und des reduzierten Pflanzenschutzeinsatzes ist der Anbau von Silphie insbesondere in Wasserschutzgebieten empfehlenswert, wenn es um Energiepflanzenproduktion geht.

Blütentracht und Artenvielfalt

Die lang anhaltende Blüte von Juni bis September bietet Pollen und Nektar bis in den Spätsommer für Blüten besuchende Insekten wie Honigbienen und ist eine willkommene Abwechslung in der Agrarlandschaft. Der Anbau von Durchwachsener Silphie leistet zudem einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität.

Nachteile können auftreten

Als nachteilig können die relativ hohen Kosten im Etablierungsjahr bewertet werden, mit zunehmender Nutzungsdauer wird der Silphieanbau jedoch profitabler, da im Vergleich zu Mais die Kosten für jährliche Etablierung und Pflanzenschutz entfallen. Weiterhin ist die Fläche für 15 bis 20 Jahre mit Silphie „belegt“ und fällt somit aus der Fruchtfolge der Betriebe heraus. Im Vergleich zu Silomais wird die Flächenproduktivität bezüglich Methanertrag zwar als geringer eingeschätzt, aber als stabiler, etwa in ungünstigen Jahren mit ausgeprägter Frühjahrstrockenheit. Dies kann bei Mais ohne Beregnung gerade auf leichten Standorten zu erheblichen Ertragseinbußen bis hin zu Totalausfällen führen. Die erhöhte N-Auswaschungsgefahr nach Bestandsumbruch sei hier noch einmal genannt, auf die mit geeigneten Gegenmaßnahmen reagiert werden kann (siehe oben).

Fazit

Durchwachsene Silphie stellt aus Sicht des Gewässerschutzes eine nachhaltige Alternative zu Mais im Bereich der Energiepflanzenproduktion dar, die viele ökologische Vorteile aufweist. Bei dieser Dauerkultur wird durch reduzierte Überfahrhäufigkeit der Boden geschont, es bedarf nur eines geringen Pflanzenschutzaufwandes und sie sorgt für niedrige Nitratgehalte im Boden, wenn bedarfsgerecht gedüngt und das Umbruchmanagement beachtet wird.


Termin

Silphie-Feldtag am 19. August um 17 Uhr, zusammen mit dem Donau-Silphie-Team und der GWS Nord bei Lars Oltschwager (Winsel 1/25590 Osterstedt). Für Informationen steht der Autor gern zur Verfügung.